| Titel: | Bücherschau. | 
| Fundstelle: | Band 328, Jahrgang 1913, S. 719 | 
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                        Bücherschau.
                        Bücherschau.
                        
                     
                        
                           Der Bau der Wolkenkratzer.
                              									Kurze Darstellung auf Grund einer Studienreise für Ingenieure und Architekten. Von
                              										Otto Rappold, Regierungsbaumeister in Stuttgart. Mit
                              									307 Abbildungen und 1 Tafel. München und Berlin 1913. R. Oldenbourg. Preis geb. M
                              									12,–.
                           Nach einer kurzen Einleitung, in welcher der Leser mit den Abmessungen und der
                              									Architektur der bedeutendsten Wolkenkratzer bekannt gemacht wird, behandelt
                              									Verfasser die Gründe, die für die Entstehung von Wolkenkratzern ausschlaggebend
                              									waren. In den folgenden Kapiteln geht Verfasser näher auf die Bauweise derselben
                              									ein. Besonderes Interesse erwecken die Mitteilungen über die Fundation und den
                              									Eisenaufbau, sowie die Verschiedenartigkeit der Deckenkonstruktionen der
                              									Wolkenkratzer. Zum Schluß werden noch Wolkenkratzer aus Eisenbeton besprochen, die
                              									bis jetzt allerdings noch nicht so hoch ausgeführt werden wie in Eisen.
                           Zahlreiche technische Einzelheiten über amerikanische Konstruktionen und Bauweisen
                              									werden mitgeteilt und durch gute Abbildungen erläutert. Wenn auch vorerst bei uns
                              									derartige hohe Gebäude nicht gebaut werden, so dürfte doch die Kenntnis der
                              									amerikanischen Bauweisen für die Architekten und Ingenieure der alten Welt nicht
                              									ohne Interesse sein; von diesem Standpunkt aus wird das Werk, das noch dazu fesselnd
                              									geschrieben ist, sicherlich viele Freunde erhalten.
                           A. Marx, Dipl.-Ing.
                           Freileitungsbau, Ortsnetzbau. Von
                              									F. Kapper. VIII und 370 Seiten. München und Berlin 1913.
                              									R. Oldenbourg.
                           Das Spezialgebiet des Freileitungsbaues hat in wenigen Jahren eine ungeahnt große
                              									Bedeutung gewonnen, da fast ganz Deutschland mit einem Netze von Freileitungen
                              									bedeckt worden ist. Um so empfindlicher machte es sich bemerkbar, daß in der
                              									einschlägigen Literatur so gut wie nichts darüber zu finden war. Es war deshalb ein
                              									verdienstliches Unternehmen des Verfassers, daß er versuchte, diesem Mangel durch
                              									ein wirklich umfassendes Werk abzuhelfen. Leider war der Zeitpunkt des Erscheinens
                              									für ein solches Buch wenig geeignet, denn die Normalien für Freileitungen waren
                              									schon fast seit einem Jahre in Umarbeitung, da sie den Bedürfnissen der Praxis nicht
                              									mehr entsprachen; als der Verfasser das Vorwort schrieb, waren die neuen Normalien
                              									bereits in der E. T. Z. veröffentlicht. In manchen Punkten kommt der Verfasser ihnen
                              									bereits entgegen, so z.B. wenn er empfiehlt, für Aluminium als höchste zulässige
                              									Spannung 7 kg/qmm festzusetzen. Leider werden aber durch die Kollision große Teile
                              									des Buches völlig entwertet. So vor allem das sehr umfangreiche Kapitel 3 mit seinen
                              									zahlreichen Zug- und Durchhangstabellen, ebenso auch die Kapitel 4, 5 und 6, und die
                              									mit diesen zusammenhängenden Angaben der übrigen Kapitel. Im Interesse der
                              									Verbreitung des Buches ist das lebhaft zu bedauern.
                           Der Berechnung der Einzelteile einer Freileitung ist in dem Buche mehr Raum gewidmet,
                              									als das Vorwort erwarten läßt, man könnte sogar sagen, zuviel Raum. Eine Kürzung
                              									gerade dieser Kapitel wäre recht gut möglich gewesen, und hätte anderen zugute
                              									kommen können. Die Zusammensetzung der Kräfte nach dem Parallelogramm, die
                              									Grundgesetze der Festigkeitslehre und ähnliches mehr konnten wohl als bekannt
                              									vorausgesetzt werden. Auch die Durchhangsberechnungen sind mit einer gar zu großen
                              									Ausführlichkeit behandelt. Welchen praktischen Zweck es z.B. hat, auszurechnen, bei
                              									welcher maximalen Beanspruchung die Durchhänge bei Zusatzlast und bei + 40° einander
                              									gleich werden, ist schwer einzusehen. Dagegen wäre eine Durchrechnung der neuerdings
                              									aufkommenden Mastfüße (Figuren 92/93) sehr erwünscht gewesen.
                           Die auffallendste Erscheinung bei der Lektüre des Buches ist der fast völlige Mangel
