| Titel: | BÜCHERSCHAU. | 
| Fundstelle: | Band 327, Jahrgang 1912, S. 191 | 
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                        BÜCHERSCHAU.
                        Bücherschau
                        
                     
                        
                           Taschenbuch für
                                 										Bauingenieure. Von M. Förster. Berlin. Julius
                              									Springer. Preis geb. M 20,–.
                           Ich muß gestehen – und ich glaube, diese Empfindung werden viele mit mir teilen –,
                              									daß mir das „Taschenbuch“ beim ersten Durchblättern zunächst nur als
                              									Konkurrenz gegenüber der uns altvertrauten „Hütte“ erschien. Ob nach einer
                              									solchen Konkurrenz ein wirkliches Bedürfnis vorhanden wäre, schien mir weiter eine
                              									Frage zu sein, über die sich mindestens streiten ließe, zumal die „Hütte“
                              									doch von Auflage zu Auflage stetig verbessert und erweitert wird. Bei der Durchsicht
                              									des Verzeichnisses der Mitarbeiter fiel mir ein gewisser, nicht zu verkennender
                              									Partikularismus auf, denn von den elf Verfassern des „Taschenbuchs“ gehören
                              									zehn der Hochschule in Dresden an. Selbstverständlich soll hiermit gegen keinen
                              									dieser Herren im einzelnen etwas gesagt sein, im Gegenteil befinden sich ja unter
                              									ihnen Kapazitäten ersten Ranges; immerhin entbehrt es nicht eines pikanten
                              									Beigeschmacks, daß der Name Müller-Breslau, dem wir
                              									Bauingenieure so viel verdanken, in dem ganzen „Taschenbuch“, wenn ich nicht
                              									irre, nur ein einziges Mal, und zwar ganz kurz, in einer Fußnote erwähnt wird.
                              									Sapienti sat!
                           Es sei vorweggenommen, daß diese – wenn man will – anfängliche Antipathie beim
                              									Studium des „Taschenbuchs“ mehr und mehr geschwunden ist, so daß ich nicht
                              									anstehe, dem Werk ein fast uneingeschränktes Lob zu spenden. Um noch kurz bei dem
                              									Aeußeren zu verweilen, so verdient der klare und große Druck, der es ermöglicht,
                              									auch mehrere Stunden lang ohne Ermüdung der Augen in dem Buch zu lesen, hohe
                              									Anerkennung; auch die Abbildungen, etwa 2700 an der Zahl, sind durchgehends äußerst
                              									prägnant und scharf und tragen wesentlich zum Verständnis des Textes bei. Dagegen
                              									ist durch die Herausgabe des Buches in einem nahezu 2000
                              									Seiten starken Bande dessen Handlichkeit sehr beeinträchtigt, obwohl bei einem
                              									Erscheinen in mehreren Bänden der fabelhaft billige Preis für das Werk sich wohl
                              									kaum hätte beibehalten lassen.
                           Nun zum Inhalt des Buches! Der ganzen Natur der Sache nach darf man von derartigen
                              									enzyklopädischen Werken keine neuen Offenbarungen erwarten; verlangt werden muß nur,
                              									daß ihre Autoren den darin behandelten Stoff bis ins einzelne beherrschen und
                              									daneben kritisch genug sind, Wesentliches vom Nebensächlichen zu unterscheiden. Man
                              									muß sagen, daß dieser Forderung der Herausgeber des „Taschenbuchs“ und seine
                              									Mitarbeiter im großen und ganzen entsprochen haben, wenngleich nach meinem Empfinden
                              									in dem gebotenen Stoff bei einzelnen Abschnitten noch etwas mehr Beschränkung hätte
                              									walten können. Im ersten Abschnitt „Mathematik“
                              									werden in einer die Bedürfnisse des Bauingenieurs sicherlich vollbefriedigenden
                              									Weise die Ergebnisse der Arithmetik, Trigonometrie, Planimetrie, Differential- und
                              									Integralrechnung und analytischen Geometrie dargeboten; ihnen vorangestellt sind
                              									eine Reihe von Zahlentafeln. Hübsch sind die mitgeteilten graphischen Lösungen von
                              									linearen Gleichungen mit n-Unbekannten (S. 48), sowie von Gleichungen höheren Grades
                              									(S. 52). Beispiele für die Anwendung mitgeteilter Formeln, wie sie die Praxis mit
                              									sich bringt (S. 77), werden besonders für den noch Studierenden wertvoll sein. Bei
                              									der nur ganz kurz behandelten analytischen Geometrie des Raumes fällt mir das
                              									gänzliche Fehlen der Raumkurven, insbesondere der doch technisch wichtigen
                              									Schraubenlinie auf.
                           Der Abschnitt „Mechanik“ bringt in seinen
                              									Unterabteilungen Statik, geometrische Bewegungslehre, Dynamik, Reibung, Stoß und
                              									Mechanik flüssiger Körper das für den Techniker allgemein Wissenswerte aus
                              									diesen Gebieten. Der schon längere Zeit in der Praxis stehende Leser, dem vielleicht
                              									die theoretischen Disziplinen etwas fremd geworden sind, wird es nach meinem
                              									Dafürhalten sicherlich angenehm empfinden, daß bei den Beispielen (z.B. im Abschnitt
                              									über die Trägheitsmomente) die Ansätze und nicht allein die Resultate gegeben sind.
                              									Das Bestreben, auch in der Technik um jeden Preis zu verdeutschen, führt leider
                              									häufig zur Verwendung unschöner und wenig prägnanter Worte. So werden die
                              									verschiedenen Arten des Gleichgewichts: stabil, indifferent, labil als sicher,
                              									unentschieden (!) und unsicher bezeichnet. Will man so weit gehen, weshalb spricht
                              									man dann überhaupt noch von Statik, Dynamik usw.? Der Abschnitt über Dynamik
                              									erscheint mir etwas reichlich knapp geraten; insbesondere würde ich gern die
                              									interessanten Kapitel über Pendel und Kreisel gefunden haben.
                           Die folgenden Abschnitte bringen Trägerlehre, Graphostatik
                              									(eingeteilt in Kraft- und Seilecke, äußere Kräfte belasteter Scheiben und
                              									Scheibenverbindungen, Stabkräfte einer starren gegliederten Scheibe, Stabkräfte
                              									starrer Raumfachwerke, Flächenmomente ebener Querschnitte), Festigkeitslehre (eingeteilt in Grundbegriffe, Spannungen und
                              									Formänderungen in einfachen Festigkeitsfällen, zusammengesetzte Biegungsfestigkeit
                              									gerader Stäbe, Knickfestigkeit, Berechnung von Platten und krummen Stäben), und Baustatik (mit den Kapiteln statisch bestimmter
                              									Balkenträger, statisch bestimmte zusammengesetzte Balken- und Bogenträger,
                              									Formänderungen statisch bestimmter Fachwerke und Vollwandträger, Grundlagen der
                              									Berechnung statisch unbestimmter Träger, statisch unbestimmte Balken- und
                              									Bogenträger, Gewölbe und Stützmauern). Diese Abschnitte bringen in überaus klarer
                              									und systematischer Weise, durch zahlreiche Abbildungen unterstützt, die darin
                              									behandelten Materien zu so erschöpfender Darstellung wie es der Rahmen eines
                              									Handbuches wohl überhaupt zuläßt. Insbesondere der Abschnitt über Trägerlehre
                              									scheint mir recht anschaulich geraten und zur Einführung in die Statik, auch beim
                              									Selbststudium, geeignet zu sein. Die gerade für den Anfänger nicht ganz einfachen
                              									Kapitel über die verschiedenen Stützungsarten, sowie die Bildungsweise starrer
                              									Stabwerke finde ich geradezu mustergültig behandelt. Im Abschnitt Festigkeitslehre
