| Titel: | Bücherschau. | 
| Fundstelle: | Band 328, Jahrgang 1913, S. 256 | 
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                        Bücherschau.
                        Bücherschau.
                        
                     
                        
                           Die Grundgesetze der
                                 										Wechselstromtechnik. Von Dr. G. Benischke.
                              									Zweite Auflage. Elektrotechnik in Einzeldarstellungen, Heft 3. 231 Seiten, 189
                              									Abbildungen. Braunschweig 1912. Vieweg & Sohn. Preis geh. M 5,–, geb. M
                              									5,80.
                           Der Inhalt des Buches ist bei der Neuauflage ganz wesentlich erweitert worden, dem
                              									Aufschwünge der Wechselstromtechnik in den letzten zehn Jahren entsprechend. So wird
                              									die Theorie des Uebertragers von einem allgemeinen Standpunkte ausgehend in allen
                              									wichtigen Einzelheiten behandelt; fast der dritte Teil des zur Verfügung stehenden
                              									Räumes ist dem Transformator gewidmet. Die Vorgänge im Eisenkern werden in einem
                              									besonderen Abschnitt besprochen. Im Kapitel „Kondensatoren“ hat der
                              									Kondensator mit unvollkommenen Dielektrikum Aufnahme gefunden. Auch der Abschnitt
                              									über „zusammengesetzte Wellenformen“ ist ergänzt worden. Außer dem Drehstrom
                              									wird auch der Zweiphasenstrom behandelt. Neu aufgenommen ist ein Kapitel über
                              									Synchronmaschinen.
                           Durch diese Ergänzungen und Erweiterungen hat das Buch noch an Wert gewonnen, und da
                              									nur die Grundlehren der Elektrizität und die allgemeinen
                              									Grundgesetze der Elektrotechnik vorausgesetzt werden, kann es zum Studium und als
                              									Hilfsmittel bei technischen Arbeiten empfohlen werden. Auch Schwachstromingenieuren
                              									wird es von Nutzen sein.
                           Th.
                           J. H. van't Hoff, Untersuchungen über
                                 										die Bildungsverhältnisse der ozeanischen Salzablagerungen, insbesondere des
                                 										Staßfurter Salzlagers. Herausgegeben von H. Precht und E. Cohen. 8°. XX und 374 Seiten mit
                              									8 Tafeln und 39 Abbildungen. Preis M 16,–, geb. M 17,50.
                           Die klassischen Untersuchungen über die Gleichgewichte von Gemischen aus Kalium-,
                              									Natrium- und Magnesiumsalzen mit ihren wässrigen Lösungen, welche van't Hoff von 1897 bis 1908 in Berlin durchführte, sind
                              									nach und nach in den Sitzungsberichten der Berliner Akademie der Wissenschaften
                              									erschienen. Einen Auszug daraus hat van't Hoff vor
                              									einigen Jahren in Buchform veröffentlicht Im vorliegenden, schön ausgestatteten
                              									Bande sind diese ebenso umfangreichen wie sorgfältigen Arbeiten im Wortlaut bequem
                              									zugänglich gemacht worden. Als Einleitung ist die Gedächtnisrede Emil Fischers auf
                              										van't Hoff abgedruckt. Daß jene gewaltige
                              									Forschungsarbeit nicht nur der Wissenschaft, sondern auch der Technik große Dienste
                              									geleistet hat, ist von den berufenen Vertretern der Kaliindustrie, an ihrer Spitze
                              										Precht, stets warm anerkannt worden. Darum seien auch
                              									die Leser des „Dingler“ auf das obige wichtige Buch ausdrücklich aufmerksam
                              									gemacht.
                           K. Arndt.
                           Kurzes Lehrbuch der anorganischen
                                 										Chemie. Von Dr. Oskar Schmidt, Professor an der
                              									Königl. Baugewerkschule in Stuttgart. 8°. VIII und 224 Seiten mit 27 Abbildungen.
                              									Zweite, verbesserte Auflage. Stuttgart 1913. Konrad Witt wer. Preis geh. M
                              									5,–.
                           Es gibt eine solche Fülle guter Schulbücher über anorganische Chemie, daß an und für
                              									sich ein Bedürfnis nach einem neuen Lehrbuche auf diesem Gebiete kaum behauptet
                              									werden kann. Das vorliegende Buch will den großen theoretischen Fortschritten
                              									Rechnung tragen, welche die Chemie in den letzten Jahrzehnten gemacht hat, und legt
                              									das Hauptgewicht auf die Gesetze. Der Verfasser ist aber augenscheinlich selber mit
                              									den gerühmteu Fortschritten nicht gründlich vertraut; sonst würde sein Werk nicht
                              									durch viele kleine und große Fehler entstellt sein. Ich könnte zahlreiche Proben
