| Titel: | BÜCHERSCHAU. | 
| Fundstelle: | Band 327, Jahrgang 1912, S. 399 | 
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                        BÜCHERSCHAU.
                        Bücherschau
                        
                     
                        
                           Die Mineral-, Pflanzen- und
                                 										Teerfarben, ihre Darstellung, Verwendung, Erkennung und Echtheitprüfung.
                              									Von Hans Th. Bucherer. Mit 4 Tafeln. Leipzig 1911. Veit
                              									& Co. Preis geh. M 3,60, geb. M 4,60.
                           Das Buch beginnt mit den Farbstoffen des Tierreiches, wovon in der Technik sich nur
                              									noch die Cochenille erhalten hat, bespricht alsdann die heutzutage bedeutungsvollem
                              									Pflanzenfarbstoffe, die trotz der echten, künstlichen Farben ihren Platz teilweise
                              									innehalten. Speziell hingewiesen wird auf Blauholz und Gelbholz als ausländische
                              									Produkte, während Curcuma, Saflor, Orseile ihre einst so wichtige Bedeutung in
                              									der Seidenfärberei völlig eingebüßt haben. Mit Recht weist der Verfasser auf die
                              									hervorragenden Eigenschaften des Catechu als Seidenbeschwerungsmittel in Verbindung
                              									mit Ferrisalzen und Blauholz hin. Etwas eingehender als die übrigen Farbhölzer ist
                              									die Gewinnung des Pflanzenindigos besprochen. Es folgen die Mineral- oder Erdfarben,
                              									die in der Malerei, im Zeugdruck und zu Firnissen Verwendung finden. Sie sind
                              									übersichtlich mitgeteilt und durch Formeln teilweise näher erläutert. Eine
                              									volkswirtschaftliche und historische Betrachtung leitet das Kapitel der Teerfarben
                              									ein. Anschließend
                              									daran folgt die Verarbeitung des Teers. Hier beginnt nun sozusagen ein Lehrgang der
                              									Teerfarben an Hand der üblichen Formeln. Die Erklärungen sind verständlich und
                              									einfach gegeben. Trotzdem glaube ich kaum, daß der Wunsch des Verfassers, die terra
                              									incognita der Farbstoffe mit diesem Buch dem gebildeten Laien erschlossen zu haben,
                              									erreicht worden ist. Bei einer Neuauflage sollte auf wirklich allgemeinverständliche
                              									Darstellung entschieden mehr Rücksicht genommen werden.
                           R. Clavel.
                           Schmierung und Schmiervorrichtungen
                                 										von Motorwagen. Von August Bauschlicher. Berlin
                              									1912. Richard K. Schmidt & Co. Preis geb. M 2,80.
                           Als Band 44 in der bekannten autotechnischen Bibliothek des Verlages Richard Karl
                              									Schmidt & Co., Berlin, ist obiges Buch erschienen. In demselben werden in
                              									populärer Weise nach einigen theoretischen Betrachtungen die Ausbildung von
                              									Gleitlagern, Rollenlagern und Kugellagern, sowie die Eigenschaften der Schmierstoffe
                              									behandelt. Daran anschließend schildert der Verfasser die Schmiervorrichtungen für
                              									Motoren, Getriebe und Achsen der Motorwagen und gibt zuletzt eine Anleitung zur
                              									Wartung der Schmiervorrichtung.
                           Der etwas spröde Stoff, welchen das Buch behandelt, wird durch die populäre
                              									Darstellungsweise etwas leichter lesbar, aber leider leidet auch, wenigstens in den
                              									ersten Kapiteln, die wissenschaftlich einwandfreie Darstellung darunter, so daß bei
                              									späteren Auflagen des Buches hier eine Ueberarbeitung geboten erscheint.
                           Winkler.
                           Der mathematische Unterricht an den
                                 										deutschen Navigationsschulen. Von C. Schilling
                              									und H. Meldau. Leipzig 1912. B. ü. Teubner. Preis M
                              									2,–.
                           Im vorliegenden Heft der „Abhandlungen über den mathematischen Unterricht in
