| Titel: | BÜCHERSCHAU. | 
| Fundstelle: | Band 327, Jahrgang 1912, Miszellen, S. 271 | 
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                        BÜCHERSCHAU.
                        Bücherschau
                        
                     
                        
                           Soude, Potasse, Sels,
                                 										Dénaturation des sels. Von P. Méker,
                              									Hauptchemiker im Zentrallaboratorium des Finanzministeriums. (Collection des Manuels
                              									pratiques d'analyses chimiques.) 245 Seiten. Paris und Lüttich 1911. Librairie
                              									polytéchnique Ch. Béranger. Preis Frcs. 5,–.
                           Der vorliegende neue Band der bekannten französischen Sammlung behandelt in vier
                              									Abschnitten die wichtigen chemischen Stoffe Aetznatron und Aetzkali, ihre
                              									zahlreichen Salze und deren Denaturierung vom Standpunkt des Analytikers. Die
                              									industrielle Gewinnung dieser Stoffe ist daher nur sehr knapp geschildert;
                              									um so ausführlicher berichtet der Verfasser dagegen über die mannigfachen
                              									Methoden zur analytischen Prüfung der oben genannten Verbindungen, die teils für die
                              									chemische Industrie, teils auch für pharmazeutische Zwecke von großer Bedeutung
                              									sind. Die Analysenmethoden sind zum großen Teil sehr genau beschrieben, die
                              									Berechnungen werden durch Beispiele und zahlreiche Tabellen erleichtert. Auch die
                              									verschiedenen Denaturierungsmittel für Salze werden recht ausführlich besprochen;
                              									die darauf bezüglichen Verordnungen und steueramtlichen Bestimmungen, ein
                              									Verzeichnis der französischen Salinen sowie andere wissenswerte Angaben sind in
                              									einem sehr umfangreichen Anhang übersichtlich zusammengestellt.
                           A. Sander.
                           Funktionenlehre und Elemente der
                                 										Differential und Integralrechnung. Lehrbuch und Aufgabensammlung. Von H.
                              										Grünbaum. Dritte Auflage. Stuttgart 1912. Fr. Grub.
                              									Preis geh. M 3,20, geb. M 4,–.
                           Der Verfasser bietet eine sehr geschickte Einführung in die Elemente der
                              									Infinitesimalrechnung, untermischt mit zahlreichen Uebungen und Aufgaben aus
                              									Geometrie, Mechanik und Elektrizität. Wo es nur angeht, hat der Verfasser
                              									anschauliche Methoden bevorzugt.
                           E. Jahnke.
                           Die Darstellung von Bisulfiten und
                                 										Sulfiten. Monographien über chemisch-technische Fabrikationsmethoden. Von E
                              										Schütz. Bd. XXIII. 64 Seiten. Mit 22 Figuren. Halle
                              									a. S. 1911. Wilhelm Knapp. Preis M 2,80.
                           Die Darstellungsmethoden der Sulfite liegen nicht im Bereich der großen chemischen
                              									Prozesse. Sie stellen verhältnismäßig kleine Betriebe dar und sind in den Werken der
                              									chemischen Technologie nur ganz kurz behandelt. Es war daher zu begrüßen, daß E. Schütz, ein Mann der Technik, den Darstellungsmethoden
                              									der technisch wichtigen Sulfite eine besondere Schrift gewidmet hat. Die ersten
                              									beiden Kapitel der Monographie berichten kurz über die Darstellung der schwefligen
                              									Säure und deren Reinigung. Sodann folgen in übersichtlicher Schilderung die
                              									Darstellungsmethoden der technisch wichtigen schwefligsauren Salze. Das Buch
                              									schließt mit einem kurzen Hinweis auf die Verwendung der Sulfite. Die wohlgelungene
                              									Monographie sei den Fachgenossen bestens empfohlen.
                           W. Treadwell.
                           Ueber die Bedeutung der Mikroskopie
                                 										für die Lagerstättenlehre. Von R. Beck. Rede
                              									gehalten am 3. Oktober 1911 bei Uebernahme des Rektorats an der Kgl. Bergakademie zu
                              									Freiberg. Freiberg i. S. 1911. Cratz & Gerlach. Preis 70 Pf.
                           Der Redner beleuchtet in seinem Vortrag die Rolle des Mikroskops bei der Beurteilung
                              									von Erzlagerstätten in bezug auf deren bergmännische Bedeutung und geologische
                              									Natur. Aus den vielen angeführten Beispielen erkennt man, wie ungeheuer wichtig das
                              									Mikroskop für die Beurteilung von Erzlagerstätten sein kann. Dem Fachmann muß die
                              									Lektüre des interessanten Vortrags aufs wärmste empfohlen werden.
                           W. Treadwell.
                           Der „Mabuki“-Prozeß, die
                              									japanische Gewinnungsmethode des metallischen Kupfers aus Kupferstein. Von Yoichi Okada. 20 Seiten. Mit 6 Figuren und 1 Tafel.
                              									Freiberg i. S. 1911. Cratz & Gerlach. Preis M 1,50.
                           Der Verfasser berichtet in der kleinen Schrift über eine interessante und in ihrer
                              									primitiven Gestalt uralte Kupfergewinnungsmethode. Typisch für deren japanischen
                              									Ursprung sind die einfachen Mittel, mit denen ein äußerst sinnreicher Gedanke zur
                              									Ausführung kommt. Im Prinzip handelt es sich um ein dem Bessemer Prozeß ähnliches Verfahren. Die Luft, welche zur Verbrennung der
                              									Verunreinigungen des Kupfers dienen soll, wird indessen von oben auf den
                              									geschmolzenen Kupferstein geblasen. In neuerer Zeit hat sich der „Mabuki“-Prozeß unter Benutzung moderner
                              									Hilfsmittel, die das Gepräge europäischer Herkunft tragen, bedeutend verbessert. Den
                              									Fachmann dürfte die Lektüre der kleinen Schrift gewiß interessieren.
                           W. Treadwell.
                           
