| Titel: | [Kleinere Mittheilungen.] | 
| Fundstelle: | Band 299, Jahrgang 1896, Miszellen, S. 287 | 
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                        [Kleinere Mittheilungen.]
                        Kleinere Mittheilungen.
                        
                     
                        
                           Verfahren zur Herstellung von Lederimitation.
                           Nach dem Patent von Otto Stephan in Berlin wird
                              									gewöhnliches weiches Papier mit festem, mit der gewünschten Farbe versehenen Papier
                              									überklebt. Nach dem Trocknen stäubt man letzteres mit einer Mischung von Alaun und
                              									Seifenpulver oder Fetten ein und bringt das Papier sodann zwischen Walzen oder
                              									Pressen, wobei die das imprägnirte Papier berührende Walze oder Platte erwärmt ist.
                              									Anstatt das feste Papier mit den trockenen Materialien einzustäuben, kann man es
                              									auch mit einer Lösung oder Suspension der Materialien in einer geeigneten
                              									Flüssigkeit bestreichen. Zweckmässig lässt man nach dem ersten Anstrich die
                              									verwendete Flüssigkeit (beispielsweise Wasser) zwischen den Walzen oder in der
                              									Presse unter geringem Druck verdampfen und wiederholt den Anstrich und die
                              									Verdampfung sodann bei stärkerem Druck. (Papierzeitung.)
                           
                        
                           Grössere Cementbauten.
                           Der Allgemeine Bauanzeiger hebt die wachsende Verwendung
                              									von Cement und Eisen zu Hochbauten hervor.
                           Eine solche Ausführung ist auch die kürzlich vollendete Ueberbrückung des
                              									Pleissenmühlgrabens in Leipzig behufs Herstellung eines grossen freien Vorplatzes
                              									für das neue Reichsgerichtsgebäude daselbst, über welche die Badische Baugew.-Ztg. berichtet. Sie wurde von dem Cementbaugeschäft Rud. Wolle in Leipzig nach dem System von Möller in Braunschweig ausgeführt und zwar als
                              										„Hängegurtträgerbrücke“ von 133 m Länge, 11 m Spannweite. Die
                              									Brückentafel besteht aus Cementbeton und bildet zugleich den auf Druck beanspruchten
                              									Obergurt des Tragsystems, während die als Kettenlinien wirkenden Untergurte aus
                              									Flacheisen von 320 cm Breite, 22 cm Stärke, 12,5 m Länge gefertigt wurden und in
                              									1,15 m Entfernung von einander quer über dem Flussarm liegen bezieh. hängen.
                              									Ausserdem liegen über diesen Traggurten Eisenträger von Normalprofil 10 in der
                              									Längsrichtung des Flusses und wurden ebenfalls vollständig in Beton eingestampft,
                              									das Eisen ist hierdurch vor Rostbildung geschützt und bildet mit dem Beton ein
                              									Ganzes. Innerhalb 6 Wochen ward diese Ueberbrückung vollendet und hat bereits die
                              									Prüfung mittels starker Belastungen gut bestanden; die Construction hat sich als
                              									einfach, dauerhaft und wohlfeil bewährt. (Thonzeitung.)
                           
                        
                           Aufbewahrung von feuchtem Holzschliff.
                           Die Reinheit des Fabrikationswassers hat grossen Einfluss auf die Haltbarkeit des
                              									feuchten Holzschliffes. Je reiner das Fabrikationswasser ist, desto länger kann man
                              									den damit erzeugten feuchten Holzschliff aufbewahren. Von diesem Standpunkte aus
                              									kann man drei Arten von Holzschleifereien unterscheiden.
                           A) Fabriken, die ein klares, reines Fabrikationswasser zur Verfügung haben. Der in
                              									solchen Anlagen erzeugte Schliff lässt sich mit 50 bis 70 Proc. Wassergehalt sehr
                              									gut längere Zeit hindurch aufbewahren.
                           B) Schleifereien mit fliessendem Fabrikationswasser. Diese müssen dem Wasser grosse
                              									Aufmerksamkeit widmen, da die fliessenden Gewässer Mikroorganismen und deren
                              									Zersetzungsproducte mit sich führen, die das Stockigwerden des eingelagerten
                              									feuchten Holzschliffs verursachen; solche Fabriken sind daher gezwungen, ihr
                              									Fabrikationswasser zu reinigen. Die Art der Reinigung richtet sich nach den
                              									örtlichen Verhältnissen.
                           C) Fabriken, die schlammiges, durch organische Substanzen verunreinigtes Wasser als
                              									Fabrikationswasser benutzen müssen, insbesondere diejenigen, die unterhalb von
                              									Brauereien, Spiritusbrennereien, Zuckerfabriken oder Zellstoffabriken liegen. Mit
                              									solchem Wasser erzeugter Holzschliff unterliegt sehr rasch dem Verderben, weil alle
                              									Bedingungen zum üppigen Wachsthum der Pilze vorhanden sind. In solchen Schleifereien
                              									ist eine gründliche Wasserreinigung unbedingt nothwendig.
                           Die Haltbarkeit des feuchten Holzschliffs lässt sich erhöhen, wenn man denselben mit
                              									Salzlösungen tränkt. Dies geschieht nach dem beim Verfasser zu erfragenden
                              									Verfahren direct auf der Entwässerungsmaschine. Welche Lösung man in einem
                              									bestimmten Fall verwenden soll, darüber entscheiden die jeweiligen
                              									Wasserverhältnisse.
                           Die Vorrathsräume für feuchten Holzschliff sollen luftig und womöglich in Cement
                              									gebaut sein, der Fussboden soll Gefälle haben. Zur Reinigung der Kammer soll
                              									reichlich Spülwasser vorhanden sein. (Nach F. Wolesky
                              									in Wran, Böhmen, in Papierzeitung.)
                           
