| Titel: | Bücherschau. | 
| Fundstelle: | Band 328, Jahrgang 1913, S. 735 | 
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                        Bücherschau.
                        Bücherschau.
                        
                     
                        
                           Abhandlungen über den
                                 										mathematischen Unterricht in Deutschland, veranlaßt durch die J. M. U. K.
                              									Herausgegeben von F. Klein. Heft 5. Die mathematischen
                              									Fächer an den niederen gewerblichen Lehranstalten Deutschlands. Von Diplom-Ingenieur
                              									W. Trost. Leipzig 1913. B. G. Teubner.
                           Die vorliegende Neuerscheinung verdient sowohl wegen des behandelten Stoffes wie auch
                              									wegen der Art, in der die Besprechung des Themas durchgeführt worden ist, die
                              									Beachtung weiter Kreise. Es sei um so mehr darauf hingewiesen, weil man vielfach
                              									allzusehr geneigt ist, einer gelehrten Forschungsarbeit, die oft nur für einen eng
                              									begrenzten Spezialzweig der Wissenschaft Bedeutung hat, den Vorzug zu geben, vor
                              									einer Schrift, deren hoher Wert für die technische Ausbildung der großen Menge der
                              									Industriearbeiter außer allem Zweifel ist. Gerade die Lehrlings- und
                              									Gehilfenschulen, die dem einfachen Mann das Aufsteigen zu höheren, besser bezahlten
                              									Stellungen ermöglichen, besitzen eine nicht zu unterschätzende soziale Bedeutung.
                              									Erfreulicherweise wird ihnen, wie zahlreiche diesbezügliche Veröffentlichungen in
                              									der vom Verein deutscher Ingenieure herausgegebenen Monatsschrift „Technik und
                                 										Wirtschaft“ zeigen, allmählich auch in maßgebenden Kreisen die gebührende
                              									Beachtung geschenkt. Die Schrift des Dipl.-Ing. Trost
                              									gibt auf eine für den Unterricht an den genannten niederen gewerblichen
                              									Lehranstalten sehr wichtige Frage die Antwort. Es kann daher nicht Verwunderung
                              									erregen, wenn der Herausgeber der In der Ueberschrift genannten Abhandlungen
                              									Geheimrat Klein-Göttingen in seinem Rundschreiben an die
                              									mathematische Unterrichtskommission besonders auf das vorliegende Buch hinweist.
                           In einer Einleitung gibt der Verfasser ein Bild von der historischen Entwicklung des
                              									gewerblichen Fortbildungsschulwesens in Preußen. Es wird dargestellt, wie die
                              									ehemals als Wiederholungsschulen für den Stoff der Volksschule gedachten
                              									Fortbildungsanstalten sich, seitdem sie dem Handelsministerium auf Veranlassung des
                              									Fürsten Bismarck im Jahre 1885 unterstellt wurden, zu
                              									Berufsschulen entwickelt haben. Sie stellen, da sie für die Lehrlingsausbildung
                              									bestimmt sind, die unterste Stufe des technischen Unterrichtswesens dar. Da jetzt in
                              									fast jeder größeren Gemeinde durch Ortstatut alle Lehrlinge zum Besuch der
                              									genannten, meist als Pflichtfortbildungsschulen bezeichneten Anstalten genötigt
                              									werden, ist die kulturelle Bedeutung dieser Schulen sehr groß. Die Einteilung der
                              									Klassen geschieht zunächst streng nach dem Beruf des Schülers. In größeren Orten
                              									tritt innerhalb der Fachklassen noch eine Scheidung nach der Befähigung in
                              									sogenannte Qualitätsklassen ein. Als Ersatz für diese Schulen sind in einigen
                              									Großbetrieben sogenannte Werkschulen geschaffen worden. Man kann sich der Ansicht
                              									des Verfassers nicht verschließen, daß die Gründung derartiger Anstalten manche
                              									Vorzüge mit sich bringt. Oft findet man Verlängerung der Schulpflicht und
                              									Erhöhung der wöchentlichen Stundenzahl. Die enge Anlehnung an den Betrieb, die unter
                              									den eigenen Lehrlingen leicht aufrecht zu erhaltende Schulzucht, die in den neuesten
                              									Ausführungsformen zur Verfügung stehenden Anschauungsmittel sind Vorteile, die man
