| Titel: | Bücherschau. | 
| Fundstelle: | Band 328, Jahrgang 1913, S. 671 | 
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                        Bücherschau.
                        Bücherschau.
                        
                     
                        
                           Physikalische Grundlagen der
                                 										Elektrotechnik. Von Prof. Dr. F. F. Martens.
                              									Erster Band: Eigenschaften des magnetischen und des elektrischen Feldes. XII und 245
                              									Seiten. Mit 253 Abbildungen. „Die Wissenschaft“ Heft 46. Braunschweig. Friedrich
                              									Vieweg & Sohn. Preis.
                           Der Inhalt des Buches ergibt sich aus dem Titel. Nach der Ankündigung des Verlages
                              									ist das Buch für Elektrotechniker, Physiker, Industrielle und naturwissenschaftliche
                              									Lehrer bestimmt, welche Lücken in ihrem Wissen empfinden zwischen den knappen,
                              									grundlegenden Tatsachen, die ihnen der Unterricht bot, und der Fülle technischer
                              									Erscheinungen, der sie sich jetzt gegenübergestellt sehen, besummt für den, der z.B.
                              									von dem ganzen Gebiet der Dynamomaschinen nur den Grammeschen Ring und das Siemenssche Prinzip der
                              									Selbsterregung kennt, aber einer elektrischen Zentrale fast so fremd gegenübersteht,
                              									als ob er sich gar nicht mit solchen Fragen beschäftigt hätte.
                           Diesen Zweck erfüllt der vorliegende erste Band schlecht. Denn der Verfasser
                              									wendet sich bald an Leser, die von Physik und Elektrotechnik überhaupt noch keine
                              									Ahnung haben, bald an solche, die schon wesentliche Vorkenntnisse besitzen müssen.
                              									So wird z.B. erklärt, daß die Magnetnadel so heiße wegen der zugespitzten Enden; daß
                              									durch einen Metalldraht bei Verbindung mit den Klemmen eines Elements ein Strom
                              									fließt, durch einen Bindfaden keiner, daß man in der Telegraphie die kurzen
                              									Morsezeichen Punkte, die langen Striche nennt; warum man Messing und Stahl vergoldet
                              									und vernickelt; hingegen werden ohne weiteres Begriffe wie z.B. Amperewindungszahl,
                              									Dynamomaschine- und Prinzip, Morseapparat, Motor, Generator usw. vorausgesetzt. Die
                              									Erklärungen werden meist in einem Tone gegeben, der zu elementar für die Kreise ist,
                              									die der Verlag in seiner Ankündigung erwähnt. Hingewiesen sei auf das Schema zum
                              									Uebergang von einer Maßeinheit zur anderen auf Seite 229 Der schlimmste Fehler des
                              									Buches ist, daß es sich so sehr an der Oberfläche hält. Unzählige Tatsachen, die
                              									sich leicht und für das Verständnis des Ganzen höchst vorteilhaft deuten ließen,
                              									werden einfach nackt hingestellt. Die einzelnen Punkte sind fast durchweg
                              									zusammenhanglos aneinandergereiht, so daß man erst viel später oder gar nicht
                              									erkennen kann, welche Bedeutung sie haben. Oft werden Begriffe benutzt, die erst
                              									später erklärt werden, oder es wird nur eine reine Aeußerlichkeit gesagt oder in der
                              									Abbildung dargestellt, während gerade das Wissenswerte fehlt. Erwähnt seien hierzu
                              									die Abbildungen 108 auf Seite 81, 140 bis 145 auf Seite 107 (Angabe der Spannung,
                              									Fehlen der Angabe der natürlichen Größe) Abb. 239 auf Seite 206.
                           Höhere mathematische Vorkenntnisse sind nach dem Vorwort des Verfassers für die
                              									Lektüre fast aller Kapitel der „Physikalischen Grundlagen der Elektrotechnik“
                              									entbehrlich. Das berechtigt ihn doch aber nicht dazu, daß er das Differentialzeichen
                              										d mißbraucht, endliche Größen differentialen
                              									gleichsetzt (S. 219), für eine Summe aus acht und vier Gliedern „einfach“ ∫
                              									schreibt (S. 26 und 98), wiederholt n-mal größer statt
                              									n-mal so groß sagt (S. 217).
                           Von physikalischen Nachlässigkeiten sei nur die Definition der Gleichstromquellen als
                              									Quellen konstanten elektrischen Stromes erwähnt (S. 23).
                           Bei dem Zwecke und der Tonart des Buches erscheint die Kampfstellung bezüglich der
                              									Maßsysteme, die einen guten Ueberblick über die Elektrophysik voraussetzt, übel
                              									angebracht.
                           Von einer Anzahl meist namhafter Gelehrter durchgesehen (siehe Vorwort) ist dies Heft
                              									46 eine bedauerliche Erscheinung in der sonst so guten Sammlung „Die
                                 										Wissenschaft“.
                           Dr. G. Gruschke.
                           Handbuch der Feuerungstechnik und des
                                 										Dampfkesselbetriebes mit einem Anhang über allgemeine Wärmetechnik. Von
                              									Dr.-Ing. Georg Herberg. IX und 309 Seiten. Mit 54
                              									Abbildungen und Diagrammen, 87 Tabellen sowie 43 Rechnungsbeispielen. Berlin. Julius
                              									Springer. Preis geb. M 7,–.
                           Das vorliegende Werkchen ist ein Handbuch im besten Sinne des Wortes. Es vereinigt
                              									nicht nur Reichhaltigkeit an Tabellen, Kurven und Rechenbeispielen mit
                              									übersichtlicher Anordnung, sondern ist auch im ganzen abgerundet und flott
                              									geschrieben.
                           Im ersten Kapitel bringt der Verfasser zunächst allgemeine Grundsätze über die
                              									Einrichtung von Kesselhäusern. Dann folgt eine Behandlung der Brennstoffe, ihr
                              									Vorkommen, ihre Eigenschaften, Verbrennung und Zusammensetzung. Weiter wird der
                              									ganze Verbrennungsvorgang erörtert, Verbrennungsgase, -luft und -temperatur, die