                        
                           Luftfahrzeug von v. Zeppelin.
                           In der am 6. Februar 1896 stattgefundenen Versammlung des württemb. Bezirksvereins
                              									deutscher Ingenieure hielt Generallieutenant a. D. Graf v.
                                 										Zeppelin einen Vortrag über seine Entwürfe für lenkbare Luftfahrzeuge. Der
                              									Versammlung, zu welcher auch die Mitglieder des württemb. Vereins für Baukunde
                              									eingeladen waren, wurde eine hohe Auszeichnung dadurch zu Theil, dass S. M. der
                              									König zu derselben erschienen war.
                           Der Vortragende führte Nachfolgendes näher aus: Eines der weitgehendsten Probleme, an
                              									dessen Lösung in neuerer Zeit mit vermehrtem Eifer theils mit mehr, theils mit
                              									weniger Erfolg gearbeitet wird, ist die Flugfrage. Im J. 1894 hat Ingenieur Maxim mit grossem Aufwände eine Flugmaschine erbaut.
                              									Bei dem ersten Auffluge, den derselbe versuchte, brach von den Schienen, zwischen
                              									welchen das Fahrzeug auslaufen sollte, eine der beiden oberen unter dem Drucke des
                              									starken Auftriebes und das Fahrzeug stürzte zur Erde. Aufsehen erregte die
                              									Segelradflugmaschine von Prof. Wellner in Brunn.
                              									Dieselbe ist aber nach den bis jetzt in die Oeffentlichkeit gedrungenen Berichten
                              									noch nicht über die Vorversuche hinaus gediehen.
                           Lilienthal in Gross-Lichterfelde, der den persönlichen
                              									Kunstflug gleichsam als Vorstudium für die Lösung der Flugfrage betreibt, hat es
                              									bereits dahin gebracht, mittels grosser, fallschirmartig wirkender Tragflügel
                              									mehrere Hundert Meter gegen den Wind fliegend zurückzulegen. Allen diesen durch
                              									Menschen- oder Maschinenkraft gehobenen Fahrzeugen gegenüber hat aber das durch Gas
                              									getragene Luftschiff den grossen Vortheil, dass es – von Unglücksfällen, wie
                              									Entzündung o. dgl., abgesehen – niemals jählings herabstürzen kann. So lange aber
                              									den Luftfahrzeugen keine hinreichende Eigenbewegung gegeben wird, sind dieselben dem
                              									Spiele der Lüfte preisgegeben. Erst wenn der mit vollkommener Ruhe tagelang
                              									dahinschwebende und seine Last sicher tragende Ballon mit eigener Kraft nach jeder
                              									beliebigen Richtung hingetrieben werden kann, wird das ersehnte Ziel erreicht sein.
                              									In dieser Richtung sind schon bedeutende Erfolge erzielt worden von dem genialen
                              									Franzosen Giffard, dem deutschen Ingenieur Hänlein aus Mainz und den französischen Hauptleuten Krebs und Renard. Das
                              									Fahrzeug der letzteren – „La France“ genannt –, welches ähnlich demjenigen
                              									von Hänlein hergestellt ist, hat in den Jahren 1884 und
                              									1885 durch eine Reihe von Fahrten, bei welchen es selbst bei ziemlich starkem Winde
                              									an seinen Ausgangspunkt zurückkehrte, jeden Zweifel an der Lenkbarkeit solcher
                              									Fahrzeuge beheben müssen. „La France“ hatte aber zwei wesentliche Mängel.
                              									Ihre nur vorübergehend erreichte grösste Geschwindigkeit von 6,5 m in der Secunde
                              									ist gegenüber den in den höheren Luftschichten häufig vorhandenen Strömungen nicht
                              									ausreichend und mit der kurzen Betriebsdauer ihres Elektromotors liessen sich keine
                              									Fahrten in solche Ferne ausführen, dass sich die Anwendung eines so grossen -und
                              									kostspieligen Apparates gelohnt hätte. Es handelt sich hiernach nicht mehr um die
                              									Erfindung der Lenkbarkeit, sondern nur noch um die Vervollkommnung des von jenen
                              									Geschaffenen. Die französische Regierung hat dem Hauptmann Renard den Auftrag und die Mittel gegeben, ein Fahrzeug zu bauen, das
                              									mehrere Stunden lang über 12 m Geschwindigkeit haben sollte. Es ist deshalb wohl
                              									möglich, dass Frankreich bereits ein brauchbares Luftschiff besitzt. So habe auch
                              									ich mich vor 5 Jahren an die Arbeit gemacht, meine längst über die Art der
                              									Ausführung gehabten Gedanken zu einem Entwürfe zu gestalten.
                           Die erste Anforderung, die man an ein Luftfahrzeug stellen muss, ist die, dass es
                              									sich in die Luft erheben kann. Es wurde deshalb das Gewicht aller zum Bau
                              									verwendeten Materialien aus den Constructionszeichnungen genau ermittelt. Auch wurde
                              									für Verbesserung Sorge getragen. So wird zum Beispiel die Seide für die Gashüllen
                              									nach einem von dem Vortragenden der Rheinischen
                                 										Gummiwaarenfabrik Köln-Nippes angegebenen Verfahren gedichtet; ebenso
                              									liefern die Chemischen Fabriken in
                              									Leopoldshall-Stassfurt auf sein Betreiben ein Wasserstoffgas von viel grösserem
                              									Auftrieb, als es bis dahin zu haben war. Mit Anwendung dieses verbesserten Gases ist
                              									Dr. Berson vom meteorologischen Institut in Berlin in
                              									seinem Ballon in die noch von Keinem erreichte Höhe von 9000 m emporgestiegen.
                              									Sodann muss ein für lange Reisen brauchbares Luftschiff befähigt sein, ausdauernd zu
                              									schweben, und muss, um günstige Windströmungen aufsuchen zu können, im Stande sein,
                              									innerhalb einer Höhe von mindestens 1000 m beliebig auf und nieder zu steigen. Die
                              									Anwendung der Dauerfahrt schliesst das Auswerfen von Ballast, um zu steigen, und das
                              									Auslassen von Gas, um zu sinken, aus. Es werden deshalb die Fahrzeuge nach oben und
                              									unten, wie nach rechts und links gesteuert und durch die in der Richtung ihrer
                              									Längsachse wirkenden Triebwerke in der verlangten Richtung weitergeführt.
                           Die zweite Anforderung ist, dass die Fahrzeuge genügende Festigkeit besitzen
