| Titel: | BÜCHERSCHAU. | 
| Fundstelle: | Band 327, Jahrgang 1912, Miszellen, S. LXXIII | 
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                        BÜCHERSCHAU.
                        Bücherschau
                        
                     
                        
                           Chauffeurkurs.
                              									Gemeinverständliche Vorbereitung zur Chauffeurprüfung und Leitfaden für
                              									Automobilisten. Von Ing. Karl Blau. 81 Figuren. Wien
                              									1911. Druckerei und Verlags-A.-G. vorm. R. v. Waldheim, Jos. Eberle & Co. Preis
                              									geb. K. 3,60 = M 3,–.
                           Das Buch wendet sich an einen ganz bestimmten Leserkreis, nämlich an solche Leute,
                              									die dem Chauffeurberuf zustreben, ohne in ihrer bisherigen Beschäftigung Gelegenheit
                              									gefunden zu haben, irgend welche technischen Vorkenntnisse zu erwerben. Deshalb ist
                              									bei der Darstellung des Stoffes auf möglichst einfache Erklärungsweise Rücksicht
                              									genommen, um dem Verständnis des Leserkreises näher zu kommen. Jedoch ist der
                              									Verfasser bei der Klärung der Einzelteile nicht stehen geblieben, sondern hat auch
                              									den Zusammenhang der einzelnen Teile und ihr Ineinandergreifen in dem
                              									Gesamtorganismus des Automobils anschaulich erläutert.
                           Im Anhang sind jene gesetzlichen Bestimmungen abgedruckt, deren Kenntnis nach den
                              									bestehenden Verordnungen in Deutschland und Oesterreich bei der Prüfung von
                              									Wichtigkeit ist.
                           W.
                           Brandproben an Eisenbetonbauten.
                              									(Deutscher Ausschuß für Eisenbeton.) Ausgeführt im Kgl. Materialprüfungsamt zu
                              									Groß-Lichterfelde-West im Jahre 1910. Bericht erstattet von Prof. M. Gary, Abteilungsvorsteher im Kgl. Materialprüfungsamt,
                              									Berlin 1911. Wilhelm Ernst & Sohn. Preis geh. M 2,–.
                           Die Ausführung der in dem vorliegenden Werkchen behandelten Versuche ist auf
                              									Veranlassung des Deutschen Ausschusses für Eisenbeton geschehen. Gemäß dem Programm
                              									des Eisenbetonausschusses sollten die Versuche in vierfacher Richtung Aufschluß
                              									geben. 1. Messung der Wärmeübertragung im Beton, 2. Widerstandsfähigkeit
                              									verschiedener Betonmischungen gegen Feuer und Löschwasser, bei Verwendung
                              									verschiedener Stoffe, 3. Feststellung der zu einem zuverlässigen Eisenschutz bei
                              									Feuergefahr erforderlichen Dicke der umhüllenden Betonschicht, 4. Feststellung der
                              									etwaigen Einbuße bestimmter Konstruktionen an Tragfähigkeit durch Feuer und Wasser
                              									während des Brandes und nach dem Brande. Zum Vergleich wurden ferner herangezogen a)
                              									Sandbeton, b) Flußkies Norddeutschlands, c) Flußkies Süddeutschlands, d) Grutz und
                              									Kleinschlag aus Muschelkalk, e) Grutz und Kleinschlag aus Basalt, f) Grutz und
                              									Kleinschlag aus Granit. Als Versuchsobjekt wurden zwei Häuschen errichtet, die eine
                              									Grundfläche von je etwa 6 × 4 m = 24 qm bedeckten und voneinander einen Abstand von
                              									etwa 8,5 m hatten. Vor den eigentlichen Brandproben wurde ein Deckenstreifen (1,24/6
                              									m) einer Probebelastung unterworfen, deren Auflast nach den amtlichen Bestimmungen
                              									festgestellt wurde. Dabei wurden bleibende Veränderungen, insbesondere Risse
                              									nicht konstatiert. Es ist im Rahmen einer Buchbesprechung natürlich nicht möglich,
                              									auf die Ausführung der Versuche selbst hier näher einzugehen, doch seien die
                              									wichtigsten Ergebnisse der Versuche angeführt: Vor allem ist die Dicke der Umhüllung
                              									ohne wesentlichen Einfluß auf die Standfestigkeit bei einem gewöhnlichen
                              									Schadenfeuer. („Der Kalksteinschotterbeton ist dem Flußkiesbeton in bezug auf
                                 										Langsamkeit der Wärmeübertragung und Haltbarkeit der Ueberdeckung der Eisen
                                 										gegenüber dem Feuer Löschwasser überlegen“.) Bei richtiger Konstruktion
                              									vermögen die Decken auch im Feuer höhere Lasten als die Nutzlast zu tragen. Es ist
                              									nicht anzunehmen, daß ein Eisenbetongebäude durch Brand zerstört wird.
                           Diese Versuche bilden nach Ansicht des Referenten einen wesentlichen Beitrag unserer
                              									Kenntnisse über das Verhalten des Eisenbetons bei Schadenfeuer. Sie bestätigen
                              									insbesondere wieder die Ueberlegenheit des Eisenbetons gegenüber anderen Bauweisen,
                              									insbesondere gegenüber dem Eisen.
                           Kaiserslautern.
                           A. Marx, Dipl.-Ing.
                           Die Spinnerei. Ein Ueberblick
                              									über die in der Spinnerei gebräuchlichen Rohmaterialien und ihre Verarbeitung. Von
                              									M. Lehmann. Aus Natur und Geisteswelt. Bd. 338. 35
                              									Figuren. Leipzig 1911. B. G. Teubner. Preis M 1,25.
                           Nur wer sein Gebiet durch und durch beherrscht, vermag aus ihm das Wesentliche
                              									herauszugreifen, es in kurzer Form anregend und jedem verständlich darzulegen. In
                              									kaum über hundert Seiten folgen wir dem Verfasser nach einer anziehenden
                              									historischen Einleitung zu den Rohstoffen und ihrer Gewinnung. Er beginnt mit der
                              									bedeutendsten Faser der Textilindustrie, der Baumwolle, der er Leinen, Ramie, Hanf,
                              									Jute, Wolle, Seide folgen läßt. Anschließend erwähnt sind die mineralischen
                              									Rohstoffe, die zu Gespinsten verwendet werden können, sowie die Abfallspinnerei, der
                              									am Ende des Buches unter „Schappe“ eingehend gedacht wird. Vorzüglich sind
                              									nun die folgenden modern wissenschaftlichen Betrachtungen. In übersichtlichen
                              									Tabellen wird über Export, Import, Gesamtproduktion und Weltkonsum der textilen
                              									Rohstoffe Aufschluß gegeben. Der Hauptteil behandelt die Verarbeitung der
                              									Rohmaterialien bis zu den fertigen Spinnprodukten. Mit Auswahl sind die
                              									verschiedenen Maschinen und deren Apparatur in klarer sachlicher Form besprochen und
                              									durch schematische Figuren und Abbildungen dem Leser näher gebracht.
                           Das Büchlein kann nicht mir dem Laien, sondern auch allen denen empfohlen, werden,
                              									die in der Textilbranche tätig sind.
                           R. Clavel.
                           
