| Titel: | [Kleinere Mittheilungen.] | 
| Fundstelle: | Band 307, Jahrgang 1898, Miszellen, S. 215 | 
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                        [Kleinere Mittheilungen.]
                        Kleinere Mittheilungen.
                        
                     
                        
                           Schwarzfärben von Eisen.
                           Seit einigen Jahren sind schwarzgebeizte Schmuckartikel aus Eisen (ursprünglich
                              									hauptsächlich Uhrgehäuse) beliebt geworden, die aus der Schweiz eingeführt
                              									wurden. Ueber die Herstellung des schönen gleichmässigen halbmatten Tons war bisher
                              									nichts Näheres bekannt geworden. Wiederholt ist in der Badischen Gewerbezeitung über das Schwarzfärben von Eisen berichtet; der
                              									nach den angegebenen Verfahren erzeugte Ton entsprach jedoch nicht dem der Schweizer
                              									Artikel. Das Journal der Goldschmiedekunst berichtet
                              									über ein Verfahren, nach welchem der richtige Ton hergestellt werden soll. Dasselbe
                              									besteht darin, dass man die rein gebeizten und entfetteten Waaren in eine
                              									Flüssigkeit taucht, welche aus einer Lösung von 1 Th. doppeltchromsaurem Kali in 10
                              									Th. Wasser besteht, dann an der Luft trocknet und etwa 2 Minuten über ein offenes,
                              									lebhaft glühendes, nicht russendes Kohlenfeuer hält. Der entstehende Ton ist
                              									schwarzbraun. Durch mehrmaliges Wiederholen der Operation bildet man ihn ganz
                              									schwarz. Es wird besonders hervorgehoben, dass die Gegenstände völlig metallrein und
                              									fettfrei sein müssen. Sie dürfen deshalb nicht mit den Fingern angefasst werden. An
                              									solchen Stellen benetzen sie sich nicht mit der Flüssigkeit. Die Entfettung kann mit
                              									Weingeist oder Benzin erfolgen. (Badische
                                 										Gewerbezeitung.)
                           
                        
                           Erdöllöthlampe.Patent
                                    											angemeldet.
                           Das Princip dieser Lampe ist dem der früher besprochenen Barthel'schen Lampe gleichVgl. 1891 280 * 191. 1892 285 *
                                    											71. * 163. 1893 288 * 143, 290 * 263. 1895 295 * 300.,
                              									nur mit dem Unterschied, dass hierbei gewöhnliches Lampenerdöl mit Hilfe der Pumpe
                              									nach dem Brennertheil getrieben wird, dort vergast, und als Erdöldampf mit Luft
                              									gemischt aus dem Brennrohr herausbrennt. Die erzielte Flamme hat eine bedeutende
                              									Heizkraft und erreicht eine Länge von etwa 35 cm. Die Lampe entspricht den grössten
                              									Anforderungen, welche an eine Löthlampe gestellt werden können. Die Brenndauer
                              									beträgt bei voller Flamme etwa 1 Stunde bei einem Erdölverbrauch von etwa 2 l.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 307, S. 215
                              ¼ nat. Grösse.
                              
                           Bei einem mehrstündigen Versuch bewährte sich die Löthlampe in ihrer Wirkung; etwas
                              									störend war das Geräusch der mit 1½ bis 2 at ausströmenden Gase.
                           
                        
                           Ermittelung der Zug- und Druckelasticität an dem gleichen
                              									Versuchskörper.
                           Die Frage, welche Beziehungen zwischen dem Elasticitätsmaasse für Zug und demjenigen
                              									für Druck bei den einzelnen Baustoffen bestehen, ist bisher noch wenig erforscht.
                              									Dabei hat man fast immer das Verfahren angewandt, die beiden Zahlenwerthe zwar an
                              									möglichst gleichartigen Proben, aber immerhin doch nicht an ein und demselben Stück
                              									zu messen, so dass sich zu feineren Beobachtungen wegen der nicht zu vermeidenden
                              									Ungleichmässigkeiten aller Stoffe keine Gelegenheit bot. Um diesem Mangel
                              									abzuhelfen, hat Professor Bach ein besonderes Verfahren
                              									ausgebildet und auch schon angewandt, das in der Zeitschrift
                                 
                                 										des Vereins deutscher Ingenieure vom 8. Januar d. J. unter obigem Titel
                              									näher beschrieben ist. Schon die wenigen bisher in dieser Weise angestellten
                              									Versuche haben zu einer ganzen Reihe bemerkenswerther Ergebnisse geführt.
                           
                           So zeigen sie z.B., dass die Linie der Federungen eines Gusseisenkörpers auf der
                              									Zugseite in der Nähe des Nullpunktes, also für kleine Spannungen, etwas steiler
                              									verläuft, als auf der Druckseite, was den bisher üblichen Annahmen widerspricht.
                              									Denselben Gegenstand behandelt auch eine Mittheilung von Bach auf S. 78 der genannten Zeitschrift; dort wird das Verhalten
                              									verschiedener Steingattungen gegenüber formändernden Kräften besprochen. – Derartige
                              									Untersuchungen eröffnen die Aussicht, die Formänderungen und damit auch die
                              									Beanspruchungen mancher Stein- und vielleicht auch Mauerwerkskörper genauer zu
                              									berechnen, als es bisher geschehen konnte. (Centralblatt der
                                 										Bauverwaltung, 29. Januar 1898, S. 60.)
                           
