| Titel: | Bücherschau. | 
| Fundstelle: | Band 328, Jahrgang 1913, S. 463 | 
| Download: | XML | 
                     
                        Bücherschau.
                        Bücherschau.
                        
                     
                        
                           Manuels pratiques d'Analyses
                                 										chimiques. Publiés sous la Direction de M. F. Bordas et M. Eugène Roux
                              									Vins. Vins ordinaires, Vins Mousseux, Vins Liquoreux et Vins de Liqueur. Par U. Gayon et J. Laborde. Paris 1912. Ch. Béranger. Preis geb.
                              									Frcs. 7,50.
                           Im ersten Kapitel werden die für Frankreich gültigen Begriffe von Wein, die
                              									französische und die fremde Gesetzgebung über den Verkehr mit Wein besprochen. Es
                              									folgen dann im zweiten und dritten Kapitel eingehende Angaben über die Untersuchung
                              									des Weines, dem sich im vierten Kapitel eine Besprechung über die gebräuchlichsten
                              									Weinverfälschungen anschließt. Das fünfte Kapitel beschäftigt sich mit den Spezial-
                              									und veränderten Weinen und den Weinsurrogaten. Dem Werke ist ein Anhang mit den
                              									gesetzlichen Bestimmungen über den Weinverkehr und Tabellen für die analytische
                              									Untersuchung angefügt; die gemachten Angaben beziehen sich auf die französischen
                              									Erzeugnisse. In klarer und übersichtlicher Weise ist alles Wissenswerte
                              									zusammengetragen, so daß es ohne Schwierigkeiten gelingt, sich über das ziemlich
                              									schwierige Kapitel der in Frankreich üblichen Untersuchung des Weines zu
                              									orientieren.
                           A. Stavenhagen.
                           Die Geschwindigkeitsregler der
                                 										Kraftmaschinen. Von Dr.-Ing. H. Kröner. Berlin
                              									und Leipzig 1912. (Sammlung Göschen Nr. 604.) Preis geb. M 0,80.
                           Die Aufgabe ist nicht leicht, ein so umfangreiches Gebiet wie das vorliegende, das
                              									überdies für die wissenschaftliche Behandlung das schwerste Rüstzeug der Mathematik
                              									erfordert, in einem Bändchen von 154 kleinen Seiten einigermaßen vollständig
                              									darzustellen. Erforderlich hierzu waren außer einer weisen Beschränkung auf das
                              									Allerwesentlichste, das in seinen einzelnen Teilen nur mit wenigen
                              									charakteristischen Beispielen belegt werden konnte, eine kurze knappe Sprache und
                              									eine klare mathematische Darstellungsweise. Daneben naturgemäß an einigen Stellen
                              									Hinweise auf ausführlichere und Spezialwerke. So bietet das Büchlein keine ganz
                              									leichte Lektüre, dürfte aber als rasch orientierendes Nachschlageheft und namentlich
                              									als Hilfsmittel zur Repetition vorzügliche Dienste leisten.
                           Einer kurzen Einleitung über den Begriff und den Zweck der Geschwindigkeitsregler
                              									folgt als erster Hauptteil die Besprechung der direkt wirkenden Regler. Zunächst
                              									wird das Prinzip des direkt wirkenden Reglers erläutert, dann unter Voraussetzung
                              									eines Beharrungszustandes der Maschine die Statik der Regler untersucht, und die
                              									ermittelten Kenngrößen an einigen Ausführungsbeispielen von Muffen- und
                              									Achsenreglern nachgeprüft. Sodann folgt die mathematische Festlegung der Dynamik der
                              									Regler (Maschine bei Störung des Beharrungszustandes), Entwicklung der
                              									Gleichungen für gedämpfte Schwingungen und für aperiodische Regelung.
                           Im zweiten, größeren Hauptteil, der die indirekt wirkenden Regler behandelt, wird
                              									zunächst eine ausführliche Beschreibung der wesentlichen Teile und ihrer
                              									Wirkungsweise gegeben, also des Pendels, des Servomotors, der Rückstellung und des
                              									Steuerventils; dann an ausgeführten Reglern die Verwendung für Dampfmaschinen mit
                              									Drossel- und Füllungsregelung sowie die Regelung von Wasserkraftmaschinen
