| Titel: | Bücherschau. | 
| Fundstelle: | Band 328, Jahrgang 1913, S. 335 | 
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                        Bücherschau.
                        Bücherschau.
                        
                     
                        
                           Die Werkzeugmaschinen und
                                 										ihre Konstruktionselemente. Von Fr. W. Hülle.
                              									Dritte, verbesserte Auflage. Mit 877 Abb. und 6 Tafeln. Berlin 1913. Julius
                              									Springer. Preis geb. M 15,–.
                           Bei den bedeutenden Erweiterungen, welche die vorliegende Neuerscheinung des in der
                              									Literatur über Werkzeugmaschinenbau rühmlichst bekannten Werkes gegenüber den beiden
                              									älteren Auflagen erfahren hat, erscheint eine eingehende Besprechung nicht
                              									überflüssig. Die beständig sich mehrenden Neuerungen, die in dem behandelten
                              									interessanten Gebiet des Maschinenbaues täglich auftauchen, rechtfertigen diese
                              									Erweiterungen vollkommen. In einem interessanten Einleitungskapitel liefert der
                              									Verfasser den Beweis dafür. Er zeigt uns, wie die wirtschaftliche Bedeutung eines
                              									Volkes in erster Linie von der Leistungsfähigkeit seiner Industrie abhängt und
                              									welchen Wert für diese ein Betrieb auf neuzeitlicher Grundlage besitzt. Es erscheint
                              									daher erklärlich, daß man seit langem aufs angestrengteste bemüht war, durch
                              									geeignete Konstruktionen immer höhere Leistungen der Werkzeugmaschinen zu erreichen.
                              									Das nächstliegende Mittel zu diesem Ziele war eine Vergrößerung der
                              									Schnittgeschwindigkeit und des Spanquerschnittes. Einen nicht hoch genug zu
                              									veranschlagenden Fortschritt bedeutete daher die Einführung des Schnellstahles,
                              									dessen Rotwarmhärte ohne weiteres die Abnahme kräftigerer Späne mit größerer
                              									Geschwindigkeit gestattete. Sofort machte sich aber die durch ihn hervorgerufene
                              									Umwälzung auch auf anderen Gebieten bemerkbar. Die Erleichterung des Schruppens
                              									führte zur Einschränkung der Gießerei- und Schmiedearbeit. In demselben Sinn machte
                              									sich das immer weitere Vordringen der Schleifarbeit geltend. Ein nächster Schritt
                              									zur Erhöhung der Leistungsfähigkeit der Werkstatt war die Einführung der Automaten
                              									zum Zweck beschleunigter Massenherstellung. Dieses Herstellungsverfahren wiederum
                              									legte den Wunsch nahe, austauschbare Maschinenteile zu erhalten. Die Einführung
                              									eines weit genaueren Meßverfahrens, die Verwendung von Toleranzlehren und auf das
                              									genaueste geschliffener Endmaße war eine Bedingung dazu. In derartiger
                              									Wechselwirkung hat der Werkzeugmaschinenbau von Jahr zu Jahr Fortschritte gemacht
                              									und Aenderungen Glitten. Den einleitenden Teil schließt der Verfasser mit einem
                              									Kapitel über die Montage der Maschinen und indem er durch Berechnung der
                              									Arbeitszeiten das Gebiet der Kalkulation streift. Der zweite Abschnitt ist den
                              									Getrieben der Werkzeugmaschinen gewidmet. Bei der Besprechung des Antriebes für die
                              									kreisende Hauptbewegung tritt wiederum der Einfluß des modernen Schnellbetriebes
                              									hervor. Wenngleich der Riemenantrieb durch Vergrößerung der
                              									Umlaufgeschwindigkeit auch bei zulässiger Durchzugskraft imstande ist, eine
                              									bedeutende Leistung zu übertragen, so haften ihm doch besonders bei Verwendung der
                              									Stufenscheibe bedeutende Unzulänglichkeiten an. Bei der Höchstleistung der Maschine
                              									befindet sich nämlich der Riemen auf der kleinsten Scheibe, die nur wenig umspannt
                              									wird. Es kann somit Gleiten eintreten. Diese Erwägung führte zur Konstruktion des
                              									Räderkastens. Durch diesen kann auch ein schneller und vielstufiger
                              									Geschwindigkeitswechsel ermöglicht werden.