                              									gegenüber den Beanspruchungen, die unter gewöhnlichen Verhältnissen auftreten. Diese
                              									Forderung zu erfüllen wäre nicht schwierig, wenn nicht zugleich eine erhebliche
                              									Fahrgeschwindigkeit verlangt werden müsste. Letztere bedingt aber eine schlanke
                              									Gestalt des Fahrzeuges. Je schlanker, desto rascher die Fahrt, aber auch – je
                              									schlanker, desto zerbrechlicher der Bau. Bisher sind alle Bestrebungen,
                              									gebrauchsfähige Luftschiffe herzustellen, daran gescheitert, dass es nicht gelang,
                              									schnelle Fahrt mit genügender Festigkeit zu verbinden. Nach verschiedenen Versuchen
                              									ist es jedoch gelungen, durch Einführung eines Gitterträgers in die Construction und
                              									der Anbringung von Horizontalversteifungen die nöthige Festigkeit mit dem
                              									erwünschten geringen Gewichte in Einklang zu bringen.
                           Prof. Müller-Breslau, eine
                              									anerkannte Autorität auf diesem Gebiete, erklärte den Bau für fest genug und hielt
                              									sogar eine Ersparniss von 150 k am Constructionsgewicht für zulässig. Dabei hatte
                              									das Fahrzeug noch einen überschüssigen Auftrieb von 450 k nach Aufnahme des
                              									vollständigen Betriebsgewichtes und der Bemannung. Auch der inzwischen verstorbene
                              									Geheimerath v. Helmholtz erkannte die Ausführbarkeit
                              									des Entwurfes an mit den Worten: „Ich glaube, dass es auf diesem Wege gehen
                                 										wird“.
                           Bezüglich der zu erwartenden Fahrgeschwindigkeit waren die Ansichten sehr getheilt.
                              									Die Prüfungscommission, welcher die Professoren Müller-Breslau und Busley angehörten, glaubt,
                              									dass die Fahrgeschwindigkeit nur 5 m betragen werde, während der Vortragende
                              									dieselbe auf 12,5 m berechnet.
                           In eingehender Weise wurde nun der Nachweis erbracht, dass die Berechnungen der
                              									Commission noch auf den älteren, später als unrichtig erkannten Angaben über das
                              									Luftschiff „La France“ fussten und dass der Fehler begangen wurde, aus der
                              									Dampfschiffahrt genommene Formeln unmittelbar auf Luftfahrzeuge von der im Entwürfe
                              									geplanten Gestalt anzuwenden.
                           Director Gross, langjähriges Mitglied des Directoriums
                              									der Krupp'schen Fabrik in Essen, hat auf Veranlassung
                              									des Geheimeraths v. Duttenhofer die Berechnungen des
                              									Vortragenden – unter genauer Vergleichung mit dem Commissionsgutachten – einer
                              									eingehenden Prüfung unterzogen. Das Ergebniss derselben war, dass die Berechnungen
                              									nicht nur für vollkommen richtig befunden wurden, sondern für die Erlangung einer
                              									Fahrtgeschwindigkeit von 12,5 m noch ein weiterer, auf die mit Geschossen gemachten
                              									Erfahrungen gegründeter Beweis beigebracht wurde. Eine fernere Anforderung, welche
                              									an die Luftfahrzeuge gestellt werden müsse, ist die, dass dieselben in der vom
                              									Führer beabsichtigten Lage genügende Stabilität besitzen. Das Rollen der Fahrzeuge
                              									wird durch tiefliegende Gewichte vermieden und die Erhaltung der Längsachse in
                              									wagerechter oder schräger Lage wird durch Laufgewichte bewerkstelligt.
                           Als besonders geeignetes Material für den Bau von derartigen Fahrzeugen wurde das
                              									Aluminium erkannt; einmal weil es nicht rostet, sodann wegen seines geringen
                              									specifischen Gewichtes. Zahlreiche Versuche mit demselben, vorgenommen von der
                              									Materialprüfungsanstalt der königl. technischen Hochschule in Stuttgart, lieferten
                              									werthvolle Aufschlüsse und erwiesen seine Verwendbarkeit.
                           Als Motor ist der Daimler'sche Erdölmotor gewählt mit
                              									einem Gewicht von 49 k für eine Nutzpferdestärke. Derselbe treibt ein Paar
                              									symmetrisch zur Fahrzeugachse angeordnete Schraubenräder mit je vier Flügeln, die
                              									etwa in Höhe der Widerstandsmitte des Fahrzeugquerschnittes angebracht sind. Die
                              									Seitensteuerung wird durch ein am Ende des Fahrzeuges oben und unten angebrachtes
                              									Räderpaar bewirkt. Den Verkehr nach allen Theilen des Fahrzeuges ermöglicht ein
                              									Laufgang, welcher unter dem Tragcylinder angebracht ist, sowie nach oben führende
                              									Strickleitern.
                           Trifft alles ein, schloss der Redner, was man auf Grund der sorgfältig durchgeführten
                              									Berechnungen zu hoffen berechtigt ist, so würden meine Fahrzeuge thatsächlich
                              									verwirklichen, was die Menschheit so lange erstrebt hat. Mit einer Geschwindigkeit
                              									von über 1000 km im Tage würden sie wochenlang dahinschweben. Ihre Fahrt würde eine
                              									weit sicherere sein, als diejenige der Seeschiffe, denn weder Klippen, noch Stürme
                              									wären ihr gefährlich. Ich überlasse es – nicht der Phantasie – wohl aber dem
                              									praktischen Ueberlegen eines jeden, sich auszudenken, welchen Nutzen solche
                              									Fahrzeuge dem Weltverkehre jeder Art bringen müssten, der Post, der Schiffahrt, der
                              									Kriegführung, der Erforschung des Erdenrundes bis in das Innerste der noch
                              									unaufgeklärten Welttheile und bis an die eiserstarrten Pole.
                           Auf einige von Vereinsmitgliedern geltend gemachte Bedenken bezüglich der
                              									Constructionsart, der Grösse des Versuchsobjects und der Kosten erwiderte noch
                              									Generallieutenant v. Zeppelin, dass nach seiner
                              									Berechnung die Kosten sich auf 300000 M. belaufen werden. (Nach Deutsche Bauzeitung.)
                           
