| Titel: | Bücherschau. | 
| Fundstelle: | Band 328, Jahrgang 1913, S. 15 | 
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                        Bücherschau.
                        Bücherschau.
                        
                     
                        
                           Moderne Technik. Die
                              									wichtigsten Gebiete der Maschinentechnik und Verkehrstechnik, allgemeinverständlich
                              									dargestellt und erläutert durch zerlegbare Modelle. Unter Mitarbeit von
                              									verschiedenen Fachgelehrten herausgegeben von Ingenieur H. Blücher. Mit 1391 Abbildungen (Atlasformat) und 15 zerlegbaren
                              									Modellen. Leipzig und Wien 1912, Bibliographisches Institut. Zwei Bände in Leinen
                              									gebunden 40 Mark.
                           Betrachtet man das groß angelegte Werk rein äußerlich, so kann man seine helle Freude
                              									haben an diesem Meisterwerk der Buchdrucker-, Buchbinder- und Ausstattungskunst.
                              										DieFreude wird
                              									aber bedenklich beeinträchtiget, wenn man den Inhalt des Werkes unter die kritische
                              									Lupe nimmt. Das Eigenartige an dem Werk und dasjenige, was der Herausgeber sichtlich
                              									mit Stolz als Etwas Besonderes ansieht, ist der zweite Teil, ein dicker Band mit 15
                              									zerlegbaren Modellen der mannigfachsten Maschinen vom Dampfkessel bis zur
                              									Dreschmaschine. – Ich kann mir nicht helfen: Ich halte den ganzen Gedanken für in
                              									Grund und Boden verfehlt! Betrachtet man sich diese mit so unglaublicher Mühe und
                              									grosser Kunstfertigkeit zusammengesetzten Modelle, so hat man zunächst unwillkürlich
                              									den Gedanken „Neuruppiner Bilderbogen“. Jeder Ingenieur wird sich sagen: Was
                              									hätte mit diesem Aufwande an Mühe und Kosten geschaffen werden können, wenn anstelle
                              									dieser – ich kann mir nicht helfen – kindlichen Bilderbogen, gute, meinetwegen
                              									farbige Abbildungen von den einzelnen Maschinen in vielfachen Ansichten und
                              									Schnitten angefertigt worden wären. Glaubt der Herausgeber wirklich, daß Jemand, der
                              									von einer Dampfturbine, einem Typendruckapparate, einer Dieselmaschine usw. nichts
                              									versteht, aus diesem Gewirre von auseinanderklappbaren Blättchen, die er nachher
                              									nicht wieder in der richtigen Reihenfolge aufeinander bekommt, sich ein Bild von der
                              									Bauart und Wirkungsweise dieser Maschinen machen kann? Ich glaube es nun und
                              									nimmermehr!
                           Bleibt der erste Band: Text mit 1391 Abbildungen, welche, wie es in einer Ankündigung
                              									heißt, „eigens für die Moderne Technik hergestellt sind“. Etwas eigenartig
                              									ist schon der selbstbewußte Ton des Vorwortes: ..... „es will kein Lehrbuch des
                                 										Maschinenbaues sein, sondern ein großzügiges Erläuterungs- und Lehrwerk“....
                              										ein Führer, der auch den Neuling sicher leitet und zwar nicht zu verstaubten
                                 										Typen, die nur noch in Sammlungen ihr Dasein fristen, aber längst nicht mehr
                                 										praktisch verwendet werden“.... „Daß trotzdem die Art der Darstellung
                                 										auch dem Nichtfachmanne das Verständnis zu erschließen geeignet ist, glauben wir
                                 										behaupten zu dürfen“.... „Als Leserkreis denken wir uns das große Heer
                                 										jener.... und zwar vom Studierenden der Technischen Hochschule bis hinab (!) zum
                                 										Praktiker der Maschinenwerkstatt“.... usw. –
                           Nun wie steht es z.B. mit den „verstaubten Typen“? Was sind denn die
                              									Lavalturbinen, die alten Parsonsturbinen, was sind die
                              									Schweflig-Säure-Abwärmemaschinen, was sind die Oechelhäusergasmaschinen, was die
                              									alten aufgeführten Karburiereinrichtungen für Benzin und Petroleum, die alten
                              									Katarakt-Wasserhaltungsmaschinen, die Rittingerpumpen usw.? Verstaubte Typen, die
                              									mindestens nicht mehr gebaut werden und die zum großen Teil „nur noch in
                                 										Sammlungen ihr Dasein fristen und längst nicht mehr verwendet werden“! In
                              									dem Abschnitte Wasserkraftmaschinen befinden sich zwei Abbildungen eines Zuppingerschen Tangentialrades und die eines
                              									oberschlächtigen Wasserrades, (nebenbei bemerkt ohne Quellenangabe). Die drei
                              									Abbildungen stehen in der von mir im Jahre 1899 neu bearbeiteten Auflage von Wernickes Mechanik flüssiger Körper. Ich selbst habe
                              									diese Abbildungen damals aus der vorhergehenden Auflage des Buches mit
                              									herübergenommen. Es macht sich nun ganz besonders schön in einem Werke „Moderne
                                 										Technik“ vom Jahre 1912, welches in einem Werke Leser „kerne verstaubten
                                 										Typen vorführt, sondern die Technik zeigt, wie sie wirklich ist und wie sie in
                                 										unseren Tagen (!) wirkt“ – in einem solchen Werke drei Abbildungen aus einem
                              									Buche zu finden, welches erschienen ist im Jahre des Heils – – 1873!
                           „Die Art der Darstellung ist geeignet auch dem Nichtfachmanne das Verständnis zu
                                 										erschließen“. Es lese der Fachmann z.B. den Abschnitt über