                              									an kritischer Sichtung der beim Freileitungsbau verwendeten Materialien. Es werden
                              									nacheinander alle vorkommenden Konstruktionen aufgeführt, ohne die Vorteile und
                              									namentlich die Nachteile der einzelnen hervorzuheben. So wird z.B. die große
                              									Vertikalkraft, die in der Stütze verstrebter Holzmasten auftritt, rechnerisch
                              									ermittelt, auch gesagt, daß sie unter Umständen den Mast aus dem Boden heben kann,
                              									ohne daraus den naheliegenden Schluß zu ziehen, daß aus diesem Grunde verstrebte
                              									Mäste eben nicht verwendet werden sollen. Ebenso wird man vergeblich nach einer
                              									Angabe über die Nachteile der immer noch beliebten Verankerung von Holzmasten
                              									suchen, die dazu geführt haben, daß sie in den neuen Freileitungsnormalien ganz
                              									verboten ist. Ebenso ist nichts über die großen Nachteile der U-Eisenmaste gesagt,
                              									die bewirkt haben, daß sie in modern gebauten Freileitungen fast nicht mehr zu
                              									finden sind. Das Lob, das sie in dem Buche erfahren, kann man nur kopfschüttelnd
                              									lesen. Es ließen sich so noch zahlreiche Beispiele unmoderner Konstruktionsteile
                              									aufführen, (Befestigung der unpraktischen Lyratraversen mit durchgehenden Bolzen
                              									statt mit versetzten Holzschrauben S. 97, Isolatorenstützen mit Gußeisenhülse S.
                              									134, Schutzringe bei Stützisolatoren S. 176/77, Kopfbunde S. 181, Konusverbinder S.
                              									190 usw.), wenn es der Zweck dieser Besprechung sein könnte, derartig ins Detail zu
                              									gehen. Erwähnen möchte ich nur noch, daß die Hängeisolatoren recht stiefmütterlich
                              									behandelt sind. Es fehlen nicht nur vollständig Abbildungen usw. von Seil- und
                              									Abspannklemmen, sondern auch im Kapitel über Drahtspannen ist der besonderen
                              									Verhältnisse und Schwierigkeiten die bei Hängeisolatoren durch die Nachgiebigkeit
                              									des Systems entstehen, nicht gedacht.
                           Als die besten Kapitel des Buches betrachte ich diejenigen über den rein baulichen
                              									Teil des Freileitungsbaues, so namentlich das Kapitel 8. Man kann nur wünschen, daß
                              									jeder Bauleiter sich dieses recht gründlich aneignet, ebenso wie die Grundsätze über
                              									Projektierung von Freileitungen, die im Kapitel 10 ausgesprochen sind, vor allem
                              									bezüglich der Vermeidung von Winkeln in der Trace.
                           Im Kapitel über „wirtschaftliche Spannweite“ kommt der Verfasser zu
                              									Ergebnissen, die mit denen anderer Autoren und auch der Praxis nicht übereinstimmen.
                              									Wie Klingenberg auf der diesjährigen Hauptversammlung des
                              									Verbandes Deutscher Elektrotechniker ausführte, ist bei Eisenmasten die günstigste
                              									Spannweite etwa 180 m, was mit Vergleichsrechnungen des Referenten gut
                              									übereinstimmt. Der Verfasser errechnet dagegen eine günstigste Spannweite von 140 m
                              									und läßt die Kostenkurve in der Umgebung des Optimums sehr schnell ansteigen, was
                              									ebenfalls den Angaben Klingenbergs und den eigenen
                              									Rechnungen des Referenten widerspricht.
                           Der Teil des Buches, der den Ortsnetzbau behandelt, ist durchweg gut. Man könnte
                              									allenfalls bemängeln, daß für die Ortsnetze halbhartes Kupfer empfohlen ist, während
                              									die Praxis auch hier Hartkupfer bevorzugt. Ferner fehlt es an einer Angabe, wie die
                              									Verteilungsmaste der Ortsnetze zu berechnen sind. Die auf S. 50 ausgeführte
                              									Zusammensetzung der Einzelzüge nach dem Parallelogramm ist nur rechnerisch, aber
                              									nicht technisch richtig, da ungünstigster einseitiger Zug zu berücksichtigen ist. Es
                              									muß also mit dem Wegfall der Kraft P1 gerechnet
                              									werden. Sehr wertvoll ist es, daß die ästhetischen Fragen so ausführlich
                              									berücksichtigt worden sind, als sie es verdienen. Um so verwunderlicher wirkt es
                              									darum, daß der Aufhängung der Leitungen in der Mitte der Straße, die neuerdings
                              									gerade aus diesem Gesichtspunkte mehrfach empfohlen worden ist, garnicht gedacht
                              									wird.
                           Kann man unter diesen Umständen auch dem Studierenden oder eben in der Praxis
                              									tretenden Ingenieur die Lektüre des Buches, namentlich wegen des Mangels an Kritik
                              									nur mit Vorbehalt empfehlen, so wird es dem erfahrenen Projekteur oder Bauleiter