                        
                           BEI DER REDAKTION EINGEGANGENE BÜCHER.
                           Photochemische Versuchstechnik. Von Dr. Johannes Plotnikow, Privatdozent der Chemie an der
                              									Universität Moskau. Mit 189 Figuren, 50 Tabellen und 3 Tafeln. Leipzig 1912. Akadem.
                              									Verlagsgesellschaft m. b. H. Preis geb. M 12,–.
                           Die Kunstseide. Von Dr. phil. Franz Becker. Mit 143 Figuren. Halle a. S. 1912. Wilhelm Knapp. Preis geh.
                              									M 20,–.
                           Vereinfachte Blitzableiter. Von Professor Dipl.-Ing.
                              										Sigwart Ruppel, Frankfurt a. M. Zweite, vollständig
                              									umgearbeitete Auflage. Mit 68 Figuren. Berlin 1912. Julius Springer. Preis M
                              									1,–.
                           Ueber Wärmeübergang auf ruhige oder bewegte Luft sowie
                              									Lüftung und Kühlung elektrischer Maschinen. Von Dr. Ludwig
                                 										Binder, Ingenieur der Siemens-Schuckert-Werke. Mit 45 Figuren. Halle a. S.
                              									1911. Wilhelm Knapp. Preis M 5,70.
                           Beitrag zur Theorie der im Eisenbetonbau gebräuchlichen Form
                                 										der Rippenkuppel. Von Dr.-Ing. Karl W. Mautner, Oberingenieur der Firma Carl Brandt. Mit 47
                              									Figuren. Berlin 1911. Wilhelm Ernst & Sohn. Preis geh. M 4,–.
                           Encyclopédie Scientifique des Aide-Mémoire. Les
                              									Peintures. Von François Margival. Paris 1912. Masson
                              									& Cie. Preis geh. Frcs. 2,50, geb. Frcs. 3,–.
                           Bemerkungen zur wissenschaftlichen Ausbildung der
                                 										Ingenieure und zur Frage des weiteren Ausbaues der Technischen Hochschulen.
                              									Von Dr.-Ing. C. Bach, K. Württ. Baudirektor und Professor
                              									des Maschineningenieurwesens an der Technischen Hochschule Stuttgart. Stuttgart
                              									1912. Konrad Wittwer. Preis geh. M 1,–.
                           Eine neue Verwendung des Gußeisens bei Säulen und
                                 										Bogenbrücken. Von Dr.-Ing. F. von Emperger, K.
                              									K. Oberbaurat. Mit 45 Figuren und 1 Tafel. Berlin 1911. Wilhelm Ernst & Sohn.
                              									Preis geh. M 2,50.
                           Hydraulische Turbinen. Konstruktions- und
                              									Rechnungsbeispiele von Francis-, Schwankrug- und Pelton-Turbinen. Für den Unterricht
                              									und zum Selbststudium bearbeitet von Ingenieur Gustav
                                 										Ziehn. Zweite, verbesserte Auflage. Strelitz i. M. M. Hittenkofer. Preis M
                              									10,–.
                           Härteuntersuchungen an Radreifenstoff. Nach dem Kohn-Brinellschen Kugeldruckverfahren, Von Dr.-Ing. Bruno Schwarze, Regierungsbaumeister im Königl.
                              									Eisenbahn-Zentralamt. Mit 13 Figuren. Braunschweig 1912. Friedrich Vieweg &
                              									Sohn. Preis geh. M 2,50.
                           