                              									Wärmeverluste im Kesselbetrieb, Zugmessung, Beanspruchung und Berechnung der
                              									einzelnen Teile der Feuerung, Einmauerung und Schornstein.
                           Das zweite Kapitel enthält die wärmewirtschaftlichen Einrichtungen, Dampfüberhitzer,
                              									Rauchgas Vorwärmer (Economiser), abgasbeheizte Kessel, Abdampfvorwärmer,
                              									Kondensatrückgewinn und Dampfentölung; das dritte Kapitel „Allgemeine
                                 										Wärmetechnik“ den Einfluß von Wärmeleitung und Strahlung.
                           Kapitel 4 wendet dies unter Einbeziehung der Druckverluste auf die Rohrleitungen an.
                              									Kapitel 5 „Unreine Heizflächen“ behandelt den Einfluß des Kesselsteinbeleges
                              									und der Oelschichten. Das letzte Kapitel „Betriebsüberwachung“ bringt
                              									besonders noch Winke für die Vornahme von Messungen und eine Aufstellung der durch
                              									den Kesselhausbetrieb entstehenden Unkosten.
                           Ueberall ist die Darstellung klar, leicht verständlich und doch anregend. Erfreulich
                              									ist die Einbeziehung ästhetischer Rücksichten.
                           Dr. G. Gruschke.
                           Elektrizität und
                                 										Volkswohlfahrt. Von Prof. Dr. phil. et ing. h. c. A. Raps. Berlin 1913. G. Stilke.
                           Im Rahmen des großangelegten Werkes „Soziale Kultur und Volkswohlfahrt“ hat
                              									der Verfasser eine außerordentlich interessante Studie über den Einfluß geschrieben,
                              									den die Elektrotechnik, namentlich in den letzten 25 Jahren, auf die soziale Kultur
                              									genommen hat. Der Verfasser beginnt mit dem Gebiet der Nachrichtenübermittlung durch
                              									Telegraph und Telephon, wobei die geistreiche Erfindung des selbsttätigen
                              									Telephonsystems, das durch Siemens & Halske verbessert und den europäischen Verhältnissen
                              									angepaßt wurde, besondere Erwähnung findet. Es folgt das Gebiet der Herstellung
                              									elektrischer Kabel im Anschluß an die Siemenssche
                              									Entdeckung, Kupferdrähte mittels Guttapercha zu isolieren und nahtlos zu umpressen;
                              									im Vordergrunde des Interesses stehen hier die auch für Seekabel so wichtigen
                              									Pupinspulen. Hieran schließt sich eine der jüngsten Anwendungen der Elektrizität,
                              									die drahtlose Telegraphie. Einen breiten Raum nimmt naturgemäß die Darlegung der an
                              									die Siemenssche Erfindung des Dynamomaschine anknüpfenden
                              									Entwicklung der elektrischen Maschinen, insbesondere der Turbomaschinen, ein, in
                              									ihrer Bedeutung für den Bau von Talsperren, für die Durchführung der Moorkultur, für
                              									die Elektrisierung des Berg- und Hüttenwesens, das durch den elektrischen Antrieb
                              									eine vollständige Umwälzung erfahren hat, für den Umschlagverkehr an Wasserstraßen
                              									und für den Lösch- und Ladeverkehr von Schiffen, für die Landwirtschaft, für den
                              									Schnellverkehr in Großstädten, für die Beleuchtung. Auch die Verwendung der
                              									Hochfrequenzströme und Röntgenstrahlen in der Medizin wird besprochen, die
                              									Verwendung der Elektrizität zur Versorgung der Städte mit gesundem Trinkwasser, zur
                              									Lösung des Stickstoffproblems u.a.m.
                           Mit großem Geschick hat der Verfasser auf wenigen Seiten ein glänzendes Bild der
                              									gewaltig aufsteigenden Entwicklung der Elektrotechnik entworfen, das durch
                              									zahlreiche Abbildungen in prächtiger Ausführung angenehm belebt wird.
                           E. Jahnke.
                           Der Kraftwagen und seine Beziehungen
                                 										zur Straße vom Standpunkt des Straßeningenieurs. Von F. Loewe. Eine Ergänzung zu des Verfassers Lehr- und
                              									Handbuch „Straßenbaukunde“. Mit 4 Abbildungen. Wiesbaden 1913. Kreidel. Preis geh. M
                              									1,30.
                           Der erste Teil des 31 Seiten starken anregenden Bändchens bringt eine kurze
                              									Geschichte des Kraftwagens mit zahlreichen ausführlichen Quellenangaben. England,
                              									Frankreich und Deutschland trugen in erster Linie zu seiner Entwicklung bei, die,
                              									durch Jahrhunderte ohne bleibende Erfolge, erst mit der Verwertung des
                              									Verbrennungsmotors in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts sprunghaft
                              									emporschnellt zum „Zeitalter des Kraftwagens“.
                           Der Straßeningenieur ist hinsichtlich der Befestigung und Unterhaltung der
                              									Straßendecke vor neue Aufgaben gestellt. Das „angetriebene“ Rad des
                              									Kraftwagens, dessen grundsätzliche Bauart kurz beschrieben wird, wirkt weit stärker
                              									auf die Fahrbahn ein als das „gezogene“ Rad des Pferdewagens. Eine kurze
                              									Rechnung zeigt, welche Kräfte das Treibrad auf die Fahrbahn überträgt. Die Wirkungen
                              									elastischer und unelastischer Bereifungen, leichter Reisewagen und schwerer
                              									Lastwagen und Lastwagenzüge werden verglichen. So ergeben sich schließlich
                              									Bedingungen für Bau und Betrieb der Kraftwagen, die erfüllt werden müssen, um
                              									unverhältnismäßige Abnutzungen der Straßen zu vermeiden. Bedingungen, die in den
                              									auszugsweise wiedergegebenen Niederschriften der internationalen Straßenkongresse
                              									von 1908 (Paris) und 1910 (Brüssel) in klarer Form ausgesprochen werden.
                           Regierungsbaumeister Reuleaux.
                           
