| Titel: | Bücherschau. | 
| Fundstelle: | Band 328, Jahrgang 1913, S. 782 | 
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                        Bücherschau.
                        Bücherschau
                        
                     
                        
                           Die Wärmebehandlung der
                                 										Werkzeugstähle. Autorisierte deutsche Bearbeitung der Schrift „The heat
                              									treatment of tool steel“ von Harry Brearley, Sheffield, von Dr. Ing.
                              									Rudolf Schäfer. 253 Seiten mit 199 Abbildungen. Berlin
                              									1913. Julius Springer. Preis geb. 8,– M.
                           Das Buch soll solchen Werkzeugmachern und Werkmeistern, welche bereits einige
                              									Erfahrung im Härten von Stahl haben, praktische Hinweise zur Ausübung und
                              									Vervollkommnung in ihrem Berufe geben. Ferner soll aber auch der Betriebsbeamte,
                              									Werkzeugkonstrukteur und der den Einkauf des Stahles besorgende Kaufmann so weit
                              									über die Eigenschaften der verschiedenen Stahlsorten belehrt werden, daß er Stahl
                              									richtig verwerten und günstig einkaufen kann. Das Buch ist nicht nur eine bloße
                              									Uebersetzung des englischen Originals, sondern ist von Schäfer ziemlich weitgehend umgearbeitet und dem deutschen Leser
                              									mundgerecht gemacht worden. Ich selbst kenne das englische Original nicht, schließe
                              									nur aus einigen unverändert übernommenen Abbildungen (etwa 50, von denen Abb. 90,
                              									91, 96, 97, 167 und 168 eine uns Deutschen ungewohnte Art der Darstellung bedeuten),
                              									daß sich die Arbeit Schäfers auch auf eine Verbesserung
                              									der äußeren Ausstattung des Buches erstreckt hat. Das tut ausländischer Literatur
                              									oft sehr not, wie man an anderen Uebersetzungen, die nicht gleichzeitig
                              									Verbesserungen waren, in letzter Zeit wiederholt beobachten konnte. Die ganze
                              									Disposition des Buches scheint auch deutscher Systematik entsprechend umgeändert
                              									und verbessert zu sein. Wenigstens merkt man nichts von der sonst in
                              									ausländischer Literatur so häufigen Systemlosigkeit. Mehrere Abschni te wurden bei
                              									der deutschen Bearbeitung erweitert, andere, welche Angaben enthielten, die in
                              									technischen Kalendern zu finden sind, wurden beschnitten. So ist ein Buch
                              									entstanden, welches voll und ganz den gekennzeichneten Zweck erfüllt und
                              									wissenschaftlich auf der Höhe steht. Vielfach hat der Uebersetzer seine eigenen
                              									Forschungsarbeiten mit in den Text hineingearbeitet.
                           Der Inhalt des Buches beginnt mit der Erläuterung des Kleingefüges von Stahl an Hand
                              									sehr guter metallographischer Mikrophotographien, und der für das Härten wichtigen
                              									Verhältnisse beim Abkühlen und Erhitzen. Es folgen weitere Kapitel über Fehler im
                              									Rohstahl und Bruchaussehen, das Schmieden des Stahles, das Ausglühen, Härten,
                              									Anlassen, Ausrichten. Zwei Kapitel bringen Beispiele für das Härten häufig
                              									vorkommender Werkzeuge und Beispiele über charakteristische Fehler beim Härten.
                              									Endlich werden Einsatzhärtung und legierte Werkzeugstähle, die als
                              									Schnellschnittstähle, Selbsthärter und naturharte Stähle von immer mehr steigender
                              									Bedeutung werden, behandelt. Den Schluß bildet die Beschreibung von
                              									Härtereieinrichtungen aller Art, wie Glühöfen, Einsatzöfen, Salzbadöfen, Härtebad,
                              									Pyrometer und eine Anleitung zur Bestimmung von Haltepunkten im Eisen und Stahl mit
                              									dem von Siemens & Halske
                              									gebauten Doppelspiegelgalvanometer von Saladin. Ein reichhaltiges Sachverzeichnis erleichtert
                              									die Benutzung des Buches als Nachschlagewerk.
                           Das Buch bedeutet eine wertvolle Ergänzung der bestehenden Literatur und wird jedem
                              									Interessenten den gewünschten Aufschluß geben. Seine Beschaffung kann bestens
                              									empfohlen werden.
                           Preger.
                           Die Handelsbeziehungen zwischen
                                 										Deutschland und Kanada im Jahre 1912. Von Rechtsanwalt Dr. Haumann, Syndikus des Deutsch-Kanadischen
                              									Wirtschaftsvereins. Berlin 1913. Julius Springer. Preis M 1,–.
                           Die kleine Schrift ist ein Mahnruf an den deutschen Handel und die deutsche