                        
                           BEI DER REDAKTION EINGEGANGENE BÜCHER.
                           Polsters Jahrbuch und Kalender 1912. Ratgeber für
                              									Handel, Industrie und Verbrauch von Kohle, Koks, Briketts und anderen
                              									Heizmaterialien. Zwölfter Jahrgang. I. und II. Teil. Leipzig 1912. Ludwig Degener.
                              									Preis in Leinen M 4,–, in Leder M 6,–.
                           Das Vaterland in Gefahr. Denkschrift über die Nachteile
                              									der Elektrisierung der Staatseisenbahnen. Von Oskar
                                 										Kresse. Berlin. John Schwerin. Preis M 1,–.
                           Eisenhochofenschlacken, ihre Eigenschaften und ihre
                                 										Verwendung. Von Ing. Chem. Hans Fleißner,
                              									Adjunkt an der K. K. Montanistischen Hochschule zu Przibram. Mit 32 Figuren, Halle
                              									a. S. 1912., Wilhelm Knapp. Preis M 3,–.
                           Die binären Metallegierungen. Von Dr. K. Bornemann, Professor an der Techn. Hochschule Aachen. Mit
                              									38 Tafeln. Teil II. Halle a. S. 1912. Wilhelm Knapp; Preis M 9,60.
                           
