| Titel: | Bücherschau. | 
| Fundstelle: | Band 328, Jahrgang 1913, S. 704 | 
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                        Bücherschau.
                        Bücherschau.
                        
                     
                        
                           Mechanische Grundlagen des
                                 										Flugzeugbaues. Von Professor A. Baumann,
                              									Stuttgart. I. und II. Teil; Bd. 10 und 11 der Sammlung: Luftfahrzeugbau und
                              									-Führung. Teil I 154 Seiten, Teil II 114 Seiten. Berlin und München. R. Oldenbourg,
                              									Preis jedes Bandes geb. M 4,–.
                           Die von Hauptmann Neumann, dem Direktor der Deutschen
                              									Luftfahrerschule in Adlershof herausgegebene Sammlung zeigt mit dem vorliegenden
                              									Werke wirklich das ernste Bestreben, in leicht verständlicher, aber doch absolut
                              									exakter Weise alles Wissenswerte über das große Gebiet der Luftfahrt
                              									zusammenzufassen. Es war ein außerordentlich glücklicher Griff, die reichen
                              									konstruktiven Erfahrungen des Prof. Baumann von der
                              									Königl. Technischen Hochschule, Stuttgart, die sich auf eine lange
                              									Laboratoriumspraxis und auf eingehende theoretische Untersuchungen stützen, in den
                              									Dienst der guten Sache zu stellen und in den beiden Bändchen 10 und 11 der Sammlung
                              									niederzulegen. Der Verfasser hat es verstanden, in einer flüssigen, liebenswürdigen
                              									Manier die mechanischen Grundlagen des Flugzeugbaues so zu behandeln, daß das
                              									Studium des Werkes wirklich Freude bereitet; so anregend sind die theoretischen
                              									Grundlagen durch Beispiele aus der Praxis unterstützt, so zweckmäßig weiß der
                              									Verfasser den Blick des Lesers immer wieder auf die Praxis hinzulenken, um hierdurch
                              									die Theorie zu erläutern.
                           Im ersten Teil wird der Luftwiderstand nach den neuesten Anschauungen behandelt und
                              									der Hinweis auf die von Kármàn aufgestellte Wirbeltheorie
                              									und die gleichzeitige Erwähnung (Fig. 8) einer im Wind stehenden Flagge ist z.B. ein
                              									Beweis dafür, wie der Verfasser seine Aufgabe anfaßt und das Gebiet mit gutem Erfolg
                              									dem Verständnis des Lesers näher bringt. Er begnügt sich nicht mit der Aufzählung
                              									der einzelnen Gleichungen usw., sondern stellt an Hand instruktiver Beispiele
                              									bestehender Apparate den Wert der einzelnen Theorien in Vergleich.
                           Nachdem dann der Arbeitsaufwand zum Schweben erörtert ist, wird auf die Besprechung
                              									der fertigen Maschine eingegangen. Die veränderlichen Gewichte und Schraubenkräfte
                              									werden auf Grund der Erfahrungen mit genügenden Hinweisen abgeschätzt; das
                              									Verhalten des Flugzeuges bei auf- und absteigender Flugbahn zunächst bei ruhiger
                              									Luft, dann bei Wirbelströmungen besprochen; hierauf wird der Gleitflug behandelt und
                              									zum Schluß alles in kurzen Sätzen nochmals zusammengefaßt.
                           Bei den nächsten beiden Kapiteln kommen die reichen Erfahrungen des Verfassers
                              									besonders zur Geltung, mit denen die Konstruktionsmaterialien und das
                              									Zusammenarbeiten von Schraube und Motor besprochen werden. Gerade diese Kapitel sind
                              									daher dem Fachmann besonders ans Herz zu legen.
                           Sind so im I. Teil alle Einzelheiten besprochen, die für die Konstruktion des
                              									Flugzeuges maßgebend sind, so befaßt sich der II. Teil mehr mit dem Fliegen selbst.
                              									Das Anfahren und die Landung werden eingehend behandelt, im letzteren Kapitel