                              									ist die Aufnahme zahlreicher instruktiver Beispiele zu loben; vermißt habe ich
                              									dagegen im Kapitel über die wichtige Knickfestigkeit die Ergebnisse der
                              									grundlegenden Untersuchungen von Engesser und v. Karman.
                           Der nächste Abschnitt behandelt die Theorie des
                                 										Eisenbetonbaues, es muß gesagt werden: leider nur die Theorie. Hier liegt
                              									ein entschiedener Mangel des Taschenbuches vor, indem diese neue, fast alle Zweige
                              									des Bauwesens in hervorragender Weise beeinflussende Bauart so stiefmütterlich
                              									behandelt worden ist Ein späterer Abschnitt über Eisenbetonbrücken bringt zwar
                              									einiges Material aus der Praxis des Eisenbetonbaues, aber das ganze große Gebiet der
                              									Eisenbetonhochbauten, deren Entwurf und Ausführung doch in erster Linie in Händen
                              									von Bauingenieuren liegt, hat so gut wie keine Behandlung im Taschenbuch
                              									gefunden.
                           Im Abschnitt Baustoffe werden natürliche und künstliche
                              									Steine, Holz, Metalle, Mörtel und Beton, Glas, Asphalt, Teere, Pappe, Asbest,
                              									Holzzement, Ruberoid, Wasserglas, Hanfseile, Rohr, Schmieröle, Kitte, Anstriche,
                              									Tapeten und Linoleum besprochen.
                           Der Abschnitt Geodäsie bringt in den Kapiteln
                              									Instrumentenkunde, spezielle Aufnahmemethoden und Vermessungswesen bei den
                              									Bauverwaltungen alles für den Ingenieur auf diesem Gebiete Wissenswerte und in einem Anhang eine
                              									kurze Darstellung über die Fehlerwahrscheinlichkeit und die Methode der kleinsten
                              									Quadrate.
                           Der Abschnitt Hochbaukunde behandelt die einfachen
                              									Verbindungen von Stein und Holz, die Mauern und Wände, die Zwischendecken, die
                              									neueren Decken- und Wandkonstruktionen (leider nur sehr summarisch), die
                              									Dachkonstruktionen in Holz, die Dachdeckungen, die Treppen, Fenster und Türen, die
                              									Decken, Fußböden und Wandflächen, endlich die Anstreicherarbeiten.
                           Im Abschnitt Konstruktionselemente des Eisenhochbaues
                              									werden in recht anschaulicher Weise durch zahlreiche Abbildungen erläutert, die
                              									Belastungen und zulässigen Beanspruchungen, die Niet- und Schraubenverbindungen, die
                              									eisernen Säulen, die eisernen Balkenträger einfacher Art, die Anordnung von eisernen
                              									Dachkonstruktionen aus ebenen Bindern, die Eindeckungen in Glas und Wellblech sowie
                              									die Grundzüge der Berechnung eiserner Behälter besprochen.
                           Der folgende Abschnitt, der den Wasserbau behandelt,
                              									scheint mir sehr gut und gründlich – vielleicht ein wenig zu gründlich – geraten zu
                              									sein. Er zerfällt in die Kapitel Grundbau, Uferbau, Gewässerkunde, Flußbau, Wehre,
                              									Schleusen, Kanalisierung der schiffbaren Flüsse, Schiffahrtskanäle, Flußhäfen,
                              									landwirtschaftlicher Wasserbau, Talsperren, Wasserkraftanlagen, Seebau und
                              									Schiffahrt. Sehr instruktiv erscheinen mir einerseits die zahlreichen mitgeteilten
                              									Tabellen, andererseits die bildlichen Gegenüberstellungen verschiedener
                              									Ausführungsarten, wie beispielsweise die Figuren auf S. 829, Fundierungen
                              									betreffend.
                           Den Brückenbau behandeln die nächsten Abschnitte Hölzerne
                                 										Brücken mit den Kapiteln Allgemeines, das Tragwerk und seine Berechnung,
                              									die Fahrbahn und ihr Abschluß, Mittel- und Endstützen, Auflagerung; Steinbrücken, eingeteilt in Entwurfsgrundlagen,
                              									Formgebung und statische Untersuchung der Gewölbe, Bemessung und statische
                              									Untersuchung der Pfeiler und Widerlager, bauliche Ausbildung und Ausführung der
                              									Steinbrücken; Eisenbetonbrücken mit den Kapiteln
                              									Balkenbrücken und Bogenbrücken, und Eisenbrückenbau,
                              									eingeteilt in Gesamtanordnung der eisernen Brücken, Belastungen und zulässige
                              									Spannungen für den Entwurf der eisernen Ueberbauten, die Hauptträger der festen
                              									Eisenbrücken und bauliche Einzelheiten der Haupttragwerke und Fahrbahnen. Auch diese
                              									Abschnitte scheinen mir gut geraten, insbesondere der letzte, der eine große Menge
                              									sehr schätzenswertes Material aus der Praxis enthält.
                           Ebenso verdient der nächste Abschnitt gelobt zu werden, der den Erdbau, Tunnelbau, Straßenbau und Eisenbahnwesen
                              									behandelt, wenngleich hier nach meinem Empfinden einzelne Teile für die Zwecke eines
                              									Handbuches etwas reichlich breit geraten sind* Besondere Freude hat mir hierbei die
                              									Lektüre des Kapitels über das Sicherungswesen gemacht, in dem diese nicht ganz
                              									leichte Materie in einer sicherlich auch für den noch Studierenden klaren und
                              									anschaulichen Weise behandelt wird.
                           Es folgen die Abschnitte Wasserversorgung der Städte
                              									(eingeteilt in Vorarbeiten und Einzelheiten) und Kanalisation (mit den Kapiteln Vorarbeiten, Einzelheiten der
                              									Entwässerungsanlagen, die Systeme Liernur, Belier und Shone, die Reinigung der Abwässer). Auch in diesen
                              									Abschnitten ist viel Material aus der Praxis enthalten, was um so mehr zu begrüßen
                              									ist, als die Literatur über dieses Gebiet ja noch verhältnismäßig nicht allzu groß
                              									ist.
                           Ein weiterer Abschnitt behandelt kurz und bündig die künstlerischen Fragen des Städtebaues.
                           Dann folgt der Abschnitt Maschinenbaukunde mit den
                              									Kapiteln Maschinenteile, Baumaschinen, Baggermaschinen (sehr gründlich),
                              									Wasserhebemaschinen, Betonmischer und andere Hilfsmaschinen, Rammen und zugehörige
                              									Hilfsmaschinen, Gesteinsbohrmaschinen (ebenfalls sehr gründlich), Dampfkessel,
                              									Wärmekraftmaschinen, Wassermotoren und Elektrotechnik (vielleicht ein bißchen knapp
                              									geraten).
                           Der letzte Abschnitt behandelt in bündiger und klarer Weise verschiedene den
                              									Techniker interessierende Fragen der Staats- und
                                 										Rechtskunde. Er zerfällt in die Teile: Quellen des geltenden Rechts, Arten
                              									des Rechts, öffentlich-rechtliche Personen, privatrechtliche Personen, Recht des
                              									Grund und Bodens, Vertragsrecht, Verpflichtung zum Schadenersatz, gewerblicher
                              									Rechtsschutz, sozialpolitische Gesetzgebung, Organe zur Verfolgung von
                              									Rechtsansprüchen und Rechtspflege.
                           Zusammenfassend möchte ich nun von dem „Handbuch“ sagen, daß darin eine sehr
                              									große Menge äußerst brauchbaren Materials mit vieler Liebe und Sorgfalt
                              									zusammengetragen worden ist, so daß das Werk sowohl dem noch Studierenden wie dem in
                              									der Praxis stehenden Ingenieur gleichermaßen ein guter Berater sein wird.
                           G. K.
                           
