| Titel: | Bücherschau. | 
| Fundstelle: | Band 328, Jahrgang 1913, S. [LXXXIV] | 
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                        Bücherschau.
                        Bücherschau.
                        
                     
                        
                           Eisen imHochbau. Herausgegeben von der Stahlwerksverband-A.-G.
                              									Düsseldorf. Berlin 1913. Julius Springer. Preis M 3,–.
                           Das umfangreiche Werk ist in erster Linie eine Tabellensammlung von Angaben über
                              									Formeisen, Stabformeisen, Stabeisen, Blechen, Nieten, Schrauben zusammengesetzten
                              									Profilen, Hohlstützen, Trägerverbindungen, Trägerdecken und Tragfähigkeiten von
                              									Trägern. Hierin würde es sich vor anderen Tabellenwerken des Eisens im Hochbau noch
                              									nicht auszeichnen, wenn nicht andere wertvolle Angaben hinzugefügt wären, die man
                              									anderswo noch nicht findet, und wenn die Nüchternheit der Tabellen nicht geschickt
                              									durch Einstreuungen von willkommenen Lehren aus der Festigkeit und anderen Hinweisen
                              									angenehm unterbrochen wäre. Es wird dem Architekten und Ingenieur auf Schritt und
                              									Tritt hier die, hier jene Erleichterung bei seinen Eisenberechnungen und der
                              									Ausarbeitung von Konstruktionen gegeben. Es geht ferner durch das Buch das Bestreben
                              									hindurch, einheitliche Konstruktionen und einheitliche Auffassungen von
                              									Festigkeitsberechnungen zu schaffen. So sind z.B. zu den verschiedenen
                              									Normalprofilen die größten mit Rücksicht auf die Flanschenbreite usw. zulässigen
                              									Nietdurchmesser und die unter Abzug dieser Niete verbleibenden Nettoquerschnitte
                              									angegeben. Das Buch bringt sozusagen alles, was man beim Konstruieren von
                              									Eisenhochbauten braucht. Es fehlen allerdings die gußeisernen Unterlagplatten; dafür
                              									sind Unterlagsteine gebracht worden. In den Profiltabellen hätte man in der Spalte
                              									am Kopf der Tabelle, dort wo die Profilnummer steht, noch das Zeichen des Profils
                              									mitangeben können, weil die eigentliche Tabellenüberschrift auf der Seite vorher
                              									sich befindet.
                           Sehr angenehm empfindet man es, daß die am meisten gebrauchten Werte für den
                              									Querschnitt und das maximale Trägheitsmoment fett gedruckt sind.
                           Die Anschaffung des Buches ist sehr zu empfehlen.
                           Ewerding.
                           Die neueren Methoden der
                                 										Festigkeitslehre und der Statik der Baukonstruktionen. Von Heinrich Müller-Breslau. Vierte Auflage. Leipzig 1913.
                              									Alfred Kröner. Preis M 14.–.
                           Dies Werk hat im Laufe seiner Auflagen an Umfang bedeutend zugenommen. Die vierte
                              									Auflage ist gerade doppelt so stark, wie die zweite. Außer Einzelerweiterungen ist
                              									in der dritten Auflage der Abschnitt IV, das räumliche Fachwerk und in der
                              									vierten Auflage der Abschnitt V, Ueber Knickfestigkeit und einseitig gedrückte,
                              									einteilige und gegliederte Stäbe hinzugekommen. Die in diesem V. Abschnitt
                              									aufgestellten Lehren sind hervorgegangen aus den statischen Nachuntersuchungen einer
                              									Eisenkonstruktion zu einem Gasbehälterboden für Hamburg. Das Werk kann als
                              									Fortsetzung der Statik der Baukonstruktionen von demselben Verfasser gelten,
                              									wenigstens sollte man das eine nicht ohne das andere studieren. Für die Bedeutung
                              									des Werkes spricht der Name und Ruf des Verfassers.
                           Ewerding.
                           Der Unterricht an
                                 										Baugewerkschulen. Herausgeber Professor M. Girndt in Magdeburg. M. Blume, Das
                              									Veranschlagen von Hochbauten. Leipzig und Berlin. B. G. Teubner. Preis kartoniert M
                              									1,80.
                           Trotz vorhandener guter Werke dürfte das vorliegende Buch nicht umsonst geschrieben
                              									sein; bringt es doch in knapper Form das Wesentliche über „das Veranschlagen von
                                 										Hochbauten“. Es ist zum Gebrauch neben dem Unterricht sehr
                              									zweckdienlich.
                           A. Marx, Dipl.-Ing.
                           Der Unterricht an
                                 										Baugewerkschulen. Herausgeber Professor M. Girndt in Magdeburg. M. Benzel, Grundbau.
                              									Leipzig und Berlin. B. G. Teubner. Preis kartoniert M 1,60.
                           Das Buch bringt eine gute Einführung in das Gebiet des Grundbaues. Verfasser geht
                              									insbesondere auch auf die modernen Gründungsarten ein, so daß das Werk für den
                              									Gebrauch an Bauschulen sehr geeignet ist. Die Sprache ist schlicht und klar, die
                              									Figuren sind deutlich.
                           A. Marx, Dipl.-Ing.
                           Manuels pratiques d'Analyses
                                 										chimiques. Eaux-de-Vie. Eaux-de-Vie Naturelles et Industrielles. Par X. Rocques. Paris 1913. Béranger.
                           Im ersten Kapitel wird die Natur der Trinkbranntweine und ihre verschiedenen Arten,
                              									im zweiten die Untersuchung des Alkohols und der Branntweine beschrieben, es folgt
                              									dann im dritten Kapitel eine Angabe analytischer Daten über Zusammensetzung
                              									verschiedener Branntweine. Als Anhang sind dem Buche gesetzliche und administrative
                              									Bestimmungen über den Verkehr mit Branntwein angefügt. Das Buch kann empfohlen
                              									werden.
                           A. Stavenhagen.
                           