                              									Dampfmaschinensteuerungen, insbesondere Schieber- und Umsteuerungen, er dürfte
                              									hinter den angeführten Satz des Vorwortes sicherlich mit mir ein großes Fragezeichen
                              									setzen. Der Nichtfachmann steht ratlos davor, das kann
                              									ich dem Herrn Verfasser des betreffenden Abschnittes versichern. Auch an ganz
                              									bedenklichen Unrichtigkeiten fehlt es nicht! Man lese z.B. gleich Seite 1: „Die
                                 										in der Technik benutzte Einheit der Arbeit ist das Meterkilogramm, ein Maß,
                                 										das sich auf dem absoluten Maßsystem aufbaut“! Eine Zeile weiter; „Die
                                 										Einheit der Maße ist das Gramm (g),.... das Gramm bestimmt sich als das Gewicht eines cbcm Wasser bei einer Temperatur von 4
                                 										Grad“. Vermieden werden sollten auch Ausdrücke wie S. 2: „Zur Messung
                                 										größerer Leistungen ist das Meterkilogramm eine zu
                                 										kleine Einheit“, oder S. 3: „Kraftmaschinen, sind Vorrichtungen, welche
                                 										Naturkräfte aufnehmen“.
                           Leserkreis: „Studierende bis hinab zum Praktiker der Maschinenwerkstatt“.
                              									Glaubt der Herausgeber wirklich, daß unsere Studierenden, daß unsere Praktiker der
                              									Maschinenwerkstatt, die Mittel dazu haben, sich Werke für 40 Mark anzuschaffen?
                           Als Verfasser zeichnen verantwortlich verschiedene Herren bei den einzelnen
                              									Abschnitten. Es sind daher auch die einzelnen Abschnitte in ihrem Werte ungleich.
                              									Sehr ungleich sind auch die Abbildungen. Ohne weiteres ist zuzugeben: die Mehrzahl
                              									davon ist vorzüglich (man erkennt hier die Künstler des Bibliographischen
                              									Institutes), ihnen stehen aber leider eine sehr große Zahl geradezu kümmerlicher
                              									Abbildungen gegenüber. Etwas dürftigeres, unklareres als die Mehrzahl der
                              									Abbildungen über Pumpen und Gebläse läßt sich kaum denken, und gerade hier wären
                              									doch von Fabriken vorzügliche Abbildungen in Hülle und Fülle zu erhalten gewesen.
                              									Wie ist es möglich, neben sonst so guten Abbildungen Darstellungen einer Steuerung
                              									zu bringen, wie Abb. 222 oder gar wie Abb. 123? Wer soll aus dieser Abbildung der
                              										Knightmaschine (263) klug werden. Der Fachmann nicht,
                              									der Nichtfachmann erst recht nicht!
                           Nun kommt aber das Tollste. In der Sammlung „Aus Natur und Geisteswelt“,
                              									Verlag B. G. Teubner in Leipzig erschienen von mir einige Bändchen, welche von
                              									Dampfmaschinen und Gasmaschinen handeln. Die Bändchen erfreuen sich großer
                              									Beliebtheit, was ich neben dem starken Absatze daraus erkenne, daß häufig an mich
                              									die Bitte gerichtet wird, einzelne Abbildungen oder gar ganze Abschnitte für irgend
                              									welche literarische Arbeiten aus den Büchern entnehmen zu dürfen. Ich habe diese
                              									Bitten selbstverständlich immer gern erfüllt, ich war auch gar nicht böse darüber,
                              									wenn ich in anderen größeren Werken meine Abbildungen vorfand mit der Bemerkung, daß
                              									die Abbildungen aus diesem oder jenem meiner Bücher entlehnt seien. Wie aber
                              									erstaunte ich, als ich hier in dem Werke Moderne Technik nicht weniger als 13 (in
                              									Worten dreizehn!) von mir persönlich entworfene
                              									Abbildungen aus meinen Büchern getreulich abgeklatscht vorfand, ohne daß auch nur an
                              									einer einzigen Stelle die Quelle angegeben war, woher die Abbildungen stammten! Es
                              									sind die Abbildungen 101, 103, 104, 130, 175, 176, 221, 219, 220, 271, 272, 274,
                              									280. Bei dem Abschnitte Karburiervorrichtungen heißt es im Texte: „Sie (die
                                 										Vergaser) sind aus der ungeheuer großen Zahl der in
                                 										Gebrauch befindlichen Vergaser willkürlich
                                 										herausgegriffen“. Ein ganz merkwürdiger „Zufall“ will es, daß aus der
                              										„ungeheuer großen Zahl“ von Vergasern ausgerechnet gerade die vier Vergaser abgebildet und beschrieben sind, welche
                              									– ich in den ersten beiden Auflagen meiner „Neueren Wärmekraftmaschinen“
                              									(Sammlung ANuG) abgebildet und beschrieben habe. Diese vier Abbildungen sind unter
                              									jenen obengenannten dreizehn nicht mit enthalten, denn sie sind nicht von mir
                              									entworfen; daß sie aber zumteil unmittelbar aus meinem Buche abgeklatscht sind,
                              									erkenne ich zufällig aus einer Kleinigkeit, die ich in der einen Figur gegenüber den
                              									üblichen Abbildungen desselben Vergasers geändert habe und die natürlich auch hier
                              									in der Abänderung vorhanden ist! Hätte der Herr Verfasser übrigens es sich die Mühe
                              									und das Geld kosten lassen, eine neue Auflage meines Buches anzuschaffen (sie stammt
                              									aus dem Jahre 1909), so hätte er gesehen, daß ich damals schon diese zum größten
                              									Teile veralteten Vergaser nicht mehr gebracht habe, sie hätten also erst recht in
                              									dem Werke „Moderne Technik“ fehlen und durch den jetzt fast allein üblichen
                              									Schwimmvergaser ersetzt werden können.
                           