                           Als nächste Entwicklungsstufe zeigt uns der Verfasser die Verwendung von Motoren mit
                              									regulierbarer Geschwindigkeit.
                           Nach einem das Gebiet der Kinematik berührenden Kapitel über Kurbelantriebe und
                              									Umsteuerungen folgt die Beschreibung der Schaltsteuerungen. Auch hier machen sich
                              									allenthalben Neuerungen geltend, so z.B. die Einführung der Wechselrädergetriebe,
                              									die den Antrieb der Leitspindel durch wenige Handgriffe zu verändern gestatten und
                              									das zeitraubende Aufsetzen verschiedener Wechselräder ersparen.
                           An die Beschreibung der Antriebe schließt sich die eingehende Behandlung der
                              									Werkzeugmaschinen. Bei dem Kapitel über die Drehbank sei der sehr interessante
                              									Abschnitt über Hinterdrehen, Kugligdrehen, Revolverbänke und Automaten
                              									hervorgehoben. Interessieren dürften ferner die durch Bilder anschaulich gemachten
                              									historischen Rückblicke auf die Bauweise vergangener Entwicklungsstufen. So hören
                              									wir unter anderem, daß noch in den 60 er Jahren eine Verspannung von 5 kg/Std. für
                              									sehr bedeutend galt, während jetzt bereits die schwersten Bänke 1400 kg Späne in
                              									demselben Zeitraum liefern. Die erforderliche Antriebsleistung ist zugleich etwa von
                              									3 bis 120 PS gestiegen. Mit besonderer Liebe scheint uns der Verfasser auf die
                              									modernste Werkzeugmaschine, die Fräsmaschine, einzugehen. Wir finden eine genaue
                              									Schilderung der Arbeitsweise der mehrschnittigen Werkzeuge, sehen, wie der
                              									vorteilhafte, kommaartige Span abgehoben wird, und lernen als Schlußfolgerung die
                              									Arbeiten kennen, auf denen der Hobelstahl vom Fräser verdrängt werden mußte. Neue
                              									Gebiete haben sich weiterhin dem modernen Arbeitsvorgang im Rund- und Gewindefräsen
                              									erschlossen. In der Abwälzmethode ist dem älteren Teilverfahren bei der Herstellung
                              									von Zahnrädern ein gefährlicher Gegner entstanden. Auch die Kapitel über
                              									Kegelräderfräsen und Verwendung des Teilkopfs bei der Herstellung von Spiralen
                              									dürften reges Interesse finden. Die Fortschritte auf dem Gebiet der Bohrmaschinen
                              									zeigt der im Bilde dargestellte Natco-Automat, bei dem,
                              									wie bei den
                              									selbsttätigen Drehbänken, weitgehende Verwendung der Schaltkurven stattfindet. Auch
                              									die Schleifmaschine hat durch Einführung des Rundschleifens sehr an Bedeutung
                              									gewonnen. Es dürfte manchem Leser erwünscht sein, daß das vorliegende Werk näher auf
                              									das Anschleifen der Werkzeuge eingeht. Ein Kapitel über Gewindeherstellung schließt
                              									den Abschnitt über Maschinen mit kreisender Hauptbewegung.
                           Der sich anschließende Teil über das Hobeln führt von der ersten 1817 hergestellten
                              									Metallhobelmaschine bis zur neuesten Form mit elektrischer Umsteuerung. Die
                              									Behandlung der Kegelräderherstellung durch Hobeln gibt Anlaß zum Vergleich mit dem
                              									vorher beschriebenen Fräsverfahren. Zu ähnlichen Betrachtungen leitet die
                              									Schilderung des Stirnradstoßverfahrens nach Fellows
                              									Abwälzmethode. Mit einer Beschreibung von Sägen, Scheren, Biegemaschinen und anderer
                              									für Spezialfälle gebräuchlichen Ausführungsformen schließt der beschreibende
                              									Teil.
                           Es folgt nun nach einer Betrachtung über Herstellung und Härten von Werkzeugen ein
                              									rechnerischer Abschnitt. Darin dürfte neben der Feststellung von Schnittdruck und
                              									Arbeitsbedarf besonders die grundlegende Berechnung der Antriebe und
                              									Geschwindigkeitsverhältnisse interessieren.
