| Titel: | [Kleinere Mittheilungen.] | 
| Fundstelle: | Band 304, Jahrgang 1897, Miszellen, S. 168 | 
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                        [Kleinere Mittheilungen.]
                        Kleinere Mittheilungen.
                        
                     
                        
                           Palästina-Weine.
                           In den Forschungsberichten veröffentlicht Dr. H. Spindler in Stuttgart seine
                              									Untersuchungen von fünf Rothweinen und drei Weissweinen aus Palästina, deren Resultate im Auszug kurz wiedergegeben
                              werden sollen.
                           Die Weine stammen von der Deutschen Weinbaugesellschaft in Sarona-Jaffa und wurden den dortigen Lagerbeständen in Gegenwart
                              des
                              									deutschen Consuls von Jaffa entnommen. Die Untersuchung wurde nach den neuesten im Deutschen Reich gültigen Bestimmungen
                              ausgeführt.
                              									Die Namen der Weine sind:
                           
                              
                                 
                                 Roth:
                                 
                                 
                              
                                 Sarona, roth
                                 
                                 herb
                                 
                              
                                 Jaffa, roth
                                 
                                 „
                                 
                              
                                 Sarona Auslese
                                 
                                 „
                                 
                              
                                 Makkabäer, roth
                                 
                                 „
                                 
                              
                                 Hoffnung der Kreuzfahrer
                                 
                                 süss.
                                 
                              
                                 
                                 Weiss:
                                 
                                 
                              
                                 Jordanthäler
                                 
                                 herb
                                 
                              
                                 Samariter
                                 
                                 „
                                 
                              
                                 Perle von Jericho
                                 
                                 süss.
                                 
                              
                           Der „Samariter“ war Jahrgang 1895, die übrigen Weine waren ältere Jahrgänge, die Süssweine sind in der Art hergestellt, dass in
                              									dem süssen Moste durch Zusatz von Alkohol die Gährung abgeschnitten wird.
                           Die herben Rothweine stehen im Charakter zwischen den herben italienischen Rothweinen und Bordeauxweinen; der „Makkabäer“
                              									besitzt mehr den Charakter des Affenthaler. Die herben Weissweine sind im Geschmack den weniger bouquetreichen Rhein-
                              und Moselweinen
                              									ähnlich. Auch bei diesen Palästina-Weinen war die schon wiederholt erörterte Wahrnehmung zu machen, dass trotz des
                              gegenüber deutschen
                              									Weinen verhältnissmässig hohen Gehaltes an flüchtigen Säuren der Geschmack der Weine nichts zu wünschen übrig liess.
                           Die Asche reagirte in allen Fällen alkalisch; Rohrzucker war nirgends nachzuweisen bezieh. die Reducirfähigkeit der Weine
                              gegenüber Fehling'scher Lösung war vor und nach der Inversion die gleiche.
                           Der Weingeistgehalt betrug in Volumprocenten – bei den herben Weinen von 12,4 bis 15,5, im Durchschnitt 14,06 Proc. bei den
                              süssen 16,1
                              									bis 17,6 Proc. Der Schwefelsäuregehalt entsprach durchschnittlich 0,6 g Kaliumsulfat in 1 l – die Phosphorsäure 0,22
                              g, Mineralstoffe
                              									2,6 g, am wenigsten betragen dieselben bei den beiden süssen Weinen. Der zuckerfreie Extractgehalt schwankt zwischen
                              19 und 26 g in 1
                              									l.
                           Der Verfasser veröffentlicht am Schluss noch eine Analyse von aus Palästina-Wein hergestelltem Cognac, nach welcher derselbe
                              ein
                              									specifisches Gewicht von 0,949 und einen Alkoholgehalt von 36,33 Gew.-Proc. zeigt. (Süddeutsche
                                 										Apotheker-Zeitung.)
                           
                        
                           Chlor- und Zinkgewinnung mit Blende.
                           Eine interessante Anwendung der Elektrolyse hat Lyte nach Min. Journal
                              									gemacht, dem es gelang, mit Blende und Bleiglanz Chlor und Zink darzustellen. Die geröstete Blende wird mit verdünnter
                              Schwefelsäure
                              									aufgelöst und die Zinksulfatlösung nach der Reinigung mit Calcium- oder Natriumchlorid behandelt. Nach Abscheidung
                              des Calcium- oder
                              									Natriumsulfüres wird die Zinkchloridlösung auf Trockenheit abgedampft, dann destillirt, um sie von den nichtflüchtigen
                              									Verunreinigungen zu trennen. Das Zinkchlorid wird dann auf eine Temperatur etwas über dem Zinkschmelzpunkt erhitzt
                              und hierauf
                              									elektrolytisch behandelt, indem man eine Kohlenanode und eine Zinkkathode anwendet. Das sich sammelnde Zink wird
                              automatisch gewonnen,
                              									und das freiwerdende Chlor zerlassen und aufbewahrt. Der übrig bleibende Bleiglanz wird dann zur Gewinnung von Blei
                              und Silber weiter
                              									verarbeitet.
                           (Berg- und hüttenm. Zeitung.)
                           
                        
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                           Das gesammte Baugewerbe. Handbuch des Hoch- und Tiefbauwesens. Zugleich:
                              									Nachschlagebuch auf allen Gebieten des Bauwesens und verwandter Techniken, mit ausführlichem Sachregister. Sowie:
                              Umfangreiches
                              									Vorlagewerk und Musterbuch des gesammten Bauwesens, enthaltend eine unerschöpfliche Fülle architektonischer Motive
                              eigenartiger und
                              									mustergültiger Bauten in allen Stilarten, und zwar Landhäuser, Stadthäuser, Geschäftshäuser, landwirthschaftliche
                              Bauten, Schulen,
                              									öffentliche Bauten, Vergnügungslocale, industrielle Gebäude u.s.w. in moderner Ausführung in Grundrissen, Ansichten,
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                              									Perspectiven, Detailzeichnungen, sowie meisterhafte Entwürfe aus dem Gebiete des Brücken-, Kanal-, Eisenbahn-, Strassen-
                              und
                              									Wegebaues. Bearbeitet von hervorragenden Fachleuten. Redigirt von O. Karnack. Erscheint in Lieferungen à
                              									60 Pfg. bei Bonnet und Hachfeld. Potsdam und Leipzig. Jedem 10. Hefte sollen 10 bis 15 Tafeln beigegeben werden.
                           
                           Wir geben den Titel des Vieles versprechenden Werkes unverkürzt wieder. In den vorliegenden sechs Heften kennzeichnet sich
                              das Werk als
                              									ein auf breitester Grundlage angelegtes, lediglich für die Bedürfnisse des Praktikers berechnetes Lehr-, Hilfs- und
                              Nachschlagemittel.
                              									Bis zu Seite 176 behandelt dasselbe nur die Steinverbände, ohne jedoch mit diesem Stoff zu Ende zu kommen. Leider
                              ist über die zu
                              									erwartende Ausdehnung und Erscheinungsdauer in dem Prospect kein Aufschluss gegeben, wie das doch wohl jeder Interessent
                              erwarten
                              									dürfte.