                                 										Deutschland, veranlaßt durch die internationale mathematische
                                 										Unterrichtskommission“ wird über den mathematischen Unterricht an den
                              									deutschen Navigationsschulen berichtet. Zur Vervollständigung des Bildes, das dieser
                              									Unterricht darbietet, wird auch kurz über die Ausbildung der Seeleute überhaupt,
                              									über die Organisation der Navigationsschulen, über den Betrieb des ganzen
                              									Unterrichts an ihnen und über die äußeren Verhältnisse berichtet, denen sich dieser
                              									Unterricht anzupassen hat.
                           Berlin.
                           E. Jahnke.
                           Alcools, alcool dénaturé,
                                 										dénaturants. Von Louis Calvet, Chefchemiker im
                              									Zentrallaboratorium des Finanzministeriums. VIII und 376 Seiten. Mit 31 Figuren.
                              									Paris und Lüttich 1911. Ch. Béranger. Preis Frcs. 6,–.
                           Der vorliegende neue Band der bekannten Sammlung „Manuels pratiques d'analyses
                                 										chimiques“ behandelt nur die Untersuchungsmethoden der für die Technik (für
                              									Heizung, Beleuchtung, chemische Industrie usw.) wichtigen Alkohole, während die
                              									Analyse des Trinkbranntweins bereits in einem früheren Band dieser Sammlung
                              									enthalten ist. Verfasser gibt zunächst einen kurzen Ueberblick über die technischen
                              									Grundlagen der Alkoholgewinnung und eine Erklärung für die in dieser Industrie
                              									gebräuchlichen Fachausdrücke, er geht dann näher auf die infolge der steuerlichen
                              									Belastung hier besonders häufig vorkommenden Verfälschungen ein und bespricht im
                              									Anschluß daran die geschichtliche Entwicklung und die heutige Praxis der
                              									Alkoholbesteuerung und -denaturierung, wobei er sich nicht nur auf Frankreich
                              									beschränkt, sondern auch die wichtigsten anderen Länder in den Kreis seiner
                              									Betrachtungen zieht. In einer Reihe von Tabellen sind diejenigen Industriezweige
                              									eines jeden Landes namhaft gemacht, denen die Verwendung denaturierten Alkohols
                              									erlaubt ist. Im dritten Kapitel werden auf etwa 100 Seiten die Untersuchungsmethoden
                              									der Alkohole, der reinen wie der denaturierten, ferner der Firnisse und des
                              									Kollodiums behandelt, wie sie in den Laboratorien des Finanzministeriums in
                              									Anwendung sind. Durch Rechenbeispiele, Tabellen und eine große Zahl recht guter
                              									Abbildungen werden diese Ausführungen veranschaulicht. In besonderen Kapiteln werden
                              									der Nachweis des Alkohols in Fruchtsäften, Seifen und anderen Gemischen, ferner die
                              									verschiedenen Verfahren zum Nachweis des Methylalkohols neben Aethylalkohol
                              									besprochen, auch unter Berücksichtigung der physikalischen Untersuchungsmethoden.
                              									Die in Deutschland und anderen fremden Ländern gebräuchlichen Methoden sind
                              									ebenfalls in einem eigenen Kapitel zusammengestellt. Der zweite Teil des Buches
                              									behandelt recht ausführlich und an der Hand umfangreicher Tabellen die
                              									Alkoholometrie und der dritte Teil endlich die in Frankreich bestehenden
                              									gesetzlichen Bestimmungen. Weiter findet man statistische Tafeln über Produktion,
                              									Verbrauch und Preisbewegung des Alkohols sowie ein ausführliches Inhaltsverzeichnis.
                              									Schon aus diesen kurzen Angaben läßt sich erkennen, daß der Inhalt des Buches sehr
                              									reichhaltig ist; es sei daher nicht nur dem Chemiker, sondern auch dem
                              									Nationalökonomen und Steuerfachmann bestens empfohlen.
                           A. Sander.
                           