                           Als verantwortlicher Verfasser der betreffenden Abschnitte (über Dampfmaschinen
                              									und Verbrennungsmaschinen) zeichnet Herr Regierungsrat Dr. A. Witt. Da es der Herr
                              									Regierungsrat noch nicht zu wissen scheint, möchte ich ihn, so wie auch den
                              									Herausgeber des Werkes darauf aufmerksam machen, daß es den einfachsten Regeln des
                              									schriftstellerischen Anstandes entspricht, wenigstens die Quelle anzugeben, aus
                              									welcher man in derartig ausgiebiger Weise geschöpft hat. Man wird übrigens unschwer
                              									daraus schließen können, daß auch noch so manche andere der schönen Abbildungen, in
                              									ähnlicher Weise „eigens für die moderne Technik) hergestellt sind“.
                           Wären die Bände einzeln. Käuflich, ich, würde trotzalledem den ersten Band zur
                              									Anschaffung empfehlen. Die meist schönen Abbildungen geben einen vortrefflichen
                              									Anschauungsstoff, der nicht seilten durch knappe, aber gute, klare Darstellungsweise
                              									unterstützt wird. Den zweiten Band, das Bilderbuch, zur Anschaffung zu empfehlen,
                              									nein das kann ich wirklich nicht. Noch einmal: Schade um die viele Mühe und die
                              									gewaltigen Kosten.
                           Berlin-Grunewald.
                           R. Vater.
                           Dieselmaschinen für Land- und
                                 										Schiffsbetrieb von A. P. Galkley, deutsch von
                              										Ernst Müller. 184 Seiten mit 90 Abbildungen. Berlin,
                              									1912. Julius Springer.
                           Das Buch, das mit einer Einleitung über den wirtschaftlichen Wert der behandelten
                              									Maschinenart von Dr. Ing. Rudolf Diesel selbst versehen
                              									ist, wird allen willkommen sein, die sich an Hand guter Zeichnungen über die
                              									wichtigsten Ausführungsformen der Dieselmaschine, ihren Betrieb und ihre Leistungen
                              									unterrichten wollen.
                           Die beschreibende Uebersicht über eine größere Zahl von Land- und Schiffsmaschinen
                              									bezieht sich auf die Maschinen im ganzen wie auf besonders wichtige Einzelheiten und
                              									behandelt die Eigenschaften der verschiedenen Anordnungen für Zweitakt und Viertakt
                              									namentlich größerer Ausführungen. In dem Kapitel über Aufstellung und Betrieb werden
                              									praktische Erfahrungen über die Behandlung der Maschinen mitgeteilt,
                              									Hauptabmessungen und Gewichte mehrerer Formen für Leistungen von 25 bis 1000 PS.,
                              									ebenso einige Beispiele für die gesamten jährlichen Betriebskosten. Besonders
                              									wertvoll ist die ausführliche Wiedergabe, von Versuchergebnissen, darunter solchen
                              									an Maschinen von 300 und. 500 PS. Der Anhang enthält Vorschriften für die Anlage und
                              									Behandlung von Schiffsmaschinen und den Abdruck der ersten beiden Hauptpatente Diesels, die für die interessante Entwicklungsgeschichte
                              									der Maschine von besonderem Werte sind.
                           Zur Einführung in den praktischen Teil des Buches ist ein Ueberblick über die
                              									allgemeine Theorie der Wärmekraftmaschinen mit besonderer Berücksichtigung der Dieselmaschine gegeben. Dieses Kapitel muß als weniger
                              									befriedigend bezeichnet werden. Die allgemeine Darstellung der Kreisprozesse und die
                              									bekannten Formeln der Zustandänderungen wären hier umso mehr entbehrlich gewesen,
                              									als sie weiterhin doch keine Verwendung finden, eine kurze anschauliche Begründung
                              									des hohen Wirkungsgrades des wirklichen Diesel-Prozesses
                              									hätte genügt, dafür wären aber nähere Angaben über den kleinsten Luftbedarf des
                              									Brennstoffes, über die in der Maschine wirklich verwendete Luftmenge, den
                              									Verbrennungsvorgang und andere wichtige thermische Einzelheiten erwünscht gewesen.
                              									Teils kann man diese zwar sich anderweitig verschaffen, teils auch den Mitteilungen
                              									über Abmessungen, Drehzahl und Brennstoffverbrauch entnehmen, den praktischen
                              									Absichten des Buches hätte aber gewiß eine kurze Zusammenstellung entsprochen, und
                              									einige Betrachtungen über den mutmaßlichen Verbrennungsvorgang würde den Zweck
                              									wesentlicher Einzelheiten, wie die Art der Einführung des Brennstoffes, klarer
