| Titel: | [Kleinere Mittheilungen.] | 
| Fundstelle: | Band 306, Jahrgang 1897, Miszellen, S. 46 | 
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                        [Kleinere Mittheilungen.]
                        Kleinere Mittheilungen.
                        
                     
                        
                           Brustleier.
                           Die Firma Gottfr. Stierlin in Schaffhausen liefert eine Brustleier, die mehrere Verbesserungen zeigt. Die
                              									Form des Bohrkopfes eignet sich für Werkzeuge sowohl mit flachen als mit vierkantigen Endstücken. Die Kurbel a besteht aus Mannesmann-Stahlrohr, ist mithin widerstandsfähig und leicht. Die Verbindung der Kurbel mit dem Brustknopf
                              									wird durch den Stift b vermittelt, auf der sich Röhre a drehen kann und mit
                              									ihr durch eine in die Rille e eingelegte Klammer f verbunden ist. In dem
                              									Bohrkopf k liegt, um Punkt l drehbar, die Klappe m, welche durch die Feder n gehalten wird. Wird der Bohrer in den Kopf eingeführt, so hebt sich
                              									der Klappenhaken o und schnappt, sobald der Bohrer richtig sitzt, über das Bohrstangenende oder in eine
                              									zu diesem Zwecke angebrachte Nuth ein. Durch einen Druck auf den unteren Theil der Klappe kann der Bohrer rasch entfernt
                              oder
                              									gewechselt werden. Die Feder ist aus Stahldraht und kann bei dem kurzen Spiel nicht zusammengedrückt werden. Der
                              Kurbelgriff h ist über einem Anpass i lose verleimt. Die Kurbel hat wenig Reibung und
                              									ist nebst der kleinen Zwischenlegscheibe sowie dem Klappenhaken gehärtet.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 306, S. 46
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 306, S. 46
                              
                           Die Oeffnung zum Einschieben der Bohrer ist 30 mm tief, für vierkantig von 9 auf 5, für flach von 12 auf 3 mm konisch gemacht,
                              so dass
                              									alle zu gebrauchenden Bohrer leicht einzupassen sind. In den meisten Fällen braucht man nur mit halbrunder Feile
                              die Vertiefung für
                              									den Haken einzufeilen. Die Handhabung ist durchaus einfach und die Construction lässt Reparaturen als ausgeschlossen
                              erscheinen.
                              									Gewicht nur 350 g.
                           