                              									Industrie, ihren Einfluß auf das sich wirtschaftlich kraftvoll entwickelnde Kanada
                              									im Weltkampf der Völker nicht zurückdrängen zu lassen.
                           Der Verfasser sucht vor Augen zu führen, wie England und Amerika den kanadischen
                              									Markt gegenwärtig beherrschen. Diese Machtstellung schreibt er hinsichtlich Englands
                              									der Zollbevorzugung englischer Waren, hinsichtlich Amerikas aber vor allem seiner
                              									umfangreichen und einsichtigen wirtschaftlichen Vertretung im Lande selbst zu. Der
                              									Verfasser weist darauf hin, daß Deutschlands wirtschaftliche Stellung in Kanada an
                              									einer unzulänglichen wirtschaftlichen Vertretung und dem unsicheren Zollverhältnis
                              									krankt. Er ermahnt deshalb die an dem deutschen Export beteiligten Firmen, sich
                              									zusammenzuschließen, um vereint für eine endgültige Reglung des Zollverhältnisses
                              									sowie für eine bessere wirtschaftliche Vertretung in Kanada mit Nachdruck
                              									einzutreten.
                           W. Dietze.
                           Deutscher Schiffbau 1913.
                              									Herausgegeben aus Anlaß des 25-jährigen Regierungsjubiläums S. M. des Deutschen
                              									Kaisers Wilhelm II. Chefredakteur Geheimer Regierungsrat Professor Oswald Flamm, Charlottenburg. Berlin. Carl Marfels,
                              									Aktiengesellschaft.
                           Das Buch umfaßt das ganze Gebiet des Schiffbaues und seiner Hilfsindustrien.
                              									Naturgemäß nehmen den größeren Teil des Buches die Abschnitte „Kriegsschiffbau,
                                 										Handelsschiffbau und Schiffsmaschinenbau“ ein. Der Kriegsschiffbau von
                              									Marinebaurat Süßenguth gibt nach einer geschichtlichen
                              									Darstellung der Flottengesetze die Grundsätze für Wahl der Abmessungen, der
                              									Bewaffnung und der Maschinenstärke der einzelnen deutschen Kriegsschifftypen. Der
                              									zweite Teil „Deutscher Handelsschiffbau und seine Gesetzgebung“ von
                              									Konstruktionsingenieur Kielhorn enthält zeitlich geordnet
                              									einen Ueberblick über die Entwicklung der deutschen Handelsflotte in den letzten 25
                              									Jahren und den Einfluß der deutschen und englischen
                              									Schiffsklassifikations-Gesellschaften auf die Bauweise. Daran schließt sich eine
                              									geschichtliche Darstellung der Entwicklung der einzelnen Werften. Im Jahre 1888
                              									waren 39 v. H. unserer Handelsflotte in England gebaut und am 1. Mai d. J. stammten
                              									noch immer über 30 v. H. der deutschen Schiffe von englischen Werften. Der über die
                              									Entwicklung der Werften handelnde Teil ist deshalb interessant, weil er die meisten
                              									der führenden Männer auf dem Gebiete des Schiffbaues im Bilde bringt.
                           Der dritte Aufsatz, „Die deutschen Schiffswerften“, von Geh. Marinebaurat und
                              									Schiffbaudirektor Tjard Schwarz, gibt die technische und
                              									wirtschaftliche Entwicklung der deutschen Großschiffswerften. Im vierten Teil,
                              										„Deutscher Schiffsmaschinenbau“, gibt der Danziger Hochschulprofessor Walter Mentz eine interessante Darstellung des
                              									Dampfmaschinenbaues, des Turbinenbaues und des Motorenbaues sowie der neuesten
                              									Erfahrungen auf diesem Gebiete. Gleichfalls von einem Danziger Hochschullehrer
                              									Professor Lienau ist der nächste Abschnitt über
                              										„Verbilligung der Schiffsbauten“, in welchen der Verfasser durch
                              									Normalisierung der Schiffstypen und der Verbandteile, Verbesserung der
                              									Arbeitsmethoden und Beschleunigung der Bauzeit zumeist nach englischem Muster eine
                              									Verbilligung der Schiffsbauten und somit eine größere Wettbewerbsfähigkeit der
                              									deutschen Werften auf dem Weltmarkt erstrebt. Ueber die Sicherheitseinrichtungen an
                              									Bord moderner Handelsschiffe schreibt der Chefredakteur des Deutschen Schiffbau
                              									Geheimer Regierungsrat Professor Oswald Flamm. Er tritt
                              									für eine Verbesserung der bestehenden deutschen Vorschriften über wasserdichte
                              									Schotten und die Ausrüstung der Schiffe mit Rettungsbooten ein. Hieran schließt sich
                              									ein interessanter Aufsatz des Oberingenieurs Klebert von
                              									der Firma Julius Pintsch, A.-G. über die Befeuerung der
