| Titel: | Bücherschau. | 
| Fundstelle: | Band 328, Jahrgang 1913, S. 751 | 
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                        Bücherschau.
                        Bücherschau.
                        
                     
                        
                           Buchführungs- und
                                 										bilanztechnisches Lexikon, enthaltend Erläuterungen zu sämtlichen
                              									buchhalterischen Fragen, besonders der Kontenführung und Bilanzabschlüsse,
                              									Bewertungsgrundsätzen bei der Inventur, Ratschlägen für Revisionen, nebst Hinweisen
                              									auf Gerichtsentscheidungen und die Gesetzgebung. Ein Auskunftsbuch für
                              									Aufsichtsräte, Bankiers, Buchhalter, Fabrikanten, Kapitalisten, Kaufleute,
                              									Landwirte, Rechtsanwälte, Richter, Steuer- und Verwaltungsbeamte. Herausgegeben von
                              									C. Weilandt, Redakteur. Berlin 1913. Selbstverlag. Preis
                              									geh. M 3,–, geb. M 4,–.
                           Die Buchführung ist längst zu einer Spezialwissenschaft geworden und gründliche
                              									Geistesarbeit ist an die Stelle schematischer Schreiberei getreten. Ohne
                              									Uebertreibung kann man vielleicht sagen, daß die Mehrzahl aller Praktiker den
                              									heutigen Anforderungen an eine korrekte Buchführung nicht entsprechen und hin und
                              									wieder Fehler machen. Das vorliegende Lexikon wird eine wichtige Lücke ausfüllen und
                              									dem praktischen Buchhalter, Chef oder Kapitalisten als Auskunftsbuch dienen. Auf
                              									jede Frage wird eine kurze, aber dabei doch vollständige Auskunft nebst vielen
                              									Beispielen gegeben. Weist eine Betriebsrichtung hervorstechende Merkmale auf, so
                              									sind auch diese erwähnt worden, z.B. Bank-, Baugeschäfte, Buchhandel, Export,
                              									Fabrikation, Forstwirtschaft, Gartenbau, Hotel, Kommission, Landwirtschaft,
                              									Reederei, Spedition, Syndikat, Terrain-, Versicherungsgesellschaft und viele andere.
                              									Auch die buchhalterische Behandlung bei Aktiengesellschaften und anderen
                              									Gesellschaftsformen fand eingehende Besprechung. Jedermann wird mit diesem
                              									Hilfsmittel in schnellster und zuverlässigster Weise in die Mysterien der
                              									Buchführung und Bilanz eingeweiht und auf gewisse aufklärende Mängel hingewiesen.
                              									Das Buch sollte in keinem Kontor fehlen.
                           Ergebnisse der Physik während 33
                                 										Jahren (1875 bis 1908). Von Albert Schuster.
                              									Vier Vorlesungen, gehalten an der Universität Calcutta im März 1908. Autorisierte
                              									deutsche Ausgabe von Guido Szivessy. Leipzig 1913. Joh.
                              									Ambr. Barth. Preis geh. M 3,20, geb. M 4,–.
                           Der Verfasser, welcher, wie vielleicht nur wenige der noch lebenden Physiker, in der
                              									glücklichen Lage gewesen ist, in den Laboratorien der bedeutendsten Männer unserer
                              									Wissenschaft wie Helmholtz, Kirchhoff, Maxwell. Lord Kelvin, unter
                              									deren persönlichem Einfluß zu arbeiten, und der dann selbst in hervorragender Weise
                              									an der Entwicklung der modernen Physik mitgewirkt hat, bietet uns in den vier
                              									Vorträgen einen Ueberblick über den Entwicklungsgang der wichtigsten physikalischen
                              									Erscheinungen und Theorien, wie er schöner kaum gegeben werden kann. Gerade für uns
                              									jüngere Physiker, die wir in der modernen schnellebigen Zeit, welche mit so vielen
                              									alten Traditionen bricht, groß geworden sind, ist ein gelegentliches Haltmachen und
                              									kurzer Rückblick, besonders, wenn er in so schöner Form, wie bei Schuster, geboten wird von großem Wert, Schuster selbst charakterisiert unsere heutige Physik mit
                              									folgenden Worten: „Der Zustand der Schmiegsamkeit und Beweglichkeit – meiner
                                 										Ansicht nach ein gesunder Zustand –, welcher den wissenschaftlichen Anschauungen
                                 										gegenwärtig gestattet, sich fast jeder Neuigkeit anzupassen, wird durch die
                                 										Leichtfertigkeit (soll wohl heißen Leichtigkeit!) beleuchtet, mit der jetzt die
                                 										am meisten gehegten Grundsätze unserer Väter verlassen werden“. Dabei ist
                              										Schuster aber selbst so modern, wenn man diesen
                              									Ausdruck gebrauchen will, wie nur irgend einer, wobei es besonders angenehm
                              									auffällt, in wie hervorragend objektiver Weise er die verschiedenen Theorien
                              									darstellt, auch wenn sie von seiner persönlichen Anschauung abweichen. Während die
                              									erste Vorlesung mehr allgemeine Betrachtungen über die Einrichtungen und die