                              									nicht unterschätzen darf. Bei den beiden genannten Schulkategorien umfaßt der
                              									Unterricht die Fächer: Gewerbekunde, Rechnen, Zeichnen. Es ist durchaus statthaft,
                              									wie der Verfasser ausführt, den Rechenunterricht zur Mathematik zu zählen, da, neben
                              									der Wiederholung der vier Spezies, Algebra, Flächen- und Raumberechnungen, Aufgaben
                              									aus der Mechanik usw. behandelt werden. Auch ein Teil des Zeichenunterrichts, wie
                              									die Anfertigung geometrischer Konstruktionen, wären wohl zu den mathematischen
                              									Fächern zu rechnen. Sehr bemerkenswert sind die vorliegenden Ausführungen über die
                              									Art der Behandlung des Unterrichtsstoffes. Das Nützlichkeitsprinzip ist in den
                              									Vordergrund gestellt. Es kommt dem Verfasser nicht auf die Erziehung zum abstrakten
                              									Denken, sondern auf die Verwendungsmöglichkeit des Gelernten an. An Stelle des
                              									strengen Beweises und der Definitionen nach euklidischem Muster tritt die
                              									Anschauung, das Experiment, die graphische Darstellung. Hingewiesen sei besonders
                              									auf die Erklärung mathematischer Grundsätze mit Hilfe einer Wage. Auch der Ansicht,
                              									daß engste Anlehnung an die Praxis geboten ist, wird man sich nicht verschließen
                              									können. Es sollten die Formeln in der Weise gebracht werden, wie sie der Praktiker
                              									gebraucht, z.B. gebe man den Inhalt des Kreises als
                              										\frac{d^2\,\pi}{4}, nicht als r2π. Die Entwicklung des
                              									Funktionsbegriffs ist sehr wichtig. Hochinteressant ist die zeichnerische
                              									Darstellung der Beziehungen zwischen Schnittgeschwindigkeit, Durchmesser und
                              									Umdrehungszahlen, welche der Verfasser an dieser Stelle bringt. Auch die zum
                              									Unterricht der „Drehbankmathematik“ von Regierungsbaumeister Frauendienst und Ingenieur Discher entworfenen, sehr instruktiven Anschauungsapparate werden im Bilde
                              									gezeigt. Es entspricht den modernen Anschauungen, daß auch die graplische Lösung
                              									mathematischer Aufgaben betont wird. In den engsten Zusammenhang mit dem
                              									mathematischen Unterricht sollte das Zeichnen gebracht werden. Mit vollem Recht
                              									bekämpft der Verfasser das alte Kopiersystem. Indessen auch für das sogenannte
                              									Zirkelzeichen gibt er manchen bemerkenswerten Wink. Man führe die geometrischen
                              									Konstruktionen aus, wie es in der Praxis üblich ist, errichte das Lot mit Hilfe des
                              									Dreiecks, nicht durch Ziehen von Hilfslinien usw. Es wird nachgewiesen, daß das
                              									Projektionszeichen keine Zeitverschwendung, sondern eine sehr wertvolle Vorübung, ja
                              									die Grundlage für das Fachzeichnen ist. Natürlich darf es nicht als eine Behandlung
                              									theoretischer Probleme der darstellenden Geometrie gedacht sein. Die
                              									Parallelperspektive lehnt der Autor für die in Frage kommenden Unterrichtsanstalten
                              										mit
                              									stichhaltigen Gründen ab. Dagegen räumt er dem Skizzieren den gebührenden Platz ein.
                              									Auch das Gedächtniszeichnen wird in Anregung gebracht.
                           Nach den Lehrlingsschulen werden die volkswirtschaftlich sehr bedeutsamen
                              									Gehilfenschulen, die Abend- und Sonntagsklassen, besprochen. Der Verfasser, welcher
                              									neben der Maschinenbauschule der Stadt Berlin eine derartige Gehilfenschule leitet,
                              									hat während der drei Jahre seiner Tätigkeit so hervorragende Erfolge erzielt, daß
                              									seine Stimme wohl gehört zu werden verdient. Wie in dem Abschnitt über
                              									Lehrlingsschulen werden auch hier zahlreiche Lehrpläne gebracht, die dem Leser ein
                              									Urteil über die verschiedenen Richtungen ermöglichen. Auch hier soll wiederum die
                              									mathematisch – naturwissenschaftliche Grundlage der technologischen Vorgänge in
                              									erster Linie berücksichtigt werden.