                              									besprochen. Es folgen einige Angaben über die Dimensionierung der Hauptteile, darauf
                              									die Untersuchung der Dynamik des indirekten Reglers unter Berücksichtigung der
                              									Wirkung einer Oelbremse sowie der Einflüsse verschiedener Bemessung der einzelnen
                              									Teile aufeinander. Regler mit Vorsteuerung und Isodromregelung einschließlich der
                              									Regelung mit beschleunigter Rückführung werden in besonderen Abschnitten untersucht.
                              									Zum Schluß wird die Massenwirkung des Wassers in langen Zuleitungsrohren zu
                              									Wasserturbinen und das Unschädlichmachen dieser Einflüsse besprochen; die Theorie
                              									des Wasserschlosses stützt sich auf die neuesten Arbeiten von Thoma.
                           Dipl.-Ing. W. Speiser.
                           Ausführung qualitativer Analysen.
                              									Von Wilhelm Biltz. Mit 1 Tafel und 13 Abbildungen.
                              									Leipzig 1913. Akademische Verlagsgesellschaft m. b. H. Preis geh. M 5,–.
                           Der Verfasser macht in dem vorliegenden Werke den Versuch, den Stil der qualitativen
                              									Analyse dadurch zu reinigen, „daß er sie von all dem befreit, was ihr aus
                                 										pädagogischen Gründen beigesellt wird und daß er nur das Ziel der qualitativen
                                 										Analyse im Auge behält, die Zusammensetzung eines Stoffes aufs sicherste,
                                 										genaueste und schnellste zu ermitteln.“
                           Der Verfasser hat sehr recht, wenn er in der Vorrede hervorhebt, daß viele
                              									ausgezeichnete Bücher geschrieben worden sind, die mehr dazu bestimmt waren, den
                              									Anfänger in die Chemie einzuführen, als ihn analysieren zu lehren. Demgegenüber muß
                              									aber doch auch hervorgehoben werden, daß eine ganze Anzahl von Büchern, z.B. Rose-Finkener, denselben Weg einschlugen wie der
                              									Verfasser. Der Rezensent hat in den Laboratorien von Bunsen,
                                 										Birnbaum, Rammeisberg, Fresenius, Rüdorff, Lunge und anderen gearbeitet und
                              									hat in dieser seiner Studienzeit eine Unterrichtsmethode kennen gelernt, die er mit
                              									in seine spätere Lehrtätigkeit hinübernahm, die sich stets bewährte und die sich mit
                              									der des Verfassers in allen Punkten deckt.
                           Der Verfasser legt auf die strenge Einhaltung der Vorproben besonderen Wert; das
                              									geschah zwar schon in dem Bunsenschen Laboratorium, ist
                              									aber bei dem eigenartigen Entwicklungsgange der Chemie, in der die analytische
                              									Chemie von einem der hervorragendsten Forscher sogar als Dienstmagd den anderen Disziplinen
                              									gegenüber bezeichnet worden ist, wohl etwas in Vergessenheit geraten. In einzelnen
                              									Unterrichtslaboratorien ist sogar eine völlige Abtrennung der Vorproben von den
                              									eigentlichen analytischen Arbeiten erfolgt; sie werden in besonderen Laboratorien
                              									für Lötrohrarbeiten und Probierkunst ausgeführt, ein Verfahren, das als ein völlig
                              									verfehltes bezeichnet werden muß.
                           Die Darstellung der Untersuchung auf nassem Wege erscheint dem Rezensenten zu knapp
                              									gefaßt. Einige Reaktionen, z.B. die Identifizierung des Arsens mit
                              									Magnesiumammoniumarsenat dürfte bei kleinen Mengen nicht immer gelingen. Die
                              									fraktionierte Fällung mit Schwefelwasserstoff ist nach Ansicht des Rezensenten eine
                              									Methode, die Anfängern große Schwierigkeilen macht, ebenso die Abscheidung einer
                              									Ammoniakgruppe vor der Schwefelammoniumfällung, die kaum Vorteile bietet.
                           So ließe sich noch manches hervorheben, das nach Ansicht des Rezensenten besser in
                              									eine andere Form gebracht worden wäre. Aber das sind Ansichtssachen, die den Wert
                              									des Buches in keiner Weise beeinträchtigen; es führen auch in der analytischen
                              									Chemie viele Wege nach Rom.