                        
                           EINGESANDT.
                           Im Verein zur Beförderung des Gewerbfleißes findet am Montag,
                                 										den 6. Mai d. Js., 7½ Uhr abends im Hofmannhaus, Berlin W., Sigismundstr. 4
                              									ein Vortrag des Ingenieurs Carl Morgenstern, Stuttgart;
                              									über Schornsteinbau für gewerbliche Zwecke und Wohnhäuser und über Raumentlüftung
                              									statt; Gäste sind willkommen.
                           
                        
                           
                           WIRTSCHAFTLICHE RUNDSCHAU.
                           
                              Deutschlands Eisenbahnen im I. Quartal 1912.
                              Nachdruck verboten.
                              Die Entwicklung des Bahnverkehrs in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres
                                 										zeigt deutlich, daß nicht nur die Ein- und Ausfuhr, sondern auch der
                                 										Warenverkehr im Inlande bedeutend gestiegen ist. Dies geht vor allem aus der
                                 										kräftigen Zunahme des Güterverkehrs hervor. Die Gesamteinnahmen der deutschen
                                 										Eisenbahnen betrugen im Monat März 1912 232,19 Mill. M gegen 217,05 Mill. M im
                                 										vorjährigen Parallelmonat. Von den diesjährig Einnahmen entfallen auf den
                                 										Güterverkehr 168,83 Mill. M und auf den Personenverkehr 63,36 Mill. M. Im März
                                 										1911 brachte die Güterbeförderung 159,12 Mill. M und der Personenverkehr 57,92
                                 										Mill. M. Berücksichtigt man, daß im März 1912 die Gesamtlänge der Bahnen
                                 										53192,68 km betrug, das sind 727,69 km mehr als im Vorjahre, so erhält man für
                                 										die einzelnen Monate des ersten Quartals 1911 und 1912 folgende Einnahmen aus
                                 										dem Güterverkehr pro Kilometer in Mark:
                              
                                 
                                    
                                    1911
                                    1912
                                    Zunahme in M.
                                    in Proz.
                                    
                                 
                                    Januar
                                    2621
                                    2827
                                    + 206
                                    +   7,86
                                    
                                 
                                    Februar
                                    2629
                                    2974
                                    + 345
                                    + 13,12
                                    
                                 
                                    März
                                    3050
                                    3192
                                    + 142
                                    +   4,66
                                    
                                 
                              Daß der Grad der Steigerung im März 1912 nicht so bedeutend war wie in den beiden
                                 										vorangegangenen Monaten, erklärt sich zum Teil daraus, daß im Januar und noch
                                 										mehr im Februar der Frachtverkehr auf den inländischen Wasserstraßen gänzlich
                                 										lahmgelegt war, so daß die Eisenbahnen besonders stark in Anspruch genommen
                                 										werden mußten. Bis zu einem gewissen Grade hat im März auch der
                                 										Bergarbeiterstreik im Ruhrrevier den Güterverkehr beeinträchtigt. Von
                                 										besonderem Interesse ist ein Vergleich der diesjährigen Einnahmen mit den im
                                 										ersten Quartal des Hochkonjunkturjahres 1907 erzielten Betriebsergebnissen.
                                 										Damals belief sich die Durchschnittseinnahme pro Kilometer im Januar auf 2487 M,
                                 										im Februar auf 2368 M und im März auf 2712 M.
                              
