| Titel: | Bücherschau. | 
| Fundstelle: | Band 329, Jahrgang 1914, S. 256 | 
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                        Bücherschau.
                        Bücherschau
                        
                     
                        
                           Entwerfen und Berechnen der
                                 										Dampfturbinen mit besonderer Berücksichtigung der Ueberdruckturbine
                                 										einschließlich der Berechnung von Oberfiächenkondensatoren und
                                 										Schiffsschrauben. Von John Morrow. Autorisierte
                              									deutsche Ausgabe von Dipl.-Ing. Carl Kisker. Berlin 1914.
                              									Julius Springer. Preis geb. 14,– M.
                           Zwar ist das genannte Gebiet schon in klassischer und streng wissenschaftlicher Weise
                              									von Stodola bearbeitet worden. Auch liegen z.B. in der
                              									bei Teubner erscheinenden Sammlung A. N. u. G. populäre, sehr gelungene
                              									Darstellungen des Stoffes vor. Die Anzahl der gerade notwendigsten Werke mittleren
                              									Umfanges indessen ist verhältnismäßig klein. Diese Lücke will die Arbeit von Morrow ausfüllen. Dem mathematisch nicht zu mangelhaft
                              									vorgebildeten Ingenieur soll die Möglichkeit gegeben werden, sich ohne spezielle
                              									Vorkenntnisse auf dem Gebiet der Wärmekraftmaschinen in die Berechnung und
                              									Konstruktion von Dampfturbinen einzuarbeiten. Im Hinblick auf diesen Zweck gibt der
                              									Verfasser in einigen Abschnitten die theoretischen Grundlagen. Im zweiten Kapitel
                              									werden zunächst die notwendigen mechanischen und thermodynamischen Begriffe
                              									gebracht. Der dritte Teil beschäftigt sich speziell mit dem Druckvolumen- und
                              									Temperatur-Entropiediagramm. Die Behandlung gerade des letztgenannten für den
                              									Turbinenbauer so wichtigen Stoffes läßt an Klarheit und Einfachheit kaum zu wünschen
                              									übrig. Auf das vierte Kapitel „Gebrauch des Entropiediagramms für die Berechnung
                                 										der Dampfturbinen“ sei besonders hingewiesen. Der Verfasser geht von dem Clausius-Rankineschen Prozeß aus und stellt ihn im
                              									Entropiediagramm dar. Er wiederholt das Verfahren bei überhitztem Dampf und
                              									berechnet die Wirkungsgrade der Kreisprozesse. Durch Berücksichtigung der Reibungs-,
                              									Stoß- und Spaltverluste gelangt er zu dem tatsächlichen Wirkungsgrad im Gegensatz zu
                              									dem der verlustlosen Maschine. Hierauf wird die Konstruktion der Volumen- und
                              									Wärmegefällkurven gezeigt und die Teilung in Expansionsstufen mit Hilfe des
                              									Entropiediagramms erklärt. Ferner wird der Drosselvorgang an der Hand des
                              									Wärmediagramms verfolgt und in einem Beispiel erläutert. Zum Schluß dieses Kapitels
                              									findet der Leser noch den Entwurf der oft gebrauchten Kurven konstanten
                              									Wärmeinhalts. In sehr übersichtlicher Weise bringt das achte Kapitel eine
                              									Zusammenstellung der außer dem Temperatur-Entropiediagramm wichtigsten graphischen
                              									Darstellungen. Neben dem normalen Wärmediagramm, in welches die charakteristischen
                              									Kurven für konstanten Wärmeinhalt, Druck und spezifische Dampfmenge eingetragen
                              									sind, wird die für die Berechnung von Turbinen vereinfachte Sankeysche Darstellung gebracht. Es folgen Molliers Wärmeinhalt-Entropiediagramm, Fosters
                              									Wärmeinhalt-Temperaturdiagramm, das Wärmeinhalt-Druckdiagramm und das
                              									Wärmeinhalt-Volumendiagramm nach Knoblauch. Die
                              									letztgenannte, für die Turbinenberechnung bedeutsame Darstellung wird in dem
                              									vorliegenden Werk zum erstenmal ververöffentlicht und ist deshalb dem Buch im großen
                              									Maßstab als besondere Tafel beigegeben. In einem Rechnungsbeispiel wird die
                              									Verwendung einer für praktische Zwecke genügenden Form des I. V.-Diagramms
                              									erläutert. Die Besprechung der schwierigen Strömungsvorgänge, der Berechnung und
                              									Konstruktion der Düsen wird mit Recht bis zum 20. Kapitel hinausgeschoben.
                              									Umfangreicher als der wärmetheoretische Teil ist natürlich der Abschnitt über die
                              									praktische Berechnung und über Konstruktionseinzelheiten. Es wird hierbei fast
                              									ausschließlich die Ueberdruckturbine und ihre Verwendung als Schiffsmotor
                              									berücksichtigt. Es wäre vielleicht angezeigt, dies im Titel noch mehr hervorzuheben.
                              									Die Behandlung des praktischen Gebietes ist gleichfalls klar und ansprechend.
                              									Charakteristisch für sie ist es, daß der Autor in dem Abschnitt