                        
                           BEI DER REDAKTION EINGEGANGENE BÜCHER.
                           Deutscher Ausschuß für Eisenbeton. Prüfung von Balken zu Kontrollversuchen. Ausgeführt in
                              									der Materialprüfungsanstalt der Kgl. Technischen Hochschule zu Stuttgart. Bericht
                              									erstattet von Dr.-Ing. C. Bach, K. Württ. Baudirektor,
                              									Professor des Maschineningenieurwesens, Vorstand des Ingenieurlaboratoriums und der
                              									Materialprüfungsanstalt und O. Graf, Ingenieur der
                              									Materialprüfungsanstalt. Preis M 2,40.
                           Desgl. Versuche mit Stampfbeton. Ausgeführt im Kgl.
                              									Materialprüfungsamt zu Groß-Lichterfelde-West. Bericht erstattet vom Geh.
                              									Regierungsrat Professor M. Rudeloff, Direktor und
                              									Professor M. Gary, Abteilungsvorsteher im Kgl.
                              									Materialprüfungsamt. Preis geh. M 9,60.
                           Desgl. Die Beziehung zwischen Formänderung und
                                 										Biegungsmoment bei Eisenbetonbalken. Bericht erstattet von Prof. Dr.-Ing.
                              									E. Mörsch. Berlin 1912. Wilhelm Ernst & Sohn. Preis geh. M 1,20.
                           Die Spezialstähle; ihre Geschichte, Eigenschaften,
                                 										Behandlung und Herstellung. Von G. Mars,
                              									Dipl.-Ing. Vorsteher der Versuchsanstalt der Rheinischen Metallwaren- und
                              									Maschinenfabrik in Düsseldorf. Mit 143 Figuren. Stuttgart 1912. Ferdinand Enke.
                              									Preis M 17,–.
                           Die Zwischendampfverwertung in Entwicklung, Theorie und
                                 										Wirtschaftlichkeit. Von Dr.-Ing. Ernst
                                 										Reutlinger, Chefingenieur des beratenden Ingenieurbureaus Bidag der Hans
                              									Reisert-Gesellschaft m. b. H. in Köln. Mit 69 Figuren. Berlin 1912. Julius Springer.
                              									Preis geh. M 4,–, geb. M 4,80.
                           Kulturwerte der Technik. Festrede zur Feier des
                              									Geburtstages Sr. Majestät des Kaisers, gehalten am 27. Januar 1912 an der Kgl.
                              									Technischen Hochschule Hannover von Robert Otzen,
                              									Professor. Berlin 1912. Julius Springer. Preis M 1,–.
                           Oelmotoren in Viertakt- und Zweitaktbauart. Zwei Bände.
                              									Bearbeitet von H. Haeder, Ingenieur in Wiesbaden. Erster
                              									Band: Bauarten, Wirkungsweise, Berechnung und Konstruktionseinzelheiten der Motoren
                              									und Motorenteile. Mit 460 Figuren. Preis M 5,–. Zweiter Band: Normalien, Diagramme,
                              									Versuchsergebnisse, Gewichte, Preise, Rechnungsbeispiele, Werkstattzeichnungen und
                              									Bilder ausgeführter Motoren. Wiesbaden 1912. Otto Haeder. Preis geb. M 13,50.
                           Die Technik im zwanzigsten Jahrhundert. Von Geh.
                              									Reg.-Rat. Dr. A. Miethe, Professor an der Kgl.
                              									Technischen Hochschule, Berlin. Zweiter Band: Die Verarbeitung der Rohstoffe.
                              									Braunschweig 1912. George Westermann. Preis M 15,–.
                           
