| Titel: | [Kleinere Mittheilungen.] | 
| Fundstelle: | Band 307, Jahrgang 1898, Miszellen, S. 94 | 
| Download: | XML | 
                     
                        [Kleinere Mittheilungen.]
                        Kleinere Mittheilungen.
                        
                     
                        
                           Neue Hartlothe für Messing.
                           Die im J. 1894 in der Zeitschrift für Instrumentenkunde,
                              									Bd. 14 S. 225, durch die physikalisch-technische Reichsanstalt erfolgte Publication
                              									über die Hartlothe für Messing erregte in den betheiligten Kreisen grosses
                              									Interesse, wie die Erkundigungen nach Bezugsquellen, die mir, als Verfasser jener
                              									Mittheilungen, auf privatem Wege sehr zahlreich zugegangen waren, lebhaft bewiesen.
                              									– Leider konnte ich damals diese Fragen nicht beantworten, da die auf Grund der
                              									erwähnten Untersuchungen von der Reichsanstalt empfohlenen Hartlothe bisher nur zu
                              									eigenem Gebrauch in deren Versuchswerkstatt hergestellt wurden und ein
                              									Metallwerk, welches sich mit der Fabrikation und dem Vertrieb der neuen Lothe
                              									beschäftigte, nicht bekannt geworden war, angeblich, weil einerseits die Ausführung
                              									des von der Reichsanstalt angegebenen Herstellungsverfahrens für den Grossbetrieb
                              									sich nicht eigne, während andererseits das in den Lothen enthaltene Silber den
                              									Verkauf erschweren sollte.
                           Beides hat sich indessen erfreulicher Weise als nicht zutreffend erwiesen, da in
                              									neuerer Zeit die Ulmer Messingwerke, Wieland und Co. in
                              									Ulm a. d. D., durch Max Cochius in Berlin S, Ritterstr.
                              									113, welchem der Alleinverkauf der Erzeugnisse des genannten Werkes übertragen ist,
                              									genau nach Angabe der physikalisch-technischen Reichsanstalt hergestellte Lothe
                              									unter der Bezeichnung „Silberschlaglothe I, II und III“ in den Handel
                              									bringen.
                           In der Praxis hat es sich als wünschenswerth gezeigt, die Schmelzpunkte der drei
                              									empfohlenen Lothe etwas mehr aus einander zu rücken, was durch Aenderung des
                              									Kupfergehaltes um 2 Proc. bei den Lothen I und III erreicht worden ist, ohne dabei
                              									die guten Eigenschaften derselben irgendwie zu beeinträchtigen. Die neue
                              									Zusammensetzung ist daher jetzt folgende:
                           
                              
                                 (In Gewichtstheilen)
                                 Kupfer
                                 Zink
                                 Silber
                                 
                              
                                  I. Gutflüssig
                                 50
                                 46
                                   4
                                 
                              
                                  II. Leichtflüssig
                                 43
                                 48
                                   9
                                 
                              
                                 III. Schnellflüssig
                                 36
                                 52
                                 12
                                 
                              
                           Es wird nochmals hervorgehoben, dass das Loth Nr. II das für mechanische Werkstätten
                              									und ähnliche Betriebe empfehlenswerthere ist, das Loth Nr. I soll nur für erste, Nr.
                              									III für dritte Löthungen dienen. Der durch die Fabrikationsweise und den geringen
                              									Silbergehalt bedingte etwas höhere Preis anderen Lothen gegenüber fällt nicht ins
                              									Gewicht, da er durch die stets sichere Arbeit und die Ersparniss an Zeit und
                              									Feuerungsmaterial mehr als aufgewogen wird.
                           R. Schwirkus in Charlottenburg.
                           
                        
                           Flach gehende Motorboote.
                           Mit dem Dampfer Curt. Wörmann ging ein 7 m langes, ganz
                              									flach gehendes Motorboot nach Monrovia. Dasselbe hatte beladen nur 12 Zoll Tiefgang.
                              									Die Fahrgeschwindigkeit war 11 km in der Stunde; ein günstiges Resultat für Boote
                              									dieser Construction, das auf den guten Nutzeffect der Schaufelschraube
                              									zurückzuführen ist.
                           Ein grosses Motorboot mit Salon für die Liberianküstenschiffahrt, welches Carl Meissner demnächst verladet, ist für den
                              									Hochseedienst nach demselben Princip construirt und soll dadurch die Schwierigkeit
                              									des Landens in den versandeten Flusseingängen der Westküste überwinden.
                           
