| Titel: | BÜCHERSCHAU. | 
| Fundstelle: | Band 327, Jahrgang 1912, S. CXXXVII | 
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                        BÜCHERSCHAU.
                        Bücherschau
                        
                     
                        
                           Uebungsbeispiele für die
                                 										elektrolytische Darstellung chemischer Präparate. Von K. Elbs. Halle a. S. 1911. Wilhelm Knapp. Preis M
                              									5,40.
                           Die allgemein bekannten Uebungsbeispiele für die elektrolytische Darstellung
                              									chemischer Präparate von K. Elbs sind in der vorliegenden
                              									2. Auflage durch etliche Beispiele bereichert worden. Der übernommene Text hat eine
                              									Reihe von Verbesserungen und Ergänzungen erfahren. Im ganzen sind nunmehr 18
                              									anorganische und 40 organische Präparate beschrieben. Unter den anorganischen
                              									Präparaten vermißt man indessen die Darstellung von Kaliumpermangenat. Zur
                              									Erleichterung näheren Studiums ist bei jedem Präparat auf die Originalliteratur
                              									verwiesen. Das kleine Buch wird stets ein willkommenes Hilfsmittel beim
                              									elektrochemischen Unterricht sein.
                           W. D. Treadwell.
                           Anwendung physikalisch-chemischer
                                 										Theorien auf technische Prozesse und Fabrikationsmethoden. Von R. Kremann. Band XXIV der Monographien über
                              									chemisch-technische Fabrikationsmethoden. Mit 35 Figuren. Halle a. S. 1911. Wilhelm
                              									Knapp. Preis geh. M 9,50.
                           Das Bestreben, Chemie nicht nur in rein beschreibender Weise zu lehren, sondern
                              									vielmehr der Darstellung nach Möglichkeit deduktiven Charakter zu geben, hat schon
                              									eine Reihe der besten Erfolge gezeitigt. Die Thermodynamik, die Dissoziationstheorie
                              									und die Lehre von der chemischen Massenwirkung haben eine durchgreifende Klärung und
                              									Vereinfachung unserer chemischen Vorstellungen bewirkt. Von besonderem Interesse ist
                              									die physikalisch-chemische Betrachtung technisch wichtiger Prozesse. Einen Versuch
                              									in dieser Richtung stellt das vorliegende Buch von R. Kremann dar, das aus den Vorlesungen des Verfassers „Ueber die
                                 										Anwendungen der physikalisch-chemischen Theorien auf technische Probleme“
                              									hervorgegangen ist.
                           Der Leser, der die Elemente der physikalischen Chemie und höheren Mathematik
                              									beherrschen sollte, wird zu Anfang mit den beiden Hauptsätzen der Thermodynamik
                              									bekannt gemacht, sodann weiter mit dem Gesetz der Massenwirkung und der Abhängigkeit
                              									der Gleichgewichtskonstanten von der Temperatur. Sehr passend sind an die
                              									theoretischen Erörterungen praktische Beispiele angeknüpft. Der wichtigste Teil des
                              									Buches ist den Anwendungen der Phasenlehre gewidmet. Hier werden eine Reihe
                              									metallurgischer Vorgänge behandelt (Bleiröstprozeß, Hochofenprozeß, Pattinsonieren,
                              									Parkesieren usw.). Sehr instruktiv erweist sich die Anwendung von der Lehre der
                              									reziproken Salzpaare auf den Ammoniaksodaprozeß und die Bildung von
                              									Konversionssalpeter aus Natronsalpeter und Pottasche.
                           Chemiker, die mit den Grundlagen der physikalischen Chemie vertraut sind, werden
                              									aus dem vorliegenden Buch manche Anregung schöpfen können.
                           W. D. Treadwell.
                           Beispiele zur Berechnung keramischer
                                 										Massen und Glasuren. Von H. Bollenbach. Halle a.
                              									S. 1911. Wilhelm Knapp. Preis M 1, –.
                           Der Verfasser weist in den einleitenden Bemerkungen zu seiner Broschüre darauf hin,
                              									daß der Praktiker bei der Berechnung keramischer Massen und Glasuren leider oft auf
                              									Schwierigkeiten stößt. Mathematisch gesprochen handelt es sich in den schwierigeren
                              									Fällen um die Lösung einfacher linearer Gleichungen mit mehreren Unbekannten. Da, wo
                              									es sich um die Lösung solcher Gleichungen handelt, versucht der Verfasser die
                              									Aufgabe für den der Algebra Unkundigen dadurch zu erleichtern, daß er eine Art
                              									Näherungsverfahren zu Hilfe nimmt. Die Rechnungsarbeit ist dabei recht weitläufig.
                              									Nach meinem Dafürhalten gewährt das Verfahren keine Erleichterung. Ich glaube
                              									vielmehr, daß hier ein Lösungsrezept im Sinne der Determinantenmethode für den
                              									Nicht-Mathematiker das geeignete Hilfsmittel wäre.
                           Die im zweiten Teil der Broschüre behandelte Berechnung der Segerformel von
                              									Glasurmischungen dürfte wohl auch dem der Algebra Unkundigen verständlich sein. Bei
                              									einer Neubearbeitung aber würde es sich empfehlen, die Aufgabestellung im Text
                              									präziser zu formulieren, so daß man den Plan des Rechnungsganges von Anfang an
                              									übersieht.
                           W. D. Treadwell.
                           Was ist Elektrizität? Erzählung
                              									eines Elektrons von Charles R. Gibson. Autorisierte
                              									Uebersetzung von Hanns Günther. 101 Seiten. Mit
                              									zahlreichen Figuren. 8°. Stuttgart. Franckh. Preis geb. M 1,80.
                           Das kleine Werk stellt eine erweiterte Bearbeitung von Ch. R. Gibsons
                              									„Autobiographie of an electron“ dar, in welcher der Verfasser die fruchtbaren
                              									modernen Anschauungen über elektrische Vorgänge, deren Grundlage in der
                              									Elektronentheorie besteht, in der Gestalt von Erzählungen eines Elektrons, zum Teil
                              									in recht origineller Weise, dem großen Publikum näherzubringen versucht. Dieses
                              									Bemühen des Verfassers, fundamentale Grundlagen der modernen Physik in weitere
                              									Kreise zu tragen, ist als dankenswertes Unternehmen anzuerkennen, um so mehr, da ein
                              									ziemlich großes Gebiet behandelt wird, und der Leser an der Hand von geschichtlichen
                              									Daten den Ausbau des Gebäudes der Elektronentheorie verfolgen kann. Es ist dem Leser
                              									so vergönnt, einen Blick in die Werkstatt des Naturforschers zu tun und zu erkennen,
                              									wie sich moderne Theorien nur durch wirksames Zusammentragen einzelner Tatsachen in
                              									stetiger Arbeit aufbauen lassen.
                           Nicht ganz einverstanden kann man mit einigen Abbildungen sein, die zu falschen
                              									Vorstellungen Anlaß geben können.
                           K.
                           