                              									natürlich auch die zur Aufnahme der Landungsstöße getroffenen Vorrichtungen, worauf
                              									zu den Steuerungen übergegangen wird, welches Kapitel sehr zum Vorteil des Werkes
                              									wesentlich eingehender behandelt ist, als dies in anderen Büchern der Fall. Das
                              									Motordrehmoment und die ganze Praxis des Fluges ist die natürliche Folgerung aus dem
                              									Vorhergehenden.
                           Den Schluß des Werkes bilden dann „die Einzelteile des Flugzeuges“ und hier
                              									werden wieder dem Konstrukteur wie auch dem Studierenden wichtige Anhaltspunkte
                              									gegeben, deren Wert nicht hoch genug einzuschätzen ist.
                           Wenn es dann nach dieser Besprechung noch nötig ist, so möge betont werden, daß das
                              										Baumannsche Werk wohl eins der besten Einführungs-
                              									und Nachschlagewerke auf dem Gebiete der Flugtechnik darstellt.
                           Paul Béjeuhr.
                           Grundlagen der
                                 										Differentialgeometrie. Von J. Knoblauch. Leipzig
                              									1913. B. G. Teubner. Preis geh. M 18, –, geb. M 20,–.
                           Der Verfasser liefert eine systematische Darstellung der Elemente der
                              									Differentialgeometrie, indem er sich nicht der gewöhnlichen Methoden der Analysis
                              									bedient, sondern die Differentiationen durch andere, mit der Natur der Gebilde enger
                              									verknüpfte Operationen ersetzt, die er geometrische Differentiationen nennt. Um die
                              									Reichhaltigkeit des Inhaltes anzudeuten, seien die Ueberschriften der einzelnen Abschnitte hier
                              									mitgeteilt: I. Einführung in die Theorie der Raumkurven. II. Grundbegriffe und
                              									Grundformeln der Flächentheorie. III. Die Normalkrümmung und das Krümmungsmaß. IV.
                              									Grundformeln der Theorie der Tangentialkrümmung. V. Grundlagen der Theorie der
                              									binären Differentialformen. VI. Die drei Fundamentalgleichungen. VII. Besondere
                              									Kurven und Koordinatensysteme auf einer Fläche. VIII. Die Einheitskugel. Einführung
                              									in die Theorie der Strahlensysteme. Geradlinige Flächen. IX. Spezielle Flächen, die
                              									mit einer gegebenen zusammenhängen. X. Aufgaben der Biegungstheorie. XI. Allgemeine
                              									Theorie der Kurven und Kurvennetze auf einer Fläche. XII. Invarianten und
                              									Kovarianten von gegebener Ordnung. XIII. Die Weingartenschen Gleichungen in der
                              									Theorie der Strahlensysteme. XIV. Spezielle Sätze und Aufgaben der
                              									Flächentheorie.
                           E. Jahnke.
                           Reibungs- und Einzelwiderstände
                              									in Warmwasserheizungen. Heft I der Beihefte zum
                              									Gesundheits-Ingenieur, Reihe I, Arbeiten aus dem Heizungs- und Lüftungsfach. Mit 20
                              									Tafeln. Herausgegeben von Dr. techn. K. Brabbée,
                              									Professor a. d. Technischen Hochschule zu Berlin. München. R. Oldenbourg.
                           In dem vorliegenden Buch sind die zahlreichen Untersuchungen von Reibungs- und
                              									Einzelwiderständen in Warmwasserheizungen beschrieben, welche in der Prüfungsanstalt
                              									für Heizungs- und Lüftungseinrichtungen der Kgl. Technischen Hochschule zu Berlin
                              									ausgeführt wurden. Die Versuchsergebnisse sind in einer Reihe Zahlentafeln, Tabellen
                              									und Hilfsblättern zur Verwertung in der Praxis zusammengestellt. Der erste Teil des
                              									Buches behandelt die Bestimmung der Reibungswiderstände von Muffen und Siederohren.