                        
                           
                           Bei der Redaktion eingegangene Bücher.
                           Uhlands Ingenieur-Kalender 1914. In zwei Teilen.
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                           Leitfaden der Flugtechnik. Für Ingenieure, Techniker
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                           Der Auftrieb der Talsperren. Von Dr.-Ing. Paul
                              									Fillunger in Wien. Sonderabdruck aus der Oesterreichischen Wochenschrift für den
                              									öffentlichen Baudienst. Heft 31, 32, 33 und 34, Jahrgang 1913. Wien 1913.
                              									Selbstverlag des Verfassers.
                           Die Abhängigkeit des erfolgreichen Fernsprechanrufes von der
                                 										Anzahl der Verbindungsorgane. Von Dr.-Ing. Friedrich Spiecker, Dipl.-Ing.
                              									Berlin 1913. Julius Springer. Preis geh. 2,40 M.
                           Experimentaluntersuchung zur Messung von
                                 										Erderschütterungen. Zusammenfassender Generalbericht über die im Auftrage
                              									der Provinzialverwaltung Schlesiens ausgeführte Untersuchung zur Messung der an der
                              									Queistalsperre bei Marklissa durch den Wasserabsturz hervorgerufenen
                              									Erschütterungen. Von Professor Dr. Leo Grunmach, Physik. Institut d. Kgl. Techn.
                              									Hochschule zu Berlin. Berlin 1913. Leonhard Simion Nf. Preis geh. 5 M.
                           Beton-Kalender 1914. Taschenbuch für Beton- und
                              									Eisenbetonbau, sowie die verwandten Fächer. IX. neubearbeiteter Jahrgang. Unter
                              									Mitwirkung hervorragender Fachmänner herausgegeben von der Zeitschrift „Beton und
                              									Eisen“. Mit 1199 Abb. In zwei Teilen. Berlin. Wilhelm Ernst & Sohn. Preis beider
                              									Teile 4 M.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 328
                              