                        
                           Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte.
                           In der am 20. September eröffneten 69. Tagung in Braunschweig hielt Prof. Dr. Richard Meyer in
                              									Braunschweig einen Vortrag über „Chemische Forschung und chemische Technik in ihrer Wechselwirkung“. Ausgehend von den zur Zeit
                              									geltenden Grundanschauungen über die Atomverkettung der organischen Verbindungen beschrieb Redner das Benzol als
                              die Muttersubstanz
                              									der „aromatischen Verbindungen“, Die von Kekulé vor 30 Jahren gelehrte Auffassung des Benzolatoms,
                              									als eines geschlossenen Ringes, innerhalb dessen die sechs Kohlenstoffatome symmetrisch an einander gelagert sind,
                              an deren jedem sich
                              									wieder ein Wasserstoffatom anlagert, warf Licht auf eine Menge bis dahin unverständlicher Erscheinungen und führte
                              zur Auffindung
                              									weiterer ringartig aufgebauter Verbindungen. In erster Reihe zog die Farbentechnik Nutzen aus seiner Theorie. Sie
                              hatte längst das
                              									Fuchsin dargestellt; aber über dessen Zusammensetzung konnte nun erst die Wissenschaft Licht bringen. Nachdem die
                              Induline, Safranine
                              									und andere Farbstoffe ihrem chemischen Aufbau nach erforscht waren, gewann man eine Vorstellung von der eigentlichen
                              Ursache der
                              									Färbung; man erkannte, dass diese an das Vorkommen gewisser
                              									Atomgruppirungen geknüpft ist, und nannte diese Gruppen deshalb Chromophore. Im Besitze dieser Erkenntniss vermochte
                              man dann
                              									planmässig nach weiteren Farbstoffen, ja nach bestimmten Farbentönen zu suchen, die auf der Palette des Färbers noch
                              fehlten. Aehnlich
                              									war ermittelt worden, dass die Fluorescenz mancher Stoffe durch gewisse „fluorophore“ Atomgruppen bedingt wird u.s.w. Solcher
                              									Art arbeiteten sich nun Wissenschaft und Technik in die Hände. Immer neue Aufgaben stellte die Technik und immer
                              neues Licht ergoss
                              									die so angeregte Wissenschaft in noch dunkle Gebiete. Der Steinkohlentheer lieferte der Technik eine unerschöpfliche
                              Fundgrabe
                              									organischer Verbindungen; unter diesen Verbindungen hat neben dem Benzol namentlich das Thiophen grössere Bedeutung
                              erlangt. Ganz
                              									besonders erleichtert wurden diese Fortschritte durch die Patentgesetzgebung. Von den etwa 90000 Patenten, die im
                              Deutschen Reiche
                              									bislang ertheilt sind, betreffen 3000 die organisch-chemische Technik. Auf anderen Gebieten der Chemie ist die Wechselwirkung
                              zwischen
                              									Wissenschaft und Praxis kaum minder lebhaft, als in der Farbenindustrie. Aus dem Steinkohlentheer sind in neuerer
                              Zeit zahlreiche
                              									Heilmittel und Antiseptica dargestellt worden, die nähere Beziehungen zwischen Chemie und Medicin herbeiführten:
                              Carbolsäure,
                              									Salicylsäure, Antipyrin, Phenacetin, ferner Chloral, Sulfonal und viele andere, deren Ursprung auf die Alkoholindustrie
                              zurückführt.
                              									An der Pflege dieser jungen und doch so werthvollen Beziehungen wird in den Laboratorien der chemischen Fabriken
                              mit dem gleichen
                              									Eifer gearbeitet, wie in den klinischen und pharmakologischen Instituten, und schon beginnt man nicht mehr rein empirisch,
                              sondern
                              									bewusst, ganz wie bei der Ermittelung neuer Farbstoffe, nach Heilmitteln ganz bestimmter Wirkung zu suchen. Denn
                              es haben sich auch
                              									hier schon Beziehungen zwischen chemischer Constitution und physiologischem Verhalten der Medicamente ergeben. Weiter
                              sind die Stoffe
                              									zu erwähnen, die im lebenden thierischen Organismus erzeugt werden und dem modernsten Zweige der Medicin angehören,
                              die Impf- und
                              									Serumpräparate – Tuberkulin, Diphtherieheilserum u.s.w. Die grossen Theerfarbenfabriken haben bald die Bedeutung
                              dieser neuen Richtung
                              									erkannt; der Thierversuch ist ein Hilfsmittel der chemischen Industrie geworden. Auch mit der Photographie steht
                              die chemische Technik
                              									in Wechselwirkung; sie lieferte ihr eine Menge neuer „Entwickler“, und auch hier ist es schon möglich gewesen, gewisse
                              									Beziehungen zwischen dem Aufbau der chemischen Verbindungen und ihrer Fähigkeit, zu „entwickeln“, aufzudecken, womit wieder
                              									eine lange bekannte Erscheinung unter wissenschaftliche Gesichtspunkte gebracht ist. Ebenso reges Leben herrscht
                              auf anderen Gebieten
                              									chemischer Technik. Die Zuckerindustrie, die Gährungsgewerbe und auch die anorganische Grossindustrie sind in lebhafter
                              Entwickelung
                              									begriffen und haben manche werthvolle Frucht für die Wissenschaft gezeitigt. So ist die Kenntniss der physiologischen
                              Thätigkeit des
                              									Hefepilzes auf gährungstechnischem Boden erwachsen. Allgemein bekannt endlich ist der grosse Aufschwung der Elektrochemie,
                              die ganz
                              									neue Anschauungen über die Natur der galvanischen Stromerzeugung hervorgerufen hat.
                           Im zweiten allgemeinen Vortrag führte Prof. Dr. Waldeyer-Berlin die Versammlung auf das Gebiet der
                              									Biologie, das wir hier jedoch, als der Technik ferner liegend, übergehen.
                           In der Abtheilung Pharmacie und Pharmakognosie hielt Dr. Carl Dieterich einen ausführlichen Vortrag über
                              									die Werthbestimmung der Colanuss und des Colaextractes.
                           