                              									Für die Untersuchungen von Muffenrohren fand kaltes Wasser (im Mittel von 15° C)
                              									Verwendung. Als Versuchsgegenstände dienten 24 verschiedene handelsgängige
                              									Verbandsrohre, mit denen 200 Einzelversuche angestellt wurden. Die Untersuchungen
                              									von Siederohren bei Verwendung von kaltem Wasser (im Mittel 18° C) erstreckten sich
                              									auf Siederohre von 57 bis 131 mm lichter Weite. Außer diesen mit kaltem Wasser
                              									angestellten Versuchen wurden auch noch solche mit Wasser von 15 bis 90° C
                              									ausgeführt. Dann folgt eine Zusammenstellung der für Muffen- und Siederohre bei
                              									Verwendung 70-gradigen Wassers gültigen Formeln Hieran schließen sich Betrachtungen
                              									über die Untersuchungen in der Nähe der Grenzgeschwindigkeit (Uebergangsgebiet). Die
                              									sich hierauf erstreckenden Versuche wurden mit kaltem und warmem Wasser
                              									durchgeführt. Das Ergebnis war, daß die Poiseuillesche
                              									Gleichung nur bei sehr kleinen Geschwindigkeiten anzuwenden ist. Weiter wurde die
                              									Grenze festgestellt, von der ab das Poiseuillesche Gesetz
                              									durch die neu ermittelten Beziehungen zu ersetzen ist. Die abgeleiteten Formeln
                              									wurden benutzt zur Herstellung von Hilfsblättern, die gestatten, bei einem
                              									angenommenen Temperaturunterschied und bei einem gegebenen Druckfall für 1 m Rohr,
                              									die unmittelbare Feststellung der für eine bestimmte Wärmemenge notwendigen
                              									Durchmesser abzulesen. Ebenso läßt sich aus den Hilfsblättern bei gewählten
                              									Rohrdurchmessern und gegebener Wärmemenge der Druckverlust für 1 m Rohr (in kg bzw.
                              									in mm WS) ablesen. Weiter zeigen die Hilfsblätter auch die in jedem Rohr bei der
                              									gemessenen Wärmemenge auftretende Geschwindigkeit und ermöglichen bei einem
                              									gegebenen Wert der Summe der Einzelwiderstände, die unmittelbare Ablesung des
                              									Druckverlustes in mm WS.
                           Der zweite Teil des Buches behandelt die Untersuchungen über die Größe der
                              									Einzelwiderstände in Warmwasserheizungen. Als Versuchsgegenstände dienten
                              									verschiedene Arten Ventile, Hähne, Absperrschieber, Flanschenschieber, Bogenstücke
                              									sowie Radiatoren und Gliederkessel verschiedener Bauart, mit wechselseitigem und
                              									gleichseitigem Anschluß, in einem Stromkreis.
                           Aus den angestellten Versuchen ergab sich, daß der Widerstand der gebräuchlichsten
                              									Ventile größer ist als bisher angenommen wurde. An Hand einer tabellarischen
                              									Zusammenstellung der durch die Versuche ermittelten Widerstandszahlen wird
                              									weiter nachgewiesen, daß auch die Widerstände der Hähne, und zwar insbesondere bei
                              									kleinen Anschlüssen erhebliche sind und bisher zu gering eingeschätzt wurden.
                              									Drosselklappen kleiner lichten Weiten weisen ebenfalls erhebliche Widerstände auf.
                              									Andererseits ergaben die Versuche, daß gut hergestellte Muffenverbindungen so
                              									geringe Widerstände aufweisen, daß diese im allgemeinen zu vernachlässigen sind.
                              									Vorsichtshalber kann, falls bei 11 und 14 mm weiten Rohren Muffen in größerer Zahl
                              									vorhanden sind, ihre Widerstandszahl mit ξ = 0,3
                              									berücksichtigt werden.
                           Bei den Untersuchungen von Heizkörpern, für die vorwiegend National-Radiatoren und
                              									Strebel- und National-Kessel benutzt werden, wurde festgestellt, daß auch die
