| Titel: | [Kleinere Mitteilungen.] | 
| Fundstelle: | Band 318, Jahrgang 1903, Miszellen, S. 175 | 
| Download: | XML | 
                     
                        [Kleinere Mitteilungen.]
                        [Kleinere Mitteilungen.]
                        
                     
                        
                           Eingesandt.
                           
                              
                              V. Internationaler Kongress für angewandte Chemie, Berlin
                                 										1903, 2.–8. Juni.
                              
                           (Bureau: Charlottenburg, Marchstrasse 21).
                           Die Einladungsschreiben zur Teilnahme an dem V. Internationalen Kongress für
                              									angewandte Chemie, welchen von wissenschaftlichen und industriellen Kreisen ein
                              									lebhaftes Interesse entgegengebracht wird, kommen nunmehr zur Versendung. Der
                              
                              									offiziellen Einladung, welche in den Sprachen deutsch, französisch und englisch
                              
                              									abgefasst ist, liegt eine Broschüre bei, welche alle wissenswerten Mitteilungen
                              									fürdie Kongressteilnehmer enthält. Mit Ausnahme der Mitgliederlisten der
                              									verschiedenen, beim Kongresse vertretenen Komitees sind auch alle in der Broschüre
                              									enthaltenen Angaben in drei Sprachen verfasst.
                           Die Broschüre enthält ein dreisprachiges Anmeldeformular, die geschäftlichen
                              									Mitteilungen des Bureaus, eine allgemeine Tagesordnung des Kongresses, Mitteilungen
                              									des Ortsausschusses über festliche Veranstaltungen und Verkehrserleichterungen.
                              									Daran schliessen sich Bemerkungen über die Ziele dieser Internationalen Kongresse
                              									sowie ein Reglement des Kongresses. Es folgen dann die Listen der Komitees:
                           
                           
                              1. die permanente Kongress-Kommission, welche sich aus den
                                 										Präsidenten der bisherigen vier Kongresse unter dem Vorsitze des Präsidenten des
                                 										Berliner Organisations-Komitees, Herrn Geheimen Regierungsrates Professor Dr.
                                 											Otto N. Witt, zusammensetzt,
                              2. das Organisations-Komitee des V. Kongresses, welches sich
                                 										aus hervorragenden Vertretern der deutschen Wissenschaft und Industrie
                                 										zusammensetzt,
                              3. das deutsche Haupt-Komitee, dem zahlreiche Vertreter der
                                 										Behörden des Reiches, der Bundesstaaten, der Staats- und städtischen Behörden
                                 										sowie Grossindustrielle angehören,
                              4. die internationale Analysen-Kommission, in welcher sich
                                 										bedeutende Chemiker aller Kulturstaaten befinden,
                              5. die auswärtigen Organisations-Komitees, welche sich in
                                 										den wächtigeren Kulturländern zur Vorbereitung des Kongresses gebildet
                                 										haben,
                              6. der Ortsausschuss und
                              7. das Damen-Komitee.
                              
                           Den Abschluss bilden die vorläufigen Arbeitsprogramme der 11 Sektionen des Kongresses
                              									mit ihren Präsidenten, Sekretären und Mitgliederlisten. Eine grosse Anzahl
                              									internationaler Fragen und interessanter Vorträge steht bereits auf der
                              									Tagesordnung, und es ist zu erwarten, dass der V. Internationale Kongress, welcher
                              									im Reichstagsgebäude zu Berlin tagen wird, sowohl in Hinsicht auf seine
                              									wissenschaftliche Bedeutung als auch bezüglich der geselligen Veranstaltungen sich
                              									würdig an seine Vorgänger anschliessen wird.
                           
                        
                           Zuschriften an die Redaktion.
                           (Unter Verantwortlichkeit der Einsender.)
                           Geehrte Redaktion!
                           In Heft 7, Jahrg. 1903, Ihres geschätzten Blattes finden wir einen sehr eingehenden
                              									Artikel über Indikatoren, der auch nach unserer Ansicht viel Richtiges und
                              									Aufklärendes enthält.
                           Was die Frage der Beeinflussung der Indikatorkolbenfeder durch die Wärme anbelangt,
                              									so wird dieselbe in nächster Zeit sich wohl genügend klären und werden dabei auch
                              									die verschiedensten Ansichten und Gesichtspunkte sich gegenüber stehen.
                           Wenn man aber bei derartigen Instrumenten im Stande ist, einen und zwar einen oft
                              									ganz unberechenbar eingreifenden Fehler zu vermeiden, hier also den durch den
                              									Wärmeeinfluss hervorgerufenen, so erscheint uns das doch bei dem heutigen Stande der
                              									Wissenschaft und Technik als eine Pflicht.
                           Dass ein Bedürfnis für dergleichen Indikatoren für genaue Versuche und für hohe
                              									Erwärmungen vorliegt, wird von Ihnen unter anderem ja bereits anerkannt.
                           Was die von Ihnen erwähnte Anordnung der flachen Spiralfedern behufs Rückdrehung der
                              									Papiertrommeln an den Rosenkranz-Indikatoren anbelangt,
                              									so bemerken wir, dass wir uns bei unseren neueren Ausführungen auch der
                              									Schraubenfedern bedienen und bitten Sie, die hierauf bezügliche Abbildung 1a aus der beifolgenden Abhandlung über
                              									unsere Indikatoren in Ihrem geschätzten Blatte abdrucken zu wollen.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 318, S. 176
                              Fig. 1a.
                              