                        
                           EINGESANDT.
                           Eine Fachausstellung für Edelmetall verarbeitende Gewerbe wird vom k. k.
                              									Gewerbeförderungsamt Wien IX, Severingasse 9, unter Mitwirkung der Wiener
                              									Genossenschaft der Juweliere usw. vom 1. bis 23. Juni d. J. veranstaltet werden.
                           Die Ausstellung soll einen Ueberblick über den jetzigen Zustand des Verfahrens bei
                              									der Edelmetallverarbeitung gewähren, sohin insbesondere die einschlägigen
                              									technischen Arbeitsbehelfe und die Erzeugnisse sowie auch die Hilfsgewerbe vorführen
                              									und sowohl den Entwurf als auch die Technik günstig beeinflussen. In allen diesen
                              									Richtungen sollen daher nur die hinsichtlich ihrer Konstruktion, Zweckmäßigkeit,
                              									Materialverwendung, Form- und Farbengebung besten Produkte in Betracht kommen.
                           Alle einschlägigen Auskünfte erteilt auf Ersuchen das Gewerbeförderungsamt.
                           
                        
                           
                           WIRTSCHAFTLICHE RUNDSCHAU.
                           
                              Internationaler Eisenmarkt.
                              (Nachdruck verboten.)
                              Dem günstigen Stande der Weltkonjunktur entspricht die feste Lage der Eisenmärkte in den wichtigsten Industriestaaten.
                                 										Während in Europa die Nachfrage nach Eisen bereits im Herbst 1911 kräftig zunahm
                                 										und zu einer Befestigung der Preise führte, lag der amerikanische Eisenmarkt bis in den ersten Monat des Jahres 1912
                                 										hinein noch matt. Erst in neuester Zeit macht sich auch in der Union die
                                 										Aufwärtsbewegung der allgemeinen wirtschaftlichen Konjunktur und in Verbindung
                                 										damit eine Steigerung des Bedarfs an Montanprodukten deutlich bemerkbar. Die
                                 										Hütten waren bald mit Aufträgen reichlich versehen und es konnten allenthalben
                                 										außer Betrieb gesetzte Hochöfen wieder angeblasen werden. Im Februar zeigte sich
                                 										zwar infolge der plötzlichen Steigerung der Produktion eine geringe Abschwächung
                                 										der Preise. Diese ist jedoch gegenwärtig wieder vollkommen ausgeglichen, da die
                                 										Nachfrage in stetem Wachsen begriffen ist. Neben der Belebung der Bautätigkeit
                                 										und den wieder reichlicher eingehenden Aufträgen in Eisenbahnbedarf wirkt auch
                                 										die Hemmung der Produktion in Großbritannien günstig auf den amerikanischen
                                 										Markt ein. Der Export zeigt in letzter Zeit eine beträchtliche Zunahme. Die englische Eisen- und Stahlgewinnung, die durch den
                                 										Bergarbeiterstreik vollständig lahmgelegt worden war, erholt sich nur langsam
                                 										von dem erlittenen Rückschlag. Die Kohlenlieferungen haben natürlich erst
                                 										geraume Zeit nach Beendigung des Streiks wieder begonnen, und die Lage des
                                 										englischen Kohlenmarktes kann selbst heute noch nicht als normal bezeichnet
                                 										werden. Es kommt hinzu, daß in verschiedenen ausländischen Absatzgebieten
                                 										die englische Eisenproduktion während des Streiks ganz erheblich an Boden
                                 										verloren hat. Wenn auch die Nachfrage im Inlande nach Wiederaufnahme des
                                 										Versandes stark zugenommen hat, so wird es doch voraussichtlich noch lange
                                 										dauern, bis die Marktlage wieder die frühere Stetigkeit zeigt. Die Preise für
                                 										die verschiedenen Sorten Stahl und Roheisen sind gegenwärtig ziemlich fest. Die
                                 										Lähmung der englischen Montanindustrie ist von ihren Konkurrenten auf dem
                                 										europäischen Kontinent nach Möglichkeit ausgenutzt worden. Vor allem hat die französische Schwerindustrie daraus großen Nutzen