                              									deutschen Küsten und den deutschen Leuchtfeuerbau. Wissenschaftliche Forschung im
                              									Schiffbau und ihre Institute ist der Titel des nächsten Teiles. Er hat den
                              									hochbegabten Marinebaumeister Pietzker zum Verfasser, der
                              									bei der beklagenswerten Katastrophe des zweiten Marineluftschiffs einen so jähen Tod
                              									fand. Direktor Krell und Dr. Ing. Stauch von den Siemens-Schuckertwerken schildern die Elektrotechnik an Bord sowohl der Handels-
                              									als auch der Kriegsschiffe, Marineoberbaurat Schirmer die
                              									Konservierung der Schiffe. Den vorletzten Abschnitt bildet ein mit zahlreichen
                              									Abbildungen aus dem Bordleben illustrierter Aufsatz von Josef
                                 										Melnik: Hygiene und Bequemlichkeit an Bord der großen Passagierdampfer. Den
                              									Schluß bildet eine Abhandlung des Dr. Ing. Schrödter, die
                              									deutsche Eisenindustrie und der deutsche Schiffbau, die in statistischen Tabellen
                              									den Anteil des Schiffbaues an der Erzeugung des Fluß- und Schweißeisens gibt und uns
                              									eine Anzahl der neuesten Erzeugnisse der Schwerindustrie auf dem Gebiete des
                              									Schiffbaues in Bildern vorführt.
                           Das Buch hat den großen Vorzug, daß es nicht nur eine interessante und für den Laien
                              									verständliche Darstellung der technischen Entwicklung auf den einzelnen Gebieten des
                              									Schiffbaues in den letzten 25 Jahren gibt, sondern, da es von bewährten Fachleuten
                              									auf den einzelnen Gebieten geschrieben ist, auch für den Techniker ein wertvolles
                              									Nachschlagebuch bildet. Der Preis von 5,50 M für das gebundene Exemplar muß mit
                              									Rücksicht auf den gediegenen Inhalt und die reiche Ausstattung (etwa 500
                              									Abbildungen) als sehr mäßig bezeichnet werden.
                           K.
                           Uhlands Ingenieur-Kalender.
                              									Jahrgang 1914. Zwei Bände. Leipzig. Alfred Kröner. Preis geb. 3,– M.
                           Der vorliegende 40. Jährgang des beliebten Taschenbuches ist einer eingehenden
                              									Durchsicht unterzogen worden und zeigt wiederum eine Anzahl erwähnenswerter
                              									Erweiterungen. Im ersten Teil haben die Tragfähigkeitstabellen sowie die Normalien
                              									für Rohrleitungen eine Vervollständigung erfahren. Ferner sind Angaben über die
                              									Abmessungen von Rohölmotoren hinzugefügt worden. Der zweite Band bringt unter anderm
                              									einige Zusätze zur Festigkeitsrechnung in Gestalt der Formeln über zusammengesetzte
                              									Beanspruchungen und Auflagerdrücke. Der Abschnitt über Maschinenelemente weist
                              									Ergänzungen auf. In dem Kapitel „Wärme“ wurde die Molliersche Tabelle für Wasserdampf hinzugefügt. Bei der Schilderung der
                              									Dampfkessel sind die neuen Hochleistungskessel von Babcock-Wilcox Co. berücksichtigt worden. Auch
                              									die statische Berechnung der Schornsteine ist zu beachten. Ueber die flammenlose
                              									Verbrennung finden sich die ersten Angaben. Die Beschreibung der Gasmaschinen hat
                              									durch Berücksichtigung der Zweitakt-Dieselmaschinen von Sulzer eine Vergrößerung erfahren. Ferner werden in dem neuen Jahrgang
                              									Angaben über Evolventenpumpen und elektrische Tiegelschmelzöfen erstmalig gebracht.
                              									Erwähnt seien außerdem die neuen Formeln zur Berechnung städtischer Kanalisationen
                              									und über die Ausströmung von Gasen. Das Kapitel „Heizung und Lüftung“ ist
                              									noch durch Angabe der Abmessungen von Strebelkesseln ergänzt worden. Es dürfte
                              									keinem Zweifel unterliegen, daß der Kalender bei einer derartig gründlichen
                              									Durcharbeitung einen gleich großen Leserkreis wie bisher finden wird.
                           Schmolke.
                           Die Kultur der Gegenwart.
                              									Herausgegeben von Prof. Paul Hinneberg. Teil III, Abt.
                              									III „Anorganische Naturwissenschaften“. Band 2: Chemie, unter Redaktion von E. v.
                              									Meyer, Prof. an der Techn. Hochschule Dresden. Allgemeine Kristallographie und
                              									Mineralogie unter Redaktion von Fr. Rinne, Prof. an der Universität Leipzig. In einem Bande bearbeitet von E. v. Meyer, C. Engler, L. Wöhler, O. Wallach, R. Luther, W. Nernst, M. Leblanc, A. Kossel, O. Kellner, R. Immendorf, O. Witt, Fr. Rinne. Mit 53