                              -r.
                              
                           
                        
                           Poliren des Aluminiums.
                           Ueber Alqminiumpolitur theilt Alumin. World Folgendes
                              									mit: Glatte Flächen erhalten Politur durch Polirroth auf der Lederscheibe. Ein in
                              									Amerika beliebtes Polirmittel besteht aus 1 Th. Stearinsäure, 1 Th. Walkerde und 6
                              									Th. Trippel; man benutzt es mittels eines Leder- oder Lappenballens. Durch eine
                              									schnell laufende Strahlkratzbürste kann man Sandgusswaaren einen hohen Glanz
                              									ertheilen und die durch zu heisses Metall hervorgebrachten gelben Streifen
                              									entfernen; für grössere Glätte verwendet man feine Bürsten. Das rauhe, gekörnte
                              									Aeussere, welches die Gegenstände hierbei erhalten, bringt oft einen gefälligen
                              									Eindruck hervor. Zum Poliren von Hand wird eine Mischung von Vaseline mit Kerosinöl
                              									oder eine Lösung von 35 g Boraxpulver in 1 l heissem, mit einigen Tropfen Ammoniak
                              									versetztem Wasser gebraucht. An der Drehbank soll es von Vortheil sein, wenn der
                              									Polirer mit den Fingern der linken Hand ein mit genannter Mischung angefeuchtetes
                              									Stück Flanell gegen das zu polirende Stück drückt; letzteres bedarf des Schmierens
                              									um so mehr, je schneller gedreht wird. Die Reinigung von Fett und Schmutz geschieht
                              									am besten durch Eintauchen in Benzin. Um die dem Aluminium eigene, schön weisse
                              									Farbe hervortreten zu lassen, soll man das Aluminiumstück in eine starke Lösung von
                              									Aetznatron oder Aetzkali tauchen, es darauf in ein Bad, das aus 2 Th. concentrirter
                              									Salpetersäure und 1 Th. concentrirter Schwefelsäure besteht, bringen, dann in reine
                              									Salpetersäure und schliesslich in durch Wasser verdünnten Essig. Nach einem Abspülen
                              									durch Wasser trocknet man in heissen Sägespänen und polirt noch, soweit nöthig, mit
                              									dem Polirstahl.
                           
                        
                           Um Celluloid unverbrennlich zu machen,
                           empfiehlt Asselot in Paris, das
                              									gewöhnliche Celluloid in Aceton zu lösen, und zwar im Verhältniss von 25 Th.
                              									Celluloid auf 250 Th. Aceton; auf 100 Th. dieser Lösung werden 20 Th. einer
                              									weingeistigen Chlormagnesiumlösung (50 g auf 150 g Alkohol) zugesetzt, das Ganze
                              									innig gemischt und eintrocknen lassen, wodurch ein völlig unverbrennbares Product
                              									erhalten wird. (D. ill. G.-Ztg. d. Württ. Gew.-Bl.)
                           
                        
                           Blitzableitercursus.
                           Der alljährlich von der Elektrotechnischen Lehranstalt des Physikalischen Vereins zu
                              									Frankfurt a. M. veranstaltete Sondercursus über Anlage und Prüfung von
                              									Blitzableitern findet in der Woche von Montag, den 7. bis Sonnabend, den 12. März
                              									unter Leitung des Dr. A. Nippoldt statt. Anfragen und
                              									Anmeldungen sind frühzeitig an den Leiter der Elektrotechnischen Lehranstalt, Dr.
                              										C. Déguisne, Frankfurt a. M., Stiftstrasse 32, zu
                              									richten. (Elektrotechn. Ztg.)
                           
                        
                           Beleuchtung von Fahrrädern.
                           Die Accumulatorenwerke Zinnemann und Co. in Berlin W.,
                              									Friedrichstrasse 59/60, liefern einen Accumulator mit Trockenfüllung für die
                              									Beleuchtung von Fahrradlaternen, der nach dem Urtheile von Fachleuten allen
                              									Anforderungen hinsichtlich Leichtigkeit und Leistung entspricht. Diese
                              									Fahrradlaterne kann den grössten Schwankungen ausgesetzt sein, ohne dass ihre
                              									Leistung Beeinträchtigung erfährt. Die Verbesserung, welche die Lösung dieser
                              									Aufgabe ermöglichte, beruht auf Folgendem: Die meisten Accumulatoren werden mit
                              									flüssiger Füllung versehen, was die Anwendung derselben für Fahrradbeleuchtung
                              									unmöglich machte. Zellen mit Trockenfüllung haben bisher nur geringe Verbreitung
                              									gefunden, weil das trockene Elektrolyt die Capacität zu sehr herabminderte, so dass
                              									nach einer Anzahl von Ladungen die Lampe versagte. Die Zinnemann'sche Trockenfüllung ersetzt die nasse Füllung vollständig und
                              									genügt für mehrere hundert Ladungen.
                           Diese neue Radfahrlaterne besteht aus zwei Zellen in luftdicht verschlossenen
                              									Hartgummikästen, die 1,1 k wiegen und die
                           