                                 										gezogen. Obwohl durch die Einstellung der Zufuhr englischer Kohle und der
                                 										Zunahme des Exports französischer Bergbauprodukte nach Belgien am Kohlenmarkte
                                 										eine recht fühlbare Knappheit herrschte, war es doch möglich, Hütten, Walzwerke
                                 										und gemischte Betriebe hinreichend mit Kohle zu versorgen und ihnen die
                                 										Ausnutzung der günstigen Marktlage in Stahl und Eisen zu ermöglichen. Die
                                 										Roheisenproduzenten und die weiterverbeitende Industrie besserten die Preise
                                 										ständig auf, ohne jedoch durch eine Ueberspannung derselben den Eingang von
                                 										Aufträgen zu gefährden. Matt bleibt infolge des herrschenden Preiskampfes die
                                 										Lage des Röhrenmarktes. Gegenwärtig ist die französische Montanindustrie nahezu
                                 										bis zur Grenze ihrer höchsten Leistungsfähigkeit in Anspruch genommen. Aehnlich
                                 										war die Lage der belgischen Eisenindustrie. Die
                                 										Ermattung, die sich hier Ende Februar und Anfang März bemerkbar machte, ist in
                                 										der zweiten Hälfte des Monats März einer durchgreifenden Besserung gewichen, die
                                 										auch jetzt noch anhält
                              
                                 
                                 Textabbildung Bd. 327
                                 
                              
                              und besonders in der steigenden Tendenz der Preise
                                 										zum Ausdruck kommt. Die Gunst der internationalen Marktlage kam auch der deutschen Montanindustrie sehr zu statten. Allerdings
                                 										ist zu berücksichtigen, daß in Deutschland infolge der günstigen Konjunktur im
                                 										Inlande schon lange vor Ausbruch des englischen Bergarbeiterstreiks eine starke
                                 										Zunahme der Nachfrage am Eisenmarkte zu beobachten war. Der Streik der
                                 										Bergarbeiter im Ruhrrevier hat die Produktion der Hütten usw. nicht
                                 										beeinträchtigt. Allerdings mußten zeitweilig für Kohle und Koks erhebliche
                                 										Preisabschläge gezahlt werden. Bis zu einem gewissen Grade ergibt sich die
                                 										günstige Lage des Eisenmarktes aus den Notierungen der Eisenpreise an der
                                 										Düsseldorfer Börse. Diese stellten sich Ende März pro Tonne in Mark wie
                                 										folgt:
                              
                                 
                                    
                                    1909
                                    1910
                                    1911
                                    1912
                                    
                                 
                                    Deutsches Gießereieisen I
                                    59–60
                                    63–65
                                    66
                                    73,50
                                    
                                 
                                           „                  „         III
                                    57–59
                                    62–64
                                    64
                                    70,00
                                    
                                 
                                           „        Bessemereisen
                                    59–61
                                    63–65
                                    70
                                    77,50
                                    
                                 
                                    Spiegeleisen      10–12% Mangan
                                    63–66
                                    63–65
                                    63–65–77,00
                                    
                                 
                              Da die Marktlage fest ist, kann noch mit weiteren Preissteigerungen gerechnet
                                 										werden.
                              
