| Titel: | Bücherschau. | 
| Fundstelle: | Band 328, Jahrgang 1913, S. 415 | 
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                        Bücherschau.
                        Bücherschau.
                        
                     
                        
                           Taschenbuch für Mathematiker und
                                 										Physiker. Von F. Auerbach und R. Rothe. 3. Jahrgang. Leipzig 1913. B. G. Teubner. Preis M
                              									6,–.
                           Der dritte Jahrgang des Taschenbuchs für Mathematiker und Physiker enthält mehrere
                              									neue Beiträge sowie zahlreiche Einfügungen, um die die Hauptabschnitte bereichert
                              									worden sind. Unter den neuen Beiträgen sind hervorzuheben ein Abriß der Mengenlehre,
                              									eine schnelle Orientierung über die ernst zu nehmenden Versuche zur Lösung des Fermatschen Problems, eine kurze Darlegung der
                              									Grundgedanken der Theorie der Integralgleichungen, ein Ueberblick über das Problem
                              									der Quantentheorie, das wie kein anderes die moderne Physik in Atem hält, und ein
                              									Abriß der allgemeinen Chemie.
                           Es ist zu hoffen und zu wünschen, daß dem Taschenbuch in seinem dritten Jahrgang
                              									recht viele neue Freunde neben den alten erstehen mögen.
                           E. Jahnke.
                           Erdbau. Von Erwin Link, Regierungsbaumeister und Sektionsingenieur beim Bau der
                              									Bagdadbahn, Bagtsche-Kleinasien. Mit 72 Abbildungen. Berlin. Göschen., Preis M
                              									0,90.
                           Das Bändchen gibt eine gute Uebersicht über die Praxis des Erdbaues. Untersuchungen
                              									der Bodenarten hinsichtlich ihrer Brauchbarkeit als Baugrund bzw. als Schüttmaterial
                              									sowie hinsichtlich ihrer Lösbarkeit bei der Gewinnung bereiten die eigentlichen
                              									Erdarbeiten vor. Bei diesen selbst ist für umfangreichere Arbeiten der Handbetrieb
                              									dem Maschinenbetrieb völlig gewichen. Die Vor- und Nachteile der einzelnen
                              									maschinellen Gewinnungssysteme werden gegeneinander abgewogen und für die Praxis des
                              									Veranschlagens und der Arbeitsvergebung nützliche Tabellen über die
                              									Leistungsfähigkeit, die Kosten der Anschaffung und des Betriebes (wenigstens in P.
                              									S. der Antriebsmaschine bzw. Kopfzahl der Bedienungsmannschaften) aufgestellt. Der
                              									Arbeitsvorgang bei den einzelnen Systemen, besondere Erschwernisse, z.B. beim
                              									Arbeitsbeginn, Arbeitsprogramm usw. bedürfen sorgfältigster Berücksichtigung. An die
                              									Gewinnung schließt sich die Förderung. Es folgt die Beschreibung der
                              									Förderarten, für die wiederum Tabellen über die Abmessungen, Preise (z.B. für Kauf
                              									und Miete) usw. der verschiedenen Arten der Fördergefäße, Gesichtspunkte für den
                              									Arbeitsbetrieb am Auf- und Abladeort gegeben werden. In einem besonderen Kapitel
                              									werden die Kosten der Erdarbeiten organisch untersucht, die zweckmäßigste Gewinnungs- und Förderart ist für den Einzelfall
                              									festzustellen. In den Literaturangaben sollte hier die Schrift Geerings nicht fehlen, dessen Verfahren der „Massenermittlung, Massenverteilung und Transportkostenermittlung“
                              									im Erdbau kaum zu entbehren ist. Man vermißt auch hier die Behandlung der für die
                              									Kostenermittlung äußerst wichtigen Frage der Massen Verteilung. Im übrigen geben
                              									wiederum zahlreiche Tabellen und Beispiele gute Unterlagen für den Praktiker. Den
                              									Abschluß bilden Vollendungs- und Wiederherstellungsarbeiten, Böschungsbefestigung
                              									und -Entwässerung, Behandlung von Rutschungen bei Dämmen und Einschnitten.
                           Reuleaux.
                           Der Wettbewerb um den Bau einer
                                 										Rheinstraßenbrücke in Köln. Von G. Chr. Mehrtens
                              									und Friedrich Bleich. Sonderdruck aus „Der Eisenbau“, 2.