                        
                           
                           WIRTSCHAFTLICHE RUNDSCHAU.
                           
                              Internationaler Eisenmarkt.
                              (Nachdruck verboten.)
                              Die Berichte aus der Eisenindustrie melden seit Wochen In schier unaufhörlicher
                                 										Reihe Preiserhöhungen. In Deutschland setzte diese
                                 										Bewegung im Anfang dieses Jahres im Anschluß an die Erhöhung der Richtpreise des
                                 										Kohlensyndikats ein und hielt auch während der Erneuerungsverhandlungen im
                                 										Stahlwerksverband an, ohne daß bis zur Stunde irgendwelche bestimmte Vorzeichen
                                 										rückläufiger Preisbewegung zu bemerken wären. Das Roheisengeschäft gestaltete
                                 										sich im Mai außerordentlich lebhaft. Ebenso flott war das Inlandsgeschäft in
                                 										Halbzeug, so daß es sich vielfach als unmöglich erwies, die verlangten Mengen
                                 										rechtzeitig zu liefern. Der Auslandsmarkt blieb befestigt, besonders in
                                 										Großbritannien, wo seit Beendigung des Bergarbeiterstreiks starke Nachfrage
                                 										hervortrat. Beim Abschluß eines neuen zweijährigen Lieferungsvertrages mit der
                                 										preußischen Staatsbahn Verwaltung erreichte der Stahlwerksverband eine
                                 										Preiserhöhung um 2 Mark. Eine Folge hat freilich die Nichtsyndizierung der
                                 										B-Produkte doch schon gezeitigt: die Preise am Stabeisenmarkt flauten ab, da
                                 										einige Werke für die gesteigerte Produktion für das III. Quartal mit billigeren
                                 										Offerten, etwa 2 Mark unter den bisherigen Forderungen, herauskamen. Im Ausland blieb die Marktverfassung in den letzten
                                 										Wochen fast durchweg fest und zuversichtlich. Das konnte festgestellt werden,
                                 										obwohl sich gerade in den jüngsten Tagen an einigen Märkten eine weniger
                                 										lebhafte Kauftätigkeit bemerkbar macht. So wurde in der belgischen Eisenindustrie die Marktlage etwas ruhiger, da eine
                                 										große Anzahl von Werken für ein halbes Jahr im voraus beschäftigt ist. Die
                                 										infolgedessen geforderten überaus langen Lieferfristen veranlaßten einen Teil
                                 										der Verbraucher, die weitere Deckung ihres Bedarfes bis zum Herbst
                                 										aufzuschieben, weil man hofft, daß die Werke dann einen Teil ihrer starken
                                 										Auftragsbestände abgearbeitet haben und deshalb vielleicht eher auf die
                                 										gegenwärtig recht hohen Verkaufspreise einige Zugeständnisse gewähren. Das
                                 										belgische Kokssyndikat erhöhte die Preise für Gießereikoks für das zweite
                                 										Halbjahr um 3 fr. pro Tonne. Am Roheisenmarkt wirkte diese Koksverteuerung
                                 										bereits auf die Verkaufsnotierungen ein; Ende vorletzter Woche wurden die Preise
                                 										nahezu sämtlicher Sorten um 1,50 bis 2,0 fr. pro Tonne erhöht. Der belgische
                                 										Roheisenverbrauch stellte sich in den ersten vier Monaten des Jahres abzüglich
                                 										der Ausfuhr auf 1,02 Millionen Tonnen, d.h. um 0,12 Millionen Tonnen oder 13,34
                                 										v. H. höher als im Vorjahre. Die Ausfuhrnotierungen für Fertigerzeugnisse vor
                                 										allem am Blechmarkt wurden infolge der erwähnten Abschwächung der Kauftätigkeit
                                 										in der letzten Woche vereinzelt zum Rückgang gebracht. Die Bestätigung einer
                                 										Reihe von Geschäften, die mit England verhandelt
                                 										worden waren, blieb aus, da die englischen Firmen die Entwicklung der
                                 										Ausstandsbewegung der Transportarbeiter abwarten. Da England nicht allein für
                                 										die Ausfuhr, sondern auch für seinen eigenen Verbrauch ein starker Abnehmer
                                 										belgischer Industrieerzeugnisse ist, so könnte der neue englische Ausstand,
                                 										falls er größere Formen annähme, den belgischen Eisenwerken großen Schaden
                                 										zufügen. Am französischen Eisenmarkt häuften sich die
                                 										laufenden
                              
                                 
                                 Textabbildung Bd. 327
                                 
                              
                              Aufträge sehr stark an, so daß allgemein längere
                                 										Fristen gefordert wurden. Für Walzgut aller Art wurden Abschlüsse nur noch für
                                 										November oder Dezember dieses Jahres getätigt, da die Walzenstraßen bis dahin
                                 										voll besetzt sind. Besonders umfangreich gestaltete sich der Bedarf in Trägern
                                 										und Bandeisen. Die Kaufkraft der Abnehmer zeigte sich so stark, daß in der
                                 										letzten Woche von den Mitgliedern des Träger-Kontors eine neuerliche
                                 										Preiserhöhung um 5 fr. pro Tonne beschlossen wurde. Der Grundpreis steht nunmehr
                                 										um 20 fr. höher als am Ende des vergangenen Jahres. Der amerikanische Eisenmarkt ist seit mehreren Wochen durch die sehr
                                 										ruhige Tendenz des Roheisengeschäftes gekennzeichnet. Nachdem die Gießereien
                                 										sich vor einiger Zeit mit ihrem künftigen Bedarf versehen hatten., gaben die
                                 										Preise für basisches Eisen nach, zunächst auf 13,25 bis 13,50 Dollar,
                                 										schließlich auf 13 Dollar. Eine außerordentliche Belebung des Marktes in
                                 										Schienen und rollendem Material brachten die eine Zeitlang zurückgestellten
                                 										Käufe der Eisenbahngesellschaften. Um die Verträge einhalten zu können, boten
                                 										einzelne Waggonbauanstalten den Hüttenwerken Prämien für Lieferung im
                                 										Sommer.
                              (Nachdruck verboten)
                              