                              									doch gute Dienste leisten, abgesehen von denjenigen Teilen, die durch die neuen
                              									Freileitungsnormalien überholt sind. Die Ausstattung ist so gut, wie man es von dem
                              									Verlage gewöhnt ist, zu wünschen wäre nur, daß in den kleinen Figuren die Buchstaben
                              									etwas größer gehalten wären, in manchen (z.B. 33 und folgenden) kann man sie nur mit
                              									der Lupe deutlich erkennen.
                           Dipl.-Ing. A. Hamm.
                           Hilfsbuch für den Flugzeugbau.
                              									Von Dipl.-Ing. O. L. Skopik-212 Seiten mit 44
                              									Abbildungen. Berlin 1913. Richard Carl Schmidt & Co. Preis geb. M 6,–.
                           Der Verfasser will mit diesem Buch dem im Luftfahrzeugbau arbeitenden Konstrukteur
                              									ein Nachschlagewerk an die Hand geben, das ihm am Konstruktionstisch wichtige
                              									Dienste leisten soll. Infolgedessen ist von den notwendigen Theorien nur das
                              									gebracht, was zur Begründung und zum Verständnis des Endresultates unbedingt nötig
                              									ist, während immer ein Hauptwert darauf gelegt ist, dem Konstrukteur bei allen
                              									Details auf das aufmerksam zu machen, was er für die Konstruktion zu berücksichtigen
                              									hat. Ganz und gar ist dem Verfasser seine Aufgabe nicht gelungen, es sind viele
                              									Punkte zu ausführlich, eine Reihe jedoch zu knapp behandelt, so daß es dem
                              									Konstrukteur nicht möglich sein dürfte, ohne Zuhilfenahme anderer Werke mit diesem
                              									Handbuch allein durchzukommen, und das war doch wohl die Absicht des Autors.
                           Die Gesetze des Luftwiderstandes, der Luftreibungen, sowie die Angabe der nötigen
                              									Koeffizienten usw. finden wir im ersten Teil des Werkes, worauf sofort auf die
                              									nötigen Arbeitsleistungen sowie den Kraftbedarf der Flugzeuge eingegangen wird. Es
                              									ist sehr zu begrüßen, daß der Verfasser nach Aufstellung der verschiedenen Formeln
                              									versucht hat, an Hand einer Zusammenstellung der Deutschen Luftfahrer-Zeitschrift
                              									über Konstruktionsdaten diese Formeln durchzuprüfen, weil gerade diese Beispiele den
                              									Leser am schnellsten in die Lage versetzen, die betreffenden Formeln lichtig
                              									anzuwenden. Es wird dann die Stabilitätsfrage eingehend erörtert, hierauf die
                              									Steuerungen und ihre Funktionen bei den verschiedenen Lagen des Flugzeugs in der
                              									Luft besprochen, und dann zu den zur Herbeiführung selbsttätiger Stabilität
                              									vorgeschlagenen Mitteln übergegangen. Dieses Kapitel hätte in Anbetracht der leider
                              									in weiten Kreisen noch recht wenig bekannten Grundlagen etwas ausführlicher
                              									behandelt werden müssen, da gerade durch die Unkenntnis der elementarsten
                              									Gegenstände eine Unzahl Erfindungen täglich gemacht werden, deren Ausführung von
                              									vornherein unmöglich ist.
                           Es folgt dann die Bestimmung der Leistung des Aggregats Motor und Luftschraube,
                              									worauf die Motoren ganz kurz nach ihren hauptsächlichsten Typen erwähnt werden. Den
                              									Schluß des Buches bilden die Tabellen, die dem
                              									praktischen Bedürfnis des Konstrukteurs dienen; es hätten an dieser Stelle
                              									vielleicht die „einheitlichen Fachausdrücke“ fortbleiben können, die
                              									eigentlich mit einem Handbuch über Flugzeugbau nichts zu tun haben.
                           Die Ausstattung des Buches durch den bekannten Verlag ist in erstklassiger Weise
                              									durchgeführt, so daß seine Anschaffung durchaus empfohlen werden kann.
                           Paul Béjeuhr.
                           Handbuch für
                                 										Flugzeugkonstrukteure. Eine übersichtliche Anleitung zur Berechnung und zum
                              									Bau von Flugzeugen. Von Camillo Haffner. 280 Seiten. Mit
                              									35 Tabellen, 218 Abbildungen und 3 Konstruktionsblättern von drei Flugzeugen. Berlin
                              									1913. Richard Carl Schmidt & Co. Preis geb. M 8,–.
                           Der Verfasser ist ein auf dem Gebiete, vornehmlich in österreichischen Zeitschriften
                              									bekannter Fachmann, so daß man von ihm ohne weiteres ein zweckmäßig gegliedertes,
                              									wichtige Details enthaltendes Buch voraussetzen kann. Diese Voraussetzung wird denn
                              									auch bei näherem Studium des Werkes in jeder Weise erfüllt, so daß gleich an dieser
                              									Stelle das Buch als durchaus lesenswert bezeichnet werden möge. Was mir bei den