                           Ein Urteil über das vorliegende Werk, dessen Inhalt durch vorzügliche Abbildungen
                              									unterstützt wird, ließe sich dahin zusammenfassen, daß das bereits in seiner
                              									früheren Form hervorragende Buch durch Erweiterungen und Berücksichtigung der
                              									modernsten Bestrebungen auf eine vollendete Form gebracht worden ist. Sein Studium
                              									ist den weitesten Kreisen warm zu empfehlen.
                           Schmolke.
                           Differential- und
                                 										Integralrechnung. Infinitesimalrechnung für Ingenieure, insbesondere auch
                              									zum Selbststudium. Von W. Koestler und M. Tramer. Erster Teil: Grundlagen. Berlin 1913. J.
                              									Springer. Preis M 13,–, geb. M 14,–.
                           Das Werk ist in erster Linie für die Ingenieure bestimmt. Es unterscheidet sich aber
                              									von den bisherigen für Technikerkreise bestimmten Darstellungen der
                              									Infinitesimalrechnung einmal durch ein tieferes Eindringen in die
                              									funktionen-theoretischen Grundlagen, andererseits durch die Ausführlichkeit, mit der
                              									die graphische Veranschaulichung der Funktionen behandelt ist (auf S. 133 bis S.
                              									238). Die Darstellung ist vielfach recht abstrakt und geht gelegentlich recht sehr
                              									in die Breite. Aber alles in allem eine interessante Erscheinung, der man weiteste
                              									Verbreitung in den Kreisen der Ingenieure wünschen wird. Ob aber die Ingenieure zum
                              									Studium eines so umfangreichen Werkes, das doch schließlich nur die Grundlagen der
                              									Infinitesimalrechnung bringt, die Zeit finden werden?
                           E. Jahnke.
                           Die Gasturbine. Theorie,
                              									Konstruktion und Betriebsergebnisse von zwei ausgeführten Maschinen. Von Ing. Hans Holzwarth. Mit 140 Abb. München. R. Oldenbourg.
                              									Preis M 6,40.
                           Der Verfasser des Werkes ist der erfolgreiche Erfinder und Konstrukteur einer
                              									Gasturbine, über die er im Jahre 1911 der Schiffbautechnischen Gesellschaft
                              									berichtet hat.
                           Das vorliegende Buch bildet gewissermaßen eine Zusammenfassung seiner Studien und
                              									Erfahrungen auf diesem Gebiete, und wenn einmal eine Geschichte der Gasturbine
                              									geschrieben werden wird, so wird sie sicher das vorliegende Buch als klassisches
                              									Werk anführen müssen. Aus diesem Grunde möchte es aber erwünscht erscheinen, daß der
                              									Verfasser von der Feile einen etwas ausgiebigeren Gebrauch gemacht hätte. Es sind
                              									zahlreiche Druckfehler, Stilfehler und Flüchtigkeiten stehen geblieben, die sich
                              									bequem hätten beseitigen lassen. Um nur einiges Wenige anzuführen, gebe ich hier
                              									einige Proben: Auf S. 4 ZI. 3 und 4 stehen zwei Formeln ohne nähere Erklärung der
                              									eingeführten Koeffizienten und ohne Angabe darüber, woher diese Formeln, die
                              									nicht jedem Leser geläufig sind, stammen. Stilfehler finden sich S. 5 ZI. 4 und 15,
                              									S. 6 ZI. 15 bis 20, S. 7 ZI. 6, S. 9 ZI. 2 usw. Der Verfasser wendet manchmal den
                              									Telegrammstil an, was so weit geht, daß er selbst Werke anderer Verfasser unrichtig
                              									zitiert (S. 6 letzte Zeile). Druckfehler befinden sich beispielsweise S. 5 ZI. 12
                              									und S. 9 ZI. 11. Diese Beispiele ließen sich beliebig vermehren. Sie wirken störend
                              									bei der Lektüre des Buches. Es sei der Hoffnung Ausdruck gegeben, daß das Buch bei
                              									einer Neuauflage einer sorgfältigeren Korrektur unterzogen wird.
                           Das Buch gliedert sich in vier Abschnitte, die für den Fachmann alle gleichermaßen
                              									interessant sind. Im ersten Abschnitt wird eine kurze Theorie der Gasturbine gegeben
                              									und die grundlegenden Forderungen aufgestellt. Aber es mutet hier seltsam an, wenn
                              									wichtige Deduktionen mit familiären Redensarten vermengt werden, wie: „Das wäre
                                 										Selbstmord“ oder „aus einem motorischen Prozeß wird sachte ein
                                 										Heizprozeß“.
