| Titel: | Kleinere Mitteilungen. | 
| Fundstelle: | Band 317, Jahrgang 1902, Miszellen, S. 388 | 
| Download: | XML | 
                     
                        Kleinere Mitteilungen.
                        Kleinere Mitteilungen.
                        
                     
                        
                           Geplante elektrische Fernbahnen und geplante Linien für den Automobilbetrieb in Russland.
                           Nach den Mitteilungen russischer Zeitschriften wird von einer Privatgesellschaft der
                              									Bau einer elektrischen Vollbahn von St. Petersburg nach
                              									den Imatra-Wasserfällen in Finnland geplant. Die
                              									elektrische Betriebskraft soll den Imatra-Wasserfällen entnommen werden. Die
                              									Regierung wird den Unternehmern voraussichtlich nur das Recht der Zwangsentäusserung
                              									von Grundstücken, die von der geplanten Linie durchschnitten werden, zubilligen,
                              									sonst aber keine Unterstützung gewähren. Das Besitzrecht wird den Unternehmern für
                              									einen Zeitraum von 85 Jahren erteilt, nach 25 Jahren kann aber die Bahn von der
                              									Regierung angekauft werden. In diesem Fall soll der Kaufpreis durch 5 %
                              									Kapitalisierung des mittleren jährlichen Reinertrages (aus den letzten 5 Jahren)
                              									bestimmt werden, wobei die Unternehmer verpflichtet sind, auf städtischem Gebiet
                              									eine elektrische Station anzulegen. Die Fahrpreise werden betragen:
                           
                              
                                   I.
                                 Kl.
                                 3,4
                                 Kop.
                                 für
                                 die
                                 Werst
                                 Bahnlänge
                                 (etwa
                                 6,85
                                 Pfg.
                                 für
                                 1
                                 km),
                                 
                              
                                  II.
                                 „
                                 2,1
                                 „
                                 „
                                 „
                                 „
                                 „
                                 „
                                 4,25
                                 „
                                 „
                                 1
                                   „ ),
                                 
                              
                                 III.
                                 „
                                 1,3
                                 „
                                 „
                                 „
                                 „
                                 „
                                 „
                                 2,62
                                 „
                                 „
                                 1
                                   „ ),
                                 
                              
                           für die Beförderung von Personengepäck werden 1 Kop. für die
                              									Werst (etwa 2,015 Pfg. für 1 km), für Frachten 0,5 Kop. für die Werst (etwa 1 Pfg.
                              									für 1 km) erhoben.
                           Ferner wird berichtet, dass als erstes Glied eines Netzes elektrischer Linien in St.
                              									Petersburg demnächst der Bau einer elektrischen Strassenbahn von der Liteiny-Brücke
                              									bis zum Polytechnikum zur Ausführung gelangen soll.
                           Eine zweite elektrische Fernbahn von 65 bis 70 km Länge wird in der Krim geplant. Es
                              									handelt sich hier um die Verbindung der Stadt Bachtschisarai mit Jalta am
                              									südöstlichen Ufer der Krim. Zur Ueberwindung des Höhenzuges von Jaila soll ein Teil
                              									der Linie als Zahnradbahn mit Steigungen von 0,20 bis 0,25 %o und kleinsten
                              									Krümmungshalbmessern von 80 m zur Ausführung gelangen. Die Baukosten,
                              									einschliesslich der elektrischen Zentralstation und Betriebsmittel, sind auf 5,3
                              									Millionen Rubel (etwa 11,40 Millionen Mark) veranschlagt. Zu erwähnen wäre noch der
                              									Plan eines Zufuhrweges von rund 800 Werst (853,40 km) Länge im Anschluss an die
                              									bestehenden Eisenbahnen auf der Halbinsel Apscheron (Krim). Auf etwa 410 Werst
                              									(437,4 km) soll eine Chaussee mit Automobilbetrieb und auf rund 390 Werst (416 km)
                              									mit Pferdebahnbetrieb erbaut werden.
                           Zur Einrichtung eines ständigen Automobilverkehrs in Polen, zwischen Warschau,
                              									Kalisch, Radom, Kielce und Sandomir, haben einige Unternehmer dem
                              									Verkehrsministerium ein Gesuch unterbreitet.
                           
