| Titel: | Bücherschau. | 
| Fundstelle: | Band 328, Jahrgang 1913, S. 223 | 
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                        Bücherschau.
                        Bücherschau.
                        
                     
                        
                           Motorwagen und Fahrzeugmaschinen
                                 										für flüssigen Brennstoff. Ein Lehrbuch für den Selbstunterricht und für den
                              									Unterricht an technischen Lehranstalten. Von Dr. techn. A. Heller, Berlin. Mit 650 Abbildungen. Berlin 1912. Julius Springer. Preis
                              									geb. M 20,–.
                           Nach einer kurzen Einleitung über die geschichtliche Entwicklung des
                              									Motorfahrzeugbaues und einer Würdigung der Verdienste zweier deutscher Firmen – Daimler und Benz – um die
                              									Entstehung des Motorfahrzeuges tritt der Verfasser in eine systematische Erörterung
                              									des Stoffes ein.
                           Ungefähr je eine Hälfte des Buches ist dem Antriebsmotor und der Konstruktion des
                              									Wagens gewidmet. Es wäre vielleicht angebracht gewesen, das Buch dementsprechend in
                              									zwei Hauptteile zu trennen; dies um so mehr, als im ersten Teil auch Flug- und
                              									Luftschiffmotoren behandelt werden, die mit dem anschließenden zweiten Teil direkt
                              									nichts zu tun haben.
                           Zunächst werden die Betriebsbedingungen besprochen, denen die Motorfahrzeuge
                              									ausgesetzt sind: Rollwiderstand, Widerstand auf Steigungen, Luftwiderstand, Adhäsion
                              									usw. Weitere Kapitel handeln allgemein von den Baustoffen, den Brennstoffen, dem
                              									Vergaser und der Zündung. Der folgende Abschnitt bringt die spezielle Anwendung auf
                              									die Fahrzeugmaschine und deren besondere Konstruktionsgrundlagen.
                           Gegenüber älteren Lehrbüchern tritt hier besonders angenehm in Erscheinung, daß der
                              									Verfasser sich bemüht, an Hand von klaren Diagrammen, die sich auf neuere Versuche
                              									stützen, die gegenseitige Abhängigkeit von Zündzeitpunkt, Zündstromspannung,
                              									Verdichtung und Mischungsverhältnis zu zeigen. Auch den dynamischen Verhältnissen
                              									des Kurbeltriebes wurde einige Beachtung geschenkt, und an Hand einiger Massenkraft-
                              									und Massenmomentendiagramme wenigstens das wichtigste veranschaulicht. Es wäre
                              									jedoch zu begrüßen und würde durchaus nicht über den Rahmen des Buches hinausgehen,
                              									wenn der Verfasser in einer späteren Ausgabe des Buches hier auch etwas auf die
                              									analytische Seite eingehen würde, um namentlich Studierenden und Anfängern die
                              									Benutzung des Buches zu erleichtern.
                           Bei Besprechung der Knight-Motoren sind dem Verfasser
                              									offenbar einige falsche Anschauungen unterlaufen, wenn er die Hauptschwierigkeit für
                              									die Einführung der Knight-Motoren in der Anpassung an
                              									hohe Umdrehungszahlen erblickt, oder wenn er die zwischen den Schiebern befindliche
                              									Oelschicht für ein Wärmeisolationsmittel hält. Im Gegenteil, es muß eine reichliche