                              									Widerstände der Heizkörper und Kessel das quadratische Gesetz befolgen.
                           Das Ergebnis der Untersuchungen war weiter, daß bei Heizkörpern von 10 bis 15
                              									Gliedern der Einfluß der Elemente und Säulenzahl, sowie derjenige der
                              									Heizkörperhöhen verschwindet. Bei kurzen Radiatoren ergab sich, daß die
                              									Widerstandszahl, wenn auch nicht sehr bedeutend, wächst. Im letzten Abschnitt des
                              									zweiten Teiles wird auf die Untersuchung der Einzelwiderstände bei der Trennung und
                              									dem Zusammentreffen der Stromkreise eingegangen. Zu den Versuchen fanden T-Stücke,
                              									Kreuzstücke, Verteiler- und Sammelstutzen Verwendung. Die Widerstandszahlen für die
                              									untersuchten T-Stücke sind tabellarisch zusammengestellt, geordnet nach dem
                              									Geschwindigkeitsverhältnis, so daß es ermöglicht wird, alle Widerstandszahlen der
                              									überhaupt in der Praxis vorkommenden T-Stücke durch Interpolation zu finden.
                           Der vorstehend nur kurz angedeutete Inhalt des für jeden Heizungsingenieur wertvollen
                              									Buches, gibt wieder ein Zeugnis von der Arbeitsamkeit und dem wissenschaftlichen
                              									Streben der Prüfungsanstalt für Heizungs- und Lüftungseinrichtungen der Kgl.
                              									Technischen Hochschule zu Berlin.
                           Otto Brandt.
                           Untersuchungen über die
                                 										Längenänderungen von Betonprismen beim Erhärten und infolge von
                                 										Temperaturwechsel. Von Prof. Rudeloff und
                              									Dr.-Ing. Sieglerschmidt. Deutscher Ausschuß für
                              									Eisenbeton Heft 23. Berlin 1913. Wilhelm Ernst & Sohn. Preis geh. M 5,60.
                           Diese Untersuchungen sind im Auftrage des Königlichen Bauamtes II für den Masurischen
                              									Kanal zu Insterburg zwecks Erprobung und Auswahl des zu Eisenbetonschleusen zu
                              									verwendenden Materials ausgeführt worden. Die Probekörper bestehen aus Betonprismen
                              									von 20 × 20 × 75 cm Abmessungen mit einem zylindrischen Hohlraum im Kern. In diesem
                              									Hohlraum, der nicht ganz, bis unten herunterreicht, steckt ein an Durchmesser
                              									kleineres oben mit einer Platte verschlossenes Messingrohr, das in dem unteren Teil
                              									des Betonprismas gut einbetoniert ist. Außerdem sind in die obere Fläche des Prismas
                              									drei Stifte eingelassen, die um eine gewisse Länge aus dem Beton herausragen. Die
                              									Längenänderungen des Probekörpers werden dann unter Berücksichtigung der
                              									Wärmedehnung von Rohr und Stiften mit Hilfe einer Mikrometerschraube nach Martens gemessen. Die Versuche erstrecken sich auf die
                              									Längenänderungen beim Entformen, Erhärten, Wassertränken, Trocknen, Erwärmen und
                              									Abkühlen und auf den Verlauf der Längenänderungen für die erwärmten und gefrorenen
                              									Proben beim weiteren Erhärten des Betons an der Luft. Die umfangreichen
                              									Beobachtungen sind an Hand von Schaubildern besprochen, in Tabellen zusammengestellt
                              									und auch allgemein in Worte zusammengefaßt.
                           Da diese Untersuchungen als Grundlage zur Beurteilung des Materials zu
                              									Eisenbetonbauten dienen sollen, so sei hier darauf hingewiesen, daß diese Ergebnisse
                              									nur Anwendung finden können auf reine Beton-, aber nicht auf
                              									Eisenbetonkonstruktionen, da die Eiseneinlagen im Eisenbeton erheblich die
                              									voruntersuchten. Längenänderungen beeinflussen würden.
                           Ewerding.
                           