                           Sehr interessant sind die zum Schluß folgenden kritischen Betrachtungen über die für
                              									den Gewerbelehrer erforderliche Vorbildung. An den Ausbildungsvorschriften
                              									verschiedener Staaten Deutschlands wird gezeigt, wie man bestrebt ist, technische
                              									und pädagogische Kenntnisse zu vereinigen. Dieser wichtigen Frage hat die Berliner
                              									Ortsgruppe des Vereins deutscher Ingenieure bereits in diesem Jahre dadurch Rechnung
                              									getragen, daß sie zum Thema einer Monatsversammlung gemacht wurde. In dankenswerter
                              									Weise regt der Verfasser an, daß man der Lehrtätigkeit des Ingenieurs in den
                              									allgemeinen Abteilungen der technischen Hochschulen mehr Beachtung schenken
                              									möge.
                           Schmolke.
                           Lehrbuch der Physik für Mediziner und
                                 										Biologen. Von Ernst Lecher. 451 S. mit 499
                              									Abbildungen. Leipzig 1912. B. G. Teubner.
                           Seiner nächsten Bestimmung, Medizinern und Biologen die Grundlehren der Physik zu
                              									vermitteln, trägt das Buch dadurch Rechnung, daß es mehr als sonst üblich
                              									Anwendungen auf die Physiologie und die medizinische Technik heranzieht. Im übrigen
                              									ist das Buch für alle Kreise geeignet, die eine gründlichere Unterweisung in den
                              									Elementen suchen, namentlich für die Studierenden technischer Hochschulen. Es ist
                              									gedacht als Ergänzung zu den Vorlesungen über Experimentalphysik, die für die
                              									grundlegenden Anschauungen zu sorgen haben.
                           In der allgemeinen Anordnung des Stoffes unterscheidet sich das Buch wenig von
                              									zahlreichen anderen gleichen Zwecks und gleichen Umfanges. Auch die übliche
                              									Unterteilung in viele Paragraphen (780) ist beibehalten, die zwar manche praktische
                              									Vorteile bietet, aber leicht der Darstellung äußerlich etwas Abgehacktes und
                              									Unvermitteltes gibt. Daß ferner die neueren Forschungsgebiete mit berücksichtigt
                              									werden, so die Radioaktivität und die Elektronik, wird an sich noch nicht als ein
                              									erheblicher Vorzug anzusehen sein. Seinen besonderen Wert verdankt das Buch aber dem
                              									Umstände, daß es von einem selbständigen Forscher verfaßt ist, der gleichzeitig über
                              									ein nicht gewöhnliches Maß anschaulicher Vortragskunst verfügt. Ueber dem
                              									Gegenstande stehend und nicht nur übernehmend, sondern gewöhnt, sich die Dinge
                              									einfach, den inneren Zusammenhang herstellend zurechtzulegen, scheut sich der
                              									Verfas!er nicht, auch weitergehende Probleme zu berühren und von ihren Grundlagen
                              									wenigstens eine erste Vorstellung zu geben. Beispiele davon zeigen die Abschnitte
                              									über Wahrscheinlichkeit, die Boltzmannsche H-Theorie, das
                              										Kirchhoffsche Strahlungsgesetz u.a. Ebensowenig
                              									verzichtet er zur Erläuterung schwierigerer Vorstellungen auf den Gebrauch äußerlich
                              									grober Bilder, die er aber in besonders anschaulicher und treffender Weise zu wählen
                              									versteht. Von seiner Kunst, verwickelte Vorgänge darzustellen, mag beispielsweise
                              									die überaus einfache Erklärung der Influenzmaschine ein Zeugnis sein. Die vielfach
                              									eingestreuten praktischen Anwendungen halten sich im wesentlichen im Rahmen der
                              									Laboratoriumtechnik, die sonst beliebten Abschweifungen in das Gebiet der
                              									Maschinentechnik sind unterblieben, nur über das Wesen der elektrischen
                              									Maschinen sind einige Mitteilungen gemacht Dagegen findet der Leser manches, was
                              									Bücher ähnlicher Art gewöhnlich nicht enthalten, so Angaben über den Gebrauchsumfang
                              									von Meßgeräten, wodurch die Anschauung wesentlich gefördert, und die Selbsttätigkeit
                              									angeregt wird. Etwas zu knapp ist die kinetische Gastheorie vorgeführt, in der