                              									Jahrgang, Heft 10 bis 12 und 3. Jahrgang, Heft 1 bis 3 und 5. Leipzig 1912.
                              									Engelmann. Preis M 6,–.
                           Die Verfasser geben einen Bericht über das Ergebnis des öffentlichen Wettbewerbs, den
                              									die Stadt Köln im Jahre 1911 unter deutschen Firmen in Verbindung mit deutschen
                              									Künstlern erlassen hat, um Entwürfe und Angebote für den Bau einer festen
                              									Rheinstraßenbrücke zwischen Köln und Deutz – als Ersatz für die bestehende
                              									Schiffsbrücke – zu erlangen. In der Einleitung werden mit Wiedergabe zeichnerischer
                              									Anlagen die Wettbewerbsbedingungen im Auszuge mitgeteilt, in denen die Stadt Köln
                              									deutlich hatte durchblicken lassen, wie mit Rücksicht auf die städtebaukünstlerische
                              									Wirkung für die neue Brücke in erster Linie die Hängebogenform ihrer Hauptglieder in
                              									Betracht kommen
                              									dürfe. Von den 29 eingereichten Entwürfen wiesen denn auch 20 diese Form auf, 6
                              									zeigten Anslegerträger mit Gelenken in der Mittelöffnung, 2 durchlaufende Träger, 1
                              									Auslegerbogenträger mit Gelenken in den Seitenöffnungen. Es konnten nach den
                              									Bedingungen neun Entwürfe preisgekrönt bzw. angekauft werden; acht von ihnen waren
                              									solche mit Hängebogenform. Der Bericht gibt auszugsweise die Preisgerichtsurteile
                              									über diese neun Entwürfe unter Beifügung einer übersichtlichen Tabelle ihrer
                              									Haupteigenschaften (Systeme, Maße, Baustoffe usw.) und im Anschluß daran die
                              									Vorschriften der Stadt Köln für die Berechnung der eisernen Ueberbauten. Als
                              									Hauptteil des Berichtes folgt dann die genaue Beschreibung der neun preisgekrönten
                              									Arbeiten nebst Nebenentwürfen sowie zweier weiterer Entwürfe, welche die Verfasser
                              									vorliegender Arbeit gleichfalls als sehr tüchtige Leistungen bezeichnen. Der Bericht
                              									mit seinen zahlreichen Arbeiten gibt für jeden dieser elf Entwürfe: das System des
                              									eisernen Ueberbaues mit allen Einzelheiten, die Fahrbahnanordnung, die Ausbildung
                              									des Hängegurts, die Verankerungen, den Bauvorgang, die zulässigen Beanspruchungen
                              									der Baustoffe, ferner Auszüge aus der statischen Berechnung und die Gewichte, zum
                              									Teil in Form lehrreicher Vergleichstafeln.
                           Aus der Fülle des Stoffes sei nur einzelnes herausgegriffen, z.B. die Hängegurte. Sieben von den elf Entwürfen zeigen Kabel-,
                              									drei Kettengurte (einer hat Auslegerträger). Die Kabel sind fast durchweg als
                              									mehrteilige gekuppelte ausgebildet, nur in einem Nebenentwurf ist ein einheitliches
                              									Paralleldrahtkabel amerikanischer Herstellungsart vorgeschlagen, welch letzteres im
                              									Anschluß hieran eingehend geschildert wird. Von den Ketten ist eine als Augenstab-,
                              									eine als Flachbandkette entworfen, eine zeigt Kasten querschnitt.
                           Bemerkenswert sind auch diejenigen Lösungen der Versteifungsträger, welche mit
                              									Rücksicht auf die künstlerische Wirkung strebenlose Rahmen (Vierendeel)-Träger
                              									vorschlagen bzw. niedrig vollwandige Träger, die in einem Fall zugleich den
                              									Horizontalschub des Hängegurtes aufnehmen. Hierbei sind lehrreiche Vergleiche
                              									hinsichtlich der Einzel- und Gesamtgewichte angestellt. Als Baustoff ist vielfach
                              									für die Hauptglieder Nickelstahl, zum Teil Siemens-Martin-Stahl angenommen.
                           Der vorliegende Bericht mit seiner Fülle von Abbildungen stellt eine bedeutsame
                              									Bereicherung unserer Literatur über Hängebrücken dar.
                           Reuleaux.
