| Titel: | BÜCHERSCHAU. | 
| Fundstelle: | Band 327, Jahrgang 1912, S. 495 | 
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                        BÜCHERSCHAU.
                        Bücherschau
                        
                     
                        
                           Das Schicksal der Planeten.
                              									Von Svante Arrhenius. 8° 55 Seiten mit zwei Figuren.
                              									Leipzig 1911. Akademische Verlagsgesellschaft. Preis geb. M 2,–,
                           In glänzender Schilderung entwirft der berühmte Verfasser ein anschauliches Bild von
                              									Vergangenheit und Zukunft der Erde. Von den benachbarten Weltkörpern ist die Venus jetzt etwa in dem Zeitalter, welches unsere
                              									Erde zur Steinkohlenzeit durchlebte; es ist durch feuchte kohlensäurereiche Luft und
                              									tropische Wärme gekennzeichnet. Allmählich werden durch die verwitternden Gesteine
                              									Kohlensäure und Wasser aufgezehrt, das schon jetzt z.B. in Ostturkestan vorhandene
                              									Wüstenklima breitet sich immer weiter aus, bis der gegenwärtig auf dem Mars herrschende Zustand erreicht ist. Nach Arrhenius ist die mittlere Temperatur auf dem Mars – 37°; Wasser ist nur
                              									in Salztümpeln enthalten, welche im Sommer auftauen und dann blaugrün erscheinen,
                              									während sie im Winter von rotem Wüstenstaub bedeckt sind. Nur an den Polen scheidet
                              									sich eine hauchdünne Eisschicht ab. Die Atmosphäre ist fast völlig verschwunden, da
                              									der Sauerstoff durch Oxydation (etwa von Eisenerzen) verbraucht und der Stickstoff
                              									durch elektrische Entladungen in Stickoxyde übergeführt und als Salpeter gebunden
                              									wurde. Völlig tot ist der Mond, von dem die letzten
                              									Gasmoleküle in den Weltenraum entflogen sind; in fernen Zeiten ist dies auch das
                              									Schicksal der Erde wie aller Planeten.
                           K. Arndt.
                           Das Eisenhüttenwesen. Eine
                              									Uebersicht seiner Entwicklung, sowie seiner kulturellen und wirtschaftlichen
                              									Bedeutung. Von H. Jüptner v. Jonstorff. 8°. XII und 212
                              									Seiten mit 123 Figuren. Leipzig 1912. Akademische Verlagsgesellschaft. Preis geb. M
                              									6,80.
                           Das Buch ist aus Vorlesungen entstanden, welche der als sehr fruchtbarer
                              									Schriftsteller bekannte Verfasser September 1910 in den Salzburger Hochschulkursen
                              									hielt. Das Werk zerfällt in drei Teile: Das Altertum der Eisenerzeugung, die neuere
                              									Zeit und die neueste Entwicklung. Eine fast allzu große Fülle von Einzelheiten ist
                              									zusammengetragen und zu einem interessanten Wandelbilde aneinandergereiht worden.
                              									Auch dem Fachmann werden verschiedene der kulturgeschichtlichen Mitteilungen neu
                              									sein; der Laie erhält einen guten Einblick in eine der wichtigsten Großindustrien.
                              									Unter den Abbildungen sind die schematischen Zeichnungen gut und klar, die übrigen
                              									zum Teil etwas unscharf.
                           K. Arndt.
                           Laboratoriumsbuch für die anorganische
                                 										Großindustrie. Von D. C. v. Hohorst. Nebst einem
                              									Kapitel Kunstdüngerindustrie. Von Ing. Chem. Milan Rosenberg. (Laboratoriumsbücher für die chemische
                              									und verwandte Industrien, Bd. 13). 8°. VIII und 119 Seiten. Mit 25 Figuren. Halle
                              									1911. W. Knapp. Preis M 5,60.
                           Das vorliegende kleine Werk gibt in guter Auswahl dem in die Praxis eintretenden
                              									jungen Chemiker Anweisungen zur Analyse von Wasser, Schwefelverbindungen,
