| Titel: | Kleinere Mitteilungen. | 
| Fundstelle: | Band 311, Jahrgang 1899, Miszellen, S. 204 | 
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                        Kleinere
                              								Mitteilungen.
                        Kleinere Mitteilungen.
                        
                     
                        
                           Hamburger Handelsflotte.
                           Hamburgs Handelsflotte zählte:
                           
                              
                                 
                                 
                                    Segelschiffe
                                    
                                 
                                    Dampfschiffe
                                    
                                 
                              
                                 Anzahl
                                 Mit zusammenNetto-Registertonn.
                                 Anzahl
                                 Mit zusammenNetto-Registertonn.
                                 
                              
                                 1. Januar 18991. Januar 1898
                                 296293
                                 218194197621
                                 392378
                                 548992515820
                                 
                              
                                 Zunahme
                                   3
                                   20573
                                   14
                                   33172
                                 
                              
                           Zur Zeit sind 33 Dampfschiffe für Hamburger Eigner im Bau; davon 14 für Rechnung der
                              										Hamburg-Amerikanischen Packetfahrt-Gesellschaft mit
                              									zusammen 130520 Gross-Registertonnen.
                           Das grösste dieser Dampfschiffe, Deutschland, mit einer
                              									Verdrängung von 16250 t, wird in Stettin beim Vulkan
                              									gebaut. Ein weiteres Schiff mit 13000 t lief kürzlich in Hamburg vom Stapel und ein
                              									Schwesterschiff hierzu ist für dieselben Eigentümer in Stettin im Bau begriffen.
                           Auch das Dampfschiff Bulgaria, welches erst soeben in
                              									einem 14tägigen Sturme (vom 10. bis 24. Februar) für den deutschen Schiffbau und die
                              									deutsche Seemannszucht ein so grosses und von aller Welt als ruhmvoll anerkanntes
                              									Zeugnis abgelegt hat, gehört unter die oben angeführte Zahl.
                           Es wurde auf der Werft von Blohm und Voss in Hamburg
                              									erbaut. Die Abmessungen sind folgende:
                           
                              
                                 Länge
                                 152,82 m
                                 
                              
                                 Breite
                                 18,96 m
                                 
                              
                                 Tiefe im Raum
                                 10,55 m
                                 
                              
                           Durch 10 Schotte ist es in 11 wasserdichte Abteilungen geteilt. Vermessen ist es zu
                              									10237 Registertonnen. Die Maschine ist nach dem Doppelschraubensystem und leistet
                              									3600 i.
                           