                              										„Uebersetzungsgetriebe“ sogar auf Zahnformen, Eingriffsverhältnisse von
                              									Zähnen usw. eingeht. Man könnte geltend machen, daß diese Auseinandersetzungen
                              									in ein Werk über Maschinenelemente gehörten. Doch dürfte mancher Leser dankbar sein,
                              									wenn er sie hier findet. Aus diesem Bestreben heraus, möglichst alles auf das
                              									behandelte Gebiet Bezügliche zu bringen, behandelt der Verfasser auch die Föttinger-Transformatoren und die Uebersetzung auf
                              									elektrischem Wege.
                           Erschöpfend ist diese Darstellung allerdings nicht. So wird u.a. die Bestimmung der
                              									kritischen Tourenzahl der Turbinenwelle und die Dunkerleysche Formel zwar mitgeteilt, indessen hätte mancher vielleicht noch
                              									eine graphische Berechnung auch abgesetzter Wellen gern gesehen. Der Autor weist
                              									selbst im Vorwort darauf hin, daß er zugunsten der Einfachheit manches beschränken
                              									mußte. Dies gilt z.B. von dem Teil über Propeller. Der Zusammenhang zwischen
                              									Drehzahl der Turbine und Wirkungsgrad der Schraube, sowie die sich daraus ergebenden
                              									Folgerungen für letztere werden kurz erklärt; die Grundbegriffe Vorstrom, Slip,
                              									Kavitation gebracht und die Beziehung zwischen Schub und Drehzahl festgestellt. Es
                              									folgt die Berechnung von Abmessungen, Umlaufzahl, Slip und Wirkungsgrad. Ferner wird
                              									auf das Aehnlichkeitsgesetz zwischen Schiffen hingewiesen. Eine Fortsetzung findet
                              									das eben besprochene Kapitel in dem letzten, die Geometrie des Propellers
                              									betrachtenden Teil. Aus der ein-flügligen wird die mehrflüglige Schraube, aus der
                              									elliptischen die breite Gestalt der Turbinenschraube abgeleitet. Die Feststellung
                              									der Beziehung zwischen abgewickelter und Projektionsfläche, sowie die Konstruktion
                              									der Schraubenform schließen sich an. Auch die breitflügligen Modellschrauben nach
                              										Froude sind berücksichtigt. Hingewiesen sei ferner
                              									noch auf die Erläuterung der Grundlagen der Oberflächenkondensation im 18. und deren
                              									praktische Anwendung im 19. Kapitel. Auch die Schilderung der Abdampfturbinen,
                              									Wärmespeicher, Zweidruck- und Anzapfturbinen dürfte Interesse erregen. Die
                              									Uebersetzung hat gegenüber dem Original einige Erweiterungen erfahren, so daß im
                              									konstruktiven Teil die neuesten Fortschritte Berücksichtigung finden. Die Lektüre
                              									des Buches kann durchaus empfohlen werden.
                           Schmolke.
                           Das Skizzieren und technische
                                 										Zeichnen. Von Otto Lippmann. Vierte Auflage. 74
                              									Seiten 8° und eine Mappe Tafeln. Leipzig 1914. Hachmeister und Thal.
                           Das Werk ist wohl nur zum Gebrauch an Fach- und Fortbildungsschulen bestimmt.
                              									Zunächst werden einige Angaben über die notwendigsten Zeichengeräte gemacht, dann
                              									folgen Erklärungen und Beschreibungen verschiedener Linien, Flächen und Körper,
                              									Angaben über Anfertigung von Maschinenzeichnungen, sowie die wichtigsten Regeln über
                              									Parallelperspektive, über die projektionsmäßige Skizziermethode und über das
                              									axonometrische Skizzierverfahren. Daneben wird die Darstellung einfacher
                              									Maschinenteile erläutert und es wird gesagt, welche Angaben die Zeichnungen für die
                              									einzelnen Werkstätten (Modelltischlerei, Gießerei, Schmiede usw.) haben müssen. Das
                              									alles ist etwas kunterbunt durcheinander gewirbelt. Der Hauptwert ist offenbar auf
                              									die Tafeln gelegt, deren Ausführung auch nichts zu wünschen übrig läßt. Der Text in
                              									den Kapiteln über Linien, Flächen und Körper sollte bei einer späteren Neuauflage
                              									doch noch einmal gründlich durchgesehen werden. Die Schärfe des Ausdrucks läßt
                              									manchmal sehr zu wünschen übrig. Seite 20 steht: Jeder Rhombus läßt sich in ein
                              									Viereck verwandeln. Seite 24: Die Grundflächen von Prismen sind geradlinig. Seite
                              									28: Ein Kugelabschnitt entsteht, wenn von einer Kugel ein Stück abgeschnitten
                              									wird... Ein solcher besteht aus einem Kugelabschnitt und einem Kreiskegel usw. Daß
                              									jede Werkstattzeichnung eine Stückliste haben muß, hätte auch erwähnt und durch ein
                              									Beispiel erläutert werden sollen.
                           R. Vater.
                           