                           
                              Der Export von Metall- und
                                 										Holzbearbeitungsmaschinen
                              weist im bisherigen Verlauf des Jahres gegen das Vorjahr
                                 										eine erhebliche Steigerung auf. In den Monaten Januar bis April 1912 wurden
                                 										insgesamt 176419 dz Maschinen zur Bearbeitung von Metallen ausgeführt. Gegen die
                                 										Vergleichszeit des vergangenen Jahres bedeutet das eine Zunahme von 46761
                                 										dz. Die vom Ausland dafür gezahlte Summe erhöhte sich zugleich von 13,61
                                 										Millionen Mark auf 19,70 Millionen Mark. Am stärksten hat der Export nach
                                 										Frankreich, Oesterreich und Rußland zugenommen. Dagegen ist die Ausfuhr nach
                                 										Italien, einem der wichtigsten Absatzgebiete unserer Maschinenfabrikation, von
                                 										20973 dz auf 17559 dz zurückgegangen. Die Ausfuhr von Holzbearbeitungsmaschinen
                                 										ist in den ersten vier Monaten d. Js. von 37793 dz auf 44077 dz gestiegen. Der
                                 										Wert des Exports erhöhte sich von 4,04 Millionen Mark auf 4,60 Millionen Mark.
                                 										Auch der Absatz dieser Maschinen am italienischen Markt ist beträchtlich
                                 										gesunken. Rußland, Oesterreich-Ungarn und Brasilien waren mit erheblich größeren
                                 										Mengen als im Vorjahre die bedeutendsten Abnehmer von Holzbearbeitungsmaschinen.
                                 										In den Monaten Januar bis April der Jahre 1907 bis 1912 entwickelte sich die
                                 										Ausfuhr von Metall- und Holzbearbeitungsmaschinen in Doppelzentnern, wie
                                 										folgt:
                              
                                 
                                    Januar-April
                                    1907
                                    1908
                                    1909
                                    1910
                                    1911
                                    1912
                                    
                                 
                                    Metallbearbeitungsmaschinen
                                    136687
                                    156164
                                    115415
                                    120489
                                    129658
                                    176419
                                    
                                 
                                    Hofzbearbeitungsmaschinen
                                      28631
                                      33048
                                      25560
                                      32697
                                      37793
                                      44077
                                    
                                 
                              Der Export von Metallbearbeitungsmaschinen im laufenden Jahr übertrifft das
                                 										vordem günstigste Jahr 1908 um 20255 dz. Holzbearbeitungsmaschinen wurden 11029
                                 										dz mehr als im Jahre 1908 exportiert.
                              ––––––––––
                              (Nachdruck verboten.)
                              Blei- und Bleifabrikate. Die Düsseldorfer Meldung, daß
                                 										die Deutsche Verkaufsstelle für gewalzte und gepreßte Bleifabrikate die Preise
                                 										abermals erhöht habe, bildete bei dem Geschäftsgang der letzten Monate und
                                 										dem
                              