                        
                           
                           Bei der Redaktion eingegangene Bücher.
                           Lehrbuch des Maschinenbaues. Herausgegeben von
                              									Karl Esselborn. Erster Band: Materialienkunde, Festigkeitslehre, Maschinenzeichnen,
                              									Maschinenelemente, Kolbenmaschinen, Windmotoren und Kreiselmaschinen, Dampfkessel
                              									und Gasgeneratoren. Bearbeitet von den Professoren L. Klein und Dr.-Ing. A.
                              									Nachtweh, sowie Dipl.-Ing. J. Maercks. Mit 802 Abb. und ausführlichem Sachregister.
                              									Leipzig 1911. Wilhelm Engelmann. Preis geh. 20 M, geb. 22 M.
                           – Zweiter Band: Dynamomaschinen und Elektromotoren, Hebemaschinen, Baumaschinen,
                              									Wasserkraftanlagen, Bearbeitungsmaschinen. Bearbeitet von R. Bachmann, W. Kübler, W.
                              									Lindboe, A. Nachtweh, H. Weihe. Mit 1028 Abb. und ausführlichem Sachregister.
                              									Leipzig und Berlin 1913. Preis geh. 30 M, geb. 32 M.
                           Encyclopedie de Science Chimique Appliquée. Publiée
                              									sous la Direction de C. Chabrié. Paul Sabatier La Catalyse en Chimie Organique.
                              									Paris & Liége 1913. Ch. Béranger Editeur. 12,50 frcs.
                           Die Luft im Lichte der Lüftungstechnik. Von Johannes
                              									Kelling, Dipl.-Ing. in Wien. Mit 9 Abb. Halle a. S. 1913. Carl Marhold. Preis geh.
                              									1,80 M.
                           Aus Natur und Geisteswelt. Sammlung
                              									wissenschaftlichgemeinverständlicher Darstellungen. 300 Bändchen. Die Luftfahrt. Ihre wissenschaftlichen Grundlagen und
                              									technische Entwicklung von Dr. Raimund Nimfuhr in Wien. Dritte Auflage bearbeitet
                              									von Dr. Fritz Huth in Berlin. Mit 60 Abb. Leipzig und Berlin 1913. B. G. Teubner.
                              									Preis geh. 1 M, geb. 1,25 M.
                           Aus Natur und Geisteswelt. 428. Bändchen: Die wirtschaftlichen Organisationen. Von Dr. Emil
                              									Lederer, Privatdozent an der Universität Heidelberg. Leipzig und Berlin 1913. B. G.
                              									Teubner. Preis geh. 1 M, geb. 1,25 M.
                           Leitfaden der Ornamentik. Einführung in die Geschichte,
                              									Entwicklung und charakteristischen Formen der Verzierungsstile aller Zeiten. Von F.
                              									Kanitz. Siebente Auflage, neu bearbeitet von Prof. Dr. Hans W. Singer. Mit 145 Abb.
                              									Leipzig. J. J. Weber. Preis geb. 3 M.
                           Die statisch unbestimmten Systeme des Eisen- und
                                 										Eisenbetonbaues. Berechnet aus der Formänderungsarbeit und aus den
                              									Formänderungen selbst von Dr.-Ing. Friedrich Hartmann. Mit 353 Abb. Berlin 1913.
                              									Wilhelm Ernst & Sohn. Preis geh. 8 M, geb. 8,80 M.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 328
                              