                           Lehr- und Aufgabenbuch der
                                 									Physik. Von A. Wiegner und D. Stephan. Für Maschinenbau- und Gewerbeschulen sowie für verwandte
                              									technische Lehranstalten und zum Selbstunterricht. II. Teil Lehre von der Wärme.
                              									Einiges aus der Lehre vom Licht (Optik). Leipzig. B. G. Teubner. Preis geb. M
                              									2,40.
                           Die üblicherweise von der Experimentalphysik vorgetragenen Tatsachen werden in einer
                              									dem Bedürfnis der Mittelschulen angepaßten elementaren Weise behandelt. Viele
                              									Zahlenbeispiele und Aufgaben dienen zur Einübung der mitgeteilten Formeln. Daneben
                              									enthält das Buch noch praktische Anwendungen der behandelten Sätze auf technische
                              									Zwecke, die sonst in Fachwerken zu finden sind, z.B. die Berechnung von
                              									Röhrenkühlern, Erörterungen über Warmwasser- und Luftheizung.
                           Dr. W. Hort.
                           Wahl des Größenwertes der
                                 										Elastizitäts-Verhältniszahlμfürdie Berechnung von Eisenbetonbalken. Von Geh. Hofrat M.
                              										Möller und Dipl.-Ing. M. Brunckhorst Deutscher Ausschuß für Eisenbeton Heft 25. Berlin 1913.
                              									Wilhelm Ernst & Sohn. Preis geh. M 1,–.
                           In den letzten Jahren hörte man oft von einer bevorstehenden Herabminderung der
                              									Verhältniszahl μ von 15 auf 10 für
                              									Eisenbetonkonstruktionen. In der vorliegenden Schrift beleuchtet nun der Verfasser
                              									den Wert einer solchen Verkleinerung und kommt, gestützt auf praktische Versuche zu
                              									dem Schluß, daß die Annahme μ = 15 der Wirklichkeit am
                              									nächsten liegt. Bei μ = 10 nimmt gegenüber μ = 15 die Druckzone ab, es erhöht sich also die
                              									Betondruckspannung; die Eisenspannung verringert sich um weniges. Um das bisher
                              									zulässige Maß für Betonbeanspruchung nicht zu überschreiten, hätte man die tragende
                              									Höhe h – a zu erhöhen, wodurch die Konstruktion wieder
                              									schwerer, unwirtschaftlich und auch nicht in allen Fällen sicherer wird. Die
                              									Ergebnisse der eingehenden Betrachtungen sind in Prozenten wiedergegeben, wodurch
                              									ein größerer Ueberblick gewonnen wird. Die Arbeit schließt mit einer kurzen
                              									Uebersicht über die gewonnenen Resultate.
                           Ewerding.
                           Kurzer Leitfaden der
                                 										Elektrotechnik. Von Rudolf Krause. Zweite
                              									vermehrte Auflage. Berlin 1913. Julius Springer.
                           Das Buch verfolgt, wie der Verfasser in der Vorrede sagt, „den Zweck, allen,
                                 										welche die Elektrotechnik als Beruf ergreifen wollen, wie Studierenden,
                                 										Technikern und Monteuren, eine möglichst klare Vorstellung der Vorgänge in
                                 										elektrischen Apparaten und Maschinen zu geben“. Obwohl es nun schon ein
                              									grundsätzlicher Fehler ist, ein Buch für Leute mit so verschiedener Vorbildung wie
                              									Studierende und Monteure gleichzeitig schreiben zu wollen, so kommt im vorliegenden
                              									Fall erschwerend noch eine nach jeder Richtung hin mißlungene Darstellung hinzu, so
                              									daß das Buch weder für die eine noch für die andere Kategorie geeignet ist und,
                              									statt zu einer Klärung der Anschauungen beizutragen, lediglich viel Verwirrung
                              									anrichten dürfte. Der Grund hierfür ist hauptsächlich in der fast krampfhaften
                              									Vermeidung jeder Rechnung zu suchen. Wenn man auch durchaus das Prinzip billigen
                              									wird, dem Leser zunächst eine klare physikalische Vorstellung zu geben, so ist es
                              									doch vollkommen falsch, nunmehr auf jeglichen mathematischen Beweis zu verzichten.