                              									Arbeitsweise in den verschiedenen Laboratorien Deutschlands und Englands
                              									enthält, bieten die beiden folgenden Vorlesungen im wesentlichen einen Ueberblick
                              									über die Entwicklung der Elektrizität sowohl in theoretischer wie auch in
                              									experimenteller Hinsicht. Einen besonderen Genuß hat mir dabei das Lesen der dritten
                              									Vorlesung bereitet, welche von den Röntgen-Strahlen
                              									ausgehend bis zum Zeemann-Effekt und der
                              									Elektronentheorie führt, und welche in vieler Hinsicht ein ebenbürtiges Gngenstück
                              									zu dem kürzlich erschienenen Geitelschen Vortrag
                              									darstellt. Interessant sind in diesem Vortrag auch die allgemeinen Bemerkungen des
                              									Verfassers u.a. über die Entwicklung und Berechtigung unserer wissenschaftlichen
                              									Bezeichnungen. Besonders klar und außerordentlich anregend sind ferner die
                              									Auseinandersetzungen über den Mechanismus eines Atoms ebenso wie diejenigen über die
                              									durch Geschwindigkeitsänderung verursachte Aenderung der scheinbaren Masse eines
                              									Elektrons. Die vierte Vorlesung, welche im wesentlichen die Erscheinungen des
                              									Erdmagnetismus, der Erd- und atmosphärischen Elektrizität behandelt, ist ebenfalls
                              									glänzend geschrieben und besonders deswegen wertvoll, weil sie Erscheinungen
                              									behandelt, welche im allgemeinen der Mehrzahl der Physiker ferner liegen. Gerade
                              									deswegen aber ist ein derartig zusammenfassender Ueberblick für die Allgemeinheit
                              									von so großem Nutzen, als er uns den Zusammenhang der verschiedensten Erscheinungen
                              									wieder einmal vor Augen führt, den man heutzutage bei der weitgehenden
                              									Spezialisierung auf wissenschaftlichem Gebiet nur allzuleicht vergißt. Schließen
                              									will ich mit dem Wunsche, daß dieses Schustersche Werk
                              									eine recht weitgehende Verbreitung finden möge, da es wohl jedem Leser neben reicher
                              									Anregung auch manche genußreiche Stunde bereiten wird.
                           Br. Glatzel.
                           Geschichte der Chemie.
                              									Kurzgefaßte Darstellung von Dr. Thor Ekecrantz, o. Prof.
                              									der Chemie und pharm. Chemie an dem pharm Institut zu Stockholm. Aus dem
                              									schwedischen Original vom Verfasser bearbeitet. Mit 25 Abbildungen. Leipzig 1913.
                              									Akademische Verlagsgesellschaft m. b. H. Preis geh. M 8,50, geb. M 10,–.
                           Nach einer Einleitung, in der der Verfasser sich besonders mit der Abstammung des
                              									Wortes Chemie beschäftigt, folgen acht Kapitel, in denen die Chemie im Altertum, die
                              									alchimistische, die iatrochemische und die phlogistische Periode, der Fall der
                              									phlogistischen Lehre, die chemische Forschung nach Lavoisier bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts, die Entwicklung in
                              									theoretischchemischer Hinsicht von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart
                              									und die Entwicklung des chemischen Unterrichts besprochen werden.
                           Wenn auch der Verfasser in vielen Kapiteln nichts anderes bringen konnte, als was
                              									beispielsweise in Kopps Geschichte der Chemie schon zu
                              									lesen war, so muß doch die Anordnung und die klare, sachgemäße Behandlung des
                              									Stoffes besonders hervorgehoben werden, die bewirkt, daß der Information Suchende
                              									sich in kurzer Zeit und in ausreichender Weise über das Gewünschte orientieren
                              									kann.
                           In dem siebenten Abschnitt findet man die Entwicklung des Valenzbegriffes, die
                              									Grundlagen der Strukturtheorie, den Streit über die konstante oder wechselnde
                              									Valenzzahl, die weitere Entwicklung der Strukturlehre, das periodische System der
                              									Elemente, die elektrolytische Dissoziationstheorie u.a.m.
                           Trotz der Schwierigkeit des zu bearbeitenden Stoffes und der angewendeten Kürze hat
                              									die Klarheit der Darstellung nirgends gelitten.
                           An das siebente Kapitel schließen sich biographische Notizen und Abbildungen von
                              									einigen in der späteren Hälfte des 19. Jahrhunderts hervortretenden
                              									Persönlichkeiten, gegen deren Auswahl natürlich nichts einzuwenden ist, die man aber
                              									als eine ausreichende Aufzählung der auf dem Gebiete der theoretischen Chemie
                              									tätigen Forscher nicht ansehen kann. Für den hervorragendsten Forscher auf diesem
