| Titel: | [Kleinere Mittheilungen.] | 
| Fundstelle: | Band 301, Jahrgang 1896, Miszellen, S. 70 | 
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                        [Kleinere Mittheilungen.]
                        Kleinere Mittheilungen.
                        
                     
                        
                           Ersatz für Hartgummi.
                           Auf das nachstehend beschriebene Verfahren erhielt F. G.
                                 										Kleinsteuber in Farnroda, SW., ein deutsches Reichspatent.
                           Copalharze sollen mit vegetabilischer Faser vermischt und, während sich das Harz in
                              									geschmolzenem Zustande befindet, unter hohem Druck in Formen gepresst werden, zur
                              									Herstellung eines Stoffes, welcher einen vollkommenen Ersatz für die massiven
                              									Hartgummi-, Celluloid- und Hornwaaren bilden soll.
                           Die bisherigen Versuche mit Copalharzen scheiterten daran, dass die Beschaffenheit
                              									der einzelnen Copalstückchen in Bezug auf ihre Härte und Schmelzbarkeit
                              									ausserordentlich verschieden war, so dass entweder die Zusammenschmelzung
                              									verschiedener Copalsorten unvollkommen war und die Bearbeitung des gewonnenen
                              									Erzeugnisses wegen der nicht vollkommen verschmolzenen härteren Copalstückchen
                              									erschwert wurde, oder dass die Schmelzung nur bei Anwendung einer zu hohen
                              									Temperatur vollkommen war. Dann wurden aber die weicheren Bestandtheile theilweise
                              									oxydirt, so dass nur ein spröder und wenig polirfähiger Stoff gewonnen wurde.
                           Nach dem neuen Verfahren werden die Copalsorten nur oberflächlich sortirt und sodann
                              									jede für sich in bekannter Weise in ätherischen Lösungsmitteln aufgelöst. Dann
                              									werden sie, wenn nöthig, mit einem geringen Zusatz von Asphalt zusammengeschüttet
                              									und gut durchmischt und hierauf entweder eingedampft, getrocknet und gemahlen oder
                              									feucht mit einer Pflanzenfaser vermischt und sodann getrocknet.
                           Zur weiteren Verarbeitung wird der getrocknete Stoff geschmolzen, in Formen gebracht,
                              									unter hohem Druck gepresst und so lange unter Druck gehalten, bis er erkaltet ist.
                              									Das fertige Erzeugniss hat, wenn es hoch polirt ist, das Aussehen von Hartgummi oder
                              									Hörn. Die Festigkeit hängt vom Harzgehalte und vom aufgewendeten Druck ab. Der neue
                              									Stoff besitzt die Eigenschaft, bei geeigneter, vorsichtiger Erwärmung derart zu
                              									erweichen, dass er als Stab oder Platte in beliebige Formen gepresst werden kann und
                              									gerade gegossene oder gepresste und durchbohrte Gegenstände (besonders
                              									Pfeifenspitzen) daraus gebogen werden können.
                           (Papierzeitung.)
                           
                        
                           Kraftübertragung.
                           Die Uebertragung einer Kraft von 10000  auf eine Entfernung von 23 englischen
                              									Meilen wird gegenwärtig in den Vereinigten Staaten von Nordamerika und zwar zwischen
                              									Folsom und
                              									Sacramento in Californien zur Ausführung gebracht. Die Installation dieser riesigen
                              									elektrischen Kraftanlage ist nach einer Mittheilung des Patent- und technischen
                              									Bureaus von Richard Lüders in Görlitz folgende: Vier
                              									Turbinenpaare, von denen jede 1260  entwickelt, sind direct mit je einer
                              									Dynamo von 750 Kilo-Watt Leistung gekuppelt, welche letztere einen elektrischen
                              									Strom von 800 Volt Spannung erzeugen, der durch Transformatoren auf die Spannung von
                              									10 000 Volt gebracht und mit dieser Spannung nunmehr nach der Verbrauchsstelle
                              									geleitet wird.
                           