                           Die auf S. 126 angeführten analytischen Stilwidrigkeiten hat der Rezensent mit
                              									Interesse gelesen, muß aber bekennen, daß diese ihm in solchem Umfange in einer mehr
                              									als 24-jährigen Unterrichtstätigkeit im Laboratorium nicht vorgekommen sind.
                           Die „Ausführung qualitativer Analysen“ wird für den Anfänger ein wertvoller
                              									und leicht verständlicher Führer in dem zuerst etwas öden Gebiete der analytischen
                              									Chemie sein, auch wenn der Unterricht lediglich nach diesem Buche ohne Zuhilfenahme
                              									eines anderen erteilt wird.
                           A. Stavenhagen.
                           Veranschlagen von Eisenbeton. Von
                              									Dr.-Ing. A. Kleinlogel, Privatdozent an der Technischen
                              									Hochschule Darmstadt. Berlin 1913. Wilh. Ernst & Sohn. Preis M 4,–.
                           Der Verfasser weiß sehr wohl, daß es nahezu unmöglich ist, irgend eine feststehende
                              									Grundlage für die Ermittlung der Kosten von Eisenbetonbauten anzugeben. Die Angaben,
                              									die er uns bringt, sind daher auch nicht schematisch festgelegt; es wird uns
                              									vielmehr an Hand von praktischen Beispielen gezeigt, welche Verhältnisse beim
                              									Veranschlagen von Eisenbetonbauten zu beachten sind. Die Anpassung an die jeweiligen
                              									Verhältnisse muß auf Grund praktischer Erfahrungen von Fall zu Fall erfolgen.
                              									Besonders wird eine Nachkalkulation ausgeführter Bauten empfohlen. Zur Berechnung
                              									des Betonpreises werden allgemeine Bemerkungen über die Transportkosten des Zementes
                              									zur Baustelle, über das Raumgewicht des Portlandzementes im eingelaufenen Zustand,
                              									über Sand und Kies, über Mischungsverhältnisse und Druckfestigkeiten
                              									vorausgeschickt. Die Preisberechnung des Betons geschieht zunächst ohne den Zuschlag
                              									der Arbeitskosten, weil diese für die verschiedenen Ausführungen verschieden
                              									ausfallen. Die Arbeitslöhne werden in Grenzlagen für 1 cbm Beton angegeben, wobei
                              									man mehr auf den Unterschied der Arbeitskosten für die einzelnen Arbeiten als auf
                              									die absoluten Zahlengrößen achten soll. Vom Eisen erfahren wir Mittelwerte für
                              									Biegen und Verlegen und den Verbrauch an Bindedraht. Der Verfasser hätte hier noch
                              									die Koeffizienten bringen können, mit denen man den Mehrverbrauch an Eisen für Haken
                              									und Stabaufbiegungen veranschlagt. Die Kosten der Schalungen werden ebenfalls für
                              									verschiedene Bauteile angegeben und auch der Ausschalungsarbeiten gedacht und die
                              									Lebensdauer der Schalungshölzer besprochen. Es werden die für Eisenbetonbauten in
                              									Betracht kommenden Eisenbahnfrachtsätze im Auszug gebracht. Für den Kostenanschlag
                              									und die Abrechnung soll man Klarheit schaffen in der Art der Aufmessungen. Unter
                              									Wänden durchlaufende Decken soll man z.B. ohne Abzug der betreffenden Wandstärken
                              									messen. Die allgemeinen und besonderen Unkosten kann man getrennt oder zusammen mit
                              									dem Verdienst in Prozenten der Selbstkostenbausumme zuzählen. Als Beispiele werden
                              									behandelt ein Fabrikgebäude, ein Getreidesilo, eine Plattenbalkenbrücke und eine
                              									Bogenbrücke und zwar werden hiervon gebracht die Massenberechnung, eine
                              									Erläuterung zur Massenberechnung, die Preisberechnung und der Kostenvoranschlag. Das
                              									Buch ist sehr brauchbar und wird sich bald Freunde erwerben.
                           Ewerding.
                           Radioaktive Wässer in Sachsen.
                              									III. Teil. Von C. Schiffner, Professor a. d. Bergakademie
                              									Freiberg, Dipl.-Ing. M. Weidig, Privatdozent a. d.
                              									Bergakademie Freiberg und R. Friedrich, Werkbaumeister am Königl. Blaufarbenwerk zu
                              									Oberschlema. Mit 16 Abbildungen. Freiberg i. S. 1911. Craz & Gerlach (Joh.