                              									Gebiete, vant Hoff, wäre eine etwas ähnlichere Abbildung
                              									recht wünschenswert gewesen.
                           Die Ausführungen im achten Abschnitt über die Entwicklung des chemischen Unterrichts
                              									sind zu knapp, besonders bezüglich der Entwicklung des Unterrichts in den chemischen
                              									Laboratorien.
                           Das vorstehende Werk gehört zu den besten der auf diesem Gebiete erschienenen und
                              									wird sich sicherlich in Kürze einen ausgedehnten Leserkreis erwerben.
                           A. Stavenhagen.
                           Die angewandte Mathematik an den
                                 										deutschen mittleren Fachschulen der Maschinenindustrie. Bd. IV Heft 2 der
                              									Abhandlungen über den mathematischen Unterricht in Deutschland von Dipl.-Ing. Karl Ott. Leipzig und Berlin 1913. B. G. Teubner. Preis M
                              									4,–.
                           Das vorliegende Buch füllt zweifellos eine Lücke in der technischen Literatur aus.
                              									Für die angewandte Mathematik insbesondere für die Mechanik gibt es an den
                              									technischen Fachschulen gewöhnlich keine Spezialisten; fast jeder Lehrer kommt in
                              									die Lage, den Unterricht in der Mechanik erteilen zu müssen. Vielfach nehmen nun
                              									dessen maschinentechnische Hauptfächer seine Zeit und Arbeitskraft (man denke nur an
                              									die Entwicklung des Oelmaschinenbaues in den letzten Jahren) derart in Anspruch, daß
                              									er sich unmöglich in die vorhandene Literatur über Mechanik vertiefen kann. Und doch
                              									würde ein möglichst weiter Blick über dieses Gebiet, namentlich auch die Kenntnis
                              									der historischen Entwicklung dem Unterricht sicherlich zu gute kommen, pädagogische
                              									Begabung des Lehrers natürlich vorausgesetzt. Um gut zu lehren, muß man aus dem
                              									Vollen schöpfen, etwas mehr wissen, als was man lehrt, sagt Treitschke an einer Stelle. Hier kann nun das Ottsche Buch sehr gute Dienste leisten; einmal darin, daß es durch die
                              									Besprechung der Methoden, wie die wichtigsten Grundbegriffe der Mechanik, Kraft
                              									Masse, Arbeit usw. dargestellt und veranschaulicht werden, den Lehrer zum Nachdenken
                              									anregt, dann durch die zahlreichen Literaturangaben. Es werden ferner die
                              									vorhandenen Lehrbücher besprochen. Die Meinung des Verfassers dürfte wohl
                              									dahingehen, daß keines der für den Fachschulunterricht geschriebenen Bücher den
                              									Aufgaben dieser Schulen ganz gerecht wird. Dem wird man ohne weiteres zustimmen
                              									müssen. Die besten Bücher bleiben eben ungeschrieben; wieviel in pädagogischer
                              									Hinsicht Wertvolles mag in den Vortragsheften der Lehrer an Fachschulen stecken, ja
                              									mancher glückliche Augenblickseinfall wird garnicht schriftlich festgehalten. Dem
                              									warmen Lob, das der Verfasser dem Buch „Technische Wärmemechanik“ von W. Schüle zu Teil werden läßt, kann ich mich nur
                              									anschließen; das Buch erfreut sich auch in der Praxis uneingeschränkter
                              									Wertschätzung. Es wäre sehr zu wünschen, daß sich ihm ein gleichwertiges Buch der
                              									Mechanik fester und flüssiger Körper an die Seite stellen könnte, ein Buch, das aus
                              									innerem Drange und nicht aus buchhändlerischen Erwägungen entstanden ist.
                           Ob die darstellende Geometrie und noch mehr das technische Zeichnen in den Rahmen des
                              									vorliegenden Buches paßt, dürfte doch sehr zweifelhaft sein, zumal diese Gegenstände
                              									aus Raummangel doch nur aphoristisch behandelt werden konnten. Der außerordentliche
                              									Fleiß des Verfassers, dessen Frucht dieses Buch ist, verdient die wärmste
                              									Anerkennung, Es bietet nicht nur dem Lehrer, sondern auch dem in der Praxis
                              									stehenden Ingenieur mancherlei Anregendes und Nützliches. Erleichtert wird die
                              									Lektüre durch die klare und fließende Schreibweise des Verfassers.
                           K. Drews.
                           Das Prinzip der Erhaltung der
                                 										Energie. Von Max Planck. Dritte Auflage. 278
                              									Seiten. Leipzig und Berlin 1913. B. G. Teubner.
                           Das bekannte, von der Philosophischen Fakultät Göttingen preisgekrönte Werk erscheint
                              									hier in wesentlich ungeänderter dritter Auflage. Es gliedert sich in die drei
                              									Hauptabschnitte: Historische Entwicklung, Formulierung und Beweis des Prinzips,
                              									Verschiedene Arten der Energie (mechanische Energie, thermische und chemische
                              									Energie, elektrische und magnetische Energie). Eine weitere Kennzeichnung des
