| Titel: | Kleinere Mitteilungen. | 
| Fundstelle: | Band 317, Jahrgang 1902, Miszellen, S. 65 | 
| Download: | XML | 
                     
                        Kleinere Mitteilungen.
                        Kleinere Mitteilungen.
                        
                     
                        
                           Das NickelNach dem Moniteur industriel..
                           Die gewaltige Verbreitung, welche das Nickel seit einigen Jahren in der Industrie
                              									gefunden hat und die hervorragende Stelle, welche dasselbe in der Metallurgie
                              									einnimmt, dürfte eine kurze Monographie desselben rechtfertigen.
                           Die Nickellager befinden sich grösstenteils in Neu-Kaledonien und Kanada und wird von
                              									hier aus fast die Gesamtsumme alles in der Welt verbrauchten Nickels geliefert. Nach
                              									den offiziellen Berichten der Weltausstellung von 1900 beträgt die Gesamtproduktion
                              									in der französischen Kolonie allein jährlich 100- bis 110000 t, Im Jahre 1899 betrug
                              									die Produktion dieses Metalles 7350 t, von denen aus Kaledonien 2500 t und der Rest
                              
                              									von 4850 t von Kanada und den Vereinigten Staaten geliefert wurden. Seit diesen
                              									beiden statistischen Feststellungen ist die Produktion besonders zu Gunsten der
                              									kanadischen und amerikanischen Ausfuhr noch gestiegen.
                           Die bedeutende Entwickelung, welche in dem Verbrauch von Nickel stattgefunden hat,
                              									ist den besonders günstigen Eigenschaften des Nickels in der Stahlfabrikation und in
                              									der Ausrüstung des Landheeres und der Marine, bei letzterer besonders für die
                              									Panzerplatten zuzuschreiben. Es sind noch nicht 10 Jahre her, dass die Panzerplatten
                              									von ganz besonderer Dicke hergestellt werden mussten, während jetzt dank des Nickels
                              									Platten von derselben Widerstandsfähigkeit, jedoch von bedeutend geringerer Dicke
                              									und geringerem Gewicht hergestellt werden. Erst im Jahre 1899 und 1900 erkannte man
                              									die ausgezeichneten Eigenschaften der aus einem Gemisch von Stahl und Nickel
                              									hergestellten Platten und überzeugte sich durch gleichzeitig in Creusot und
                              									Annapolis angestellte Versuche, dass Stahlplatten mit einer Zugabe von Nickel den
                              									Geschossen einen weit grösseren Widerstand leisteten als die bisherigen und dass
                              									dieselben vor allem beim Anprallen der Geschosse nicht zersplittern. Durch diesen
                              									Umstand wurden die amerikanischen und französischen Fabriken zur weiteren
                              									Fortsetzung der Versuche auf diesem Felde angeregt, deren Vervollkommnung nicht
                              									lange auf sich warten liess. Man nahm Versuche in dieser Hinsicht auch in England
                              									au", welch letzteres sich jedoch zu deren praktischen Verwendung erst nach den
                              									günstigen Erfolgen von Amerika und Frankreich entschloss. Die genannte Mischung
                              									wurde in den Fabriken von Sheffield erst gegen 1897 aufgenommen; von der Zeit an
                              									begann der Verbrauch von Nickel ganz bedeutend zu steigen.
                           Der Nickelstahl, mit welchem im Jahre 1900 Versuche angestellt wurden, wurde jedoch
                              									bald durch anderen Stahl verdrängt, welcher zwar ebenfalls Nickel, jedoch mit einer
                              									Beimischung von Chrom enthält. Dieser Chromnickelstahl leistet der Durchschlagskraft
                              									von Geschossen noch grösseren Widerstand als der Nickelstahl und zerspringt
                              									ebenfalls unter wiederholten Geschossen nicht. Aus diesem Stahl hergestellte Platten
                              									halten Stösse von dreifacher Kraft bei derselben Dicke aus, als die früheren
                              									Stahlplatten. Bei einem Vergleich zwischen der Dicke der beiden Platten ergibt sich,
                              									dass die Dicke der neuen Platten, nach Aussage eines Spezialisten auf dem Gebiete
                              									der Panzerplatten, nur die Hälfte der früheren zu betragen braucht. Bei solchen
                              									Resultaten lässt sich der Aufschwung in der Produktion von Nickel leicht verstehen,
                              									besonders in einer Zeit, in welcher sämtliche Seemächte für die Vermehrung der
                              									Flotten so bedeutende Opfer bringen.
                           Diese Eigenschaft der grossen Widerstandsfähigkeit des Nickelstahles ist jedoch nicht
                              									nur auf diesem Gebiete ausgenutzt worden, sondern derselbe hat infolge derselben
                              									auch bei der Herstellung von Blechen, Kabeln und Kesselrohren weite Verwendung
                              									gefunden. Auf der Ausstellung von 1900 befand sich sogar eine Kurbelachse für
                              									Lokomotiven und ein Cylinder für Walzwerk aus diesem Metall hergestellt, welche ohne
                              									Verbiegung lange Zeit im Betrieb standen. Hierbei befindet sich die Herstellung
                              									dieses Metalles noch im Anfangsstadium, die Mischungen von Stahl und Eisen mit
                              									Nickel, welche unlängst noch für Laboratoriumsproben angesehen wurden, bieten jetzt
                              									ein weites Arbeitsfeld.
                           