                              									Stettner). Preis geh. M 3,–.
                           Desgl. IV. Teil. Von Dr.-Ing. M. Weidig, a. o. Professor a. d. Bergakademie Freiberg. Mit 23 Abbildungen.
                              									Freiberg i. Sachsen 1912. Craz & Gerlach (Joh. Stettner). Preis geh. M
                              									6,–.
                           Der dritte Teil enthält Ergänzungen des ersten und zweiten Teiles und die Resultate
                              									der Untersuchungen der neu in Angriff genommenen Gebiete: Berggießhübel-Gottleuba,
                              									die Zinnerzlagerstätten von Sadisdorf-Schellerhau-Altenberg-Zinnwald, der Granit von
                              									Bobritzsch-Naundorf bei Freiberg und Tharandt.
                           Der vierte Teil beschäftigt sich mit den Radioaktivitätsverhältnissen im Gebiete der
                              									westerzgebirgischen und vogtländischen Granitmassive.
                           Nach allgemeinen geologischen Erörterungen werden in der Folge das Eibenstöcker
                              									Granitgebiet, das Kirchberger Granitgebiet, das Bergen-Lauterbacher Granitgebiet
                              									nebst der Gegend von Altensalz und das Fichtelgebirgs-Granitgebiet mit den
                              									Mineralquellen bei Brambach und Sohl besprochen. Bei Brambach wurde eine Quelle,
                              										„Neue Quelle“, auch „Radiumquelle“ genannt, untersucht, deren
                              									Radioaktivität alle bisher überhaupt untersuchten an Stärke überragt; sie besitzt
                              									eine Radioaktivität von 1964 Mache-Einheiten.
                           Der Verfasser macht dann weiter höchst interessante Angaben über den Zusammenhang
                              									zwischen Radioaktivität und geologischer Formation. Als Ursprungsstätte der
                              									Emanationszufuhr ist im allgemeinen der Granit anzusprechen, weil die in ihnen
                              									auftretenden Quellen eine wesentlich höhere Radioaktivität besitzen als diejenigen
                              									aus benachbarten geologischen Zonen.
                           Es folgen dann die Ergebnisse der Untersuchungen im Granulitgebiet des sächsischen
                              									Mittelgebirges, im Gebiete der Granit- und Quarzporphyre von Beucha-Brandis und der
                              									Marienbrunnen bei Leipzig, des Herrmannsbades bei Lausigk und des Bades „Zum
                                 										guten Brunnen“ bei Zwönitz im Erzgebirge.
                           Der Verfasser schließt mit folgenden Worten: „Unstreitig ist der Gebrauch der
                                 										Mineralwässer aus der Quelle, d.h. aus den lebendigen Händen der Natur selbst,
                                 										der einzig wahre, und bei welchem allein man das Naturprodukt ganz und in seiner
                                 										vollen Kraft und Reinheit genießt“.
                           Wenn es dessen überhaupt noch bedarf, so muß hervorgehoben werden, daß das schwierige
                              									Material in den beiden letzten Bänden in meisterhafter Weise bearbeitet und zur
                              									Darstellung gebracht worden ist. Das gilt auch für die zahlreichen Abbildungen und
                              									Situationspläne.
                           Die in dem Werke niedergelegten Untersuchungen beweisen, welche hervorragenden
                              									Resultate zutage gefördert werden können, wenn die Tätigkeit des Geologen mit der
                              									des Physikochemikers Hand in Hand geht. Die häufig bedauerlicherweise geübte Praxis,
                              									bei der die Geologen, nachdem sie sich über die Untersuchungsarten der
                              									Radioaktivitätsverhältnisse zu unterrichten suchten, selbst die letzteren
                              									feststellen, kann zu befriedigenden Resultaten niemals führen, weil weder der
                              									Geologe noch der Physikochemiker im Stande ist, beide Gebiete – die Geologie und die
                              									physikalische Chemie – in dem Maße zu beherrschen, wie es für die schwierigen
                              									Verhältnisse wünschenswert erscheint.
                           Die Untersuchungen wurden im Auftrage und mit Unterstützung des Königlich Sächsischen
                              									Finanzministeriums ausgeführt, ein Vorgehen, das die maßgebenden Behörden anderer
                              									Länder hoffentlich zu gleichem Vorgehen anspornt.
                           A. Stavenhagen.
                           