                        
                           BEI DER REDAKTION EINGEGANGENE BÜCHER.
                           Die Konstruktionen elektrischer Maschinen. Von W.
                              										Peineke. Mit 272 Figuren. Braunschweig 1912.
                              									Friedrich Vieweg & Sohn. Preis geh. M 3,60, geb. M
                              									4,20.
                           Versuche mit Nietverbindungen und Brückenteilen für den
                              									Verein deutscher Brücken- und Eisenbaufabriken ausgeführt im Kgl.
                              									Materialprüfungsamt zu Groß-Lichterfelde. Von Geh. Reg.-Rat Professor Rudeloff. Mit 70 Figuren und 5 Tafeln. Berlin 1912.
                              									Leonhard Simon Nf. Preis M 5,–.
                           Die Berechnung rotierender Scheiben und Ringe nach einem
                                 										neuen Verfahren. Von M. Donath, Ingenieur. Mit 5
                              									Figuren und 1 Tafel. Berlin 1912. Julius Springer. Preis M 1,60.
                           Was ist Elektrizität? Erzählungen eines Elektrons von
                              										Charles R. Gibson. Aut. deutsche Bearbeitung von Hanns Günther. Mit zahlreichen Figuren. Kosmos,
                              									Gesellschaft der Naturfreunde. Preis geh. M 1,– geb. M 1,80.
                           Telegraphie und Telephonie. (Der elektrische Strom,
                              									Band II). Technische Plaudereien von Hanns Günther. Mit
                              									zahlreichen Figuren. Stuttgart. Franckh Preis geh. M 1,–, geb. M 1,80.
                           Wärmetheorie und ihre Beziehungen zur Technik und
                                 										Physik. Von Dr. Wegner von Dallwitz, Physiker
                              									und Diplom-Ingenieur. Mit 59 Figuren und 2 Tafeln. Berlin 1912. C. J. E. Volckmann
                              									Nachf. G. m. b. H. Preis M 10,–.
                           Verdampfen, Kondensieren und Kühlen. Erklärungen,
                              									Formeln und Tabellen für den praktischen Gebrauch von E. Hausbrand, Kgl. Baurat. Mit 45 Figuren und 94 Tabellen. Fünfte vermehrte
                              									Auflage. Berlin 1912. Julius Springer. Preis M 12,–.
                           Metallurgische und technologische Studien auf dem Gebiete
                                 										der Legierungsindustrie, insbesondere über das Ausglühen von Metallen und
                              									Legierungen. Von Dr.-Ing. Max Weisig, Privatdozent an der
                              									Kgl. Bergakademie zu Freiberg i. S. Mit 64 Figuren. Berlin 1912. Leonhard Simon Nf.
                              									Preis M 6,–.
                           Eisenbeton-Schaulinien für eine unmittelbare
                              									Dimensionierung einfach und ideal bewehrter Tragkonstruktionen. (Nebst einer
                              									Erläuterung.) Von Ing. Karl Allitsch, K. K. Professor in
                              									Innsbruck. Wien 1912. R. v. Waldheim, Jos. Eberle & Co.
                           