                           
                              Absatz von landwirtschaftlichen Maschinen in
                                 										Rumänien.
                              Der Verkauf landwirtschaftlicher Maschinen in Rumänien, der bereits im vorigen
                                 										Jahre der Ernte entsprechend ein recht guter war, wird sich im Laufe dieses
                                 										Jahres voraussichtlich noch steigern. Insbesondere hat sich der Absatz von Ackergeräten gegenüber dem des Vorjahres gehoben;
                                 										Einschar- und Zweischarpflüge waren sehr begehrt, während Mehrscharpflüge
                                 										beinahe ganz vernachlässigt wurden. In Drillmaschinen
                                 										und Trieuren haben die österreichischen Fabrikanten
                                 										einen größeren Absatz gehabt, weil sie diese, den hiesigen Bodenverhältnissen
                                 										Rechnung tragend, so konstruiert haben, wie sie hierzulande verlangt werden. Mähmaschinen aller Art, wonach eine lebhafte
                                 										Nachfrage ist, werden nur aus Nordamerika bezogen. Die Amerikaner haben auch den
                                 										Versuch gemacht, Benzin-Lokomobilen zu Pflugzwecken
                                 										einzuführen. Dieser Versuch kann, jedoch als gescheitert betrachtet werden, da
                                 										die gemachten Proben ungünstige Resultate ergeben haben. Für Milchbereitungsmaschinen ist das Land noch nicht
                                 										reif, da die Viehzucht sehr darniederliegt. Das Motorengeschäft hat etwas nachgelassen, weil die größeren Gemeinden
                                 										alle schon Mühlen besitzen.
                              
                                 
                                 Textabbildung Bd. 327
                                 
                              
                              Für den Gang des Geschäfts in, der oberen Moldau ist die Tatsache
                                 										bemerkenswert, daß viele Pächter aus diesem Teile des Landes nach der
                                 										europäischen und asiatischen Türkei verziehen, wo sich für die Landwirtschaft
                                 										gute Aussichten eröffnen sollen. Es wäre sehr angezeigt, wenn die deutschen
                                 										Fabrikanten recht früh dort Beziehungen anknüpfen würden.
                              Zu erwähnen ist schließlich noch, daß sich in Bukarest, Strada Carol Nr. 29,
                                 										neuerdings eine Aktiengesellschaft unter der Firma
                                 											„Comertul romaneso“ mit einem Anfangskapital von 500000 Lei
                                 										(steigerungsfähig auf 1 Million Lei) gebildet hat, die sich mit der Einfuhr und dem Vertriebe
                                    											landwirtschaftlicher Maschinen befassen wird.
                              (Bericht des Kaiserlichen Konsulats zu Bukarest vom 15. April
                                 										1912.)
                              