                           
                        
                           
                           Wirtschaftliche Rundschau.
                           
                              Bergbau und Hüttenbetrieb Oesterreichs 1912.
                              Nach der Statistik des Bergbaues in Oesterreich für das Jahr 1912 belief sich der
                                 										Gesamtwert der Bergbauprodukte Oesterreichs im Jahre 1912 auf 352545531 Kronen
                                 										und derjenige der Hüttenprodukte auf 179212612 Kronen. Gegenüber dem Vorjahr hat
                                 										der Wert der Bergbauprodukte um 32438136 Kronen und derjenige der Hüttenprodukte
                                 										um 23543503 Kronen zugenommen.
                              Im einzelnen gestalteten sich die Erträge an Bergbauprodukten in den Jahren 1912 (und 1911) folgendermaßen: Golderz
                                 										301920 (296470) dz, Silbererz 217935 (241428) dz, Quecksilbererz 1117797
                                 										(1110183) dz, Kupfererz 173537 (109740) dz, Eisenstein 29266857 (27658147) dz,
                                 										Bleierz 279515 (238453) dz, Zinkerz 346747 (321657) dz, Zinnerz 6056 (9435) dz,
                                 										Antimonerz 45200 (2700) dz, Uranerz 108,94 (57,85) dz, Wolframerz 659,3 (454)
                                 										dz, Schwefelerz 139962 (158052) dz, Manganerz 124707 (159537) dz, Graphit 453748
                                 										(415993) dz, Asphaltstein 42341 (17402) dz, Braunkohle 262836895 (251526008) dz,
                                 										Steinkohle 157978895 (144875502) dz.
                              Die Hüttenproduktion wies in den verschiedenen Zweigen
                                 										nachstehende Mengen auf: Gold 203,51 (205,34) kg, Silber 49355,02 (50244,4) kg,
                                 										Quecksilber 7625,55 (7041,24) dz, Kupfer 30572 (17605) dz, Frischroheisen
                                 										14731944 (13298934) dz, Gußroheisen 2866561 (2662548) dz, Blei 199934 (180970),
                                 										Bleiglätte 3006 (3185) dz, Zink 172979 (157663) dz, Zinn 134,03 (151,36) dz,
                                 										Wismuthaltige Glätte – (44), Antimonoxyd 130 (–), Uranpräparate 54,16 (6826)
                                 										dz, Eisenvitriol 400 (–) dz, Kupfervitriol 8839 (7672) dz, Mineralfarben
                                 										29596 (29024) dz.
                              
                           
                              Versorgung von Schiffen mit Heizöl in Kapstadt.
                              Der zwischen der British Imperial Oil Company (South Africa) Ltd. und der
                                 										südafrikanischen Bundesregierung geschlossene Vertrag, betr. die Errichtung von Tanks zur Aufnahme von Heizöl für
                                 										Schiffsfeuerung in Kapstadt, den Bau von zweckentsprechenden Zuleitungen und die
                                 										allgemeine Betriebsgestaltung ist während der letzten Tagung des
                                 										Bundesparlaments von diesem genehmigt worden und hat vor kurzem die Sanktion des
                                 										Generalgouverneurs erhalten.
                              Die Dauer des Vertrags ist zunächst auf 25 Jahre festgesetzt worden, und es ist
                                 										vorgesehen, daß die Gesellschaft spätestens am 1. Juli 1915 den Betrieb beginnen
                                 										muß.
                              Das Heizöl will die Gesellschaft aus Aegypten und Burma beziehen. Preise und sonstige Lieferungsbedingungen des in Kapstadt nach Eröffnung des Betriebs
                                 										erhältlichen Brennstoffs können Interessenten, wie der Vertreter der
                                 										Gesellschaft angegeben hat, bei deren Hauptverwaltung in London E. C. Exchange
                                 										Chambers 24 und 28 St. Mary Axe in Erfahrung bringen.
                              Die Gesellschaft beabsichtigt nicht, noch in anderen Hafenorten des
                                 										südafrikanischen Bundesgebiets Anlagen zur Versorgung von Schiffen mit Heizöl zu
                                 										errichten.
                              (Bericht des Kais. Generalkonsulats in Kapstadt.)
                              