                        
                           
                           WIRTSCHAFTLICHE RUNDSCHAU.
                           
                              Die Rentabilität der Verkehrsgesellschaften.
                              Nachdruck verboten.
                              Ohne Zweifel spiegelt die Bewegung der Dividendenziffer den Verlauf der
                                 										Rentabilität eines Gewerbes wie auch der einzelnen Gewerbegruppen wider. Aus
                                 										nachstehender Uebersicht ergeben sich die für die betreffenden Publikationsjahre
                                 										bei den berücksichtigten Verkehrsgesellschaften vorhandenen Aktienkapitalien,
                                 										deren Dividendensummen und die Dividende in Prozent
                                 										des Aktienkapitals wie folgt
                              
                                 
                                    
                                    Zahl der Aktienkapital
                                    Dividende
                                    
                                 
                                    
                                    Gesellschaften
                                    in 1000 M
                                    in Prozent
                                    
                                 
                                    1907:
                                    335
                                    1336859
                                    91529
                                    6,8
                                    
                                 
                                    1908:
                                    349
                                    1488836
                                    77424
                                    5,2
                                    
                                 
                                    1909:
                                    400
                                    1488263
                                    48456
                                    3,3
                                    
                                 
                                    1910:
                                    399
                                    1526306
                                    64013
                                    4,2
                                    
                                 
                                    1911:
                                    427
                                    1608323
                                    80694
                                    5,0
                                    