                              									Nur durch zweckmäßige Verbindung von physikalischer Vorstellung und einer auf diese
                              									aufgebauten Rechnung ist man imstande, Erscheinungen auch in ihren Einzelheiten
                              									genau festzulegen. Leider beobachtet man aber dieses Streben nach Vermeidung jeder
                              									Rechnung in neueren Büchern recht häufig, wobei diese Tatsache gewöhnlich noch als
                              									besonderer Vorzug in der Vorrede erwähnt wird. Meiner Ansicht nach ist dieses
                              									Verfahren durchaus zu verurteilen, da es nur zu einer Verflachung der Wissenschaft
                              									beitragen kann. Von den zahlreichen Mängeln des Buches mögen im folgenden einige
                              									besonders erwähnt werden: Die in der Einleitung gegebene Darstellung der
                              									Elektronentheorie ist zu kurz gehalten, als daß sie den Leser zu vollem Verständnis
                              									führen könnte. Ueberhaupt dürfte es fraglich sein, ob gerade die Elektronentheorie
                              									als Einleitung für einen Leitfaden der praktischen Elektrotechnik geeignet ist. In
                              									den nun folgenden Abschnitten ist vor allem die gesamte Disposition äußerst
                              									unübersichtlich, was sich schon daran bemerkbar macht, daß häufig in bezug auf die
                              									Erklärung einzelner Erscheinungen, welche für die Erläuterung der Apparate usw.
                              									herangezogen werden, auf spätere Kapitel verwiesen wird. Bei den allgemeinen
                              									Gesetzen hätten die Kirchhoffschen Gesetze gebracht
                              									werden müssen. Allerdings werden einige Zahlenbeispiele angeführt, jedoch der Name
                              										Kirchhoff nirgends erwähnt. Besonders mangelhaft
                              									dargestellt sind die wichtigen Erscheinungen der Induktion. Auf diese folgt dann die
                              									Erläuterung der Grundgesetze des Wechselstromes. Die Sinuskurve wird aus dem sogen
                              									Glockendiagramm – der Name ist nicht erwähnt – abgeleitet, jedoch so
                              									unübersichtlich, daß der Leser gar nicht weiß, warum hierbei eine Sinuskurve
                              									herauskommt. Wenn man durchaus die übliche Ableitung, gegen welche doch gar keine
                              									Bedenken vorliegen, vermeiden wollte, mußte zum mindesten der mathematische Beweis
                              									für die Richtigkeit der benutzten Konstruktion gegeben werden. Die Bezeichnung der
                              									16 Teilpunkte des Kreises mit 1/800, 2/800 usw. Sekunden trägt ebenfalls nicht gerade zur
                              									größeren Uebersichtlichkeit bei, da es doch schließlich auch Wechselströme von
                              									anderen Periodenzahlen als 50 gibt. Die sonst stets verwendete Einteilung in
                              									Bogengrade wäre entschieden besser gewesen. Abgesehen davon ist aber auch die Fig.
                              									32 selbst viel zu klein gezeichnet. Der Begriff des Effektivwertes beim Wechselstrom
                              									hätte eingeführt werden müssen. Statt dessen wird immer von Durchschnittswerten
                              									gesprochen. Ebenso mußte das Entstehen der E. M. K. der Selbstinduktion besser abgeleitet werden. Hier
                              									war eine eingehende begriffliche Klarlegung dieser wichtigen Größe unbedingt
                              									geboten. Dasselbe gilt für die Erläuterung der Wirkungsweise des Kondensators. Warum
                              									wurde hier nicht das bekannte sehr schöne hydromechanische Analogon zur Erklärung
                              									des Vorganges herangezogen? Auf Seite 61 wird die etwas verwunderliche Behauptung
                              									aufgestellt, eine Tourenzahl von 2400 i. d. Min. ist für eine normale Maschine zu
                              									hoch. Sind dem Verfasser denn die modernen schnellaufenden Maschinen gänzlich
                              									unbekannt? In dem Kapitel über Beleuchtung hätte angegeben werden müssen, warum die
                              									Kohlefadenlampen weniger ökonomisch sind als die Metallfadenlampen und diese wieder
                              									weniger als die Bogenlampen. Wenn der Verfasser die Mitteilung des Stefan-Boltzmannschen Strahlungsgesetzes vermeiden
                              									wollte, so konnte er doch wenigstens angeben, daß die Oekonomie einer Lampe mit
                              									steigender Temperatur ganz erheblich wächst. „Differenzbogenlampen“ gibt es
                              									nicht, sondern nur Differentiallampen. Ebenso falsch ist der Ausdruck
                              										„Synchroskop“ statt „Synchronoskop“. Hierzu kommen dann noch
                              									einige störende Druckfehler, welche wohl in einer zweiten Auflage hätten vermieden
                              									werden können.