                              									seiner bedauerlichen Irrtümer geben, will aber nur einen Satz von S. 134 anführen,
                              									wo der Verfasser das Diaphragmenverfahren der Kochsalzelektrolyse bespricht. Er
                              									erklärt das Diaphragma als „eine halbdurchlässige Scheidewand aus Ton, deren
                                 										Wandungen zwar den Jonen, aber nicht den Molekülen den Durchtritt
                                 									gestatten“. Solcher Unsinn dürfte in der verbesserten
                              									Auflage eines Lehrbuches nicht vorkommen.
                           K. Arndt.
                           Patentgesetz und Gesetz betreffend den
                                 										Schutz von Gebrauchsmustern. Erläutert von Dr. Arnold
                                 										Seligsohn, Justizrat, Rechtsanwalt und Notar in Berlin. Fünfte Auflage.
                              									Berlin 1912. J. Guttentag. Preis geh. M 12,50.
                           Der Autor des Buches ist eine Kapazität auf dem Gebiete des Patentrechtes und des
                              									gewerblichen Rechtsschutzes überhaupt. Die vorliegende fünfte Auflage des Buches
                              									stellt deswegen gleich den früheren Auflagen ein äußerst wertvolles Nachschlagewerk
                              									für Patentanwälte, Erfinder, Rechtsanwälte, Fabrik- und gewerbliche Bureaus dar, das
                              									zur Anschaffung bestens empfohlen werden kann.
                           Das Buch besteht aus sechs Kapiteln, denen sich ein gut geordnetes Sachregister
                              									anschließt. Das erste Kapitel enthält die Texte des Patentgesetzes und des Gesetzes
                              									betreffend den Schutz von Gebrauchsmustern. Im zweiten Kapitel, das sich
                              									ausschließlich mit dem Patentgesetz beschäftigt, wird eine kurze
                              									Entstehungsgeschichte des Gesetzes und eine ausführliche Erläuterung desselben
                              									gegeben. Die letztere behandelt in vier Abschnitten das Patentrecht, das Patentamt
                              									und seine Einrichtungen, das in Patentsachen einzuschlagende Verfahren sowie die
                              									festgesetzten Strafen und Entschädigungen.
                           Das dritte Kapitel ist dem Gesetz betreffend den Schutz von Gebrauchsmustern gewidmet
                              									und gliedert sich in ähnlicher Weise wie das vorige Kapitel. Als viertes und fünftes
                              									Kapitel schließen sich an die Ausführungsverordnungen vom 11. Juli 1891 und das
                              									Verzeichnis der Auslegestellen. Im sechsten Kapitel endlich werden die verschiedenen
                              									Staatsverträge behandelt, nämlich: Der Unionsvertrag, die Staatsverträge mit
                              									Oesterreich, Ungarn, Italien und der Schweiz. Was das Buch außerordentlich
                              									interessant und im konkreten Fall auch wertvoll macht, das sind die zahlreichen
                              									Hinweise auf Reichsgerichtsentscheidungen und Auslegungen der berufensten
                              									Kommentatoren.
                           Pöhlmann.
                           Zeitschriftenschau der gesamten
                                 										Eisenbetonliteratur 1912. Gesammelt in der Zeitschrift „Beton und Eisen“
                              									und nach den Kapiteln des „Handbuches für Eisenbetonbau“, geordnet von A. Fitzinger. Berlin 1913. Wilhelm Ernst & Sohn. Preis
                              									geh. M 2,60.
                           Die Zeitschriftenschau bringt auch in diesem Jahre eine Uebersicht über die
                              									Eisenbetonliteratur in Deutschland, England, Amerika, Frankreich, Italien und
                              									einigen anderen Staaten, gesammelt in der Zeitschrift „Beton und Eisen“.
                              									Inhaltlich sind die einzelnen Beiträge geordnet nach den Abschnitten: 1. Theorie; 2.
                              									Versuche; 3. Baustoffe (Zusammensetzung, Herstellung, Eigenschaften, Kunststeine,
                              									Dichtungsmittel); 4. Grund- und Wasserbau (Stützmauern, Flüssigkeitsbehälter usw.);
                              									5. Brückenbau; 6. Straßen- und Eisenbahnbau, Berg- und Tunnelbau; 7. Ausgeführte
                              									Hochbauten und Deckenkonstruktionen (Geschäfts- und Lagerhäuser, Kirchen, Theater);
                              									8. Verschiedene Ausführungen (Schlote, Silos, Lichtmaste, Denkmäler usw.); 9.
                              									Vorschriften, Unfälle, Brände, Berichte und Allgemeines.
                           Die Herausgabe der Zeitschriftenschau ist zu einer selbstverständlichen Notwendigkeit
                              									geworden. Sie erspart dem Suchenden viel Mühe und Zeit. Den Titeln sind Angaben über
                              									den Umfang der Arbeit, über beigefügte Illustrationen, Tabellen,. Tafeln, Beispiele
                              									und Preis der Nummer der Zeitschrift beigefügt.
                           Ewerding.
                           
