| Titel: | [Kleinere Mittheilungen.] | 
| Fundstelle: | Band 304, Jahrgang 1897, Miszellen, S. 24 | 
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                        [Kleinere Mittheilungen.]
                        Kleinere Mittheilungen.
                        
                     
                        
                           Erstickung eines Brandes durch Zuwerfen mit Asche, Sand und Bauschutt.
                           Ein in der Dachpappen- und Asphaltfabrik von A. W. Andernach in Beuel a. Rh. ausgebrochenes Feuer wurde
                              									auf folgende Art gelöscht. Das Feuer hatte fünf schmiedeeiserne, oben offene Behälter ergriffen, in denen sich Theerdestillate
                              									(Kreosotöl und Anthracenöl) befanden. Da diese Oele schwerer als Wasser sind, wurde versucht, Wasser auf das brennende
                              Oel zu
                              									spritzen, um durch eine Wasserschicht die Oele zu überdecken und dadurch das Feuer zu ersticken. Da dies nicht gelang,
                              häufte man in
                              									der Nähe des am besten erreichbaren Behälters Asche, Sand, Bauschutt u. dgl. an. Alsdann wurde gleichzeitig von 12
                              Mann dieser
                              									Aschenhaufen möglichst schnell in den brennenden Behälter geschaufelt. Sobald die Masse die Höhe der brennenden Flüssigkeit
                              erreicht
                              									hatte, liess das Feuer merklich nach und erlosch gänzlich, als die Flüssigkeit ganz mit dem Gemenge überdeckt war.
                              So wurde ein
                              									Behälter nach dem anderen mit Asche, Sand und Bauschutt zugeworfen, bis das Feuer zum Erlöschen kam. (Berg- u.
                                 										Hüttenm. Ztg.)
                           
                        
                           Regenrinnen als Blitzableiter.
                           Bei einer Reihe von Blitzschlägen, bei denen sich der Weg des Blitzstrahles feststellen liess, wurde nach einer Mittheilung
                              des Elektrotechnischen Echo beobachtet, dass die Blitzstrahlen oder Abzweige derselben die Regenrinnen mehr
                              									oder weniger beschädigten. Dabei stellte sich heraus, dass die Zerstörungen dieser Rohrleitungen nicht allein von
                              der Beschaffenheit
                              									und dem Querschnitt des verwendeten Materials, sondern auch von der Art des Uebergangs in den Erdboden abhängig sind.
                              Mündet das
                              									Abfallrohr oberhalb des Erdbodens, was in Orten ohne Kanalisation meistens der Fall ist, oder ist der Anschluss an
                              den Kanal durch
                              									Thonrohrverbindung hergestellt, so wird das Regenrohr bei einem etwaigen Blitzschlag zerstört werden. Ist dagegen
                              das Regenrohr durch
                              									ein gusseisernes Verbindungsrohr zur Erde geführt, so wird in vielen Fällen das Verbindungsrohr stark beschädigt
                              werden.
                           Diese Uebelstände können leicht beseitigt werden, wenn man bei der Anlage der Regenrohre nicht zu dünnes Zinkblech verwendet,
                              was auch
                              									in anderer Hinsicht zu empfehlen ist, und wenn man das untere Ende des Regenrohres mittels eines kurzen Stückes Eisen-
                              oder
                              									Kupferdrahtseil und einer Erdplatte mit der Erde in leitende Verbindung bringt. Die Erdplatte muss ¼ qm gross aus
                              Kupfer, Zink oder
                              									verzinktem Eisen hergestellt sein und wird in das Grundwasser oder eine wasserhaltige Erdschicht gelegt. Alle Verbindungen
                              müssen
                              									verlöthet werden.
                           Die Kosten einer derartigen Erdverbindung, betragen 10 bis 20 M. und sind geringfügig im Verhältniss zum Nutzen der Einrichtung.
                              Nicht
                              									nur, dass im Falle eines Blitzschlags die auf diese Weise mit der Erde verbundene Regenrinne als Blitzableiter wirkt,
                              sondern dieselbe
                              									befördert auch den stetigen Ausgleich der atmosphärischen Elektricität.
                           Wenn viele Besitzer sich nicht dazu entschliessen können, einen Blitzableiter anlegen zu lassen, so genügt vielleicht ein
                              Hinweis, um
                              									dieselben zur Anlage der vorstehend beschriebenen Einrichtung bereit zu finden.
                           (Glaser's Annalen.)
                           