                              									Abbildungen. VIII und 650 Seiten. Lexikon-Oktav. Leipzig 1913. B. G. Teubner. Preis
                              									geh. M 18,–, in Leinwand geb. M 20,–, in Halbfranz geb. M 22,–.
                           Der vorliegende Band des groß angelegten Werkes behandelt die Chemie (Geschichte,
                              									anorganische, organische, physikalische Chemie, Photochemie, Elektrochemie,
                              									physiologische, landwirtschaftliche und technische Chemie) und die Mineralogie
                              									(allgemeine Kristallographie) Schon die Namen der Mitarbeiter: Ernst von Meyer, Engler, Wallach, Nernst, Witt usw., bieten eine gute
                              									Empfehlung für das stattliche Buch.
                           Der Zweck des Werkes ist durch die Worte, mit denen Fr.
                              										Rinne den von ihm bearbeiteten Teil einleitet, gut
                              									gekennzeichnet: „Es lag mir vor allem daran zu zeigen, nach welchen allgemeinen
                                 										Gesichtspunkten die mineralogische Forschung sich gegenwärtig gestaltet und mit Hilfe welcher Methoden ihre Erweiterung
                                 										und Vertiefung sich vollzieht. In dankbarer Anerkennung soll im Gange der
                                 										Erörterungen stets der Großtaten einführender Forscher gedacht werden.“
                           In gleichem Sinne wirkend haben die Verfasser Abschweifen auf Einzelheiten, die nur
                              									für den Fachmann wichtig sind, möglichst vermieden, geschickt die wichtigsten
                              									Tatsachen und Gedankengänge hervorgehoben und in anmutiger Darstellung ein Buch
                              									geschaffen, das gerade dem Nichtchemiker sehr willkommen sein wird, aber auch den
                              									Leser, der mit dem Gegenstand vertrauter ist, zu fesseln versteht. Aus dem
                              									gediegenen Inhalte will ich als Kostproben nur die Ausführungen über radioaktive
                              									Substanzen und über den Aufbau der Kristalle hervorheben.
                           K. Arndt.
                           Ermittlung der billigsten
                                 										Betriebskraft für Fabriken unter besonderer Berücksichtigung der
                                 										Abwärmeverwertung.Von Karl Urbahn. Zweite, vollständig erneuerte und
                              									erweiterte Auflage von Dr. Ing. Ernst Reutlinger,
                              									Direktor der Ingenieurgesellschaft für Wärmewirtschaft m. b. H. in Cöln. Mit 66
                              									Abbildungen und 45 Zahlentafeln. 225 Seiten. Berlin 1913. Julius Springer. Preis
                              									geb. 5,– M.
                           Das Buch soll ein Ratgeber für den Fabrikanten oder Betriebsleiter sein, der in die
                              									Lage kommt, die zweckmäßigste Antriebs- oder Heizungsart für sein Werk zu suchen
                              									oder die bestehende Anlage auf ihre Wirtschaftlichkeit zu prüfen. Sein Inhalt ist
                              									etwa folgender:
                           Der erste Abschnitt bringt allgemeine Gesichtspunkte über die Entstehung und
                              									Bestimmung der Betriebskosten einer Maschinen- oder Heizanlage. Es werden behandelt
                              									Anlagekosten, deren Verzinsung, Abschreibungen, Brennstoffkosten, Wärmepreis
                              									verschiedener Brennstoffe, Ausnutzungsfaktoren der Anlagen, zweckmäßige
                              									Maschinengrößen, Kraftreserven, Wert der Ueberlastbarkeit der Anlagen usw.
                           Im zweiten Abschnitt werden die Vor- und Nachteile der einzelnen Wärmekraftmaschinen
                              									in bezug auf ihre Betriebssicherheit, Brennstoffverbrauch, Ueberlastbarkeit,
                              									Bedienungs- und Reparaturkosten, Anlagekosten, Kühlwasser, Putz-, Schmier- und
                              									Platzbedarf, Gleichförmigkeit des Ganges, Verwendungsbereich, Ausnutzbarkeit der
                              									Abwärme zahlenmäßig erörtert. Nach den genannten
                              									Gesichtspunkten werden besprochen: verschiedene Kesselsysteme, Brennstoffe,
                              									Feuerungsarten, Vorwärmer, Ekonomiser, Wärmeschutzmaterialien, Verdampfungsziffern,
                              									Dampfpreis. Ferner Dampfmaschinen, Lokomobilen, Dampfturbinen, Kondensationsanlagen,
                              									Wasserreinigungsanlagen, Rohrleitungen. Dann Leuchtgas-, Benzin-, Benzol-, Rohöl-
                              									und Petroleummotoren, Sauggasanlagen, Dieselmotoren. Gestreift werden die
                              									Elektromotoren, die in dem fünften Abschnitt eingehender behandelt sind. Der zweite
                              									Abschnitt ist der umfangreichste, er umfaßt allein 102 Seiten mit sehr vielen
                              									Tabellen und Kurven, die äußerst wertvolles Zahlenmaterial enthalten. Zweckmäßig
                              									ausgewählte Beispiele geben eine gute Anleitung zur Benutzung der gemachten