                           Unter den Verwendungsarten des Nickels legte man besonders grosse Hoffnungen in
                              									die Verwendung desselben zu Münzen und sollte dasselbe vorteilhaft das Kupfergeld
                              									vollkommen ersetzen, wobei auf einen grossen Absatz gerechnet wurde. Diese
                              									Voraussetzungen haben sich jedoch zum Teil nicht verwirklicht und ist in manchen
                              									Ländern, z.B. in Frankreich, der Einführung von Nickelgeld Widerstand geleistet
                              									worden, während dasselbe in anderen Ländern gern angenommen wurde. Das Prägen von
                              									Münzen bildet ebenfalls ein bedeutendes Absatzgebiet für Nickel und wird dessen
                              									Verwendung hierzu wie folgt geschätzt:
                           Nach dem letzten Verwaltungsbericht des vorigen Jahrhunderts befanden sich in der
                              									Schweiz für 7550000 Frs. Nickelmünzen im Umlauf, welche aus 17500000
                              									Zwanzigcentimesstücken, 23500000 Zehncentimesstücken und 34000000
                              									Fünfcentimesstücken bestanden. Nach dem Verwaltungsbericht von 1900 betrug der Preis
                              									für reines Nickel: bei den Zwanzigcentimesstücken 5,5 Fcs., bei den
                              									Zehncentimesstücken 3,65 Fcs. und bei den Fünfcentimesstücken 3,71 Fcs. für das
                              									Kilogramm, was gegenüber 1899 eine kleine Steigerung im Preise bedeutet.
                           In Deutschland werden, wie bekannt, Stücke zu 20, 10 und 5 Pfennig geprägt und
                              									befanden sich am 31. Dezember 1900 im ganzen für 68549642 M. im Umlauf.
                           In England wird nur eine kleine Anzahl Nickelstücke geprägt, welche für die Kolonien
                              									bestimmt sind; im Jahre 1900 betrugen dieselben nur 288000 Stück.
                           In den Vereinigten Staaten sind von 1897 bis 1898 für 960767 Dollars Fünfcentstücke
                              									in Nickel geprägt worden. In Belgien betrug der Wert der Nickelmünzen vom Jahre 1861
                              									bis 1898 10605898 Fcs., wovon über zwei Drittel, ungefähr 7425360 Fcs., in
                              									Zehncentimesstücken bestanden. In der Brüsseler Münze ist ausserdem eine bedeutende
                              									Menge von Nickelmünzen für Brasilien, Bulgarien, Peru, Griechenland,
                              									Oesterreich-Ungarn, Serbien, Japan und Bolivien geprägt worden.
                           Das Nickel hat sich in der letzten Zeit eine auffallende Beliebtheit erworben, denn
                              									während fast alle Metalle im Preise gefallen sind, hat das Nickel, wie eine
                              									bedeutende Exploitationsgesellschaft für Nickel in den ersten Monaten dieses Jahres
                              									konstatieren konnte, den seinigen behalten.
                           Die Industrie ist fortwährend auf Verbesserungen in der Behandlung des Nickels
                              									bedacht und ist erst vor kurzem ein neues Klärungsverfahren mittels Elektrolyse
                              									gemeldet worden. Es ist vorauszusehen, dass der Verbrauch von Nickel in der
                              									Industrie stetig steigen wird und zwar nicht nur für die Bedürfnisse des
                              									Hüttenwesens, sondern in der täglichen Steigerung der Tausende von
                              									Gebrauchsgegenständen, welche aus diesem Metall hergestellt werden.
                           
                        
                           Die Beleuchtung der EisenbahnzügeNach der Revue industrielle..
                           Vor ungefähr 2 Jahren ist bei der Dampfstrassenbahn-Gesellschaft in Saint Romain de
                              									Colbose (Seine-Inférieure) durch den Ingenieur Eug.
                                 