                           Im zweiten Abschnitt wird die Konstruktion der Gasturbine beschrieben, während der
                              									dritte Teil allgemeine Vergleiche und Versuchsberichte bringt.
                           Zusammenfassend kann über das Buch gesagt werden, daß es trotz der oben gerügten
                              									Mängel ein bedeutendes Werk darstellt, das besonders wertvoll dadurch wird, daß der
                              									Verfasser Theoretiker und Konstrukteur in einer Person ist.
                           Pöhlmann.
                           Eisenbeton unter Tage. Von
                              									Zivilingenieur Th. Möhrle, Breslau. Halle a. S. 1912.
                              									Wilh. Knapp. Preis M 2,40.
                           Diese anregende Arbeit von 46 Seiten bringt eine chronologische Zusammenfassung von
                              									Neuerungen und Errungenschaften in der Anwendung des Eisenbetons unter Tage im
                              									Strecken- und Schachtausbau. Nach Erläuterung der wesentlichen Merkmale der
                              									bisherigen Bauweise, ihrer Vorteile und Nachteile, drängen sich einem von selbst die
                              									großen Vorzüge der Eisenbetonbauweise auf. Hierunter sind zu nennen die größere
                              									Druck-, Zug- und Biegefestigkeit. Mit der hierdurch bedingten Verringerung der
                              									Querschnittsabmessungen geht die Ersparnis an Abbauarbeit Hand in Hand. Profile in
                              									Mauerwerk werden den gleichen in Eisenbeton im Bilde gegenübergestellt. Als weitere
                              									Vorzüge werden betont: die größere Dichtigkeit, die Feuersicherheit, die günstige
                              									Wetterführung und die größere Lebensdauer infolge der Widerstandsfähigkeit gegen die
                              									Einwirkung der Grubenlüfte und Feuchtigkeit. Als Nachteile des Eisenbetons bleiben
                              									der geringe Grad an Elastizität und Einschalungs- und Herstellungsschwierigkeiten,
                              									Nachteile, denen man aber durch geeignete Maßnahmen begegnen kann. Diese Maßnahmen
                              									sind in der verschiedenen Ausführung der Profile und in der Arbeitsweise gegeben.
                              									Man arbeitet unter anderem auch mit fertigen Formstücken und dem Preßbetonverfahren.
                              									Besondere Vorzüge bietet der Eisenbeton beim Bau von Wetterscheidern. Sie halten
                              									dicht, die erste Grundbedingung der Wetterscheider, und bieten eine größere
                              									Sicherheit des Betriebes durch ihre Dauerhaftigkeit. Beim Bau von Schächten hat der
                              									Konstrukteur auf die dem Bergbau eigentümlichen unvorhergesehenen Beanspruchungen
                              									Rücksicht zu nehmen. Welche Schwierigkeiten sich dem Konstrukteur entgegenstellen,
                              									lernen wir aus der Besprechung verschiedener Abteufungsverfahren, bei denen der
                              									Eisenbeton mit Vorteil verwandt wird. Auch lernen wir ein Verfahren kennen, daß in
                              									schwimmendem Gebirge Betonpfähle nach dem System von Strauß auf dem Schachtdurchmesser in dichter Reihenfolge verteilt und so
                              									eine Schachtmauer herstellt, innerhalb der dann der Aushub erfolgen kann. Auch dem
                              									Zementierverfahren wird eine sichere Zukunft verkündet, das durch den Fortfall der
                              									Wasserförderungskosten rentabel zu sein verspricht.
                           Ewerding.
                           
                        
                           
                           Bei der Redaktion eingegangene Bücher.
                           Deutscher Ausschuß für Eisenbeton. Heft 23.
                              									Untersuchungen über die Längenänderungen von Betonprismen beim Erhärten und infolge
                              									von Temperaturwechsel. Ausgeführt im Königlichen Materialprüfungsamt zu
                              									Berlin-Lichterfelde-West im Jahre 1912. Bericht erstattet von Professor M. Rudeloff, Geheimer Regierungsrat, Direktor im Königlichen
                              									Materialprüfungsamt. Unter Mitwirkung von Dr.-Ing. H. Sieglerschmit, Assistent der
                              									Abteilung für Metallprüfung. Mit 36 Abb. und 32 Zusammenstellungen. Berlin 1913.
                              									Wilhelm Ernst und Sohn. Preis geh. 5,60 M.