                              									gemacht haben.
                           Recht lehrhaft sind einige Bemerkungen in dem Buche über die Entstehung der Dieselmaschine. Der Erfinder ist nach langjährigen
                              									Vorstudien 1893 an die praktische Verwirklichung seiner Ideen gegangen, und erst
                              									nach 4 Jahren ist eine brauchbare Maschine fertig gewesen. Mit Genugtuung wird man
                              									den späteren reichlichen Lohn für solche Ausdauer betrachten. Daneben möge aber auch
                              									nicht das Lob für die Leiter der Maschinenfabrik Augsburg
                              									vergessen werden, die über einen so langen Zeitraum die Verantwortung für die
                              									suchskosten auf sich nahmen.
                           Rotth.
                           Transmissionen. Von Ing. Stephan Jellinek in Wien. 161 S. Groß-8° mit 61
                              									Textfiguren und 30 Tafeln. Berlin 1912. Jul. Springer. Preis geb. Mk. 12,–.
                           Verfasser hat das Wort Triebwerke absichtlich vermieden und durch Transmissionen
                              									ersetzt, da er der Ansicht ist, daß unter Triebwerke gegebenenfalls auch Teile von
                              									Maschinen selber verstanden werden könnten. Daß ihm der Begriff Transmissionen
                              									allein auch nicht genügend deutlich erscheint, beweist er selber dadurch, daß er
                              									sogar auf dem Titelblatt alles das anführt, was er unter Transmissionen verstanden
                              									wissen will, nämlich: Wellen, Lager, Kupplungen, Riemen- und Seiltrieb-Anlagen. Dann
                              									hätte aber auch ebensogut das deutsche Wort gesetzt werden können. Wie man sieht,
                              									fehlt eine Behandlung der Zahnräder. Das mag angehen. Es fehlt aber auch eine
                              									Behandlung von Stufenscheiben und anderen Vorrichtungen zum ändern der Umlaufzahlen
                              									von Wellen, die doch entschieden zu den Transmissionen gerechnet werden müssen. Da
                              									ihre Behandlung keinen sehr breiten Raum einnimmt, wäre ein späteres Hinzufügen wohl
                              									wünschenswert.
                           Nach der Absicht des Verfassers ist das Buch in erster Linie für Studierende höherer
                              									Lehranstalten bestimmt, denen es eine Sammlung guter Zeichnungen von einzelnen
                              									Triebwerksteilen und ganzen Triebwerksanlagen bieten soll, zum Gebrauch beim
                              									Entwerfen von Maschinenteilen. Ein großer Wert ist deshalb auf die Zeichnungen
                              									gelegt, welche sämtlich maßstäblich gehalten sind mit Eintragung der wichtigsten
                              									Abmessungen. Namentlich die maßstäbliche Darstellung ganzer Triebwerksanlagen dürfte
                              									vielen recht willkommen sein, da sie in ähnlichen Büchern meist fehlen. Die
                              									Ausführung der Zeichnungen ist gut, wobei allerdings zu bemerken ist, daß die
                              									Anwendung verschiedener Strichstärken (zur Darstellung der Schatten) bei uns mit
                              									Recht nicht üblich ist, sie erschwert (und verteuert!)) das Aufzeichnen ohne die
                              									Deutlichkeit zu erhöhen.
                           Der Text besteht zwar in der Hauptsache aus einer Beschreibung der in den Tafeln
                              									dargestellten Teile und Anlagen, gibt aber auch vor Begann eines jeden neuen
                              									Abschnittes in kurzen Zügen die Grundlagen für den Bau und die Berechnung der in
                              									diesen Abschnitten behandelten Teile, wobei selbstverständlich die Grundzüge der
                              									Festigkeitslehre als bekannt vorausgesetzt werden. Am Schlusse eines jeden
                              									Abschnittes befinden sich größere Quellennachweise. Vielleicht entschließt sich der
                              									Verfasser auch dazu, bei einer Neuauflage ein alphabetisches Sachregister
                              									hinzuzufügen. Gerade bei einem Buche, das für Studierende bestimmt ist, sollte ein
                              									solches eigentlich nie fehlen.
                           Neben der Berücksichtigung der bekannten grundlegenden Forschungen von Bach,
                              									Kammerer, Lasche usw. finden sich überall sehr wertvolle eigene Beobachtungen und
                              									praktische Winke, die den erfahrenen Fachmann verraten, sodaß das Werk auch dem
                              									ausübenden Ingenieur von großem Nutzen sein wird. Die schöne Ausstattung entspricht
                              									den hohen Anforderungen, die man an ein Werk des rühmlichst bekannten Verlages zu
                              									stellen gewohnt ist.
                           Berlin-Grunewald.
                           R. Vater.
                           
