| Titel: | BÜCHERSCHAU. | 
| Fundstelle: | Band 327, Jahrgang 1912, S. 671 | 
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                        BÜCHERSCHAU.
                        Bücherschau
                        
                     
                        
                           Einführung in die
                                 										Probierkunde. Von C. Schiffner. Zum Gebrauch
                              									beim Unterricht an Bergakademien, Technischen Hochschulen, Berg- und Hüttenschulen
                              									und verwandten Anstalten. 171 Seiten. Halle a. H. 1912. Wilhelm Knapp. Preis M
                              									6,–.
                           Der Verfasser will in seinem Buch vor allem dem Anfänger in der Probierkunde eine
                              									zuverlässige und praktische Anleitung geben. Dem ganz entsprechend ist der
                              									allgemeine Teil des Buches, der die Arbeitsweise und die Werkzeuge des Probierers
                              									schildert, recht ausführlich gehalten. Das allgemein Gültige ist hier mit dem
                              									größten Geschick hervorgehoben und nach Möglichkeit durch typische Beispiele
                              									erläutert.
                           Der spezielle Teil ist nicht minder gut gelungen. Beim Nickel würde es sich
                              									vielleicht lohnen, die elegante Titrationsmethode mit Hilfe von Cyankalium bei einer
                              									Neuauflage anzugeben. Es wird gewiß dem Anfänger nicht schwer fallen, nach den
                              									Angaben des Buches zu arbeiten, aber auch der geübtere Probierer wird sich
                              									gelegentlich in dem vorzüglichen kleinen Werk Rat holen können.
                           H. D. Treadwell.
                           Kran- und Transportanlagen für
                                 										Hütten-, Hafen-, Werft- und Werkstattbetriebe unter besonderer Berücksichtigung
                                 										ihrer Wirtschaftlichkeit. Von Dipl.-Ing. C. Michenfelder. Berlin 1912. Julius Springer.
                           Mit der Technik hat auch naturgemäß die technische Literatur Form und Art in recht
                              									erheblichem Maße geändert. Zuerst beschäftigte sie sich hauptsächlich mit der
                              									rein äußerlichen Beschreibung von Maschinen und Anlagen, und ihr Bestreben war, die
                              									Allgemeinheit überhaupt auf Neuerungen und spezielle Errungenschaften der Technik
                              									aufmerksam zu machen. Erst nachdem sich ein Ingenieurstand von hinreichender Breite
                              									gebildet hatte, entstanden Werke, die in fachmännischer Darstellung die
                              									wesentlichsten Einzelheiten und Gesamtanordnungen bestimmter Maschinengruppen
                              									eingehend bearbeiteten. Sie waren also in erster Linie für den Konstrukteur
                              									derartiger Maschinen von Wert. Mit der fortschreitenden Entwicklung der Technik sind
                              									jedoch die Anforderungen, die an eine bestimmte Maschinenart gestellt werden können,
                              									so mannigfaltige geworden, daß eine umfassende, auch nur die wichtigsten
                              									Einzelheiten und Ausführungsformen enthaltende Darstellung des ganzen Gebietes gar
                              									nicht mehr zu bewältigen ist. Aus dem Grunde fehlt z.B. ein solches Handbuch des
                              									Dampfmaschinenbaues gänzlich in der Literatur; andererseits ist das Hauptwerk der
                              									Hebezeugtechnik, der „Ernst“, trotzdem es auf drei starke, von einem
                              									Studierenden überhaupt nicht mehr zu bezwingende Bände angewachsen ist, in der
                              									Darstellung der letzten Entwicklung entschieden recht lückenhaft. Außerdem haftet
                              									solchen Büchern der Nachteil an, daß sie für den Abnehmer der betreffenden
                              									Maschinen, den vielbeschäftigten Betriebsingenieur, zu viel veränderliche Details
                              									und zu wenig allgemeine Gesichtspunkte enthalten, die für die Wahl gerade der
                              									fraglichen Type in Betracht kommen, und daß die Kritik und Bewertung der
                              									Gesamtanlage hinter der einiger Einzelheiten sehr zurücktritt.
                           