                           
                        
                           
                           Wirtschaftliche Rundschau.
                           
                              Einfuhr von Metallwaren, Maschinen und dergleichen in
                                 										Nanking 1912.
                              Die Einfuhr Nankings an Metallen, Metallwaren sowie Maschinen und dergleichen im
                                 										Jahre 1912 gestaltete sich wie folgt:
                              Der Absatz von Metallen aller Art, abgesehen von Kupfer, war 1912 nur gering.
                                 										Abzüglich des Kupfers zu Münzzwecken und der Eisenbahnmaterialien betrug der
                                 										Wert der Gesamteinfuhr von Metall und Metallwaren: 1909: 392218, 1910: 671818,
                                 										1911: 85535, 1912: 91852 Haikuan Taels (etwa 2,75 M). Die auffällige Mehreinfuhr
                                 										der Jahre 1909 und 1910 hatte ihre Ursache in der starken Einfuhr von
                                 										Brückenmaterialien für die Tientsin–Pukou-Bahn. Bei dem tiefen Stande der
                                 										chinesischen Industrie ist auch für absehbare Zeit mit einer nennenswerten
                                 										Steigerung der laufenden Einfuhr an Metallwaren kaum zu rechnen. Abgesehen von
                                 										einigen Anlagen der Regierung (Münze, Arsenal) sind größere industrielle
                                 										Betriebe nicht vorhanden. Landwirtschaftliche und gewerbliche Handwerkszeuge und
                                 										Maschinen werden durchweg noch im Handbetriebe hergestellt und sind
                                 										außerordentlich einfach. Kompliziertere Werkzeuge werden vom Ausland bezogen, im
                                 										Jahre 1912 für 1960 Hk. Tls.
                              Kupfer zu Münzzwecken wurden für 812497 Hk. Tls. eingeführt. Auf Japan entfällt
                                 										mit 571544 Hk. Tls. der Hauptanteil, in den Rest teilen sich hauptsächlich die
                                 										Vereinigten Staaten von Amerika und Australien (Neuseeland).
                              Im übrigen sind von eingeführten Metallerzeugnissen noch zu erwähnen:
                              
                                 
                                    
                                    1911
                                    1912
                                    
                                 
                                    
                                    MengePikul
                                    WertHk. Tls.
                                    MengePikul
                                    WertHk. Tls.
                                    
                                 
                                    Messingdraht
                                        24
                                        604
                                      113
                                      5473
                                    
                                 
                                    Stahl und Eisen in Barren
                                    5347
                                    15385
                                    3746
                                    10763
                                    
                                 
                                      in anderer Form
                                    1869
                                      4437
                                    1679
                                      4125
                                    
                                 
                                    Eisennägel und -Nieten
                                    1746
                                      7761
                                    1794
                                      7625
                                    
                                 
                                    Eisen und Stahl in zerschnitte-  nen Platten (plate
                                       												cuttings)
                                    2104
                                      4503
                                    1910
                                      4013
                                    
                                 
                                        in Tafeln
                                      247
                                        836
                                    1581
                                      5201
                                    
                                 
                                    Eisen und Stahl, weich. alt,  in Platten,
                                       												galvanisiert
                                    2235
                                    14214
                                    5530
                                    30394
                                    
                                 
                                    Blei in Stücken und Barren
                                      242
                                      1430
                                      349
                                      2240
                                    
                                 
                                    Bambusstahl
                                      317
                                      1671
                                      604
                                      5201
                                    
                                 
                                    Zink in Platten
                                          2
                                          33
                                      471
                                      5800
                                    