                           
                              Geschäftsberichte.
                              (Nachdruck verboten).
                              Schwartzkopff. Der Beschäftigungsgrad in den Betrieben
                                 										der Berliner Maschinenbau-Aktien-Gesellschaft hat im
                                 										April keine großen Veränderungen im Vergleich zum Monat März aufzuweisen. In der
                                 											Eisengießerei hat die Zahl der Beschäftigten
                                 										abgenommen, doch ist im übrigen die Geschäftslage befriedigend. In der
                                 										Metallgießerei ist die Zahl der Arbeiter die gleiche geblieben, doch wird die
                                 										Beschäftigung nicht mehr als gut, sondern nur als befriedigend bezeichnet. In
                                 										der Schmiede ist die Zahl der Arbeiter gestiegen. Der
                                 										Geschäftsgang ist gut, was sich auch in der Zahl der Ueberstunden und in den
                                 										Doppelschichten ausdrückt. In der Abteilung Allgemeiner
                                 										Maschinenbau hat die Zahl der Beschäftigten
                                 										ebenfalls zugenommen. Der Geschäftsgang ist weiter gut. Auch im Kesselbau bleibt die Arbeitsgelegenheit reichlich,
                                 										ohne daß dies indessen zu einer Vermehrung der Arbeiter geführt hätte. In der
                                 											Lokomotivbauanstalt in Wildau ist der
                                 										Geschäftsgang befriedigend. Einstellungen fanden nicht so viele statt, um die
                                 										Entlassungen der letzten Zeit auszugleichen. Ueberstunden und Doppelschichten
                                 										sind ziemlich häufig. Im Torpedobau wird die
                                 										Beschäftigung noch immer als schlecht bezeichnet. Entlassungen haben indes nicht
                                 										stattgefunden. Im Setzmaschinenbau ist die
                                 										Geschäftslage befriedigend. Die Zahl der Arbeitskräfte hat gegen März
                                 										zugenommen. Insgesamt ergibt sich für die berücksichtigten Abteilungen eine
                                 										minimale Zunahme der Arbeiterzahl. Daraus ist zu schließen, daß alles in allem
                                 										der Geschäftsgang im allgemeinen als befriedigend bezeichnet werden kann.
                              Allgemeine Elektrizitäts-Gesellschaft. Im Kabelwerk Oberspree ist der Geschäftsgang sehr gut.
                                 										Die Einstellungen von Arbeitskräften überwiegen noch immer. Es werden zwei und
                                 										drei Schichten gemacht; Ueberstunden kommen nur vereinzelt vor. In der Abteilung
                                 											Automobilbau ist die Arbeitsgelegenheit sehr
                                 										reichlich, so daß der Geschäftsgang als sehr gut zu bezeichnen ist. Die Zahl der
                                 										Arbeiter ist im Steigen begriffen. In der Mikenitfabrik in Hennigsdorf ist die Beschäftigung gut; fortwährend
                                 										werden noch Einstellungen vorgenommen. Ueberstunden kommen nicht vor; es werden
                                 										drei Schichten zu je acht Stunden gemacht. In der Heizapparatefabrik in Hennigsdorf ist der Geschäftsgang sehr gut.
                                 										Ueber- und Doppelschichten kommen nicht vor. Es überwiegen die
                                 										Einstellungen.
                              
                                 
                                 Textabbildung Bd. 327
                                 
                              
                              Deutsche Waffen- und Munitionsfabriken. In der
                                 											Kugellagerfabrik ist der Geschäftsgang gut.
                                 										Ueberstunden und Doppelschichten werden zeitweise gemacht. Die Zugänge an
                                 										Arbeitskräften überwiegen die Abgänge. In der Kugelfabrik ist die Beschäftigung befriedigend. Ueberstunden sind
                                 										häufig, Einstellungen vereinzelt. Im Laufgewehrbau,
                                 										die nur eine kleine Anzahl Arbeiter beschäftigt, ist der Geschäftsgang
                                 										befriedigend; In letzter Zeit kamen wenig Entlassungen vor.
                              L. Loewe & Co. Der vor kurzem durch den Streik
                                 										unterbrochene Geschäftsgang ist sehr lebhaft, und die Zähl der Beschäftigten
                                 										nimmt zu.
                              Daimler. Für den Betrieb in Marienfelde ist der
                                 										Geschäftsgang im April als sehr gut zu bezeichnen. Es überwiegen die
                                 										Einstellungen. Die Arbeitszeit ist neunstündig. Ueberstunden und Doppelschichten
                                 										werden nicht gemacht.
                              Deutsche Telephonwerke. Der Geschäftsgang bleibt gut.
                                 										Von März bis April hat die Zahl der Beschäftigten merklich zugenommen. In vier
                                 										Abteilungen werden Ueberstunden, in drei Doppelschichten gemacht. Noch immer
                                 										überwiegen die Zugänge an Arbeitskräften die Abgänge.,
                              Mix & Genest. Die Zahl der beschäftigten
                                 										Arbeitskräfte ist im Vergleich zum Monat März etwas zurückgegangen. Die Abnahme
                                 										entfällt ausschließlich auf die Arbeiterinnen, bei den männlichen Arbeitskräften
                                 										erfordert die Erledigung der Aufträge eine weitere Vermehrung.
                              Niles Werkzeugmaschinen. Die Beschäftigung ist
                                 										augenblicklich sehr gut. Es fanden mehr Einstellungen als Entlassungen statt.
                                 										Zahlreiche Ueberstunden, auch Doppelschichten, werden gemacht.
                              