                           Diese Lücke füllt das vorliegende Buch in vortrefflicher Weise aus. Es
                              									beschreibt ausschließlich die Gesamtausführung von Hebezeugen und zeigt in mehr als
                              									700 Gesamtzeichnungen, schematischen Skizzen und photographischen Abbildungen alle
                              									die Ausführungsformen, die die Neuzeit für die verschiedenen Zwecke herausgebildet
                              									hat. Daran schließt sich überall eine kritische Untersuchung der Vor- und Nachteile
                              									der einzelnen Anordnung, über die ja andere Fachleute bisweilen anderer Meinung sein
                              									werden, die aber in der Hauptsache wohl immer das richtige trifft, und an vielen
                              									Stellen die Mitteilung des Anschaffungspreises und der durch die mechanische
                              									Transportvorrichtung erzielten Verringerung der Förder- und Betriebskosten. Es ist
                              									natürlich, daß die Schwerindustrie, die besonders weit spezialisierte Ansprüche an
                              									Bauweise und Betrieb ihrer Hebezeuge stellt, in dem Buche die größte
                              									Berücksichtigung findet. So werden auf 236 Seiten die hierher gehörigen
                              									Einrichtungen der Hüttenwerke mit ihren Nebenbetrieben behandelt, auf 139 Seiten die
                              									der Schiffswerften, auf 95 Seiten die Umschlagkrane und Vorrichtungen der Häfen,
                              									worauf noch einige Ergänzungen und kurze Bemerkungen über die elektrischen
                              									Einrichtungen der Krane und Krananlagen folgen.
                           Das Buch ist dem Betriebsingenieur bei der Beschaffung eines Kranes ein
                              									unentbehrlicher Ratgeber, es gibt dem Studierenden einen vorzüglichen Ueberblick
                              									über das bisher Geleistete und Erreichte und enthält für den aufmerksam lesenden
                              									Konstrukteur eine Fülle von wertvollen Anregungen. Referent möchte es als eine der
                              									besten und inhaltreichsten Erscheinungen der gesamten technischen Literatur der
                              									letzten Jahre bezeichnen, wenn er auch nicht glaubt, daß irgend ein noch so
                              									vortreffliches Handbuch uns dem so wünschenswerten Ziel näher bringt, dem der
                              									Verfasser mit folgenden Worten Ausdruck gibt: „Wenn das Buch endlich vermöge
                                 										seiner vielen, für verschiedenartigste Betriebsverhältnisse vorgeführten
                                 										Beispiele auch imstande wäre, die durch unklare oder unschlüssige Bestimmungen
                                 										oft unnütz aufgewendeten Projektierungsarbeiten nur etwas einzuschränken, so
                                 										würde dies als eine erfreuliche und den Kranbaufirmen gewiß besonders
                                 										willkommene Nebenwirkung zu begrüßen sein.“ Daß die überflüssig geleisteten
                              									bzw. zu leistenden Projektierungsarbeiten einen so riesigen, mit den tatsächlich
                              									erhaltenen Aufträgen im Mißverhältnis stehenden Umfang erreichen, liegt doch nicht
                              									nur an der Unschlüssigkeit des Bestellers, sondern auch am Uebereifer der
                              									Maschinenfabriken.
                           P. Stephan.
                           Die Vorrichtungen zur Herstellung von
                                 										Ammoniumsulfat aus Ammoniak enthaltenden Gasgemischen. Von Dr. Oskar Kausch. Klein 8°. 46 Seiten mit 27 Figuren. Weimar
                              									1910. Carl Steiner! Preis M 1,60.
                           Die Welterzeugung von schwefelsaurem Ammon beträgt jährlich etwa 800 000 t, welche
                              									größtenteils aus den Abwässern der Gasanstalten gewonnen werden, indem man das darin
                              									enthaltene Ammoniak mit Wasserdampf abtreibt und in Schwefelsäure auffängt. Der
                              									Verfasser beschreibt an der Hand der Patentliteratur die zahlreichen Vorrichtungen,
                              									welche jenem Zwecke dienen und entweder gesättigte Lösungen des Ammonsulfats oder
                              									(bei Verwendung von konzentrierter Säure) festes Salz liefern. Die beigegebenen
                              									schematischen Abbildungen und der knappe Text dürften dem Gasanstaltstechniker eine
                              									willkommene Uebersicht über dies wichtige Sondergebiet geben.
                           K. Arndt, Charlottenburg.
                           Handbuch der Fräserei. Von Emil Jurthe und Otto
                                 										Mietzschke. III. Auflage. Berlin 1912. Julius Springer Preis geb. M
                              									8,–.
                           Das vorliegende „Handbuch der Fräserei“ ist in der dritten Auflage erschienen
                              									und hat sich als Lehrbuch wie als Nachschlagewerk in technischen Lehranstalten und
                              									im Werkstattsbetriebe sehr gut eingeführt. Das Buch behandelt in leicht
                              									verständlicher Form alles Wissenswerte über die Herstellung, Erhaltung und Anwendung
                              									der Fräser, sowie über die Fräsmaschinen. Die Einführung der Schnellstähle und die
                              									dadurch bedingten Veränderungen der Fräserform und der Fräsmaschinen sind bis auf
                              									die neueste Zeit berücksichtigt.
                           Der erste Teil behandelt das Fräserwerkzeug in seiner
                              									Entwicklung, Konstruktion und Herstellung, einschließlich einiger Tabellen über
                              									Schnitt- und Schaltgeschwindigkeiten. Die Bearbeitung der Fräser auf den
                              									Werkzeugmaschinen, das Schleifen der gehärteten Fräser und die dazugehörigen
                              									Maschinen werden anschaulich beschrieben. Der besonders wichtige Abschnitt über die
                              									Feuerbehandlung der Fräser, über das Erwärmen des Stahls beim Schmieden und über das
                              									Härten der fertigen Fräser bringt neben vielen praktischen Winken auch die neuesten
                              									Härteöfen und die damit erzielten Betriebsergebnisse.
                           Der zweite Teil ist den Fräsmaschinen gewidmet. Zunächst
                              									wird die Entwicklung der Frästechnik unter besonderer Berücksichtigung der rein
                              									wirtschaftlichen Fragen besprochen. Daran schließt sich die Beschreibung der
                              									verschiedenen Arten der Fräsmaschinen mit allen ihren Sondereinrichtungen
                              									einschließlich der Vorrichtungen zum Kurvenfräsen. Mit besonderer Sorgfalt ist das
                              									interessante Kapitel über das Fräsen von Zahngetrieben bearbeitet, in dem sowohl die
                              									gewöhnlichen Zahnformfräser als auch die Abwälzfräser und die dazugehörigen
                              									Räderfräsmaschinen entsprechende Beachtung finden. Zum Schluß bringt ein Anhang das
                              									Wichtigste über die Zahnräder, sowie über die Vor- und Nachteile der gebräuchlichen
                              									Verzahnungsmethoden.
                           Ganz besondere Anerkennung verdienen die vorzüglichen Abbildungen, mit deren
                              									Aufzeichnung die Verfasser sich große Mühe gegeben haben, und die überall das
                              									Wesentliche hervorheben und vom Unwesentlichen trennen. Die äußere Ausstattung des
                              									Buches ist – wie alle Erzeugnisse des Springer sehen Verlages – mustergültig.
                           A. Keßner, Charlottenburg.
                           