                                 
                                 Textabbildung Bd. 327
                                 
                              
                              dauernden Anziehen des Rohstoffpreises keine
                                 										Ueberraschung. Die Zufuhr von Bleierzen vom Ausland ist in den ersten vier
                                 										Monaten des laufenden Jahres auf 542681 dz gestiegen, das ergibt seit der
                                 										Vergleichszeit des Vorjahres ein Plus von 108094 dz. Dieser ganz
                                 										außerordentlichen Steigerung der Einfuhr unverhütteter Bleierze steht ein
                                 										unerheblicher Rückgang des Imports von Rohblei, nämlich von 252734 dz auf 250462
                                 										dz gegenüber. Die deutsche Bleifabrikation hat offensichtlich mit erhöhter
                                 										Aufnahmefähigkeit des deutschen Marktes zu rechnen; ihre günstige Konjunktur
                                 										ergibt sich auch aus den Exportziffern für Walz- und Preßfabrikate. Die Ausfuhr
                                 										von gewalztem Blei, Rollblei und Fensterblei hob sich in den ersten vier Monaten
                                 										1911 auf 1912 von 14782 Doppelzentner auf 18417 Doppelzentner. Der Wert dieser
                                 										Erzeugnisse stieg von 0,46 Millionen Mark auf 0,70 Millionen Mark. Bleidraht
                                 										wurde in den Berichtsmonaten 1304 dz, fast dreimal soviel als im Vorjahre,
                                 										exportiert. Die Exportsteigerung anderer wichtiger Bleifabrikate in
                                 										Doppelzentnern erhellt aus folgender Uebersicht:
                              
                                 
                                    Januar bis April
                                    1911
                                    1912
                                    + oder –
                                    
                                 
                                    Buchdruckerschriften
                                      3868
                                      4236
                                    +   368
                                    
                                 
                                    Röhren
                                    16723
                                    18624
                                    + 1901
                                    
                                 
                                    Flaschenkapseln
                                      2556
                                      2943
                                    +   387
                                    
                                 
                                    Kunstguß, feine Bleiwaren
                                      3870
                                      3935
                                    +     65
                                    
                                 
                              Insgesamt stieg der Export von Bleierzeugnissen von 42258 dz auf 49466 dz. Mit
                                 										diesem gesteigerten Absatz, sowie erhöhten Verkaufspreisen vermochte die
                                 										Bleiindustrie dem stark erhöhten Rohstoffpreise zu begegnen. An der Berliner
                                 										Produktenbörse wurde nämlich raff. Tarnowitzblei im April 1912 pro dz mit
                                 										34,13 Mark notiert, im April des Vorjahres wurden 27 Mark bezahlt. Die gleiche
                                 										Preiserhöhung erfuhr Harzblei, das im Großhandel Ende April d. J. mit 35,13 Mark
                                 										notiert wurde.
                              
                           
                              Ausschreibungen und Projekte.
                              Mineralien, Metalle,
                                    										Maschinen.
                              Aegypten. Zuckermaschinen. Die Zuckergesellschaft
                                 										Kom-Ombo geht an eine Vergrößerung ihres Betriebes, Deutsche Firmen sollten
                                 										rechtzeitig Pläne und Vorschläge einsenden. Der Sitz der Gesellschaft ist in
                                 										Kairo, P. B. 763, wohin unter Adresse des Generaldirektors Naus, allenfalls mit
                                 										Beziehung auf das Kaiserlich deutsche Konsulat, die Anerbieten und Vorschläge zu
                                 										richten sind.
                              Elektrotechnische Industrie.
                              Rußland. Bei den städtischen
                                    											Straßenbahnen in Baku ist der Uebergang zum
                                    											elektrischen Betriebe wohl beschlossen, aber trotz Fertigstellung und
                                 										Bestätigung der Projekte noch nicht in Angriff genommen, weil die
                                 										Stadtverwaltung sich noch nicht darüber schlüssig werden kann, ob sie den Bau
                                 										selbst ausführen und den Betrieb selbst übernehmen, oder beides einer
                                 										Gesellschaft übergeben soll; Verhandlungen wurden bis jetzt mit einem belgischen
                                 										Konsortium gepflogen.
                              Eisenbahnmaterial.
                              Belgien. Lieferung von Artikeln für Bremsen und
                                    											Sicherheitsvorrichtungen für die Staatsbahnen. 10 Lose. Demnächst,
                                 										Börse in Brüssel.
                              Rumänien. Der Kammer ist ein Gesetzentwurf
                                 										unterbreitet worden, wodurch der Minister der öffentlichen Arbeiten ermächtigt
                                 										wird, dem Distrikte Prahova die Konzession für den Bau und den Betrieb der Verlängerung der
                              