                        
                           
                           Bei der Redaktion eingegangene Bücher.
                           Abhandlungen über den Mathematischen Unterricht in
                                 										Deutschland. Veranlaßt durch die Internationale Mathematische
                              									Unterrichtskommission. Herausgegeben von F. Klein. Band
                              									IV, Heft 2. Die angewandte Mathematik an den deutschen mittleren Fachschulen der
                              									Maschinenindustrie. Von Dr. Ing. Karl Ott, Lehrer der
                              									Mathematik am Rheinischen Technikum in Bingen. Mit 10 Abb. Leipzig und Berlin 1913.
                              									B. G. Teubner. Preis geh. M 4,–.
                           Mechanische Grundlagen des Flugzeugbaues. Von A. Baumann, Professor a. d. Kgl. Techn. Hochschule
                              									Stuttgart. I. Teil. 36 Abb. und 2 Tafeln. München und Berlin 1913. R. Oldenbourg.
                              									Preis geb. M 4,–.
                           Desgl. Teil II. Mit 28 Abb. und 18 Tafeln. München und
                              									Berlin 1913. R. Oldenbourg. Preis geb. M 4,–.
                           Bau und Betrieb von Prall-Luftschiffen. Von Richard Basenach, Ingenieur in Berlin. II. Teil.
                              									Allgemeine Darstellung des Entwurfs und der Konstruktion. Mit 80 Textabb. München
                              									und Berlin 1913. R. Oldenbourg. Preis geb. M 3,–.
                           Technische Hydrodynamik. Von Dr. Franz Prasil, Professor an der Eidgenössischen Technischen Hochschule in
                              									Zürich. Mit 81 Abb. Berlin 1913. Julius Springer. Preis geb. M 9,-–.
                           Sammlung Göschen: Praktisches Maschinenzeichnen. Von Richard
                                 										Schiffner, Oberingenieur in Warmbrunn. II. Lager, Riem- und Seilscheiben,
                              									Zahnräder, Kolben-Pumpe usw. Mit 51 Tafeln. Berlin und Leipzig 1913. G. J.
                              									Göschen`sche Verlagsbuchhandlung G. m. b. H. Preis geb. M 0,80.
                           Monographien über chemisch – technische
                                 										Fabrikations-Methoden. Band XXX. Die Fabrikation der Tonerde. Von Chemiker
                              									Dr. phil. A. Berge, früher Betriebsleiter der Chemischen
                              									Fabrik Hönningen. Mit 20 Abb. Halle a. S. 1913. Wilhelm Knapp. Preis geb. M
                              									3,80.
                           Die Chemie als mathematisches Problem. Von Christian Mezger. Mit 60 Strukturbildern im Text. Metz
                              									1913. G. Scriba. Preis geh. M 3,–.
                           Die Entwicklung des Mansfelder Kupferschieferbergbaues.
                              									Unter besonderer Berücksichtigung der Geschichte der Fördereieinrichtungen. Von
                              									Dipl.-Ing. Dr. Karl Schröder an der Bergschule zu
                              									Eisleben. Mit 21 Kurven und 16 Abb. Leipzig 1913. Wilhelm Engelmann. Preis geh. M
                              									5,–.
                           Encyclopedie Scientifique des Aide-Mémoire. Publiée
                              									sous la Direction de M. Léautè Membre de l'Institut. Les Colles. Par F. Margival, Ingenieur-Chimiste, Paris.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 328
                              
                           
                        
                           
                           Wirtschaftliche Rundschau.
                           