                           Glatzel.
                           Weitere Versuche mit exzentrisch
                                 										belasteten Eisenbetonsäulen. Von Dr. M. Ritter von
                                 										Thullie. Wien 1912. Franz Deutike. Preis 8 Kronen.
                           Der Verfasser untersucht an 434 Beispielen die Wirkung der exzentrischen Belastung
                              									von Eisenbetonsäulen von 1,0 und 1,5 m Höhe und 12 × 12 cm Querschnitt mit
                              									verschiedener Längsbewehrung. Nach Besprechung von Vorversuchen, der Messung von
                              									Deformationen und der Berechnung der Bruchspannungen, wird uns das einfache
                              									Protokoll der Versuche mit den Säulen und den Probewürfeln mitgeteilt und danach aus
                              									diesem die Auswertung der Resultate und die Schlußfolgerungen, die sich auf die
                              									Bügelentferneng, auf die Höhe der Säulen, auf die Knickfestigkeit, auf die hisherige
                              									Berechnungsweise der österreichischen Vorschriften und auf die Dicke der Betonschale
                              									beziehen. Die am Kopf und Fuß der Säulen eintretenden Vertikalrisse waren die ersten
                              									Vorboten einer Ueberlastung, dem Bruch gingen gewöhnlich Horizontalrisse voraus.
                              									Ueber den Einfluß der Betonschale hat Dr. Emperger in
                              									seiner Schrift über die umschnürten Säulen mit Gußeisenkern schon berichtet. Dr. Thullie kommt zu anderen Resultaten, weist aber auf
                              									Möglichkeiten hin, wie Empergers Ansichten mit den seinen
                              									in Einklang gebracht werden können, ohne Empergers
                              									Berechnungsweise den Vorzug einzuräumen.
                           Ewerding.
                           Huiles et Graisses végétales
                                 										comestibles (olive, coton, oeillette, arachide, coco). Von G. Halphen, gerichtlicher Sachverständiger, Direktor des
                              									Laboratoire des expertises légales im Handelsministerium. (Manuels pratiques
                              									d'analyses chimiques.) 498 Seiten, 15 Abbildungen. Paris 1912. Ch. Béranger. Preis
                              									geb. Frcs. 8.
                           Verfasser, dessen Name auch bei uns bestens bekannt ist, gibt in dem vorliegenden
                              									Band eine recht eingehende Darstellung der Untersuchung der verschiedenen
                              									pflanzlichen Oele und Speisefette, so des Oliven-, Erdnuß-, Baumwollsaat-, Nuß-,
                              									Mohn-, Nelken-, Sesam- und Kokosöles. Nach einleitenden Bemerkungen über die
                              									Einteilung der pflanzlichen Oele und Fette und nach allgemeinen Betrachtungen über
                              									die bei der Untersuchung zur Anwendung gelangenden Verfahren bespricht Verfasser die
                              									spontane Veränderung der Oele, so die verschiedenen das Ranzigwerden begünstigenden
                              									Faktoren und die dabei eintretenden Veränderungen des spezifischen Gewichtes, der
                              									Farbe, der Jodzahl usw., ferner die Probenahme sowie den Nachweis und die Bestimmung
                              									von Fremdkörpern in Oelen und Fetten, so von Wasser, unlöslichen Stoffen, Metallen
                              									und künstlichen Farbstoffen. In einem sehr ausführlichen Abschnitt werden sodann die
                              									physikalischen und chemischen Konstanten und ihre Bestimmung besprochen, und
                              									zwar die Dichte, Refraktion, Rotationsvermögen, die von Crismer eingeführte kritische Lösungstemperatur, Schmelz- und
                              									Erstarrungspunkt. Säurezahl, Verseifungszahl, Jodzahl u.a. Hieran schließt sich auf
                              									mehr als 200 Seiten eine monographische Darstellung der wichtigsten für Speisezwecke
                              									in Betracht kommenden, oben angeführten Oele an, worin nicht nur die analytischen
                              									Daten verzeichnet sind, sondern in der auch über den Ursprung, die Gewinnung und
                              									Reinigung, sowie über Zusammensetzung und Eigenschaften der einzelnen Oele nähere
                              									Angaben zu finden sind. Im Anhang ist eine Reihe von einschlägigen Gesetzen und
                              									behördlichen Verordnungen wiedergegeben, sowie die Vereinbarungen des I.
