| Titel: | Bücherschau. | 
| Fundstelle: | Band 323, Jahrgang 1908, S. 160 | 
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                        Bücherschau.
                        Bücherschau.
                        
                     
                        
                           Die Eisenbahntechnik der
                                 										Gegenwart. Herausgegeben von Barkhausen, Blum, von
                                 										Borries †, Courtin, Weiß. II. Band, 2. Abschnitt: Oberbau und Gleisverbindungen. Zweite umgearbeitete Auflage. Bearbeitet
                              									von A. Blum, Schubert †, Himbeck, Fraenkel. Mit 440
                              									Abb. und 2 lithographierten Tafeln. Wiesbaden 1908. C. W. Kreidel.
                           
                           Bei der Umarbeitung der neuen Auflage sind wesentliche Aenderungen vorgenommen
                              									worden: hinzugekommen sind die Abschnitte über Gleisverbindungen, welche die
                              									Weichen, Kreuzungen, Drehscheiben und Schiebebühnen behandeln, während die
                              									Abschnitte über Straßenkabel-, Zahnstangen-, Seil- und Hochbahnen besonderer Art,
                              									sowie über die besondere Gestaltung des Oberbaues für elektrische Bahnen
                              									fortgefallen sind. Auch bei der Behandlung des Stoffes in den einzelnen Abschnitten
                              									sind mancherlei Aenderungen eingetreten: veraltete Anordnungen sind, sofern nicht
                              									überhaupt von ihrer Besprechung abgesehen wurde, nur soweit behandelt worden, als es
                              									zum Verständnis der Entwicklung neuerer Formen und zur Beurteilung des durch
                              									Behebung von Mängeln erzielten Fortschritts erforderlich schien, dagegen ist der
                              									Darstellung neuzeitlicher Anordnungen im Text und durch gediegene, mit Maßzahlen
                              									versehene Abbildungen besondere Sorgfalt gewidmet worden.
                           Aus dem Abschnitt über „Oberbau“ verdienen in dieser Hinsicht ganz besonders
                              									die Abhandlungen über aus mehreren Stoffen zusammengesetzte Querschwellen, das
                              									Wandern der Schienen und des Gleises und die Mittel zu deren Verhütung,
                              									Stoßausrüstungen besonderer Art hervorgehoben zu werden. Noch läßt sich nicht
                              									übersehen, ob vielleicht durch die Verbundschwelle aus Holz und Eisen nach dem
                              									Vorschlage von Michelvergl. M. G.
                                       												Cuënot, Étüde sur les déformations des voies de chemins de fer et
                                    											les moyens d'y remédier. – Bourg (Ain) 1905, Eug.
                                       												Bertéa. die Schwellenform der Zukunft gekennzeichnet
                              									ist, die den Kampf zwischen Holzhandel und Eisenindustrie, um den zweckmäßigsten
                              									Schwellenstoff friedlich beizulegen, berufen ist. Bei Besprechung der Mittel zur
                              									Verhütung des Wanderns hätte vielleicht noch mehr auf die Gruppe von
                              									Wanderschlitzvorrichtungen eingegangen werden können, welche das erstrebte Ziel
                              									durch Wirkung der Reibung – also ohne Durchbohrung des Schienensteges zum Anschluß
                              									an Winkeln oder Laschen – mittels Keilen oder Schrauben zu erreichen suchen. Die
                              									Stoßausrüstungen sind besonders eingehend und erschöpfend behandelt, die knappe, nur
                              									das Wesentliche hervorhebende Darstellung gerade dieses Abschnitts ist mustergültig.
                              									Erwünscht wäre vielleicht an dieser Stelle ein kurzer Hinweis auf die
                              									Wirtschaftlichkeit der Stoßausrüstungen im besonderen gewesen, für deren Kostenfrage
                              									bei gleicher Bewährung Vereinfachung und Verringerung der zur Stoßverbindung
                              									gehörigen Teile, also Erzielung einer geringen Materialbearbeitung und eines
                              									geringen Materialverbrauchs ausschlaggebend sein werden. Unter diesem Gesichtspunkt
                              									muß es dahingestellt bleiben, ob beispielsweise die Melaunsche Stoßdeckung, deren vorzügliche Bewährung bei einfacher Bauweise
                              									für Straßenbahnen außer Frage steht, in der mehrteiligen Ausführungsform für
                              									Hauptbahnen mit Querschwellen die wirtschaftlichen Aufwendungen selbst bei langer
                              									Nutzungsdauer rechtfertigen wird.
                           In dem Abschnitt „Gleisverbindungen“ haben mancherlei Neuerungen auf dem
                              									Gebiete der Weichen und Kreuzungen Berücksichtigung gefunden; bemerkenswert sind die
                              									Ausführungen über die immer mehr an Verbreitung gewinnenden Bogenweichen, ferner
                              									über neuere Formen von Ablenkvorrichtungen, Herzstücken und Kreuzungsstücken. Auch
                              									die Abhandlungen über Drehscheiben und Schiebebühnen haben den Fortschritten des
                              									letzten Jahrzehntes Rechnung getragen; von besonderem Wert sind hier die
                              									Ausführungen über Bewegungswiderstand, Kraftantrieb und über das Drehen bezw.
                              									Schieben außergewöhnlich langer Fahrzeuge. Die Verwendung schematischer bildlicher
                              									Darstellungen trägt viel zu einem schnellen und klaren Ueberblick über das
                              									Grundsätzliche der besprochenen Anordnungen bei, während wichtige Einzelheiten durch
                              									ausführliche Abbildungen erläutert sind.
                           Der gestellten Aufgabe, eine dem Stande der Gegenwart entsprechende Darstellung des
                              									Oberbaues und der Gleisverbindungen zu geben, sind die Verfasser des Werkes vollauf
                              									gerecht geworden. Auf verhältnismäßig knappem Raume sind die bezeichneten Gebiete,
                              									durch gute Abbildungen unterstützt, klar, übersichtlich und erschöpfend behandelt.
                              									Dem Studierenden wie dem Praktiker wird hierdurch ein vorzügliches Lehr- und
                              									Nachschlagebuch geboten, dem nur die weiteste Verbreitung gewünscht werden kann.
                           Berlin.
                           