                              
                                 1
                                 Lampe
                                 von
                                 ½
                                 Ampère
                                 9
                                 Stunden
                                 
                              
                                 1
                                 „
                                 „
                                 0,8
                                 „
                                 6
                                 „
                                 
                              
                           speisen. Der Accumulator kann entweder an der Lenkstange oder
                              									unter dem Sattel angeschnallt werden.
                           Das Laden geschieht in der üblichen Weise, indem man 8 bis 9 Stunden mit 0,5
                              									Ampère Strom ladet, was am besten durch Vorschalten einer Lampe von 12 bis 20
                              									Normalkerzen, je nach der Betriebsspannung, geschieht. Vor der Ladung empfiehlt es
                              									sich, einige Tropfen Säure 18° Bé. oder destillirtes Wasser einzuträufeln, da
                              									während des Ladeprocesses letzteres verdunstet. Das Elektrolyt geht während des
                              									Ladens in einen flüssigen Zustand über, erstarrt jedoch nach beendeter Ladung.
                              									Sollte dann die zugegossene Flüssigkeit nicht ganz eingezogen sein, so braucht man
                              									den Rest nur auszuschütten. Die volle Capacität wird nach 2- bis 3maliger Ladung
                              									erreicht.
                           Mit grösserer Spannung bezieh. grösserer Anzahl der Zellen lässt sich die Stärke der
                              									Kerzen erhöhen.
                           
                        
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                              									für Locomotivheizer und Locomotivheizer-Anwärter. Von Fassold, kgl. Betriebswerkmeister. Wiesbaden, Verlag von J. F. Bergmann.
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                           Der Stoff ist in Fragen und Antworten behandelt. Die Fassung ist nicht immer so
                              									correct, wie es für ein solches Hilfsbuch erforderlich ist.
                           Die Gewerbeordnung für das Deutsche
                                 										Reich in ihrer dermaligen Fassung (1897). Leipzig, Rossberg'sche
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                              									macht auf die Aenderungen aufmerksam, die mit dem neuen bürgerlichen Gesetz in Kraft
                              									treten werden. Cartonirt 1,60 M.
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                              									und Wasserleitungstechnik. Halle a. S. Verlag von Carl Marhold. 25 Quartseiten. 1,20
                              									M.
                           
                           Durch Hinweisung auf Bekanntes und Neues lenkt der Verfasser in dieser lesenswerthen
                              									Schrift in übersichtlicher Weise auf die Aufgaben zur Gewinnung von Trink- und
                              									Nutzwasser hin.
                           Adressbuch der Dampfkesselbesitzer
                                 										Deutschlands. Nach amtlichen Unterlagen bearbeitet von M. Schubert. Band I. Provinz Brandenburg 1897. Leipzig.
                              									Verlag von Eisenschmidt und Schulze. 147 S.
                           
                           Das Werk wird etwa 10 Bände zu 5 M. umfassen; der erste Theil enthält die Adressen,
                              									der zweite die Bezugsquellen.
                           Die deutsche Montanindustrie, Eisen-,
                                 										Stahl- und Metallwerke sowie Maschinen- und elektrotechnische Fabriken im
                                 										Besitze von Actiengesellschaften. I. Band, 1. Abtheilung. Leipzig. A.
                              									Schumann's Verlag. 184 S. 3 M.
                           
                           Gelangt in zwei Abtheilungen zur Ausgabe, von denen die erste, im Sommer
                              									erscheinende, die am 31. December abschliessenden Gesellschaften enthält, die zweite
                              									Hälfte die im März, Juni und September u.s.w. abschliessenden. Die Schlussabtheilung
                              									erscheint Ende December.
                           Samariterbuch für Jedermann.
                              									Allgemeinverständliche Anleitung zur ersten Hilfeleistung bei Unglücksfällen von Dr.
                              									med. Eydam, 7. Auflage. Berlin. Verlag von Otto Lalle.
                              									80 S. Geb. 1 M.
                           Conférences sur les mathématiques
                                 										faites au congrès de mathématiques tenu à l'occasion de l'exposition de
                                 										Chicago par Félix Klein, professeur à
                              									l'université de Gœttingue, associé etranger de l'institut de France, recueillies par
                              									Ziwet, traduites par M. L. Augel. Paris. Librairie
                              									scientifique A. Hermann. Rue de la Sorbonne 8. (125 S.)
                           
                        
                           Eingesandt.
                           Preisverzeichniss der Accumulatoren für transportabelen Betrieb 1898 von Zinnemann und Co. in Berlin W., Friedrichstrasse
                              									59/60.