                        
                           Von der sibirischen Eisenbahn
                           berichtet „T“ im Centralblatt der Bauverwaltung nach Mittheilungen der
                              										Torgowo Promischlenaja Gaseta, dass am 1. Januar
                              									1898 die Westsibirische und die Ural-Eisenbahn, nachdem die Betriebsbedingungen dieser beiden Linien
                              									erheblich verbessert worden sind, in den durchgehenden internationalen
                              									Eisenbahnverkehr eingeschlossen werden sollen. Ferner, dass im September 1897 die
                              										Nord-Ussuri-Eisenbahn (Iman-Chabarowsk, 350 km) im
                              									sibirischen Küstengebiet eröffnet wurde. Die Linie Wladiwostok-Iman (412 km) der Süd-Ussuri-Bahn ist je nach Vollendung der
                              									einzelnen Theilstrecken in den Jahren 1893 bis Anfang 1895 dem Verkehr übergeben
                              									worden. – Auf der Süd-Ussuri-Bahn besteht ein besonderer Streckentarif, für 1 km I.
                              									Kl. 9,27 Pf., II. Kl. 6,95 und III. Kl. 4,63 Pf. – Auf der im Bau begriffenen Transbaikal-Bahn haben kürzlich grosse
                              									Wasserverheerungen stattgefunden; auf eine Länge von 300 Werst sind Dämme zerstört,
                              									Brücken beschädigt und Telegraphenstangen fortgeschwemmt. Der Schaden beträgt viele
                              									Millionen Rubel. Der Wasserstand der Schilka (Nebenfluss des Amur) soll 10,5 m über
                              									Mittelwasser betragen haben und der Marktplatz in Stetensk (an der Schilka) unter
                              									Wasser gesetzt worden sein. Die Arbeiten auf dieser Bahn sind daher vollständig
                              									unterbrochen. – Mit dem Bau der Zweiglinien nach der Mandschurei ist in diesem
                              									Sommer begonnen worden. Die Bauverwaltung dieser Linien befindet sich in Zizikar.
                              									Als Hilfs-Unternehmungen, die mit dem Bau der sibirischen Bahn zusammenhängen,
                              									werden angeführt: Einrichtung der Eisbrech-Dampffähre zur Beförderung der Züge über
                              									den Baikal-See; Beseitigung der Schiffahrtshindernisse auf dem Amur, der Schilka,
                              									der Angara und dem Jenissei; Einrichtung eines Dampferverkehrs in dem Polarmeere
                              									nach den Mündungen des Ob und des Jenissei; Ausbau des Handelshafens in Wladiwostok;
                              									allgemeine geologische Erforschung des Landes. – Die Arbeiten für die
                              									Eisbrech-Dampffähre sind so weit vorgeschritten, dass nach Vollendung der Zweiglinie
                              									Irkutsk-Listwenitschnoje auch die Eröffnung des Dampferverkehrs über den Baikal zu
                              									erwarten steht.
                           – r.
                           
                        
                           Zeitzünder für Minen und Geschosse.
                           Dieser Zünder von F. Schuchardt und H. Baudisch in Berlin (D. R. P. Nr. 95343) besteht aus
                              									einem Cylinder, der die Gestalt einer Patronenhülse hat und wie diese unten eine
                              									Erweiterung besitzt. In diesem Cylinder ist ein Schlagbolzen verschiebbar, dessen
                              									Schraubenfeder sich einerseits gegen einen Bund des Bolzens, andererseits gegen den
                              									abnehmbaren Cylinderdeckel stützt. Der Schlagbolzen trägt an seinem unteren Ende
                              									einen Kolben, der nur den engeren Cylinder luftdicht abschliesst gegen den weiteren,
                              									aber nicht mehr abdichtet. Unten ist der Cylinder durch einen Boden abgeschlossen,
                              									der ein feines durchgehendes Loch hat. Dieses Loch kann für bestimmte Zwecke mit
                              									einer einschraubbaren Kappe verschlossen werden. Will man den Zünder in Thätigkeit
                              									setzen, so zieht man den Schlagbolzen so weit heraus, bis dessen Kolben gegen die
                              									Schraube des Bajonnetverschlusses vom Deckel stösst. Die Feder schiebt dann den
                              									Bolzen langsam bis in die Erweiterung des Cylinders vor, von wo aus der Bolzen dann
                              									schnell vorwärts schnellt und einen Zündsatz zur Entzündung bringt. Es ist nicht
                              									nothwendig, den Cylinder unten zu erweitern; man kann statt dieser Erweiterung in
                              									der Wandung eine oder mehrere Längsnuthen vorsehen oder Löcher machen, die durch
                              									einen Kanal in Verbindung stehen.
                           