                        
                           Verwendung einer elektrischen Rangirmaschine.
                           In der königl. Eisenbahnhauptwerkstätte Potsdam werden seit nahezu einem Jahre die
                              									sehr umfänglichen Verschiebungen jener Wagen, welche zur Reparatur oder Revision
                              									beizustellen sind, oder aus der Werkstätte zurückkehren, mit Hilfe einer
                              									elektrischen Locomotive durchgeführt. Die betreffenden Rangirgleise sind zu diesem
                              									Ende mit oberirdischen Stromzuleitungen überspannt, durch deren Vermittelung die
                              									Locomotive gespeist wird. Letztere ist aus dem entsprechend adaptirten Untergestell
                              									einer alten, ausgemusterten Tendermaschine gewonnen worden und besitzt genügend
                              									Kraft, um vier frisch ausgebundene, vierrädrige Wagen, welche in diesem Zustand
                              									bekanntlich besonders schwer laufen, ohne Anstand mit der gewöhnlichen
                              									Rangirgeschwindigkeit zu schleppen oder zu schieben. Es erweist sich diese Neuerung
                              									als durchaus zweckdienlich und auch in wirthschaftlicher Beziehung vortheilhaft,
                              									weil nunmehr der grosse Arbeiterstand, welcher früher für die Bewältigung der
                              									lediglich durch Menschenkraft besorgten Wagenverschiebungen erforderlich war, bis
                              									auf die Locomotivlenker und einen oder zwei Hilfsarbeiter erspart bleibt. (L. K. in Elektrotechnische
                                 										Zeitschrift.)
                           
                        
                           Befestigungsschrauben für Feinmechanik und
                              									Elektrotechnik.
                           Seit ungefähr 4 Jahren haben die Mechaniker und Elektrotechniker Deutschlands
                              									beschlossen, ein einheitliches nach dem metrischen System hergestelltes Gewinde zur
                              									allgemeinen Einführung zu bringen. Der Grund zu diesem Beschluss war das grosse
                              									Chaos von allerhand Gewinden, das zu einer unerträglichen Verwirrung geführt hatte.
                              									Dazu kam noch, dass das bisher gebräuchliche englische Gewinde für feinere Schrauben
                              									zu grob war. So z.B. haben die bisherigen westfälischen Kluppen für 3,5 mm
                              									Bolzendurchmesser etwa 36 Umgänge auf den englischen Zoll. Das neu eingeführte
                              									Gewinde ist feiner und zweckentsprechender und hat eine Steigung von 0,6 mm; das
                              									macht 42,3 Umgänge auf den englischen Zoll.
                           Unter der Bezeichnung Ring- und Scherenkluppen für Uhrmacher, welche bekanntlich zum
                              									allerwenigsten von diesen gebraucht werden, sondern auch in der Elektrotechnik und
                              									der Feinmechanik ganz allgemein Anwendung finden, sind Backen für 2 bis 8 mm je ein
                              									halbes Millimeter steigend vorgesehen. Die Gewinde dieser noch allgemein im Handel
                              									befindlichen Kluppen sind aber nicht Millimetergewinde, sondern altes englisches
                              									Gewinde, welches heute in der Elektrotechnik und Feinmechanik keine Anwendung mehr
                              									finden soll. Die meisten Fabriken haben bereits das Millimetergewinde angenommen.
                              									Die Kluppenfabrikanten und Eisenwaarenhandlungen scheinen aber hiervon noch keine
                              									rechten Kenntnisse zu haben; denn in kaum einer Eisenwaarenhandlung des grossen
                              									Berlin, selbst den grössten Werkzeughandlungen erhält man Kluppen mit
                              									Millimetergewinde. Wohl kann man vereinzelt theuere Gewindekluppen für
                              									Millimetergewinde auftreiben, aber der sehr theuere Preis (27 M. und mehr) schreckt
                              									die Käufer ab, so dass die sich lieber mit alten englischen Gewinden behelfen, das
                              									sie, Kluppe mit 8 Gewinden, überall in guter Qualität für etwa 6 M. kaufen
                              									können.
                           Es macht für den Fabrikanten nicht die geringste Mühe mehr, englisches oder
                              									Millimetergewinde einzuschneiden. Es lässt sich daher die sogen. Ringkluppe für
                              									Uhrmacher zu demselben Preise in eine Ringkluppe für Elektrotechnik, d.h. mit
                              									Millimetergewinde herstellen und zu demselben Preise verkaufen. Warum dies bis jetzt
                              									noch so wenig geschehen zu sein scheint, liegt wohl mehr an der Unkenntniss der
                              									Eisenwaarenhandlungen einerseits, als andererseits auch der Käufer selbst, die sich
                              									recht häufig in diesem Punkte selbst im Unklaren sind. Es kommt dies daher, weil die
                              									bisherigen Kluppen allerdings für Bolzendurchmesser in Millimeter gemacht sind. Der
                              									Käufer sowohl wie der Verkäufer ist daher fast immer der ganz irrigen Ansicht,
                              									deshalb auch Millimetergewinde zu kaufen und zu verkaufen. Dadurch entstehen
                              									fortwährende Verwechselungen und unliebsame Auseinandersetzungen.
                           Einer derjenigen Männer, welcher sich um die Einführung des Millimetergewindes Jahre
                              									hindurch bemüht und dessen Bemühung endlich von Erfolg gewesen ist, war der
                              									verstorbene Dr. Löwenherz, Geh. Regierungsrath in
                              									der physikalisch-technischen Reichsanstalt zu Berlin-Charlottenburg. Ihm zu Ehren
                              									hat der vierte deutsche Mechanikertag im December 1892 in München beschlossen, das
                              									neue Millimetergewinde „Löwenherzgewinde“ zu nennen. Diese Bezeichnung hat
                              									sich gut eingeführt und ist deshalb zu empfehlen, weil sie jeden Irrthum
                              									ausschliesst.
                           Die bisherigen Kluppen für Uhr- und Büchsenmacher u.s.w. enthalten gewöhnlich
                              									folgende Backen:
                           