                              									Wärmelehre würde man überhaupt mehrere wichtige Gegenstände gern eingehender
                              									behandelt sehen, so den Thomson-Joule-Effekt, der in der
                              									gegebenen gar zu kurzen Fassung dem Anfänger kaum zum rechten Verständnis kommen
                              									dürfte. Auch über das terrestrische Maßsystem, das trotz aller Einwendungen seiner
                              									Anschaulichkeit wegen nicht nur in der Technik dauernd in Geltung bleiben wird, ist
                              									wohl etwas zu wenig gesagt. Dagegen wird man den Nichtgebrauch des
                              									Dimensionbegriffes nur billigen können, denn für die Leser des Buches handelt es
                              									sich vorläufig nur um klares Verstehen der Grunderscheinungen, das Einführen des
                              									Begriffes bleibt zweckmäßig einer höheren Stufe vorbehalten.
                           Das Buch bildet ein erfreuliches Beispiel dafür, wie physikalische Lehren auch bei
                              									bescheidenem Gebrauch mathematischer Zeichen in aller Strenge vorgetragen werden
                              									können, und wird deshalb hoffentlich nicht nur bei Lernenden, sondern auch bei
                              									Lehrern die gebührende Beachtung finden.
                           Rotth.
                           Statistik des Berg- und
                                 										Hüttenwesens. Eine Anregung von Dr. Karl
                                 										Saueracker. Verlag für Fachliteratur. 1913.
                           Die vorliegende Arbeit verdankt ihre Entstehung einer Anregung des Direktors des
                              									staatswissenschaftlichen Instituts an der Universität Wien und enthält neben einer
                              									eingebenden Besprechung der Bergbaustatistik sowohl im engeren als auch im weiteren
                              									Sinne des Wortes eine Reihe von Reformvorschlägen. Wenn man den Vorschlägen des
                              									Verfassers auch nicht überall zustimmen kann, so muß man ihm doch insofern
                              									bedingungslos beitreten, als er die heutige Montanstatistik für die praktischen
                              									Bedürfnisse als unzweckmäßig charakterisiert. Sowohl für die in der Praxis stehenden
                              									Montanindustriellen wie für die. Verwaltungsorgane der einzelnen in Betracht
                              									gezogenen Länder wird das Werk zweifellos manche Anregung bieten.
                           Schorrig.
                           Betonpfähle, Patent Strauß. Ein
                              									bewährtes Gründungsverfahren. Mitteilungen über Fortschritte und Erfahrungen bei Strauß-Pfahlgründungen von Dr.-Ing. W. Gehler, Regierungsbaumeister, Direktor der Firma Dyckerhoff & Widmann, A.-G. Dresden. Berlin 1913.
                              									Wilhelm Ernst & Sohn. Preis geh. M 2,–.
                           Die kurze, reich illustrierte Schrift Dr. Gehlers über
                              									Betonpfähle, Patent Strauß, gibt eine Uebersicht über
                              									Herstellung dieser Pfähle. An verschiedenen Ausführungsbeispielen wird die
                              									Brauchbarkeit dieser Pfähle nachgewiesen. Im letzten Abschnitt werden die durch die
                              									Firma Dyckerhoff & Widmann A.-G. gemachten
                              									Ausführungen eingehend besprochen. Das Buch dürfte des Interesses der Fachwelt
                              									sicher sein.
                           A. Marx.
                           Bewährte Arbeitsweisen der
                                 										Metallfärbung. Von Prof. Dr. Ernst Beutel. Klein
                              									8°. VIII und 88 Seiten. Wien und Leipzig 1913. W. Braumüller. Preis geb. M
                              									1,80.
                           In dem vorliegenden kleinen Büchlein beschreibt ein erfahrener Fachlehrer zunächst
                              									die Vorbereitung der Metalle, gibt dann 22 bewährte Vorschriften zum Färben von
                              									Kupfer, Messing, Zink, Eisen und Silber und bespricht kurz die Nachbehandlung mit
                              									Zaponlack und mit Wachs. Bei jeder Beize wird das Verwendungsgebiet, die Herstellung
                              									und ihre Handhabung genau beschrieben; für den Chemiker und den fortgeschrittenen
                              									Metallfärber werden erläuternde Bemerkungen angefügt.
                           Das keinerlei Vorkenntnisse voraussetzende Büchlein erscheint mir recht nützlich.
                           K. Arndt.
                           