                           Was die Anhaltevorrichtung bei unseren Indikatoren anbelangt, so wird dieselbe im
                              
                              									allgemeinen gern benutzt.
                           Wenn diese einfache Vorrichtung versagt, so ist in den meisten Fällen eine etwas
                              
                              									unsanfte Behandlung daran Schuld. Wir haben daher die Anordnung etwas kräftiger als
                              									bisher ausgebildet.
                           Uebrigens führen wir unsere Indikatoren mit und ohne Anhaltevorrichtung aus, da überhaupt viele
                              									Ingenieure das Aushaken der Schnur so wie so vorziehen.
                           Hannover, den 19. Februar 1903.
                           Hochachtungsvoll      
                           
                              Dreyer, Rosenkranz & Droop.
                              
                           
                              
                              Wert und Bestimmung des Kohlensäuregehaltes der
                                 										Heizgase.
                              
                           Zu der Abhandlung „Wert und Bestimmung des Kohlensäuregehaltes der Heizgase“
                              									teilt mir die Firma G. A. Schultze, Berlin SW. mit,
                              									dass die Einregulierung des Rauchgas-Analysators neuerdings nicht mehr nach der auf
                              
                              									S. 91 u. 92 beschriebenen, etwas umständlichen Weise, sondern wesentlich einfacher
                              									geschieht. Mit Bezug auf Fig. 28, S. 90, gestaltet
                              									sich die neuerdings übliche Art der Einregulierung wie folgt:
                           Nachdem der Apparat nach Vorschrift in Betrieb gesetzt wurde, beobachtet man den
                              									Stand der Sperrflüssigkeit im Messrohr des Mikromanometers. In einem Zeitpunkt, in
                              									welchem die Flüssigkeit bei annähernd gleich bleibendem Kohlensäuregehalte fast
                              									stillsteht, schliesst man gleichzeitig Hahn h und f. Hierdurch bekommt man ruhende Gassäulen, da jetzt
                              									weder die Absaugevorrichtung, noch der Zug im Kessel irgend welche Einwirkung
                              									ausüben können. War nun vorher in dem einen oder anderen der beiden Standrohre
                              									Saugwirkung vorhanden, so wird sich jetzt die Flüssigkeit etwas nach rechts oder
                              									links verschieben, ehe sie ins Gleichgewicht kommt. War z.B. vorher Saugwirkung in
                              									dem Luftrohr b vorhanden, so wird die Flüssigkeit nach
                              									Schluss der beiden Hähne h und f nach rechts zurückgehen, war Saugwirkung im Rauchgasrohr a vorhanden, so wird sie nach links ansteigen; in
                              									ersterem Falle zeigte der Apparat vorher zu viel, in letzterem zu wenig CO2 an. Um
                              									diese etwa vorhandenen unrichtigen Angaben zu beseitigen, verändert man die Oeffnung
                              									des kleinen Messingplättchens, welches in dem Lufteinlasshahn e liegt. Bei einer Oeffnung des Flättchens von 0,7 mm
                              									Durchmesser, wie sie bei Anlieferung des Apparates vorgesehen ist, wird durchweg
                              									eine Saug Wirkung im Luftrohr b entstehen, die
                              									Flüssigkeit also etwas nach links heraufgezogen werden, resp. beim Schliessen der
                              									Hähne nach rechts zurückgehen. Um diese Erscheinung zu beseitigen, erweitert man mit
                              									Hilfe einer dünnen Reibahle die Bohrung im Messingplättchen etwas, probiert durch
                              									Schliessen der Hähne h und f wieder und fährt so fort, bis die Flüssigkeit an demselben Punkt stehen
                              									bleibt, gleichviel, ob mit ruhenden oder mit bewegten Gassäulen gearbeitet wird,
                              									resp. ob die Hähne h und f
                              									offen sind oder geschlossen werden.
                           Das gleichzeitige Schliessen von h und f ist unbedingt erforderlich.
                           Ist der Apparat einmal einreguliert, so braucht die beschriebene Einregulierung nicht
                              									wieder vorgenommen zu werden.
                           Köln.
                           
                              A. Dosch.