| Titel: | BÜCHERSCHAU. | 
| Fundstelle: | Band 327, Jahrgang 1912, Miszellen, S. 128 | 
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                        BÜCHERSCHAU.
                        Bücherschau
                        
                     
                        
                           Der elektrische Strom. Von
                              										Hanns Günther. Band I: Elemente und Elektrochemie.
                              									Mit 40 Figuren. Stuttgart. Franckhsche Verlagsbuchhandlung. Preis geh. M 1,–, geb. M
                              									1,80.
                           Das Werk, dessen erstes Bändchen vorliegt, ist zunächst als Beigabe für die
                              										„Technischen Monatshefte“ gedacht, soll aber weiter all den Laien dienen,
                              										„die besinnlich sind und stehen bleiben und fragen, wie und warum denn die
                                 										elektrischen Wagen rollen, die Telephone sprechen und die elektrischen Lampen
                                 										glühen“. Dem geringeren Umfang entsprechend mußte sich der Verfasser bei der
                              									Auswahl des Stoffes auf das wesentlichste beschränken. Die Darstellung unterscheidet
                              									sich von den bekannten älteren Büchern wie dem von Graetz
                              									durch eine noch weitergehende Popularisierung, durch die zahlreichen, dem
                              									Laienstandpunkt der Leser angepaßten Vergleiche der elektrischen Vorgänge mit den
                              									mechanischen Erscheinungen des täglichen Lebens und durch einen im allgemeinen recht
                              									geschickten Plauderton. Deshalb dürfte das Werkchen namentlich auch für jeden
                              									geeignet sein, der nach der Tagesarbeit noch eine Vervollkommnung seiner Kenntnisse
                              									anstrebt, für den der Elektrotechnik beruflich fernstehenden Techniker, für den
                              									wissensdurstigen Handwerker und dergl. Leider muß man beim Durchblättern des Buches
                              									mehrere Fehler feststellen. Daß auf S. 29 die Pferdekraft fälschlicherweise als
                              									Leistung von 75 kgm in der Stunde definiert wird, dürfte ein Druckfehler sein. Bei
                              									Fehlern indessen wie auf S. 18 und 49 muß man den Eindruck gewinnen, daß der
                              									Verfasser mindestens etwas flüchtig gearbeitet hat. Einen Satz wie: „sobald wir
                                 										den Leitungskreis (zwischen den beiden Klemmen eines Elements) schließen, stehen
                                 										die beiden Elektroden nicht mehr auf dem gleichen elektrischen Niveau“
                              									dürfte niemand schreiben, dem die Vorstellung in Fleisch und Blut übergegangen ist,
                              									daß die Potentialdifferenz stets die primäre Größe darstellt, die gerade beim
                              									offenen Element ihren Höchstwert hat. Und dem Satz auf S. 49 („sobald wir aber
                                 										das Element durch einen Draht schließen, wird ein Teil des Stromes zur
                                 										Ueberwindung des inneren Widerstandes verbraucht, und dieser verbrauchte
                                 										Stromteil ist um so größer...“) ist entgegenzuhalten, daß nicht ein Strom-, sondern ein Spannungsverlust die Folge des inneren Widerstandes ist. Wenn das Werk noch
                              									von solchen den Anfänger verwirrenden Unrichtigkeiten gereinigt ist, wird man es
                              									allen Laien zum Selbststudium vorbehaltlos empfehlen können.
                           Dipl.-Ing. Holm.
                           G. H. A. Kröhnkes Taschenbuch zum
                                 										Abstecken von Kurven auf Eisenbahn- und Wegelinien. 15. Auflage. Bearbeitet
                              									von R. Seifert, Königl. Regierungsbaumeister. Mit 15
                              									Figuren. Leipzig 1911. B. G. Teubner. Preis geb. M 2,–.
                           In der vorliegenden 15. Auflage ist das so beliebte Taschenbuch durch den Verfasser
                              									wesentlich umgearbeitet worden. Es ist neu hinzugekommen die mathematische
                              									Herleitung der wichtigsten Formeln zum Abstecken von Kreisbögen, Korbbögen und
                              									Uebergangsbögen. Dadurch ist einer mechanischen Benutzung der Zahlentafeln
                              									vorgebeugt und der Ingenieur in den Stand gesetzt, auch schwierigere Fälle mit
                              									Verständnis zu behandeln. Die Justierung des Theodolits ist kurz und klar angegeben;
                              									die Beachtung derselben ist namentlich für Tracierungsarbeiten nötig. Für vorläufige
                              									Absteckungen ist auf die Verwendung von Freihandinstrumenten zum Aufsuchen gleicher
                              									Peripheriewinkel hingewiesen. Der Gebrauch der Zahlentafeln ist an Beispielen
                              									erläutert. Die Zahlentafeln selbst sind im wesentlichen dieselben geblieben. Nur bei
                              									Tafel II wurden alle Ordinaten über 100 m fortgelassen, da dieselben in der Praxis
                              									doch nicht vorkommen. Die beigegebenen Figuren sind nicht wie früher auf besonderer
                              									Tafel, sondern mitten im Text angeordnet, was dem Zweck mehr entspricht. Alle
                              									Aenderungen und Erweiterungen machen das kleine Werk nur noch wertvoller. Druck und
                              									Ausstattung sind der bekannten Verlagsfirma würdig.
                           H. Wolff, Kgl. Landmesser,        
                           stand. Asssistent an der Techn. Hochschule.
                           