                                 
                              Innerhalb dieser Publikationsjahre zeigt sich für das im Jahre 1907
                                 										veröffentlichte Ergebnis der Verkehrsgesellschaften, welches die Resultate des
                                 										Geschäftsjahres 1906 darstellt, die höchste Dividendensumme und die in Prozent
                                 										des Aktienkapitals berechnete höchste Dividende. Bis zum Jahre 1909, also dem
                                 										Geschäftsjahre 1908, nimmt die eingetretene Krise zu. Das folgende Jahr brachte
                                 										eine Besserung, die im Steigen der Dividendenziffer zum Ausdruck kommt. Das
                                 										Publikationsjahr 1911 brachte die Geschäftsergebnisse der einzelnen Gruppen des
                                 										Verkehrsgewerbes für das Geschäftsjahr 1910. Folgende Tabelle zeigt die für
                                 										die einzelnen Zweige in Betracht kommenden Angaben:
                              
                                 
                                    
                                    Ges.
                                    Aktienkapitalin 1000 M
                                    Dividendein Prozent
                                    
                                 
                                    
                                    
                                    1909/10
                                    1910/11
                                    1909/10
                                    1910/11
                                    
                                 
                                    Eisenbahnen
                                      98
                                    444941
                                    452870
                                    3,8
                                    4,1
                                    
                                 
                                    Kleinbahnen
                                    111
                                    215755
                                    220229
                                    1,9
                                    2,3
                                    
                                 
                                    Straßenbahnen
                                      59
                                    343385
                                    356935
                                    6,6
                                    6,8
                                    
                                 
                                    Schiffahrtsges.
                                    109
                                    489618
                                    489442
                                    3,7
                                    5,5
                                    
                                 
                              Die 38 vergleichbaren Speditions- und Speichergesellschaften hatten im
                                 										Geschäftsjahre 1910/11 ein Aktienkapital von 38,53 Mill. M gegen 37,82 Mill. M
                                 										im Vorjahre. Die bei diesen Gesellschaften ausgeschüttete Dividendensumme stieg
                                 										im letzten Geschäftsjahre von 18,24 Mill. M auf 27,09 Mill. M. Dementsprechend
                                 										haben die Speditions- und Speichergesellschaften eine Steigerung der Dividende
                                 										des Aktienkapitals von 3,7 Prozent des Vorjahres auf 5,5 Prozent aufzuweisen.
                                 										Elf sonstige Transportgesellschaften hatten im letzten Geschäftsjahr ein
                                 										Aktienkapital von 50,31 Mill. M. Gegen das Vorjahr ist es bei dieser Gruppe um
                                 										0,20 Mill. M erhöht worden. Die ausgeschüttete Dividendensumme ist gegen das
                                 										Vorjahr von 2,31 Mill. M auf 3,26 Mill. M gestiegen. In Prozenten des
                                 										Aktienkapitals haben diese sonstigen Transportgesellschaften eine Steigerung der
                                 										Dividendenziffer von 4,6 Prozent auf 6,5 Prozent zu verzeichnen. Bei einem
                                 										Vergleich von Reingewinn und Verlust, der bei 427 Verkehrsgesellschaften
                                 										durchführbar ist, ergibt sich folgendefogende Uebersicht:
                              
                                 
                                 Textabbildung Bd. 327
                                 
                              
                              
                                 
                                    Jahr
                                    Zahl derGesellschaften
                                    Aktien-kapital
                                    Gewinnresp. Verlust
                                    
                                 
                                    
                                    
                                    in Millionen Mark
                                    
                                 
                                    1909/10:
                                    382
                                    1529,09
                                    +    97,35
                                    
                                 
                                    
                                      65
                                        88,25
                                    –     9,86
                                    
                                 
                                    1910/11
                                    395
                                    1558,40
                                    + 120,62
                                    
                                 
                                    
                                      52
                                       88,18
                                    –   11,65
                                    
                                 
                              Gegen das Vorjahr hat die Zahl der mit Verlust arbeitenden Verkehrsgesellschaften
                                 										um 13 abgenommen. Auch das mit Verlust arbeitende Aktienkapital ist von 88,25
                                 										Mill. M auf 88,18 Mill. M zurückgegangen. Trotzdem ist die Summe des Verlustes
                                 										im Geschäftsjahre 1910/11 auf 11648501 M gestiegen. Im Vorjahre belief sich der
                                 										Verlust nur auf 9860506 Mill. M. Der Reigewinnüberschuß ist im Geschäftsjahre
                                 										1910/11 von 87493590 M auf 108973003 M gestiegen. In Prozent berechnet ist der
                                 										Reingewinnüberschuß aller Verkehrsgesellschaften gegen das Vorjahr von 5,41 auf
                                 										6,62 Prozent gestiegen.
                              