                              									Inhaltes des Buches ist aus der Aufgabestellung der Göttinger Fakultät (1884) zu
                              									entnehmen: „... Es wird nun zunächst eine genaue historische Entwicklung der
                                 										Bedeutung und des Gebrauches des Wortes Energie in der Physik verlangt; sodann
                                 										eine gründliche physikalische Untersuchung, ob verschiedene Arten der Energie zu
                                 										unterscheiden und wie jede derselben zu definieren sei; endlich in welcher Weise
                                 										das Prinzip der Erhaltung der Energie als allgemein gültiges Naturgesetz
                                 										aufgestellt und bewiesen werden können“. Wenn hier auf die neue Auflage noch
                              									besonders hingewiesen wird, so geschieht es namentlich in dem Wunsche, das Buch auch
                              									in technischen Kreisen weiter einzuführen, für die es nicht weniger Bedeutung hat,
                              									als für Physiker und Chemiker.
                           Rotth.
                           Radiotelegraphisches Praktikum.
                              									Von Dr.-Ing. H. Rein. Zweite, vermehrte Auflage. Mit 170
                              									Abbildungen und 5 Kurventafeln. XII und 220 Seiten. Berlin. Julius Springer. Preis
                              									geb. M 8,–.
                           Die zweite Auflage des „Radiotelegraphischen Praktikum“ unterscheidet sich
                              									insofern wesentlich von der ersten, als sich der Verfasser nicht mehr eng an die
                              									Einrichtungen der Technischen Hochschule zu Darmstadt bindet, an welche die erste
                              									Auflage sich eng anschließt. Dieser Loslösung vom Besonderen entsprechend enthält
                              									die Einleitung nunmehr eine knappe und übersichtliche Beschreibung der in
                              									Deutschland im allgemeinen eingeführten radiotelegraphischen Systeme.
                           Im folgenden werden in jedem Abschnitt nicht nur die verschiedenen Meßmethoden
                              									ausführlich beschrieben und erörtert, sondern es wird auch auf die Eichung der
                              									Instrumente und, wo es angebracht ist, auf die Gesichtspunkte für ihren Bau
                              									eingegangen. Bei der Wiedergabe der Formeln ist auf längere mathematische
                              									Entwicklungen Verzicht geleistet, dagegen auf Hinweise nach der
                              									physikalisch-technischen Seite Gewicht gelegt worden. Die Darstellung ist klar,
                              									könnte aber wohl hier und da etwas breiter sein. Ebenso wird vielleicht mancher
                              									einige Tabellen vermissen, obgleich die fünf Kurventafeln am Schluß des Buches für
                              									die wichtigste Rechenerleichterung sorgen.
                           Die Anordnung des Stoffes ist dieselbe geblieben wie in der ersten Auflage. Es stehen
                              									an erster Stelle Kapazitäten und Selbstinduktionen, nebst gegenseitiger Induktion
                              									und Kuppelungsfaktoren.
                           Das dritte Kapitel behandelt die Wellenlängen und die Analyse von
                              									Hochfrequenzschwingungen, das vierte die Dämpfung und die Verluste. Im fünften
                              									Kapitel folgen die Leistungsmessungen an Hochfrequenzgeneratoren, Transformatoren
                              									und Uebertragern. Die beiden letzten Kapitel beschäftigen sich mit den Empfängern
                              									und ihren Schaltungen und mit dem Aufbau der Sende- und Empfangsstation.
                           Ein die wesentlichsten Arbeiten enthaltendes Literaturverzeichnis sowie ein
                              									reichhaltiges Namen- und Sachregister bilden eine sehr angenehme Vervollständigung
                              									des Werkes. Besonders erfreulich ist die Durchführung einer einheitlichen
                              									Darstellungsweise bei den zahlreichen Schaltbildern.
                           Die Ausstattung des Buches läßt nichts zu wünschen übrig.
                           Gruschke.
                           Sammlung Göschen, Bd. 661. Die Nebenprodukte der Leuchtgasfabrikation. Von Dr. phil.
                              									K. R. Lange. Klein 8°. 148 Seiten. Mit 13 Abbildungen.
                              									Berlin und Leipzig 1913. G. J. Göschen. Preis geb. M 0,90.
                           Der Verfasser behandelt an Hand der Fachliteratur, im besonderen der Patentschriften
                              									die Gewinnung, Analyse, Reinigung und Verwertung der bei der Leuchtgasgewinnung
                              									nebenbei erhaltenen Substanzen: Koks, Retortengraphit, Teer, Ammoniak, Schwefel und
                              									Cyan. In Anbetracht der außerordentlichen wirtschaftlichen Wichtigkeit, welche
                              									diesen Produkten zukommt, wird vielen Technikern das wohlfeile Büchlein willkommen
                              									sein, welches auf knappem Raume eine große Menge von Mitteilungen über die
                              									zahlreichen Vorschläge und bewährten Verfahren beibringt.
                           K. Arndt.
                           
