| Titel: | Bücherschau. | 
| Fundstelle: | Band 329, Jahrgang 1914, Miszellen, S. 367 | 
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                        Bücherschau.
                        Bücherschau.
                        
                     
                        
                           Thermodynamische Grundlagen der
                                 										Kolben- und Turbokompressoren. Graphische Darstellungen für die Berechnung
                              									und Untersuchung. Von Adolf Hinz. Berlin 1914. Julius
                              									Springer.
                           Das Vorwort äußert sich wie folgt: „Die vorliegenden graphischen Berechnungstafeln
                                 										sind in der Praxis aus dem Bedürfnis heraus entstanden, rasch und zuverlässig
                                 										die Resultate der oft komplizierten Rechnungen im Kompressorenbau zu finden. Sie
                                 										bieten sowohl dem projektierenden als auch dem Versuchsingenieur alle
                                 										Rechnungsgrundlagen für die in Frage kommenden Größen und Beziehungen in
                                 										übersichtlicher und handlicher Form.“
                           
                              „Die gewählte graphische Darstellung gibt ein anschauliches Bild vom Einfluß der
                                 										einzelnen Faktoren auf das Endresultat. Aus diesem Grunde sind auch Beziehungen
                                 										in Form von Tafeln mit aufgenommen worden, deren Werte sich wohl auch mit dem
                                 										Rechenschieber ermitteln lassen. Bei Benutzung der Tafeln sind jedoch Irrtümer
                                 										unwahrscheinlicher, und die Genauigkeit beim Ablesen ist durch die vergrößerte
                                 										Wiedergabe der wichtigsten Anwendungsbereiche auf Sondertafeln der Rechnung mit
                                 										dem Rechenstab normaler Größe überlegen.“
                              
                           
                              „Den Tafeln ist als gleich wichtiger Bestandteil der Text beigegeben, in dem die
                                 										hauptsächlichen Beziehungen, die dem modernen Kompressorenbau zugrunde liegen,
                                 										je nach ihrer Bedeutung für die Praxis mehr oder minder ausführlich behandelt
                                 										sind. Die enge Anlehnung an die Grundgesetze soll der Praxis immer wieder die
                                 										Ziele vor Augen führen und verhindern, daß die Benutzung der Berechnungstafeln
                                 										zu einem rein mechanischen, handwerksmäßigen Abgreifen der gesuchten Werte
                                 										ausartet.“
                              