                              									Chilesalpeter, Salzsäure, Soda, Schamotte und allerlei anderen im Fabrikbetriebe
                              									wichtigen Stoffen. Als Anhang folgen zahlreiche Tabellen über Säuredichten und
                              									Analysenberechnungen. Naturgemäß kann das Büchlein die größeren Werke über
                              									analytische Chemie nicht völlig ersetzen; auch im einzelnen möchte ich hier und da
                              									eine andere Vorschrift geben; sicherlich aber wird das inhaltreiche Heft dem
                              									Betriebschemiker und dem, der es werden will, erwünscht sein.
                           K. Arndt.
                           Schaltlehre. Anleitung zur
                              									Ausmittlung von Schaltungen elektrischer Einrichtungen. Von Richard Lischke. Groß-Oktav. VIII und 151 Seiten. Mit 87 Figuren und 56
                              									Schalttabellen. Leipzig 1911. Hachmeister & Thal. Preis M 5,–.
                           In der Schaltlehre bietet der Verfasser zwei Verfahren, um sicher und verhältnismäßig
                              									schnell Schaltungen für Schwach- und Starkstromanlagen mit gegebenen
                              									Schaltbedingungen zu ermitteln und zielbewußt auf die einfachste Form
                              									zurückzuführen. Durch die Verbindung einer scharf durchdachten Zeichenschrift mit
                              									den für die verschiedensten Fälle zugerichteten Regeln arbeiten die Verfahren
                              									ähnlich wie eine Rechenmaschine, indem sie bei richtiger Anwendung das gewünschte
                              									Resultat fast selbsttätig herausspringen lassen. Dabei unterliegt das an zweiter
                              									Stelle mitgeteilte Verfahren hinsichtlich seines Anwendungsbereiches keiner
                              									Beschränkung im Gegensatz zum ersten Verfahren, das nur bei einer beschränkten
                              									Gruppe von Schaltungen – hier aber mit bestem Erfolge – brauchbar ist.
                           Die Darstellung ist in allen Teilen des Werkes außerordentlich klar, das Verständnis
                              									der Regeln wird durch eine große Anzahl von durchgeführten Beispielen aus der Praxis
                              									wirksam unterstützt. Jeder Ingenieur, der häufiger Schaltungen zu entwerfen hat,
                              									wird aus dem Studium des Buches größten Nutzen ziehen.
                           Dr.-Ing. Holm.
                           Theorie der elektrostatischen
                                 										Meßinstrumente und ihre praktischen Ausführungsformen. Von Prof. Dr. Scholl-Leipzig und Dr.-Ing. Voege, Hamburg. Mit 40 Figuren.
                           Elektrische
                                 										Temperatur-Meßapparate. Von Diplom-Ingenieur Schwenn. Mit 64 Figuren.
                           Elektrisches Heizen und Kochen.
                              									Von Ing. Wernicke. Mit 105 Figuren.
                           3 Sonderabdrücke aus „Helios“, Fach- und Exportzeitschrift
                              									für Elektrotechnik. Leipzig 1911. Hachmeister & Thal. Preis jedes Sonderdruckes
                              									M 1,50.
                           Zweifellos erwirbt sich der Verlag ein Verdienst, indem er durch bewährte Fachleute
                              									in seiner Zeitschrift weiten Kreisen der Industrie und des Handels wertvolle
                              									anregende Aufsätze aus den verschiedensten Gebieten der Elektrotechnik liefert. Da
                              									die Verfasser der sämtlichen vorliegenden Werkchen ihre Aufgabe recht geschickt
                              									gelöst und für ihr jeweiliges Fachgebiet kurze, leicht verständliche Uebersichten
                              									über den augenblicklichen Stand von Theorie und Praxis gegeben haben, so erscheint
                              									es wohl gerechtfertigt und ist mit Dank zu begrüßen, daß der Verlag es unternommen
                              									hat, die drei Aufsatzreihen als Sonderabdrücke weiteren Kreisen zugänglich zu
                              									machen.
                           Dr.-Ing. Holm.
                           