                        
                           BEI DER REDAKTION EINGEGANGENE BÜCHER.
                           Eisen im Hochbau. Ein Taschenbuch mit Zeichnungen
                              									und Angaben über die Verwendung von Eisen im Hochbau. Herausgegeben vom Stahlwerksverband A.-G., Düsseldorf. Dritte Auflage.
                              									Berlin 1911. Julius Springer. Preis geb. M 2,40.
                           Motori Diesel. Ing. Giorgio
                                 										Supino, Assistente alla Cattedra di Costruzione dei Motori nel R. Istituto
                              									Tecnico Superiore di Milano. Con 184 Incisioni 14 Tavole. Milano 1912. Ulrico
                              									Hoepli. L 5,50.
                           Physical and Chemical Properties of the Petroleums of
                              									the San Joaquin Valley of California by Irving C. Allen and W. A. Jacobs, With a chapter on analyses of natural gas from
                              									the oil fields of Southern California by G. A. Burrell. Washington 1911. Government
                              									printing office.
                           Die Turbinen für Wasserkraftbetrieb, ihre Theorie und
                                 										Konstruktion. Von A. Pfarr, Geh. Baurat,
                              									Professor des Maschinen-Ingenieurwesens an der Großherzoglichen Techn. Hochschule zu
                              									Darmstadt. Zweite, teilweise umgearbeitete und vermehrte Auflage. Mit 548 Figuren
                              									und einem Atlas von 62 lithographierten Tafeln. Berlin 1912. Julius Springer. Preis
                              									M 40,–.
                           Zahnräder. I. Teil: Stirn- und Kegelräder mit geraden
                              									Zähnen. Von Dr. A. Schiebel, a. o. Professor der k. k.
                              									deutschen technischen Hochschule zu Prag. Mit 110 Figuren. Berlin 1912. Julius
                              									Springer. Preis geh. M 3,–.
                           Kalender für Heizungs-, Lüftungs- und Bade-Techniker
                                 										1912. Von H. J. Klinger, Oberingenieur.
                              									Siebenzehnter Jahrgang 1912. Mit 115 Figuren und 133 Tabellen. Halle a. S. 1912.
                              									Carl Marhold. Preis in Kalikoeinband M 3,20, in Leder M 4,–.
                           
                        
                           EINGESANDT.
                           Das Komitee für das Industrie-Museum in Berlin veranstaltet am 21. und 22. d. M. eine
                              									Probeschaustellung mit kinematographischen Vorführungen in der Aula der Technischen
                              									Hochschule Charlottenburg, Berlinerstr. 171. Zum 21. d. M. sind Einladungen in
                              									beschränkter Zahl an Vertreter der Regierung, der Industrie und des Handels
                              									ergangen. Auch am 22. d. M. findet der Einlaß – für Herren und Damen – nur gegen
                              									Karten statt, welche an Vereine usw. verteilt worden sind und noch vom Hauptpförtner
                              									der Technischen Hochschule gegen Eintragung des Namens abgeholt werden können. Ein
                              									Versand findet nicht statt.
                           