                        
                           Ueber die Behandlung und Verzierung von Holzwaaren
                           gibt L. C. Andes in der Zeitschrift für Drechsler,
                                 										Elfenbeingraveure und Holzbildhauer einige Ausführungen.
                           Um farbige Verzierungen auf Holz herzustellen, behandelt man die Holzplatten mit Salzsäure und macht dadurch die Oberfläche
                              des Holzes
                              									porös. Hierauf werden mit einer gravirten Platte und mit starker Pressung die Figuren eingepresst und dann mittels
                              Bimsstein die ganze
                              									Platte glatt abgeschliffen. Wird die Holzfläche darauf mit einer Farblösung überzogen, so entsteht eine schöne Zeichnung,
                              weil die
                              									gepressten dichteren Stellen weniger von der Farbe aufnehmen und in Folge dessen einen lichteren Ton derselben Farbe
                              zeigen, als die
                              									nicht gepressten Stellen.
                           Zur Conservirung lackirter und gebeizter Holzwaaren empfiehlt sich folgendes Verfahren: Die aus 3 Th. Potasche, 1 Th. calc.
                              Weinstein
                              									und 24 Th. Wasser bereitete, ausserdem noch mit 48 Th. Wasser verdünnte Lauge wird gleichmässig ausgebreitet, um
                              die Entstehung von
                              									Flecken zu verhindern; nach 3 bis 4 Minuten langer Einwirkung hat die Lauge den Schmutz aufgelöst und wird nun mit
                              Wasser sorgfältig
                              									abgewaschen. Auch empfiehlt es sich, lackirte Gegenstände mit Baumöl zu säubern. Man streut auf das aufgestrichene
                              Baumöl Mehl, Puder
                              									oder weisses präparirtes Hirschhorn und reibt das Baumöl mit einem zarten Tuche wieder ab. Hierdurch werden nicht
                              nur Flecken und
                              									Staub entfernt, sondern auch der Glanz der Möbel wieder hergestellt.
                           Zur Herstellung schwarzer, mattglänzender Politurflächen eignet sich folgendes Verfahren: Man hobelt und putzt die Fläche glatt
                              									und sauber ab, beizt erst mit einer starken Abkochung von Brasilienholzspänen und, nachdem dieser Anstrich halb trocken
                              ist, mit
                              									holzessigsaurem Eisen nach, lässt nun die erfolgte schwarze Färbung gut trocken werden und schleift dann die aufgestiegenen
                              Poren
                              									sorgfältig glatt. Zeigen sich durch das Schleifen helle Stellen, so beizt man dieselben abermals schwarz. Nach dem
                              letzten Schliffe
                              									mit Bimsstein und Oel wird die Fläche mit heller Schellackpolitur, in welcher Anilinschwarz aufgelöst ist, polirt,
                              oder man löst in
                              									dem zum Abpoliren nöthigen Alkohol das Anilinschwarz auf und färbt auf diese Weise durch Abpoliren nach. Ist die
                              polirte Fläche
                              									trocken geworden, so schleift man dieselbe mit gebranntem Bimsstein und Wasser mittels eines Stückes Hutfilz ab,
                              entfernt die
                              									Schleifmasse vollständig und gibt der Fläche den matten Glanz, indem man mit Wachssalbe abreibt.
                           
                        
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                           Handbuch der Tiefbohrkunde von Th. Tecklenburg,
                              									grossherzoglichem Oberbergrath in Darmstadt. Band VI. Das Schachtbohren. Mit 51 Textabbildungen, 22
                              									lithographirten und 4 Lichtdrucktafeln. Grösstes Lex.-8. Leipzig 1896. Baumgärtner. Brosch. Preis 16 M.
                           
                           Dieser Band schliesst die Tecklenburg'sche Tiefbohrkunde ab. Der grosse Aufschwung, den die
                              									Tiefbohrtechnik seit 1886, dem Erscheinen des ersten Bandes genommen hat, spiegelt sich in dem Werk ab und lässt
                              sich auch zu nicht
                              									geringem Theil auf die Berufstätigkeit des Verfassers zurückführen. Der Schlussband behandelt die Herstellung der
                              Tiefbohrlöcher von
                              										befahrbarer Weite. Das Schachtbohren tritt an die Stelle des Schachtabteufens, wenn das zu durchsinkende Gebirge das Arbeiten auf der Schachtsohle selbst
                              									ausschliesst. Dabei ist das Gebirge entweder standfest oder aber brüchig bezieh. schwimmend. Für den ersten Fall
                              hat sich das Kind-Chaudron'sche System und das diesem ähnliche von Lippmann entwickelt.
                              									Zahlreiche nach diesen Methoden ausgeführte Schachtbohrungen sind genau beschrieben. Das abgeschlossene Werk umfasst
                              mit Hilfe seiner
                              									reichen Quellenangabe das ganze Gebiet der Tiefbohrtechnik bis zum heutigen Tage.
                           Bindungslexikon für Schaftweberei. Ein Musterschatz von 4100 Bindungen von 2- bis
                              									26schäftig von F. Donat. Wien. Hartleben's Verlag.
                           
                           Diese Arbeit ist ein Auszug aus Donat's Bindungslexikon. Der „Zweck des handlichen Werkes ist, dem
                                 										Webereibeflissenen zu ermöglichen, mit einer Schaft Vorrichtung massenhafte Musterung in Bezug des
                                 										Bindungscharakters vornehmen zu können.“ Der Inhalt umfasst 160 Seiten mit 4100 Bindungen. Der Druck ist zweifarbig und
                              									dadurch sehr übersichtlich geworden.
                           Ueber Asphaltstrassen. Von E. O. Schubarth. Nebst
                              									einem Plan von Berlin 1881 und 1883. Verlag von A. Seydel. 52 S.
                           
                        
                           Eingesandt.
                           Eine Sonderausstellung für Heiz- und Lüftungsanlagen wird in Düsseldorf vom 15. April bis 15. Juni
                              									gleichzeitig mit der Rheinisch-Westfälischen Baufachausstellung stattfinden. Der Besucher findet deshalb
                              									ausser der reichhaltigen Ausstellung von Heizungs- und Lüftungsgegenständen auch die in ersterer ausgestellten Zimmereinrichtungen,
                              									Möbel, Teppiche, Kunst- und kunstgewerblichen Gegenstände, Bauartikel, Sanitätseinrichtungen u.s.w.
                           Die königl. Eisenbahnverwaltung hat für die nicht verkauften Ausstellungsgegenstände freien Rücktransport bewilligt.
                           ––––––––––
                           Illustrirte Preisverzeichnisse über amerikanische Werkzeugmaschinen und Maschinenbauartikel von Schuchardt und
                                 										Schütte in Berlin (Filiale Wien).