                        
                           
                           Bei der Redaktion eingegangene Bücher.
                           Haeders Hilfsbücher für Maschinenbau. Oelmotoren in
                                 										Viertakt- und Zweitaktbauart. Entwurf, Berechnung und Bau der
                              									Glühkopfmotoren, Hochdruckmotoren (Diesel u.a.), sowie deren Verwendung bei
                              									Motorlokomobilen, Schiffen, Motorlokomotiven, Triebwagen, Straßenwalzen. Zweite,
                              									neubearbeitete Auflage. Zwei Bände. Bearbeitet von H. Haeder, Ingenieur, Wiesbaden.
                              									Erster Band: Bauarten, Wirkungsweise, Berechnungs- und Konstruktionseinzelheiten der
                              									Motoren und Motorenteile. Zweiter Band: Hauptabmessungen, Maßtabellen,
                              									Versuchsergebnisse, Berechnungen, Gewichte, Preise, Rechnungsbeispiele, Tafeln und
                              									Bilder. Bearbeitet von H. Haeder. 2. Auflage. Wiesbaden 1913. Preis beider Bände
                              									geb. 25 M.
                           Oldenbourgs Technische Handbibliothek. Band XVLLL: Das städtische Gasrohrnetz. Seine Berechnung, sein Bau
                              									und Betrieb. Von Paul Brinkhaus, Ingenieur. Mit 22 Tabellen, 69 Abb. München und
                              									Berlin 1913. R. Oldenbourg. Preis geb. 5 M.
                           Tarifverträge und gerechte Entlöhnung im
                                 										Maschinenbau. Von Dr. Ing. Weißhuhn. Berlin 1913. Julius Springer. Preis
                              									geh. 2 M.
                           Die Verwendung der seltenen Erden. Eine kritische
                              									Uebersicht von Dr. Richard C. Böhm. Mit 10 Abb. Leipzig 1913. Veit & Comp. Preis
                              									geh. 4,50 M, geb. 5,50 M.
                           Sammlung Göschen. Die Kraftstellwerke der Eisenbahnen.
                              									Von S. Scheibner. 1. Band: Die elektrischen Stellwerke.
                              									2. Band: Die Druckluftstellwerke mit elektrischer
                                 										Steuerung.
                           Sammlung Göschen. Die mechanischen Stellwerke der
                                 										Eisenbahnen. Von S. Scheibner. 2. Band: Die
                                 										abhängigen Stellwerke. Preis des Bandes geb. 0,90 M.
                           Die Statik des Kranbaues mit Berücksichtigung der verwandten
                                 										Gebiete: Eisenhoch-Förder- und Brückenbau. Von W. Ludwig Andree. Zweite
                              									Auflage. Mit 554 Abbildungen. München und Berlin 1913. R. Oldenbourg. Preis geb. 14
                              									M.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 328
                              