                                 										Fajole ein Beleuchtungssystem eingeführt worden, welches sich vorzüglich
                              									bewährt hat. Die Beleuchtung findet mittels Acetylen statt.
                           In dem Packwagen ist ein Gaserzeuger seiner Erfindung untergebracht, welcher durch
                              									eine Leitung von 10 mm Durchmesser mit sämtlichen Wagen verbunden ist. In jedem
                              									Wagen befindet sich ein Gasbehälter, welcher im stände ist, im Falle der
                              									Unterbrechung der Verbindung mit dem Gaserzeuger die Beleuchtung während einer
                              									halben Stunde zu unterhalten.
                           Die Bedienung, welche, da nur ein Gaserzeuger vorhanden ist, sehr einfach ist, wird
                              									durch den Lokomotivheizer unterhalten, während die Lampen von den einzelnen
                              									Wagenschaffnern beaufsichtigt werden. Lokomotive und Wagen werden mittels
                              									Gasbrennern zu je 15 bis 20 l in der Stunde beleuchtet und betragen die Kosten pro
                              									Stunde und Wagen 0,07 Frank, was gegenüber der früher gebräuchlichen
                              									Petroleumbeleuchtung eine bedeutende Ersparnis ausmacht.
                           Der den Hauptbestandteil der Beleuchtungsanlage bildende Gaserzeuger besteht aus zwei
                              									cylindrischen Karbidbehältern aa mit einem Inhalt von
                              									zusammen 12 bis 13 kg, welche sich in einem doppelten übereinander angeordneten
                              									Wasserbehälter bc befinden, neben welchen sich ein
                              									Waschbehälter l und ein Reinigungsapparat m befindet. Die Behälter sowohl, wie sämtliche anderen
                              									Teile des Apparates sind geschlossen und stehen mit der Aussenluft nur durch ein
                              									Ablassrohr d in Verbindung, während die beiden
                              									Wasserbehälter unter sich durch ein Doppelrohr qr in
                              									steter Verbindung stehen, welche durch ein Schwimmerventil unterbrochen werden.
                              									Ausgestattet ist der Gaserzeuger mit Luftablasshähnen, Entleerungshähnen, einem am
                              									oberen Teil des Behälters c angebrachten Ueberlaufrohr
                              									und den nötigen Kontrollvorrichtungen.
                           Das in Petroleum eingetauchte Karbid befindet sich in durchbrochenen blechernen
                              									Körben d1, durch welche
                              									ein mittleres Rohr hindurchgeht; in Abständen von ungefähr 0,05 m sind
                              									dieselben durch Blechplatten e unterbrochen. Das
                              									Wasser tritt durch Rohre h von unten an das Karbid
                              									heran und das entwickelte Gas tritt durch ein Rohr in den Waschraum und entweicht
                              									durch das Rohr n nach Durchgang durch den mit
                              									Bimsstein; Kupferrose und Kohle gefüllten Reiniger m in
                              									einen Regulator k, dessen oberer Teil einen mit dem
                              									Wasserbehälter c in Verbindung stehenden Wasserbehälter
                              									bildet. Nach gehöriger Abkühlung des Gases, obwohl die Wärmeentwickelung in dem
                              									Apparat eine sehr geringe ist (bei scharfem Betrieb höchstens 2 bis 3° in mehreren
                              									Stunden), ergibt dasselbe eine sehr weisse und kräftige Flamme.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 317, S. 66
                              
                           Nachdem die Wasserbehälter bc durch den Fülltrichter x bis zum Ueberlaufrohr gefüllt, die Körbe mit Karbid
                              									versehen und in den Cylindern aa untergebracht und der
                              									Wäscher mit 5 l Wasser gefüllt sind, werden sämtliche Hähne ausser dem
                              									Luftablasshahn geschlossen. Hierauf wird der Wasserhahn h langsam geöffnet, um eine leichte Einwirkung auf das Karbid einzuleiten.
                              									Nach Verlauf einer halben Minute wird der Luftablasshahn geschlossen und der Gashahn
                              										i nach und nach geöffnet, worauf nach etwa 1 Minute
                              									der Wässerhahn h vollständig geöffnet wird. So lange
                              									nun sich in den Cylindern Karbid befindet, bleibt der Apparat sich selbst
                              									überlassen; nach Verbrauch des Karbids in dem einen Cylinder wird in derselben
                              									angegebenen Weise mit dem anderen verfahren. Bei starkem Betrieb können beide
                              									Cylinder gleichzeitig in Gebrauch genommen werden.
                           Bei Ueberproduktion von Gas drückt letzteres das Wasser in den Behältern bc zurück und sammelt sich in dem Behälter b an, von wo es nach Massgabe des Verbrauches entnommen
                              									wird. Kommt das Wasser wieder mit dem Karbid in Berührung, so kann, wenn keine
                              									Vorsichtsmassregeln getroffen sind, die in dem oberen Teil von b zurückgebliebene Gasmenge den Druck erhöhen und den
                              									Zutritt von Flüssigkeit durch das Rohr h
                              									beeinträchtigen. Diesem wird durch das bereits oben erwähnte Schwimmerventil
                              									vorgebeugt. Das in das Rohr h zurücktretende Wasser
                              									dringt gleichmässig in den Schwimmerbehälter, hebt letzteren mit dem Ventil, welches
                              									eine genügende Menge von Gas entweichen lässt, um dem genannten Vorgang
                              									vorzubeugen.
                           Ist dagegen das Wasser infolge der Ueberproduktion in die Behälter bc zurückgetreten, so sinkt der Schwimmer und lässt
                              