                           
                              Ausschreibungen und Projekte.
                              Mineralien. Metalle.
                                    										Maschinen.
                              Belgien. Lieferung von Geldschränken, Zirkeln, 70 kleinen Bremswagen zum Transport von Gleismaterial, Lokomotiven- und Wagenhebeapparaten, Hebeböcken usw. Demnächst. Börse
                                 										in Brüssel. 17 Lose. Anlieferung an verschiedenen Stationen.
                              Türkei. Lieferungen von Maschinen und sonstigen
                                    											Gegenständen. Kriegsministerium in Konstantinopel: Vergebung der
                                 										Lieferung folgender Maschinen für die Fabrik in Feshane und die Baumwollweberei
                                 										in Makriköj: einer Dampfmaschine von 450 HP mit Kessel und Zubehör; drei.
                                 										Webstühlen, drei Schiffchen, 24 Teppichwebstühlen, 4 verschiedenen Webstühlen, 6
                                 										Seilereimaschinen, 2 Garnhaspelmaschinen und einer Bindfadenmaschine. Die
                                 										Vertreter großer deutscher Firmen werden gebeten, sich umgehend auf der
                                 										General-Intendantur bei dem genannten Ministerium einzufinden.
                              Elektrotechnische Industrie.
                              Belgien. Lieferung von Umschaltern für die
                                    											Telegraphenverwaltung. 8. Mai 1912, 11 Uhr. Börse in Brüssel.
                                 										Speziallastenheft Nr. 1120.
                              Eisenbahnmaterial.
                              Italien. Bahnbau. Generaldirektion der Staatsbahnen in
                                 										Rom. 17. Mai 1912, vorm. 8 Uhr. Erneute Ausschreibung des Baues einer 12472,35 m
                                 										langen Strecke der Eisenbahnlinie Sciacca–Ribera–Porto Empedocle (Sizilien)
                                 										(vergl. „Nachrichten“ Nr. 28 vom 8. März 1912). Voranschlag 2150000 Lire.
                                 										– Zeugnisse und vorläufige Sicherheitsleistung (80000 Lire) bis 7. Mai 1912.
                                 										Endgültige Sicherheitsleistung 200000 Lire. – Näheres in italienischer Sprache
                                 										beim Reichsanzeiger.
                              