                        
                           BEI DER REDAKTION EINGEGANGENE BÜCHER.
                           Bau und Betrieb von Prall-Luftschiffen. Von Richard Basenach, Ingenieur in Berlin. Zweiter Teil:
                              									Allgemeine Darstellung des Entwurfs und der Konstruktion. Mit 80 Figuren. Frankfurt
                              									a. M. und Leipzig 1912. Franz Benjamin Auffahrt. Preis geb. M 3,–.
                           Die Mängelrüge in der Ton-, Zement- und Kalkindustrie.
                              									Bearbeitet von der Schriftleitung der Tonindustrie-Zeitung. Berlin 1912.
                              									Tonindustrie-Zeitung G. m. b. H. Preis M 0,60.
                           Technische Infinitesimalrechnung (Differential- und
                                 										Integralrechnung) mit besonderer Berücksichtigung der Anwendungen. Von
                              									Professor Dr. F. Ebner, Oberlehrer an der Kgl. höheren
                              									Maschinenbauschule zu Aachen. Mit 45 Figuren. Berlin 1912. Otto Salle. Preis geh. M
                              									2,40.
                           Das Materialprüfungswesen. Vortrag, gehalten den 8.
                              									März 1911 von Privatdozent Dr. Alfons Leon. Mit 16
                              									Figuren. Wien 1911. Selbstverlag.
                           