                           Deutscher Ausschuß für Eisenbeton, Heft 24. Spannung 6
                              									bz. des Betons in der Zugzone von Eisenbetonbalken unmittelbar vor der Rißbildung.
                              									Von Dr.-Ing. C. Bach, K. Württ. Baudirektor, Prof. des Maschineningenieurwesens,
                              									Vorstand des Ingenieurlaboratoriums und der Materialprüfungsanstalt an der K. Techn.
                              									Hochschule Stuttgart und O. Graf, Ingenieur der Materialprüfungsanstalt. Mit 13 Abb.
                              									und 6 Zusammenstellungen. Berlin 1913. Wilhelm Ernst und Sohn. Preis 2,80 M.
                           Deutscher Ausschuß für Eisenbeton, Heft 25. Wahl des
                              									Größenwertes der Elastizitäts-Verhältniszahlen für die Berechnung von
                              									Eisenbetonträgern. Von M. Möller, Geheimer Hofrat. Professor an der Technischen
                              									Hochschule in Braunschweig und Dipl.-Ing. M. Brunckhorst, Assistent an der
                              									Hochschule. Mit 2 Abb. Berlin 1913. Wilhelm Ernst und Sohn. Preis geh. 1 M.
                           Erfindung – Schutz – Verwertung. Sachkundige und
                              									umfassende Abhandlung des gesamten Schutz- und Verwertungsgebietes von Erfindungen.
                              									Von Clemens Paul Franz. Das Handbuch für den Erfinder. Neuer technischer Verlag
                              									Weinböhla-Dresden. Preis geh. 3 M.
                           Der Grundbau. Ein praktisches Handbuch von H.
                              									Lückemann, Wasserbauingenieur, Professor an der Königlichen Baugewerk- und
                              									Tiefbauschule zu Breslau. Zweite, neubearbeitete Auflage. Mit 252 Abb. und 8 Tafeln.
                              									Berlin, 1913. Wilhelm Ernst & Sohn. Preis geh. 6 M, geb. 7 M.
                           Die Maschinen-Getriebe. Ein Lehr- und Handbuch zum
                              									Gebrauch in Vorlesungen sowie zum Selbstunterricht für Maschinen-Ingenieure und
                              									Studierende der Maschinentechnik. Von Wilhelm Hartmann, Professor und Vorsteher der
                              									Kinematischen Sammlung an der Königlich Technischen Hochschule in Berlin. Erster
                              									Band: Die geometrische Bewegungslehre mit Rücksicht auf die Untersuchung der
                              									Bewegungsverhältnisse und das Entwerfen von Maschinengetrieben. Mit 434 Abb.
                              									Stuttgart und Berlin, 1913. Deutsche Verlagsanstalt. Preis geh. 18 M, geb. 30
                              									M.
                           Die Berechnung der Warmwasserheizungen. Herausgegeben
                              									von H. Recknagel, Dipl.-Ing., Berlin. München und Berlin, 1913. R. Oldenbourg. Preis
                              									geh. 6 M.
                           Bibliothek für Luftschiffahrt und Flugtechnik. Begründet von Ansbert Vorreiter.
                              									Band 9: Hilfsbuch für den Flugzeugbau. Von Dipl.-Ing. O.
                              									L. Skopik. Mit 44 Abb. Berlin, 1913. Richard Carl Schmidt & Co. Preis geb. 6
                              									M.
                           Bibliothek für Luftschiffahrt und Flugtechnik. Begründet von A. Vorreiter. Band
                              									10: Handbuch für Flugzeug-Konstrukteure. Eine
                              									übersichtliche Anleitung zur Berechnung und zum Bau von Flugzeugen von Camillo
                              									Haffner. Mit 35 Tabellen, 218 Abb. und 3 Konstruktionsblättern zu drei Flugzeugen.
                              									Berlin, 1913. Richard Carl Schmidt & Co. Preis geb. 8 M.
                           Die Elektrotechnik. Die Grundgesetze der
                              									Elektrizitätslehre und die technische Erzeugung und Verwertung des elektrischen
                              									Stromes in gemeinverständlicher Darstellung. Von Dipl.-Ing. K. Laudien. Zweite
                              									erweiterte Auflage. Mit 528 Abb. und zahlreichen Beispielen zum Selbstunterricht.
                              									Leipzig, 1913. Dr. Max Jänecke. Preis geb. 5 M.