                              									Oelschicht zwischen den Schiebern vorhanden sein, um eine sichere Ableitung der
                              									Wärme zu ermöglichen, wie erst vor einiger Zeit die Versuche von Riedler gezeigt haben.
                           Den Zweitaktmotoren hätte der Verfasser billigerweise einen etwas breiteren Raum
                              									widmen sollen. Namentlich hätten einige der vielen amerikanischen Konstruktionen und
                              									vielleicht auch einige deutsche, die vor kurzem auf dem Markte auftauchten,
                              									besprochen werden können. Man vermißt ferner einen klaren Hinweis darauf, warum die
                              									angeführten Versuche schlechte Resultate lieferten. Der nur durch Schlitze
                              									gesteuerte Zweitaktmotor liefert nur dann gute Resultate, wenn bei einer bestimmten
                              									Normaltourenzahl die Spül- und Auslaßschlitze erstens im richtigen Verhältnis,
                              									zueinander stehen und zweitens so dimensioniert sind, daß sie die günstigsten
                              									Gasgeschwindigkeiten ergeben. Da es also für jede Maschinentype bei
                              									zweckentsprechendster Konstruktion nur eine einzige richtige Umdrehungszahl gibt,
                              									erklärt es sich ohne weiteres, warum sich der mit Vergasung arbeitende Zweitaktmotor
                              									in den Automobilbetrieb nicht einführen konnte.
                           Der zweite Teil des Buches behandelt in vorwiegend beschreibender Weise den Wagenbau
                              									und zeigt viele gute Detailabbildungen.
                           Die Ausstattung des Buches ist gut, wie man dies vom Springerschen Verlag gewöhnt
                              									ist. Einige Druckfehler hätten sich vermeiden lassen.
                           Pöhlmann.
                           Die Entropie-Diagramme der
                                 										Verbrennungsmotoren einschließlich der Gasturbine. Von Dipl.-Ing. P. Ostertag. 64 Seiten. 8°. Mit 17 Abbildungen. Berlin 1912.
                              									Jul. Springer.
                           Der namentlich durch sein Werk über Kolben- und Turbinenkompressoren rühmlichst
                              									bekannte Verfasser zeigt in der vorliegenden Arbeit unter Benutzung der
                              									Gasentropietafel von Verbrennungsmotoren von Stodola die
                              									Verwendung dieser Entropietafel zur Berechnung der Verbrennungsmotoren. Den
                              									Ausgangspunkt bildet dabei der Brennstoff von gegebener Zusammensetzung, der mit
                              									einem gewählten Luftzusatz die Ladung mit bekanntem Wärmeinhalte gibt. Nach
                              									Behandlung einiger Grundbegriffe (Kilogramm-Molekül, spezifische Wärme, Luftbedarf,
                              									Heizwert, bezogen auf das Kilogramm-Molekül usw.) werden die Kreisprozesse der
                              									Kolbenverbrennungsmotoren (Otto, Diesel, Humphrey)
                              									besprochen. Besonders fesselnd ist der dritte Abschnitt, der von den Kreisprozessen
                              									der Gasturbine handelt. Sowohl die Gleichdruckturbine mit und ohne
                              									Wassereinspritzung, wie die Explosionsgasturbine werden besprochen und die erzielten
                              									wie die erzielbaren Wirkungsgrade kritisch beleuchtet.
                           R. Vater.
                           