                        
                           Wasserdichter Stoff.
                           Arthur L. Kennedy in Burlington, Vt., Nordamerika, erhielt das amerikanische Patent Nr. 587096 auf
                              									folgendes Verfahren zur Herstellung eines wasserdichten Stoffes:
                           Nitrocellulose (Schiessbaumwolle) wird in irgend einem der Lösungsmittel Amylacetat, Aethylacetat, Aceton, Methylalkohol oder
                              Benzin
                              									gelöst und der Lösung Lanolin (Wollfett) zugetheilt. Je nachdem man mehr oder weniger Wollfett zusetzt, wird der
                              erhaltene Stoff mehr
                              									oder weniger biegsam. 100 Th. Nitrocellulose und 55 Th. Wollfett geben einen sehr verwendbaren Stoff. Dieser hat
                              weichen Griff, ist
                              									sehr biegsam und weist den von der Zersetzung des Wollstoffes herrührenden üblen Geruch nicht auf.
                           Man kann die Lösung in verschiedener Art anwenden, z.B. derart, dass man sie in dünner Schicht auf Glas oder eine andere glatte
                              									wagerechte Fläche giesst und dort trocknen lässt. Es bleibt dann ein Bogen wasserdichten, starken und biegsamen Stoffes
                              zurück. (Papierzeitung.)
                           
                        
                           Verflüssigung des Fluors.
                           Die Verflüssigung des Fluors ist nach Chemiker-Zeitung H. Moissan und J.
                                 										Dewar geglückt. Dasselbe wurde dargestellt durch Elektrolyse einer Lösung von Fluorkalium in wasserfreier
                              									Fluorwasserstoffsäure und durch Leiten durch eine mittels eines Gemisches von fester Kohlensäure und Alkohol abgekühlte
                              									Platinschlange von Fluorwasserstoffdämpfen befreit. Bei der Siedetemperatur des verflüssigten Sauerstoffes blieb
                              das Fluor noch
                              									gasförmig, hatte aber bereits seine chemische Energie eingebüsst; wurde dann das Sieden des Sauerstoffes durch Evacuiren
                              beschleunigt,
                              									so condensirte sich das Fluor bei – 185° zu einer gelben Flüssigkeit. Die Verfasser haben zugleich das Verhalten
                              des Fluors gegen
                              									einige Körper bei sehr niedriger Temperatur studirt. Silicium, Bor, Kohlenstoff, Schwefel, Phosphor und reducirtes
                              Eisen erglühen,
                              									nachdem sie durch verflüssigten Sauerstoff abgekühlt sind, nicht mehr beim Eintragen in Fluordampf; auch verdrängt
                              das Fluor bei
                              									dieser Temperatur nicht mehr das Jod aus Jodiden. Dagegen reicht seine Energie noch aus, um unter Entzündung Benzol
                              und Terpentinöl zu
                              									zersetzen, sobald die Temperatur über – 180° kommt. Weiter wurde beobachtet, dass beim Leiten von gasförmigem Fluor
                              durch
                              									verflüssigten Sauerstoff ein weisser flockiger Niederschlag entsteht, der, durch Filtration von der Flüssigkeit getrennt,
                              mit
                              									Heftigkeit verbrennt, sobald die Temperatur sich erhöht.
                           
                        
                           Fabrikation von Stahlfässern.
                           Das Barrheat-Stange Patent Barrel Syndicate zu Bucklersbury, London und Uxbridge bringt, wie Engineer vom 23. Juli 1897 berichtet, neuerdings Stahlfässer auf den Markt, die die Form der aus
                              									Holzdauben hergestellten Fässer haben, ohne deren Mängel aufzuweisen. Das Material des Fassrumpfes sowohl als der
                              Böden ist Stahlblech
                              									und zwar je nach dem Verwendungszwecke von 1,5 mm Stärke aufwärts. Die Rumpfbleche werden auf einem mit convex gedrehten
                              Walzen
                              									versehenen Walzwerk kalt in die bauchige Form gebracht, hierbei erhält das Blech nur in der Mitte Druck, wodurch
                              der Bildung von
                              									Beulen vorgebeugt wird. Dadurch, dass die Bleche auf kaltem Wege geformt und zusammengebogen werden, ist jede Verschlechterung
                              des
                              									Materials durch die Bearbeitung ausgeschlossen, es wird im Gegentheil eine glattere und härtere Oberfläche erzielt.
                              Nachdem die Bleche
                              									für die Fassrümpfe die Walzen verlassen haben, werden die an einander gebogenen und durch Auflegen eines Blechstreifens
                              verstärkten
                              									Längskanten unter Anwendung des Bernados'schen Verfahrens elektrisch zusammengeschweisst, ebenso werden
                              									die auf einer starken hydraulischen Presse kalt gestanzten Böden eingeschweisst.
                           Die auf dem Werk in Uxbridge in Anwendung befindliche Fabrikation ist einfach und verhältnissmässig nicht theuer; das Werk
                              ist im
                              									Stande, wöchentlich etwa 200 Fässer aller Grössen herzustellen. (Stahl und Eisen.)
                           