                        
                           
                           Bei der Redaktion eingegangene Bücher.
                           Maschinentechnisches Lexikon, herausgegeben von
                              									Ing. Felix Kagerer in 30 Vierzehntagsheften à 70 Pf.
                              									Druckerei u. Verlags-Akt.-Ges. vorm. R. v. Waldheim, Jos. Eberle & Co. Wien u.
                              									Leipzig (Otto Klemm).
                           Fortschritte der Ingenieurwissenschaften. Erste Gruppe,
                              									3. Heft. Ueber die Verwendung des Holzes zu Pflasterzwecken in den Großstädten
                              									Europas und Australiens. Bearbeitet von H. Vespermann,
                              									Stadtbauinspektor in Frankfurt a. M. Mit 27 Figuren. Leipzig 1912. Wilhelm
                              									Engelmann. Preis geb. M 8.
                           Die Lokomotiven der Gegenwart. Bearbeitet von Baumann-Karlsruhe, Courtin-Karlsruhe, Dauner-Stuttgart, Cölsdorf-Wien, Hammel-München,
                              										Kittel-Stuttgart. Dritte umgearbeitete Auflage. Erste
                              									Hälfte. Mit 684 Figuren und 11 lithographierten Tafeln. Wiesbaden 1912. G. W.
                              									Kreidel, Preis geb. M 24.–.
                           Bodes Westentaschenbuch für Ingenieure. Neu bearbeitet
                              									von Dipl.-Ing. Georg Promnitz, Essen. G. D. Baedecker.
                              									Preis geb. M 3,–.
                           B. G. Teubner's Verlagskatalog. Auf dem Gebiete der
                              									Mathematik, Naturwissenschaften und Technik. Nebst Grenzwissenschaften. Große (102.)
                              									Ausgabe 1908–1912. Leipzig und Berlin.
                           Sammlung Göschen.Eisenbetonbrücken. Von Dr.-Ing. K. W. Schaechterle in
                              									Stuttgart. Mit 106 Abb.
                           Sammlung Göschen.Erdbau. Von Erwin Link, Regierungsbaumeister und
                              									Sektionsingenieur beim Bau der Bagdadbahn, Bagtsche-Kleinasien. Mit 72 Abb. Berlin
                              									und Leipzig 1912.
                           Sammlung Göschen.Praktisches Maschinenzeichnen. Von Richard Schiffner,
                              									Oberingenieur in Warmbrunn. 1. Grundbegriffe, einfache Maschinenteile bis zu den
                              									Kupplungen. Mit 60 Tafeln.
                           Sammlung Göschen.Militärische Bauten. Von Robert
                                 										Lang, Regierungsbaumeister in Stuttgart. Mit 59 Abb. Berlin und Leipzig
                              									1912. G. J. Göschen, G. m. b. H. Preis jedes Bandes geb. M. 0,80.
                           Die Dreschmaschinen, ihre Bauart und ihr praktischer
                                 										Betrieb. Von Ingenieur Friedrich Balassa,
                              									Vorstand der landwirtschaftlichen Maschinenbauabteilung der kgl. ungarischen
                              									Staats-Maschinenfabrik in Budapest, Nach dem ungarischen Original bearbeitet von
                              									Dr.-Ing. Alwin Nachtweh, ord. Prof. an der Kgl. Technischen Hochschule zu Hannover,
                              									mit Lehrauftrag an der Kgl. Georg August-Universität zu Göttingen, Direktor des
                              									Maschinenprüfamtes für landwirtschaftliche Maschinen und Geräte zu Hannover. Mit 436
                              									Abb. München und Berlin 1912. R. Oldenbourg. Preis geb. M 10.
                           Der Unterricht an Baugewerkschulen. Herausgegeben von
                              									Prof. M. Girndt in Magdeburg. Statik. Leitfaden für den
                              									Unterricht an Baugewerkschulen und verwandten technischen Lehranstalten. Von A. Schau, Kgl. Baugewerkschuldirektor und
                              									Regierungsbaumeister in Essen-Ruhr. II. Teil: Festigkeitslehre, Zug- und
                              									Druckfestigkeit, Schubfestigkeit, Biegungsfestigkeit und Knickfestigkeit. Mit 205
                              									Abb. Leibzig und Berlin 1913. B. G. Teubner Preis geh. M 3,–.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 328
                              