                        
                           
                           Wirtschaftliche Rundschau.
                           
                              Rußland.Kupfergewinnung 1913.
                              Die Ausbeute von Kupfererzen in Rußland wird seit dem Jahre 1907 eifriger
                                 										betrieben und der Ertrag an reinem Kupfer steigert sich von Jahr zu Jahr. Im
                                 										Jahre 1906 wurden 630000 Pud Kupfer gewonnen, im Jahre 1907: 885000, 1908:
                                 										1032000 Pud, 1909: 1134000 Pud, 1910: 1378000 Pud, 1911: 1564000 Pud, 1912:
                                 										2047000 Pud, 1913: 2095000 Pud. Der Ertrag an Kupfer war hiernach im Jahre 1913
                                 										nur um 48000 Pud gegen den Ertrag des Jahres 1912 gestiegen, was nur 2,34 v. H.
                                 										beträgt und ein geringer Prozentsatz genannt werden muß. Der Ertrag an Kupfer im
                                 										Jahre 1912 überstieg den des Jahres 1911 um 483000 Pud oder um 30 v. H. Aber
                                 										diese geringe Steigerung des Ertrages im verflossenen Jahre ist kein Anzeichen
                                 										dafür, daß eine Erschöpfung der Erzlager sich zeigt, sondern hat rein zufällige
                                 										Gründe. Die Ausschmelzung an Kupfer verminderte sich hauptsächlich im Ural, weil
                                 										dort die verschiedenen Fabriken umgebaut werden mußten. So wurde z.B. auf den
                                 										Kupferwerken Poklewski-Kosel im verflossenen Jahre überhaupt nicht gearbeitet,
                                 										das heißt, keine Metallgewinnung betrieben, und auf den Werken von Paschkows
                                 										Erben arbeitete man nur im Verlaufe von 5 Monaten. Auch auf einigen anderen
                                 										Fabriken wurden größere Umbauten vorgenommen, und der Betrieb war daher ein
                                 										bedeutend beschränkterer als gewöhnlich. Im Ural ist im verflossenen Jahre daher
                                 										die Ausbeute an Kupfer geringer gewesen als der Ertrag des Jahres 1912. Es
                                 										wurden nur 1055000 Pud Kupfer gewonnen gegen 1102000 Pud Kupfer im Jahre 1912.
                                 										Im Kaukasus, in Sibirien und in chemischen Fabriken ist der Kupferertrag im
                                 										verflossenen Jahre gestiegen. Aus folgender Tabelle ist ersichtlich, welche
                                 										Erträge an Kupfer in den verflossenen letztem acht Jahren gewonnen wurden:
                              
                                 
                                    