                        
                           Neuere Verfahren zur Bearbeitung von Aluminium.
                           In Engl. Mech., 1897 Bd. 65 S. 27, werden nach Alumin. World einige Verfahren
                              									besprochen, um Aluminium zu poliren. Als erstes ist angegeben, dass Aluminium ebenso wie Messing auf einer Lederscheibe
                              mittels Roth
                              									polirt werden kann, was sich für glatte Flächen eignen dürfte.
                           Ein als „Acme polish“ angeführtes Polirmittel, das sich in Amerika einen wohlverdienten Namen erworben haben soll, besteht aus 1
                              									Th. Stearinsäure, 1 Th. Walkerthonerde und 6 Th. Trippel; das Ganze wird sehr fein zermahlen, gut vermischt und mit
                              einem Leder- oder
                              									Lappenballen benutzt.
                           Ferner ist die mechanische Bearbeitung des Aluminiums mit einer schnell laufenden Stahlkratzbürste erwähnt, wodurch Sandgusswaaren
                              									einen hohen Glanz erhalten und die durch zu heisses Metall hervorgebrachten gelben Streifen entfernt werden; eine
                              feine Bürste gibt
                              									eine bessere Glätte. Durch diese Bearbeitung bekommt der Gegenstand ein rauhes, gekörntes Aeussere, welches vielfach
                              eine gute Wirkung
                              									ausübt. Fett und Schmutz entfernt man durch Eintauchen in Benzin.
                           Um die dem Aluminium eigene schöne weisse Farbe hervortreten zu lassen, tauche man den Gegenstand in eine starke Lösung von
                              Aetznatron
                              									oder Aetzkali; alsdann bringe man ihn in eine Mischung von 2 Th. concentrirter Salpetersäure und 1 Th. concentrirter
                              Schwefelsäure,
                              									darauf in reine Salpetersäure und alsdann in eine Mischung von Essig und Wasser. Nachdem endlich der Gegenstand vollständig
                              gewaschen
                              									worden, wird er, wie üblich, in heissen Sägespänen getrocknet. Das Poliren geschieht mittels Blutsteins oder Polirstahls.
                           Für das Poliren von Hand ist als Schmiermittel eine Mischung von Vaselin und Kerosinöl oder eine Lösung von etwa 35 g pulverisirtem
                              									Borax in 1 l heissem Wasser, dem einige Tropfen Ammoniak zugesetzt sind, angegeben. Für Dreharbeiten würde der Polirer
                              vortheilhaft
                              									auf den Fingern seiner linken Hand ein mit einer Mischung von Vaselin und Kerosin angefeuchtetes Stück Flanell tragen
                              und es mit dem
                              									Metall in Berührung bringen, um eine dauernde Schmierung zu haben. Bei
                              									sehr schneller Bewegung des zu polirenden Stückes ist starkes Schmieren mittels Oeles unbedingt nothwendig.
                           Durch anfängliches Poliren des Metalles und darauf folgendes Prägen mit einem polirten Stempel, der unpolirte Figuren im Relief
                              zeigt,
                              									können sehr schöne Wirkungen erzielt werden.
                           Auch neue Aluminiumlothe werden jetzt wieder in den Handel gebracht. So berichten die Mitth. der Ver. d.
                                 										Kupferschmiedereien Deutschlands über ein von H. Lienhard in Zürich (Weststr. 3) erfundenes
                              									Loth, das mittels gewöhnlichen Kolbens und Löthwassers verarbeitet werden kann, nur muss man das Loth mit dem Kolben
                              kräftig
                              									verreiben; dasselbe soll sich auch zur Verbindung von Aluminium mit Eisen, Stahl, Kupfer, Messing u.s.w. verwenden
                              lassen. Die Farbe
                              									des Lothes ist der des Aluminiums sehr ähnlich; wie es der Einwirkung von Säuren, Beizen und der Luft widerstehe,
                              hat die genannte
                              									Quelle noch nicht untersuchen können.
                           Die Firma Bluth und Cochius in Berlin bringt ein Loth in den Handel, das mittels Stichflamme oder
                              									Bunsen-Brenners auf die gewöhnliche Weise gehandhabt wird und sich nach privaten Mittheilungen sehr gut bewährt.
                              (Vereinsbl. f. Mechan. u. Optk.)
                           