                        
                           BEI DER REDAKTION EINGEGANGENE BÜCHER.
                           Lehrbuch der chemischen Technologie und
                                 										Metallurgie. Unter Mitwirkung hervorragender Fachleute von Dr. Bernhard Neumann, a. o. Professor an der Technischen
                              									Hochschule in Darmstadt. Mit 898 Figuren und 5 Tafeln. Leipzig 1912. S. Hirzel. Preis geh. M 18,–, geb. M 19,20.
                           Eisenkonstruktion. Leitfaden für den Unterricht an
                              									Baugewerkschulen und verwandten technischen Lehranstalten. Von Prof. August Göbel, Dipl.-Ing. und Oberlehrer an der Kgl.
                              									Baugewerkschule in Posen. Zweite, vermehrte und verbesserte Auflage von Dipl.-Ing.
                              									O. Henkel, Oberlehrer an der Kgl. Tielbauschule in
                              									Rendsburg. Erster Teil. Mit 181 Figuren. Zweiter Teil. Mit 302 Figuren. Leipzig und
                              									Berlin 1912. B. G. Teubner. Preis des I. Teils geh. M 2,–, des II. Teils geh. M
                              									2,20.
                           Die Ausführung von Eisenbetonbauten. Leitfaden für den
                              									Unterricht an Baugewerkschulen. Von Martin Preuß, Kgl.
                              									Oberlehrer in Breslau. Mit 31 Figuren. Leipzig und Berlin 1912. B. G. Teubner. Preis
                              									M 1,60.
                           Mathematisch-physikalische Schriften für Ingenieure und
                                 										Studierende. Von Professor Dr. E. Jahnke. Konforme
                                 										Abbildung von Leo Lewent, weil. Oberlehrer an
                              									der 7. Realschule zu Berlin. Mit einem Beitrag von Dr. Wilhelm
                                 										Blaschke, Privatdozent an der Universität Greifswald. Mit 40 Figuren.
                              									Leipzig und Berlin 1912. B. G. Teubner. Preis geh. M 2,80, geb. M 3,20.
                           Die Grundlagen der deutschen Material- und Bauvorschriften
                                 										für Dampfkessel. Von R. Baumann, Professor an
                              									der Kgl. Technischen Hochschule Stuttgart. Mit einem Vorwort von Dr.-Ing. v. Bach, Kgl. Württemb. Baudirektor, Professor des
                              									Maschineningenieurwesens an der Kgl. Technischen Hochschule Stuttgart, Vorstand des
                              									Ingenieurlaboratoriums und der Materialprüfungsanstalt an derselben. Mit 38 Figuren.
                              									Berlin 1912. Julius Springer. Preis geb. M 2,80.
                           Mechanische Triebwerke und Bremsen. Von Dr. St. Löffler Mit 108 Figuren. München und Berlin 1912. R.
                              									Oldenbourg. Preis M 6,–.
                           
                        
                           
                           WIRTSCHAFTLICHE RUNDSCHAU.
                           