                              Rr.
                              
                           
                        
                           Anstreichen mittels Druckluft.
                           Das Anstreichen mittels Druckluft gewinnt in Nordamerika und besonders bei den
                              									Eisenbahngesellschaften immer mehr an Ausdehnung. Bei mehreren grossen
                              									Eisenbahngesellschaften werden daselbst die Lastwagen, die Untergestelle der
                              									Personenwagen, kurz alle Arbeiten, die nicht grössere Sorgfalt erfordern, nunmehr
                              									ausschliesslich mit Hilfe von Druckluft angestrichen. Die Sache geht in der Weise
                              									vor sich, dass der in einem Gefäss befindliche Farbstoff durch einen Schlauch zu
                              									einem Mundstück gelangt; zu letzterem wird ausserdem durch einen zweiten Schlauch
                              									Druckluft zugeleitet, welche nun, wie bei einem Injector oder bei einem
                              									Sandstrahlgebläse, den Farbstoff in einem Sprühregen auf die Fläche wirft, welche
                              									angestrichen werden soll. Die Arbeit geht sehr schnell vor sich, so dass sich das
                              									Anstreichen auf diese Art bedeutend billiger stellt, als das Anstreichen mit Pinsel.
                              									Bei einer der Eisenbahngesellschaften ergab sich nach einer Mittheilung von. Richard Lüders in Görlitz beim Anstreichen zweier
                              									gleicher Objecte: Anstreichen mit Pinsel: Aufgewendete Zeit 10 Stunden 55 Minuten;
                              
                              									Kosten 6,78 M. Beim Anstreichen mit Apparat: Aufgewendete Zeit 3 Stunden 56 Minuten;
                              									Kosten 2,43 M. Die Ersparniss beträgt also für die Zeit 67 Proc. und für die Kosten
                              									64 Proc. Durch die Amortisation der Anlagekosten wird die wirkliche Ersparniss etwas
                              									niedriger, man kann sie aber doch auf mindestens 50 Proc. schätzen.
                           
                        
                           Registrirendes Pyrometer für industrielle Zwecke.
                           Von Roberts-Austen.
                           Als Pyrometer wird das Thermopaar Platin-Platiniridium verwendet. Die freien Enden
                              									des Paares werden mit einem Galvanometer verbunden, welches die Poggendorff'sche Spiegelvorrichtung trägt. Der
                              									Lichtreflex wird auf eine mit Bromsilberpapier überzogene, durch ein Uhrwerk
                              									gedrehte Trommel geworfen. Man erhält nach der Entwickelung des Papiers Curven,
                              									welche die durch die wechselnden Ausschläge des Galvanometers gemessenen
                              									Temperaturschwankungen anzeigen. Will man gleichzeitig mehrere Oefen controliren, so
                              									verwendet man mehrere Thermopaare, deren jedes durch eine Wippe mit dem Galvanometer
                              									verbunden wird. Bei der Drehung der Wippe wird auch ein Metallschirm bewegt, der den
                              									Lichtreflex, bevor er auf das Papier fällt, in ein, zwei, drei oder mehr gebrochene
                              									Linien zerlegt, so dass man auf dem Papier Curven aus einfachen, doppelten oder
                              									mehrfachen Linien erhält. Aus der Zahl der Linien erkennt man, welches Thermometer
                              									bezieh. welcher Ofen die Curve geliefert hat. Es werden Curven mitgetheilt, die bei
                              									der Beobachtung der Winderhitzung für Hochöfen gewonnen wurden und guten und
                              									unregelmässigen Gang der Vorwärmung der Gebläseluft zeigen. Auch eine Schmelzcurve
                              									des Zinns wird gezeigt. Zur Calibrirung der Ausschläge dienen Beobachtungen beim
                              									Siedepunkt von Wasser und beim Schmelzpunkt von Blei 326°, Aluminium 650°, Gold
                              									1062°, Kupfer 1082°, Palladium 1500°, Platin 1775°. Matthey wird in Kürze Iridiumplatinlegirungen in den Handel bringen, die
                              									Beobachtungen oberhalb des Schmelzpunktes des Platin zu machen gestatten werden.
                              									(Referat aus Journal für Gasbel. und
                                 									Wasserversorg.)
                           