                        
                           Erweiterung der Niagara-Kraftanlage.
                           Das grossartige Werk der Ausnutzung der Wasserkraft der Niagarafälle, welches für zehn Turbinen von je 5000  berechnet und
                              									angelegt ist, bei welchem jedoch bisher nur drei Turbinen aufgestellt und in Betrieb waren, hat eine so unerwartet
                              schnelle Ausnutzung
                              									der 15000  durch gewerbliche Anstalten und Elektrizitätswerke, welche ihren Kraftbedarf von der Niagara-Anlage entnehmen,
                              									erfahren, dass die Gesellschaft durch fernere, bereits abgeschlossene Kraftlieferungsverträge sich in die Nothwendigkeit
                              versetzt sah,
                              									schleunigst die ganze Anlage, also die noch fehlenden sieben Turbinen und Dynamos, zu ergänzen, so dass also das
                              Riesenwerk Ende 1897
                              									im Stande sein wird 50000  abzugeben. (Als interessanter Vergleich einer grossen Kraftanlage könnte der neue Dampfer
                              										„Wilhelm der Grosse“ dienen, welches Schiff 30000 ff zu entwickeln im Stande ist.) Zunächst sind es nun im Ganzen 25000
                              									, für welche die Niagara-Company Abnehmer gefunden hat, so dass also zu den bereits vergebenen
                              									15000  noch 10000  bis Ende dieses Jahres hinzukommen; der Verwendung nach vertheilt sich diese Kraft auf folgende
                              									Anlagen:
                           
                              
                                 Eine am Niagarafall belegene Papierfabrik
                                 7200
                                 
                                    
                                    
                                 
                              
                                 Die Pittsburger Aluminiumgesellschaft
                                 3050
                                 „
                                 
                              
                                 Gesellschaft zur Herstellung von Carborundum
                                 1000
                                 „
                                 
                              
                                 Eine Calciumcarbidfabrik
                                 1075
                                 „
                                 
                              
                                 Drei Elektricitätswerke für Beleuchtung
                                 1000
                                 „
                                 
                              
                                 Eine chemische Fabrik für chlorsaures Kali
                                 500
                                 „
                                 
                              
                                 Die Buffalo-Strassenbahngesellschaft
                                 1000
                                 „
                                 
                              
                                 Die Acetylengasgesellschaft
                                 4000
                                 „
                                 
                              
                                 Die Mathieson Alkaliwerke (Soda, Chlor u.s.w.)
                                 2000
                                 „
                                 
                              
                                 Die Buffalo-Electric-Company
                                 4000
                                 „
                                 
                              
                                 
                                 –––––––––––––
                                 
                              
                                 Summa
                                 24825
                                 
                                    
                                    
                                 
                              
                           Wie man sieht, ist die moderne elektrochemische Industrie mit beträchtlichem Kraftbedarf vertreten. Es ist wohl anzunehmen,
                              dass die
                              									Niagara-Anlage bald der Mittelpunkt der ganzen amerikanischen chemischen Grossindustrie bilden wird. Von der Kraftlieferung
                              für die
                              									Elektricitätswerke Buffalo ist zu bemerken, dass der ganze Kraftbedarf auf 35 km versandt und dieser Stadt zugeführt
                              wird, eine
                              									Kraftübertragung, wie sie bis jetzt wohl noch einzig dastehen dürfte. (Patentbureau Carl Fr. Reichelt,
                              									Berlin.)
                           
                        
                           Bücher-Anzeigen.
                           Internationale wissenschaftliche Bibliothek. 59. Band.
                           Die Mechanik in ihrer Entwickelung, historisch und kritisch dargestellt von Dr. Ernst Mach. 3. Auflage. Leipzig. Verlag von F. A. Brockhaus. 505 S. Geh. 8 M., geb. 9 M.
                           