                              
                                 5/16''
                                    											engl.
                                 =
                                 8,2 mm Zahl der Gänge für 1'' engl.
                                 =
                                 18
                                 
                              
                                 ¼''     „
                                 =
                                 6,6   „       „     „      „       „   1''   „
                                 =
                                 20
                                 
                              
                                 
                                 
                                 5,5   „       „     „      „       „   1''   „
                                 =
                                 24
                                 
                              
                                 
                                 
                                 4,0   „       „     „      „       „   1''   „
                                 =
                                 28
                                 
                              
                                 
                                 
                                 3,5   „       „     „      „       „   1''   „
                                 =
                                 36
                                 
                              
                                 
                                 
                                 3,0   „       „     „      „       „   1''   „
                                 =
                                 42
                                 
                              
                                 
                                 
                                 2,5   „       „     „      „       „   1''   „
                                 =
                                 48
                                 
                              
                                 
                                 
                                 2,0   „       „     „      „       „   1''   „
                                 =
                                 54
                                 
                              
                           Man erkennt auf den ersten Blick, dass diese Zusammenstellung ganz unrationell ist,
                              									denn die Zusammenstellung von 5/16 und ¼'' engl. mit den übrigen Nummern passt nicht
                              									hierher. Sie ist aber insofern für die Werkstätte praktisch, als 5/16 und ¼'' engl.
                              									ungemein häufig gebraucht werden und auch in Zukunft noch immer in jeder Werkstätte
                              									nothwendig sind.
                           Die Gewinde der übrigen Nummern aber sind durch das Löwenherzgewinde veraltet. Wir
                              									meinen daher, dass in Zukunft alles englische Gewinde, d.h. von ¼'' aufwärts, für
                              									die gewöhnliche schräge und andere Kluppen vorbehalten sein müsse, dass aber für die
                              									Feinmechanik und Elektrotechnik die Ring- und Scheerenkluppe ausschliesslich
                              									Löwenherzgewinde führen solle.
                           Das Löwenherzgewinde ist nach folgendem System construirt:
                           a) Gangformwinkel: 53°8'. Abflachung: aussen und innen je ⅛ der Ganghöhe (oder der
                              									idealen Gangtiefe).
                           b) Abmessung:
                           
                              
                                 Durchmesser
                                 Steigung
                                 Kernstärke
                                 
                              
                                 mm
                                 mm
                                 mm
                                 
                              
                                 10
                                 1,4
                                 7,9
                                 
                              
                                   9
                                 1,3
                                   7,05
                                 
                              
                                   8
                                 1,2
                                 6,2
                                 
                              
                                   7
                                 1,1
                                   5,35
                                 
                              
                                   6
                                 1,0
                                 4,5
                                 
                              
                                      5,5
                                 0,9
                                   4,15
                                 
                              
                                   5
                                 0,8
                                 3,8
                                 
                              
                                      4,5
                                   0,75
                                     3,375
                                 
                              
                                   4
                                 0,7
                                   2,95
                                 
                              
                                      3,5
                                 0,6
                                 2,6
                                 
                              
                                   3
                                 0,5
                                   2,25
                                 
                              
                                      2,6
                                   0,45
                                     1,925
                                 