                              									zuerst gegebenen Grundlagen aufgefallen ist, ist die (für einen Oesterreicher
                              									verständliche) Bevorzugung der von Lößlschen Theorien,
                              									die so wenig mit den in modernen Versuchslaboratorien, die übrigens auch nur
                              									teilweise erwähnt sind, gegebenen Resultaten übereinstimmen. Und dann schreibt der
                              									Verfasser, daß er kein besonderes Zutrauen zu den Formeln haben könnte, weil den
                              									Versuchsflächen Eigenschaften erteilt sind, die sie in Wirklichkeit nicht besitzen,
                              									und weist auf die Notwendigkeit guter Versuchsergebnisse hin!
                           Abgesehen von dieser Beanstandung hat mir das Buch sehr gut gefallen. Es ist in
                              									knapper Weise nur das Notwendigste über die Theorien gebracht, in vielen Fällen
                              									lediglich die Zusammenfassung der Resultate. Vor allen Dingen erscheint es mir
                              									wichtig, daß der Verfasser nicht nur das rein lufttechnische in den Flugapparaten
                              									bespricht und den Berechnungsgang hierfür niederlegt, sondern daß er auch auf die
                              									Festigkeitslehren und die Mechanik an jeder Stelle zurückgreift, so daß der Leser
                              									wirklich in der Lage ist, nach diesem Buch zu bauen. So
                              									wird nach den einleitenden Kapiteln der Land- und Wasserstart, der Gleitflug,
                              									Höhenflug, der Kurvenflug und die Steuerung erwähnt; die selbsttätigen
                              									Stabilisatoren (besonders der Doutresche) werden
                              									eingehend besprochen und nach ihrer Wichtigkeit eingeschätzt. Es folgen auch an
                              									mehreren Stellen selbständige Vorschläge des Verfassers, wobei ich besonders auf den
                              									interessanten Schlußsatz hinweisen möchte, „daß die lange gesuchte selbsttätige
                                 										Stabilität sich bei Benutzung von Apparaten mit hohen Fluggeschwindigkeiten und
                                 										Vereinigung von Schwerpunkt, Tragpunkt und Schraubenangriffspunkt von selbst
                                 										einstellen wird“, eine Ansicht, die wohl betreffs des letzten Vorschlags von
                              									sehr vielen Konstrukteuren durchaus nicht geteilt werden dürfte.
                           Hierauf wird die Luftschraube und der Motor besprochen, und praktische Winke
                              									besonders über Festigkeitsangaben, Nachprüfung von Material usw. gegeben. Besonders
                              									diese letzten Kapitel scheinen mir für den in der Praxis stehenden Konstrukteur
                              									außerordentlich lesenswert. Er erfährt hier nicht nur, was die einzelnen
                              									Konstruktionsdetails halten, sondern auch wie ihre Festigkeiten, gegebenenfalls mit
                              									ganz einfachen Mitteln, nachgeprüft werden und wie die Materialien zwecks bester
                              									Ausnutzung zu behandeln sind. Hieraus werden sich wichtige Anweisungen für die
                              									Werkstätte ergeben. Auch der letzte Teil des Buches, in welchem kurze
                              									Konstruktionsskizzen über wichtige Details angeführt sind, wird für den zunächst in
                              									die Praxis gehenden Ingenieur sehr wichtig sein.
                           Um es daher nochmals zusammenzufassen; das Haffnersche
                              									Werk ist nicht nur dem reinen Fachmann als Konstruktionshandbuch zu empfehlen, es
                              									interessiert auch jeden gebildeten Laien, um aus ihm die konstruktive Entwicklung
                              									der Flugzeuge zu erfahren.
                           Paul Béjeuhr.
                           Veranschlagen von
                                 										Eisenbetonbauten. Grundlagen für den Entwurf und für die Kostenberechnung
                              									von Tief- und Hochbauten. Mit mehreren der Praxis entnommenen Beispielen. Von
                              									Dr.-Ing. A. Kleinlogel, Privatdozent an der Technischen
                              									Hochschule in Darmstadt. Mit 28 Beispielen. Berlin 1913. Wilhelm Ernst & Sohn
                              									Preis M 3,60.
                           Werte über das Veranschlagen von Eisenbetonbauten, die auch in der Praxis mit Vorteil verwendet werden können, sind meines Wissens bis
                              									jetzt noch nicht vorhanden. Diese tatsächlich vorhandene Lücke in der Literatur
                              									füllt das Buch von Dr.-Ing. Kleinlogel, vorzüglich aus.
                              									Jeder Zeile merkt man es an, daß ihr Verfasser mit der ausführenden Praxis in steter
                              									Fühlung steht. Demgemäß sind seine Ausführungen zu bewerten. Daß sich das Buch nicht
                              									nur für den praktisch tätigen Ingenieur, sondern auch im Gebrauch beim Unterricht
                              									wohl eignet, braucht nicht besonders erwähnt zu werden.
                           Ad. Marx.
                           