                           Sammlung Göschen. Graphische Statik mit besonderer Berücksichtigung der
                                 										Einflußlinien. Von Dipl. Ing. Otto Henkel.
                              									Erstes Bändchen: Zusammensetzung und Zerlegung der Kräfte in der Ebene.
                              									Schwerpunkte. Trägheitsmomente. Spannungen in geraden Stäben. Der einfache Vollwand-
                              									und Fachträger. Der Dreigelenkbogen. Gewölbe. Mit 121 Abbildungen. Berlin und
                              									Leipzig 1912.
                           Bei einer graphischen Statik liegt naturgemäß der Hauptwert in der graphischen, zu
                              									deutsch zeichnerischen Darstellung, und man wird nicht umhin können, dem Verfasser
                              									seine Bewunderung dafür auszusprechen, wie es ihm gelungen ist, trotz des kleinen
                              									Formats so ausnahmslos vorbildlich klare Abbildungen zu bringen. Ueber den Inhalt
                              									gibt der erweiterte Titel genauere Auskunft. Die Erläuterung der schönen Abbildungen
                              									ist klar und übersichtlich, so daß das kleine Buch namentlich Studierenden zum
                              									Nachlesen des in der Vorlesung gehörten und vielleicht nicht ganz verstandenen sehr
                              									willkommen sein wird.
                           R. Vater.
                           Ueber die Wirkungsweise des
                                 										Gefällevermehrers nach Cl. Herschel in Verbindung mit einer Turbine. Von
                              									Dr. Ernst Dübi, Dipl.-Masch.-Ing. 140 Seiten. Groß-Oktav.
                              									Mit vielen Abbildungen u. Diagrammen. Zürich u. Leipzig 1912. Rascher &
                              									Co.
                           Bei Niederdruck-Wasserkraftanlagen wird bekanntlich das Gesamtgefälle beim Eintreten
                              									von Hochwasser stark verringert, da der Unterwasserspiegel steigt. Herschel schlug daher vor, die bei Hochwasser vorhandene
                              									überschüssige Energie dazu zu benutzen, um vermöge einer Art von Strahlpumpe den
                              									Unterdruck im Saugrohr von Turbinen zu erhöhen und so gewissermaßen das Gefälle und
                              									damit die Leistung zu vergrößern. Verfasser hat nun nach den in Zeitschriften
                              									veröffentlichten Angaben einen solchen Gefällevermehrer bauen und im
                              									Maschinenlaboratorium der Technischen Hochschule in Zürich bei der dort vorhandenen
                              									Niederdruckturbine anbringen lassen. Er hat damit eine Reihe von Versuchen
                              									angestellt und berichtet nun über die Erfolge, die mit einem solchen
                              									Gefällevermehrer erzielt wurden. Im ersten Teil der Arbeit wird, nach einer
                              									Schilderung der Versuchseinrichtungen, über Vor- und Hauptversuche eingehend
                              									berichtet und eine Darstellung der Versuchsergebnisse gegeben. Der zweite Teil
                              									enthält eine sehr fesselnde umfangreiche Besprechung der Versuchsergebnisse und
                              									theoretische Betrachtungen, die sich an diese Versuchsergebnisse knüpfen. Wenn auch
                              									durch diese Versuche endgültige Ergebnisse und Klarstellungen nicht immer erzielt
                              									wurden, so dürften sie doch als Anregung zu weiteren Studien sehr wertvoll sein,
                              									wozu die klare, übersichtliche Darstellungsweise des Buches nicht wenig beitragen
                              									wird.
                           R. Vater.
                           Die Industrie des Steinkohlenteers und
                                 										des Ammoniaks. Von Dr. G. Lunge und Dr. H. Köhler. (Neues Handbuch der chemischen Technologie,
                              									herausgegeben von Dr. C. Engler, Wirkl. Geh. Rat und
                              									Professor an der Technischen Hochschule Fridericiana in Karlsruhe.) Fünfte gänzlich
                              									umgearbeitete Auflage. Erster Band: Steinkohlenteer. XVIII und 1040 Seiten mit 354
                              									Abbildungen. Zweiter Band: Ammoniak. XII und 476 Seiten mit 6 Tafeln und 163
                              									Abbildungen. Braunschweig 1912. Wilhelm Vieweg & Sohn. Preis Bd. I geh. M 29,–,
                              									geb. M 30,50. Bd. II geh. M 15.–, geb. M 16,50.
                           Das Erscheinen einer neuen Auflage dieses fundamentalen Werkes über die Teer- und
                              									Ammoniakindustrie wird von allen Fachgenossen mit großer Freude begrüßt werden, um
                              									so mehr, als in den 12 Jahren seit dem Erscheinen der letzten Auflage in der
                              									Gewinnung, Verarbeitung und Verwertung der beiden wichtigen Produkte Teer und
                              									Ammoniak zahlreiche Neuerungen zur Einführung gelangten. Die Verfasser haben mit
                              									sachkundiger Hand das umfangreiche Material übersichtlich zusammengefaßt und
                              									kritisch behandelt, so daß die beiden starken Bände im wahrsten Sinne des Wortes
                              									eine Fundgrube chemisch-technischen Wissens sind. Daneben wurden aber auch die