                              
                                      2,3
                                 0,4
                                 1,7
                                 
                              
                                   2
                                 0,4
                                 1,4
                                 
                              
                                      1,7
                                   0,35
                                     1,175
                                 
                              
                                      1,4
                                 0,3
                                   0,95
                                 
                              
                                      1,2
                                   0,25
                                     0,825
                                 
                              
                                   1
                                   0,25
                                     0,625
                                 
                              
                           Für den gewöhnlichen Werkstättengebrauch in der Elektrotechnik genügen die
                              									Bolzenstärken von 7 mm bis 3 mm. Die gröberen Nummern werden seltener gebraucht,
                              									ebenso die ganz feinen unter 2 mm. Eine gute Zusammenstellung wäre auch die mittlere
                              									Lage von 5 mm bis 2 mm.
                           Wie schon bemerkt, ist uns wohl bekannt, dass theuere Kluppen mit Löwenherzgewinde im
                              									Handel zu haben sind; es wäre uns aber auch erwünscht zu wissen, ob die
                              									westfälischen Fabrikanten bereits die Ringkluppe mit Löwenherzgewinde zu demselben
                              									Preise oder einem ähnlichen liefern, wie die englischen Gewinde. Es wäre dies wohl
                              									an der Zeit. Auch wäre es an der Zeit, endlich mit dem alten Gewinde nach und nach
                              									aufzuräumen.
                           Bei dieser Gelegenheit wollen wir noch erwähnen, dass die Preislisten der
                              									Eisenwaarenhandlungen Kluppen mit „Mikrometergewinde“ enthalten. Das sogen.
                              									Mikrometergewinde hat mit dem Millimetergewinde gar nichts gemein, als eine ähnlich
                              									klingende Bezeichnung, die zur Irreführung geeignet ist. Das sogen.
                              									Mikrometergewinde basirt auf dem amerikanischen Sellersgewinde und hat einen
                              									Gangformwinkel von 60° (Löwenherz hingegen 53° 8'). Das Mikrometergewinde ist in
                              									Deutschland ganz und gar ungebräuchlich. Wer es kauft, kennt es offenbar nicht und
                              									erhält etwas ganz anderes, als er bedarf und brauchen kann. Dasselbe sollte
                              									möglichst bald aus allen Werkzeughandlungen entfernt und die Backen durch solche des
                              									allein gangbaren Löwenherzgewindes ersetzt werden.
                           (Eisenztg.)
                           
                        
                           Die elektrische Beleuchtung am Kaiser Wilhelm-Kanal.Vgl. 1896 299
                                    											216.
                           Wirklicher Geheimer Rath Baensch berichtet über diesen
                              									Gegenstand im Centralblatt der Bauverwaltung vom 30.
                              									Mai 1896:
                           