                        
                           
                           Bei der Redaktion eingegangene Bücher.
                           Die Dampfkessel und ihr Betrieb. Allgemeinverständlich
                              									dargestellt von K. E. Th. Schlippe, Geheimen Regierungsrat. Vierte, verbesserte und
                              									vermehrte Auflage. Mit 114 Abb. Berlin 1913. Julius Springer. Preis geb. 5 M.
                           Das Problem der Kreisteilung. Ein Beitrag zur
                              									Geschichte seiner Entwicklung von Dr. Arthur Mitzscherling. Weil. Oberlehrer a. d.
                              									Oberrealschule zu Bremen. Mit einem Vorwort von Dr. Heinrich Liebmann a. o.
                              									Professor an der Technischen Hochschule zu München. Mit 210 Abb. Leipzig und Berlin
                              									1913. B. G. Teubner. Preis geh. 7 M, geb. 8,40 M.
                           Der Unterricht an Baugewerkschulen, Herausgeber Professor M. Girndt in Magdeburg.
                              										Die Berechnung von Eisenbetonbauten. Bearbeitet auf
                              									Grundlage der amtlichen Bestimmungen für die Ausführung von Konstruktionen aus
                              									Eisenbeton bei Hochbauten vom 24. Mai 1907, von Prof. Dr. Ing. P. Weiske, Direktor
                              									der Königl. Baugewerkschule in Höxter. Zweite vermehrte und verbesserte Auflage. Mit
                              									74 Abb. Leipzig und Berlin 1913. B. G. Teubner. Preis geh. 2,40 M.
                           Versuche mit Schmierringen bei höheren
                                 										Tourenzahlen. Von Dr. Ing. Hermann Cranz. Stuttgart und Berlin 1913.
                              									Deutsche Verlagsanstalt. Preis geh. 3 M.
                           Herstellung und Instandhaltung elektrischer Licht- und
                                 										Kraftanlagen. Ein Leitfaden auch für Nicht-Techniker unter Mitwirkung von
                              									Gottlob Lux und Dr. C. Michalke verfaßt und herausgegeben von S. Frhr. v. Gaisberg.
                              									Sechste umgearbeitete und erweiterte Auflage. Mit 55 Abb. Berlin 1913. Julius
                              									Springer. Preis geb. 2,40 M.
                           Die Entwicklung der Städtischen Straßenbahnen im
                                 										zehnjährigen Eigenbetriebe der Gemeinde Wien. Herausgegeben von der
                              									Direktion im Verlag von Gerlach & Wedding in Wien 1913.
                           Sammlung Göschen. Die Gaskraftmaschinen. Kurzgefaßte
                              									Darstellung der wichtigsten Gasmaschinen-Bauarten, von Ingenieur Alfred Kirschke,
                              									Lehrer an den städtischen gewerblichen Schulen zu Kiel. Zweite neubearbeitete
                              									Auflage. Zweiter Teil: Großgasmaschinen, Rohölmotoren (Dieselmotor) und die
                              									Gasturbine. Mit 65 Abb. Berlin und Leipzig 1913. G. J. Göschen'sche Verlagshandlung
                              									G. m. b. H. Preis geb. 0,90 M.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 328
                              