                              									wiederum eine kleine Menge Gas entweichen; die dadurch entstehende Depression erhöht
                              									die Empfindlichkeit des Apparates und stellt den nötigen Druck wieder her. Dieses
                              									Ventil, welches vor Verschmutzen vollkommen gesichert ist, gewährleistet daher einen
                              									vollkommen regelmässigen' und sicheren Gang des Gaserzeugers.
                           So wie die Inbetriebsetzung des Apparates eine höchst einfache ist, so ist das
                              									Ausserbetriebsetzen desselben noch einfacher; es genügt, den Ablasshahn für das Gas
                              									und für das Wasser zu schliessen und den Luftablasshahn zu öffnen, welch letzterer
                              									erst bei erneuter Inbetriebsetzung geschlossen wird.
                           Das Waschwasser muss alle 4 oder 5 Tage und die Reinigungsmaterialien alle 14 Tage
                              									erneuert werden, während der Bimsstein mehrere Monate gebraucht werden kann. Da der
                              									Apparat vollkommen geschlossen ist, sind irgendwelche Unfälle ausgeschlossen. Das
                              									Abflussrohr ist von geringem Durchmesser und kann leicht in die freie Luft geführt
                              									werden.
                           Der Gasdruck kann 0,55 m nicht übersteigen, da bei etwa eintretendem grösserem Druck
                              									ein Sicherheitsrohr p unter Vermittelung des Behälters
                              										b, der Rohre qr, des
                              									Behälters c und des Ablassrohres d das Gas in die freie Luft abführt.
                           
                        
                           Die Hochöfen und Eisenwalzwerke Deutschlands.
                           Dieselben beschäftigten insgesamt
                           
                              
                                 im
                                 Jahre
                                 1880
                                 163899
                                 Arbeiter,
                                 
                              
                                 „
                                 „
                                 1900
                                 5336904
                                 „
                                 
                              
                           Bei diesem ungeheuren und verhältnismässig schnellen Anwachsen der Arbeitskräfte in
                              									nur einem Industriezweig darf dann 
                              									auch naturgemäss ein Anwachsen der Auswanderung zu Zeiten des Darniederliegens
                              									von Gewerbe und Handel nicht gross Wunder nehmen; so haben in den ersten 10 Monaten
                              									dieses Jahres 20000 Deutsche über Hamburg und Bremen die Heimat verlassen and die
                              									Gesamtauswanderung über Deutschland in demselben Zeitraume betrug 175000 Menschen
                              									(Deutsche und Fremde).
                            E. A.
                           
                        
                           Schiffbau.
                           Die schwedische Regierung bestellte bei der Kockum-Maschinen-
                                 										und Schiffbaugesellschaft in Malmö ein neues Panzerschiff zum Preise von
                              									2461000 M.
                           Zwei weitere Angebote hatten einen Preis von 2584100 bezw. 2637000 M. gefordert.
                           Die Flensburger Schiffbaugesellschaft (A.-G.) hat am 9. November 1901 die erste Hälfte eines
                              									Schwimmdocks für H. C. Stülcken-Hamburg zu Wasser
                              									gelassen und sofort auf dem leer gewordenen Helling mit dem Bau der zweiten Hälfte
                              
                              									begonnen.
                           Das fertige Dock wird im stände sein, Schiffe bis zu einer Tragfähigkeit von 3500 t
                              									Ladung zu heben.
                           Jede Hälfte ist jedoch ein Dock für sich und genügt für Schiffe bis zu 1750 t
                              									Tragfähigkeit. Die Abmessungen einer Hälfte sind 44,53 m Länge bei 24,55 m Breite;
                              									die Tiefe der Senkkästen beträgt 2,9 m und die Höhe der Seitenkästen 10,0 m.
                           Der Senkkasten ist in neun wasserdichte Abteilungen geteilt, von denen zwei als
                              									Luftkästen, die übrigen sieben für Wasserbelastung beim Versenken dienen und je nach
                              									Bedarf voll gelassen oder leer gepumpt werden können. Für das Leerpumpen besitzt
                              									jede Hälfte zwei Kreiselpumpen mit Dampfmaschinenantrieb nebst dazugehöriger
                              