                           
                        
                           
                           Wirtschaftliche Rundschau.
                           
                              Eisenproduktion im Dombrowaer Becken im ersten
                                 										Halbjahr 1913.
                              Nach den statistischen Daten der Bergwerksindustriellen des Dombrowaer Beckens
                                 										hatten die Ausschmelzung und die Vorräte von Roheisen im ersten Halbjahr der
                                 										letzten vier Jahre sich folgendermaßen gestaltet:
                              
                                 
                                    
                                    Produktion
                                    Vorräte
                                    
                                 
                                    
                                    Pud
                                    
                                 
                                    1913
                                    12471768
                                    2704806
                                    
                                 
                                    1912
                                    11879707
                                    3576329
                                    
                                 
                                    1911
                                      9328286
                                    2410138
                                    
                                 
                                    1910
                                      7589909
                                    6212910
                                    
                                 
                              In Gußeisen betrugen die Produktion und die Vorräte in der ersten Hälfte 1913 im
                                 										Vergleiche zu den früheren Jahren:
                              
                                 
                                    
                                    Produktion
                                    Vorräte
                                    
                                 
                                    
                                    Pud
                                    
                                 
                                    1913
                                    1015097
                                    118259
                                    
                                 
                                    1912
                                      896549
                                    110731
                                    
                                 
                                    1911
                                      868551
                                    285258
                                    
                                 
                                    1910
                                      779841
                                    257597
                                    
                                 
                              Die Produktion von fertigem Eisen und Stahl (Walzprodukte) im ersten Halbjahr der
                                 										vier letzten Jahre ist aus nachfolgender Tabelle zu ersehen:
                              
                                 
                                    
                                    Produktion
                                    Vorräte
                                    
                                 
                                    
                                    Pud
                                    
                                 
                                    1913
                                    13869173
                                    1350952
                                    
                                 
                                    1912
                                    12271376
                                    1154299
                                    
                                 
                                    1911
                                    11356121
                                    1066811
                                    
                                 
                                    1910
                                    10432215
                                    1282939
                                    
                                 
                              In der Walzeisenproduktion weisen die größte Zunahme Sorteneisen und -Stahl auf,
                                 										wovon im Vergleiche zum Jahre 1912 1137263 Pud oder 17 v. H. mehr
                                 										hergestellt worden sind.
                              An gewalzten Röhren, Schienen, Bolzen und Nägeln sind in der Berichtsperiode
                                 										hergestellt worden:
                              
                                 
                                    
                                    Produktion
                                    Vorräte
                                    
                                 
                                    
                                    Pud
                                    
                                 
                                    1913
                                    2572509
                                    192435
                                    
                                 
                                    1912
                                    2226040
                                    153719
                                    
                                 
                                    1911
                                    2015645
                                    147254
                                    
                                 
                                    1910
                                    1578585
                                    208691
                                    
                                 
                              (Nach der Torg. Prom. Gazeta.)
                              
                           
                              Die Industrien Norditaliens.
                              Der Norden Italiens ist trotz der vielen gesetzgeberischen Maßnahmen zur
                                 										industriellen Hebung des Südens in gewerblicher Beziehung dem Süden weit
                                 										vorangeeilt, indem von den insgesamt 16 Landschaften auf die 4 nördlichen,
                                 										Piemont, Ligurien, Lombardei, Venetien, die zusammen sowohl der Einwohnerzahl
                                 										als dem Flächenraum nach nur ungefähr ein Drittel Italiens ausmachen, etwa drei
                                 										Fünftel der gesamten industriellen Bevölkerung und der Gesamtzahl der
                                 										Pferdekräfte entfallen. Unter den einzelnen Provinzen ist die industriell
                                 										bedeutendste Mailand mit 17495 Unternehmungen, 346649 Arbeitern und 137561 PS.
                                 										Es folgen Turin mit 10303 Unternehmungen, 169600 Arbeitern und 121188 PS. und
                                 										Genua mit 10152 Unternehmungen, 124897 Arbeitern und 101495 PS.
                              Wie aus der nachfolgenden amtlichen Tabelle für das Jahr 1911 zu ersehen,
                                 										beschäftigt sich mehr als die Hälfte
                              