                              									Angaben.
                           Der dritte Abschnitt beschäftigt sich mit der Heizung von Fabrikräumen im
                              									allgemeinen, mit der Erzeugung von Warmwasser und Verwertung des Dampfes zu
                              									Trockenzwecken. Der Reihe nach werden behandelt: nutzbare Wärmemengen des
                              									Kondensator-, Auspuff- und Zwischendampfes, Wärmeabgabe verschiedener
                              									Heizkörperformen, Einfluß der Zwischendampf- oder Abdampfentnahme auf die Bauart und
                              									den Betrieb der Dampfkraftmaschinen, Abmessungen der Rohrleitungen, Ersparnisse bei
                              									der Abwärmeverwertung, Abwärmeverwertung bei Verbrennungskraftmaschinen.
                           Der vierte Abschnitt befaßt sich kurz mit der Raumheizung von Fabriken und ihrem
                              									Betrieb mit Abwärme. Er bringt genauere Zahlen über den Bedarf an Wärmemengen bei
                              									verschiedenen Bauarten der Werkstätten, ferner Zahlen über Ventilatorenheizung,
                              									Niederdruckdampfheizung.
                           Der fünfte Abschnitt bespricht die Kraftversorgung durch elektrischen Strom vom
                              									eigenen und vom fremden Elektrizitätswerk, Vor- und Nachteile der Einzel-, Gruppen-
                              									und Gesamtantrieb der Maschinen; ferner Zahlenwerte über Schmierungs-, Bedienungs-
                              									und Reparaturkosten der Elektromotoren.
                           Der sechste Abschnitt endlich wägt die einzelnen Antriebsund Heizmethoden
                              									gegeneinander ab und bringt ein Schema, nach welchem jeder leicht die Betriebskosten
                              									seiner Anlage zusammenstellen kann.
                           Das Buch ist flott und gut versländlich geschrieben. Es gibt ein überaus sorgfältig
                              									zusammengestelltes aus der Praxis hervorgegangenes Zahlenmaterial. Es dürfte ebenso
                              									wie die erste Auflage rasch sehr viel Freunde erwerben und ist ein treuer Ratgeber
                              									auf dem wichtigen Gebiete der wirtschaftlichen Bewertung der Kraft- und Heizanlagen,
                              									die ja in jeder industriellen Anlage gebraucht werden.
                           Zum Schluß möchte ich noch den Wunsch äußern, es möchte in der nächsten Auflage eine
                              									Tabelle über den Kilogrammpreis der verschiedenen Brennstoffe und vor allem aber ein
                              									alphabethisches Sachverzeichnis beigegeben werden, damit man das Buch auch als
                              									Nachschlagewerk benutzen kann.
                           Preger.
                           GasanalytischeMethoden. Von Geh. Hofrat Professor Dr. Walther Hempel. Vierte, neubearbeitete Auflage. XIII und
                              									427 Seiten gr. 8°. Mit 167 Abbildungen. Braunschweig 1913. Friedr. Vieweg &
                              									Sohn. Preis geh. M 11,–, geb. M 12,–.
                           Während meiner langjährigen Unterrichtstätigkeit habe ich oftmals die
                              										„Gasanalytischen Methoden“ von Hempel als Ratgeber benutzt und empfohlen.
                              									Es ist daher eine besondere Freude für mich, in der neuen Auflage dieses bewährten
                              									Buches alle wichtigen wissenschaftlichen und technischen Fortschritte, welche die
                              									Gasanalyse im letzten Jahrzehnt gemacht hat, verständnisvoll verwertet zu sehen.
                           Jeder Ingenieur, der einmal mit dem „Orsat“
                              									Rauchgase untersucht hat, weiß den ungemeinen Wert der technischen Gasanalyse zu
                              									schätzen. Noch viel wichtiger ist dies Sondergebiet für den Feuerungstechniker und
                              									den Leuchtgaschemiker; er wird die eingehenden Angaben über die vollständige
                              									Leuchtgasanalyse wohl zu schätzen wissen. Aus dem übrigen Inhalt will ich nur kurz
                              									die Abschnitte über exakte Gasanalyse, über die Heizwertbestimmung von Brennstoffen,
                              									die Messung des von Gasen mitgeführten Staubes, die volumetrische Bestimmung von
                              									Kohlenstoff im Eisen und die Untersuchung der bei der Lebenstätigkeit von Bakterien
                              									auftretenden Gase erwähnen, um zu zeigen, in welchem weiten Bereiche Hempel alle mit der Gasanalyse zusammenhängenden Fragen
                              									behandelt. Von neueren Apparaten sind unter anderen der Rotamesser und das
                              									Interferometer und die zur bequemen Ueberwachung von Feuerungen bestimmte
                              										„Gaslaterne“ behandelt.
                           Jedem Ingenieur sei das vorliegende sehr nützliche Werk wann empfohlen, zumal zu
                              									seinem Verständnis keine großen chemischen Vorkenntnisse nötig sind.
                           K. Arndt.
                           