                              									Kesselanlage, die in den Seitenkästen aufgestellt sind. Mechanisch betriebene
                              
                              									Abstützvorrichtungen für die Bilge und die Seiten der zu dockenden Schiffe
                              									ermöglicht es, diese letzteren sofort genau auf Mitte der Kielklotzung zu
                              									setzen.
                           Die Leistung der Pumpen ist derart bemessen, dass die ganze Arbeit des Dockens in
                              									einer guten Stunde erledigt werden kann.
                           Die erste zu Wasser gelassene Hälfte geht sofort durch den Kaiser Wilhelm-Kanal und
                              									wird von ihren Besitzern in Dienst genommen.
                           Den Entwurf für das Dock lieferten Clarke und
                                 										Standfield, Westminster, London, die auch den Bau durch einen Vertreter
                              									überwachen liessen.
                           Die Entwickelung des amerikanischen Schiffbaus in den letzten 10 Jahren zeigt sich
                              									sehr schlagend in folgenden von dem „United States Census
                                    											Bureau“ veröffentlichten vorläufigen Angaben.
                           1890 gab es 1006 Schiffswerfte, in denen 108951568 M. Kapital arbeitete, und welche
                              									22143 Arbeiter beschäftigten.
                           1900 gab es 1083 Schiffswerfte mit 306798604 M. arbeitendem Kapital und die Zahl der
                              									beschäftigten Arbeiter war auf 46121 gestiegen.
                            E. A.
                           
                        
                           Dampfzentralheizung mittels Kachelheizkörpern (System Caesar).
                           Dieses System beruht auf der Verwendung von Kachelheizkörpern an Stelle der
                              									gusseisernen Radiatoren. Die schmiedeeisernen Dampfröhren sind vollständig mit
                              									Kacheln umkleidet und die Zwischenräume zwischen den Röhren und den Kacheln mit
                              									einer dünnen Schicht Sand ausgefüllt.
                           Es handelt sich also nicht etwa um eine blosse Verkleidung eines gusseisernen
                              									Heizkörpers in gewohnter Weise, sondern um einen neuen Kachelheizkörper selbst.
                           Der Sand überträgt die von dem schmiedeeisernen Dampfröhrensystem abgegebene Wärme an
                              									die Kacheln, wodurch eine vollständig gleichmässige Wärmeverteilung auf dem ganzen
                              									Heizkörper stattfindet.
                           Nebenstehend ist ein Heizkörper in üblicher Ausführung dargestellt.
                           Bei dem Kachelsystem kommt eine der Dampftemperatur annähernd entsprechende
                              									Temperatur des Heizkörpers nicht vor und sind dadurch die bekannten Uebelstände
                              									dieser Ueberhitzung, als Verbrennen resp. Versehwellen des Staubes, unangenehmer
                              									Geruch, Gefühl der Trockenheit etc. aufgehoben.
                           Es ist genügend bekannt, welche grossen Vorteile eine Niederdruckdampfheizung bietet,
                              									sie ist am billigsten, vollständig betriebssicher, überaus einfach in der Bedienung
                              									und verlangt die kleinste Heizfläche, schützt auch vor der Gefahr des Einfrierens
                              									und allen bei der Wasserheizung daraus entstehenden Schäden und Uebelständen.
                              									Ausgerüstet mit Kachelheizkörpern ermöglicht sie eine gleichmässige Verteilung der
                              									Wärmeabgabe auf dem ganzen Heizkörper und erzeugt jenes angenehme, milde Gefühl, wie
                              									man solches nur bei den ehemaligen Kachelöfen vergangener Tage empfand. Der
                              									Heizkörper ist staubfrei und jede Ummantelung, die selbst bei noch so künstlerischer
                              									oder dekorativ reicher Ausstattung hygienisch absolut verwerflich ist, fällt ganz
                              									weg.
                           Die Heizkörper werden je nach Wunsch oder Geschmack des Bestellers oder der
                              
                              									Architektur des Raumes ausgeführt, vom einfachen bis zum reichsten Modell mit
                              									Verzierung.
                           Die Preise stellen sich, sofern nichp besondere Ausführung verlangt wird, kaum
                              									merklich höher als für die Warmwässerheizung.
                           Es bietet dieses System noch einen Hauptvorteil, dass die Heizkörper nach Absperrung
                              									des Dampfes noch einige Zeit warm bleiben, wodurch sie für weniges Anheizen im
                              									Frühling und Herbst besonders geeignet sind. Die Wärmeaufspeicherung wird jedoch
                              									nicht lästig wie bei der Wasserheizung.
                           Im ferneren empfiehlt sich die Dampfheizung mittels Kachelheizkörper namentlich auch
                              									dort, wo Dampf für andere Zwecke nötig ist, z.B. für Koch- und Wasch- oder
                              									Kraftzwecke, in Krankenhäusern, Verwaltungsgebäuden, Hotels u.s.w. Eine Verbindung
                              									mit der Dampfheizung ist bequem auszuführen und ein besonderer Kessel nicht nötig,
                              									so dass die Dampfheizung wohl in den meisten von diesen Fällen der Wasserheizung
                              									vorzuziehen ist.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 317, S. 67
                              