                              Aegyptens Einfuhr von Metallen und Metallwaren
                                 										1911.
                              Aegyptens letztjährige Einfuhr von Metallen und
                                    											Metallwaren im Werte von 2977354 £E. verteilte sich auf die
                                 										Haupteinfuhrländer wie folgt: Großbritannien 1143042, Deutschland 425005, Belgien 392 136, Frankreich 349451,
                                 										Oesterreich-Ungarn 125201 £E.
                              Gegen das Vorjahr ist die britische Einfuhr um 276000 £E., die deutsche um 87000
                                 										£E., die französische um 63000 £E. gestiegen, während die belgische sich um 5000
                                 										£E. verringert hat.
                              Gußeisen wurde für 5094 £E. aus Großbritannien
                                 										eingeführt. Gußeiserne Röhren (Wert: 65805 £E.) kamen
                                 										zu ⅔ aus Großbritannien, zu ¼ aus Frankreich und für 3817 £E. aus Deutschland.
                                 										Abflußröhren sind britische Spezialität, während Röhren für Wasser- und
                                 										Gasleitungen vorwiegend französischer Herkunft sind. Deutsche Ware ist zu teuer,
                                 										um großen Absatz zu finden.
                              Die Einfuhr von emaillierten Geschirren ist im Werte
                                 										auf 76114 £E. gestiegen, wovon auf Oesterreich-Ungarn 61651 £E., auf Deutschland
                                 										11479 £E. fielen. Die Einfuhr Oesterreichs ist gegen das Vorjahr fast um das
                                 										Doppelte gewachsen. Seine Ware eignet sich besser als die deutsche für den
                                 										großen Verbrauch, auch ist sie billiger, weil sie von einer Hausindustrie
                                 										hergestellt wird.
                              Gußeisen in bearbeiteter Form und in Verbindung mit
                                 										anderen Metallen für industrielle und landwirtschaftliche Zwecke kam im Werte
                                 										von 55259 £E. zu ⅓ aus Großbritannien, zu ¼ aus Frankreich, im übrigen
                                 										namentlich aus Deutschland (Wert: 6647 £E.) und Belgien.
                              Eiserne Reifen zum Beschlagen der gepreßten
                                 										Baumwollballen in einer Einfuhrmenge von 6754 t im Werte von 48812 £E.
                                 										wurden zu ¾ aus Großbritannien, im übrigen aus Deutschland und Belgien bezogen.
                                 										Die deutsche Einfuhr ist auf 1014 t im Werte von 7322 £E. zurückgegangen. Das
                                 										Metall der Reifen muß biegsam und von guter Qualität sein. Diesem Erfordernis
                                 										entspricht am meisten die britische Ware.
                              Eiserne Träger wurden in einer Menge von 17327 t im
                                 										Werte von 92953 £E. zu 85% aus Belgien, sonst aus Großbritannien und Deutschland
                                 										eingeführt. Deutschland lieferte 1358 t für 7137 £E. Es ist wegen der höheren
                                 										Frachtkosten Belgien gegenüber im Nachteil. Träger werden nicht bloß bei Bauten,
                                 										sondern auch als Stützen für die hölzernen Pfosten von Telegraphen- und
                                 										Telephonleitungen und für leichte, dort hergestellte Eisenbauten verwendet.
                              Die Einfuhr von Eisenbahnschienen betrug 19591 t im Werte von 114115 £E., wovon
                                 										Großbritannien 10882 t für 65979 £E., Deutschland 4233 t für 21973 £E. und
                                 										Belgien 3620 t für 21352 £E. lieferten. Die Einfuhr aus Deutschland hat sich
                                 										gegen das Vorjahr verdreifacht, weil eine Lieferung für die Staatseisenbahn an
                                 										deutsche Fabriken vergeben wurde. Im allgemeinen liefert es hauptsächlich
                                 										leichte Schienen für Kleinbahnen und Straßenbahnen.
                              Bleche wurden in einer Menge von 8998 t im Werte von
                                 										60708 £E. zu fast ⅔ aus Belgien und zu je ⅛ aus Großbritannien und Deutschland
                                 										bezogen. Letzteres sandte 1059 t für 6486 £E. Gewöhnliche Bleche sind
                                 										größtenteils britischer und belgischer, feine meistens britischer und Bleche von
                                 										großen Dimensionen deutscher Herkunft.
                              Die Einfuhr von Stab- und Winkeleisen belief sich auf 22913 t für 119696 £E. Hieran waren
                                 										Belgien mit 18988 t für 93188 £E., Deutschland mit 2725 t für 14039 £E.
                              