                              									Internationalen Kongresses zur Unterdrückung der Verfälschug von Nahrungsmitteln und
                              									pharmazeutischen Produkten (Genf 1908). Das gut ausgestattete Buch kann als
                              									Hilfsmittel zur Oel- und Fettuntersuchung bestens empfohlen werden.
                           A. Sander.
                           Chaux, Ciments, Plâtres. Von E. Leduc und G.
                              										Chenu. (Manuels pratiques d'analyses chimiques.) 253
                              									Seiten mit 33 Abbildungen. Paris und Lüttich 1912. Librairie polytechnique Ch.
                              									Béranger. Preis geb. Frcs. 6.–.
                           Die Verfasser, die in der Abteilung für Baumaterialien in dem Untersuchungsamt des
                              									Conservatoire National des Arts et Metiers tätig sind, geben in dem vorliegenden
                              									neuen Band der bekannten Sammlung eine eingehende Darstellung der
                              									Untersuchungsmethoden für Kalk, Zement und Gips, wie sie in Frankreich in den
                              									amtlichen Untersuchungsanstalten in Gebrauch sind. Die einzelnen
                              									Analysenvorschriften, die immerhin in mancher Beziehung von den deutschen abweichen,
                              									werden sehr ausführlich und an Hand zahlreicher Abbildungen und Beispiele
                              									beschrieben, wobei neben den rein analytischen Methoden auch die technischen
                              									Prüfungsverfahren gebührend berücksichtigt werden. So findet man Angaben über die
                              									Bestimmung der Zug- und Druckfestigkeit, der Biegung und Deformation, der Kälte- und
                              									Hitzebeständigkeit, der Porosität u.a. bei der Beurteilung von Baumaterialien
                              									wissenswerter Eigenschaften. In dieser Weise ist jeder Baustoff für sich in einem
                              									besonderen Kapitel behandelt, wodurch sich allerdings mehrere Wiederholungen nicht
                              									vermeiden ließen. An die Kalke und Zemente schließt sich die Besprechung des Sandes,
                              									des Mörtels und des Gipses an, und im Anhang sind die wichtigsten behördlichen
                              									Bestimmungen über die Lieferung und Beschaffenheit der einzelnen Materialien
                              									wiedergegeben; neben den französischen Vorschriften finden sich hier auch die
                              									Normen, die in Deutschland, Amerika, Argentinien und der Schweiz gültig sind. Das
                              									Buch kann wegen seiner Gründlichkeit und
                              									Ausführlichkeit allen, die auf diesem Spezialgebiete tätig sind, bestens empfohlen
                              									werden.
                           A. Sander.
                           SpannungσbZdes Betons in der Zugzone von Eisenbetonbalken unmittelbar vor
                                 										der Rißbildung. Von Dr.-Ing. C. v. Bach und Ing.
                              									O. Graf. Deutscher Ausschuß für Eisenbeton Heft 24.
                              									Berlin 1913. Wilh. Ernst & Sohn. Preis geh. M 2,80.
                           Diese Arbeit stützt sich auf 644 frühere Versuche mit Eisenbetonbalken, ausgeführt in
                              									der Materialprüfungsanstalt Stuttgart. Die bei den vielen Versuchen mit
                              									Eisenbetonbalken aufgezeichneten Rißbildungen mußten endlich einmal auch einer
                              									näheren Begutachtung unterzogen werden. Die Zugspannungen im Beton werden gemäß der
                              									beobachteten Bruchbelastung unter Zugrundelegung von μ
                              									= 15 und n = 10 rechnerisch bestimmt und die Versuche
                              									ausgedehnt auf den Einfluß der Bewehrung, der Lagerung, des Wasserzusatzes, des
                              									Zementes, der verschiedenen Sande und Zuschläge, des Mischungsverhältnisses, des
                              									Alters, der Verspannung der Einlagen und der Bügel.
                           Die in vielen Schaubildern und Tabellen zusammengestellten Ergebnisse bieten dem
                              									Fachmann ein wertvolles Material und geben manchen Wink für die Ausführung von
                              									Eisenbetonkonstruktionen.
                           Ewerding.
                           
                           
                        
                           
                           [Wirtschaftliche Rundschau.]