                                 
                                 Textabbildung Bd. 328
                                 
                              sämtlicher industrieller Unternehmungen mit
                                 										der Verarbeitung der Produkte der Landwirtschaft, der Jagd und des Fischfangs
                                 										(Holz, Getreide, Früchte, Gemüse, Samen, Häute, tierische Produkte, Papier). Es
                                 										folgen der Bedeutung nach die Metallbearbeitungs- und die Textilindustrie. In
                                 										bezug auf die Zahl der Unternehmungen und der Arbeiter nimmt die
                                 										Industriegruppe, die, 'Kollektivbedürfnisse befriedigt', d.h. Betriebskraft,
                                 										Licht, Wasser und Wärme verkauft, die letzte Stelle ein, in bezug auf die
                                 										Antriebskräfte dagegen die erste Stelle:
                              
                                 
                                    Industriegruppen
                                    Anzahl derUnter-nehmungen
                                    Anzahl derbeschäftigt.Personen
                                    Pferdekrafte
                                    
                                 
                                    Minenindustrie
                                        4475
                                        97295
                                        23025
                                    
                                 
                                    Industrien, die die Erzeugnisse    der
                                       												Landwirtschaft, Jagd    und Fischerei bearbeiten    und
                                       												verwenden
                                    136530
                                      663490
                                      306983
                                    
                                 
                                    Metallbearbeitungsindustrie
                                      41405
                                      395411
                                      179833
                                    
                                 
                                    Industrien, die Erze usw. ver-    arbeiten
                                      17786
                                      306639
                                        54917
                                    
                                 
                                    Textilindustrie
                                      32619
                                      657190
                                      175203
                                    
                                 
                                    Chemische Industrie
                                        5727
                                      103831
                                      101528
                                    
                                 
                                    Industrien usw., die Kollektiv-    bedürfnisse
                                       												befriedigen
                                        5442
                                        81842
                                      732284
                                    
                                 
                                    ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––
                                    
                                 
                                    Zusammen
                                    243984
                                    2305698
                                    1573773
                                    
                                 
                              (Aus einem Berichte des Kais. Generalkonsulats in Genua.)
                              
                           
                              Errichtung einer Zementfabrik in Bombay.
                              In Bombay ist unter der Leitung der Firma Killick, Nixon & Co. eine neue
                                 										Zementfabrik, die „Bundi hydraulic Lime & Cement Co.“, mit einem
                                 										Kapital von 1 Million Rupien gegründet worden. Die Fabrik soll in Bundi
                                 										errichtet werden, einem Staat in Rajputana, an der Strecke zwischen Bombay und
                                 										Delhi, wo sich ausgedehnte Lager von Kalk und natürlichen Zementsteinen
                                 										befinden. Die Anlage wird imstande sein, täglich 3000 bis 5000 Kubikfuß Kalk und
                                 										50 Tonnen natürlichen Zement herzustellen. Ein Werk zur Fabrikation von
                                 										Portlandzement ist gleichfalls geplant, das weitere 50 Tonnen täglich zu liefern
                                 										imstande sein wird. Für diese Produkte hofft man besonders in Delhi guten Absatz
                                 										zu finden, das nur etwa 400 Kilometer von Bundi entfernt ist.
                              (Bericht des Kaiserl. Konsulats in Bombay.)
                              