                           Beiträge zur Geschichte des Dieselmotors. Von P. Meyer,
                              									Professor an der Technischen Hochschule in Delft. Mit einer Tafel. Berlin, 1913.
                              									Julius Springer. Preis geh. 2 M.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 328
                              
                           
                        
                           
                           Wirtschaftliche Rundschau.
                           
                              Finanzielle Lage der südrussischen Eisen- und
                                 										Bergwerks-Industrie.
                              Der Konseil des südrussischen Metallurgischen Kongresses in Charkow hat eine
                                 										statistische Tabelle über die finanzielle Lage der südrussischen Eisen- und
                                 										Bergwerks-Industrie im Jahre 1911 herausgegeben. Es werden darin u.a. Angaben
                                 										über Aktiva und Passiva der Kohlen- und Eisenerzgruben, reinen und gemischten
                                 										Hütten und verarbeitenden Werke gemacht, woraus sich als bemerkenswert die
                                 										Tatsachen entnehmen lassen, daß die russische Kohlenindustrie im Jahre 1911 noch
                                 										nicht von den Folgen der früheren ungünstigen Zeit sich erholt hatte und daß die
                                 										reinen Hochöfen, die weder eigenes Erz verhütten, noch eigene Kohlengruben
                                 										besitzen, sich schlecht rentieren.
                              Von 25 Kohlengruben – von 4 fehlten die Abrechnungen – haben 18 mit einem
                                 										Kapitale von 53 Mill. Rbl., davon an Aktien 36,6 Mill. Rbl., mit Gewinn
                                 										gearbeitet, dabei aber nur 1,5 v. H. Dividende ausschütten können, während
                                 										sieben Gruben mit einem Kapitale von 29 Mill. Rbl. mit einem Verluste von 1,02
                                 										v. H. des Aktienkapitals von 21,9 Mill. Rbl. gearbeitet haben. Um die Lage noch
                                 										weniger erfreulich erscheinen zu lassen, genügt der Hinweis darauf, daß das
                                 										Reservekapital der Gruben nur 4 v. H. des Aktienkapitals beträgt.
                              Von den 13 Hochöfen, deren Berechnungen vorliegen, – es fehlen die von zweien –,
                                 										besitzen acht eigene Kohlen- und Erzgruben, drei nur Erzgruben und zwei sind
                                 										reine Hochöfen.
                              Die acht mit eigenen Kohlen- und Erzgruben mit 120 Mill. Rbl. Kapital, davon 97
                                 										Mill. Rbl. in Aktien und ein Reservekapital von 18 Mill. Rbl. gleich 15 v.
                                 										H., haben eine Durchschnittsdividende von 6,19 v. H. ausschütten können.
                              Auch die drei Hochöfenwerke mit eigenen Erzgruben haben sämtlich mit Gewinn
                                 										gearbeitet. Bei 28 Mill. Rbl. Grundkapital, davon 21 Mill. Aktien, haben sie
                                 										über 1 Mill. Rbl. Dividende gleich 5,27 v. H. gezahlt.
                              Ungünstig dagegen ist die Lage der beiden reinen Hochöfen. Bei einem
                                 										Gesamtkapital von 15,5 Mill. Rbl. hat das eine Werk zwar mit einem Gewinn von
                                 										8,6 v. H. des Aktienkapitals gearbeitet, aber keine Dividende gezahlt, während
                                 										das andere sogar einen Verlust von 8,5 v. H. des Aktienkapitals zu verzeichnen
                                 										hat.
                              Am besten haben die reinen Erzgruben abgeschnitten. Bei einem Kapitale von 2,4
                                 										Mill. Rbl., davon 2,1 Mill. Rbl. in Aktien, haben sie im Durchschnitt 15 v. H.
                                 										Dividende ausschütten können.
                              Gut war auch das Resultat bei den drei verarbeitenden Eisenwerken. Bei 17,6 Mill.
                                 										Rbl. Kapital, davon 16,1 Mill. Aktien, haben sie sämtlich mit Gewinne gearbeitet
                                 										und im Durchschnitt 8,8 v. H. Dividende gezahlt.
                              (Bericht des Kaiserl. Generalkonsulats in St. Petersburg.)
                              
                           
                              Geschäftliches.
                              Anläßlich der Internationalen Baufach-Ausstellung mit
                                 											Sonderausstellungen Leipzig 1913 ist das
                                 										Bestreben hervorgetreten, wilde Führer und ähnliche Publikationen herauszugeben.