                           
                              Die Schwarzenbergbrücke auf der Internationalen
                                 										Baufach-Ausstellung, Leipzig 1913 von Dr.-Ing. Fritz von Emperger.
                              Volle 100 Jahre hat es gedauert, bis die in Italien ausgesprochene Idee Brücken
                                 										aus Eisen herzustellen, zu einem brauchbaren Projekt in Frankreich geführt hat;
                                 										aber erst weitere 60 Jahre später d. i. im Jahre 1776, wurde die erste eiserne
                                 										Brücke tatsächlich in England gebaut. Es ist bezeichnend für unsere schnellebige
                                 										Zeit, daß die im Jahre 1910 ausgesprochene Idee des umschnürten Gußeisens
                                 										bereits auf der Internationalen Baufach-Ausstellung in Leipzig Gelegenheit
                                 										hatte, bei einer Bogenbrücke von der seltenen Spannweite von 50 Meter Anwendung
                                 										zu finden. Ueber dieses interessante Bauwerk ist nun eine eingehende
                                 										Beschreibung von dem Schöpfer der Brücke, Dr. Fritz v. Emperger-Wien erschienen,
                                 										die für jeden Ingenieur, insbesondere den Brückenfachmann von Bedeutung ist. Sie
                                 										gibt ihm erst Gelegenheit, in die Eigenschaften des neuen Konstruktionsmaterials
                                 										Einblick zu nehmen und die Einzelheiten dieser Anwendung zu würdigen. Dr. v.
                                 										Emperger bezeichnet den Bau als eine Modellbrücke für Spannweiten, wie wir sie
                                 										bisher noch nicht erreicht haben. Aus seinen hochinteressanten Ausführungen
                                 										seien noch folgende historische Daten hervorgehoben: Das Gußeisen hat fast 100
                                 										Jahre bis 1870 den Brückenbau beherrscht. Sein Nachfolger war das schmiedbare
                                 										Eisen, das von seiner ersten Anwendung bis heute fast 70 Jahre im Gebrauch
                                 										steht. Der jüngste Konkurrent, der Eisenbeton, kann erst auf 13 Jahre alte
                                 										Ausführungen zurückweisen, da die Bauweise eigentlich erst mit der Pariser
                                 										Weltausstellung 1900 in die Praxis eingetreten ist. Nun tritt auf der Leipziger
                                 										Baufach-Ausstellung ein neuer Baustoff auf den Plan, „das umschnürte Gußeisen“, das die Vorteile aller drei
                                 										alten Methoden in sich zu vereinigen sucht. Das Buch wird von der Verlagsfirma
                                 										Ernst & Sohn zur Besprechung und zur Veröffentlichung von ausführlichen
                                 										Auszügen zur Verfügung gestellt.
                              
                           
                              Baltische Ausstellung Malmö 1914.
                              Die im nächsten Jahre kommende Baltische Ausstellung in Malmö, an der sich auch
                                 										das Deutsche Reich offiziell beteiligt, setzt alle Kräfte daran, am
                                 										Eröffnungstage im Gegensatz zu der Mehrzahl der sonstigen Ausstellungen fix und
                                 										fertig zu sein. Die schwedischen Gebäude sind schon heute völlig unter Dach und
                                 										Fach.
                              Mit dem Bau der großen deutschen Sonderhalle wird jetzt begonnen, nachdem die
                                 										deutsche Industrie, namentlich die Maschinen-Industrie, ein lebhaftes Interesse
                                 										für die Ausstellung, von der sie mit Recht erhebliche Vorteile erwartet, gezeigt
                                 										und den größten Teil des zur Verfügung stehenden Platzes belegt hat. Indessen
                                 										ist das deutsche Generalkommissariat doch noch in der Lage, eine Anzahl
                                 										ausgezeichneter Plätze zu vergeben, da die deutsche Halle, wie gesagt, erst im
                                 										Bau begriffen ist und bauliche Aenderungen daher noch vorgenommen werden können.
                                 										Allerdings müßten etwaige Interessenten sich bald melden, wenn sie noch eine
                                 										ihren Wünschen entsprechende Berücksichtigung finden wollen.
                              Auskunft erteilt das Deutsche Generalkommissariat für die Baltische Ausstellung
                                 										in Malmö 1914, Berlin, von-der-Heydt-Straße 2.
                              
                                 
                                 Textabbildung Bd. 328