                           
                              Kupfer-Industrie und -Handel in den Vereinigten Staaten
                                 										von Amerika 1911.
                              Der Kupferhandel gestaltete sich den größten Teil des
                                 										Jahres 1911 hindurch für die Kupferproduzenten der Vereinigten Staaten von
                                 										Amerika ungünstig. Die Lage war in den drei Vorjahren schon nicht befriedigend
                                 										gewesen und nach Erhöhung der Ausbeute aus den Porphyrminen war für 1911 eine
                                 										wesentliche Steigerung der Kupfererzeugung zu erwarten. Zwar hatten die
                                 										sichtbaren Weltvorräte an Kupfer im Laufe des Jahres 1910 um 76 Millionen Pfund
                                 										abgenommen, und diese rückläufige Bewegung war auch noch am Ende des Jahres
                                 										zu bemerken gewesen. Die Geschäftsstille in den Vereinigten Staaten aber
                                 										bewirkte einen Rückgang des Verbrauchs, der besonders in den ersten fünf Monaten
                                 										des Jahres die sichtbaren Kupfervorräte wieder vergrößerte. Wesentlich trug dazu
                                 										allerdings noch bei, daß die Verbraucher den Bedarf aus ihren aufgespeicherten
                                 										Vorräten deckten. Es nahmen also die nicht sichtbaren Vorräte ab, während die
                                 										sichtbaren sich vermehrten. Die Nachfrage vom Ausland dagegen stieg das ganze
                                 										Jahr hindurch und führte schließlich trotz der oben geschilderten Verhältnisse
                                 										im November und Dezember zu einer unerwarteten Versteifung des amerikanischen
                                 										Kupfermarktes.
                              Bei normalen Verhältnissen steigt die Kupfer-Ausbeute
                                 										der Union jährlich um 6 v. H. Im Jahre 1911 verminderte sich dagegen die
                                 										Produktion der Raffinerien von 1452 Millionen Pfund im Vorjahr auf 1429. Es
                                 										betrugen in Millionen Pfund: die Vorräte am 1. Januar 1911: 122, die Verkäufe im
                                 										Inland 713, die Ausfuhr 742,5; der Absatz betrug insgesamt also 1455 oder 26
                                 										mehr als die Produktion, so daß am 1. Januar 1912 die sichtbaren Vorräte auf 96
                                 										heruntergegangen waren. Dabei trat auch ein Rückgang der sichtbaren Weltvorräte
                                 										außerhalb (der Vereinigten Staaten um rund 62 Millionen Pfund ein, so daß die
                                 										Gesamtvorräte der Welt um 88 Millionen Pfund geringer geworden wären.
                              Die Kupferpreise sind deshalb im Steigen begriffen. Zu
                                 										Anfang 1911 wurde elektrolytisches Kupfer in New York mit 12¾ Cents das Pfund
                                 										verkauft, noch vor Schluß des Januar ging der Preis auf 12½ Cents zurück; bei
                                 										diesem Preise wurden ziemlich große Käufe abgeschlössen.
                              
                                 
                                 Textabbildung Bd. 327
                                 
                              
                              In den weiteren Monaten bis Anfang November ging der Monatsdurchschnitt für
                                 										diese Kupfersorte niemals über 12½ Cents; für den Mai betrug er sogar nur 12
                                 										Cents. Zeitweise traten Schwankungen nach oben oder unten ein. Beispielsweise
                                 										stand der Preis im letzten Teile des Juni für eine Woche auf 13 Cents, während
                                 										er in der letzten Septemberhälfte auf 12⅜ Cents fiel. Seit Anfang November
                                 										fingen die amerikanischen Verbraucher zu kaufen an, und in den letzten beiden
                                 										Monaten vollzog sich daher eine Preisaufbesserung um 2 Cents, so daß der
                                 										Dezemberdurchschnitt 14 Cents betrug.
                              Der Kupferbergbau hatte während des Jahres keine bedeutenden Neuunternehmungen
                                 										aufzuweisen. Verschiedene neue Porphyrminen (Miami, Ray Consolidated, Chino)
                                 										begannen zu produzieren, aber die Gesamtausbeute dieser Minen an raffiniertem
                                 										Kupfer war nicht höher als 50 Millionen Pfund. Um die Wirkung dieser
                                 										Mehrerzeugung auf den Markt auszugleichen, wurde eine Betriebseinschränkung in
                                 										verschiedenen Gruben, namentlich Shattuck-Arizona, First National, Imperial und
                                 										Granby, durchgeführt, die ungefähr 30 Millionen Pfund weniger lieferten. Einige
                                 										der Gangkupferminen gewannen wesentlich weniger Kupfer als 1910, wogegen einige
                                 										neue solche Werke, z.B. Utah, ihre Ausbeute vergrößerten. Die gesamte
                                 										Grubenausbeute der Vereinigten Staaten wich nicht wesentlich von der vorjährigen
                                 										ab.
                              Im Anfang des Jahres machte die Calumet and Hecla Mining Company den Versuch, den
                                 										Zusammenschluß von zwölf im Bezirke des Lake Superior tätigen Gesellschaften
                                 										herbeizuführen, was aber nicht zustande kam. Im Januar verleibte sich die
                                 										Amalgamated Copper Company die United Metas Selling Company ein, die früher die
                                 										Ausbeute der Amalgamated und anderer Produzenten verkauft hatte. Dadurch
                                 										erlangte die Gesellschaft die Möglichkeit, jährlich etwa 450 Millionen Pfund
                                 										Kupfer zum Verkaufe zu bringen. Ein bedeutendes Ereignis war der Ankauf der Live
                                 										Oak Grube durch John D. Ryan im Dezember, weil damit die Amalgamated Company,
                                 										die hinter Ryan steht und früher nur Gangkupferminen betrieben hatte, unter die
                                 										Ausbeuter von Porphyrminen eintrat.
                              (Nach The Iron Age.)
                              