                           
                           Technik und Wirtschaft deutscher Städte.
                              									Herausgegeben unter Mitwirkung der Oberbürgermeister, Bürgermeister und technischen
                              									Dezernate deutscher Städte. Mit zahlreichen Abbildungen. Sonderheft der
                              									Zeitschrift für Kommunalwirtschaft und Kommunalpolitik, Jahrg. 1912, Nummer 22–23.
                              									Preis geh. M 4,–. Oldenburg i. Gr., Gerhard Stalling Verlag.
                           
                        
                           Wirtschaftliche Rundschau.
                           
                              Bedarf des Auslandes.
                              Mineralien, Metalle,
                                    										Maschinen.
                              Rußland. Bahnbauten und -projekte.Der Bau der elektrischen Strandbahn Riga–Assern ist
                                 										von der Kommission für neue Eisenbahnen unter der Bedingung für wünschenswert
                                 										erklärt worden, daß die Stadtverwaltung Rigas ihre Zustimmung zum Bau des auf
                                 										Stadtgrund beginnenden Kopfendes der Bahn gibt. – Die
                                    											Gesellschaft der Atschinsk-Miniussinskbahn hat mit einem Kapitale von
                                 										3755000 Rbl. und einem gleichgroßen vom Staate garantierten Obligationskapital
                                 										ihre Tätigkeit zum Bau der 451 Werst langen Bahnlinie begonnen. – In der
                                 										Kommission für neue Eisenbahnen gelangen jetzt folgende Bahnprojekte zur Prüfung: Woroshba–Orscha oder Mohilew nebst dem Umbau
                                 										der Sekundärbahn Woroshba–Chutor Michailowski. Beide Entwürfe sollen von der
                                 										Gesellschaft Moskau–Kiew–Woroneshbahn verwirklicht werden. (St. Petersburger
                                 										Herold.)
                              Australien. Bau von Untergrundbahnen. In dem Berichte
                                 										des englischen Sachverständigen Mr. Hay über die Lösung der Sydneyer
                                 										Verkehrsprobleme vom 23. Oktober wird der Bau folgender Untergrundbahnen
                                 										vorgeschlagen: 1. eine Untergrundbahn zur Verbindung des Hauptbahnhofs mit
                                 										Circular Quay und der Nord-Sydneyer Eisenbahnlinie; 2. eine Untergrundbahn zur
                                 										Verbindung der City mit den östlichen Vorstädten, einschl. Bondi Junction; 3.
                                 										eine Untergrund-Rundbahn zur Verbindung der City mit den westlichen Vorstädten
                                 										über Balmain; 4. eine Untergrund-Trambahn durch King-Street; 5. eine
                                 										Untergrundbahn für Güterbeförderung zwischen Woolloomooloo, Circular Quay and
                                 										Darling Harbour, den drei großen Hafenbecken Sydneys.
                              Ein Exemplar des im „Sydney Morning Herald“ vom 24. Oktober 1912
                                 										veröffentlichten Abdrucks des Planes dieser Bahnen kann inländischen
                                 										Interessenten auf Antrag für kurze Zeit übersandt werden. Die Anträge sind unter
                                 										Beifügung eines mit Aufschrift und Freimarke versehenen großen Briefumschlags an
                                 										das Bureau der „Nachrichten für Handel, Industrie und Landwirtschaft“,
                                 										Berlin W. 8, Wilhelmstraße 74 III, zu richten.
                              Verschiedenes.
                              Aegypten. Herstellung einer Entwässerungsanlage für
                                 										die die Stadt Port Said. Vergebung durch das Ministerium der öffentlichen
                                 										Arbeiten in Cairo. Sicherheitsleistung erforderlich. Angebote im verschlossenen
                                 										Umschlag an den Präsidenten der Stadtverwaltung in Port Said bis zum 1. März
                                 										1913, mittags 12 Uhr. Näheres in französischer Sprache beim Reichsanzeiger.
                              Belgien. Baggerung in der Maas (Bief 14). 10. Januar
                                 										1913, mittags, 2e Direction du Service spécial de la Meuse, rue Forgeur 2 in
                                 										Lüttich. 63317 Fr. Sicherheitsleistung 6000 Fr. Lastenheft Nr. 174; Preis 30
                                 										Centimes. Pläne 4,80 Fr. Eingeschriebene Angebote bis zum 6. Januar.
                              