                           Auch ist nicht zu übersehen, dass die Dampfzentralheizung gestattet, eine
                              									Ventilationseinrichtung damit zu verbinden, wo vorgewärmte Luft in die Räume
                              									eingeführt werden kann, welche Kombination bei Warmwasserheizung infolge der
                              									Einfriergefahr ausgeschlossen erscheint.
                           Heizungen nach diesem System bauen: E. Pfyffer und Co.,
                              									Zürich II.
                           
                        
                           Die Jubiläumsstiftung der deutschen Industrie.
                           Das Kuratorium der Jubiläumsstiftung der deutschen Industrie trat am 11. d. M. zur
                              									ersten Sitzung zusammen.
                           Dem Berichte über die Thätigkeit des Arbeitsausschusses und deren Ergebnisse
                              									entnehmen wir nachstehende Angaben:
                           Die mit dem 31. Dezember 1901 abschliessende Rechnungslegung ergibt einen Betrag von
                              									1802000 M.
                           Hiervon ist im Oktober 1899 auf Verlangen einer Anzahl Berliner Firmen aus deren
                              									Beiträgen eine Summe von 50000 M. abgezweigt worden, mit der Bestimmung, dass
                              									hieraus bei der Technischen Hochschule in Charlottenburg zur Erinnerung an ihre
                              									Jubelfeier ein Denkmal zu errichten sei.
                           Der gesamte Restbetrag steht für die Zwecke der Stiftung zur Verfügung.
                           Im Namen des Arbeitsausschusses wird in dem Berichte der Wunsch betont, dass die
                              									Geldmittel der Stiftung niemals für kleine Zwecke oder gar Sonderbestrebungen
                              									einzelner Gruppen zersplittert werden sollen, sondern in reich bemessenen Beträgen,
                              									den wachsenden Anforderungen der Zeit Rechnung tragend, in freigebiger Weise
                              									Verwendung finden mögen zur Förderung der technischen Wissenschaften.
                           
                           Der § 1 der Satzungen gibt diese Ziele in allgemeinen Umrissen an:
                           
                              „Es können Mittel gewährt werden zur Ausführung wichtiger technischer Forschungen
                                 										und Untersuchungen, zu Forschungs- und Studienreisen hervorragender Gelehrter
                                 										und Praktiker, zur Berichterstattung über solche Reisen, zur Herausgabe
                                 										technisch-wissenschaftlicher Arbeiten, zur Stellung von Preisaufgaben, zu
                                 										Lehrzwecken, zur Gründung und Förderung von technisch-wissenschaftlichen
                                 										Anstalten und zu sonstigen Zwecken, welche die Förderung der technischen
                                 										Wissenschaften im Auge haben.“
                              
                           Die Glückwunschadresse, mit welcher die Stiftung seiner Zeit zu Ehren der Technischen
                              									Hochschule Berlin verkündet wurde, fügt gleichsam als weitere Anleitung hinzu:
                           
                              „Für solche Fälle, wo hervorragend wichtige Aufgaben oder Ziele von hoher
                                 										nationaler Bedeutung es zweckmässig erscheinen lassen, wird dem Kuratorium
                                 										anempfohlen, nicht nur die Zinsen, sondern auch das Stiftungskapital selbst ganz
                                 										oder teilweise zur Verwendung zu bringen.“
                              
                           Der Bericht schloss mit dem Wunsche, dass es dem Kuratorium niemals an der
                              									Gelegenheit fehlen möge, wirklich bedeutende und gemeinnützige Bestrebungen im
                              									Geiste der technischen Wissenschaften erfolgreich zu fördern und dass zu jeder Zeit,
                              									wenn hervorragend wichtige und insbesondere auch nationale Aufgaben seiner
                              									Entscheidung unterbreitet werden, eine freigebige und hochherzige Hilfe in freudiger
                              									Bereitwilligkeit dargeboten werde!
                           Das Vermögen und die Geschäftsführung wurde an den Vorsitzenden des Kuratoriums, Geh.
                              									Regierungsrat Prof. Rietschel, übergeben.
                           Den Satzungen zufolge ist der jeweilige Vertreter der Technischen Hochschule zu
                              									Berlin zugleich erster Vorsitzender des Kuratoriums. Zum stellvertretenden
                              									Vorsitzenden wurde gewählt: Generaldirektors. Oechelhäuser-Dessau; zu Schriftführern: Baudirektor Prof. v. Bach-Stuttgart und Baurat Rieppel-Nürnberg; zum Schatzmeister: Kommerzienrat Paul Heckmann-Berlin, zu dessen Stellvertreter: Geheimer Bergrat Prof. Ledebur-Freiberg i. S.
                           Im übrigen weist die Mitgliederliste des Kuratoriums eine Reihe hervorragender Namen
                              									der technischen Wissenschaft und Praxis auf.
                           Dieselbe lautet:
                           