                        
                           BERICHTIGUNG.
                           Die in Heft 42, S. 659 des vorigen Jahrganges dargestellte Diesel-Motorenanlage (Fig. 35 meines Aufsatzes) wurde irrtümlicherweise
                              									der Firma L. Nobel in Petersburg zugeschrieben. Erbauerin
                              									dieser Anlage ist, wie auch ein Vergleich mit den Fig. 73 bis 75, Heft 6, S. 82 und
                              									83 dieses Jahrganges ergibt, die Grazer Waggon- und
                                 										Maschinenfabrik-A.-G. in Graz.
                           Pöhlmann.
                           
                        
                           
                           WIRTSCHAFTLICHE RUNDSCHAU.
                           
                              Internationaler Eisenmarkt.
                              Nachdruck verboten.
                              Die kräftige Erhöhung der Richtpreise des rheinischwestfälischen Kohlensyndikats
                                 										und die im Anschluß daran geplante Steigerung der Roheisenpreise durch den
                                 										Roheisenverband lassen darauf schließen, daß die deutsche Montanindustrie die
                                 										derzeitige Lage des Kohlen- und Eisenmarktes sehr günstig beurteilt. Soweit der
                                 										deutsche Markt in Frage kommt, mag diese optimistische Auffassung gerechtfertigt
                                 										sein. Der überaus flotte Geschäftsgang in verschiedenen Zweigen der
                                 										weiterverarbeitenden Industrie hat die Nachfrage nach Roheisen kräftig zunehmen
                                 										lassen. Im Auslande ist die Situation jedoch nicht durchweg zufriedenstellend.
                                 										Ein Umstand, dessen Einfluß auf die Lage des deutschen Eisenmarktes nicht
                                 										unterschätzt werden sollte! Die amerikanische
                                    											Eisenindustrie wartet schon seit geraumer Zeit vergeblich auf eine
                                 										Belebung des Geschäftsganges. Besonders auffallend ist die Zurückhaltung, die
                                 										sich die Eisenbahnen bei ihren Bestellungen auferlegen. Die Ungewißheit, wie der
                                 										Verkehr auf den Bahnen nach der Eröffnung der Schiffahrt auf dem Panamakanal
                                 										sich gestalten wird, schwächt die Kauflust ebenso sehr wie die Unklarheit über
                                 										das Schicksal des Stahltrusts. Jedenfalls ist bei den Konsumenten keine Neigung
                                 										vorhanden, langfristige Orders aufzugeben. Daß unter diesen Verhältnissen die
                                 										Preise fast durchweg wenig befriedigend sind, liegt auf der Hand. Die derzeitige
                                 										Lage des amerikanischen Roheisen- und Stahlmarktes steht in auffallendem
                                 										Gegensatz zu dem flotten Geschäftsgange in der europäischen Eisenindustrie. In
                                 											Großbritannien ist mit Beginn des Jahres
                                 										1912 eine Besserung der Lage des Roheisenmarktes eingetreten. Am Ende des
                                 										letzten Jahres war der Geschäftsgang allerdings nicht sonderlich
                                 										zufriedenstellend. Die Zahl der in Betrieb befindlichen Hochöfen belief sich auf
                                 										297 gegen 305 im entsprechenden Zeitpunkte des Vorjahres. Die Zahl der in der
                                 										englischen Roheisenindustrie Beschäftigten ist von Dezember 1910 auf Dezember
                                 										1911 um 5,4 Prozent zurückgegangen. Der Januar 1912 hat zwar eine Belebung des
                                 										Geschäftsganges gebracht, doch ist ein Rückschlag nicht ausgeschlossen. Vor
                                 										allem muß noch stark mit der Möglichkeit ausgedehnter Streiks im Kohlenbergbau
                                 										gerechnet werden, wodurch naturgemäß die ganze englische Industrie stark in
                                 										Mitleidenschaft gezogen würde. Ein Uebergreifen der Lohnkämpfe auf den
                                 										Erzbergbau erscheint überdies nicht ausgeschlossen. Die englischen Stahlwerke
                                 										waren schon im Dezember 1911 gut beschäftigt und haben an der allgemeinen
                                 										Aufwärtsentwickelung des gewerblichen Lebens kräftig teilgenommen. Wie in
                                 										Deutschland wirkt auch in Großbritannien die im allgemeinen gegenwärtig recht
                                 										günstige Lage der Seeschiffahrt ganz erheblich auf die Nachfrage nach
                                 										Schiffsbaumaterialien ein. Die Werften sind mit Aufträgen reichlich versehen. In
                                 											Deutschland ist die Schiffsbautätigkeit in diesem
                                 										Jahre so rege wie nie zuvor. Zu Beginn des Jahres befanden sich 51 Dampfer mit
                                 										412040 Brutto-Register-Tons allein für Rechnung der Hamburger Reedereien im Bau.
                                 										Zu Beginn des Vorjahres wurden 35 Neubauten mit 197565 Brutto-Register-Tons für
                                 										Hamburger Rechnung gezählt. Zu den großen Aufträgen von Seiten der Handelsmarine
                                 										kommen noch die zahlreichen Neubauten, die von den größeren
                              