                        
                           Eisenbahnbeleuchtung mit Acetylen-Oelgas-Gemisch.
                           Die Erleuchtung der Eisenbahnwagen mittels eines Gemisches von Acetylen und Oelgas
                              									ist, wie die Blätter melden, nunmehr beschlossen worden, nachdem durch fortgesetzte
                              									Versuche und ein Gutachten der königl. technischen Deputation für Gewerbe das zur
                              									Verwendung gelangende Gemisch von Oelgas und Acetylen als in jeder Hinsicht
                              									zuverlässig erkannt und festgestellt ist, dass die Bereitung und Verwendung jenes
                              									Gemisches keine grösseren Gefahren bietet, als die des reinen Oelgases. Der Minister
                              									der öffentlichen Arbeiten hat daher die königl. Eisenbahndirectionen angewiesen, die
                              									neue Beleuchtungsart demnächst allgemein zur Einführung zu bringen. Das bisher
                              									probeweise verwendete Gemisch bestand aus drei Theilen Oelgas und einem Theil
                              									Acetylen, bei gleichem Verbrauch wurde dadurch die Helligkeit nahezu verdreifacht;
                              									bei einem Verbrauch von 27 l in 1 Stunde beträgt die Helligkeit der Flamme mehr als
                              									16 HK, bei einer stärkeren Beimischung von Acetylengas nahm die Helligkeit in
                              									geringerem Verhältniss zu. Trotzdem will sich der Minister für später eine Aenderung
                              									des Mischungsverhältnisses vorbehalten, falls der Preis des Calciumcarbids sich
                              									künftig erheblich niedriger stellen sollte als zur Zeit. Die Verwendung des
                              									Mischgases bietet den grossen Vortheil, dass weder in der Betriebsweise eine
                              									Aenderung eintritt, noch auch an den Fahrzeugen Aenderungen der
                              									Beleuchtungseinrichtungen erforderlich sind. Der Uebergang zu der neuen
                              									Beleuchtungsart kann daher sofort erfolgen, sobald die Gasanstalten in Betrieb
                              									kommen. Als Muster für diese empfiehlt der Minister die Acetylengasanstalt auf
                              									Bahnhof Grunewald, welche mindestens 60000 cbm Acetylengas im Jahre (bei 10stündigem
                              									Tagesbetrieb) erzeugt. Der Minister ersucht die königl. Eisenbahndirectionen,
                              									Entwürfe und Kostenanschläge für die zu errichtenden Gasanstalten zur Vorlage zu
                              									bringen und dabei zu bemerken, welche Anlagen vorzugsweise zur Versorgung der
                              									Schnellzüge dienen, weil nicht alle Anstalten gleichzeitig erbaut werden können. Zur
                              									Zeit werden etwa 3½ Millionen cbm Oelgas für Zugbeleuchtung verbraucht, der Bedarf
                              									an Acetylengas wird daher künftig 900000 cbm (= 3000 t Calciumcarbid) betragen. (Journal für Gasbel. und Wasserversorg.)
                           
                        
                           Verbesserung der Goldfällung aus Cyanidlösungen.
                           Nach dem amerikanischen Patent Nr. 592153 von J. S. Mac
                                 										Arthur soll Gold aus kupferhaltigen Cyanidlösungen durch mit einer
                              									Bleischicht überzogene Zinkschnitzel ausgefällt werden. Die Bleischicht wird durch
                              									Eintauchen der Zinkschnitzel in eine Bleiacetatlösung hergestellt und verhindert die
                              									Ausfällung des Kupfers mit dem Gold. Sind in der Lösung ausser Gold noch Quecksilber
                              									und Silber enthalten, so soll den Schnitzeln noch metallisches Blei in Schrotform
                              									zugesetzt werden. In diesem Falle werden Quecksilber und möglicher Weise auch eine
                              									geringe Menge Silber auf dem Blei niedergeschlagen, während das Gold und der Rest
                              									des Silbers durch das Zink ausgefällt werden. (Berg- und
                                 										Hüttenmänn. Ztg.)
                           