                              Vertreter der neun Technischen Hochschulen:
                              
                           
                              
                                 1. Berlin:
                                 Geh. Regierungsrat Prof. Rietschel,
                                 
                              
                                 
                                 Geh. Regierungsrat Prof. Dr. Witt.
                                 
                              
                                 2. Aachen:
                                 Prof. Dr. Otto Grotrian,
                                 
                              
                                 
                                 Prof. Georg Frentzen.
                                 
                              
                                 3. Hannover:
                                 Geh. Regierungsrat Prof. Fischer,
                                 
                              
                                 
                                 Geh. Regierungsrat Prof. Dolezalek.
                                 
                              
                                 4. München:
                                 Prof. Dr. August Föppl,
                                 
                              
                                 
                                 Prof. Moritz Schröter.
                                 
                              
                                 5. Dresden:
                                 Geh. Hofrat Prof. Mehrtens,
                                 
                              
                                 
                                 Geh. Hofrat Prof. Dr. Hempel.
                                 
                              
                                 6. Stuttgart:
                                 Baudirektor Prof. v. Bach,
                                 
                              
                                 
                                 Oberbaurat Prof. Ernst.
                                 
                              
                                 7. Darmstadt:
                                 Geh. Baurat Prof. Berndt,
                                 
                              
                                 
                                 Geh. Hofrat Prof. Dr. Städel.
                                 
                              
                                 8. Karlsruhe:
                                 Oberbaurat Prof. Engesser,
                                 
                              
                                 
                                 Hofrat Prof. Brauer.
                                 
                              
                                 9. Braunschweig:
                                 Prof. Dr. Bodländer,
                                 
                              
                                 
                                 Prof. Pfeifer.
                                 
                              
                           Vertreter der drei Bergakademien:
                           
                              
                                 10. Berlin:
                                 Geh. Bergrat Schmeisser,
                                 
                              
                                 
                                 Geh. Bergrat Prof. Dr. Wedding.
                                 
                              
                                 11. Clausthal:
                                 Geh. Bergrat Köhler,
                                 
                              
                                 
                                 Prof. Doeltz.
                                 
                              
                                 12. Freiberg:
                                 Geh. Bergrat Prof. Ledebur,
                                 
                              
                                 
                                 Prof. Treptow.
                                 
                              
                           (Die in vorstehendem Verzeichnis unter jeder Nummer an erster Stelle genannten Herren
                              									sind als ordentliche, die an zweiter Stelle aufgeführten als stellvertretende
                              									Mitglieder gewählt worden.)
                           
                        
                           
                              Vertreter der Industrie:
                              
                           Zu ordentlichen Mitgliedern sind gewählt:
                           
                              1. Fabrikbesitzer Ernst
                                    										Borsig-Berlin.
                              2. Kommerzienrat Dr. Brunck-Ludwigshafen.
                              3. Geh. Kommerzienrat v.
                                    											Duttenhofer-Rottweil a. N.
                              4. Kommerzienrat Dyckerhoff-Amöneburg (Rhein).
                              5. Kommerzienrat Paul
                                    										Heckmann-Berlin.
                              6. Geh. Finanzrat Jencke-Essen.
                              7. Geh. Kommerzienrat Gerhard L.
                                    											Meyer-Hannover.
                              8. Generaldirektor Wilhelm v.
                                    											Oechelhäuser-Dessau.
                              9. Geh. Baurat Emil
                                    										Rathenau-Berlin.
                              10. Baurat A.
                                    										Rieppel-Nürnberg.
                              11. Dr. Wiegand, Generaldirektor des
                                 										Norddeutschen Lloyd, Bremen.
                              12. Geh. Kommerzienrat Karl H.
                                    
                                    										Ziese-Elbing.
                              