                        
                           BEI DER REDAKTION EINGEGANGENE BÜCHER.
                           Das Steinkohlengas im Kampf gegen die Verschwendung des
                                 										Nationalvermögens. Von Ingenieur Franz
                                 									Messinger, Gasinspektor in Charlottenburg. Mit 120 Figuren. Gerhard Stalling,
                              									Oldenburg i. Großh. Preis geh. M 4,–.
                           Radiotelegraphisches Praktikum. Von Dr.-Ing. H. Rein. Zweite vermehrte Auflage. Mit 170 Figuren und 5
                              									Kurventafeln. Berlin 1912. Julius Springer. Preis geb. M 8,–.
                           Wissen und Können. Sammlung von Einzelschriften aus reiner
                                 										und angewandter Wissenschaft. Herausgegeben von Prof. Dr. B. Weinstein. Die Energie. Von
                              										Wilhelm Ostwald, Groß-Bothen. Zweite Auflage (drittes
                              									und viertes Tausend). Leipzig 1912. Johann Ambrosius Barth. Preis geb. M
                              									4,40.
                           Radioaktive Wässer in Sachsen, IV. Teil. Von
                              									Dr.-Ing. M. Weidig, a. o. Professor a. d. Kgl.
                              									Bergakademie zu Freiberg. Mit 23 Figuren. Freiberg i. Sachsen 1912. Craz &
                              									Gerlach (Joh. Stettiner). Preis geh. M 6,–.
                           Elektrisches Heizen und Kochen. Von Ingenieur Karl Wernicke. Mit 105 Figuren. Erweiterter Sonderabdruck
                              									aus Helios. Leipzig 1912. Hachmeister & Thal. Preis geh. M 1,50.
                           Ueber Fehlerortsbestimmungen an Kabelleitungen. Von
                              									Oberbahnmeister Emil Gollmer, Vorsteher der
                              									Eisenbahn-Telegraphenwerkstätte in Altona. Zweite umgearbeitete Auflage. Mit 21
                              									Figuren. Leipzig 1912. Hachmeister & Thal. Preis geh. M 1,50.
                           