                                 
                                 Textabbildung Bd. 327
                                 
                              
                              Privatwerften zurzeit für das Reich ausgeführt
                                 										werden. Auch die deutschen Lokomotivbauanstalten und Waggonfabriken sind
                                 										gegenwärtig ungewöhnlich stark beschäftigt. Schon im letzten Monat des Jahres
                                 										1911 erreichte der Export von Eisenbahnlokomotiven eine ganz auffallende Höhe.
                                 										Ob der Ausbruch eines größeren Bergarbeiterstreiks in Großbritannien auch im
                                 										deutschen Bergbau bedeutendere Lohnkämpfe zur Folge haben würde, ist noch
                                 										fraglich. Ein wesentlicher Einfluß auf die allgemeine Lage des Kohlenmarktes und
                                 										wahrscheinlich auch des Eisenmarktes dürfte natürlich nicht ausbleiben. In Belgien und Luxemburg ist
                                 										die Lage des Eisenmarktes ungefähr die gleiche wie in Deutschland. Die vom
                                 										deutschen Roheisenverband geplanten Preiserhöhungen dürften sich in erster Linie
                                 										auf Luxemburger Marken beziehen.
                              
                           
                              Die Einfuhr von Eisenerzen
                              Nachdruck verboten.
                              ist im Jahre 1911 von 98168218 dz auf 108125951 dz
                                 										gestiegen. Dem Werte nach ergibt sich eine Zunahme von 161,00 auf 177,33
                                 										Millionen Mark. In den Jahren 1907 bis 1911 entwickelte sich die Zufuhr von
                                 										Eisenerzen aus dem Auslande in Millionen Doppelzentnern wie folgt:
                              
                                 
                                    Jan.–Dez.:
                                    1907
                                    
                                    1908
                                    
                                    1909
                                    
                                    1910
                                    
                                    1911
                                    
                                 
                                    Einfuhr
                                    84,76
                                    
                                    77,33
                                    
                                    83,66
                                    
                                    98,17
                                    
                                    108,13
                                    
                                 
                                    Zu- resp. Abnahme
                                    – 7,43
                                    
                                    + 6,33
                                    
                                    +  14,51
                                    
                                    + 9,96
                                    
                                    
                                 
                              Von 1907 auf 1911 ist der Import um 23365191 dz gestiegen.
                                 										Auf die wichtigsten Erzländer verteilte sich die Einfuhr in den Jahren 1907 und
                                 										1911 in nachstehender Weise:
                              
                                 
                                    
                                       
                                       
                                    1907
                                    1911
                                    Zu-resp. Abnahme
                                    
                                 
                                    Schweden
                                    36035051
                                    32489945
                                    – 3545106
                                    
                                 
                                    Spanien
                                    21492993
                                    28612283
                                    + 7119290
                                    
                                 
                                    Frankreich
                                      7915202
                                    17738090
                                    + 9822888
                                    
                                 
                                    Rußland
                                      6645364
                                      7794023
                                    + 1148659
                                    
                                 
                                    Belgien
                                      3801523
                                      3266432
                                    –   535088
                                    
                                 
                              Die Einfuhr aus Schweden hat besonders im letzten Jahre
                                 										stark nachgelassen. Der Import aus Frankreich und Spanien hat in den letzten
                                 										fünf Jahren kräftig zugenommen. Als wichtige Lieferanten kommen neuerdings noch
                                 										Nordafrika und Neufundland in Betracht.
                              