                        
                           Zuschriften an die
                                 									Redaktion.
                           (Unter Verantwortlichkeit der Einsender.)
                           Zwei elektrolytische Zinkbestimmungen.
                           Im Anschlusse an das Referat Dr. F. Peters über meine
                              									zwei elektrolytischen Zinkbestimmungsmethoden in dieser Zeitschrift (1899 311 112), hebe ich zur Vermeidung eines
                              									Missverständnisses hervor, dass ich am 3. internationalen Kongress für angewandte
                              									Chemie 1898 die Vortmann'sche Amalgammethode für den
                              									praktischen Gebrauch zur Zinkbestimmung in Erzen nicht
                                 										empfahl, sondern eine eigens ausgearbeitete Methode zum Vortrag brachte.
                              									Während Vortmann Zink und Quecksilber, letzteres
                              									speziell eingewogen, in Lösung hat und beide auf Platin niederschlägt, scheide ich Zink aus seiner Lösung auf
                                 										Quecksilber und Messing ab. Damit habe ich den
                              									Platinverlust und die spezielle Einwage des Quecksilberchlorids bei der Vortmann'schen Methode vermieden.
                           Für die Praxis viel wichtiger dürfte meine zweite
                              									Methode sein, in welcher zum erstenmal Zink aus saurer
                              									Lösung auf einer Messingkathode gefällt wird.
                           Bei meinen beiden Methoden wird ausserdem die in der Elektroanalyse bisher noch
                              									nicht angewandte Drahtnetzform und Messing an Stelle
                              									von Platin als Kathodenmaterial verwendet.
                           Ausführliche Mitteilungen siehe meine Originalabhandlungen: Separatabdruck der Oesterr. Zeitschrift für Berg- und Hüttenwesen, 1898,
                              										L. Nüssler in Leoben, und Zeitschrift für Elektrochemie, 1898 Heft 18 S. 221.
                           K. k. Bergakademie Leoben, den 16. März 1899.
                           Dr. Heinrich Paweck.
                           In meinem Aufsatze „Fortschritte der angewandten Elektrochemie“ (D. p. J. 1899 311 112) ist
                              									nicht von der Vortmann'schen Amalgammethode, sondern von der Vortmann'schen Zinkfällung aus alkalisch weinsaurer
                                 										Lösung die Rede. Diese Methode, die Vortmann
                              									in den Wiener Monatsheften, 1893 14 S. 539 und 546,
                              									beschreibt, hat Herr Dr. H. Paweck dadurch modifiziert,
                              									dass er an Stelle der versilberten Platinschale oder Kupferscheibe als Kathode
                              									amalgamiertes Messingdrahtnetz verwendet. Auch bei der alten Amalgammethode ist eine
                              											„spezielle Einwage“ des Quecksilbers
                              									nicht nötig, denn schon C. Luckow hat (Chemiker-Zeitung, 1885 Bd. 8 S. 338; Referat: Zeitschrift für analyt. Chemie, 1886 Bd. 25 S. 113)
                              									vorgeschrieben, einmal die Kathode plus Quecksilber, dann die Kathode plus
                              									Quecksilber plus Zink zu wägen. Er hat also auch, wie Herr Dr. H. Paweck, nur zwei
                              									Wägungen notwendig. C. Luckow (a. a. O.) hat auch schon
                              									Zink aus saurer (schwefelsaurer oder salzsaurer) Lösung
                              									gefällt. Neu an den Methoden des Herrn Dr. Paweck ist
                              									demnach, wie auch schon früher (D. p. J. 1899 311 112) von mir hervorgehoben wurde, nur die Verwendung von amalgamiertem Messingdrahtnetz als
                                 										Kathode. Dass diese Neuerung eine praktische
                              									ist, wurde in meinem Berichte ebenfalls gewürdigt.
                           Charlottenburg, den 23. März 1899.
                           Dr. Franz Peters.
                           
                        
                           Eingesandt.
                           Die Stadt Como veranstaltet in diesem Jahre vom Mai bis Oktober zu Ehren Volta's, des Erfinders der
                              									nach ihm benannten Volta-Säule, welcher in ihren Mauern das Licht der Welt erblickt
                              									hat, eine Ausstellung, die vornehmlich der Elektrotechnik und in zweiter Linie der
                              									Seidenindustrie, deren Zentrum Como bekanntlich ist, gewidmet sein wird.
                           Auch die deutsche Industrie wird dort wieder in rühmlichster Weise vertreten sein.
                              									Unter anderen hat sich die Firma R. Wolf in
                              									Magdeburg-Buckau in Anbetracht ihres bedeutenden Geschäftsverkehrs mit Italien
                              									entschlossen, die Ausstellung mit einer 100pferdigen Compoundlokomobile zu
                              									beschicken. Die Maschine gelangt in einem besonderen Pavillon zur Aufstellung und
                              									dient zum Betriebe von Dynamomaschinen, welche den Strom für die elektrische
                              									Beleuchtung der Ausstellung abgeben. Die Wolf'schen Lokomobilen haben sich bei elektrischen
                              									Beleuchtungsanlagen gut bewährt, da sie Betriebssicherheit mit Sparsamkeit des
                              									Betriebes und Gleichmässigkeit des Ganges vereinigen, so dass sie ein tadelloses
                              									Funktionieren der Anlage, so weit die Betriebsmaschine in Frage kommt, unbedingt
                              									gewährleisten.