                           
                              Vom niederländischen Bankazinnmarkt.
                              Am 28. November hat in Amsterdam der letzte diesjährige
                                    											öffentliche Verkauf von Bankazinn
                              
                                 
                                 Textabbildung Bd. 328
                                 
                              
                              stattgefunden. Es gelangten 77870 Blöcke zum Verkauf,
                                 										die bei einem Durchschnittspreis von 135⅞ Gulden für 50 kg einen Bruttoertrag
                                 										von 7194798 Gulden erbrachten.
                              Nach den amtlichen Veröffentlichungen betrug die Produktion
                                    											von Bankazinn: im Monat Juli 922,16 Pikul, im Monat August 5845,92
                                 										Pikul, zusammen 6777,08 Pikul.
                              Rechnet man zu diesen 6777,08 Pikul die Produktion von Bankazinn während der
                                 										Monate Januar bis Juni mit 228831,68 Pikul hinzu, so beläuft sich die
                                 										Gesamtproduktion in den Monaten Januar bis August auf 235608,76 Pikul gegen
                                 										150551,98 Pikul in dem gleichen Zeitraum des Vorjahres.
                              Der Vorrat an unverkauftem Bankazinn unter der
                                 										Verwaltung der Niederländischen Handelsgesellschaft wird amtlich auf 74614
                                 										Blöcke zu Ende Oktober 1912 gegen 40614 Blöcke zu Ende September 1912 und 76099
                                 										Blöcke zu Ende Dezember 1911 angegeben.
                              Im Jahre 1911 sind nach amtlicher Zusammenstellung im ganzen 15358267 kg
                                 										Bankazinn für Rechnung des Gouvernements von Niederländisch-Indien öffentlich in
                                 										den Niederlanden verkauft worden. Diese Menge hat einen Reinertrag von
                                 										33967966,26 Gulden ergeben.
                              (Bericht des Kaiserl. Generalkonsulats in Amsterdam.)
                              
                           
                              Rückgang des Eisengehalts amerikanischer Erze.
                              Der durchschnittliche Eisengehalt der aus den alten Erzdistrikten an den
                                 										amerikanischen Binnenseen verschickten Erze ist von 56,3991 v. H. im Jahre 1902
                                 										auf 53,5859 v. H. im Jahre 1911 gesunken, während der Gehalt der Erze aus
                                 										dem Mesabi-Distrikt zu gleicher Zeit von 56,0663 v. H. auf 51,1842 v. H.
                                 										zurückging. Der Rückgang ist im Mesabi-Distrikt weit bedeutender als in den
                                 										alten Distrikten, und in ersterem ist daneben eine entsprechende Zunahme des
                                 										Phosphorgehalts zu beobachten. Im Jahre 1902 eigneten sich ungefähr 80 v. H. der
                                 										Mesabi-Erze für das Bessemer-Verfahren, im Jahre 1911 nur noch 50 v. H. Der
                                 										schnelle Rückgang der Güte der Mesabi-Erze gewinnt große Bedeutung für den
                                 										Bergbau der andern Erzdistrikte. Die Erzfelder in Michigan werden wieder größere
                                 										Bedeutung erhalten und mehr zur Ausbeutung reizen als bisher; voraussichtlich
                                 										werden sich dabei die günstigen Voraussagen der Sachverständigen aus letzter
                                 										Zeit erfüllen. In Minnesota werden die Distrikte von Cuyuna und Vermilion
                                 										Vorteile erzielen, denn sie haben nun mehr Aussicht für günstigen Wettbewerb
                                 										ihrer Erze mit denen des Mesabi-Distriktes. In den nächsten Jahren wird man
                                 										sicherlich eine bemerkenswerte Belebung des Bergbaues im Vermilion-Distrikt und
                                 										eine erhebliche Ausdehnung der Schürftätigkeit im Cuyuna-Distrikt erleben. Eine
                                 										wesentliche Wirkung wird aber der Rückgang des Eisengehalts auch auf das Suchen
                                 										nach vorteilhaften Verfahren zur Behandlung geringhaltiger Erze in allen
                                 										Erzdistrikten an den großen Seen ausüben, sowohl in den Vereinigten Staaten wie
                                 										in Kanada. In den letzten Jahren hat man auf diesem Gebiete genug Fortschritte
                                 										gemacht, um auf eine glückliche und baldige Lösung dieser Aufgabe rechnen zu
                                 										dürfen.
                              (Nach The Engineering and Mining Journal.)
                              