                           
                              Mitteilungen aus Lehranstalten.
                              Chemisches Laboratorium Fresenius zu Wiesbaden.
                              An dem im Herbst 1911 abgehaltenen Ferienkursus des Chemischen Laboratoriums
                                 										Fresenius beteiligten sich 28 Studierende.
                              Während des Wintersemesters 1911/12 ist das Laboratorium von 38 Studierenden
                                 										besucht, darunter 3 Damen. Der Heimat nach verteilen sich die Studierenden wie
                                 										folgt: 22 sind aus dem Deutschen Reiche, 3 aus Rußland, je 2 aus Holland,
                                 										England und Brasilien, je 1 aus Oesterreich, Belgien, der Schweiz, Luxemburg,
                                 										Frankreich, Spanien und Griechenland.
                              Außer den Direktoren, Geh. Regierungsrat Prof. Dr. H. Fresenius, Prof. Dr. W. Fresenius und Prof.
                                 										Dr. E. Hintz sind am Laboratorium 4 Dozenten und
                                 										Abteilungsvorsteher, ferner im Unterrichtslaboratorium 2 Assistenten und in den
                                 										Untersuchungslaboratorien (Versuchsstationen) 30 Assistenten und Laboranten
                                 										tätig, darunter 7 Damen.
                              
                                 
                                 Textabbildung Bd. 327
                                 
                              
                              Die Frühjahrsferienkurse dauern vom 1. März bis zum 1. Mai d. Js.
                              Das nächste Sommersemester beginnt am 24. April d.
                                    										Js.
                              Auch im Wintersemester 1911/12 gingen eine Anzahl von. wissenschaftlichen
                                 										Arbeiten aus dem Laboratorium Fresenius hervor. Die betreffenden Abhandlungen
                                 										wurden in chemischen Fachblättern, insbesondere in der von den Direktoren des
                                 										Laboratoriums herausgegebenen „Zeitschrift für analytische Chemie“
                                 										veröffentlicht. Als selbständige Druckschriften erschienen.: „Chemische
                                    											Untersuchung der neuen Heilquelle zu Wiessee am Tegernsee“ und
                                 											„Chemische Untersuchung der Mineralquelle zu Fachingen“, beide von
                                 										Prof. Dr. Ernst Hintz, Wiesbaden, C. W. Kreidel's
                                 										Verlag, 1911.
                              Außer den wissenschaftlichen Arbeiten wurden im Wintersemester 1911/12 in den
                                 										verschiedenen Abteilungen des Untersuchungslaboratoriums (Versuchsstationen)
                                 										zahlreiche Untersuchungen im Interesse des Handels, des Bergbaues, der
                                 										Industrie, der Landwirtschaft, der Gesundheitspflege sowie der Verwaltungs- und
                                 										Gerichtsbehörden ausgeführt.
                              