                                 
                                 Textabbildung Bd. 327
                                 
                              
                              Uruguay. Lieferung von Materialien für die Eisenbahnen
                                    											des Hafens von Montevideo. Angebote in Uebereinstimmung mit den
                                 										Bedingungen, welche in dem Sekretariat des Ministeriums der öffentlichen
                                 										Arbeiten wochentags von 2 bis 5 Uhr nachmittags eingesehen werden können. Die
                                 										Angebote sind auf Stempelpapier einzureichen und werden in diesem Sekretariat
                                 										bis zum 4. Juni d. J. 3½ Uhr nachmittags angenommen, zu welchem Zeitpunkt sie in
                                 										Gegenwart der dem Akte beiwohnenden Bewerber geöffnet werden. Die Verwaltung
                                 										behält sich das Recht vor, das nach ihrem Dafürhalten passendste anzunehmen oder
                                 										alle abzulehnen, falls sie keine annehmbar finden sollte.
                              Uruguay. Verwaltungsrat des Hafens von Montevideo.
                                 										Betriebs- und Unterhaltungsbureau. Aufforderung zur Einreichung von Angeboten
                                 										zur Lieferung und zum Bau von vier elektrischen
                                    											Drehbrücken von 1500 kg und von 800 m Geleisen für die Zollschuppen S.
                                 										1 und S. 2. Angebote in Uebereinstimmung mit den Bedingungen, welche die
                                 										Bewerber wochentags von 10 Uhr morgens bis 5 Uhr nachmittags in diesem Bureau,
                                 										calle Piedras No. 156, einsehen können. Die Angebote sind auf Stempelpapier
                                 										einzureichen und werden im Sekretariat des Verwaltungsrats des Hafens bis zum
                                 										20. Juni 1912, nachmittags 3 Uhr, angenommen, zu welchem Zeitpunkte sie geöffnet
                                 										werden. Die Verwaltung behält sich das Recht vor, dasjenige anzunehmen, welches
                                 										seinen Interessen am besten entspricht, oder alle abzulehnen.
                              Italien. Lieferung von 45000 kg gelbem Karton in
                                 										Bobinen zur Herstellung der Schächtelchen für die Zigaretten „Macedonia“
                                 										für die Tabakmanufaktur in Palermo, Finanzministerium, Generaldirektion der
                                 										Monopole, in Rom, 9. Mai 1912, vorm. 10 Uhr. Offerten und Sicherheitsleistung
                                 										(2500 Lire) bis 8. Mai 1912. Näheres in italienischer Sprache beim
                                 										Reichsanzeiger.
                              Serbien. Absatzmöglichkeit für Bau- und Innenmaterial aller
                                    											Art, insbesondere für Schul- und Krankenhäuser. Das Kaiserliche
                                 										Konsulat in Belgrad berichtet: In Serbien sollen im Laufe dieses Jahres oder, im
                                 										nächsten Jahre folgende Bauten zur Ausführung kommen: Aus dem sogenannten
                                 										Schulfonds, welcher in Höhe von 2846816,21 Dinar bei der staatlichen
                                 										Hypothekenbank hinterlegt ist, eine technische Fakultät an der Belgrader
                                 										Universität 800000 Dinar, eine Nationalbibliothek in Belgrad 450000, ein
                                 										Mädchengymnasium in Belgrad 350000, ein Gymnasium in Nisch 150000, verschiedene
                                 										Mittel- und Volksschulen im Inland 600000, Bau einer Akademie der
                                 										Wissenschaften, Beitrag 200000 Dinar. Aus dem sogenanten Sanitätsfonds, welcher
                                 										in Höhe von 9230614,20 Dinar bei der staatlichen Hypothekenbank hinterlegt ist,
                                 										eine Landesirrenanstalt in Belgrad 1600000 Dinar, Vergrößerung der
                                 										Staatskrankenhäuser in Belgrad 1245000, 3 große Kreiskrankenhäuser in
                                 										Kragujewatz, Pozarewatz und Schabatz 1215000, 4 Kreiskrankenhäuser zweiter
                                 										Klasse in Wranja, Gornji Wilanowatz, Negotin und Uzitze 892500, ein
                                 										Kreiskrankenhaus in Prokuplje 107200, verschiedene Verschönerungsanlagen in dem
                                 										Badeorte Wrnjatchka banja 215000, für den Badeort Wranjska banja 290000, für den
                                 										Badeort Brestowatchka banja 17000 Dinar. Die fraglichen Baupläne befinden sich
                                 										in Vorbereitung. Es ist beabsichtigt, die Bauten im Wege öffentlicher
                                 										Ausschreibung zu vergeben. – Deutsche Interessenten hierfür sollten sich
                                 										beizeiten die Unterstützung eines zuverlässigen Vertreters in Belgrad sichern.
                                 										Das deutsche Konsulat in Belgrad ist zur kostenfreien Nennung geeigneter
                                 										Vertreter stets bereit.
                              ––––––––––
                              ☞ Die beigefugten Prospekte der Firmen Fried. Krupp
                                    											Akt.-Ges. Grusonwerk in Magdeburg-Buckau und Nollesche Werke in Weissenfels a/S. empfehlen wir der geneigten
                                 										Beachtung unserer Leser bestens.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 327