                           
                        
                           
                           Wirtschaftliche Rundschau.
                           
                              Gewinnung seltener Metalle in den Staaten Colorado,
                                 										Utah, Arizona und New Mexico.
                              Reges Interesse wird in neuerer Zeit in den Staaten Colorado, Utah, Arizona und
                                 										New Mexico dem Vorkommen von seltenen Metallen entgegengebracht.
                              In erster Linie handelt es sich dabei um die im südwestlichen Colorado und
                                 										südwestlichen Utah gefundenen Carnotitererze, die, zusammen mit der bei Central
                                 										City in Colorado geförderten Pechblende, fast die ausschließliche Rohstoffquelle
                                 										für das in den Vereinigten Staaten von Amerika gewonnene Vanadium, Uranium und
                                 										das diesem entzogene Radium bilden. Da bisher nahezu die Gesamtförderung an
                                 										solchen Erzen in die Hände europäischer Käufer übergegangen ist, macht sich
                                 										zurzeit eine von dem Bureau of Mifies in Washington unterstützte Bewegung
                                 										geltend, die Radiumgewinnung in den Vereinigten Staaten nach Möglichkeit zu
                                 										fördern. Als ein Schritt in dieser Richtung sei der neuerdings erfolgte Erwerb
                                 										von 1000 Acres Bergland in dem an Carnotiterzen reichsten Paradox-Tale in der
                                 										Grafschaft Montrose, Colorado, durch die „Standard Chemical Co.“ erwähnt.
                                 										Diese Gesellschaft beabsichtigt zunächst 100 Tonnen des Erzes im Monat zu
                                 										fördern, die alsdann in ihren Laboratorien in Pittsburg und den Werken in
                                 										Canonsburg, Pennsylvanien, zur Behandlung kommen sollen. Auch hat sich zu den
                                 										gleichen Zwecken unlängst die „Radium Co. of America“ gebildet, die
                                 										angeblich bei der Errichtung eines Instituts zur Radiumgewinnung in der
                                 										Grafschaft Bucks in Pennsylvanien begriffen ist.
                              Die Gewinnung von Uranium in der Union wird für das Jahr 1912 auf 288 t
                                 										Uraniumoxyd oder 24,3 t metallisches Uranium angegeben, gegen 25 t Oxyd und 21,2
                                 										t metallisches Uranium im Vorjahr. Auch die Vanadiumgewinnung scheint mit rund
                                 										286 t die des Jahres 1911 um ein Geringes übertroffen zu haben. Versuche, die in
                                 										New Mexico und Arizona gefundenen Vanadiniterze in den Vereinigten Staaten
                                 										aufzubereiten, sind, vorläufig wenigstens, infolge der Schwierigkeiten, die sich
                                 										ihrer Behandlung entgegenstellten, aufgegeben worden. Der Verbrauch an
                                 										Vanadiumstahl ist durch seine Benutzung beim Baue von Kraftwagen, Lokomotiven
                                 										und dergleichen stark im Zunehmen begriffen, während Uranium im Töpfergewerbe
                                 										sowie zur Herstellung von Buntglas und Chemikalien Verwendung findet. Immerhin
                                 										muß der Hauptwert von Vanadium und Uranium in ihrer Verbindung mit Radium
                                 										erblickt werden.
                              Die Gesamtförderung von Tungstein in den Vereinigten Staaten von Amerika im Jahre
                                 										1911 betrug 1290 t 60 v. H. Tungstein-Trioxyd enthaltendes Erz im Werte von
                                 										492000 $, der ein Ergebnis des Vorjahres von 1139 t und 407985 $ gegenübersteht.
                                 										Die Förderung und Aufbereitung der hier in Form von Ferberite gefundenen Erze
                                 										liegt vornehmlich in den Händen von drei Gesellschaften, nämlich
                              