                                 
                                 Textabbildung Bd. 327
                                 
                              
                              und Großbritannien mit 1035 t für 9242 £E. beteiligt.
                                 										Die deutsche Einfuhr dürfte fast das Doppelte betragen haben und zum Teil in der
                                 										belgischen Einfuhr enthalten gewesen sein.
                              Eisenkonstruktionen für Bauten wurden in einer Menge
                                 										von 7714 t für 115282 £E. bezogen, wovon ⅓ auf Belgien, je ¼ auf Frankreich und
                                 										Großbritannien und der Rest mit 916 t im Werte von 14039 £E. auf Deutschland
                                 										fielen. Die Einfuhr war etwas kleiner als im Vorjahr; sie ist sehr abhängig von
                                 										dem Umfang der Bauten, die die Regierung ausführen läßt. Der Absatz deutscher
                                 										Ware betrug nur ⅓ des Absatzes im Vorjahr.
                              Eiserne Röhren, die hauptsächlich zu
                                 										Bewässerungsanlagen verwendet werden, kamen im Werte von 106232 £E. zu fast ¾
                                 										aus Großbritannien und für 24689 £E. aus Deutschland. Der Absatz hat gegen das
                                 										Vorjahr um 40% zugenommen.
                              Die Einfuhr von Eisenwaren aller Art, wie Tür- und
                                 										Fensterbeschläge, Türangeln, Beschläge für Karren und Waggons, Räder für Waggons
                                 										und Lokomotiven, Schlepphaken und Puffer für Eisenbahnwagen, Eisenbahnschwellen,
                                 										Riegel, Gitter, große eiserne Ringe, eiserne Ketten, Nägel und Stifte, Hufeisen,
                                 										Reit- und Fahrgeschirrteile, Sprungfedern, Drahtgeflechte, eiserne Geschirre u.
                                 										dergl. hatte einen Wert von 243892 £E. gegen 165572 £E. im Vorjahr.
                                 										Hauptlieferanten waren: Großbritannien mit 113557, Belgien mit 52080,
                                 										Deutschland mit 47 439 und Frankreich mit 22224 £E.
                              Der Absatz deutscher Ware hat sich gegen das Vorjahr verdoppelt. Schlosserwaren (Wert: 117887 £E.) wurden für 61425
                                 										£E. von Deutschland, für 22010 £E. von Großbritannien und im übrigen
                                 										hauptsächlich von Frankreich und Belgien geliefert.
                              Geldschränke (Wert: 16848 £E.) kamen zu ⅗ aus
                                 										Großbritannien und zu ⅕ aus Oesterreich-Ungarn. Deutsche Ware war wenig
                                 										vertreten.
                              Eiserne Bettstellen (Wert: 89118 £E.) waren fast ganz
                                 										britischer Herkunft. Eine Konkurrenz dagegen ist ausgeschlossen.
                              Weißblech und Waren daraus
                                 										(Wert: 119066 £E.) wurden zu 85% von Großbritannien, im übrigen namentlich von
                                 										Frankreich und Deutschland bezogen. Großbritannien liefert hauptsächlich
                                 										Wellbleche. Der Absatz deutscher Ware belief sich auf 5071 £E. und hat sich
                                 										gegen das Vorjahr verdoppelt.
                              Werkzeuge für den Handwerksbetrieb, Acker- und
                                 										Gartenbau (Wert: 65994 £E.) kamen zu ⅖ aus Großbritannien, zu ⅙ aus Frankreich
                                 										und für 17001 £E. aus Deutschland. Der Absatz deutscher Werkzeuge ist gegen das
                                 										Vorjahr auf das Doppelte gestiegen.
                              Die Einfuhr von Kupferblech und gewalztem Kupfer hat sich von 2312 t im Vorjahr auf 3539 t im Werte
                                 										von 238464 £E. gehoben. Hiervon lieferten Großbritannien 90% und Deutschland 106
                                 										t für 7161 £E.
                              Bearbeitetes Kupfer für industrielle Zwecke und
                                 										elektrische Anlagen, Haus- und Küchengeräte aus Messing wurden für 55667 £E.
                                 										eingeführt, wovon auf Frankreich 16685 £E., auf Deutschland 13865 £E. und auf
                                 										Großbritannien 13205 £E. fielen. Der wichtigste deutsche Artikel sind Hausund
                                 										Küchengeräte.
                              Zink und Blei in Platten
                                 										und bearbeitet (Wert: 17711 £E.) war vorwiegend belgischer und französischer
                                 										Herkunft.
                              Zinn in Stücken und Stangen (Wert: 46650 £E.) wurde zu
                                 										⅔ aus Großbritannien, zu ¼ aus Frankreich und für
                              