                        
                           
                           Wirtschaftliche Rundschau.
                           
                              Die Maschinenindustrie auf der
                                 										Buchgewerbe-Ausstellung Leipzig 1914.
                              Die Internationale Ausstellung für Buchgewerbe und Graphik Leipzig 1914, deren
                                 										Protektor S. Majestät der König von Sachsen ist, will unter großer Beteiligung
                                 										des In- und Auslandes das gesamte Buchgewerbe, Groß- und Kleinbetriebe,
                                 										Handarbeit und Maschinenarbeit, vorführen und eine Gesamtschau des Gewerbes
                                 										bringen, wie sie gewaltiger und imposanter nicht dagewesen ist.
                                 										Selbstverständlich nimmt dabei die buchgewerbliche Maschinenindustrie eine der
                                 										ersten Stellen ein. Die hohe Bedeutung des Buchgewerbes und der Graphik für das
                                 										Fortschreiten der Kultur, ihr tiefgehender Einfluß auf alles, was Bildung,
                                 										Wissen und Aufklärung, was Handel, Verkehr und allgemeines Leben heißt, sind
                                 										erst möglich gewesen durch den mächtigen Aufschwung, den das Maschinenwesen
                                 										nahm. Erst als die Maschinenindustrie sich dem Buchgewerbe und der Graphik
                                 										zuwandte und durch kunstvolle, wahrhaft geniale Erzeugnisse für schnelle,
                                 										billige Herstellung und große Verbreitung sorgte, erst da konnte das Buchgewerbe
                                 										seine hohe und schöne Aufgabe erfüllen: Die Schöpfungen großer Geister in die
                                 										Massen zu tragen und die Errungenschaften früherer und gegenwärtiger Zeit jedem
                                 										ohne Unterschied mühelos nutzbar zu machen.
                              Um diese große und vornehme Bedeutung der Maschinenindustrie klar und anschaulich
                                 										vorzuführen, gibt es wohl kaum einen passenderen und wirkungsvolleren Rahmen als
                                 										die „Internationale Ausstellung für Buchgewerbe und Graphik Leipzig
                                    										1914“, die schon jetzt durch die Größe ihrer Anlage und durch ihre
                                 										Organisation zeigt, daß sie ein Weltunternehmen von weittragendster Bedeutung
                                 										werden wird. Staatliche und städtische Behörden fördern die Ausstellung in jeder
                                 										Weise, Sachsen und Leipzig haben je 200000 Mark zum Garantiefonds bewilligt, die
                                 										Stadt noch außer einer festen Summe von 50000 Mark ein 400000 qm großes
                                 										Gelände zur Verfügung gestellt. Die meisten größeren deutschen Bundesstaaten
                                 										sowie eine Reihe bedeutender Städte beteiligen sich mit ihren Bibliotheken,
                                 										Museen, Gewerbe- und Fachschulen, selbst der Deutsche Kaiser hat eine
                                 										Beteiligung seiner Hausbibliothek genehmigt. Hervorragend wird das Ausland
                                 										vertreten sein; schon jetzt liegen offizielle Anmeldungen vor von Oesterreich,
                                 										Frankreich, der Schweiz, den Niederlanden, Belgien, der Türkei, während mit den
                                 										übrigen europäischen und den überseeischen Ländern aussichtsreiche Verhandlungen
                                 										schweben.
                              Neben den großen Verbänden aller Richtungen, Vereinen von Gelehrten, Künstlern
                                 										und Wissenschaftlern, Bibliothekaren, Journalisten und Sammlern werden in erster
                                 										Linie die Fachverbände ihre Tagungen im Jahre 1914 auf der
                                 										Buchgewerbe-Ausstellung abhalten, zum Teil mit einer selbst für Ausstellungen
                                 										ungewöhnlich hohen Teilnehmerzahl. So unter anderen: Internationaler
                                 										Pressekongreß, Internationaler Kongreß für Volksbildung, die Maschinenmeister im
                                 										Verband deutscher Buchdrucker (10000 Mitglieder), Verband der Deutschen
                                 										Berufsgenossenschaften, Deutsche Buchdrucker-Berufsgenossenschaft, Verband der
                                 										Fachpresse, Deutscher Buchdruckervereine, Bund deutscher Buchbinderinnungen,
                                 										Verband deutscher Druckpapier-Fabriken, Deutscher Verlegerverein, Deutscher
                                 										Faktorenbund, Vereinigung deutscher Kunstbuchbinder, Bund der Xylographischen
                                 										Anstalten Deutschlands, Schutzverband deutscher Steindruckerei-Besitzer,
                                 										Papier-Industrie-Verein, Verband deutscher Zeitungsbeamten, Verein deutscher
                                 										Redakteure, Verband deutscher Journalisten- und Schriftstellervereine,
                                 										Zentralverein deutscher Buch- und Zeitschriftenhändler, Verband deutscher
                                 										Papier- und Schreibwarenhändler, Leipziger Faktorenverein, Buchbinderinnung
                                 										Leipzig und viele andere.
                              