                        
                           
                           WIRTSCHAFTLICHE RUNDSCHAU.
                           
                              Die Konjunktur im Eisengewerbe.
                              (Nachdruck verboten.)
                              Die Erzeugung der Hochofenwerke in Deutschland und Luxemburg hat im letzten
                                 										Jahrzehnt eine ganz beträchtliche Steigerung erfahren. Noch im Gesamtverlauf des
                                 										Jahres 1900 hatte die Roheisenproduktion der genannten Betriebe insgesamt
                                 										8520541 t betragen. Infolge der unablässigen Erweiterung der einheimischen
                                 										Hochöfen und durch das Entstehen neuer Werke erfuhr die gesamte Erzeugung bis
                                 										zum Jahre 1911 nahezu eine Verdoppelung. Sie betrug nämlich im genannten Jahre
                                 										15652004 t. Im laufenden Jahre hat diese Entwickelung einen weiteren ganz
                                 										bedeutenden Schritt nach vorwärts gemacht. Die bekannt gewordenen Ziffern
                                 										erweisen aufs deutlichste, daß die häufigen Klagen über eine drohende Eisennot durchaus unhaltbar und nur erhoben
                                 										sind, um einer erneuten Preissteigerung den Boden zu bereiten. Im Monat Juli
                                 										sowie im Gesamtverlauf der ersten sieben Monate 1907 bis 1912 gestaltete sich
                                 										die deutsche Hochofenproduktion in Millionen Tonnen wie folgt:
                              
                                 
                                    
                                    1907
                                    1908
                                    1909
                                    1910
                                    1911
                                    1912
                                    
                                 
                                    Juli
                                    1,12
                                    1,01
                                    1,09
                                    1,23
                                    1,29
                                    1,47
                                    
                                 
                                    Januar-Juli
                                    7,47
                                    7,06
                                    7,34
                                    8,43
                                    8,97
                                    9,89
                                    
                                 
                              Verfolgt man diese Ziffern eingehender, so ergibt sich, daß das Tempo der
                                 										Steigerung noch keine Verlangsamung aufweist. Ein noch klareres Bild vom
                                 										Fortschritt der Roheisenerzeugung läßt sich gewinnen, wenn man die absoluten
                                 										Produktionsziffern zur jeweiligen Bevölkerung ins Verhältnis setzt. Pro Kopf der
                                 										Bevölkerung Deutschlands wuchs die heimische Eisengewinnung für den
                                 										Jahresabschnitt Januar bis Juli 1907 bis 1912 in Kilogramm folgendermaßen:
                              
                                 
                                    Jan.-Juli
                                    1907
                                    1908
                                    1909
                                    1910
                                    1911
                                    1912
                                    
                                 
                                     pro Kopf
                                    120,70
                                    112,67
                                    115,52
                                    130,83
                                    137,66
                                    149,82
                                    
                                 
                                       Zu-
                                       												bezw.        Abnahme
                                    – 8,03 + 2,85 + 15,31 + 6,83 +
                                       												12,16
                                    