                                 
                                 Textabbildung Bd. 327
                                 
                              
                              4739 £E. aus Deutschland, bleierne Röhren für Gas- und Wasserleitungen (Wert: 13600 £E.) zu ¾
                                 										aus Frankreich und Algerien und für 2274 £E. aus Deutschland bezogen.
                              Waren aus anderen Metallen, wie Nickel und Aluminium
                                 										(Wert: 47575 £E.) lieferten zu ⅓ Großbritannien, zu ¼ Frankreich, zu ⅕
                                 										Oesterreich-Ungarn und für 7438 £E. Deutschland.
                              Waffen (Wert: 7002 £E.) waren vorwiegend britischen
                                 										und belgischen Ursprungs. Das Geschäft ist schwierig, weil die Regierung den
                                 										Waffenhandel streng überwacht.
                              (Aus einem Berichte des Kais. Konsulats in Alexandrien.)
                              
                           
                              Geschäftliches.
                              Das Technikum Mittweida ist ein unter Staatsaufsicht
                                 										stehendes, höheres technisches Institut zur Ausbildung von Elektro- und
                                 										Maschinen-Ingenieuren, Technikern und Werkmeistern und zählt jährlich etwa 2000
                                 										bis 3000 Besucher. Der Unterricht sowohl in der Eelektrotecknik als auch im
                                 										Maschinenbau wurde in den letzten Jahren erheblich erweitert und wird durch die
                                 										reichhaltigen Sammlungen, Laboratorien für Elektrotechnik und Maschinenbau,
                                 										Werkstätten und Maschinenanlagen usw. sehr wirksam unterstützt. Das
                                 										Wintersemester beginnt am 15. Oktober 1912, und es finden die Aufnahmen für den
                                 										am 30. September beginnenden, unentgeltlichen Vorkursus von Mitte September an
                                 										wochentäglich statt. Ausführliches Programm mit Bericht wird kostenlos vom
                                 										Sekretariat des Technikums Mittweida (Königreich Sachsen) abgegeben. In den mit
                                 										der Anstalt verbundenen, etwa 3000 qm bebaute Grundfläche umfassenden
                                 										Lehr-Fabrikwerkstätten finden Praktikanten zur praktischen Ausbildung Aufnahme.
                                 										Auf allen bisher beschickten Ausstellungen erhielten das Technikum
                                 										Mittweida bezw. seine Präzisions-Werkstätten hervorragende Auszeichnungen.
                                 										Industrie- und Gewerbe-Ausstellung Plauen: die Ausstellungsmedaille der Stadt
                                 										Plauen „für hervorragende Leistungen“. Industrie- und Gewerbe-Ausstellung
                                 										Leipzig: die Königl. Staatsmedaille „für hervorragende Leistungen im
                                    											technischen Unterrichtswesen“. Industrie-Ausstellung Zwickau: die
                                 										goldene Medaille. Internationale Weltausstellung Lüttich: den Prix
                                 										d'honneur.
                              
                           
                              Ausschreibungen und Projekte.
                              Mineralien, Metalle,
                                    										Maschinen.
                              Eisenbahnmaterial.
                              Bulgarien. Lieferung von Eisenbahnmaterial (Schienen,
                                 										Laschen, dreilöcherigen Unterlagen, Bolzen, Krampen, sowie 50
                                 										Weichen-Kreuzungsanlagen). 17. August 1912, Kreisfinanzverwaltung in Sofia.
                                 										Anschlag 681 185,15 Fr. Sicherheitsleistung 5%. Die Vergebung kann entweder im
                                 										ganzen oder in drei Teilen a) für Schienen, Laschen und dreilöcherige
                                 										Unterlagen; b) für Bolzen und Krampen und c) für Weichen-Kreuzungsanlagen
                                 										erfolgen. Lastenhefte, Zeichnungen usw. sind bei der Generaldirektion der
                                 										bulgarischen Eisenbahnen in Sofia zu a und b für zusammen 5 Fr., zu c für 15 Fr.
                                 										erhältlich.
                              Bulgarien. Lieferung von Werkzeugen und Instrumenten
                                 										für die Eisenbahnverwaltung nach den Verzeichnissen Nr. 10, 11 und 12. 12.
                                 										August 1912, Kreisfinanzverwaltung in Sofia. Anschlag 17535 Fr., 9150 Fr. und
                                 										19716 Fr. Sicherheitsleistungen 878 Fr., 458 Fr. und 986 Fr. Die Lastenhefte,
                                 										die Verzeichnisse sowie Muster der zu liefernden Waren liegen an Werktagen in
                                 										der Kanzlei der Kreisfinanzverwaltung in Sofia zur Einsicht aus.
                              