                        
                           Internationaler gewerblicher Rechtsschutz.
                           Die Papierzeitung schreibt:
                           Wir hören, dass es in Bern (Schweiz) ein internationales Bureau geben soll, bei
                              									welchem man auf Marken, Zeichnungen u.s.w. einen internationalen Schutz erwerben
                              									könne. Uns ist das etwas Neues, und wir vermögen an ein derartiges Institut kaum zu
                              									glauben, da die Deponirungsbestimmungen der verschiedenen Länder von einander so
                              									abweichend sind, dass sich internationale Vereinbarungen darüber wohl kaum erzielen
                              									lassen dürften.
                           Vielleicht ist Ihnen etwas Näheres bekannt, und Sie würden uns in diesem Fall durch
                              									Mittheilungen darüber besonders verbinden.
                           
                              Gebr. Y.
                              
                           In dem internationalen Vertrag zum Schutz des gewerblichen Eigenthums vom Jahre 1883,
                              									nach welchem sich eine Anzahl europäischer und aussereuropäischer Staaten zu der
                              									sogen. „Union zum Schutz des gewerblichen Eigenthums“ vereinigten, ist im
                              									Artikel 13 festgesetzt, dass in Bern ein „internationales Bureau des Vereins zum
                                 										Schutz des gewerblichen Eigenthums“ gegründet werden solle, welches sich
                              									zunächst hauptsächlich mit der Sammlung der auf den Schutz des gewerblichen
                              									Eigenthums bezüglichen Mittheilungen, Gesetze u.s.w. befassen sollte. Auf der
                              									Conferenz der Union in Madrid im J. 1890 wurde zwischen verschiedenen Unions-Staaten
                              									das Uebereinkommen getroffen, dass die Angehörigen dieser Unions-Staaten bei dem
                              									genannten internationalen Bureau in Bern ihre Fabrik- oder Handelsmarken eintragen
                              									lassen können. Der dadurch erlangte Schutz gilt für alle diejenigen Staaten, welche
                              									diesem speciellen Uebereinkommen beigetreten sind – Frankreich, Spanien, Portugal, Belgien,
                              									Niederlande, Schweiz, Tunis und Italien – ebenso, als wenn die Marke in jedem
                              									einzelnen dieser Länder eingetragen wäre.
                           Deutschland, Oesterreich-Ungarn und Russland sind bisher der Union nicht beigetreten,
                              									für die Angehörigen dieser Staaten kann daher bei dem internationalen Bureau in Bern
                              									keine Eintragung erfolgen.
                           
                        
                           Bücher-Anzeigen.
                           Abhandlungen und Berichte. –Aus Anlass der Feier des zwanzigjährigen Bestehens des
                                 										Württembergischen Bezirks Vereines deutscher Ingenieure zusammengestellt und
                                 										diesem gewidmet von C. Bach, k. württ.
                              									Baudirektor, Professor des Maschineningenieurwesens an der k. techn. Hochschule
                              									Stuttgart. Mit zahlreichen Textabbildungen und 14 Tafeln. Stuttgart 1897. Arnold
                              									Bergsträsser Verlagsbuchhandlung. (297 Seiten Quart. Preis 36 M.)
                           