                                    Ural
                                    Kaukasus
                                    Sibirien
                                    ChemischeFabriken
                                    
                                 
                                    1906
                                      290
                                    237
                                      35
                                    –
                                    
                                 
                                    1907
                                      458
                                    307
                                      52
                                    64
                                    
                                 
                                    1908
                                      523
                                    300
                                    150
                                    55
                                    
                                 
                                    1909
                                      523
                                    405
                                    151
                                    51
                                    
                                 
                                    1910
                                      653
                                    471
                                    196
                                    55
                                    
                                 
                                    1911
                                      785
                                    493
                                    229
                                    55
                                    
                                 
                                    1912
                                    1102
                                    576
                                    294
                                    75
                                    
                                 
                                    1913
                                    1055
                                    611
                                    345
                                    84
                                    
                                 
                              (St. Petersburger Herold.)
                              
                           
                              Rußland.Bau einer Eisenbahnlinie.
                              Die Gesellschaft der Podolischen Eisenbahn hat Zeitungsnachrichten zufolge am
                                 										24./11. Januar d. J. den Bau der geplanten 460 Werst langen Eisenbahnlinie
                                 										Schepetowka-Shlobin, die auf Allerhöchsten Befehl im Laufe von drei Jahren
                                 										fertiggestellt werden soll, in Angriff genommen. Diese Bahnstrecke, deren
                                 										Gesamtkosten auf 32042482 Rubel berechnet werden, wird von der Station der
                                 										Südwestbahnen Schepetowka aus über die Kreisstädte Nowograd-Wolynsk (Gouv.
                                 										Wolhynien) und Mosyr (Gouv. Minsk) nach Shlobin im Gouvernement Mohilew führen,
                                 										in Iskorost den Schienenstrang der Kiew-Koweler, in Mosyr denjenigen der
                                 										Poljesker
                              
                                 
                                 Textabbildung Bd. 329
                                 
                              
                              Bahnen kreuzen, in Shlobin in die Libau-Romnyer Linie münden und auf diese
                                 										Weise eine ununterbrochene Bahnverbindung zwischen Kamenez-Podolsk und Shlobin
                                 										herstellen, die in den nächsten Jahren noch weiter bis nach Moskau ausgebaut
                                 										werden soll.
                              (Bericht des Kaiserl. Konsulats in Kiew.)
                              
                           
                              Australischer Bund.Mineralien-Produktion 1912.
                              Die Mineralienausbeute in den Staaten des Australischen Bundes erreichte im Jahre
                                 										1912 verglichen mit dem Vorjahr die folgenden Wertsummen:
                              
                                 
                                    
                                       
                                       Staat
                                       
                                    1911£
                                    1912£
                                    ZunahmeAbnahme£
                                    + oder–%
                                    
                                 
                                    Neu Süd-Wales
                                    10534934
                                    11871614
                                    + 1336680
                                    + 12,7
                                    
                                 
                                    Viktoria
                                    2463865
                                    2331294
                                    –   132571
                                    –   5,4
                                    
                                 
                                    Queensland
                                    3630851
                                    4148644
                                    +   517793
                                    + 14,3
                                    
                                 
                                    Südaustralien
                                    388956
                                    532791
                                    +   143835
                                    + 37,0
                                    
                                 
                                    Westaustralien
                                    6105853
                                    5760207
                                    –   345646
                                    +   5,7
                                    
                                 
                                    Tasmanien
                                    1349497
                                    1493502
                                    +   144005
                                    + 10,7
                                    
                                 
                                    Nord Territorium
                                    59353
                                    57820
                                    –       1533
                                    –   2,6
                                    
                                 
                                    Papua
                                    74498
                                    70309
                                    –       4189
                                    –   5,6
                                    
                                 
                                    ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––
                                    
                                 
                                    Zus
                                    24607807
                                    26266181
                                    + 1658374
                                    +   6,3
                                    