                                 
                                 Textabbildung Bd. 327
                                 
                              
                              Bulgarien. Lieferung von Schaufeln für die
                                 										Eisenbahnverwaltung. 7. August 1912, Kreisfinanzverwaltung in Sofia. Anschlag
                                 										4000 Fr. Sicherheitsleistung 200 Fr. Lastenhefte, Verzeichnis (Nr. 301) usw.
                                 										liegen an Werktagen in der Materialien-Abteilung der bulgarischen
                                 										Eisenbahnabteilung in Sofia zur Einsicht aus.
                              Niederlande. Lieferung einer Drehscheibe (von 20 m
                                 										Durchmesser) nebst Zubehör für die Station Herzogenbusch. 6. August 1912,
                                 										Compagnie pour l'exploitation des chemins de fer de l'Etat, in Utrecht.
                                 										(Moniteur des Intérêts Matériels.)
                              Bosnien. Umpflasterung der Stadt Sarajewo. Dem
                                 										Vernehmen nach besteht der Plan einer Umpflasterung der Stadt Sarajewo. Der
                                 										Wertgegenstand soll sich auf etwa 1½ Millionen Kronen belaufen. Interessenten
                                 										würden sich, am besten in kroatischer Sprache, um nähere Auskunft an den
                                 										Gemeinderat zu wenden haben. (Bericht des Kaiserl. Konsulats in Sarajewo.)
                              Italien. Bau einer Landungsbrücke mit Zufahrtstraße
                                 										bei der Insel Bianka im Hafen von Terranova Pausania. Vergebung durch das
                                 										Ministerium der öffentlichen Arbeiten in Rom und gleichzeitig durch die
                                 										Königliche Präfektur in Sassari am 14. August 1912, vorm. 10 Uhr. Voranschlag
                                 										662176 Lire. Offerten, Zeugnisse und vorläufige Sicherheitsleistung von 30000
                                 										Lire bis zum 4. August 1912. Endgültige Sicherheitsleistung 1/10 der
                                 										Zuschlagssumme. Näheres in italienischer Sprache beim Reichsanzeiger.
                              Spanien. Bau einer Ladestelle für Erze im Hafen von
                                 										Melilla. Angebote bis zum 2. November 1912, 12 Uhr, an die Baukommission (Junta
                                 										de Fomento) in Melilla. Näheres in spanischer Sprache beim Reichsanzeiger.
                              Dominikanische Republik. Die Gesellschaft The Central
                                    											Romana in La Romana (Gesellschaftssitz Greenwich Connecticut)
                                 										beabsichtigt, Zuckerplantagen, Zuckerfabriken und
                                 										damit im Zusammenhange stehende landwirtschaftliche und
                                    											gewerbliche Betriebe in Angriff zu nehmen. Sie hat die in dem Gesetze
                                 										vom 26. Juni 1911 für landwirtschaftliche Betriebe vorgesehenen Vergünstigungen
                                 										erhalten.
                              Frankreich. Die landwirtschaftliche Kommission der
                                 										Deputiertenkammer hat ihren Bericht über den Gesetzentwurf, betreffend die
                                 										Herbeiführung der „déclaration d'utilité publique“ wegen Herstellung
                                 										eines Kraftwerks an der Durance und der Versorgung der benachbarten Departements mit Wasser und elektrischer
                                    											Kraft, erstattet. Er soll demnächst gedruckt und verteilt werden. (Aus
                                 										einem Berichte des Kaiserl. Konsulats in Marseille.)
                              Ecuador. Zum Bau eines Hafendammes in Bahia de
                                 										Caraquez sind 10000 Sucres bewilligt worden. (Bulletin of the Pan American
                                 										Union.)
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 327