                           
                              Die Rentabilität der Maschinenfabriken
                              hat sich im letzten Geschäftsjahre, der günstigen
                                 										Entwickelung der allgemeinen Konjunktur entsprechend, wesentlich gehoben. Im
                                 										Jahre 1912 haben bisher 32 Aktiengesellschaften der Maschinenindustrie ihre
                                 										Bilanzen mit dem Vorjahre vergleichbar veröffentlicht. Das Grundkapital dieser
                                 										Gesellschaften ist im letzten Jahre von 57,90 auf 58,32 Mill. M angewachsen. Die
                                 										Summe der verteilten Dividende stieg von 4,15 auf 4,63 Mill. M. In
                                 										Prozenten des Nominalkapitals ergibt sich eine Steigerung von 7,2 auf 7,9
                                 										Prozent. Die Bewegung der Abschreibungen in den beiden letzten Jahren läßt sich
                                 										bei 33 Gesellschaften verfolgen. Das Aktienkapital derselben ist von 58,58 auf
                                 										58,99 Mill. M angewachsen. Die Summe der Abschreibungen stellte sich im letzten
                                 										Jahre auf 4,60 Mill. M gegen 3,98 Mill. M im Vorjahre. Für einen Vergleich von
                                 										Reingewinn und Verlusten in den letzten beiden Jahren lassen sich die Bilanzen
                                 										von 32 Gesellschaften verwerten. Bei diesen entwickelten sich die
                                 										Geschäftsergebnisse wie folgt:
                              
                                 
                                    Jahr
                                    Zahl derGesellschaften
                                    Aktien-kapital
                                    Reingewinnbezw. Verlust
                                    
                                 
                                    
                                    
                                    in Millionen Mark
                                    
                                 
                                    1910
                                    26  6
                                    45,1712,70
                                    + 6,83– 0,71
                                    
                                 
                                    1911
                                    25  7
                                    47,8510,68
                                    + 7,80– 0,95
                                    
                                 
                              Der Reingewinnüberschuß ist bei diesen Gesellschaften von 6,12 auf 6,85 Mill. M
                                 										gestiegen. In Prozenten des jeweiligen Aktienkapitals ergibt sich eine
                                 										Steigerung von 10,6 auf 11,7 Prozent.
                              
                           
                              Kupfergewinnung im Ural im Jahre 1911.
                              Die Kupferausschmelzung im Ural erreichte im Jahre 1911 eine Menge von 815750
                                 										Pud, während sie im Jahre vorher nur 612361 Pud betragen hatte. Demnach hat die
                                 										Produktion im verflossenen Jahre um 203389 Pud, d.h. um 33% zugenommen. Die
                                 										einzelnen Kupferwerke im Ural haben 1911 nachstehende Mengen produziert: Im
                                 										Werch-Issetzki-Werk 79840 Pud, im Polewski-Werk 70586 Pud,
                              
                                 
                                 Textabbildung Bd. 327
                                 
                              
                              im Wijiski-Werk 100493 Pud, im Werch-Kyschtym-Werk
                                 										134924 Pud, in der Bogoslaw-Gesellschaft 246079 Pud und im Soimakow-Werk 183828
                                 										Pud. Infolge der Tätigkeit des letztgenannten Werkes weist auch die
                                 										Kupferausschmelzung des Ural eine Zunahme auf. Das Soimakow-Werk war im Jahre
                                 										1910 noch nicht im Betriebe.
                              Die Kupferausschmelzung hat sich in den letzten Jahren folgendermaßen gestaltet:
                                 										1908: 520644 Pud, 1909: 494308, Pud, 1910: 612361 Pud und 1911: 815750 Pud.
                              (Nach der Torg. Prom. Gazeta.)
                              