                              									wissenschaftlichen Erkenntnisse der letzten Jahre gebührend berücksichtigt, und
                              									erfreulicherweise nehmen auch die statistischen Angaben in der neuen Aufjage einen
                              									breiteren Raum ein, als in den früheren.
                           Der erste Band behandelt sehr eingehend die Quellen des Teers, in welchem
                              									Zusammenhang auch die Fortschritte der Leuchtgasindustrie und die in den letzten
                              									Jahren besonders lebhafte und erfolgreiche Entwicklung der Nebenproduktenkokerei
                              									einer näheren Betrachtung unterzogen werden, ferner die Eigenschaften des Teers und
                              									seiner Bestandteile, die Verwendung des rohen Teers, seine Destillation und die
                              									dabei entstehenden Produkte. Im zweiten Bande findet man eine sehr gründliche
                              									Zusammenstellung der Eigenschaften des Ammoniaks und seiner Salze, ferner
                              									interessante Angaben über das natürliche Vorkommen des Ammoniaks sowie über die
                              									Quellen für seine industrielle Gewinnung, wobei außer der Destillation der
                              									Steinkohle auch die Torf- und Schlempevergasung sowie die gegenwärtig im
                              									Vordergrunde des Interesses stehende Synthese des Ammoniaks von den Verfassern näher
                              									erläutert wird. Die folgenden Kapitel behandeln die Analyse des Ammoniakwassers und
                              									seine Verarbeitung, die Erzeugung von Salmiakgeist und verflüssigtem Ammoniak, die
                              									Herstellung des Ammoniumsulfats und der anderen technisch wichtiger Ammoniaksalze.
                              									Hinweise auf die Zeitschriften- und Patentliteratur sind in großer Zahl vorhanden,
                              									auch das Namen- und Sachregister ist recht ausführlich und mit großer Sorgfalt
                              									zusammengestellt. Das Bildermaterial sowie die übrige Ausstattung des Werkes
                              									entsprechen allen Anforderungen, so daß man die beiden vorliegenden Bände als eine
                              									sehr wertvolle Bereicherung unserer chemisch-technischen Literatur bezeichnen darf.
                              									Der Preis des Werkes, das allen Fachgenossen bestens empfohlen sei, ist in
                              									Anbetracht seines wertvollen Inhalts nicht hoch zu nennen.
                           A. Sander.
                           Eaux douces et eaux minérales.
                              									Von Dr. F. Diénert, Chef du Service de surveillance des
                              									eaux d'alimentation de Paris. 363 Seiten. Mit 45 Abbildungen. Paris und Lüttich
                              									1912. Ch. Béranger. Preis geb. 6 Frcs.
                           Verfasser, der auch in den Kreisen der deutschen Wasserfachmänner wohl bekannt ist,
                              									behandelt in dem vorliegenden neuen Band der bekannten Sammlung „Manuels
                                 										pratiques d'analyses chimiques“ die in Frankreich gebräuchlichen Methoden
                              									zur Untersuchung von Süßwasser und Mineralwasser. Er gibt zunächst einen allgemeinen
                              									Ueberblick über den Nachweis der Verunreinigungen im Wasser, über den Zweck und den
                              									Nutzen der chemischen und bakteriologischen Untersuchung sowie über die
                              									verschiedenen Arten der Probenahme, je nachdem es sich um die Untersuchung von
                              									Oberflächenwasser, Quellwasser, Grundwasser oder Mineralwasser handelt. Der genaue
                              									Gang der Wasseruntersuchung an Ort und Stelle sowie im Laboratorium wird eingehend
                              									geschildert, und zwar sowohl die chemische Untersuchung wie auch die
                              									bakteriologische und physikalische Untersuchung (elektrische Leitfähigkeit,
                              									Radioaktivität, Emanation usw.). Die folgenden Kapitel behandeln die Bewertung der
                              									Wässer auf Grund der Untersuchungsergebnisse und die Klassifikation der
                              									Mineralwässer, deren chemische Zusammensetzung und Radioaktivität in mehreren
                              									Tabellen übersichtlich zusammengestellt ist; (leider sind hierbei die Namen mehrerer
                              									deutscher Quellen falsch widergegeben). Als Anhang findet sich, wie in allen
                              									Bändchen dieser hauptsächlich für den Gebrauch in öffentlichen Untersuchungsämtern
                              									bestimmten Sammlung, eine große Zahl von gesetzlichen und polizeilichen Bestimmungen
                              									über die Reinhaltung der Gewässer, den Schutz der Mineralquellen, die Einfuhr
                              									ausländischer Mineralwässer u.a. Die Ausführungen des Verfassers sind recht klar und
                              									verständlich und werden durch die Abbildungen bestens unterstützt; da Verfasser an
                              									zahlreichen Stellen auch Angaben aus seinen reichen praktischen Erfahrungen macht,
                              									wird das Buch auch für die deutschen Fachgenossen von Interesse sein.
                           A. Sander.
                           