                                 
                              Nennenswerte Geschäfte in Waffen und Munition wurden nicht abgeschlossen. Es
                                 										mangelte dafür an dem nötigen Gelde, auch sind bei Auflösung des
                                 										Revolutionsheeres von den in Schanghai und Kanton angekauften Waffen viele in
                                 										den Nankinger Depots abgegeben worden, so daß dort einiger Vorrat vorhanden ist.
                                 										Der Wert der durch den Zoll passierten Waffen und Munitionen betrug 8223 Hk.
                                 										Tls. Neben dem erlaubten Geschäft fand aber ein eifriger Schmuggel, besonders in
                                 										automatischen Pistolen, statt.
                              Die Nachfrage nach Maschinen und Maschinenteilen war gering. Der Wert der Einfuhr
                                 										belief sich auf 21141 Hk. Tls. Den Hauptanteil daran haben Maschinen der
                                 										elektrischen Industrie, die zum größeren Teile aus Deutschland stammen.
                              Uhren fanden für 6395 Hk. Tls Absatz. Taschenuhren
                              
                                 
                                 Textabbildung Bd. 328
                                 
                              kommen zum überwiegenden Teile aus der Schweiz.
                                 										Billige Wanduhren werden fast ausnahmslos aus Japan eingeführt.
                              Emaillierte Waren, besonders billige, finden guten Absatz. Sie bestehen
                                 										hauptsächlich aus Waschbecken, Bechern, Tellern, Tassen, Eimern usw.
                                 										Hauptlieferant ist Oesterreich-Ungarn, nächstdem kommen Hongkong, Deutschland
                                 										und Japan. Die Einfuhren der letzten vier Jahre stellen sich wie folgt: 1909:
                                 										10225, 1910: 10047, 1911: 17213, 1912: 37760 Hk. Tls.
                              Näh-, Strick- und Stickmaschinen verbessern ihren Markt dauernd. Besonders gut
                                 										eingeführt sind die Fabrikate der Singer Sewing Machine Company, die Lager in
                                 										allen größeren Plätzen unterhält und zahlreiche Agenten im Inland stationiert
                                 										hat. Die Einfuhr erreichte die Höhe von 10939 Hk. Tls. gegen 1545 für 1911, 2222
                                 										für 1010 und 2539 für 1909. Die Preise schwanken zwischen 80 bis 230 M das
                                 										Stück. Die erwähnte Gesellschaft gewährt sehr günstige Zahlungsbedingungen und
                                 										gibt selbst Maschinen gegen Teilzahlungen ab.
                              Eisenbahnwagen und Tender wurden überhaupt nicht eingeführt. Der Bedarf der
                                 										Tientsin–Pukou-Bahn ist für die nächste Zeit wohl gedeckt. Außerdem geht man
                                 										daran, in der eigenen, in Pukou bestehenden Werkstatt das Notwendige
                                 										herzustellen.
                              Lokomotiven wurden ebenfalls nicht eingeführt. Der Bedarf hierin ist auch
                                 										vorläufig gedeckt.
                              Motorwagen, Fahrräder und sonstige Fahrzeuge fanden für 7810 Hk. Tls. Eingang.
                                 										Die Aussichten für eine Besserung des Marktes, besonders soweit Automobile und
                                 										Fahrräder in Frage kommen, sind sehr gering, weil in den größeren Plätzen nur
                                 										wenige und auf dem platten Lande überhaupt keine für diese Gefährte
                                 										benutzbaren Straßen vorhanden sind. Bei den außerordentlich zahlreichen, eng
                                 										gezogenen Wasserverbindungen ist mit der Anlage von Straßen und Verbindungswegen
                                 										im großen Stile, der Vorbedingung für die Einführung von Motorfahrzeugen, nicht
                                 										zu rechnen.
                              (Bericht des Kaiserl. Konsulats in Nanking.)
                              