                        
                           
                           Bei der Redaktion eingegangene Bücher.
                           Der Abbruch von Beton- und Eisenbetonbauten. Eine
                              									technisch-wirtschaftliche Studie von Ernst Schick, Dipl.-Ing. Mit 7 Abb. Berlin
                              									1913. Wilhelm Ernst & Sohn. Preis geh. 1,20 M.
                           Lehrbuch der technischen Physik. Von Prof. Dr. Hans
                              									Lorenz. Vierter Band: Technische Elastizitätslehre. München und Berlin 1913. R.
                              									Oldenbourg. Preis geh. 19 M, geb. 20 M.
                           Einführung in die Elektrotechnik. Unter Zugrundelegung
                              									der Vorlesungen Prof. Slabys bearbeitet von Otto Nairz. Mit 351 Abb. Leipzig 1913.
                              									Johann Ambrosius Barth. Preis geh. 10 M, geb. 11 M.
                           Durchgang derα-, β-, γ-und Röntgen-Strahlen durch Materie. Von W. H. Bragg,
                              									deutsch von Max Iklé. Mit 70 Abb. Leipzig 1913. Johann Ambrosius Barth. Preis geh.
                              									6.80 M, geb. 7,80 M.
                           Die Ausstellungen der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft
                                 										zu Straßburg in 1890 und 1907 und die Entwicklung des landwirtschaftlichen
                                 										Maschinenwesens. Von Prof. Dr. Carl Luedecke, Breslau. Sonderabdruck aus
                              									„Fühlings landwirtschaftliche Zeitung“ Heft 19, Jahrgang 1913. Verlag Eugen Ulmer,
                              									Stuttgart.
                           Year Book of the Michigan College of Mines 1912-1913
                              									Announcement of Courses for 1913-1914.
                           Industrielle Gesellschaft von Mülhausen.
                              									Verzeichnis der in der Generalversammlung vom 25. Juni 1913 ausgeschriebenen
                              									Preisaufgaben für das Jahr 1914. Straßburg 1913. Straßburger Druckerei und
                              									Verlagsanstalt vorm. R. Schultz & Co.
                           Abhandlungen aus dem Gebiete der technischen Mechanik.
                              									Von Dr.-Ing. Otto Mohr, Geheimer Rat und Professor. Zweite neubearbeitete und
                              									erweiterte Auflage. Mit 491 Abb. Berlin 1913. Wilhelm Ernst & Sohn. Preis geh.
                              									18 M, geb. 19,50 M.
                           Praktisches Maschinenrechnen. Von A. Weickert und R.
                              									Stolle. Eine Zusammenstellung der wichtigsten Erfahrungswerte aus der allgemeinen
                              									und angewandten Mechanik in ihrer Anwendung auf den praktischen Maschinenbau. In
                              									drei Teilen. IV. Teil: Ausgewählte Kapitel aus der Maschinenmechanik und technischen
                              									Wärmelehre von Dipl.-Ing. Rudolf Barkow, Zivil-Ingenieur in Charlottenburg. Berlin
                              									1913. Polytechn. Buchhandlung A. Seydel. Preis geh. 3 M, geb. 3,75 M.
                           Der Eisenbetonbau. Ein Leitfaden für Schule und Praxis.
                              									Von C. Kersten, Oberingenieur und Oberlehrer a. D. Teil II: Anwendungen im Hoch- und
                              									Tiefbau. Mit 593 Abb. 7., völlig umgearbeitete und erweiterte Auflage. Berlin 1913.
                              									Wilhelm Ernst & Sohn. Preis geb. 4,40 M.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 328
                              