                        
                           
                           Bei der Redaktion eingegangene Bücher.
                           Neuere Bogenbrücken aus umschnürten Gußeisen.
                              									System Dr.-Ing. Fritz Edler v. Emperger. Mit zahlreichen Plänen der
                              									Schwarzenbergbrücke. Auf der Internationalen Baufach-Ausstellung in Leipzig und über
                              									200 Abb. Berlin 1913. Wilhelm Ernst & Sohn. Preis geh. 5 M.
                           Bedeutung und Wesen des Patentanspruchs. Kritische
                              									Studie von Georg Wilhelm Häberlein, Dr. phil. et jur. Berlin 1913. Julius Springer.
                              									Preis geh. 2,60 M.
                           Entwurf einer verallgemeinerten Relativitätstheorie und
                                 										einer Theorie der Gravitation. I. Physikalischer Teil von Albert Einstein
                              									in Zürich. II. Mathematischer Teil von Marcel Großmann in Zürich. Leipzig und Berlin
                              									1913. B. G. Teubner. Preis geh. 1,20 M.
                           Die Handelsbeziehungen zwischen Deutschland und Kanada im
                                 										Jahre 1912 von Rechtsanwalt Dr. Hammann, Syndikus des Deutsch-Kanadischen
                              									Wirtschaftsvereins. Berlin 1913. Julius Springer. Preis geh. 1 M.
                           Der Unterricht an Baugewerkschulen. Herausgeber: Prof.
                              									M. Girndt in Magdeburg. – Der städtische Tiefbau.
                              									Leitfaden für technische Schulen und für Gemeindebeamte von Prof. Gürschner,
                              									Regierungs- und Gewerbeschulrat in Danzig, und Prof. Benzel, Oberlehrer an der Kgl.
                              									Baugewerkschule zu Münster i. W. II. Teil: Die Wasserversorgung von Ortschaften. Von
                              									Prof. Gürschner. Zweite Auflage. Mit 81 Abb. Leipzig und Berlin 1913. B. G. Teubner.
                              									Preis kartoniert 1,80 M. – III. Teil: Stadtentwässerung. Von Prof. Gürschner und
                              									Prof. Benzel. Zweite Auflage. Mit 139 Abb. Leipzig und Berlin 1913. B. G. Teubner.
                              									Preis geh. 4 M.
                           Sammlung Göschen: Der Eisenbahnbetrieb. Von S.
                              									Scheibner, Kgl. Oberbaurat a. D. in Berlin. Mit 3 Abb. Berlin und Leipzig 1913. G.
                              									J. Göschen'sche Verlagshandlung G. m. b. H. Preis geb. 0,90 M.
                           Recherches Experimentales sur La Force Cohésive par C.
                              									Krarup Copenhague. Copenhague 1913.
                           Grundwasser-Abdichtung. Darstellung aus der Praxis
                              									von Dr.-Ing. Joachim Schultze. Mit 4 Abb. und einem Anhang. Berlin 1913. Wilhelm
                              									Ernst & Sohn. Preis geh. 1,60 M.
                           Prof. John Perry: Drehkreisel. Volkstümlicher Vortrag,
                              									gehalten in einer Versammlung der „British Association“ in Leeds. Uebersetzt von
                              									Prof. August Walzel in Brunn. Zweite, verbesserte und erweiterte Auflage. Mit 62
                              									Abb. und einem Titelbild. Leipzig und Berlin 1913. B. G. Teubner. Preis geb. 2,40
                              									M.
                           Sammlung Göschen: Die mechanischen Stellwerke der
                                 										Eisenbahnen. Von S. Scheibner, Kgl. Oberbaurat a. D. in Berlin. I. Band:
                              									Signale und deren Anordnung. Selbständige mechanische Stellwerke. Mit 38 Abb. Berlin
                              									und Leipzig 1913. G. J. Göschen'sche Verlagshandlung G. m. b. H. Preis geb. 0,90
                              									M.
                           Berichte des Versuchsfeldes für Werkzeugmaschinen an der
                                 										Technischen Hochschule Berlin. Herausgegeben von Professor Dr.-Ing. Georg
                              									Schlesinger, Charlottenburg, Heft III: 1. Untersuchungen an Preßluftwerkzeugen. Von
                              									Dr.-Ing. Rudolf Harm. Mit 38 Abbildungen. 2. Der deutsche (metrische) Bohrkegel für
                              									Fräsdorne. Von Dr.-Ing. G. Schlesinger, Professor an der Technischen Hochschule
                              									Berlin. Mit 36 Abbildungen. Berlin 1913. Julius Springer. Preis geh. 2 M.
                           Die Gasturbine. Bestrebungen zur Schaffung der neuen
                              									Wärmekraftmaschine. Von Dr. Aladar Zselyi. Autorisierte Uebersetzung von Joseph
                              									Marek, Maschinen-Ingenieur. Mit 19 Abbildungen. Berlin-Charlottenburg 1913. C. J. E.
                              									Volckmann Nachf. G. m. b. H. Preis geh. 2,20 M, geb. 3,20 M.
                           Ueber Bearbeitung von Maschinenteilen. Von E. Hoeltie, Frankfurt a. M. Mit 246 Abbildungen. Berlin
                              									1913. Julius Springer. Preis geh. 1 M.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 328
                              