                                 
                                 Textabbildung Bd. 328
                                 
                              
                           
                              
                              Einfuhr von Kleineisenwaren in Aleppo 1912.
                              Kleineisenwaren, als Baubeschläge, Werkzeuge,
                                 										Schlösser usw., lieferte im Jahre 1912 nach Aleppo größtenteils Deutschland. Nur
                                 										gewisse Sorten kamen aus Frankreich, England und Amerika. Der Verbrauch war
                                 										bedeutender als bisher, was den Bauten der Bagdadbahn und der allgemeinen
                                 										Bautätigkeit zuzuschreiben ist. England lieferte wie bisher Weißblechbassins,
                                 										verzinkte Kübel, Schuhsohlenbeschläge, Servierbretter, gewisse Sorten Ketten und
                                 										Schlösser. Feilen lieferte vor allem Frankreich, auch Deutschland, welches
                                 										sonstige Eisenwaren, wie Flaschenzugrollen, Holzkohlenroste, Schlösser,
                                 										Fensterbeschläge, Werkzeuge und anderes lieferte. Packfeilen wurden als Ersatz
                                 										für italienische aus Deutschland bezogen, doch sind nunmehr die Aufträge wieder
                                 										nach Italien gegangen, da dort die Preise bedeutend billiger sind.
                              (Aus einem Berichte des Kaiserl. Konsulats in Aleppo.)
                              
                           
                              Absatz von landwirtschaftlichen Maschinen in
                                 										Rußland.
                              Der Geschäftsgang in landwirtschaftlichen Maschinen in Südrußland im Jahre 1912
                                 										war im großen und ganzen ungünstig infolge des unbefriedigenden Ausfalls der
                                 										Ernte. Aus Deutschland werden hauptsächlich bezogen: Pflüge, Eggen und andere
                                 										Ackergeräte. Säe- und Dreschmaschinen sowie Schrotmühlen. Rußland liefert
                                 										gleichfalls Pflüge, Göpel, Häckselmaschinen, Getreideputzmühlen und
                                 										Mähmaschinen. In Erntemaschinen, insbesondere Selbstbindern, beherrschen die
                                 										Amerikaner den Markt infolge ihrer erheblich niedrigeren Preise. Desgleichen
                                 										kommen Maismühlen und Maissäemaschinen, soweit sie nicht hier hergestellt
                                 										werden, ausschließlich aus Amerika. Neuerdings erringen die deutschen
                                 										Motorfabriken große Erfolge infolge ihrer soliden Arbeit; jedoch der
                                 										Massenumsatz auf diesem Gebiete fällt noch den Amerikanern zu, deren Motore
                                 										bedeutend billiger sind. Daneben macht sich schon die russische
                                 										Rohölmotorindustrie bemerkbar und ebenfalls die schwedische. In Dreschmaschinen,
                                 										Häckselmaschinen usw. ist angeblich das englische Erzeugnis an Qualität dem
                                 										deutschen noch überlegen. Die russische Erzeugung an landwirtschaftlichen
                                 										Maschinen nimmt von Jahr zu Jahr zu, vor allem in folgenden Artikeln: Pflügen,
                                 										einfachen Säemaschinen für Getreide und Mais, Maismühlen,
                                 										Getreidereinigungsmaschinen, Gras- und Getreidemähern ohne Selbstbindung,
                                 										einfachen Dreschmaschinen für Hand- und Göpelantrieb und Motoren.
                              (Aus einem Berichte des Kais. Generalkonsulats in Odessa.)
                              