                                 
                              Die Gesamtsumme der Mineralienproduktion für 1911 wird in vorstehender Tabelle
                                 										allerdings rund 1000000 £ höher als in anderen Statistiken angegeben. Die auf
                                 										einer eigenen Basis ermittelten Zahlen können aber doch als zuverlässiges Bild
                                 										der Ergebnisse für das Jahr 1912 betrachtet werden, das danach eine weitere
                                 										Ertragssteigerung der Minenindustrie Australiens aufzuweisen hat.
                              Australien, wo noch ungeheure Länderstrecken der Erforschung harren, ist bei
                                 										seinem anerkannten Mineralienreichtum hinsichtlich seiner Minenindustrie einer
                                 										gegenwärtig noch unübersehbaren Entwicklung fähig. Gegenwärtig sollen etwa
                                 										6000000 £ deutsches oder englisch-deutsches Kapital in australischen
                                 										Bergbaubetrieben angelegt sein, doch sind diese Schätzungen höchstwahrscheinlich
                                 										unzuverlässig und zuverlässige nicht zu erhalten. Infolge des Bestrebens der
                                 										Regierung, die Entwicklung des Landes zu fördern, werden günstige Bedingungen
                                 										für den Bergbau gewährt. Die Errichtung bergbaulicher Großbetriebe in Australien
                                 										auf wissenschaftlicher Grundlage und insbesondere mit ausreichenden Kapitalien
                                 										würde nach dem Urteil von Sachverständigen die rentable Ausnutzung
                                 										mineralreicher Gebiete gewährleisten und eine lohnende Kapitalienanlage sichern.
                                 										Doch sollte in jedem Falle eine genaue technische und kaufmännische Untersuchung
                                 										der für den Abbau in Aussicht genommenen Felder durch Sachverständige
                                 										erfolgen.
                              (Bericht des Kaiserl. Generalkonsulats in Sydney.)
                              
                           
                              Vereinigte Staaten von Amerika.Europäische
                                 										Zweigniederlassungen der Union Sulphur Company.
                              Das europäische Schwefelgeschäft der Union Sulphur Co., die in den Vereinigten
                                 										Staaten von Amerika, namentlich in erloschenen Vulkanen des Staates Texas,
                                 										Schwefel mit Hilfe von überhitztem Wasser gewinnt, hat sich glänzend entwickelt.
                                 										Die Dividende der amerikanischen Stammgesellschaft soll im allgemeinen 100 v. H.
                                 										monatlich
                              
                                 
                                 Textabbildung Bd. 329
                                 
                              
                              übersteigen, obwohl der Schwefel viel billiger als
                                 										sizilianischer Schwefel geliefert werde.
                              Die Gesellschaft besitzt jetzt in Europa Zweigniederlassungen in Hamburg,
                                 										Rotterdam und Marseille nebst einer Unterabteilung in Cette. Nur in Marseille
                                 										ist eine Raffinerie errichtet worden, in Rotterdam wird keine Raffinerie,
                                 										sondern nur eine Schwefelmühle gebaut, da der Rohschwefel der Gesellschaft eine
                                 										Reinheit von 99,5 v. H. besitzt und daher für die meisten technischen Zwecke
                                 										auch ohne Raffinierung genügt. In Rotterdam werden jährlich etwa 20000 t, in
                                 										Hamburg 30000 t Schwefel von der Gesellschaft aus der Union zugeführt. Den
                                 										Zufuhren nach Europa dienen zwei eigene Dampfer mit je 7000 t Ladevermögen.
                              Der Schwefel wird namentlich von Papierfabriken und kleineren chemischen Fabriken
                                 										bezogen und soll vermöge seiner größeren Reinheit und Billigkeit dem
                                 										sizilianischen Schwefel vorgezogen werden.
                              (Bericht des Kaiserl. Konsulats in Rotterdam vom 3. März
                                 										1914.)
                              
                           
                              Geschäftliches.
                              Wasserversorgung für die große Ausstellung Düsseldorf 1915. Von der
                                 										Ausstellungsleitung in Düsseldorf wurde die Firma Bopp & Reuther in
                                 										Mannheim-Waldhof mit der Lieferung einer automatisch wirkenden Pumpenanlage,
                                 										bestehend aus zwei horizontalen und einer vertikalen, mit Elektromotoren direkt
                                 										gekuppelten Hochdruck-Zentrifugalpumpen, betraut. Die nach eigenem System und
                                 										Entwurf der Firma zu bauende Anlage wird 180 cbm in der Stunde bei einer
                                 										manometrischen Förderhöhe von 65 m leisten. Ein Hochreservoir ist bei diesen
                                 										nach vollständig neuen Gesichtspunkten arbeitenden Zentrifugalpumpen nicht
                                 										erforderlich. Solche automatisch wirkenden Pumpwerke eignen sich auch vorzüglich
                                 										für Gemeindewasserversorgungen, da sie sehr rationell arbeiten und eine ständige
                                 										Ueberwachung nicht erfordern. Die Firma liefert gleichzeitig für die Speisung
                                 										der Kaskaden, die ebenfalls eine Sehenswürdigkeit der Ausstellung bilden werden,
                                 										eine weitere Zentrifugalpumpe von 900 cbm Stundenleistung bei einer Förderhöhe
                                 										von 22 m.
                              