                        
                           Schnelles Austrocknen und Schwinden des Holzes
                           wollen St. Marie und Hoffmann in Jarville dadurch erreichen, dass sie die
                              									Hölzer in der Form von Bohlen oder Balken in concentrirte Laugen von hygroskopischen
                              									Salzen, wie Chlorcalcium- oder Magnesiumlösung, legen, welche Laugen bis zu ihren
                              									Siedepunkten, also auf etwa 170° erhitzt werden. Die concentrirten Laugen entziehen
                              									dem Holze begierig alle Feuchtigkeit und bewirken die völlige Trocknung sowie
                              									Verminderung des Volumens. Die Lauge dringt nur so tief in das Holz ein, dass die
                              									imprägnirte Schicht nachher beim Abhobeln und Zurichten der Hölzer ganz wegfällt,
                              									eventuell können die Hölzer auch durch nachträgliches Auslaugen bezieh. Abspülen und
                              									darauf folgendes schnelles Trocknen der Flächen von den Salzüberzügen befreit
                              									werden. (Mitgetheilt vom Internationalen Patentbureau Carl
                                 										Fr. Reichelt, Berlin NW. 6; durch Beiblatt zur
                                 										Zeitschrift für Instrumentenkunde.)
                           
                        
                           Aluminiumloth.
                           Richards empfiehlt in einer Mittheilung an das Franklin
                              									Institut in Philadelphia als Loth für Aluminium eine Legirung aus 2,4 Proc.
                              									Aluminium, 26,2 Proc. Zink, 71,2 Proc. Zinn und 0,2 Proc. Phosphor. Der letzte
                              									Bestandtheil wird in der Form von Phosphor-Zinn zugesetzt.
                           