                           
                              Neugründungen und Kapitalserhöhungen in der
                                 										Montanindustrie.
                              (Nachdruck verboten.)
                              Die anhaltend günstige Tendenz der wirtschaftlichen Entwickelung hat ganz
                                 										wesentlich zur Belebung der Unternehmungslust in der Montanindustrie
                                 										beigetragen. Für Neugründungen und Kapitalserhöhungen wurden im ersten Quartal
                                 										1912 insgesamt 38,49 Millionen Mark angefordert. In der vorjährigen
                                 										Vergleichsperiode belief sich die Summe der Neuinvestierungen auf 24,76
                                 										Millionen Mark. Von den im ersten Quartal 1912 dem Geldmarkte entnommenen
                                 										Kapitalien wurden für Neugründungen 3,35 Millionen Mark und für
                                 										Kapitalserhöhungen 35,14 Millionen Mark aufgewendet. Mithin ist vor allem der
                                 										Kapitalbedarf der bestehenden Gesellschaften stark angewachsen. In den ersten
                                 										drei Monaten der Jahre 1906 bis 1912 verteilte sich die Summe der
                                 										Neuinvestierungen auf Neugründungen und Kapitalserhöhungen in Millionen Mark wie
                                 										folgt:
                              
                                 
                                    Jan./März
                                    Neu-gründungen
                                    Kapitals-erhöhungen
                                    Summe derNeuinvestierungen
                                    
                                 
                                    1906
                                    45,67
                                    22,30
                                    67,97
                                    
                                 
                                    1907
                                    17,72
                                    49,39
                                    67,11
                                    
                                 
                                    1908
                                      8,83
                                    15,16
                                    23,99
                                    
                                 
                                    1909
                                    28,73
                                    11,75
                                    40,48
                                    
                                 
                                    1910
                                      2,98
                                      6,03
                                      9,01
                                    
                                 
                                    1911
                                      2,66
                                    22,10
                                    24,76
                                    
                                 
                                    1912
                                      3,35
                                    35,14
                                    38,49
                                    
                                 
                              Die diesjährigen Kapitalserhöhungen werden nur noch von denen des Jahres 1907
                                 										übertroffen. Die für Neugründungen verwendete Summe erscheint im Vergleich zu
                                 										den Beträgen, die in den Jahren 1906 bis 1909 für diesen Zweck angefordert
                                 										wurden, auffallend niedrig. Von den diesjährigen Neugründungen entfallen auf 3
                                 										Aktiengesellschaften 2,10 Millionen Mark und auf 10 Gesellschaften m. b. H. 1,25
                                 										Millionen Mark. 11 Aktiengesellschaften erhöhten ihr Grundkapital um 35,04
                                 										Millionen Mark, während 2 Gesellschaften m. b. H. ihre Stammkapitalien um 0,10
                                 										Millionen Mark erweiterten.
                              
                           
                              Ausschreibungen und Projekte.
                              Mineralien, Metalle,
                                    										Maschinen.
                              Bulgarien. Lieferung von Fisenteilen für Waggonetts
                                 										für die staatliche Kohlengrube „Pernik“. Anschlag 11280 Fr. Kaution 5%
                                 										des Offertenbetrages. Kreisfinanzverwaltung in Sofia, 8. Mai 1912. Die
                                 										Lastenhefte, Verzeichnisse usw. können zum Preise von 3 Fr. von der Direktion
                                 										der Grube „Pernik“ bezogen werden.
                              
                                 Niederlande. Lieferung von 344000 kg gußeiserner Röhren und
                                    											von etwa 6000 kg gußeiserner Hilfsstücke und
                                 
                              
                                 