                                 
                                 Textabbildung Bd. 328
                                 
                              
                           
                              
                              Betriebsergebnisse der transkaukasischen Eisenbahnen
                                 										1912.
                              Die Verwaltung der transkaukasischen Eisenbahnen hat über die Betriebsergebnisse
                                 										des Jahres 1912 folgende Zahlen veröffentlicht.
                              Es wurden befördert: 9400000 Personen, 4308000 Pud Eilgut und 249667000 Pud
                                 										Frachtgut.
                              Von den beförderten Waren sind hauptsächlich zu erwähnen: Naphtha in Waggons
                                 										47600000 Pud, Naphtha in der staatlichen Rohrleitung Baku-Batum 21926000 Pud,
                                 										Manganerze 59368000 Pud, Getreide 11723000 Pud, Steinkohlen 4267000 Pud, Salz
                                 										2517000 Pud und Holz 11723000 Pud.
                              Die Gesamteinnahmen haben 33319785 Rbl. (2222513 Rbl. mehr als im Vorjahr)
                                 										betragen; die Gesamtausgaben haben den Betrag von 21511381 Rbl. erreicht.
                              (Bericht des Kaiserl. Konsulats in Tiflis.)
                              
                           
                              Schulnachrichten.
                              Wismar (Ostsee). Die Ingenieur-Akademie hat nunmehr auch den Erweiterungsbau ihres
                                 										Maschinen-Laboratoriums beendet. Das Sommersemester schließt im August, während
                                 										das Wintersemester am 27. Oktober beginnt und ein Vor- und Repetitions-Kursus am
                                 										1 Oktober seinen Anfang nimmt. Die Frequenz der Akademie hat von Semester zu
                                 										Semester eine ständig weitere Entwicklung genommen, so daß jetzt ebenfalls der
                                 										Entwurf für einen Neubau des Hauptgebäudes vom Stadtbauamt fertiggestellt werden
                                 										mußte.
                              
                           
                              Bedarf des Auslandes.
                              Rußland. Lieferung von Maschinen zur Vertiefung des
                                    											Flußbettes des Dnjepr. Zu der seit einigen Jahren in Ausführung
                                 										begriffenen Regulierung des Dnjepr hat die russische Regierung für das Baujahr
                                 										1913: 2000000 Rubel bewilligt. Im Bau befindet sich zur Zeit die Strecke
                                 										Jekaterinoslaw-Krementschug. Das Flußbett soll erheblich vertieft werden. Die
                                 										Arbeiten werden vom Staate selbst ausgeführt. Kompressoren und Pumpen, die beim
                                 										Bau zur Anwendung kommen, werden aus dem Ausland bezogen. Angebote über
                                 										Lieferung von Maschinen sind an den Leiter der Arbeiten, den Kaiserlichen
                                 										Inspektor der Wegekommunikationen, Ingenieur Wladimir Alexandrowitsch Liewen in
                                 										Jekaterinoslaw, Shukowskajastraße, zu richten. Die Stromregulierung soll später
                                 										bis Gradischk, im Gouvernement Poltowa, ausgeführt werden. Die Kosten der ganzen
                                 										Strecke Jekaterinoslaw-Gradischk sind auf 20000000 Rubel veranschlagt worden.
                                 										Die Vertiefung von Cherson bis Alexandrowsk ist am 1. Januar 1913 fertiggestellt
                                 										worden. (Bericht des Kaiserlichen Konsulats in Charkow.)
                              Belgien. Lieferung von 50000 kg Zinn (4 Lose), 5000 kg Antimon (2 Lose und 3000 kg Blei (1 Los) für die Staatsbahnen. Demnächst. Salle de la
                                 										Madeleine in Brüssel.
                              Belgien.Lastenhefte können vom Bureau des adjudications in Brüssel, rue
                                          													des Augustins 15, bezogen werden. Lieferung von 1000
                                    											Weichen für die Staatsbahn für 1914. 6. August 1913, 12 Uhr. Salle de
                                 										la Madeleine in Brüssel. Sicherheitsleistung 2 Fr. für jede Weiche. Spezialavis
                                 										Nr. 993. Eingeschriebene Angebote zum 2. August.
                              
                                 
                                 Textabbildung Bd. 328