                        
                           
                           WIRTSCHAFTLICHE RUNDSCHAU.
                           
                              Bedarf des Auslandes.
                              Mineralien. Metalle.
                                    										Maschinen.
                              Italien. Lieferung von Stahltüren und Eisennetzen zum
                                 										Verschließen der Zufahrtsstraßen zum Binnenhafen von Neapel. Präfektur in
                                 										Neapel. 25. Oktober 1912, 10 Uhr vormittags. Voranschlag 53240 Lire. Offerten
                                 										bis spätestens 24. Oktober 1912. Zeugnisse usw. bis 15. Oktober 1912. Vorläufige
                                 										Sicherheitsleistung 2000 Lire; endgültige 1/10 der Zuschlagssumme; ferner 1400
                                 										Lire Vorschuß auf die Kontraktspesen. Näheres in italienischer Sprache beim
                                 										Reichsanzeiger.
                              Bulgarien. Lieferung von Instrumentenstahl sowie
                                    											Siemens-Martinstahl für die bulgarische Eisenbahnverwaltung.
                                 										Kreisfinanzverwaltung in Sofia. 21. Oktober 1912. Verzeichnisse Nr. 407 und
                                 										407a. Anschlag 19588 Frs. Kaution 980 Frs.
                              Lieferung von verschiedenen Eisen. Ebenda, 21. Oktober
                                 										1912. Verzeichnis Nr. 411. Anschlag 11652,88 Frs. Kaution 583 Frs.
                              Die Lastenhefte zu den obigen beiden Lieferungen liegen an den Werktagen in der
                                 										Materialabteilung der Generaldirektion der bulgarischen Eisenbahnen in Sofia zur
                                 										Einsicht aus.
                              Elektrotechnische Industrie.
                              Oesterreich-Ungarn. Installation der elektrischen
                                    											Beleuchtungsanlage und Lieferung eines
                                    											elektrischen Aufzugs für den Neubau des Amtsgebäudes in Leibnitz. Die
                                 										Behelfe (Arbeitsausweis, allgemeine und spezielle Bedingungen, die
                                 										Konkurrenzbestimmungen und Offertenformulare) können bei der Bauleitung
                                 										(Graz, Burggasse 2, II. Stock, oder Leibnitz, Kadagasse 13) eingesehen und
                                 										käuflich erworben werden. Offerten bis längstens 30. Oktober 1912, 12 Uhr
                                 										mittags, in der Kanzleiabteilung 15 des Statthalterei-Baudepartements, Burggasse
                                 										2, II. Stock, zu überreichen.
                              Oesterreich-Ungarn. Elektrizitätswerk. Die
                                 										Marktgemeinde Hopfgarten (Tirol) beabsichtigt, ein neues Elektrizitätswerk zu
                                 										errichten. Zu diesem Zweck soll die Brixnerache in der Weise ausgenützt werden,
                                 										daß das notwendige Wasser nächst der Bahnhaltestelle Windau entnommen und in
                                 										einer Druckrohrleitung bis zum Haslauer Wasserfalle geleitet wird, wo die
                                 										eigentliche Anlage entstehen soll. Gegenwärtig sollen 500 Sekundenliter Wasser
                                 										in Anspruch genommen werden. Es werden znächst zwei Turbinen mit einer Leistung
                                 										von je 200 HP aufgestellt, dabei wird aber auf eine eventuelle Vergrößerung
                                 										Rücksicht genommen. (Oesterr. Zentral-Anzeiger für das öffentliche
                                 										Lieferungswesen.)
                              Italien. Lieferung von Kabeln und elektrischen Drähten
                                 										im Werte von 40000 L. Generaldirektion des Königlichen Arsenals vom 2. Seebezirk
                                 										in Neapel und gleichzeitig diejenige in Taranto. 21. Oktober 1912, 11 Uhr
                                 										vormittags. Offerten bis 20. Oktober. Sicherheitsleistung 4000 L. Näheres in
                                 										italienischer Sprache beim Reichsanzeiger.
                              Britisch-Südafrika. Absatzgelegenheit für gleislose
                                    											elektrische Straßenbahnen und Motoromnibusse. Der
                                 										Handelssachverständige beim Kaiserl. Konsulat in Johannesburg berichtet am 20.
                                 										August d. J.:
                              