                           
                        
                           
                           Wirtschaftliche Rundschau.
                           
                              Die Gruppe Ingenieurbauwesen auf der Internationalen
                                 										Baufach-Ausstellung Leipzig 1913.
                              In der Fülle all des Wissens und Sehenswerten, das in der Weltausstellung für
                                 										Bauen und Wohnen geboten wird, gibt wohl die Gruppe „Ingenieurbauwesen“,
                                 										die im linken Flügel der Betonhalle und in der daran angebauten Halle der
                                 										Wissenschaftlichen Abteilung untergebracht ist, am besten einen Begriff davon,
                                 										welche gewaltigen Fortschritte durch die Verbindung wissenschaftlicher
                                 										Erkenntnis mit industrieller Arbeit erreicht worden sind. Man sieht hier, wie
                                 										der Menschengeist über die gewaltigen Naturkräfte triumphiert und sie, die einst
                                 										zerstörend wirkten, durch Schleusen und Talsperren zwang, der Menschheit
                                 										dienstbar zu sein. Man sieht, wie der Ingenieur gewaltige Brücken in kühnem
                                 										Bogen über Ströme, Meeresarme und Feldschluchten spannt, man sieht Bohrmaschinen
                                 										neue Verkehrswege bahnen durch mächtige Gebirgszüge, sowie künstliche
                                 										Wasserstraßen und gewaltige Eisenbahnstrecken Handel und Verkehr fördern. Man
                                 										steht mit Staunen vor den gewaltigen Vertretern der modernen Schiffsbautechnik,
                                 										bekommt einen Einblick in die vielfachen Verkehrsadern der modernen Großstadt,
                                 										in die Sicherheitsvorrichtungen des heutigen Eisenbahnwesens u.a.m. Kurz, fast
                                 										alles, was Menschengeist ersann und Menschenhand erbaute, es strömt zusammen in
                                 										der Gruppe Ingenieurbauwesen, durch die wir den Leser kurz führen wollen.
                              In der Abteilung Wasserbau der Ausstellung des Preußischen Staates, die den
                                 										Anfang bilden soll, begegnen besonderem Interesse eine Wandkarte, welche die
                                 										neuesten preußischen Wasserstraßen darstellt und die Modelle von
                                 										Schachtschleusen und Sparbecken, so der Schleusentreppe bei Niederfinow, ferner
                                 										Modelle der Ueberführung des Ems-Weser-Kanals über die Weser und der
                                 										Walschbrücke bei Königsberg. Weiter lenkt hier die naturgetreue Wiedergabe dss
                                 										Feuerschiffes auf der Amurunbank die Blicke auf sich, bei dem besonders die
                                 										Unterwasserglocke Beachtung verdient, deren Schallwellen bis auf weite
                                 										Entfernung hinaus anderen Schiffen die Richtung zum Feuerschiff angeben, ferner
                                 										ein mächtiges Modell der Waldecker Talsperre, der größten Talsperre der Welt,
                                 										und die Seefähranlage Saßnitz-Trelleborg, die dadurch bemerkenswert ist, daß ein
                                 										ganzer Eisenbahnzug in den Schiffskörper hineinfahren kann. In der
                                 										Eisenbahnabteilung sieht man unter anderem zwei sehr lehrreiche Modelle einer
                                 										eingleisigen und einer zweigleisigen Streckensicherung, an denen die bei großer
                                 										Kompliziertheit doch äußerst zuverlässigen Einrichtungen des heutigen
                                 										Eisenbahnsicherungswesens gezeigt werden. In der folgenden Abteilung für
                                 										Fernbahnen fesselt das Auge ein kunstvolles Reliefmodell des Simplon-Tunnels,
                                 										das einen Wert von 25000 Frank repräsentiert. Ferner sieht man hier lehrreiche
                                 										Bilder vom Bau des Tunnels, von schweren Rahmen, die durch Gebirgsdruck
                                 										zerbrochen wurden u.a.m. An Tafeln über die geologischen Profile des Tunnels
                                 										sowie Kurven der angetroffenen Gesteintemperaturen schließen sich Darstellungen
                                 										vom Bau der Al bula-Bahn, die den Verbrauch von Bohrern in den verschiedenen
                                 										Gesteinschichten veranschaulichen. Aus dem modernen Verkehrsleben interessieren
                                 										vor allem eine statistische Uebersicht über Verkehrsschwankungen
                              