                           
                              Bedarf des Auslandes.
                              Belgien, Lieferung zweier hydraulischer Winden von 1000
                                    											kg für die Schleuse des Bassin Bonaparte. 21. April 1914, mittags.
                                 										Stadthaus Antwerpen. Sicherheitsleistung 500 Franks. Lastenheft 50 Centimes,
                                 										erhältlich auf dem Stadthaus zu Antwerpen.
                              BulgarienDie Lastenhefte und sonstigen Unterlagen zu den obigen
                                          													Lieferungen können in bulgarischer Sprache von der Direktion der
                                          													Kohlengrube „Pernik“ in Pernik bezogen werden. Ein Exemplar
                                          													davon liegt auch im „Reichsanzeiger zur Einsicht
                                             												auf. Lieferung von Calcium Carbid für die staatliche
                                 										Kohlengrube „Pernik“. 24. April 1914. Kreisfinanzverwaltung in Sofia.
                                 										Anschlag 42000 Franken. Sicherheit 5 v. H. des Angebots.
                              
                                 Bulgarien.Die Lastenhefte und sonstigen Unterlagen zu den obigen
                                          													Lieferungen können in bulgarischer Sprache von der Direktion der
                                          													Kohlengrube „Pernik“ in Pernik bezogen werden. Ein Exemplar
                                          													davon liegt auch im „Reichsanzeiger zur Einsicht
                                             												auf. Lieferung von Eisenteilen für Kippwagen
                                 
                              
                                 
                                 Textabbildung Bd. 329
                                 
                              
                              für die staatliche Kohlengrube „Pernik“ 23.
                                 										April 1914. Kreisfinanzverwaltung in Sofia. Anschlag 31220 Franken. Sicherheit 5
                                 										v. H. des Angebots.
                              Bulgarien. Lieferung von Eisenbahnbedarf. 1. 25. April
                                 										1914. Kreisfinanzverwaltung in Sofia. Lieferung von elektrischem
                                 										Installationsmaterial für die bulgarische Eisenbahnverwaltung nach dem
                                 										Verzeichnis Nr. 686. Anschlag 12000 Franken. Sicherheit 600 Franken.
                              2. 27. April 1914, ebenda. Lieferung von Kupfer in Stabform und Kupferdraht nach
                                 										dem Verzeichnis Nr. 678. Anschlag 42132,50 Franken. Sicherheit 2107 Franken.
                              3. 28. April 1914, ebenda. Lieferung von Kupfer in Blöcken und Kupferblech nach
                                 										dem Verzeichnis Nr. 689. Anschlag 36720 Franken. Sicherheit 1836 Franken.
                              Die Lastenhefte sowie die Verzeichnisse zu den obigen Lieferungen liegen an
                                 										Werktagen in der Materialabteilung der Generaldirektion der bulgarischen
                                 										Eisenbahnen zur Einsicht aus.
                              Oesterreich-Ungarn. Absatzgelegenheit für Maschinen, Kugeln
                                    											und Rohrmühlen in Dalmatien. Die Maschinenindustrie sei auf die
                                 										Absatzmöglichkeit von entsprechenden Maschinen, Kugel- und Rohrmühlen für die
                                 										neue Zementfabrik „Dalmatia“ in Kastel-Sucurac bei Spalato und für die
                                 										Rekonstruktion der Fabrik Buccari, als Filiale der Adriaportland in Bergamo,
                                 										aufmerksam gemacht. (Aus einem Berichte des Kaiserl. Konsulats in Spalato.)
                              ☞ Die beigefügten Prospekte der Eisenwerk- und
                                    											Maschinenbau-Aktiengesellschaft in Düsseldorf-Heerdt, empfehlen wir der
                                 										geneigten Beachtung unserer Leser.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 329