                           Der Württembergische Bezirksverein deutscher Ingenieure hat dem Verfasser dieser
                              									Abhandlungen bei der Gründung der demselben unterstellten, mit der techn. Hochschule
                              									in Verbindung stehenden Versuchsstation seine lebhafte Unterstützung angedeihen
                              									lassen. Zur Anerkennung dieser Dienste hat der Verfasser seine bisher zerstreuten
                              									Abhandlungen und Berichte zu einem Gesammtbande vereinigt und dem Bezirksvereine
                              									gewidmet. Diese Sammlung enthält eine Reihe werthvoller Originalaufsätze
                              									wissenschaftlichen Inhaltes aus dem Gebiete des Maschinenbaues. Wir führen hier nur
                              									an: die Versuche zur Klarstellung der Bewegung selbsthätiger Pumpenventile,
                              									Untersuchungen über Treibriemen, Belastung von Platten, Widerstand von Vernietungen
                              									gegen Gleiten, Widerstand von Schieberkastendeckeln, Angaben der Hamburger
                              									Dampfkesselnormen und deren Berechnung seitens des Verfassers. Ausserdem finden sich
                              									in dieser Sammlung kleinere Arbeiten von hohem
                              									technischen und wirthschaftlichen Werthe. Zur Erläuterung und Veranschaulichung
                              									dienen zahlreiche sorgfältig gearbeitete Textfiguren und Tafeln. Die Sammlung hat in
                              									technischen Kreisen ungetheilte Anerkennung gefunden (vergl. auch Zeitschrift des Vereines deutscher Ingenieure 1898,
                              									Heft Nr. 3).
                           Die Remscheider Stauweiheranlage
                                 										während der Bauzeit in den Jahren 1892–96 von Borchardt, Director der städt. Gas- und Wasserwerke Remscheid. Ca. 14
                              									Bogen gross 8° mit 19 Tafeln. München. Verlag von Oldenbourg. Preis 8 M.
                           
                           Das Werk besteht dem Inhalte nach aus zwei Theilen, deren erster eine eingehende
                              									Beschreibung der Remscheider Anlagen enthält, die Vorarbeiten zur Erlangung der
                              									Pläne zu denselben sowie den Verlauf der Bauperiode und deren Arbeiten. Nachdem der
                              									Verfasser noch kurz die wirthschaftliche Bedeutung der Stauweiheranlage
                              									hervorgehoben hat, gibt er im zweiten Theile eine Uebersicht von etwa 450
                              									Stauweiheranlagen und deren Hauptgrössen und wesentlichen Unterlagen. Wir können das
                              									sorgfältig gearbeitete Werk bestens empfehlen.
                           Hauptsätze der Differential- und
                                 										Integralrechnung, als Leitfaden zum Gebrauch bei Vorlesungen
                              									zusammengestellt von Dr. Bob. Fricke. Braunschweig.
                              									Verlag von Friedr. Vieweg und Sohn. I. Theil S. 1 bis 80 2 M., II. Theil S. 1 bis 66
                              									1,50 M., III. Theil S. 1 bis 38 1 M.
                           
                           Die einzelnen Hefte entsprechen dem Gange der Vorlesungen, wie der Verfasser sie an
                              									der technischen Hochschule hält. Der Zweck derselben ist, neben den systematischen
                              									Vorlesungen dem Studirenden ein zuverlässiges kurzes Mittel zu Repetitionen und zur
                              									gedächtnissmässigen Einprägung der entwickelten Formeln zu bieten. Mit dem blossen
                              
                              									Verständniss des Stoffes ist das Ziel des Studiums der höheren Rechnungsarten
                              									keineswegs abgeschlossen, zum freien Gebrauch derselben ist eine gedächtnissmässige
                              									Aufnahme der Grundformeln unerlässlich. Das sehr empfehlenswerthe Werk ist trotz
                              									seiner Kürze hinreichend ausführlich, um für jeden anderweitigen Vortrag über dieses
                              									Gebiet mit Vortheil verwendet zu werden.
                           Repetitorium der Chemie. Mit
                              									besonderer Berücksichtigung der für die Medicin wichtigen Verbindungen sowie des
                              									Arzneibuches für das deutsche Reich und andere Pharmakopöen, namentlich zum
                              									Gebrauche für Mediciner und Pharmaceuten bearbeitet von Dr. C. Arnold. 8. Auflage. Hamburg. Verlag von Leop. Voss.
                              									Geb. 6 M.
                           
                           Wir haben auf dies empfehlenswerthe Werk wiederholt aufmerksam gemachtVgl. 1892 285 120.
                                    											1893 288 144. 1894 293
                                    											68. 1896 300 144. und, wie aus der
                              									nach so kurzer Frist nothwendig gewordenen neuen Auflage (8 Auflagen in 8 Jahren)
                              									hervorgeht, hat es wohlwollende Aufnahme gefunden. Die neue Auflage ist durch
                              									Kapitel über Aggregatzustand, physikalische Gemische und anderweitiges Physikalische
                              									erweitert, einige Theile haben eine zweckmässige Umarbeitung erfahren.
                           Lehrbuch der Experimentalphysik
                              									von Adolph Wüllner. 5. Auflage. Dritter Band: „Die
                              									Lehre vom Magnetismus und von der Elektricität.“ Mit einer Einleitung: „Grundzüge
                              									der Lehre vom Potential.“ Leipzig. Verlag von B. G. Teubner. S. 1 bis 1414. 18
                              									M.
                           