                                 
                                 Textabbildung Bd. 328
                                 
                              
                              bei einer Hochbahnstrecke in Berlin, ferner Bilder
                                 										der Untergrundbahnhaltestelle zu Schöneberg, bei der die dreifache Sicherung
                                 										gegen Einströmen des Moorwassers bemerkenswert ist. Einen Begriff von den
                                 										gewaltigen Dimensionen, die der Verkehr in New York annimmt, gibt eine
                                 										Abbildung, die fünf übereinander liegende Verkehrsarten, wie Schnellbahnen,
                                 										Untergrundbahnen, Elektrische, Eisen- und Hochbahnen zeigt. Welche Wichtigkeit
                                 										in dem modernen Baugewerbe der Eisenbeton einnimmt, wird unter anderem dadurch
                                 										bewiesen, daß bei dem Erdbeben in San Francisco die aus Eisenbeton erbauten
                                 										Häuser am wenigsten mitgenommen wurden. In der Abteilung für Brückenbau findet
                                 										man Bilder von gewaltigen Brückenanlagen, so der Brücke bei Mannheim und der
                                 										Rheinbrücke bei Köln. Aeußerst lehrreich sind die Modelle amerikanischer
                                 										Konstruktion von Klappbrücken, die in jeder Lage im Gleichgewichte sind, sowie
                                 										ein äußerst kunstvolles Modell der Schwebefähre bei Bilbao. Die gewaltigen
                                 										Fortschritte der Schiffsbautechnik veranschaulicht am besten ein Bild des
                                 										Lloyd-Dampfers „Kaiser Wilhelm II.“, das zeigt, wie dieser Meeresriese
                                 										gerade in den Raum zwischen dem Museum und dem neuen Theater auf dem 218 m
                                 										langen Leipziger Augustusplatz hineinpassen würde. Ferner wären noch zu erwähnen
                                 										die bildliche Darstellung einer modernen Schiffshebevorrichtung durch Trommel
                                 										mit horizontaler Achse, ein sehr schönes Modell des Leitzach-Werkes und
                                 										einer Moorkulturanlage, bei der alles: Sand, Moor, Granitporphyr usw.
                                 										naturecht ist. Es würde zu weit führen, auf weitere Abteilungen des
                                 										Ingenieurbauwesens wie Wasserversorgung, Straßenbau, Vermessungswesen usw. hier
                                 										näher einzugehen, doch dürfte diese kleine Auswahl aus den zahlreichen
                                 										Ausstellungsgegenständen der Wissenschaftlichen Abteilung wohl genügen, um so
                                 										manchen zur Besichtigung dieser hochbedeutsamen, für Fachmann und Laien gleich
                                 										lehrreichen Abteilung zu veranlassen.
                              
                           
                              Der Charkower Eisenmarkt im Juni 1913.
                              Der Eisenmarkt blieb im Zusammenhange mit der wachsenden Produktion und dem
                                 										Fortschreiten der Bergindustrie, der verstärkten Bautätigkeit sowohl in den
                                 										Städten als auch auf dem Lande und der Ausdehnung der Eisenbahnanlagen im Monat
                                 										Juni sehr fest und verspricht sich so zu halten bis zum Herbst, wo das Ergebnis
                                 										der Ernte bekannt sein wird.
                              Es wurde eine starke Nachfrage nach Schienen bemerkt für Eisenbahnen wie für
                                 										Bergwerke.
                              Die auf dem Markte erschienenen, zufällig frei gewordenen Partien umgearbeiteten
                                 										Roheisens (Martin) wurden zu Preisen von 64 bis 66 Kopeken für das Pud
                                 										abgesetzt. Gußeiserne Schwellen (Martin) wurden nur in beschränkter Zahl zu
                                 										Preisen von 1,08 bis 1,10 Rbl. für das Pud loko Fabrik verkauft. Umgegossenes
                                 										Roheisen Nr. 1 wurde in
                              
                                 
                                 Textabbildung Bd. 328
                                 
                              
                              kleinen Partien von 70 bis 72 Kop. für das Pud
                                 										abgegeben. Im allgemeinen war das Warenangebot sehr gering.
                              Die Aktiengesellschaft der Tulaer Hochöfen, die ihre Tätigkeit von neuem wieder
                                 										aufgenommen hat, fängt an, mit ihrem Roheisen den nahe gelegenen Moskauer Markt
                                 										zu versehen; dabei legt sie die bestehenden mittleren Preise im Süden Rußlands
                                 										zugrunde und schlägt ihnen noch die Frachtkosten bis Tula (Station Sasseka)
                                 										zu.
                              Ueber die Grundpreise gibt nachstehende Tabelle Auskunft:
                              Preise auf Gußeisen, Eisen und Stahl für Juni 1913:
                              
                                 
                                    
                                    Engrospreise pro
                                       												PudCharkowerloko Fabrik Rayon oderCharkow
                                    Einzelpreisepro Pudauf d.
                                       												Nieder-lagen inCharkow
                                    
                                 
                                    
                                    
                                       Kopeken pro Pud
                                       
                                    
                                 
                                    Roheisen, Nr. 1
                                    70–72
                                    –
                                    90–95
                                    
                                 
                                          „       , umgeschmolzenesKnüppel,
                                       												geschmiedet      „       , gepreßt Luppen
                                    nicht im Angebot
                                    
                                 
                                    Sorten- u. Bandeisen*)
                                    –
                                    144–153
                                    166–171
                                    
                                 
                                    Eisen- u. Kesselblech*)Universalblech, Breite 8'' u.
                                       												mehr*)Würfelblech*)
                                    –
                                    160–165
                                    180–185
                                    
                                 
                                    Dachblech, Ural 10 Pfd. I. Sorte
                                    –
                                    252–262
                                    275–280
                                    
                                 
                                                         „    10    „  II.    „
                                    –
                                    242–252
                                    255–265
                                    
                                 
                                                         „    südlich
                                    215–225
                                    –
                                    240–245
                                    
                                 
                                    Draht, 5–11 mm
                                    145–150
                                    –
                                    170–175
                                    