                                 
                                 Textabbildung Bd. 328
                                 
                              
                              der „Primos Mining 6: Milling Co.“ in
                                 										Lakewood, der „Wolf Tongue Mining Co.“ in Nederland und der „Colorado
                                    											Tungsten Corporation“ in Boulder. Das Produkt ihrer neuerdings
                                 										elektrisch betriebenen Konzentrationsanlagen gelangt fast ausschließlich nach
                                 										Pittsburg, um dort in der Stahlindustrie Verwendung zu finden. Trotzdem sich die
                                 										Nachfrage nach Werkzeugstahl, der für die Preisgestaltung von Tungstein
                                 										ausschlaggebend zu sein pflegt, im Jahre 1912 steigerte, blieb der für Tungstein
                                 										gezahlte Preis infolge beträchtlicher Vorräte ungenügend und betrug im
                                 										Durchschnitt 6,35 $ für die Einheit.
                              (Bericht des Kaiserl. Konsuls in Denver, Colorado.)
                              
                           
                              Bergbau im australischen Staate Viktoria 1912.
                              Der Bergbau im Staate Viktoria während des Jahres 1912 zeigte einen Rückgang
                                 										gegenüber 1911. Der Wert seiner Ausbeute betrug 2493137 £ gegen 2617791 £ im
                                 										Vorjahr.
                              Die Goldausbeute betrug 480131 Unzen im Werte von 2039464 £ (23869 Unzen weniger
                                 										als im Vorjahr). 17424 Unzen Silber im Werte von 2200 £ wurden bei der
                                 										Goldverarbeitung, in der Königlichen Münze in Melbourne gewonnen.
                              An Steinkohle wurden gefördert: 589143 Tons im Werte von 258455 £ (40374 £ mehr
                                 										als im Vorjahr); an Braunkohle 4012 Tons im Werte von 866 £. Andere Mineralien
                                 										wurden im Werte von 192152 £ abgebaut.
                              (Bericht des Kaiserl. Konsulats in Melbourne.)
                              
                           
                              Prämiierung von landwirtschaftlichen Maschinen in
                                 										Rußland.
                              Im Ausgabenetat des russischen Handelsministeriums für das Jahr 1914 ist für
                                 										Prämiierung von landwirtschaftlichen Maschinen ein um 650000 Rubel größerer
                                 										Betrag als im vorhergehenden Jahre eingesetzt. Die Zunahme der Ausgaben für die
                                 										Prämiierung landwirtschaftlicher Maschinen erklärt sich durch die starke Zunahme
                                 										ihrer Fabrikation in Rußland. Von einigen Fabriken sind bereits für 1914
                                 										folgende Mengen zur Prämiierung angemeldet worden:
                              Garbenbinder 5100 Stück, Mähmaschinen 4000 Stück, Mähmaschinen mit
                                 										Ablagevorrichtung 25000 Stück, Lokomobilen 367 Stück, Erntemaschinen 1700 Stück,
                                 										Dreschmaschinen 75 Stück, Dampfdreschmaschinen 5000 Pud.
                              Für diese Maschinen allein würden für 1256670 Rubel Prämien zu zahlen sein, und
                                 										noch haben nicht alle Fabriken ihre Fabrikation angemeldet. Infolgedessen sind
                                 										für die Prämienzahlung im ganzen 1,4 Millionen Rubel eingestellt worden.
                              (Aus einem Berichte des Kaiserl. Generalkonsulats in
                                 										Petersburg.)
                              
                           
                              Anlage einheimischen und fremden Kapitals in den
                                 										Philippinen.
                              Zum Zwecke der Veranlagung für innere Steuern sind auf den Philippinen Erhebungen
                                 										über die Anlage inländischen und fremden Kapitals in Geschäftsbetrieben der
                                 										Inseln angestellt worden. Sie ergaben vor allem die große Bedeutung der
                                 										chinesischen Geschäftsbetriebe, hauptsächlich hinsichtlich des Umfangs ihres
                                 										Absatzes. Dagegen erwies
                              
                                 
                                 Textabbildung Bd. 328
                                 
                              
                              sich die Beteiligung von Kapital aus den Vereinigten
                                 										Staaten von Amerika als verhältnismäßig gering. Im einzelnen wurden folgende
                                 										Zahlen ermittelt:
                              
                                 
                                    Nationalität
                                    Anzahl der
                                    Wert derVerkaufe
                                    Von Gewerbe-treibenden
                                       												an-gelegtes Kapital
                                    
                                 
                                    Gross-händler
                                    Klein-händler
                                    
                                 
                                    
                                    
                                    
                                    In Pesos zu 2,1 M
                                    
                                 
                                    PhilippinosChinesenSpaniardsAmerikanerBritenDeutscheJapanerOstindierAndere
                                    315233353402075455454175
                                    677408445557371371328090202
                                    8029554032049490243648326354546612869582220972157132174913343226268932
                                    6787638590877774455807390655381059128784032943013002601100
                                    
                                 
                                    Zusammen         
                                    7304
                                    77735
                                    538486411
                                    36853444
                                    
                                 
                              (Nach Daily Consular Reports.)
                              