                        
                           
                           Wirtschaftliche Rundschau.
                           
                              Bau von Eisenbahnwagen und Lokomotiven in den
                                 										Vereinigten Staaten von Amerika 1912.
                              Nach einer Mitteilung der „Railway Age Gazette“ ist die Zahl der in den
                                 										Vereinigten Staaten von Amerika einschl. Kanadas gebauten Eisenbahnwagen und
                                 										Lokomotiven im Jahre 1912 bemerkenswert größer als 1911 gewesen, hat sich aber
                                 										andern Jahren gegenüber nicht so günstig gestellt. Die Gesamtzahl der Wagen
                                 										wurde in fünf der letzten 14 Jahre übertroffen. Dabei sind 1912 neben den
                                 										Wagenbauanstalten auch die Werkstätten der Eisenbahnen berücksichtigt, deren
                                 										Erzeugung früher außer Betracht blieb. Im Jahre 1912 (und 1911) wurden 152429
                                 										Frachtwagen (72161), 3060 Personenwagen (4246) und 4915 Lokomotiven (3530)
                                 										hergestellt.
                              Der Verkauf war im Jahre 1912 höchst zufriedenstellend, obgleich die Preise höher
                                 										als in den Vorjahren seit 1906 standen. Die Voraussicht einer großen Ernte
                                 										veranlagte die Bahnen zu flotten Bestellungen so lange, als Lieferung bis zu der
                                 										Zeit, wo die Ernte zur Versendung kam, versprochen werden konnte; später gingen
                                 										die Aufträge wieder auf ein normales Maß herab. Die Wagenfabriken arbeiteten
                                 										unter möglichst völliger Ausnutzung ihrer Leistungsfähigkeit. Im Oktober und
                                 										November wurden die Aufträge wiederum außerordentlich stark, und zu Anfang 1913
                                 										war die Bestellung von etwa 50000 Wagen noch zu erwarten.
                              Von den im Jahre 1912 gebauten Frachtwagen waren 148357 für den inländischen
                                 										Dienst und 4072 für die Ausfuhr bestimmt, von den Personenwagen 2822 für das
                                 										Inland und 238 für das Ausland. Von den Frachtwagen waren 66250 ganz aus Stahl
                                 										oder mit Stahl-Untergestell versehen, 18576 aus Holz, und für 67603 fehlten
                                 										nähere Angaben. Von den Personenwagen waren 1418 ganz aus Stahl oder mit
                                 										Stahl-Untergestell, 745 aus Holz, 897 nicht näher beschrieben; 215 davon
                                 										waren Wagen für elektrische oder Untergrundbahnen.
                              In den Jahren seit 1906 gestaltete sich der Bau von Eisenbahnwagen, wie
                                 										folgt:
                              
                                 
                                    Jahr
                                    Frachtwagen
                                    Personenwagen
                                    Zusammen
                                    
                                 
                                    1906
                                    240503
                                    3167
                                    243670
                                    
                                 
                                    1907
                                    284188
                                    5457
                                    289645
                                    
                                 
                                    1908
                                      76555
                                    1716
                                      78271
                                    
                                 
                                    1909
                                      93570
                                    2849
                                      96419
                                    
                                 
                                    1910
                                    180945
                                    4412
                                    185357
                                    
                                 
                                    1911
                                      72161
                                    4246
                                      76407
                                    
                                 
                                    1912
                                    152429
                                    3060
                                    155489
                                    
                                 
                              Von den fertiggestellten Lokomotiven waren 4403 für das Inland und 512 für die
                                 										Ausfuhr bestimmt; 239 waren Compound-Maschinen, 3796 einfache Dampfmaschinen,
                                 										212 elektrische und 668 nicht näher beschrieben. Der Lokomotivenbau wies seit
                                 										1906 folgende Ausbeute auf:
                              
                                 
                                    1906:
                                    6952,
                                    1907:
                                    7362,
                                    1908:
                                    2342,
                                    1909:
                                    2887,
                                    
                                 
                                    1910:
                                    4755,
                                    1911:
                                    3530,
                                    1912:
                                    4915.
                                    