                           
                        
                           
                           Wirtschaftliche Rundschau.
                           
                              Manganerzausbeute und -ausfuhr im Kaukasus
                                 										1912.
                              Im Tschiatury-Bergbaubezirk wurden im Jahre 1912 an Manganerzen 35325000 Pud
                                 										ausgebeutet, was eine Steigerung der Produktion um 6690000 Pud gegen 1911
                                 										bedeutet.
                              Die Ausfuhr auf der Tschiatury-Zweigbahn stellte sich 1912 auf 59368450 Pud und
                                 										übertraf die Exportmenge von 1911 um 20077300 Pud. Die größte Manganerzmenge
                                 										wurde im Monat Juli 1912 mit 8335200 Pud ausgeführt, d.h. 3979950 Pud mehr als
                                 										im Juli 1911.
                              Außerdem wurden per Achse 67953 Pud exportiert.
                              Die gesamte Ausfuhr bezifferte sich somit auf 59436403 Pud, wovon 1047750 Pud
                                 										nach Südrußland gingen, während der Rest ins Ausland exportiert wurde.
                              Die Vorräte betrugen am 1. Januar 1913: 44365000 Pud.
                              Die Preise für Manganerz stellten sich in der Zeit von Januar bis April 1912
                                 										Station Tschiatury, wie im Jahre 1911, auf 4½ bis 5½ Kop. pro Pud und in Poti
                                 										frei an Bord auf 16 bis 17 Kop., im Mai jedoch und bis Ende des Jahres gingen
                                 										die Preise in Tschiatury und Poti um 1 Kop. für 1 Pud hinauf.
                              (Torg. Prom. Gazeta.)
                              
                           
                              Manganerzausfuhr Transkaukasiens im August 1913.
                              Im Monat August d. J. (a. St.) sind aus Tschiaturi über die Häfen von Poti und
                                 										Batum 6127500 Pud Manganerz ausgeführt worden. Die Gesamtausfuhr der ersten
                                 										acht Monate 1913 erreicht den Betrag von 45370000 Pud. Trotz des langen Streiks
                                 										im Manganerzgebiete hat sich die Ausfuhr gehoben; im gleichen Zeitraum des
                                 										Vorjahrs betrug sie nur 40862000 Pud.
                              (Bericht des Kaiserlichen Konsulats in Tiflis)
                              
                           
                              Winke für den Handel mit Venezuela.
                              Die Einsendung der Verladungsdokumente an eine Bank oder ein Kommissionshaus in
                                 										Venezuela als Vertrauensfirma bietet nicht, wie in den meisten anderen Ländern,
                                 										die Gewähr dafür, daß der Empfänger, welchem die Dokumente ohne Zahlung des
                                 										Gegenwerts oder mangels Annahme des Wechsels nicht auszuhändigen sind, sich
                                 										nicht doch auch ohne Dokumente in den Besitz der Waren setzt; es kommt vielmehr
                                 										recht häufig vor, daß seitens des Empfängers bereits über die Waren verfügt ist,
                                 										ohne daß die vom Verschiffer der Vertrauensfirma eingesandten Dokumente zur
                                 										Herausholung der Waren aus dem Zollhaus benötigt wurden. Dem Empfänger ist es
                                 										nämlich möglich, mit Hilfe eines der Zollbehörde bekannten Agenten am
                                 										Hafenplatze die Waren gegen Ausstellung einer Duplikatsfaktura nach vorheriger
                                 										Entrichtung der Zölle herauszuholen. Die Verschiffer erhalten deshalb auf ihre
                                 										Reklamationen bei den Banken und
                              