                           Der vorliegende Theil ist der für die praktische Anwendung stets wichtiger werdenden
                              									Elektricitätslehre gewidmet. Er enthält in klarer gründlicher Darstellung die
                              									Fortschritte auf diesem Gebiete; die Hertz'schen
                              									Entdeckungen sowie die Untersuchungen von Maxwell und
                              										Helmholtz haben eine eingehende Würdigung gefunden,
                              
                              									ebenso die Nernst'schen Theorien über die
                              									elektromotorischen Kräfte in Elektrolyten. Der Stoff dieses Bandes ist in Folge
                              									dessen erheblich angewachsen. Die diesem Theile vorangeschickte übersichtliche
                              									Darstellung der Grundlehren der Lehre vom Potential wird gewiss manchem Studirenden
                              									der Physik willkommen sein.
                           
                        
                           Eingesandt.
                           Die Firma Schuchardt und Schütte in Berlin sendet uns
                              									ihr ausführliches und reich illustrirtes Preisverzeichniss über
                              									Bearbeitungsmaschinen der Abtheilung Fahrradmaschinen: gezogener Stahl für
                              									dieselben, Bearbeiten der Naben der Speichen, der Nippel, der Ketten, Räder, Rohre
                              									und Gestelle für verschiedene Zwecke (Schleifen und Pressen). 1. Hauptkatalog; II.
                              									Nachtrag zu dem Specialkatalog über amerikanische Werkzeugmaschinen; III.
                              									Specialkatalog über Gas- (25 Quartseiten), Löth-, Glüh-, Härte- und
                              									Schmelzeinrichtungen für Fahrrad-, Werkzeug-, Nähmaschinen-, Waffenfabrikation etc.
                              									(29 Quartseiten). Wir werden auf diese beachtenswerthe Schrift eingehender
                              									zurückkommen.
                           Eingesandt wurde uns eine Geschäftsschrift von der Firma
                              										Karthaus und Co. in Dresden-Pieschen, in welcher
                              									die hölzernen Riemenscheiben besonders empfohlen werden. Wir können wohl annehmen,
                              									dass der Fachmann sein Urtheil über diese Interessenfrage bereits gebildet hat. Wenn
                              									die Schrift aber die Verwendung inländischen Holzes verwirft, so möchten wir denn
                              									doch einen überzeugenden Beweis für diese Behauptung abwarten. Nach unseren
                              									Erfahrungen ist z.B. das reife und auf dem geeigneten Boden gewachsene deutsche
                              									Eschenholz dem amerikanischen Hikoryholz nicht nur vollständig ebenbürtig, sondern
                              									wird für gewisse Verwendungen demselben noch vorgezogen.
                           Preisausschreiben des Vereins deutscher
                                 										Maschineningenieure. Für das diesjährige Preisausschreiben des Vereins
                              									deutscher Maschineningenieure (Beuth-Preis) wird verlangt:
                           
                              „Der Entwurf einer Vorrichtung zum Heben und Drehen von Zügen der elektrischen
                                 										Hochbahn in Berlin.“
                              
                           Für die beste Bearbeitung ist ein erster Preis von 1200 M. ausgesetzt. Die Lösungen
                              									sind bis zum 20. October 1898 Mittags 12 Uhr an den Vorstand des Vereins deutscher
                              									Maschineningenieure, zu Händen des Herrn Geheimen Commissionsrath Glaser, Berlin SW., Lindenstr. 80, einzusenden und
                              									werden die Arbeiten, sofern die Verfasser königl. Regierungsbauführer sind, auf
                              									Wunsch dem Herrn Minister der öffentlichen Arbeiten vorgelegt mit dem Ersuchen, den
                              									Verfassern die häusliche Prüfungsarbeit für das zweite Staatsexamen zu erlassen.
                           Der Wortlaut des Preisausschreibens wird unentgeltlich in der genannten
                              									Geschäftsstelle des Vereins deutscher Maschineningenieure, Berlin, Lindenstr. 80,
                              									verabfolgt oder auf Verlangen zugesandt.