                                 
                              Setzt man die Gesamtproduktion des Jahres 1911 gleich 100,
                                 										so wurden in den ersten sieben Monaten des Vorjahres von dieser Menge 57,3%
                                 										gewonnen; in der Vergleichszeit des laufenden Jahres stellte sich die Erzeugung,
                                 										an der nämlichen Menge gemessen, auf 63,2%. Absolut am stärksten nahm die
                                 										Eisengewinnung im rheinisch-westfälischen
                                    											Industriebezirk zu, wo sie im Vergleich mit dem Vorjahre von 3,93 auf
                                 										4,36 Mill. Tonnen anwuchs. Die Steigerung im Lothringen-Luxemburger Gebiet beläuft sich auf 0,24 Mill. Tonnen. Die
                                 										in der diesjährigen Berichtszeit dort produzierte Menge stellt sich auf 2,93
                                 										Mill. Tonnen. In den drei nächstwichtigsten Bezirken gestaltete sich die
                                 										Roheisengewinnung in den ersten sieben Monaten der Jahre 1911 und 1912 der Menge
                                 										nach in Tonnen wie folgt:
                              
                                 
                                 Textabbildung Bd. 327
                                 
                              
                              
                                 
                                    Januar-Juli:
                                    1911
                                    1912
                                    Zunahme
                                    
                                 
                                    Saarbezirk
                                    705177
                                    746391
                                    + 41214
                                    
                                 
                                    Schlesien
                                    556593
                                    602910
                                    + 46317
                                    
                                 
                                    Siegerland, Lahnbezirk usw.
                                    477616
                                    533605
                                    + 55989
                                    
                                 
                              Die Versorgung des deutschen
                                    											Marktes mit Roheisen, die sich vorläufig nur für das erste Halbjahr
                                 										feststellen läßt, ergibt sich durch Einrechnung der Einfuhr in die heimische
                                 										Produktion sowie durch Abzug des Gesamtexports. Die deutsche Hochofengewinnung
                                 										belief sich in den ersten sechs Monaten 1911 auf 7682639 Mill. Tonnen, in der
                                 										gleichen Periode dieses Jahres auf 8424632 Mill. Tonnen. Rechnet man die
                                 										jeweilige Einfuhr mit 0,40 bezw. 0,43 Mill. Tonnen hinzu, so ergibt sich eine
                                 										Summe von 8,08 Mill. Tonnen für das erste Semester 1911, und von 8,86 Mill.
                                 										Tonnen für das verflossene Halbjahr. Der Eisenexport ist recht bedeutend
                                 										gestiegen, von 3,44 auf 4,03 Mill. Tonnen, bleiben mithin für die Versorgung des
                                 										deutschen Konsums 4,64 Mill. Tonnen in den Monaten Januar bis Juni 1911 und 4,82
                                 										Mill. t in der Berichtsperiode. Pro Kopf der Bevölkerung errechnet sich mithin
                                 										eine Zunahme der Versorgung von 71,26 auf 73,10 Kilogramm. Vergleichsweise sei
                                 										angegeben, daß im ersten Halbjahr 1907 für die Versorgung des deutschen Marktes
                                 										4,47 Mill. Tonnen oder 72,28 Kilo pro Kopf der Bevölkerung zur Verfügung
                                 										standen.
                              