                           
                        
                           
                           Wirtschaftliche Rundschau.
                           
                              Der Eisenabsatz Oesterreichs im 3. Vierteljahr
                                 										1913.
                              Der September-Ausweis des Eisenkartells zeigt einen sehr starken Ausfall des
                                 										Verbrauchs, der alle früheren Ausfälle übertrifft. In Stab- und Fassoneisen
                                 										beträgt der Ausfall rund 40%, wahrscheinlich infolge des schlechten
                                 										Geschäftsganges der Maschinen- und Waggonindustrie und des Betoneisenbaues, in
                                 										Trägern aber, deren Verbrauch direkt vom Baugeschäft abhängt, überschreitet der
                                 										Minderverbrauch 50% des Konsums oder den ganzen Septemberkonsum des Vorjahrs; in
                                 										Schienen ist der Ausfall nur deshalb unbedeutend, weil der Schienenverbrauch
                                 										schon Im Vorjahr sehr klein war.
                              Im 3. Vierteljahr 1913 gestaltete sich der Absatz in dz im Vergleiche mit
                                 										derselben Zeit des Vorjahrs, wie folgt: Stab- und Fassoneisen 2821996 (–
                                 										1012591), Träger 1006815 (– 437660), Grobbleche 374651 (– 147937), Schienen
                                 										633025 (– 10597), zus. 4836487 (– 1608785).
                              (Nach Prager Tagblatt.)
                              
                           
                              Zum Baue von Getreideelevatoren in Rußland.
                              Die Reichsbank hat bekanntlich beschlossen, in den Jahren 1912 bis 1916 84
                                 										Elevatoren mit einem Fassungsvermögen von insgesamt 58 Mill. Pud Getreide in den
                                 										4 Hauptgetreiderayons zu erbauen, und zwar im Transwolgarayon, im Saratower,
                                 										Woronesh-Tambower und Pensa-Simbirsker Rayon. Die Mehrzahl dieser Elevatoren
                                 										(66) wird bei Eisenbahnstationen erbaut, der Rest an den Flüssen Wolga, Kama,
                                 										Bjelaja. Gegenwärtig befinden sich bereits 4 Elevatoren, die 3200000 Pud
                                 										fassen, im vollen Betriebe. In der nächsten Zeit werden 3 weitere Elevatoren
                                 										eröffnet: bei der Station Jalowaja, bei der Station Liski, Gouvernement Woronesh
                                 										und bei der Station Bugurusslan, Gouvernement Samara, jeder 500000 Pud fassend.
                                 										Bis Ende des Jahres werden noch 6 weitere Elevatoren für insgesamt 2900000 Pud
                                 										Getreide fertig sein. Nach Durchführung des Bauprogramms 1912–1916 wird die
                                 										Reichsbank zum Baue von Elevatoren im Südwestgebiet, in den Gouvernements
                                 										Poltawa, Charkow und anderen südlichen Gouvernements schreiten, sodann im
                                 										übrigen Rußland, in Westsibirien und im nördlichen Kaukasus.
                              (St. Petersburger Herold.)
                              