                                 
                                 Textabbildung Bd. 328
                                 
                              sonstigen mit Inkassogeschäften sich
                                 										befassenden Firmen in Venezuela den Bescheid, daß die betreffenden
                                 										Verladungsdokumente sich zwar noch im Gewahrsam der Bank usw. befänden, der
                                 										Empfänger sich aber bisher nicht gemeldet hätte. Bei näherer Untersuchung des
                                 										Falles stellt sich dann heraus, daß die Waren das Zollhaus längst verlassen
                                 										haben.
                              Die Banken und Kommissionsfirmen übernehmen deshalb keinerlei Verantwortung für
                                 										derartiges Inkasso usw. auf Grund von Verladungsdokumenten; auch die Ausstellung
                                 										der Dokumente auf ihren eigenen Namen, wodurch dem obigen Usbelstand abzuhelfen
                                 										wäre, pflegen sie grundsätzlich abzulehnen, weil damit für sie selbst andere
                                 										Schwierigkeiten erwachsen würden.
                              Seitens der deutschen Verschiffer sollte daher nur an ganz einwandfreie Personen
                                 										usw. verschifft werden, welche sich für den richtigen Eingang des Gegenwerts der
                                 										Faktura auch verantwortlich gemacht haben.
                              Uebrigens ist davor zu warnen, an Banken oder Kommissionsfirmen ohne deren vorher
                                 										eingeholte Ermächtigung Warensendungen zu richten, weil jenen oft nichts anderes
                                 										übrig bleibt, als solche Sendungen zur Vermeidung von Zollschwierigkeiten im
                                 										Zollhaus liegen zu lassen und sie damit also der Zollbehörde preiszugeben.
                              (Bericht des Handelssachverständigen bei der Kaiserl.
                                 										Ministerresidentur in Caracas.)
                              
                           
                              Sprengstoffherstellung und -Handel in der Südafrikanischen
                                 										Union 1912.
                              Nach einem Berichte des Hauptinspektors für Sprengstoffe wurden 1912 in
                                 										Transvaal, in der Kapkolonie und in Natal folgende Mengen von Sprengstoffen
                                 										hergestellt bzw. ein- und ausgeführt:
                              
                                 
                                    
                                    
                                    Hergestellt
                                    Eingeführt
                                    Aus-gefuhrt
                                    
                                 
                                    Gelatine
                                    Kisten
                                    525589
                                            1740
                                      8793
                                    
                                 
                                    Gelignit
                                    „
                                    213655
                                            2470
                                    10343
                                    
                                 
                                    Dynamit
                                    „
                                    174859
                                            3180
                                        744
                                    
                                 
                                    Sprengpulver
                                    „
                                    –
                                            1201
                                    –
                                    
                                 
                                    "Permitted" explosives
                                    „
                                        1611
                                            2130
                                    –
                                    
                                 
                                    
                                    –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––
                                    
                                 
                                    Summe für Sprengstoffe
                                    Kisten
                                    915714
                                          10721
                                    19880
                                    
                                 
                                    Knallzünder
                                    Stück
                                    –
                                    49415000
                                    72000
                                    
                                 
                                    Sicherheitszünder Kisten
                                    v. 500 St.
                                    –
                                          19886
                                    –
                                    
                                 
                              Nur Sprenggelatine, Gelignit, Dynamit und ähnliche Sprengmittel werden in
                                 										Südafrika hergestellt. Es müssen daher folgende Artikel eingeführt werden:
                                 										Sprengpulver, Sicherheitszünder, Knallzünder und elektrische Knallzünder,
                                 										Jagdpulver und -munition sowie Feuerwerk. Statistische Angaben über den Handel
                                 										mit den letztgenannten drei Artikeln sind nicht erhältlich.
                              (The Board of Trade Journal.)
                              
                           
                              Patente, Muster- und Markenschutz in
                                 										Großbritannien.
                              Das britische Patentamt (Patent Office, 25 Southampton Buildings, Chancery Lane,
                                 										London W. C.) verteilt an Interessenten kostenfrei Anweisungen über das bei der
                                 										Anmeldung von Patenten, Mustern und Warenzeichen zu beobachtende Verfahren,
                                 										falls dem Antrage ein mit Adresse versehener und genügend frankierter Umschlag
                                 										beigefügt ist. Alle Anträge und Eingaben an das Patentamt müssen in englischer
                                 										Sprache abgefaßt sein.
                              Da die zur Anmeldung selbst und zu den weiteren sachlichen Anträgen
                                 										erforderlichen Formulare, die einen Gebührenstempel tragen, nur im Patentamt auf
                                 										persönlichen Antrag oder unter gewissen Voraussetzungen bei Postämtern im Inland
                                 										abgegeben, nicht aber ins Ausland versandt werden, da ferner jeder Ausländer,
                                 										der ein Patent, Muster oder Warenzeichen zu registrieren wünscht, eine
                                 										Zustellungsadresse im Vereinigten Königreich angeben muß, so empfiehlt
                              