                           Zu stellvertretenden Mitgliedern sind gewählt:
                           
                              1. Geh. Kommerzienrat Edward
                                    										Arnhold-Berlin.
                              2. Werftbesitzer Hermann
                                    										Blohm-Hamburg.
                              3. Generaldirektor Dr. Henry T.
                                    											Böttinger-Elberfeld.
                              4. Baurat Philipp Holzmann-Frankfurt
                                 										a. M.
                              5.Max Krause, Direktor von A.
                                    											Borsig, Berg- und Hüttenverwaltung, Berlin.
                              6. Geh. Kommerzienrat Heinrich
                                    										Lanz-Mannheim.
                              7. Prof. Dr. Karl v. Linde.
                              8. Baurat Theodor Peters, Direktor
                                 										des Vereines deutscher Ingenieure.
                              9. Kommerzienrat Julius
                                    										Pintsch-Berlin.
                              10. Geh. Kommerzienrat Gustav
                                    										Selve-Altena (Westfalen).
                              11. Geh. Kommerzienrat Ernst
                                    										Schiess-Düsseldorf.
                              12. Oberbergrat Dr. Wachler-Berlin.
                              
                           
                        
                           Bücherschau.
                           La Rivista technica. Organ des Industriemuseums und der Industrieschule der Regierung in Turin. Roux und Viarengo.
                           Das uns heute vorliegende Heft Nr. 3 und 4 enthält wieder eine Reihe
                              									wissenschaftlicher Aufsätze, von denen wir „Ueber einige
                                    
                                    											Eigentümlichkeiten des Wechselstromes“ von Prof. Grassi, „Die wissenschaftlichen Grundsätze der
                                    											Elektrochemie“ von Prof. Stranero,
                                 											„Ablenkungen und Verschlingungen der magnetischen Strahlen zwischen zwei
                                    											elektrischen Stromkreisen“ von Dr. A. S.
                                 										Rossi besonders hervorheben. Drei treffliche Abhandlungen, nämlich „Die Zahnradeingriffe“ von Ingenieur Ferrero, „Die Anwendung der Gaskraftmaschinen in
                                    
                                    										Elektrizitätswerken“ von Ingenieur Verrotti und „Technische Hilfsmittel zur Abwehr
                                    
                                    											von Unfällen in industriellen Werkstätten“ von Ingenieur Magrini vertreten die technologisch-praktische
                              									Richtung. Ausserdem füllen eine Reihe kürzerer polytechnischer Mitteilungen, dann
                              									der Bericht über die Sitzungen der Gesellschaft des Industriemuseums sowie eine
                              									bibliographische Uebersicht das im ganzen 126 Druckseiten, Grosslexikonformat,
                              									umfassende Doppelheft aus. Die Hauptartikel sind reichlich mit in den Text
                              									gedruckten Abbildungen ausgestattet, die auch recht deutlich und korrekt, aber nicht
                              									so schön und rein ausgeführt sind, als man dies in deutschen Zeitschriften gleichen
                              									Ranges zu finden gewohnt ist. Nach ihrer bisherigen vornehmen Haltung aber und auf
                              									Grund des gediegenen Inhaltes der vier ersten Hefte der Rivista technica glauben wir übrigens derselben für ehestens eine
                              									hervorragende, ja führende Stellung auf dem Gebiete der technischen
                              									Zeitschriftenlitteratur Italiens prognostizieren zu dürfen.
                           Elektrotechnikers litterarisches Auskunftsbuch. Zusammengestellt von Fr. Schmidt-Hennigker. Leipzig 1900. Oskar Leiner.
                           In dieser sechsten ergänzten Auflage ist eine vollständige, nach bibliographischen
                              									Regeln durchgeführte Zusammenstellung aller im Buchhandel erhältlichen,
                              									selbständigen Bücher, Kalender und Zeitschriften, welche das Gebiet der
                              									Elektrizitätslehre und angewandten Elektrotechnik inkl. der Karbid- und
                              									Acetylenindustrie umfassen, gegeben. Durch die Uebersichtlichkeit der
                              									Zusammenstellung wird es jedem ermöglicht, sich sofort über die auf einem bestimmten
                              									Fachgebiet erschienenen Werke und erscheinenden Zeitschriften zu orientieren. In
                              									vielen Fällen ist auch das Inhaltsverzeichnis des betreffenden Werkes beigedruckt.
                              									Es ist sohin dieses Werk als ein wertvoller Orientierungsbehelf zu bezeichnen. Da
                              									die ausländische Litteratur auf dem in Rede stehenden Gebiet gleichfalls eine sehr
                              									reichhaltige ist und im sprachkundigen Deutschland solche Werke gern in der
                              									Originalsprache gelesen werden, wäre es eine dankenswerte Ergänzung dieses
                              									Auskunftsbuches, wenn in demselben zum mindesten die französische und englische
                              									Fachliteratur Aufnahme finden würde, was vielleicht in einer der nächsten Auflagen
                              									desselben durchzuführen möglich sein wird.
                            A. P.