                           
                              Ausschreibungen und Projekte.
                              Mineralien, Metalle und
                                    										Maschinen.
                              Spanien. Der Generalkapitän in Melilla hat einen
                                 										Wettbewerb für die Lieferung von 2000 Tonnen künstlichem
                                    											Portlandzement für die Hafenarbeiten am Orte ausgeschrieben. Angebote
                                 										sind bis zum 1. April 1912 12 Uhr mittags an die Arbeitskommission (Junta de
                                 										Fomento) daselbst zu richten. Vorläufige Sicherheitsleistung 2500, endgültige
                                 										5000 Peseten. Näheres an Ort und Stelle und – in spanischer Sprache – beim
                                 										Reichsanzeiger. Ein Exemplar der Bedingungen (in spanischer Sprache) kann
                                 										inländischen Interessenten auf Antrag übersandt werden. Die Anträge sind an das
                                 										Bureau der „Nachrichten für Handel, Industrie und Landwirtschaft“, Berlin
                                 										W. 8, Wilhelmstr. 74 III, zu richten.
                              Giechenland. Lieferung und Aufstellung von drei
                                    											Hebekränen von 10,6 und 2 t Hebekraft und vier
                                    											Winden von je 4000 kg Zugkraft mit elektrischem Antrieb für das
                                 										Schiffsdock in Piräus. Angebote sind versiegelt bis zum 13. April 1912 mittags
                                 										beim „Proedos tis Limenikis Epitropeias“ (Vorsitzenden der
                                 										Hafenverwaltung) einzureichen. Sicherheitsleistung für die Kräne 5000 Drachmen,
                                 										für die Winden 2000 Drachmen. Die Pläne sind bei der Hafenverwaltung in Piräus
                                 										einzusehen. Die Bedingungen (in deutscher Uebersetzung) liegen beim
                                 										Reichsanzeiger aus. Ein Exemplar kann inländischen Interessenten auf Antrag
                                 										übersandt werden. Die Anträge sind an das Bureau der „Nachrichten für Handel,
                                    											Industrie und Landwirtschaft“, Berlin W. 8, Wilhelmsträße 74 III, zu
                                 										richten.
                              Elektrotechnische Industrie.
                              Portugal. Die Stadtverordnetenversammlung in Lissabon hat beschlossen, die zur öffentlichen
                                 										Beleuchtung der Stadt erforderliche Elektrizität in Zukunft selbst herzustellen
                                 										und zu diesem Zwecke ein eigenes Elektrizitätswerk zu
                                 										bauen und eigene Leitungskabel in den Straßen zu legen. Binnen einem Monat
                                 										sollen die Bedingungen für den auszuschreibenden Wettbewerb festgestellt
                                 										werden.
                              Bulgarien. Der Gesetzentwurf über die Errichtung einer Betriebskraftanlage beim
                                    											Staatskohlenbergwerke „Pernik“ mit einem Kostenvoranschlag von
                                 										80000 Fr. wurde in der Kammer eingebracht. (Bulgarische Handelszeitung.)
                              Bulgarien. Lieferung von Telegraphenmaterialien.
                                 										Kreisfinanzverwaltung in Sofia, 2. April 1912. Anschlag 30541 Fr.
                                 										Sicherheitsleistung 1527 Fr. Lastenhefte, Muster und Verzeichnis (Nr. 252)
                                 										liegen an Werktagen in der Materialienverwaltung der Eisenbahndirektion in Sofia
                                 										zur Einsicht aus.
                              Rußland. Die Verwaltung der Stadt Mosdok im Gebiete der Terekschen Kosaken
                                 										beabsichtigt, die elektrische Beleuchtung der Stadt
                                 										einzurichten und fordert in den Zeitungen Bewerber um die Konzession auf, sich
                                 										umgehend zu melden. Näheres dürfte von der Stadtverwaltung zu erfragen sein.
                                 										(Bericht des Kaiserl. Konsulats in Tiflis vom 4. März 1912.)
                              Schiffe.
                              Rumänien. Der Bau von zwei Ladungsschiffen für den
                                    											Seeschiffahrtsdienst hat sich als unumgänglich notwendig erwiesen. Der
                                 										Minister für öffentliche Arbeiten wird zu diesem Zwecke dem Parlament einen
                                 										Gesetzentwurf für die Aufnahme einer Anleihe von 6 Millionen vorlegen.
                                 										(Bukarester Tagblatt.)
                              Verschiedenes.
                              Rumänien. Bau eines neuen Bibliothekgebäudes für die
                                    											rumänische Akademie in Bukarest. Ueber die Ausführung des Baues liegen
                                 										endgültige Pläne noch nicht vor. Das Gebäude soll folgende Unterabteilungen
                                 										enthalten: 1. Bücherräume für eine Million Bände, Arbeitsräume für 100 Leser,
                                 										einen besonderen Lesesaal und mehrere Verwaltungsräume. 2. Aufbewahrungsräume
                                 										für Manuskripte, Dokumente usw., Arbeitsräume für 30 Studenten. 3.
                                 										Aufbewahrungsräume für das numismatische Kabinett und Nebenräume dazu. Das
                                 										Bibliothekgebäude soll den höchsten Anforderungen entsprechen und in jeder
                                 										Beziehung modern ausgestattet sein. Bei den Lieferungen kommen hauptsächlich in
                                 										Betracht: Heizungs- und Ventilationseinrichtungen, Beleuchtungseinrichtungen,
                                 										Wasser- und Sanitätseinrichtungen, Mobiliar, Eisenbetonkonstruktion,
                                 										feuersichere Aufbewahrung von Büchern und Dokumenten oder dergleichen. Da die
                                 										Inangriffnahme und Vollendung des Baues mit tunlichster Beschleunigung
                                 										vorgenommen werden soll, ist vorauszusehen, daß die Vergebung der Arbeiten und
                                 										Lieferungen ziemlich rasch erfolgen wird. (Bericht des Kaiserl. Konsulats in
                                 										Bukarest vom 4. März 1912.)
                              Bulgarien. Das Kriegsministerium hat eine Kommission
                                 										ernannt, die das Bedingungsheft für die Lieferungen von
                                    											Leder und Lederwaren auszuarbeiten hat, die für die Truppen notwendig
                                 										sind. (Bulgarische Handelszeitung.)
                              Türkei. Bau eines Kais in Phanar laut Lastenheft.
                                 										Vergebung durch das Marineministerium in Konstantinopel. Vorläufiger
                                 										Zuschlagstermin am 13. April 1912.
                              ––––––––––
                              ☞ Den beigefügten Prospekt der Firma Dr. Voelker &
                                    											Comp. G. m. b H., Beuel a. Rh. empfehlen wir der geneigten Beachtung
                                 										unserer Leser bestens.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 327