                                 
                                 Textabbildung Bd. 327
                                 
                              
                              In letzter Zeit besteht in Südafrika viel Interesse für gleislose elektrische Straßenbahnen. Die Stadtverwaltung
                                    											von Boksburg soll fest beschlossen haben, das System einzuführen. Die
                                 										städtischen Behörden von Germiston und Bloemfontein haben die Anlagen solcher
                                 										Straßenbahnen in Erwägung gezogen.
                              Es scheint bisher nur eine Fabrik für diese Art von
                                 										Bahnen sich zu interessieren, nämlich die „Railless electric Traction
                                    											Construction Company Ltd.“ in London, Moorgate Street 56. Der Vertreter
                                 										der Gesellschaft hat zu dem ebenso neuen wie praktischen Mittel gegriffen, den
                                 										interessierten Kreisen in verschiedenen Städten kinematographische Vorstellungen
                                 										zu geben, worin die Bahnen, die die Fabrik für Leeds, Bradford, Dundee und
                                 										Rotherham gebaut hat, im Betriebe gezeigt werden.
                              Der Vorteil der gleislosen Straßenbahnen soll außer der Ersparung der Schienen
                                 										namentlich darin zu sehen sein, daß die Wagen beweglicher sind als die auf
                                 										Schienen laufenden; sie können sich durch Ausbiegen, Vorfahren usw. dem
                                 										Straßenverkehr anpassen, auch bieten sie dem ein- und aussteigenden Publikum
                                 										eine größere Sicherheit, da sie direkt an die Trottoirs heranfahren können.
                              Die größte Stadt Südafrikas, Johannesburg, hat zurzeit das gewöhnliche System
                                 										elektrischer Straßenbahnen, nämlich solcher mit Schienen. Da der Einwohner
                                 										Johannesburgs nach englischem Vorbild nicht gern im Innern der Stadt wohnt und
                                 										die Vorstädte sich immer mehr ausdehnen, so erweist sich das bestehende Bahnnetz
                                 										als unzureichend, und der Stadtrat hat den Direktor der städtischen
                                 										Straßenbahnen und Elektrizitätswerke angewiesen, einen Bericht darüber zu
                                 										erstatten, wie dem steigenden Bedürfnis am besten abzuhelfen sei.
                              Der Direktor, der vor kurzem neue Studien in Europa über städtische
                                 										Verkehrsverhältnisse gemacht hat, hat einen ausführlichen Bericht vorgelegt und
                                 										darin die Vor- und Nachteile der drei in Betracht kommenden Systeme: gewöhnliche
                                 										elektrische Straßenbahnen, gleislose Bahnen und Motoromnibusse, sorgfältig
                                 										gegeneinander abgewogen. Er ist auch für gleislose Bahnen eingenommen, macht
                                 										aber den Vorschlag, daß zunächst eine kleine Anzahl Motoromnibusse eingestellt werden sollen, weil die Rentabilitätsfrage
                                 										beim Vorortverkehre meist schwer im voraus gelöst werden könne; rentiere sich
                                 										eine Motoromnibuslinie nicht, so könne sie ohne weiteres aufgegeben und der oder
                                 										die Wagen auf einer andern Strecke verwandt werden. Bei den andern beiden
                                 										Systemen komme natürlich das Anlagekapital für Schienen und Oberleitungen in
                                 										Betracht. Sobald eine Omnibuslinie den Beweis erbringe, daß der betreffende
                                 										Vorortverkehr lohnend sei, solle sie durch eine gleislose elektrische
                                 										Straßenbahn ersetzt und die Omnibusse auf einer neuen Versuchsstrecke verwandt
                                 										werden. Der Direktor empfiehlt zunächst die Anschaffung von sechs
                                 										Motoromnibussen zum Preise von je etwa 1200 £.
                              Eine Beschlußfassung des Stadtrats in der Angelegenheit ist noch nicht
                                 										erfolgt.
                              Abschrift einer Liste von Firmen in Johannesburg, die geeignet erscheinen, eine
                                 										Vertretung für gleislose Straßenbahnen und Motoromnibusse zu übernehmen, kann
                                 										inländischen Interessenten auf Antrag übersandt werden. Die Anträge sind unter
                                 										Beifügung eines mit Aufschrift versehenen
                              