                                 										Damit nun Interessenten ihr Geld nicht unnütz ausgeben, macht das Direktorium
                                 										der Internationalen Baufach-Ausstellung darauf aufmerksam, daß solche
                                 										Publikationen auf dem Ausstellungsgelände weder zum Verkauf
                              
                                 
                                 Textabbildung Bd. 328
                                 
                              
                              noch zur kostenlosen Verteilung zugelassen werden.
                                 										Nach Polizeilicher Verordnung ist auch in einem weiten Kreise um die Ausstellung
                                 										der Handel und Vertrieb von solchen Publikationen verboten. Es haben sonach alle
                                 										Veröffentlichungen in solchen wilden Katalogen und Führern keinen Zweck Das Geld
                                 										dafür ist umsonst ausgegeben. Ebenso haben solche wilde Führer und ähnliche
                                 										Publikationen in keiner Weise für den Besucher eine belehrende Bedeutung; sie
                                 										sind zusammengestellt, ohne daß die Ausstellung dazu irgendwelches authentisches
                                 										Material geliefert hat.
                              
                           
                              Bedarf des Auslandes.
                              Mineralien, Metalle, Maschinen.
                                    											Eisenbahnmaterial.
                              Chile. Pläne und Kostenanschläge für die Anlage einer Zentral-Eisenbahn-Werkstätte und von vier Reparatur-Werkstätten. Direktion der Chilenischen Staatseisenbahnen in
                                 										Santiago. Prämien für die beiden besten Pläne 4000 £ und 2000 £. Eröffnung der
                                 										Angebote in Santiago am 15. November 1913.
                              Das die näheren Ausschreibungs-Bedingungen enthaltende Dekret, veröffentlicht auf
                                 										Seite 1008 des Diario Oficial vom 1. April 1913, kann bei der Redaktion des
                                 										Reichsanzeigers in Berlin eingesehen werden.
                              Verschiedenes.
                              Griechenland. Wasserversorgung und Kanalisation von Athen
                                    											und Piräus usw. Der griechischen Kammer ist kürzlich seitens des
                                 										Ministers des Innern ein Gesetzentwurf vorgelegt worden, betreffend die
                                 										Wasserversorgung von Athen und Piräus sowie die Kanalisierung dieser beiden
                                 										Städte. Die Kosten werden sich nach dem aufgestellten Voranschlag auf etwa
                                 										27 Millionen Drachmen belaufen. Der Gesetzentwurf soll bei Wiederaufnahme der
                                 										Kammerarbeiten nach den Osterferien zur Beratung kommen. Nach Genehmigung des
                                 										Gesetzes erfolgt eine allgemeine Ausschreibung in der griechischen
                                 										Regierungszeitung.
                              Ferner sind dem Vernehmen nach seitens der griechischen Regierung
                                 										Bewässerungsanlagen, besonders in Thessalien geplant;
                                 										mit den Vorabreiten ist ein italienischer Fachingenieur beauftragt, der sich
                                 										zurzeit mit der Ausarbeitung der Pläne beschäftigt. Außerdem ist die Trockenlegung von Sümpfen in Aussicht genommen,
                                 										besonders bei Lamia und an anderen Plätzen in den
                                 										Provinzen Phokis und Phtiotis sowie an mehreren Orten des Peloponnes. Auch für
                                 										diese Entwässerungsanlagen waren bereits Vorarbeiten im Gange, die durch den
                                 										Krieg unterbrochen wurden und nach dem Friedensschlusse wieder aufgenommen
                                 										werden sollen. (Bericht des Kaiserl. Generalkonsulats in Athen.)
                              Marokko. Straßenbau in Tanger. Vergebung der
                                 										Errichtung der Straße von Djebila in der weiteren Umgegend von Tanger durch das
                                 										Comité Spécial des Travaux Publics in Tanger. 30. Juni 1913.
                              Ein Exemplar des Lastenheftes (in französischer Sprache) kann inländischen
                                 										Interessenten auf Antrag für kurze Zeit übersandt werden. Die Anträge sind unter
                                 										Beifügung eines mit Aufschrift und Freimarke versehenen großen Briefumschlages
                                 										an das Bureau der „Nachrichten für Handel, Industrie und Landwirtschaft“,
                                 										Berlin W. 8, Wilhelmstraße 74 III, zu richten.
                              
                                 
                                 Textabbildung Bd. 328