                                    
                                    
                                 
                              (Nach Bradstreet's.)
                              ––––––––––
                              Die Wasserversorgung auf der Internationalen
                                    											Baufach-Ausstellung. Auf dem Gelände der Internationalen
                                 										Baufach-Ausstellung sind nennenswerte Mengen von Wasser, die zur Versorgung der
                                 										Ausstellung Verwendung finden können, nicht vorhanden. Das erforderliche Wasser
                                 										wird daher von dem Wasserwerk der Stadt Leipzig für sämtliche Bedürfnisse der
                                 										Ausstellung geliefert. Um allen Anforderungen entsprechen zu können, namentlich
                                 										aber in Rücksicht auf den Feuerschutz der Ausstellung, war der Ausbau eines
                                 										größeren Rohrnetzes erforderlich. An Hauptleitungen wurden verlegt: 1020 m Rohre
                                 										von 200 mm Durchmesser, 230 m Rohre von 150 mm Durchmesser und 2500 in Rohre von
                                 										100 mm Durchmesser. Außerdem wurden 135 m Bleileitungen
                              
                                 
                                 Textabbildung Bd. 328
                                 
                              
                              von 35 mm Durchmesser und 1680 m von 24 mm
                                 										Durchmesser, die vorher zum Besprengen der Anlagen dienten, zur Versorgung der
                                 										Ausstellung herangezogen. Finden Feuerschutz sind außerhalb der Gelände 51
                                 										Ueberflurhydranten aufgestellt. Die Hydranten werden von verschiedenen Fabriken
                                 										nach besonderen Anlagen der Feuerwehr ausgeführt und für die Dauer der
                                 										Ausstellung kostenlos überlassen. Die Versorgungsleitung der Ausstellung ist an
                                 										zwei vereinzelt und abhängigen Stellen mit dem Versorgungsnetz der hohen Zone
                                 										Süd des Wasserwerks verbunden, so daß eine ungestörte Wasserlieferung
                                 										gewährleistet ist. Außerdem sind am Rohrnetz der Ausstellung nur 36 Stück
                                 										Absperrschieber angebaut, so daß bei Störungen innerhalb des
                                 										Ausstellungsgeländes nur kleine Teile in Mitleidenschaft gezogen werden. Der
                                 										gesamte Wasserverbrauch der Ausstellung wird durch einen Woltmannmesser mit
                                 										Umgangsmesser festgestellt. Den Verbrauch der einzelnen Abnehmer bestimmt die
                                 										Ausstellungsleitung durch besondere Messer.
                              
                           
                              Einfuhr von Maschinen und Apparaten in Oesterreich.
                              In der zuletzt erschienenen Nummer des Vereinsorgans des „Industriellen
                                    											Klubs“ in Wien wird die steigende Einfuhr von Maschinen und, Apparaten
                                 										besprochen. Danach beträgt die Einfuhr in den Jahren 1907: 102,3, 1908: 110,7,
                                 										1909: 98,9, 1910: 116,5 und 1911: 129,8 Millionen Kronen. Fast die gesamte
                                 										Einfuhr (über 96 v. H.) kommt nur aus vier Ländern, dem Deutschen Reich,
                                 										Großbritannien, den Vereinigten Staaten von Amerika und der Schweiz. Der
                                 										Hauptanteil fällt dem Deutschen Reich zu. Es beträgt nämlich die Einfuhr im
                                 										Jahre 1911 aus Deutschland 95,6, aus Großbritannien 17,5, aus den Vereinigten
                                 										Staaten von Amerika 8,4 und aus der Schweiz 3,5 Millionen Kronen.
                              
                           
                              Rußlands Naphtha-Ausbeute 1912.
                              Die Gesamte Naphtha-Ausbeute im Kaukasus und in Transkaspien betrug im Jahre 1912
                                 										im Vergleiche zum Vorjahr wie folgt:
                              
                                 
                                    
                                    1912
                                    1911
                                    
                                 
                                    
                                    
                                       Millionen Pud
                                       
                                    
                                 
                                    a) Bakuer Rayon:In den
                                       												alten Bohr-    distrikten:
                                    
                                    
                                    
                                    
                                    
                                    
                                    
                                 
                                      Balachany
                                    65,2
                                    
                                    
                                    63,8
                                    
                                    
                                    
                                 
                                      Sabuntshy
                                    170,9
                                    
                                    
                                    176,0
                                    
                                    
                                    
                                 
                                      Romauy
                                    78,2
                                    
                                    
                                    83,1
                                    
                                    
                                    
                                 
                                      Bibi-Eybat
                                    104,7
                                    419,0
                                    
                                    102,5
                                    425,4
                                    
                                    
                                 
                                    In Surachany:
                                    –––––
                                    
                                    
                                    –––––
                                    
                                    
                                    