                           
                              Verkehr nach Aleppo (asiatische Türkei).
                              Die Einfuhr in Aleppo wird zum größten Teil über Tripolis bewerkstelligt. Beirut wird noch
                                 										benützt, während sich die Einfuhr über Alexandrette
                                 										nur auf Waren beschränkt, die von dort aus direkt nach den angrenzenden Plätzen
                                 										Aintab, Marasch usw. weiterverkauft werden. Es handelt sich aber dabei nur um
                                 										Artikel, die die doppelten Landtransportkosten nicht vertragen: Petroleum,
                                 										Zündhölzer, Nägel und sonstige schwere geringwertige Waren. Die Einfuhr über
                                 										Tripolis bietet nicht die Vorteile, die von der Umgehung der Schmalspurstrecke
                                 										Beirut–Rayak erwartet worden waren. Vor allem ist die Reede von Tripolis eine
                                 										der schlechtesten der syrischen Küste, so daß Havarien an der Tagesordnung sind.
                                 										Berücksichtigt man
                              
                                 
                                 Textabbildung Bd. 328
                                 
                              hierbei das neue Abkommen der
                                 										Transportversicherungsgesellschaften, daß im Falle Totalverlustes oder
                                 										Diebstahls ein eventuell mitversicherter Gewinn nicht bezahlt wird, so hat man
                                 										mit Recht die Havarien in Tripolis zu fürchten. Zahlreiche Kaufleute, speziell
                                 										der Manufakturwarenbranche, haben auch ihre Waren wieder nach Beirut verladen
                                 										lassen. Dazu kommt noch, daß die Fracht nur um ganz geringes billiger ist als
                                 										von Beirut nach Aleppo und die entfallenden Hafengebühren durch höhere
                                 										Ausladespesen und Zufuhr zur Bahn (in Beirut werden die Güter vor dem Zollhaus
                                 										verladen), wenn auch nicht ganz, doch zum größten Teil ausgeglichen werden.
                                 										Tripolis stellt sich daher im allgemeinen nur für schwere
                                    											geringwertige Güter vorteilhafter. Man sieht mit Ungeduld der
                                 										Verbindung Alexandrettes mit Aleppo durch die Bagdadbahn entgegen. Nicht nur ist die Strecke um etwa 50 km kürzer,
                                 										sondern man hat auch in Alexandrette weit weniger Havarien zu fürchten. Der
                                 										Amanustunnel wird indes vorausichtlich nicht vor Ende 1915 fertiggestellt
                                 										sein.
                              Gegen Mitte Dezember 1912 sind die ersten Teilstrecken
                                 										des Bauabschnittes Aleppo der Bagdadbahn eröffnet
                                 										worden, 80 km nach Nordwesten, 120 km nach Osten, haben aber vorläufig für den
                                 										Handel nur geringe Bedeutung. Die östliche Teilstrecke macht am diesseitigen
                                 										Ufer des Euphrat halt. Weder übernimmt bisher die Bahn den Güterverkehr über den
                                 										Strom, obwohl die provisorische Brücke mit Bauzügen befahrbar ist, noch stehen
                                 										ausreichende Fähren zur Verfügung. Eine Besserung für den Handel wird erst
                                 										eintreten, wenn die ersten Eröffnungen jenseits des Euphrat erfolgen, die für
                                 										das Frühjahr 1914 in Aussicht genommen sind. Immerhin hat auch bisher schon der
                                 										Lokalverkehr auf den kurzen Strecken insbesondere in der Personenbeförderung
                                 										höhere Einnahmen ergeben, als erwartet wurden.
                              Die französische Straßenbaugesellschaft, welche seit
                                 										September 1910 arbeitet, hat in dieser Zeit, da sie abhängig ist von den
                                 										Mitteln, die das Arbeitsministerium zur Verfügung stellt, nur 75 km der Straße
                                 										Aleppo–Alexandrette in der Ebene fertiggestellt, die schwierigere Hälfte auf dem
                                 										Beilanpaß aber noch gar nicht in Angriff genommen.
                              Die Versuche der türkischen Regierung, einen Verkehr mit Motorbooten auf dem Euphrat einzurichten, sind fehlgeschlagen.
                              (Aus einem Berichte des Kaiserl. Konsulats in Aleppo.)
                              