                                 
                                 Textabbildung Bd. 328
                                 
                              es sich für deutsche Interessenten regelmäßig,
                                 										sich zu ihren Verhandlungen mit dem Patentamt der Hilfe eines Patentanwalts zu
                                 										bedienen.
                              Als deutsch-korrespondierende Patentanwälte werden ohne Gewähr benannt:
                              
                                 1. S. Sokal, 53 Chancery Lane, London W. C.
                                 2. Mathys & Co., 43 Chancery Lane, London W. C.
                                 
                              Die Patentanwälte pflegen auch über die Verwertung von Patenten usw. Auskunft zu
                                 										geben. Verläßliche Geschäfte, die die Verwertung aller Arten von Patenten usw.
                                 										als Spezialität betreiben, sind nicht bekannt.
                              (Bericht des Kaiserl. Generalkonsulats in London.)
                              
                           
                              Aus Lehranstalten.
                              An der Ingenieur-Akademie Wismar fanden kürzlich in Gegenwart eines Vertreters
                                 										der Aufsichtsbehörde unter dem Vorsitz des Herrn Regierungs- und Baurats W.
                                 										Ingenieur-Hauptprüfungen statt. Von den 22 Kandidaten, welche sich auf die vier
                                 										Abteilungen für Maschinenbau, Elektrotechnik, Architektur und Bauingenieurwesen
                                 										verteilten, bestanden 8 mit Prädikat „Sehr gut“, 12 mit „Gut“ und
                                 										2 mit „Genügend“. Unter diesen Kandidaten befanden sich Herren sowohl aus
                                 										Norddeutschland wie auch aus Süddeutschland, ferner aus Rußland, Polen, Ungarn,
                                 										Norwegen, Schweden. Finnland und Italien.
                              
                           
                              Bedarf des Auslandes.
                              Belgien. Lieferung von Oelen. Demnächst. Salle de la
                                 										Madelaine in Brüssel. 4300000 kg Schmieröl, 349000 kg Kolza oder Rüböl zum
                                 										Schmieren, 365000 kg Kolza, oder Rüböl zu Leuchtzwecken, 137000 kg Leinöl, 36000
                                 										kg Terpentinöl, 4600000 kg Mineralöl zu Leuchtzwecken, 1970000 kg Mineralöl zur
                                 										Gasfabrikation, 769000 kg Baumwollabfälle, 2000 kg Rizinusöl 188000 kg
                                 										Ochsentalg, 27000 l Trockenmittel. 56 Lose. Anlieferung an verschiedene
                                 										Stationen.
                              Norwegen. Lieferung von 248000 kg hellem Mineralöl, 438500
                                    											kg dunklem Mineralöl. Norwegische Staatsbahnen in Kristiania. 28.
                                 										November 1913, 3 Uhr. Proben von mindestens 2 kg in einem Gefäß bis zum 20.
                                 										November, 2½ Uhr nachmittags. Vertreter in Norwegen notwendig. Versiegelte
                                 										Angebote mit der Aufschrift „Mineraloljer“ werden bei der Hauptverwaltung
                                 										der Eisenbahnen, im Bureau des Maschinendirektors in Kristiania, Jernbanetorvet
                                 										8-9, entgegengenommen. Spezifikationen und Bedingungen ebendaselbst, sowie beim
                                 											„Reichsanzeiger“.
                              Serbien. Schriftliche Verdingung behufs Lieferung von 80000
                                    											kg Mineralöl zur Schmierung von Dampfzylindern. Direktion der Königl.
                                 										Serbischen Staatsbahnen in Belgrad. 18. November/1. Dezember 1913. Sicherheit
                                 										6000 Dinar.
                              Serbien. Schriftliche Verdingung behufs Lieferung von
                                    											120000 kg Rüböl. Direktion der Königl. Serbischen Staatsbahnen in
                                 										Belgrad. 18. November/1. Dezember 1913. Sicherheit 22000 Dinar.
                              
                                 
                                 Textabbildung Bd. 328