                              Jaehn.
                              
                           Handbuch der prakt.
                                 										Elektrometallurgie. (Die Gewinnung der Metalle mit Hilfe des elektrischen
                              									Stroms.) Von Dr. Albert Neuburger. München und Berlin
                              									1907. R. Oldenbourg. 466 S 8° mit 119 Abb. Preis in Leinen geb. M. 14,–.
                           
                           In dem vorliegenden gut ausgestatteten Werk gibt der sachkundige Verfasser eine gute
                              									Uebersicht über die wesentlichsten elektrometallurgischen Verfahren. Er zählt nicht
                              									alle die zahllosen Patente auf, sondern greift geschickt das Brauchbarste und!
                              									Anschaulichste heraus. Die ersten 123 Seiten sind der Elektrometallurgie des Eisens
                              									gewidmet, die heutzutage im Vordergrund des allgemeinen Interesses steht; es folgen
                              									Mangan und Chrom, Alkali- und Erdalkalimetalle, Magnesium, Aluminium, Nickel und
                              									Kobalt, Kupfer, Blei usw. Auch die selteneren Metalle sind in aller Kürze
                              									berücksichtigt. Das Buch bildet eine gute Einführung in ein schon heute bedeutendes
                              									Sondergebiet der Metallurgie.
                           
                              Arndt.
                              
                           
                        
                           Bei der Redaktion eingegangene Bücher.
                           Handbuch des Maschinentechnikers Bernoulli's Vademekum
                                 										des Mechanikers. 24. Auflage. Nachschlagebuch für Techniker,
                              									Gewerbetreibende und Schüler technischer Lehranstalten. Bearbeitet von R. Baumann, Ingenieur, Privatdozent a. d. Kgl. Techn.
                              									Hochschule in Stuttgart. Leipzig 1908. Alfred Kröner, Preis geb. M. 6,–.
                           Handbuch der angewandten physikalischen Chemie.
                              									Herausgegeben von Prof. Dr. G. Bredig. Band 9. Photochemie und Photographie von Dr. Karl Schaum, A. O. Professor der Physikalischen Chemie
                              									a. d. Universität Marburg i. H. I. Teil. Mit 114 Abb. Leipzig 1908. Johann Ambrosius
                              									Barth. Preis geh. M. 10,–.