                           
                              Bedarf des Auslandes.
                              Belgien.Lastenhefte (cahier des charges) können vom Bureau des
                                          													adjudications in Brüssel, rue des Augustins 15, bezogen
                                          												werden. Lieferung von 12 Güterwagen von 10 t und 3 Personenwagen, davon 1 Wagen 1. und 2 Wagen 2.
                                 										Klasse. 8. November 1913, 10 ½ Uhr. Ministère des Colonies in Brüssel, rue des
                                 										Ursulines 27. Eingeschriebene Angebote zum 5. November. Lastenheft Nr. 3795.
                              Niederlande. Lieferung verschiedener Gegenstände. 4.
                                 										November 1913, 2 Uhr. Niederländisches Kolonialministerium im Haag: Lieferung
                                 										nachstehender Gegenstände: Besteck Lit. D. 19: Flußeiserne Schraubenbolzen,
                                 										Deckschrauben,
                              
                                 
                                 Textabbildung Bd. 328
                                 
                              Unterlegeringe, schweißeiserne und stählerne
                                 										geschnittene Muttern; Besteck Lit. E. 19: 110650 kg flußeiserne und verzinkte
                                 										flußeiserne Nietnägel und 77955 kg schweißeiserne Nietnägel; Besteck Lit. F. 19:
                                 										leichte Eisenbahnschienen und Laschplatten; Besteck Lit. G. 19: der eiserne
                                 										Oberbau nebst Zubehör für 4 Brücken für den gewöhnlichen Verkehr; Besteck Lit.
                                 										H. 19: Verzinktes eisernes Telegraphen- und Telephonmaterial; Besteck Lit. J.
                                 										19: Verzinkter Eisendraht; Besteck Nr. 608: 564000 flußeiserne Hakenbolzen;
                                 										Besteck Nr. 609: 303500 verzinkte flußeiserne Tirefonds.
                              Die Bestecke liegen auf dem Technischen Bureau des Kolonialministeriums zur
                                 										Einsicht aus und sind gegen Erstattung der Kosten bei der Firma Mart. Nyhoff im
                                 										Haag, lange Voorhout 9, erhältlich.
                              Die Kosten betragen: je 2,50 fl. für die Bestecke Lit. G. 19 und Lit. H. 19; je 1
                                 										fl für die Bestecke Lit. D. 19, Lit. E. 19, Lit F. 19, Lit. J. 19, Nr. 608 und
                                 										609.
                              Die Einschreibungsbillette müssen am Verdingungstage vor 2 Uhr mittags in einem
                                 										dafür bestimmten verschlossenen Kasten im Kolonialministerium (Technisches
                                 										Bureau) eingeliefert sein.
                              Bulgarien. Lieferung von 7 dreiachsigen Postwagen und
                                    											Zubehör. Für die von der Kreisfinanzverwaltung in Sofia
                                 										ausgeschriebene, auf den 10. November 1913 anberaumte Vergebung sind die
                                 										Lastenhefte, Pläne usw. eingegangen und liegen im „Reichsanzeiger“
                                 										aus.
                              Serbien. Schriftliche Verdingung behufs Lieferung von Eisenbahnmaterial, und zwar: 14521 t
                                 										Schienen, 1178 t Laschen, 646 t Unterlagsscheiben. Direktion für
                                 										Eisenbahn-Neubauten in Belgrad. 24. Oktober/6. November 1913.
                                 										Sicherheitsleistung 320000 Dinar. Bedingungen sind bei obiger Direktion
                                 										erhältlich.
                              Türkei. Lieferung von tragbaren Holzbaracken in
                                    											Zeltform, die in Tropengegenden verwendet werden können und der
                                 										Feuchtigkeit widerstehen. Kriegsministerium in Konstantinopel. Angebote unter
                                 										Beifügung von Entwürfen an die Direktion der Bauten bei dem genannten
                                 										Ministerium.
                              Belgien. Lieferung von 4700 Kuppelhaken, 2000 Federgehängen, 10000 Notketten und 9000 vollständigen Spannvorrichtungen für Lokomotiven, Tender und Wagen.
                                 										27 Lose. Demnächst. Hotel de ville in Antwerpen.
                              
                                 
                                 Textabbildung Bd. 328