                                 
                                      Dunkle Naphtha
                                    32,1
                                    
                                    
                                    19,7
                                    
                                    
                                    
                                 
                                      Weisse      „
                                    0,6
                                    32,7
                                    
                                    0,2
                                    19,9
                                    
                                    
                                 
                                    In Binigadi
                                    –––––
                                    10,2
                                    
                                    –––––
                                    9,0
                                    
                                    
                                 
                                    Auf Swjatoi Ostrow
                                    
                                    3,3
                                    
                                    
                                    2,6
                                    
                                    
                                 
                                    Durch Handschöpfung
                                    
                                    9,2
                                    474,4
                                    
                                    6,0
                                    462,9
                                    
                                 
                                    b) Grosnyi
                                    
                                    –––––
                                    64,6
                                    
                                    –––––
                                    75,2
                                    
                                 
                                    c) Maikop
                                    
                                    
                                    9,2
                                    
                                    
                                    7,9
                                    
                                 
                                    
                                    –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––
                                    
                                 
                                    Im ganzen im Kaukasus     Ausserdem:
                                    
                                    
                                    548,2
                                    
                                    
                                    546,0
                                    
                                 
                                    Auf der Insel Tscheleken     (Transkaspien)
                                    
                                    
                                    12,0
                                    
                                    
                                    12,0
                                    
                                 
                              Dank der größeren Ausbeute in den neuen Distrikten des Bakuer Rayons ist dort die
                                 										Gesamtausbeute um 11,5 Mill. Pud gegen das Vorjahr größer gewesen, während die
                                 										Gesamtausbeute im Kaukasus infolge der Minderausbeute in Grosnyi nur um 2,2
                                 										Mill. Pud gestiegen ist. Bei der emsigen Bohrtätigkeit in Grosnyi, wo 1912 17021
                                 										Faden gegen 10430 Faden im Vorjahr gebohrt wurden, ist auch dort wohl in diesem
                                 										Jahre eine größere Ausbeute zu erwarten. (Bericht des Kaiserl. Konsulats in
                                 										Baku.)
                              
                                 
                                 Textabbildung Bd. 328
                                 
                              
                              Neue Dienstanweisungen für die Zollämter. Der
                                 										Finanzminister hat am 7. Dezember 1912 die nachstehenden Dienstanweisungen
                                 										bestätigt:
                              
                                 a) Dienstanweisung; für die Beamten der Zollanstalten bei
                                    											der einzelpersönlichen Besichtigung der Waren;
                                 b) Dienstanweisung für die Prüfung der von dem Plenum der
                                    											Zollanstalten zu entscheidenden Sachen.
                                 
                              Danach sind für die Besichtigung der Waren in den Zollämtern vom 1. Januar 1913
                                 										ab besondere Stellen von Kontrolleuren eingerichtet worden, auf die alle Rechte
                                 										und Obliegenheiten übergegangen sind, die nach den geltenden Zollvorschriften
                                 										den Zollamtsmitgliedern zugewiesen waren.
                              In den Zollämtern werden die Waren von den Kontrolleuren, in den niederen
                                 										Zollanstalten, wo keine Kontrolleurstellen bestehen, von den Vorstehern der
                                 										betreffenden Zollanstalten oder ihren Gehilfen einzelpersönlich besichtigt.
                              Die Beamten, welche dis Waren besichtigen, tragen einzelpersönlich die volle
                                 										Verantwortung für die Richtigkeit des Besichtigungsbefundes.
                              Vom Plenum der Zollanstalten sind diejenigen Sachen zu prüfen, deren Entscheidung
                                 										durch das Zollreglement und sonstige Gesetze und Vorschriften dieser Stelle
                                 										vorbehalten ist.
                              Der Vorsteher der Zollanstalt ist befugt, außer den vorstehend genannten Sachen
                                 										auch andere besonders wichtige Angelegenheiten und grundsätzliche Fragen dem
                                 										Plenum vorzulegen.
                              Bei Prüfung von Tarifierungsfragen und Fragen, betreffend Verhängung von Strafen
                                 										für unrichtige Warenerklärung, werden die Wareneigentümer oder deren
                                 										Bevollmächtigte zur Sitzung des Plenums zugelassen, um die erforderlichen
                                 										Erläuterungen zu den von ihnen eingelegten Einsprüchen zu geben.
                              Die Zollanstalten sind verpflichtet, den Wareneigentümer oder seinen
                                 										Bevollmächtigten davon zu benachrichtigen, wann seine Sache geprüft wird, sofern
                                 										bei Erhebung des Einspruchs gegen die Tarifierung durch einen Vermerk auf der
                                 										Besichtigungsliste schriftlich der Wunsch bekundet worden ist, persönlich im
                                 										Plenum Erklärungen zur Sache zu geben; dieser Vermerk ist stempelpflichtig.
                              In denjenigen Zollämtern und Nebenzollämtern, wo kein Plenum gebildet werden
                                 										kann, wird in Sachen, die vom Plenum zu entscheiden sind, statt einer
                                 										Plenarentscheidung eine Entscheidung des Zollamts oder Nebenzollamts abgefaßt,
                                 										die in Zollämtern vom Vorsteher und dem Kontrolleur, in Nebenzollämtern vom
                                 										Vorsteher und dem Vorstehergehilfen, wenn ein solcher im Nebenzollamt vorhanden
                                 										ist, unterschrieben und von dem Beamten, welcher die Sekretariatsgeschäfte
                                 										besorgt, gegengezeichnet wird.
                              