                           
                              Ausschreibungen und Projekte.
                              Mineralien, Metalle,
                                    										Maschinen.
                              Türkei. Bau einer festen eisernen Brücke über den Tigris, im Mittelpunkte der Stadt Bagdad, mit Pfeilern aus Stein oder
                                 										Eisenkonstruktion. Die Gesamtkosten sind auf höchstens 60000 £. t. veranschlagt.
                                 										Dem Ministerium für öffentliche Arbeiten in Konstantinopel liegt ein mit
                                 										Ausnahme von maßgebenden Grundsondierungen alle natürlichen Verhältnisse
                                 										berücksichtigender Vorentwurf (Avantprojet) bezüglich der Lage der Brücke vor.
                                 										Bewerber können sich zwecks näherer Auskunft entweder an das genannte
                                 										Ministerium oder direkt an die Vilajetsbehörde wenden. Angebote sind innerhalb
                                 										einer Frist von drei Monaten einer der beiden genannten Stellen vorzulegen.
                              Belgien. Errichtung des eisernen Oberbaues und Lieferung
                                    											der mechanischen und elektrischen Ausrüstung zweier Brücken über den
                                 										Schelde–Maas-Kanal beim Bassin Lefebre in Antwerpen. 25. November 1912, 11 Uhr,
                                 										2. Direction des ponts et chaussées, rue Van Schoonbeke 74, Antwerpen.
                                 										Sicherheitsleistung 40000 Fr. Lastenheft Nr. 133 zum Preise von 40 Centimes vom
                                 										Bureau des adjudications in Brüssel, rue des Augustins 15, zu beziehen.
                                 										Eingeschriebene Angebote bis zum 21. November.
                              Belgien, Lieferung von 1080000 kg Stahlblech und 480000 kg
                                    											Blech aus homogenem Eisen. 20 Lose. Demnächst, Börse in Brüssel.
                              Belgien. 21. August 1912, 1 Uhr, Börse in Brüssel: 1.
                                 										Lieferung neuer gegen Zurücknahme alter Heizröhren:
                                 										26200 Stück, 10 Lose. 2. Zurücknahme alter messingner Heizröhren und
                                 										Rohrstummel, 438000 kg, 20 Lose. 3. Lieferung neuer messingner Heizröhren gegen
                                 										Zahlung, 26 200 Stück, 10 Lose. Anlieferung und Abnahme an verschiedenen
                                 										Stationen. Speziallastenheft Nr. 764.
                              
                                 
                                 Textabbildung Bd. 327
                                 
                              
                              Eisenbahnmaterial.
                              Australien. Absatzgelegenheit für Motoreisenbahnwagen.
                                 										Für die Zwecke und Verbesserung des Personenverkehrs auf den Eisenbahnlinien hat
                                 										die Regierung von Viktoria als erste zwei
                                 										Motoreisenbahnwagen importiert. Lieferantin ist die M'Keen Motor Company in
                                 										Omaha, U. S. A.
                              Die Wagen sind 70 Fuß lang und enthalten neben dem Motor von 200 PS Platz für den
                                 										Führer, einen Gepäckraum, der 30 Zentner fassen kann, Waschräume und Sitzplätze
                                 										für 70 Personen (I. Klasse Raucher und Nichtraucher je 15, II. Klasse Raucher 15
                                 										und Nichtraucher 25 Personen). Zur Beleuchtung dient Azetylengas. Die Türen
                                 										öffnen sich nach der Seite. Die Schmalseiten der Wagen sind, um die Ueberwindung
                                 										des Widerstandes der Luft zu erleichtern, keilförmig. Sie erhalten dadurch ein
                                 										seltsames, torpedoartiges Aussehen, das durch die runden Fenster noch erhöht
                                 										wird. Die mit den Wagen angestellten Versuche sind sehr zufriedenstellend
                                 										gewesen. Man erzielte eine Höchstgeschwindigkeit von fast 100 km in der Stunde.
                                 										Irgendwelchen Defekten oder Schwierigkeiten ist man bis jetzt nicht
                                 										begegnet.
                              Der Preis der Wagen, einschließlich Fracht, Zoll, Aufstellung usw. überschreitet
                                 										7000 Lstr. (140000 M). Gegenüber einer Aeußerung des Premierministers von
                                 										Viktoria, daß der Preis zu hoch sei, um einen gewinnbringenden Betrieb zu
                                 										ermöglichen, hat der Vertreter der M'Keen Motor Company eine Berechnung
                                 										aufgestellt, nach der die Kosten der Wagen in längstens einem Jahre zu verdienen
                                 										sind.
                              Inzwischen hat die Queensländer Eisenbahnverwaltung
                                 										bei denselben Fabrikanten zum Preise von 4525 Lstr. frei Fracht, Zoll usw.
                                 										Brisbane fünf weitere Wagen bestellt. Sie sind etwas kleiner als die
                                 										viktorianischen. Außerdem trägt sich die Regierung von Neusüdwales mit der Absicht, eine Anzahl ähnlicher Wagen in Betrieb zu
                                 										setzen; eine Ausschreibung ist aber bis jetzt nicht erfolgt. (Nach einem
                                 										Berichte des Handelssachverständigen beim Kais. Generalkonsulat in Sydney.)
                              Elektrotechnische Industrie.
                              Belgien. Einrichtung der elektrischen Beleuchtung und
                                    											Lieferung des Elektromotors im Flandria Palace-Hôtel in Gent. 21.
                                 										August 1912, 11 Uhr, Hotel de ville. Eingeschriebene Angebote zum 19. August.
                                 										Bedingungen vom Stadtsekretariat.
                              Belgien. Lieferung von 10 zerlegbaren
                                    											Fernsprechzellen, System Grusenmeyer, für die Telegraphenverwaltung.
                                 										21. August 1912, 11½ Uhr. Börse in Brüssel. Speziallastenheft Nr. 1185.
                                 										Eingeschriebene Angebote zum 17. August.
                              Verschiedenes.
                              Italien. Bau der K. Ingenieurschule für die
                                 										hydraulischen und elektrotechnischen Fächer in Padua. Ministerium der
                                 										öffentlichen Arbeiten in Rom und gleichzeitig die Königliche Präfektur in Padua,
                                 										31. August 1912, vormittags 10 Uhr. Voranschlag 290000 L. Gesuche um Zulassung
                                 										zum Wettbewerb und Zeugnisse bis zum 19. August 1912. Angebote bis zum 30.
                                 										August 1912, Vorläufige Sicherheitsleistung 15000 L; endgültige 1/10 der
                                 										Zuschlagssumme. Näheres in italienischer Sprache beim Reichsanzeiger.
                              Rußland. Hafenarbeiten in Reval. Die Reparatur bezw.
                                 										die Niederreißung des alten schadhaften Westbollwerks im
                              