                           
                              Geschäftliches.
                              Die Firma R. Wolf, Magdeburg-Buckau, Begründerin des
                                 										Heißdampf-Lokomobilenbaues hat auf den diesjährigen internationalen
                                 										Ausstellungen wieder verschiedene bemerkenswerte Erfolge davongetragen. So
                                 										erhielt R. Wolf für seine großen Heißdampf-Verbund-Lokomobilen mit neuester
                                 										patentierter R W V – Steuerung sowohl in Wien, Adria-Ausstellung, als auch in
                                 										Leipzig, Baufach-Ausstellung, die höchsten Auszeichnungen, eine goldene Medaille
                                 										und den Kgl. Sachs. Staatspreis. In Komotau, Böhmen, errang R. Wolf für seine
                                 										Heißdampf – Lokomobilen und Dreschmaschinen zwei höchste Preise, eine goldene
                                 										Medaille mit besonderer Anerkennung und den silbernen Staatspreis.
                              
                           
                              Bedarf des Auslandes.
                              Norwegen. Lieferung von Stangeneisen usw. 10. November
                                 										1913, 12 Uhr. Norwegische Staatsbahnen. Distrikt Drammen. Lieferung von:
                              
                                 
                                 Textabbildung Bd. 328
                                 
                              
                              A. Flachem Stangeneisen: 3900 kg schwedisches Martineisen verschiedener
                                 										Dimensionen; 40 400 kg Siemens-Martinflußeisen verschiedener Dimensionen.
                              B. 31200 kg rundem Stangeneisen Siemens-Martinflußeisen verschiedener
                                 										Dimensionen.
                              C. 1000 kg halbrundem Stangeneisen desgl. desgl.
                              D. □ Stangeneisen: 500 kg schwedischem Martineisen 2''; 4100 kg
                                 										Siemens-Martinflußeisen verschiedener Dimensionen.
                              E. 5100 kg sechseckigem Stangeneisen verschiedener Dimensionen.
                              F. 2500 kg Winkeleisen verschiedener Dimensionen: 4 Stück à 2 m T-Eisen Nr. 30;
                                 										30 lfd. m U-Eisen Nr. 6½: 24 Stück à 2,1 m Länge U-Eisen Nr. 14½.
                              G. Platten Mild Steel Flußeisen: 15000 kg 1 × 2 m verschiedener Dimensionen;
                                 										4 Stück 4' × 8' × ½''; 18 Stück ⅜'' verschiedener Größe; 9 Stück 5/16''
                                 										verschiedener Größe.
                              H. Schwedischen Platten 1 × 2 m: 1000 kg Nr. 14; 3000 kg Nr. 16; 3000 kg Nr. 18;
                                 										2000 kg Nr. 20.
                              J. 10000 kg Rosteisen nach Skizze, davon: 6000 kg in Längen von 15' 8''; 4000 kg
                                 										in Längen von 16' 2½''.
                              Vertreter in Norwegen notwendig.
                              Versiegelte Angebote mit der Aufschrift: „Anbud paa leveranse av stangjern,
                                    											plater, vinkeljern og ristjern til Statsbanerne, Drammen distrikt“
                                 										werden im Bureau des Distriktschefs der Staatsbahnen, Drammendistrikt in
                                 										Drammen, entgegengenommen.
                              Nähere Bestimmungen, Bedingungen und Spezifikationen ebendaselbst sowie beim
                                 											„Reichsanzeiger“.
                              
                                 
                                 Textabbildung Bd. 328