                                 Textabbildung Bd. 327
                                 
                              
                              Syphons. 29. April 1912. Kommission für die zu
                                 										errichtende gemeinschaftliche Gasfabrik von Numansdorp und Klaaswaal (Provinz
                                 										Südholland). Das Besteck und die Bedingungen sind von Montag, den 8. d. Mts., an
                                 										gegen Bezahlung von 0,25 fl für das Stück bei dem Vorsitzenden der genannten
                                 										Kommission, J. Vlielander, in Numansdorp erhältlich.
                              Lieferung von verschiedenen Schlössern. Anschlag 8996
                                 										Fr. Kaution 450 Fr. Ebenda, 4. Mai 1912. Lastenhefte sowie das Verzeichnis Nr.
                                 										24628 liegen an Werktagen in der Kanzlei der Kreisfinanzverwaltung zur Einsicht
                                 										aus.
                              Eisenbahnmaterial.
                              Niederlande. Lieferung von Eisenbahnmaterial. 30.
                                 										April 1912, 2 Uhr. Königlich Niederländisches Kolonialministerium im Haag.
                                 										Besteck Lit. Y. 17: 36000 verzinkte flußeiserne Tirefonds; Besteck Lit. Z. 17:
                                 										Baumaterial für leichte Eisenbahnen. Die Bestecke liegen auf dem technischen
                                 										Bureau des Kolonialministeriums zur Einsichtnahme aus und sind ersteres für 1,
                                 										letzteres für 2 Gulden bei der Firma Mart. Nyhoff im Haag erhältlich.
                              Verschiedenes.
                              Italien. Bau von zwei Wasserleitungen. Gemeinde Monte
                                 										Argentario (Provinz Grosseto). 29. April 1912, vormittags 11 Uhr.
                                 										Gesamtvoranschlag 86228,92 L. Offerten, Zeugnisse und vorläufige
                                 										Sicherheitsleistung (4000 L.) bis 28. April 1912. Endgültige Sicherheitsleistung
                                 										8000 L. Kontraktspesen 1500 L. Näheres in italienischer Sprache beim
                                 										Reichsanzeiger.
                              Oesterreich-Ungarn. Lieferung von Oelen usw. Längstens
                                 										30. April 1912, mittags, K. K. Staatsbahndirektionen in Wien, Linz, Innsbruck,
                                 										Villach, Pilsen, Prag, Olmütz, Krakau; Lemberg, Stanislau, k. k. Betriebsleitung
                                 										in Czernowitz und k. k. Direktionen für die Nordbahn, für die Böhmische
                                 										Nordbahn, für die Nordwestbahn und für die Linien der
                                 										Staatseisenbahngesellschaft: Lieferung von vegetabilischen und Mineralölen
                                 										sowie von diversen Fettwaren (Heizöl, Petroleum, Fluid, Benzin,
                                 										Mineralschmieröl, Vaselin, Terpentin usw.) für die österreichischen
                                 										Staatsbahnen. Näheres bei den betreffenden Direktionen (Betriebsleitung),
                                 										Abteilung IV.
                              Rumänien. Städtische Arbeiten in Bukarest. Die
                                 										ursprünglich im Betrage von 12 Millionen Lei von der hauptstädtischen
                                 										Bürgermeisterei zwecks Vornahme verschiedener größerer Arbeiten geplante Anleihe
                                 										soll nunmehr auf 30 Millionen Lei erhöht werden. Bis zur endgültigen Aufnähme
                                 										dieser Anleihe, hinsichtlich deren eine Vorlage den gesetzgebenden
                                 										Körperschaften zur Annahme bereits unterbreitet worden ist, soll die Gemeinde
                                 										ermächtigt werden, bei irgend welcher Bank eine provisorische Anleihe
                                 										aufzunehmen.
                              Nach dem Motivenberichte sollen die 30 Millionen verwendet werden:
                              
                                 1. zum Ausbau der Kanalisation der Stadt, die besonders in
                                    											den tiefer gelegenen Teilen der Stadt vollständig fehlt;
                                 2. zur Ausbesserung und Vergrößerung der Filteranlagen in
                                    											Bâcu-Arcude, die mit dem Einsturz drohen;
                                 3. zur Anlage von Gärten, Promenaden und Alleen;
                                 4. zur Vergrößerung des Schlachthauses, das den Ansprüchen
                                    											der Fleischhauer nicht entspricht;
                                 5. zur Anlage von Markthallen und Verkaufsplätzen;
                                 6. zur Anlage von Oefen zur Verbrennung des
                                    											Kehrichts;
                                 7. zum Bau von Volksschulen und schließlich zum Bau von
                                    											neuen Straßenbahnlinien.
                                 
                              Die aufgeführten Arbeiten sollen in dem Zeitraum vor. 5 Jahren durchgeführt
                                 										werden. Ihre Ausschreibung wird erst nach Aufstellung und Bewilligung des
                                 										städtischen Budgets erfolgen. (Bericht des Kaiserlichen Konsulats zu Bukarest
                                 										vom 26. März 1912.)
                              ––––––––––
                              ☞ Die beigefügten Prospekte der Firmen Briegleb, Hansen
                                    											& Co., Gotha, und G. Rüdenberg jun.,
                                    											Hannover, empfehlen wir der geneigten Beachtung unserer Leser
                                 										bestens.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 327