                                 
                                 Textabbildung Bd. 328
                                 
                              
                           
                              
                              Zur Oelrohstoffversorgung Deutschlands aus den
                                 										Kolonien.
                              Bei den kürzlich stattgehabten Verhandlungen des Kolonial-Wirtschaftlichen Komitees, wirtschaftlicher Ausschuß der
                                 										Deutschen Kolonialgesellschaft, an denen u.a. der Kaiserliche Gouverneur von
                                 										Deutsch-Südwestafrika, Exz. Dr. Seitz, und Vertreter der Industrie, u.a. Herr
                                 										Kommerzienrat Paul Herz-Berlin, Dr. J. Schlinck-Hamburg, Direktor F.
                                 										Kollmar-Bremen, teilnahmen, wurde auf Grund von Referaten der Herren Walther
                                 										Freudenberg-Bremen, Professor Dr. Thoms und Professor Dr. Warburg-Berlin der
                                 										folgende Beschluß gefaßt:
                              Im Hinblick auf die große volkswirtschaftliche Bedeutung einer
                                 										Oelrohstoffversorgung Deutschlands aus den eigenen Kolonien – der Einfuhr im
                                 										Werte von etwa 400 Millionen Mark steht nur eine Produktion von 18 Millionen
                                 										Mark gegenüber – beschließt das Komitee, auf eine Vermehrung der Produktion und
                                 										Verbesserung der Qualität der in den Kolonien bereits vorhandenen Oelrohstoffe,
                                 										wie Palmöl, Palmkerne, Kopra, Erdnüsse. Sesam usw. sowie auf die Einführung dort
                                 										noch nicht angebauter Oelrohstoffe, wie Lein, Raps, Rizinus usw. mit allen
                                 										geeignet erscheinenden Mitteln hinzuarbeiten, insbesondere durch:
                              Propaganda für den Eisenbahnbau unter besonderer Berücksichtigung der
                                 										Erschließung vorhandener und aussichtsreicher Oelrohstoffgebiete.
                              Anregung bei den Kaiserlichen Gouvernements: das staatliche
                                 										landwirtschaftliche Versuchswesen mehr als bisher auf die Förderung des Anbaues
                                 										ölliefernder Pflanzen auszudehnen,
                              Beschaffung von Saatgut und Verteilung an die Regierungsstellen zur kostenfreien
                                 										Abgabe an die eingeborene Bevölkerung,
                              Lieferung von Maschinen zur Aufbereitung der gewonnenen Oelsamen und -Früchte,
                                 										Vervollkommnung der Apparaturen bei der Bereitung der Fette zwecks besserer
                                 										Ausbeute und Verbesserung der Produkte,
                              Förderung der Anlage von Plantagen unter europäischer Leitung, insbesondere von
                                 										Oelpalmen- und Kokosnußplantagen mit maschineller Erntebereitung,
                              Förderung von Maßnahmen zur Verhinderung des Verderbens von Oelsamen und
                                 										-Früchten beim Transport,
                              Studium der Fortschritte der Technik auf dem Gebiete des Härtens der Fette und
                                 										Oele.
                              Zur Durchführung des Programmes und zur Beschaffung der erforderlichen Mittel
                                 										soll analog der kolonialen Organisationen der Textil-, Chemischen, Kautschuk-
                                 										und Maschinenindustrie eine Organisation der Oelrohstoffe verarbeitenden
                                 										Industrie mit dem Kolonial-Wirtschaftlichen Komitee geschaffen werden.
                              
                                 
                                 Textabbildung Bd. 328