                        
                           Ausstellung künstlerischer Gasbeleuchtungsgegenstände in Düsseldorf.
                           Wie wir erfahren, soll, in Verbindung mit der diesjährigen Versammlung des Deutschen Vereins von Gas- und Wasserfachmännern in
                              									Düsseldorf am 25. bis 27. Juni, eine Ausstellung künstlerisch ausgestatteter
                              									Gasbeleuchtungsgegenstände stattfinden. Dieselbe soll kurz vor der
                              									Jahresversammlung, am 24. Juni, eröffnet werden und etwa 4 Wochen dauern. Da die
                              									Beteiligung von Firmen aus ganz Deutschland erwünscht ist, so kann die Ausstellung
                              									nicht unmittelbar mit der zur selben Zeit in Düsseldorf stattfindenden Industrie-
                              									und Gewerbeausstellung, welche nur Erzeugnisse aus Rheinland und Westfalen umfasst,
                              									verbunden werden, sondern sie soll als Sonderausstellung in den Räumen des sehr
                              									günstig gelegenen Kunstgewerbemuseums, Friedrichsplatz 3 bis 5, zur Ausführung
                              									kommen. In diesem Gebäude stehen zwei Säle von 5 m Höhe mit zusammen 160 qm
                              									Grundfläche und 200 qm Wandfläche zur Verfügung. Zur Ausstellung sollen nur solche
                              									Gasbeleuchtungsgegenstände zugelassen werden, welche neben Erfüllung ihres
                              
                              									praktischen Zweckes von künstlerischem Werte sind.
                           Um einen Ueberblick über die Beteiligung an der Ausstellung zu gewinnen, sind
                              									Meldungen möglichst bald unter Angabe des gewünschten Raumes an den Geschäftsführer
                              									des Vereins, C. Heidenreich, Berlin NW. 21, Alt-Moabit
                              									91/92, zu richten, von dem auch die weiteren Bedingungen zu beziehen sind. Zur
                              									Deckung der Kosten soll eine Platzmiete erhoben werden. Die ausgestellten
                              
                              									Gegenstände sollen der sachverständigen Prüfung eines Preisrichterkollegiums
                              									unterworfen werden und es ist eine Verteilung von Prämien in Aussicht genommen. An
                              									dem Preisgericht nehmen, neben dem Vereinsvorstand, hervorragende Sachverständige
                              									teil; es werden genannt die Herren: Prof. Cremer-Berlin; C. Frauberger, Direktor des
                              									Zentralgewerbevereins in Düsseldorf und Prof. Schill-Düsseldorf.
                           
                        
                           Eingesandt.
                           Der zeitige Vorortsvorstand des Deutsch-amerikanischen
                                 
                                 										Techniker Verbandes, A. Schumann, Präsident, A.
                                 										Heilbrunn, Sekretär, bittet uns um Veröffentlichung des nachstehenden
                              									Rundschreibens. An die deutschen Ingenieure, Architekten und
                                 										Techniker.
                           Es kommt häufig vor, dass deutsche Ingenieure, Architekten und Techniker, welche die
                              									Vereinigten Staaten von Nordamerika auf längere oder kürzere Zeit besuchen wollen,
                              									bei ihrer Ankunft hierselbst nicht genügend über die Verhältnisse unterrichtet sind.
                              									Diesem Uebelstande zu begegnen, hat der deutschamerikanische Technikerverband
                              									beschlossen, den Kollegen aus Deutschland Hilfe zu leisten, indem er bereit ist,
                              									Auskunft zu erteilen. Der Verband umfasst die Vereine:
                           „Deutscher Techniker Verein von Baltimore, Md.,“ Korr. Sekretär: John Maiberg., 1708 N. Bond-St., Baltimore, Md.
                           „Technischer Verein von Brooklyn, N. Y.,“ Korr. Sekretär: Dr. Wilh. Schad, 105 N. Eleventh-St., Brooklyn, N. Y.
                           „Technischer Verein von Chicago, Ill.,“ Sekretär: Louis Günzel, 1601 Ashland Block, Chicago, Ill.
                           „Technischer Verein von New York, N. Y.,“ Korr. Sekretär: Karl Kälble, 290 Broadway, New York, N. Y.
                           „Technischer Verein von Philadelphia, Pa.,“ Sekretär: A. Heilbrunn, 1453 Hollywood-St., Philadelphia, Pa.
                           „Technischer Verein von Pittsburg, Pa.,“ Sekretär: E.
                                 										F. Harder, 321 Savannah-St., Wilkinsburg, Pa.
                           „Technischer Verein von Washington, D. C.,“ Korr. Sekretär: Paul Bausch, 3418 Brown-St., Mt. Pleasant, Washington,
                              									D. C.
                           Alle diese Vereine, sowie die Zentralstellenvermittelung des Verbandes, vertreten
                              									durch Paul Göpel, 290 Broadway, New York, N. Y., sind
                              									bereit, den hier ankommenden Kollegen zur Hand zu gehen oder auf schriftliche
                              									Anfrage entsprechende Antwort zu erteilen.