                           
                              Deutschlands Handelsbilanz für Werkzeugmaschinen.
                              Nach einer vom Verein deutscher Werkzeugmaschinenfabriken angefertigten
                                 										Zusammenstellung zeigt die deutsche Handelsbilanz gemäß der amtlichen Statistik
                                 										für das Jahr 1911 wieder eine erhebliche Zunahme der
                                    											Ausfuhr an Werkzeugmaschinen, die bekanntlich unter allen
                                 										Maschinengattungen den höchsten Anteil an der deutschen Maschinenausfuhr haben.
                                 										Die Ausfuhr, die bereits nach einem vorübergehenden Rückgang auf 48000 t im
                                 										Jahre 1909 im Jahre 1910 auf 59000 t gestiegen war, erhöhte sich 1911 auf 71000
                                 										t, stieg also um 12000 t. Demgegenüber hat allerdings die Einfuhr wieder eine
                                 										merkliche Zunahme erfahren, indem sie, die schon im Vorjahre von 5200 t auf rund
                                 										6100 t gestiegen war, auf 7300 t stieg. Verhältnismäßig ist die Steigerung der
                                 										Einfuhr allerdings nicht größer als die der Ausfuhr. Die Einfuhr betrug 1911
                              
                                 
                                 Textabbildung Bd. 327
                                 
                              
                              fast genau den zehnten Teil der Ausfuhr und ähnlich
                                 										im Jahre 1910. Aber der Wert der Einfuhr, auf das
                                 										Gewicht berechnet, ist gestiegen, während der Wert der Ausfuhr zurückgegangen
                                 										ist. Es stellt sich nämlich der Wert der gesamten Ausfuhr im Jähe 1911 auf
                                 										77377000 M gegen 76227000 M im Vorjahre und der Wert der Einfuhr auf 9315000 M
                                 										gegen 7669000 M im Vorjahre. Es mag dies zum Teil ja allerdings daran liegen,
                                 										daß wahrscheinlich Maschinen von stärkerem Gewicht, die verhältnismäßig weniger
                                 										bearbeitete Teile enthalten als die leichteren Maschinen, entsprechend mehr zur
                                 										Ausfuhr gelangten als zur Einfuhr.
                              
                           
                              Bau von Eisenbahnwagen und Lokomotiven in den Vereinigten
                                 										Staaten von Amerika und Kanada 1911.
                              In der niedrigen Summe des von den Eisenbahngesellschaften der Vereinigten
                                 										Staaten und Kanadas im Jahre 1911 bestellten und selbst gebauten rollenden
                                 										Materials kommt die ungünstige und unsichere Lage des Frachtgeschäfts deutlich
                                 										zum Ausdruck.
                              Es wurden nach Angaben der Fabrikanten in den Vereinigten Staaten und Kanada im
                                 										Jahre 1911 (1910) gebaut: 72161 (180945) Frachtwagen, 4246 (4412) Personenwagen
                                 										und 3530 (4755) Lokomotiven. Diese Zahlen sind kleiner als im Durchschnitt der
                                 										letzten Jahre und bei den Frachtwagen geringer als in irgend einem der Vorjahre,
                                 										soweit Statistiken vorliegen.
                              Das Sparsamkeitsbestreben herrschte während des verflossenen Jahres bei fast
                                 										allen Gesellschaften vor. Die Zahl der wirklich gebauten Wagen blieb hinter der
                                 										Summe der Bestellungen wesentlich zurück, weil ein großer Teil der Bestellungen
                                 										erst in den letzten drei Monaten des Jahres erfolgte und diese nicht mehr vor
                                 										Jahresschluß ausgeführt wurden.
                              Nach der gegenwärtigen Geschäftslage darf man auf eine wesentliche Zunahme
                                 										der Wagen-Bestellungen und des Wagenbaues im Jahre 1912 rechnen. Verschiedene
                                 										Fabriken hatten Ende 1911 doppelt so große Bestellungen gebucht wie Ende
                                 										1910.
                              Von den im Jahre 1911 gebauten Frachtwagen waren 68961 für das Inland und 3200
                                 										für die Ausfuhr bestimmt, von den Personenwagen 3938 für das Inland und 308 für
                                 										die Ausfuhr. Von den Frachtwagen waren 52592 oder annähernd zwei Drittel ganz
                                 										aus Stahl oder hatten Stahluntergestelle, von den Personenwagen waren 2930
                                 										derart konstruiert. Von den Personenwagen sind 415 für elektrische Eisenbahnen
                                 										angefertigt worden.
                              Von den Lokomotiven waren 3143 für das Inland und 387 zum Export bestimmt; 225
                                 										Stück waren Compoundmaschinen, 133 elektrische Lokomotiven; von letzteren wurde
                                 										ein großer Teil für industrielle Zwecke als Rangiermaschinen usw. gebraucht.
                                 										(Nach Bradstreet's.)
                              