                           Die elektrische Beleuchtungsanlage am Kaiser Wilhelm-Kanal, welche von der Actiengesellschaft Helios in Köln-Ehrenfeld ausgeführt
                              									worden ist, hat während und nach der Ausführung die Fachkreise vielfach beschäftigt.
                              									Da die Aufgabe, einen 98 km langen Weg elektrisch zu beleuchten, bisher noch nicht
                              									gestellt worden war, so wurde zunächst die Ausführbarkeit einer solchen Anlage
                              									mannigfach bestritten, jedenfalls aber sollten die Sicherheit und
                              									Wirthschaftlichkeit des Betriebes fraglich sein. Nachdem die Anlage aber nunmehr ¾
                              									Jahre unter dem Einfluss der verschiedenen Jahreszeiten im Betrieb gewesen ist,
                              									lassen sich Wirkung, Betriebssicherheit und Wirthschaftlichkeit beurtheilen.
                           In Brunsbüttel und Holtenau ist die Beleuchtung der Innenräume, der Schleusenmauern
                              									und Plätze eine reichliche; auch die Hafenleuchten und die Signallichter genügen
                              									ihrem Zweck vollkommen. Bei der Kanalstrecke sollte eigentlich von einer
                              										„Beleuchtung“ nicht die Rede sein, da weder die Absicht bestand, noch die
                              									Mittel aufgewandt werden sollten, die 98 km lange Strecke im eigentlichen Sinne zu
                              										„beleuchten“. Es handelte sich vielmehr von Anfang an nur um deutliche
                              									Markirung der Fahrstrasse während der Nacht. Dieser Zweck ist durch die getroffene
                              									Anordnung so vollkommen erreicht, dass der Kanal des Nachts ebenso sicher befahren
                              									werden kann wie am Tage. Die Sicherheit des Betriebes ist so gross, dass irgend
                              									welche Unterbrechungen in den Maschinenstationen und den örtlichen
                              									Beleuchtungsanlagen bei Brunsbüttel und Holtenau überhaupt noch nicht vorgekommen
                              									sind; auch die Streckenbeleuchtung hat dank der sehr einfachen Leitungsanlage eine
                              									hohe Betriebssicherheit. Die Leitung besteht nämlich auf jeder Kanalseite nur aus
                              									zwei Drähten, und deshalb sind selbst während andauernder schwerer Stürme
                              									Berührungen und Verschlingungen der Drähte, also Kurzschlüsse, nur ganz
                              									ausnahmsweise aufgetreten.
                           Bei Kreuzungen mit den Luftleitungen der kaiserlichen Post und zum Zweck der
                              									Unterführung unter dem Kanal und den anschliessenden Wasserläufen mussten die
                              									Luftleitungen durch unterirdische Kabel ersetzt werden. An den Anschlussstellen
                              									dieser Kabel traten in Folge der hohen Spannung und der grossen Leitungslängen
                              									erhebliche Ladungserscheinungen auf, welche sich, den Witterungsverhältnissen
                              									entsprechend, theilweise derart verstärkten, dass an den Kabelanschlüssen in Folge
                              									der Entladung eine Erwärmung und damit verbunden eine Gefährdung der Isolation
                              									mehrfach vorkam. Diese Störungen betrafen indessen stets nur einen Theil der
                              									Kanalbeleuchtung auf einer Seite, was für die Schiffahrt zwar unbequem war, obwohl
                              									auch die Beleuchtung auf einer Seite ohne Unterbrechung durchgeführt werden
                              									konnte.
                           Die Beseitigung dieser Vorkommnisse bot erhebliche Schwierigkeiten. Es scheint jetzt
                              									jedoch gelungen zu sein, diese Schwierigkeiten zu überwinden, so dass die Anlage
                              									auch in dieser Beziehung den zu stellenden hohen Anforderungen genügt. Uebrigens
                              									sind alle Maassnahmen derart getroffen, dass eine möglichst schleunige Beseitigung
                              									aller etwaigen Betriebshindernisse gewährleistet ist.
                           Die Wirthschaftlichkeit des Betriebes entspricht den Erwartungen vollkommen. Von der
                              									gesammten in den Betriebsanlagen für die Strecke erzeugten elektrischen Energie
                              									gehen trotz der grossen Länge der Strecken in den Leitungen, Inductionsspulen und
                              									Transformatoren nur etwa 26 v. H. verloren, die im Licht nicht zur Geltung
                              									kommen.
                           Dass Handelsdampfer den Kanal nicht bei Nacht durchfahren wollen, kommt nicht mehr
                              									vor. Kriegsschiffe ziehen aber überhaupt zumeist die Tagesfahrt vor, ohne jedoch auf
                              									die Nachtfahrt absichtlich zu verzichten. Nach alledem muss man die ganze Anlage,
                              									wie sie von der Actiengesellschaft Helios hergestellt
                              									ist, als eine vortrefflich gelungene Ausführung bezeichnen, durch welche die
                              									Kanalverwaltung in allen ihren Anforderungen vollständig befriedigt worden ist.
                           
                              -r.
                              
                           
                        
                           Bücher-Anzeigen.
                           Die Kraftübertragungswerke
                                 										Rheinfelden. Technische und wirthschaftliche Darstellung der Ausnutzung der
                              									Wasserkräfte des Rheins bei Rheinfelden. Herausgegeben von der Allgemeinen Elektricitätsgesellschaft. 173 S. Text
                              									nebst Kartenbeilagen.
                           
                           Es kommen in dem Werke zur Besprechung; I. Allgemeines zur geschichtlichen
                              									Entwickelung des Unternehmens. II. Die Wasserkräfte des Rheins und ihre
                              									Nutzbarmachung. III. Die Turbinenanlage. IV. Der elektrische Theil der Anlage. V.
                              									Die Vertheilung der Elektricität. VI. Die commercielle Ausnutzung der
                              									Kraftübertragungswerke. Die Pläne sind eingehend besprochen, mit vielen
                              									Zeichnungen erläutert und können das Interesse aller Techniker beanspruchen.
                              									Wünschen wir dem grossartigen Unternehmen einen erfolgreichen Abschluss!
                           Die Einrichtung elektrischer
                                 										Beleuchtungsanlagen für Gleichstrombetrieb von Dr. C. Heim. Leipzig. Verlag von Oscar Leiner. 654 S. 10 M.
                           