                           Die „vorliegende Schrift ist kein Lehrbuch zur Einübung der Sätze der Mechanik“, „auch die Mathematik ist in ihr
                                 										Nebensache“. „Wer sich aber für die Fragen interessirt, worin der naturwissenschaftliche Inhalt der Mechanik besteht“,
                              									der wird in dieser Schrift seine volle Befriedigung finden. Sie enthält eine Philosophie der Mechanik, durchgeführt
                              bis auf die
                              									neuesten Errungenschaften, die in den Hertz'schen Lehren gipfeln. Diese Schrift sollte jeder Gebildete,
                              									der sich für Mechanik und die einschlägigen Gebiete interessirt, gelesen haben.
                           Zahlenbuch.Producte aller Zahlen bis 1000 × 1000. Ein Hilfsrechenbuch, das alle Zahlenmultiplicationen erspart und das
                              									übrige Zahlenrechnen ausserordentlich abkürzt. Entworfen von C. Carlo. Ausgeführt, herausgegeben und
                              									verlegt von H. C. Schmidt in Hannover. Druck und Verlag der Haller'schen Buchdruckerei in
                              									Aschersleben.
                           
                           Das vorliegende Tabellenwerk empfiehlt sich durch geschickte Anordnung, welche das Aufschlagen der gegebenen Zahlen sowohl
                              wie der
                              									Ergebnisse (Product oder Quotient) sehr erleichtert. Eine kurze Anleitung führt in den Gebrauch der Tabellen ein
                              und nach einiger
                              									Uebung ist man im Stande, rasch und sicher die gesuchten Zahlen abzulesen.
                           Die Bauformenlehre. Eine gedrängte Zusammenstellung der wichtigsten Regeln und
                              									Verhältnisszahlen für das Auftragen der Säulenordnungen und das Entwerfen der Façaden sowie deren Einzeltheile. Zum
                              Gebrauche für
                              									technische Schulen und die Praxis dargestellt von J. Tietjens, Architekt und Lehrer. Hildburghausen.
                              									Verlag von O. Pezoldt. 24 S. Text und 15 Tafeln. 3 M.
                           
                           Das vorliegende Buch bietet dem Schüler und dem Praktiker ein bequemes Hilfsmittel, da es kurz und übersichtlich die Regeln
                              und
                              									Verhältnisse enthält, wie sie beim Entwerfen angewendet werden. Die auf 15 lithographischen, wohlgelungenen Tafeln
                              beigegebenen
                              									Figuren erläutern und ergänzen den Text durch eingeschriebene Verhältnisszahlen.
                           Die Felsensprengungen unter Wasser in der Donaustrecke „Stenka-Eisernes Thor“ mit
                                 										einer Schlussbetrachtung über die Felsensprengungen im Rhein zwischen Bingen und St. Goar von Georg
                                 										Rupčić. Mit 6 Tafeln und 16 in den Text eingedruckten Abbildungen. Braunschweig. Fr. Vieweg und Sohn. 63 S. Text. 3 M.
                           
                           Die bemerkenswerthen Arbeiten, über die wir s. Z. kurz berichtet haben, sind von einem anerkannten Fachmanne hier eingehend
                              									beschrieben. Bemerkenswerth sind die Vergleichungen, die der Verfasser in einem Nachtrage zwischen den Ergebnissen
                              am Eisernen Thor
                              									und denjenigen im Rhein anstellt.
                           Lehrbuch der vergleichenden mechanischen Technologie. 1. Band: Die Verarbeitung der
                              									Metalle und des Holzes von E. v. Hoyer. 3. neu bearbeitete Auflage. Wiesbaden. C. W. Kreidel's Verlag.
                              									1897. 515 S. 12 M.
                           
                           Das bewährte Werk erscheint in der neuen Auflage mit nur wenigen Abänderungen, die hauptsächlich den Fortschritten auf dem
                              Gebiete der
                              									Eisen- und Stahlverarbeitung Rechnung tragen. Zur Erleichterung des eingehenderen Studiums sind die Quellen sorgfältig
                              angegeben, und
                              									freut es uns, unter denselben unser Journal bis in die neueste Zeit reichlich vertreten zu sehen.
                           Die Entstehung der Gewitter und die Principien des Zweckes und Baues der
                                 										Blitzableiter, mit einem Anhang über die Methoden der Blitzableiterprüfungen von Dr. W. A.
                                 										Nippoldt. Prankfurt a. M. Gebrüder Knauer. 78 S. 2 M.
                           
                        
                           Nachtrag und Berichtigung.
                           Auf S. 274 des vorigen Bandes brachten wir in Fig. 4 eine Zeichnung der Walzenanordnung der „Propfe-Mühle“ von Gebr. Propfe in Hildesheim. Diese Firma benachrichtigt uns, dass nicht diese, sondern die nachstehend
                              									abgebildeten Anordnungen bei ihrer Mühle zur Verwendung kommen und ihr patentirt seien.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 306, S. 48
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 306, S. 48