                           
                              Ausschreibungen und Projekte.
                              Mineralien. Metalle.
                                    										Maschinen.
                              Belgien. Lieferung von 6150 kg Brandringen ohne
                                    											Lötung. Demnächst, Börse in Brüssel. 2 Lose. Anlieferung an
                                 										verschiedenen Stationen.
                              Belgien. Lieferung einer Dampfmaschine und eines
                                    											Dynamos. Maison communale in Jumet (Hennegau). Angebote bis zum 29.
                                 										Februar 1912. Bedingungen vom Secretariat communal.
                              Elektrotechnische Industrie.
                              Australien. Lieferung von 250 Kontakt-Stöpseln. 2.
                                 										April, 1912, Deputy Postmaster General, Melbourne. Näheres beim
                                 										Reichsanzeiger.
                              
                                 
                                 Textabbildung Bd. 327
                                 
                              
                              Kuba. Die Stadtverwaltung von Palma Soriano,
                                 										Provinz Oriente, ist ermächtigt worden, die Errichtung
                                    											einer elektrischen Licht- und Kraftanlage in die Wege zu leiten. (The
                                 										Board of Trade Journal.)
                              Belgien. Lieferung bewehrter elektrischer Kabel nebst
                                 										Zubehör für städtische Niederdruckleitungen. 28. Februar 1912, 11 Uhr, Hôtel
                                 										Communal in Ixelles-Brüssel. Sicherheitsleistung 10 %. Lastenheft vom
                                 										Stadtsekretariat.
                              Spanien. Die Generaldirektion der öffentlichen
                                 										Arbeiten in Madrid hat einen Wettbewerb für die Lieferung
                                    											von 1500 m doppelpoligem armierten Kabel zur Uebertragung elektrischen
                                 										Stromes zu 2300 Volt von der Elektrizitätszentrale in Cadiz nach dem neuen
                                 										elektrischen Leuchtturm auf Castillo de San Sebastian ausgeschrieben. Angebote
                                 										bis zum 15. März 1912, nachm. 1½ Uhr, an die „Technische Dienstzentrale für
                                    											Seezeichen“ (Servico central técnico de señales maritimas) in Madrid,
                                 										Alcala Nr. 100, wo die näheren Bedingungen eingesehen werden können.
                              Eisenbahnmaterial.
                              Italien. Neue Eisenbahnbauten. Generaldirektion der
                                 										Staatseisenbahnen in Rom. 5. März 1912, vormittags 9 Uhr: Bau einer 2113 m
                                 										langen Strecke der Eisenbahnlinie Cuneo–Ventimiglia. Voranschlag 1627000 Lire.
                                 										Zeugnisse und vorläufige Sicherheitsleistung (60000 Lire) bis zum 23. Februar
                                 										1912. Endgültige Sicherheitsleistung 163000 Lire.
                              Ebenda, 5. März 1912, vormittags 10 Uhr: Bau einer weiteren, 1578 m langen
                                 										Strecke derselben Bahnlinie. Voranschlag 1832000 Lire. Zeugnisse und vorläufige
                                 										Sicherheitsleistung (70000 Lire) bis zum 23. Februar 1912. Endgültige
                                 										Sicherheitsleistung 183000 Lire.
                              Näheres in italienischer Sprache beim Reichsanzeiger.
                              Niederlande. Lieferung von Eisenbahnmaterialien.
                                 										Besteck Nr. 560: Laschbolzen mit Muttern; Besteck Nr. 561: 46750 Stück verzinkte
                                 										flußeiserne Tirefonds; Besteck Nr. 562: eiserner Oberbau und Zubehör für 27
                                 										Brücken für Haupteisenbahnen; Besteck Nr. 563: stählerne Tragefedern und
                                 										Federstahl. 27. Februar 1912, 2 Uhr, Königlich Niederländisches