                                 
                                 Textabbildung Bd. 327
                                 
                              
                              Freikuverts an das Bureau der „Nachrichten für
                                    											Handel, Industrie und Landwirtschaft“ in Berlin W. 8, Wilhelmstraße 74
                                 										III, zu richten.
                              Eisenbahnmaterial.
                              Belgien. Lieferung von 3 mit 1 Seitentür, Trichtern
                                 										und Bremsvorrichtung Stielman versehenen Kohlenwagen
                                 										für die städtische Gasanstalt. 25. Oktober 1912, 1¼ Uhr, Hotel de. ville in
                                 										Brüssel. Sicherheitsleistung 1000 Fr. Lastenheft 1 Fr.; zu beziehen vom Bureau
                                 										de comptabilité, Rue de Lombard. Eingeschriebene Angebote zum 24. Oktober.
                              Verschiedenes.
                              Oesterreich-Ungarn. Die Gemeinde Großdorf bei Braunau plant die Anlage einer
                                    											Wasserleitung. Die wasserrechtliche Verhandlung wird demnächst
                                 										stattfinden. (Oesterr. Zentral-Anzeiger für das öffentliche
                                 										Lieferungswesen.)
                              Ungarn. Das Königl. ungar. Ackerbauministerium
                                 										genehmigte den Beschluß der Stadtvertretung Esztergom
                                 										betr. die Aufführung einer neuen Schlachtbrücke.
                                 										Kosten 125000 K. (Oesterr. Zentral-Anzeiger für das öffentliche
                                 										Lieferungswesen.)
                              Italien. Hafenerweiterungsbauten in Genua, und zwar
                                 										Bau eines neuen Hafenbassins und Verlängerung der Mole Galliera.
                                 										Versteigerungstermin den 30. Oktober 1912. Der Versteigerung wird ein Preis von
                                 										31130000 Lire zugrunde gelegt. Die der Hafenverwaltung (Adresse „Consorzio
                                    											Autonome del Porto di Genova, Divisione Prima-Ufficio Contratti“)
                                 										einzureichenden Gesuche müssen den Betrag der auf den Preis angebotenen
                                 										Ermäßigung enthalten. Bis zum 21. Oktober 1912 müssen dem Gesuche ein
                                 										Führungszeugnis, ein Strafregisterauszug und ein nach bestimmten Vorschriften
                                 										auszustellendes Befähigungszeugnis für Hafenarbeiten beigefügt werden.
                                 										Vorläufige Sicherheitsleistung für die zum Wettbewerb Zugelassenen 1000000 Lire,
                                 										endgültige für den Ersteigerer 3000000 Lire. Persönliche Einsichtnahme in die
                                 										Versteigerungsbedingungen und persönliche Besichtigung der Oertlichkeit
                                 										Bedingung.
                              Vereinigte Staaten von Amerika. Verpachtung von Oelland in
                                    											Oklahoma. Durch Verfügung des Bundesindianeramts vom 17. September 1912
                                 										sind von den 820000 Acres Oelland, die von der Fosterlease seinerzeit abgezweigt
                                 										worden waren, 100000 Acres ausgeschrieben worden, Die Angebote werden am 11.
                                 										November 1912 bei der Osage Indian Agency in Oklahoma City, Oklahoma, geöffnet
                                 										werden. Auf mehr als 25000 Acres kann ein Angebot nicht lauten. Jedermann ist zu
                                 										einem Angebote zugelassen; nur sind Transportgesellschaften, common carriers im
                                 										Sinne von Vorentscheidungen der Gerichte, der Verwaltungsbehörden oder der
                                 										Interstate Commerce Commission, grundsätzlich ausgeschlossen.
                              Anfragen über Einzelheiten sind zu richten an das Bundesindianeramt, Office of
                                 										Indian Affairs, Department of the Interior, Washington, D. C, United States of
                                 										America.
                              ––––––––––
                              ☞ Die beigefügten Prospekte der Firmen J. C. Eckardt,
                                    											Stuttgart-Cannstatt, F. Soennecken in Bonn und Spezialwerk Thost'scher Feuerungsanlagen in Zwickau i. Sa. empfehlen
                                 										wir der geneigten Beachtung unserer Leser bestens.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 327