                           
                              Bedarf des Auslandes.
                              Mineralien. Metalle.
                                    										Maschinen.
                              Frankreich. Legung gußeiserner Rohre. 12. April, 11
                                 										Uhr, Mairie d'Annonay (Ardèche). Anschlag 135724 Fr. Sicherheit 6800 Fr. Näheres
                                 										auf der Mairie. (Bulletin Commercial.)
                              Belgien. Verkauf von 2851 t alten Eisenbahnschienen, 4452 t
                                    											altem Eisen verschiedener Herkunft, etwa 680 t Gußeisen, etwa 11000 t altem
                                    											Stahl verschiedener Herkunft usw. 56 Lose. Demnächst, Salle de la
                                 										Madeleine in Brüssel. Sicherheitsleistung 5 Fr. für jede Tonne.
                              
                                 
                                 Textabbildung Bd. 328
                                 
                              
                              Rußland. Hau eines Getreideelevators. Die
                                 										russische Reichsbank hat beschlossen, bei der Station Millerowo der Südostbahn
                                 										im Donezkreise einen Getreideelevator zu erbauen. Die Kosten der Anlage sind auf
                                 										405000 Trubel veranschlagt. Die Lagerfähigkeit des Elevators wird etwa 600000
                                 										Pud betrafen. (Bericht des Kaiserl. Konsulats in Charkow.)
                              Verschiedenes.
                              Kreta. Erweiterung der Telegraphen- und
                                    											Telephonleitungen. Mit einem Kostenaufwand von 105000 Fr. sollen
                                 										vorläufig innerhalb zweier Jahre folgende Linien zur Ausführung gelangen: 1.
                                 										Telegraphenlinien: Canea-Rethymo-Candia-Neapolis, 160 km;
                                 										Canea-Suda-Wamos-Rethymo-Panormos, 70 km. 2. Telephonlinien: Canea-Kissamos,
                                 										37,5 km: Canea-Suda, 7 km; Canea-Womas-Sfakia, 49 km. Das erforderliche
                                 										Material für die Herstellung der Anlagen. wie Stangen, Leitungsdraht und
                                 										Apparate, soll durch die griechische Regierung beschafft werden. (Bericht des
                                 										Kaiserl. Konsulats in Canea.)
                              Marokko. Instandsetzung des „Place d'Espagne“
                                    											genannten Platzes in Tetuan. Anschlag 48000 Fr. Vergebung durch das
                                 										Comité Spécial des Travaux Publics in Tanger am 5. Mai 1913, 11 Uhr vormittags.
                                 										Ein Exemplar des Lastenheftes (in französischer Sprache) kann inländischen
                                 										Interessenten auf Antrag übersandt werden. Die Anträge sind unter Beifügung
                                 										eines mit Aufschrift und Freimarke versehenen großen Briefumschlags an das
                                 										Bureau der „Nachrichten für Handel, Industrie und Landwirtschaft“, Berlin
                                 										W. 8, Wilhelmstraße 74 III, zu richten.
                              
                                 
                                 Textabbildung Bd. 328