                                 										Kolonialministerium im Haag.
                              Die Bestecke liegen auf dem technischen Bureau des Kolonialministeriums zur
                                 										Einsichtnahme aus und sind für 5 fl für das Besteck Nr. 562, 2 fl für das
                                 										Besteck Nr. 563 und 1 fl für Besteck Nr. 560 und 561 bei der Firma Martin Nyhoff
                                 										im Haag erhältlich.
                              Bulgarien. Neue Eisenbahnbauten und -Lieferungen.
                                 										Das Eisenbahnministerium hat einen Gesetzentwurf eingebracht, mit welchem
                                 										folgende Kredite gefordert werden: 300000 Fr. für die Ausdehnung der Sofianer
                                 										Eisenbahnwerkstätte; 1 Million Fr. für ein Zollamtsgebäude in Sofia; 200000 Fr.
                                 										für die Instandhaltung und Befestigung der Eisenbahnlinien Südbulgariens; 210000
                                 										Fr. für den Bau von zwei Brücken zwischen Sarambey und Philippopel; 4 Mill. Fr.
                                 										für die Anschaffung von Lokomotiven, Waggons und deren Bestandteilen; 630000 Fr.
                                 										für die Anschaffung von Schienen und Zubehör und 400000 Fr. für
                                 										Wasserleitungsröhren. (Bulgarische Handelszeitung.)
                              Spanien. Konzession für eine Sekundärbahn von Leon
                                 										nach Benavente. 1. April 1912, 12 Uhr, Generaldirektion der öffentlichen
                                 										Arbeiten in Madrid. Sicherheitsleistung 86809,32 Pesetas. Ein Konzessionsgesuch
                                 										der Compania de los Ferrocarriles secundarios y estrategicos de Leon liegt vor.
                                 										Näheres an Ort und Stelle und – in spanischer Sprache – beim Deutschen
                                 										Reichsanzeiger.
                              Ein Exemplar der Bedingungen (in spanischer Sprache) kann inländischen
                                 										Interessenten auf Antrag übersandt werden. Die Anträge sind an das Bureau der
                                 											„Nachrichten für Handel, Industrie und Landwirtschaft“, Berlin W. 8,
                                 										Wilhelmstraße 74 III, zu richten.
                              Verschiedenes.
                              Italien. Bau einer Trinkwasserleitung und eines
                                    											Elektrizitätswerkes. Gemeindeverwaltung in S. Angelo dei Lombardi, 29.
                                 										Februar 1912, mittags 12 Uhr. Voranschlag 76200 Lire. Vorläufige
                                 										Sicherheitsleistung 3000 Lire, endgültige 1/10 der Zuschlagssumme. Näheres in
                                 										italienischer Sprache beim Reichsanzeiger.
                              Ungarn. Im Zusammenhange mit den städtischen
                                 										allgemeinen Kanalwerken sind in der Stadt Rimaszombat eine Pumpenanlage und eine Schmutzwasser-Kläranlage zu errichten. Die nötigen Arbeiten und
                                 										Lieferungen werden vom Bürgermeisteramt der Stadt am 29. Februar 1912 vergeben.
                                 										(Oesterr. Zentral-Anzeiger für das öffentl. Lieferungswesen.)
                              Türkei. Lieferung von 18 eisernen Handwagen vier
                                 										verschiedener Arten zur Gepäckbeförderung. Angebote bis zum 15. April 1912 an
                                 										die Einkaufskommission beirrt Kriegsministerium in Konstantinopel, woselbst
                                 										nähere Bedingungen.
                              ––––––––––
                              ☞ Die beigefügten Prospekte der Firmen:
                              J. C. Eckardt, Stuttgart-Cannstatt.
                              Dr. Voelker & Comp G. m. b. H., Beuel a Rh.
                              empfehlen wir der geneigten Beachtung unserer Leser
                                 										bestens.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 327