                              Absatzgelegenheit für Motorlastwagen in
                                 										Britisch-Südafrika.
                              In neuerer Zeit kommen in Johannesburg Motorlastwagen in stark gesteigertem Maße in Aufnahme. Die südafrikanische Staatsbahn bedient sich ihrer zum
                                 										Abliefern von Gütern; die Zentralbehörde für die Regelung der Wasserversorgung
                                 										des Witwatersrand-Distrikts benutzt sie zum Transport von Geräten und
                                 										Materialien. Die städtische Verwaltung von Johannesburg, die kürzlich die
                                 										Markthallen nach einer Vorstadt verlegt hat, richtet zurzeit einen
                                 										Motorlastwagendienst zu dem Zwecke ein, den Besuchern des Marktes ihre Einkäufe
                                 										gegen geringes Entgelt ins Haus zu liefern. Außerdem haben verschiedene
                                 										Brauereien und sonstige private Betriebe derartige Frachtwagen im Gebrauch.
                              Leider ist aber die deutsche Industrie an dem
                                 										Geschäfte noch so gut wie gar nicht beteiligt. Fast
                                 										alle hier laufenden Wagen sind englisches
                                 										Fabrikat.
                              Es gibt in Johannesburg mehrere Firmen, die geeignet erscheinen und bereit sein
                                 										würden, Vertretungen deutscher Fabriken von
                                 										Motorlastwagen zu übernehmen. Die Fabrikanten dürfen aber nicht, wie dies in
                                 										Deutschland auch sonst gern geschieht, von ihren Vertretern verlangen, daß sie
                                 										von vornherein alle Kosten und alles Risiko allein tragen, sondern sie müssen
                                 										auch ihrerseits bereit sein, im Anfang für die Eroberung des Marktes Opferzubringen.
                              Deutschen Interessenten kann entsprechendes Adressenmaterial von dem Handelssachverständigen beim Kaiserlichen
                                 										Konsulat in Johannesburg mitgeteilt werden.
                              (Bericht des Handelssachverständigen beim Kaiserlichen
                                 										Konsulat in Johannesburg.)
                              
                           
                              Absatzgelegenheit für landwirtschaftliche Maschinen
                                 										und Motoren in Dänemark.
                              Wie einem Berichte des Kaiserlichen Konsulats in Aalborg entnommen wird, werden
                                 										in Jütland große Landflächen gemergelt und künstlich entwässert, ausgedehnte
                                 										Moor- und Heidestriche werden urbar gemacht und viele landwirtschaftliche
                                 										Maschinen angeschafft. Es sind dieses zum größten Teil Benzin- und
                                 										Petroleummotoren zum Treiben von Dreschmaschinen, Trieuren und Mühlen zum
                                 										eigenen Gebrauch, auch die Selbstbinder-Mähmaschinen finden dort auf dem Lande
                                 										immer mehr und mehr Eingang.
                              ––––––––––
                              
                           
                              Vorkommen von Gold-, Kupfer-, Zinn- und Wismuterzen in
                                 										Belgisch-Kongo.
                              In letzter Zeit werden in zunehmendem Maße aus dem Katangagebiet Entdeckungen von
                                 										Gold-, Kupfer-, Zinn- und Wismuterzen gemeldet. In der Umgebung des Kisalesees
                                 										sollen von den Schürfern der Lufira-Katangagesellschaft Golderze gefunden worden sein, deren Reingehalt auf 8 bis 9,70 Gramm
                                 										die Tonne geschätzt wird. Vier Tagereisen von Elisabethville, in der Nähe von
                                 										Kutaro, wird ein gewaltiges Wismutlager gemeldet; die
                                 										Schürfer glauben, einen Block von 90000 Hektar vor sich zu haben. Vor einigen
                                 										Tagen ist ein Ingenieur der „Compagnie du Bas-Katanga“ aus dem
                                 										Katangagebiete nach Antwerpen zurückgekehrt. Er bringt die ersten Zinn proben –
                                 										350 Kilo – mit, die in den Minen von Moika in der Nähe von Kiambi
                              