                                 
                                 Textabbildung Bd. 327
                                 
                              
                              Eisenbahnlinie Ploesti–Valeni bis
                                    											Manecini-Ungureni zu gewähren; gleichzeitig: wird der Distriktsrat von
                                 										Prahova ermächtigt, zu diesem Zwecke eine Anleihe von zweieinhalb Millionen
                                 										aufzunehmen. (Bericht des Kaiserlichen Konsulats in Bukarest.)
                              Finnland. An rollendem Material für die projektierte
                                 										Eisenbahn von Raasuli nach Hiitola werden, wie der britische Konsul in
                                 										Helsingfors berichtet, wahrscheinlich beschafft werden: 10 Lokomotiven, 7 Wagen
                                 										III. Klasse, 5 Wagen I. und II. Klasse, 7 „conductur“-Wagen, 3
                                 										Gepäckwagen, 1 Gefangenen-Wagen, 200 geschlossene Güterwagen, 15 offene
                                 										Güterwagen und 1 Schneepflug; Gesamtwert etwa 128000 £. (The Board of Trade
                                 										Journal.)
                              Rußland. Am 26. Mai ging die Kommission für neue
                                 										Bahnen an die Prüfung der Projekte der Unternehmer N. A. Wassiljew und N. J.
                                 										Jurkowski über den Bau einer neuen Eisenbahnlinie zwischen
                                    											Orel und Narwa. Die Bahnstrecke soll etwa 1100 Werst betragen; der
                                 										Bahnbau wird auf etwa 70 Millionen zu stehen kommen. (St. Petersburger
                                 										Zeitung.)
                              Niederlande. Verkauf von Eisenbahn-Altmaterial in
                                 										Utrecht durch die Compagnie pour l'exploitation des chemins de fer de l'Etat
                                 										néerlandais. 24 Lose. Besichtigung bis zum 2. Juli, von 9 bis 12 Uhr.
                                 										Verkaufsbedingungen gegen Einsendung des Portobetrages bei der 4 e division du
                                 										service des vois et travaux der genannten Gesellschaft umsonst erhältlich.
                                 										Angebote bis zum 1. Juli, 2 Uhr, an die Ire division du service central der
                                 										Gesellschaft. (Moniteur des Intérêts Matériels.)
                              Schiffe.
                              China. Lieferung von 2 Eisbrechern nach Tientsin.
                                 										Angebote werden bis zum 26. August vom Hai-Ho Conservancy Board in Tientsin
                                 										entgegengenommen. (The Board of Trade Journal.)
                              Verschiedenes.
                              Island. Hafenanlage in Reykjavik. 31. August 1912,
                                 										Kontor des Bürgermeisters in Reykjavik. Pläne, Beschreibungen und Bedingungen
                                 										leihweise erhältlich im Kontor des Ministeriums für Island in Kopenhagen,
                                 										Borsgade 8, gegen Hinterlegung von 30 K. oder 2 Pfund Sterling.
                              Niederlande. Bau einer Gasanstalt und zugehörige
                                 										Arbeiten. 15. Juni 1912, 12 Uhr, Gemeindeverwaltung in Oostzaan (Provinz
                                 										Nordholland). Das Besteck nebst 5 Zeichnungen ist für 3,50 fl. bei dem Direktor
                                 										der Gasanstalt in Noordschaewoude W. J. Smit erhältlich, der auch nähere
                                 										Auskunft erteilt.
                              Belgien. Lieferung von Artikeln für die Gasleitungen usw.
                                    											der Staatsbahn, u.a. 600 m Kautschukrohr, runde und eckige Knierohre,
                                 										Schraubenmuttern, 7000 m Eisen- oder Stahlrohr ohne Gewinde, für Gasleitung,
                                 										desgleichen mit oder ohne Lötung für Dampfheizung, 4800 m Stahlrohr mit Gewinde
                                 										für Westinghouse-Bremsen usw. 7 Lose. Demnächst, Börse in Brüssel.
                              ––––––––––
                              ☞ Den beigefügten Prospekt der Firma Hennefer
                                    											Maschinenfabrik C. Reuther & Reisert G. m. b. H., Hennef a./Sieg,
                                 										empfehlen wir der geneigten Beachtung unserer Leser.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 327