                           
                              Geschäftliches.
                              Ehrenvolle Auszeichnung der Firma Heinrich Lanz. Auf
                                 										der „Internationalen Baufach-Ausstellung“ Leipzig 1913 erhielt die
                                 										Maschinenfabrik Heinrich Lanz in Mannheim den Königlich Sächsischen Staatspreis
                                 										als die höchste Auszeichnung zuerkannt. Heinrich Lanz hat auf der „Iba“
                                 										eine große Heißdampf-Ventil-Lokomobile, und zwar eine Maschine von 525 PS.
                                 										Maximalleistung ausgestellt.
                              Gleichzeitig wurde der Firma Lanz auch auf der „Deutschböhmischen
                                    											Landesschau“ in Komotau 1913 die höchste Auszeichnung, eine silberne
                                 										Staatsmedaille, zuerkannt. In Komotau war außer einem Lanzschen Dampf-Dreschsatz
                                 										mit fahrbarer Lokomobile ebenfalls eine stationäre Heißdampf-Ventil-Lokomobile
                                 										ausgestellt.
                              
                           
                              Bedarf des Auslandes.
                              Australien. Lieferung von 52 Stück Spulen, 160 Stück Kondensatoren und 52 Stück Lampen und anderem
                                    											Telephonmaterial. 30. Dezember 1913.
                                 										Deputy Postmaster-General, Melbourne. Näheres beim „Reichsanzeiger“.
                              Belgien. Einrichtung einer Niederdruckdampfheizung in
                                 										der Feuerwache in Antwerpen, rue d'Autriche. 5. Dezember 1913, mittags. Hotel de
                                 										ville in Antwerpen. Sicherheitsleistung 300 Fr. Lastenheft zum Preise von 50
                                 										Centimes vom Stadtsekretariat zu beziehen.
                              Belgien. Wettbewerb für die Heizungsanlage im
                                 										Gemeindegebäude von Etterbeck, Place St.-Pierre. 6. Dezember 1913, 9½ Uhr.
                                 										Maison communale in Etterbeck bei Brüssel. Sicherheitsleistung 10 v. H. des
                                 										Angebots. Eingeschriebene Angebote zum 4. Dezember. Bedingungen vom Secretariat
                                 										communal in Etterbeck.
                              Italien. Vergebung der Konzession zur Anlage der elektrischen Beleuchtung in Noci und Betrieb derselben auf die Dauer von 25 Jahren.
                                 										Bürgermeisteramt in Noci. 6. Dezember 1913, vormittags 10 Uhr. Jährliche
                                 										Entschädigungssumme für die Beleuchtung und Amortisation des Kapitals 10000 L.
                                 										Vorläufige Sicherheit 2000 L. Näheres in italienischer Sprache beim
                                 											„Reichsanzeiger“.
                              Türkei. Erneute Ausschreibung
                                    											einer elektrischen Straßenbahn und einer Beleuchtungsanlage für die Stadt
                                    											Jerusalem. Verwaltung der Stadt Jerusalem. Die Konzession wird für 40
                                 										Jahre erteilt. Verschlossene Angebote bis zum 31. Dezember 1913 an die
                                 										Stadtverwaltung.
                              Uruguay. Lieferung von Dampfkesseln für die Bagger
                                 											„IV“ und „V“ sowie für die Dampfer „Presidente Cuestas“
                                 										und „Cisterna Montevideo“. Ministerium der öffentlichen Arbeiten.
                                 										Verwaltung des Hafens von Montevideo. Angebote werden erbeten zur Lieferung von
                                 										Dampfkesseln für die Bagger „IV“ und „V“ sowie für die Dampfer
                                 											„Presidente Cuestas“ und „Cisterna Montevideo“. Die Angebote
                                 										sind auf Stempelpapier einzureichen. Sie werden in dem Bureau calle Ituzaingo
                                 										Nr. 1512 bis zum 20. Februar 1914 um 4 Uhr nachmittags angenommen. Näheres beim
                                 											„Reichsanzeiger“.
                              
                                 
                                 Textabbildung Bd. 328