                                 
                                        Träger:
                                    
                                    
                                    
                                    
                                 
                                    Profil von 80–320 mm*)
                                    –
                                    146–154
                                    175–180
                                    
                                 
                                        „    mehr als 320 mm*)
                                    –
                                    151–159
                                    180–185
                                    
                                 
                                    Schwellen
                                    –
                                    158
                                    180–185
                                    
                                 
                                    Schienen für Grubenbahnen*)      Gew. bis 10
                                       												Pfd
                                    –
                                    148–158
                                    –
                                    
                                 
                                    Eisenbahnschienen
                                    112
                                    –
                                    –
                                    
                                 
                                    Schienen, Ausschuss nach In-      spektion 32–18
                                       												Pfd
                                    95–105
                                    –
                                    –
                                    
                                 
                                    Gusseiserne Muffenröhren*)
                                       												für      Wasserleitungen
                                    135–140
                                    –
                                    170–175.
                                    
                                 
                              *) Grundpreise Zuschlagspreise laut Preislisten.
                              (Bericht des Kaiserl. Konsula s in Charkow)
                              
                           
                              Ausbeutung des Schmirgels auf Naxos (Griechenland).
                              Eine Nachricht über die Beendigung des Streiks der Schmirgelarbeiter auf der
                                 										Insel war zur Zeit der Berichterstattung (6. Juni 1913) noch nicht nach Athen
                                 										gelangt. Der Abgeordnete für Naxos, Sokrates Papawassilin, der an dem
                                 										Zustandekommen des Gesetzes hervorragenden Anteil hatte, erklärt dies daraus,
                                 										daß die von tiefem Mißtrauen gegen die Regierung erfüllten
                                 										Schmirgelarbeiter erst abwarten wollen, ob die Bestimmungen des Gesetzes auch
                                 										wirklich zur Ausführung gebracht werden.
                              Ein Teil der Ausführungsverordnungen ist kürzlich der internationalen
                                 										Finanzkommission bereits vorgelegt und von dieser gutgeheißen worden.
                              Man rechnet in Athen auf einen baldigen Wiederbeginn der Schmirgelförderung.
                              
                           
                              Bedarf des Auslandes.
                              Bulgarien, Lieferung von verschiedenartigem Eisen nach
                                 										dem Verzeichnis Nr. 558. Anschlag 19305 Fr. Sicherheit 966 Fr. 26. Juli 1913,
                                 										Kreisfinanzverwaltung in Sofia.
                              Bulgarien. Lieferung von Kupferröhren nach dem
                                 										Verzeichnis Nr. 549. 28. Juli 1913, Kreisfinanzverwaltung in Sofia. Anschlag 41
                                 										883 Fr. Sicherheit 2095 Fr.
                              Spanien. Lieferung von 3 Gummierungsmaschinen, 2
                                    											Trocknungsapparaten und Zubehör für die Gummierungswerkstatt der
                                 										Verwaltung der Münze und Stempel (Administración de la Fabrica Nacional de la
                                 										Moneda y Timbre) in Madrid. Vergebung am 31. Juli 1913, 10 Uhr. Vorläufige
                                 										Sicherheitsleistung 1000 Peseten, endgültige 2000 Peseten. Angebote bis zum 30.
                                 										Juli einzureichen.
                              Nähere Angaben (in spanischer Sprache) an Ort und Stelle und beim
                                 											„Reichsanzeiger“. Ein Exemplar derselben kann inländischen
                                 										Interessenten auf Antrag für kurze Zeit übersandt werden. Die Anträge sind unter
                                 										Beifügung eines mit Aufschrift und Freimarke versehenen Briefumschlags an das
                                 										Bureau der „Nachrichten für Handel, Industrie und Landwirtschaft“, Berlin
                                 										W. 8, Wilhelmstraße 74 III, zu richten.
                              Belgien. Einrichtung einer Niederdruckdampf- oder
                                    											Heißwasserheizung im Telephongebäude in Mons. 20. August 1913, 11 ½
                                 										Uhr. Salle de la Madeleine in Brüssel. Speziallastenheft Nr. 148 (60 Centimes)
                                 										vom Bureau des adjudications in Brüssel, rue des Augustins 15, zu beziehen.
                              Uruguay. Lieferung eines Dampfers für den Dienst bei
                                 										den Bojen und bei hydrographischen Studien. Angebote, die auf Stempelpapier
                                 										geschrieben sein müssen, werden in dem Sekretariat des Ministeriums der
                                 										öffentlichen Arbeiten in Montevideo bis zum 24. September 1913, 3 ½ Uhr
                                 										nachmittags, entgegengenommen. Lastenheft und Plan beim
                                 										„Reichsanzeiger“.
                              
                                 
                                 Textabbildung Bd. 328