                           Das Werk hat sich schon in der ersten Auflage Anerkennung verschafft und ist in der
                              									vorliegenden zweiten Auflage bedeutend erweitert und sorgfältig durchgearbeitet. Die
                              									Darstellung ist dem jetzigen Standpunkt der Technik entsprechend und so gehalten,
                              									dass auch der Nichtfachmann dasselbe mit Vortheil wird studiren können.
                           Rauchbeschädigung in dem gräflich v.
                                 										Tiele-Winkler'schen Forstrevier Myslowitz-Kattowitz. Nachtrag zu dem Werke
                              									gleicher Bezeichnung vom Jahre 1893 und Entgegnung auf die Schrift „Waldschäden im
                              									Oberschlesischen Industriebezirk u.s.w. Eine Rechtfertigung der Industrie gegen
                              									folgenschwere falsche Anschuldigungen von Prof. Borggreve.“ Von Carl Reuss, Oberforstrath.
                              									Goslar. J. Jäger und Sohn.
                           Zeitungscatalog der
                              									Annoncenexpedition L. A. Klepzig in Leipzig-Gohlis
                              									1896/97.
                           
                           Inhaltlich ist die Ausgabe bedeutend erweitert, als Schreibmappe ausgestattet und
                              									enthält Münz- und Maasstabellen, einen Auszug aus den postalischen Bestimmungen und
                              									dem telegraphischen Verkehr. Der Notizkalender umfasst die Monate April 1896 bis
                              									März 1897.
                           Von der empfehlenswerthen, bei Gauthier-Villars et Fils und G. Masson in Paris
                              									veranstalteten Encyclopédie scientifique des aide-mémoire
                              									von Léauté (vgl. 1896 300
                              									48) sind seither nachstehende weitere Bändchen erschienen.
                           
                              Alheilig,
                              Travail des bois.
                              
                           
                              Billy Ede,
                              Fabrication de la fonte.
                              
                           
                              Boursault H.,
                              Calcul de temps de pose en photographie.
                              
                           Le Chatelier,Le grisou.
                           
                              Croneau,
                              Construction du navire.
                              
                           
                              Duquesnay,
                              Résistance des matériaux.
                              
                           
                              Dwelshauers-Dery,
                              Étude expérimentale dynamique de la machine à vapeur.
                              
                           – Etude calorimétrique de la machine à
                                 										vapeur.
                           
                              Goully A.,
                              Géométrie descriptive I (point, ligne droite, plan), II
                                 										(sphère cone et cylindre de revolution, sections coniques).
                              
                           
                              Goully,
                              Air comprimé ou raréfié.
                              
                           
                              Hennebert,
                              Attaque des places.
                              
                           
                              Jean F.
                              , Industrie des cuirs et des peaux.
                              
                           Langlois P., Le lait.
                           
                              Laurent H.,
                              Théorie des jeux de hasard.
                              
                           
                              Lavergne G.,
                              Les turbines.
                              
                           
                              Lefèvre,
                              Spectrométrie, appareils et mesures.
                              
                           – Spectroscopie.
                           
                              Leloutre,
                              Le fonctionnement des machines à vapeur.
                              
                           
                              Lindet,
                              La bière.
                              
                           
                              Madamet,
                              I. Détente variable de la vapeur.
                              
                           – II. Distribution de la vapeur épures
                                 										de régulation.
                           – III. Tiroirs et distributeurs de vapeur.
                           
                              Magnier de la Source,
                              Analyse des vins.
                              
                           
                              Marchena R. E. de,
                              Machines frigorifiques à gaz liquéfiable.
                              
                           
                              Moissan et Ouvrard,
                              Le nickel.
                              
                           
                              Naudin L.,
                              Fabrication des vernis.
                              
                           Picou B. V., Distribution de l'électricité. I. Usines centrales. II.
                                 										Installations isolées.
                           
                              Sauvage,
                              Moteurs à vapeur.
                              
                           
                              Schloesing,
                              Chimie agricole.
                              
                           
                              Seguela,
                              Les tramways.
                              
                           
                              Sinegaglia F.,
                              Accidents de chaudières.
                              
                           
                              Sorel,
                              La destillation.
                              
                           
                              Witz Aimé,
                              Thermodynamique à l'usage des ingénieurs.