                        
                           Wiesbaden. Das chemische
                                 										Laboratorium von Dr. R. Fresenius war während
                              									des Wintersemesters 1895/96 von 55 Studirenden besucht. Assistenten waren im
                              									Unterrichtslaboratorium 3 und in den Versuchsstationen 23 thätig.
                           Von dem königl. preussischen Ministerium für die geistlichen, Unterrichts- und
                              									Medicinalangelegenheiten ist der Befähigungsnachweis als Nahrungsmittelchemiker
                              									ertheilt worden den Herren Dr. R. Fresenius, Dr. H. und Dr. W. Fresenius,
                              									sowie Dr. E. Hintz. Zum Lehrkörper der Anstalt gehören
                              									ausserdem Dr. med. G. Frank, Dr. W. Lenz, Dr. L. Grünhut
                              									und Architekt Brahm. Das nächste Sommersemester beginnt am 24. April d. J.
                           Ausser wissenschaftlichen Arbeiten wurden im Wintersemester 1895/96 zahlreiche
                              									Untersuchungen im Interesse des Handels, der Industrie, des Bergbaus, der
                              									Landwirthschaft, der Gesundheitspflege, der Justiz und der Verwaltung
                              									ausgeführt.
                           
                        
                           Bücher-Anzeigen.
                           Ueber Gefahren für Arbeiter in
                                 										chemischen Fabriken. Eine Vertheidigung von Dr. K.
                                 										W. Jurisch. Fischer's technologischer Verlag. 19 S.
                           (Bezieht sich auf das 1895 297 216 angezeigte Werk und
                              									Angriffe gegen dasselbe.)
                           Das Königreich der Niederlande in
                                 										hydrographischer und wasserbaulicher Beziehung. Mit 40 Textillustrationen
                              									von A. R. v. Weber-Ebenhof. Wien. Spielhagen und Schurich. 32 Quartseiten. 3 M.
                           (Sonderabdruck aus der Oesterreichischen Monatsschrift für den öffentlichen
                              									Baudienst, Heft 3, 4, 5, 9.)
                           Transactions of the American Society
                                 										of Mechanical Engineers. Vol. XVI. 1895. New York City: Published by the
                              									Society. Nr. 12 West Thirty-first Street.
                           Ein starker Band von über 1200 Seiten mit vielen Abbildungen. Die Verhandlungen
                              									dieser hervorragenden Körperschaft bieten für deutsche Maschineningenieure grosses
                              									Interesse.