                           
                              Verwendung von Gasmaschinen in Japan.
                              In Japan ist für zahlreiche Betriebe mit guter Verbindung zum Meere für den
                                 										Kohlentransport eine Gasmaschinenanlage häufig die rentabelste Art der
                                 										Krafterzeugung. Während Kleinmotoren bis zu 25 PS.
                                 										bereits so billig im Lande hergestellt werden, daß ausländische Fabrikate bei
                                 										dem gestaffelten Zoll, der für niedrige Stückgewichte am höchsten ist, nur
                                 										ausnahmsweise noch eingeführt werden können, konkurrieren eingeführte und im
                                 										Lande verfertigte Motoren scharf in den Größen von etwa 25 bis 50 PS. Bei Motoren über 50 PS. hat noch
                                 										das fremde Fabrikat den Vorrang. Die Einfuhr in Gasmotoren für flüssigen und gasförmigen Brennstoff sowie
                                 										Heißluftmotoren betrug 1912 2,91 Millionen Mark, wovon England für 2,07
                                 										Millionen Mark, Deutschland für 349300 M, Schweden für 239700 M, die Vereinigten
                                 										Staaten für 116000 M, Frankreich für 108000 M lieferten. Der deutsche Import ist
                                 										zugunsten des englischen um 146500 M gegen das Vorjahr zurückgegangen.
                              Gaskompressoren wurden für 893000 M eingegeführt;
                                 										abgesehen von Aufträgen für 46500 M, die auf Deutschland kamen, teilten sich die
                                 										Vereinigten Staaten und England in die Einfuhr.
                              
                                 
                                 Textabbildung Bd. 328
                                 
                              
                              Gasanstalten sind in den letzten Jahren in mehreren größeren Städten
                                 										errichtet worden und mit der Ausbreitung ihres Abnehmerkreises erweitert sich
                                 										schnell der Bedarf an Gaszählern. Einfache Apparate
                                 										dieser Art werden zwar bereits, teilweise in Nebenbetrieben der Gasanstalten
                                 										selbst, im Lande verfertigt, trotzdem besteht aber Nachfrage nach importierten,
                                 										die im vergangenen Jahre für 674000 M eingeführt wurden. Die Einfuhr hatte im
                                 										Vorjahre zwar 1,6 Millionen Mark betragen, der Rückgang dürfte aber wohl weniger
                                 										auf Abnahme der Nachfrage als auf starkes Auffüllen der Lager bei den
                                 										Gasfabriken und Importeuren vor Inkrafttreten des Zolltarifs zu suchen sein.
                                 										Deutschland ist mit einer Einfuhr von nur 43000 M gegenüber 325000 M und 308000
                                 										M von den Vereinigten Staaten und England noch nicht in dieses Geschäft
                                 										hineingekommen. Glühstrümpfe wurden nur 129009 Stück im Werte von 36000 M, fast
                                 										¾ von England, eingeführt. Bei dem Vorsprung, den die Elektrizitätswerke durch
                                 										ihre frühere Errichtung vor den Gaswerken haben, ferner bei der leichten Bauart
                                 										der Häuser, die auch ohne die häufigen Erdbeben durch Gehen allein stark
                                 										erschüttert werden, und bei der fast alleinigen Verwendung von Holz als
                                 										Baumaterial hat die Gasglühlichtbeleuchtung geringere Aussichten als die
                                 										elektrische.
                              (Aus einem Bericht des Handelssachverständigen bei dem
                                 										Kaiserl. Generalkonsulat in Yokohama.)
                              
                           
                              Baltische Ausstellung Malmö 1914.
                              Das Interesse der deutschen Industrie an der nächstjährigen großen
                                 										internationalen Ausstellung in Malmö ist erfreulicherweise ein sehr großes. Die
                                 										Anmeldungen sind so zahlreich eingegangen, daß der deutsche Ausstellungspalast,
                                 										der ursprünglich mit 15000 qm Größe angenommen war, entfernt nicht mehr dem
                                 										Bedürfnis genügt, vielmehr erheblich erweitert werden muß. Der Deutsche
                                 										Generalkommissar hat daher Erweiterungsbauten von ca. 7000 qm in Auftrag
                                 										gegeben. Um nun aber endgültig disponieren zu können, ist als Schlußtermin für
                                 										die Anmeldungen der 15. Oktober d. J. bestimmt worden. Dieser Zeitpunkt muß auch
                                 										aus dem Grunde eingehalten werden, damit die vielfachen Wünsche der Aussteller
                                 										bei der Platzverteilung berücksichtigt werden können. Anmeldungen nimmt entgegen
                                 										und Auskünfte erteilt das Deutsche Generalkommissariat in Berlin,
                                 										Von-der-Heydt-Straße 2.
                              ☞ Die beigefügten Prospekte der Firmen
                              
                                 Deutsche Prometheus-Hohlrostwerke G. m b. H. in
                                    											Hannover,
                                 
                              J. C. Eckardt in Stuttgart-Cannstatt und Steinle & Härtung in Quedlinburg
                              empfehlen wir der geneigten Beachtung unserer Leser.
                              
                                 
                                 Textabbildung Bd. 328