                           
                              Bedarf des Auslandes.
                              Aegypten. Lieferung von 16200 t Vignoles-Schienen, 700 t
                                    											Laschen und Halteplatten sowie 2550 t Schienenstühlen. Verwaltung der
                                 										Aegyptischen Staatseisenbahnen und -Telegraphen in Kairo. 20. November 1913.
                              Aegypten. Lieferung von 1410 t Schrauben, Bolzen und
                                    											Muttern. Ebendort. 15. November 1913.
                              Bei den beiden vorgenannten Verdingungen sind zur Bewerbung nur diejenigen Firmen
                                 										zugelassen, welche in die amtliche Liste der Verwaltung aufgenommen sind.
                              Aegypten. Lieferung von Kohle, Petroleum und Benzin.
                                 										Verwaltung der Küstenwache in Alexandrien. 1. Dezember 1913, mittags. 3
                                 										Verdingungen: 1. Lieferung von 4040 t Cardiff- und New Castle-Kohle. 2.
                                 										Lieferung von 180 t Petroleum. 3. Lieferung von 7 t Benzin. Bedingungen in
                                 										englischer Sprache beim „Reichsanzeiger“.
                              Bulgarien. Lieferung von gußeisernen Röhren und
                                    											Zubehörteilen für die bulgarische Eisenbahnverwaltung.
                                 										Kreisfinanzverwaltung in Sofia. 25. November 1913. Anschlag
                              
                                 
                                 Textabbildung Bd. 328
                                 
                              22500 Franken. Sicherheit 5 v. H. des
                                 										Angebots. Lastenheft sowie sonstige Unterlagen bei der Generaldirektion der
                                 										bulgarischen Staatsbahnen in Sofia erhältlich.
                              An der Ausschreibung können nur solche Fabriken teilnehmen, die bereits den
                                 										bulgarischen Eisenbahnen oder sonstigen Eisenbahnbehörden Röhren geliefert
                                 										haben.
                              Norwegen. Lieferung und Transport von
                                    											Eisenbahnmaterial. 28. November 1913, 3 Uhr. Norwegische Staatsbahnen
                                 										in Kristiania.
                              1. Lieferung von etwa 17976 t Eisenbahnschienen und Laschen, 2473 t
                                 										Unterlegeplatten. Versiegelte Angebote mit der Aufschrift „Anbud paa skinner
                                    											m. v.“ werden im Bureau der Hauptverwaltung der Eisenbahnen,
                                 										Bahnabteilung, in Kristiania, Jernbanetorvet 8-9, entgegengenommen.
                                 										Spezifikationen und Bedingungen, sowie vier Zeichnungen zum Preise von 0,50
                                 										Kronen für jede, ebendaselbst. Spezifikationen und Bedingung auch beim
                                 											„Reichsanzeiger“.
                              2. Angebote betreffend den Transport des unter 1. genannten Eisenbahnmaterials
                                 										von Rotterdam oder Antwerpen nach norwegischen Häfen.
                              Vertreter in Norwegen notwendig.
                              Versiegelte Angebote mit der Aufschrift „Tilbud om transport av
                                    											jernbanematerial“ werden an der unter 1. bezeichneten Stelle
                                 										entgegengenommen. Bedingungen und Spezifikationen ebendaselbst, sowie beim
                                 											„Reichsanzeiger“.
                              Siam. Lieferung von Eisenbahnmaterial für die siamesische
                                    											Staatsbahn (Südbahn). Es handelt sich um Schienen und Kleineisenzeug,
                                 										bei denen bekanntlich der Preis ausschlaggebend ist. Der Termin zur Abgabe
                                 										dieser Angebote läuft am 13. Dezember d. J. ab.
                              Türkei. Lieferung von 16000 m unterseeischem Kabel.
                                 										Ministerium der Posten, Telegraphen und Telephone in Konstantinopel. Vorläufiger
                                 										Zuschlag am 15., endgültiger am 17. November d. J. Angebote an das
                                 										Verwaltungsbureau des genannten Ministeriums, woselbst Lastenhefte und
                                 										Näheres.
                              ––––––––––
                              ☞ Den beigefügten Prospekt der Quarzlampen-Gesellschaft m.
                                    											b. H. in Hanau empfehlen wir der geneigten Beachtung unserer Leser.
                              
                                 
                                 Textabbildung Bd. 328