                                 
                                 Textabbildung Bd. 327
                                 
                              
                              Revaler Hafen und dessen Ersetzung durch eine neue
                                 										Mole, die auf einer anderen Stelle weiter nach Westen erbaut werden soll, ist in
                                 										Aussicht genommen. Am 12. Mai 1911 wurde die Kreditvorlage für die Erbauung
                                 										dieser neuen Mole von der Reichsduma beraten und genehmigt und am 26. Mai 1911
                                 										auch vom Reichs rat bestätigt; mit den Arbeiten soll schon im laufenden Jahre
                                 										begonnen werden. (Aus einem Berichte des Kaiserl. Konsulats in Reval.)
                              Südafrikanische Union. Die Verwaltung der
                                 										südafrikanischen Staatsbahnen schreibt die Lieferung eines
                                    											schwimmenden Kranes von einer Hebefähigkeit von 100 Tonnen aus.
                                 										Der Kran soll keine eigene Maschine zur Fortbewegung haben; er ist für die
                                 										Hafenanlagen der Tafelbucht (Kapstadt) bestimmt. Zeichnungen und
                                 										Lieferungsbedingungen sind von dem amtlichen Vertreter der Union in England und
                                 										von dem „High Commissioner for the Union of South Africa“ in London SW.,
                                 										Victoria Street 32, erhältlich. Es ist dafür der Betrag von £ 1. 1. 0. zu
                                 										hinterlegen, der bei Empfang eines ordnungsmäßigen Lieferungsangebots
                                 										zurückerstattet wird. Angebote sind spätestens bis zum 3. September 1912,
                                 										mittags 12 Uhr, an den „Secretary to the Tender Board“, South African
                                 										Railways, zu richten.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 327