| Titel: | Bücherschau. | 
| Fundstelle: | Band 323, Jahrgang 1908, S. 480 | 
| Download: | XML | 
                     
                        Bücherschau.
                        Bücherschau.
                        
                     
                        
                           Die Prüfung und die Eigenschaften
                                 										der Kalksandsteine. Ergebnisse von Versuchen, ausgeführt im Königlichen
                              									Materialprüfungsamt zu Groß-Lichterfelde-West. Von H.
                                 										Burchartz, Berlin 1908. Julius Springer.
                           
                           Besonders in lehmarmen und sandreichen Gegenden Deutschlands haben in den letzten
                              									zehn Jahren die Kalksandsteine als Ersatz der Ziegelsteine große Verbreitung
                              									gefunden.
                           Die Kenntnis der bautechnischen Eigenschaften dieser Steine ist jedoch selbst in
                              									Fachkreisen noch wenig verbreitet. Vielfach herrscht sogar ein im Mangel an
                              									Sachkenntnis begründetes Vorurteil gegen diesen Baustoff. Da bis jetzt eine
                              									zuverlässige und wissenschaftliche Darstellung der Eigenschaften der Kalksandsteine
                              									fehlt, so ist die Arbeit von Burchartz sehr zu
                              									begrüßen, besonders weil sie das umfangreiche Versuchsmaterial des Königlichen
                              									Materialprüfungsamtes in Groß-Lichterfelde benutzt und in sehr klarer und
                              									wissenschaftlicher Weise verwertet.
                           Nach einer kurzen Darstellung der Prüfungsverfahren, die sich auf die Ermittlung der
                              									Abmessungen, des Gefüges, des Gewichtes, der Wasseraufnahme und Abgabe, des Gehaltes
                              									an löslicher Kieselsäure, der Frost- und Feuerbeständigkeit, der Druckfestigkeit,
                              									der Haftfestigkeit zwischen Stein und Mörtel und der Eigenschaften des
                              									Mauerwerkes erstrecken, werden die Ergebnisse von 255 Kalksandsteinprüfungen aus den
                              									Jahren 1897 bis 1905 zusammengestellt. Diese Prüfungen werden im folgenden benutzt,
                              									um die technischen Eigenschaften der Kalksandsteine und ihr Verhalten im Mauerwerk
                              									zuverlässig festzustellen. Besonders wichtig sind die Vergleiche mit den
                              									Ziegelsteinen und dem Ziegelmauerwerk, die mindestens die Gleichwertigkeit der
                              									Kalksandsteine zeigen. Der zusammengetragene Stoff ist so reichhaltig, daß Burchartz am Schluß seines Werkes berechtigt ist,
                              									bestimmte Forderungen als Unterlagen für noch fehlenden Vorschriften für die
                              									Lieferung von Kalksandsteinen vorzuschlagen. Burchartz
                              									verlangt gleichmäßiges Gefüge, nicht mehr als 15 v. H. des Gewichtes Wasseraufnahme,
                              									eine Druckfestigkeit von 150 kg für Hintermauerungssteine und Verblender und 300 kg
                              									für Klinker und eine Festigkeitsabnahme von höchstens 15 v. H. nach Wasseraufnahme
                              									und von höchstens 20 v. H. nach 25 maligem Gefrieren und Wiederauftauen.
                           Diese grundlegende Arbeit von Burchartz wird zur
                              									Entwicklung der Kalksandsteinindustrie beitragen und ist allen Fachleuten zum
                              									Studium bestens zu empfehlen.
                           Dr.-Ing. P. Weiske.
                           
                        
                           Bei der Redaktion eingegangene Bücher.
                           Handbuch der Aufzugstechnik. Eine Zusammenstellung
                              									der gebräuchlichsten Systeme und Konstruktionen der Personen- und Lastenaufzüge,
                              									ihrer Sicherheitsvorrichtungen usw. Ein Handbuch für Abnahmebeamte, Ingenieure,
                              									Fabrikanten, Gewerbetreibende, Aufzugsbesitzer, Maschinisten und Wärter. Von L. Hintz, Kaiserlicher Geheimer Regierungsrat,
                              									Ingenieur. Mit 190 Abb. Berlin 1908. A. Seydel. Preis geh. M. 6,–, geb. M.
                              									7,–.
                           Konstruktionszeichnen. Praktische Ratschläge,
                              									Mitteilungen und Methoden von Otto Schulz, Ingenieur.
                              									Mit 38 Abb. Leipzig 1908. Hachmeister & Thal. Preis geb. M. 1,80.
                           Jul. H. West.Die bisherige Entwicklung von Technik und Industrie.
                              									Heft 3. Berlin 1908. Carl Heymann. Preis geh. M. 1,–.
                           Chemisch-technische Bibliothek. Band 62. Kautschuk und Guttapercha. Eine Darstellung der
                              									Eigenschaften und der Verarbeitung des Kautschuks und der Guttapercha. Bearbeitet
                              									von R. Hoffer. Mit 22 Abb. Dritte Auflage. Preis geh.
                              									M. 3,25.
                           Band 312. Das Knallquecksilber und ähnliche
                                 										Sprengstoffe. Geschichte, Fabrikation, Eigenschaften und Prüfung.
                              									Bearbeitet von Ing. ehem. Dr. R. Knoll. Mit 39 Abb. und
                              									1 Tafel. Wien und Leipzig 1908. A. Hartleben. Preis geh. M. 4,–.
                           Schranken und Warnungstafeln. Von S. Scheibner, Regierungs- und Baurat, Mitglied der Kgl.
                              									Eisenbahndirekt, u. des Kaiserl. Patentamtes in Berlin. Leipzig 1908. Preis geh. M.
                              									1,20.