                                 
                                 Textabbildung Bd. 328
                                 
                              
                              gefunden worden sind. Das Metall soll von
                                 										ausgezeichneter Qualität sein. Auch soll ein zweites Zinnlager in der Umgegend
                                 										von Bukama, in Kasongo, entdeckt worden sein.
                              Diese Nachrichten werden von der Presse, vor allem den Kolonialblättern, lebhaft
                                 										begrüßt. Es dürfte jedoch abzuwarten sein, wieweit sie ihre Bestätigung
                                 										finden.
                              
                           
                              Wirtschaftliche Lage in Griechenland (Thessalien).
                              Nach Meldung des Kaiserl. Konsuls in Volo ist die Kaufmannschaft Thessaliens
                                 										während der Kriegswirren ihren Verpflichtungen im allgemeinen pünktlich
                                 										nachgekommen und von nennenswerten Reklamationen deutscher Firmen ist dort
                                 										nichts bekannt geworden. Allerdings besteht im Bezirk Volo noch eine Stockung
                                 										der Geschäfte; auch war der Ausfall von Einnahmen im dortigen Zollamt im letzten
                                 										Trimester nicht unbedeutend.
                              Aus dem Innern Thessaliens kommen Nachrichten über große Verheerungen, die
                                 										strenge Kälte und reichlicher Schneefall bei den Schafherden angerichtet
                                 										haben.
                              (Bericht des Kaiserl. Generalkonsulats in Athen.)
                              
                           
                              Die Ausstellung hervorragender Park- und Gartenanlagen auf
                                 										der Internationalen Baufach-Ausstellung Leipzig 1913.
                              Das Bestreben aller Großstädte des In- und Auslandes geht dahin, in größerem
                                 										Maßstabe als dies bisher der Fall gewesen ist, für ausreichende Grünanlagen in
                                 										allen Stadtteilen zu sorgen. Ganz besonders kommen diese für die
                                 										Volksgesundheit so ungeheuer wichtigen Bestrebungen bei den
                                 										Stadterweiterungsplänen zum Ausdruck. Auf der Internationalen Baufach -Ausstellung Leipzig 1913 werden solche
                                 										Anlagen (Parks, öffentliche Gärten, Wiesen) in reicher und vorbildlicher Auswahl
                                 										in Modellen und Bildern zur Darstellung gelangen. Alle deutschen Städte, die die
                                 										Ausstellung beschicken, werden Wert darauf legen, daß das Publikum ein klares
                                 										Bild über die Fortschritte und die Entwicklungsmöglichkeiten dieses Sorgenkindes
                                 										im modernen Städtebau erhält. Leipzig, Hamburg, Frankfurt a. M., Düsseldorf,
                                 										Dortmund, Mannheim, Mainz, Potsdam, um nur einige Städte zu nennen, bringen
                                 										besonders interessante Objekte. Von ausländischen Ausstellern seien an erster
                                 										Stelle amerikanische Städte genannt. In diesen hat man schon früher als in
                                 										Europa dafür gesorgt, daß zahlreiche Plätze der Bepflanzung von Bäumen und
                                 										Sträuchern, sowie der Anlage von Spielwiesen und Sportplätzen vorbehalten
                                 										bleiben. Chicago, das im ganzen 63 größere Grünplätze besitzt, wird seine
                                 										schönsten auf der Ausstellung zeigen. Philadelphia, Baltimore, Boston und San
                                 										Francisco schließen sich an. England ist durch London vertreten, Schweden durch
                                 										Helsingfors und Gothenburg, die Schweiz durch Zürich, Rußland durch Petersburg.
                                 										Aus dem fernen Osten kommt Manila. Ohne Zweifel werden sich aus einem kritischen
                                 										Vergleich der Pläne und Projekte manche Anregungen für die einzelnen
                                 										Stadtverwaltungen ergeben.
                              
                                 
                                 Textabbildung Bd. 328