                           Eine Besprechung kann eigentlich nur bestätigen, daß das Vorwort nicht mehr
                              									verspricht, als das Buch tatsächlich hält. Darüber hinaus ist noch hervorzuheben,
                              									daß der textliche Teil wesentlich mehr bringt, als der Titel des Buches erwarten
                              									läßt.
                           Die Herstellung der Tafeln konnte nur von jemand unternommen werden, dem alle
                              									Hilfsmittel und Hilfskräfte des technischen Bureaus einer Spezialfirma zur Verfügung
                              									stehen, und dem Verfasser ist es besonders zu danken, daß er sie allen Interessenten
                              									zugänglich gemacht hat. Durch die Verwendung zweier Farben auf den Tafeln ist bei
                              									großer Uebersichtlichkeit eine äußerst genaue Ablesungsmöglichkeit erreicht worden,
                              									ohne daß eine Interpolation durch Abstechen oder Aufmessen nötig wird.
                           Stephan.
                           Untersuchungen über Lagermetalle.
                              									Ausgeführt im Königl. Materialprüfungsamt Berlin - Lichterfelde. Bericht des
                              									Ausschusses erstattet von Prof. E. Heyn und Profi O. Bauer. Berlin 1914. Leonhard Simion Nf. Preis geh.
                              									10,–.
                           Im Auftrage und auf Kosten des Vereins zur Beförderung des Gewerbfleißes wurden im
                              									Königlichen Materialprüfungsamt zu Berlin-Lichterfelde Untersuchungen über
                              									Lagermetalle vorgenommen, deren Ziele und Umfang auf Grund eines am 30. März 1910
                              									gehaltenen Vortrages des Prof. Heyn festgelegt wurden.
                              									Der vorliegende Bericht beschäftigt sich zunächst mit den Lagermetallen aus der
                              									Reihe der Legierungen von Blei, Zinn, Antimon. Das sehr umfangreiche, mit größter
                              									Gewissenhaftigkeit zusammengestellte Material hat bedeutenden praktischen Wert. Es
                              									gibt die Möglichkeit, gemäß den Anforderungen des einzelnen Falles das geeignete
                              									Lagermetall auszuwählen. Ferner kann beim Auftreten von Mängeln die Zusammensetzung
                              									einer bestimmten Legierung auf Grund der vorliegenden Angaben in planmäßiger Weise
                              									verändert werden. Das unsichere Tasten, welches gerade auf diesem Gebiete bisher
                              									üblich war, dürfte sich in Zukunft vermeiden lassen. Zu diesem Zweck geben die
                              									Verfasser eine Uebersicht über die Zusammensetzung und den Metallpreis der in
                              									Betracht kommenden Legierungen. Weiterhin wurde der Beginn und das Ende der
                              									Erstarrung in Schaubildern festgelegt, aus denen sich wertvolle Schlüsse über die
                              									Gießtemperatur machen lassen. Durch Ermittlung der Haltepunkte wurde die
                              										„Konstitution“ der Legierungen bestimmt, und ferner die Theorie, daß das
                              									Gefüge der Lagermetalle aus harten Kristallkörnern in weicher Grundmasse bestehen
                              									soll, einer kritischen Betrachtung unterzogen. Von weitgehendem Interesse sind die
                              									Untersuchungen über Seigerungserscheinungen Es stellte sich heraus, daß Legierungen
                              									von weniger als 25 v. H. Antimon und mittlerem Zinngehalt nur durch beschleunigte
                              									Abkühlung an zu starker Entmischung gehindert werden können. Die größte Härte fand
                              									sich bei einem Gehalt von 30 v. H. Sn, 60 v. H. Sb und 10 v. H. Pb.
                              									Uebersichtliche Abbildungen ermöglichen die Feststellung der Härte jeder Legierung
                              									von gegebener Zusammensetzung. Auch die Wirkung des Anlassens bzw. Warmlaufens wurde
                              									untersucht. Auf Grund von Stauchproben stellte man fest, daß im allgemeinen die
                              									Sprödigkeit mit der Härte zunimmt. Nur die zinnreichen Legierungen mit weniger als
                              									25 v. H. Sb machen eine Ausnahme. Wieder wird durch
                              									Schaubilder dem Leser ermöglicht, Legierungen von bestimmtem Härtegrad mit
                              									geringster Sprödigkeit herauszufinden. Anderseits wurden durch Druckversuche
                              									Abbildungen gewonnen, durch welche man imstande ist, Metalle von hoher
                              									Kugeldruckhärte und großer Widerstandsfähigkeit gegen Schlagwirkung zu ermitteln.
                              									Von wesentlicher Bedeutung ist endlich die Feststellung, daß ein Kupferzusatz die
                              									Seigerung verhindert, die Schmelztemperatur erhöht, die Härte steigert und bei
                              									rascher Abkühlung abnehmende Sprödigkeit zeigt. Die Lektüre der Schrift ist bei der
                              									praktischen Bedeutung des behandelten Themas weiten Kreisen warm zu empfehlen. Die
                              									äußere Ausstattung entspricht allen Anforderungen. Besonders sei auf die
                              									hervorragende Ausführung der Tafeln und Abbildungen hingewiesen.
                           Schmolke.
                           Die Portland-Zement-Fabrikation.
                              									Von Karl Naske. Dritte Auflage. Leipzig 1914. Theod.
                              									Thomas.
                           Dies bekannt gute Werk hat in seiner dritten Auflage bereits die stattliche
                              									Seitenzahl von 500 erreicht. Die Einteilung des Stoffes ist die alte geblieben. Der
                              									I. Abschnitt ist betitelt: Die Aufbereitung der Rohmasse; der II. Abschnitt: Das
                              									Brennen; der III. Abschnitt: Das Mahlen des Portland-Zementklinkers, das Lagern und
                              									Verpacken der fertigen Ware, Entstaubungsvorrichtungen und Hilfsgeräte der
                              									Zementfabrikation, Herstellung der Fässer, Beschreibung ausgeführter Anlagen; der
                              									IV. Abschnitt: Die Eigenschaften des Portland-Zementes und die Prüfungsmethoden; der
                              									V. Abschnitt: Normen für einheitliche Lieferung und Prüfung von Portland-Zement. Die
                              									Arbeit läuft nicht auf eine trockene Beschreibung der Vorgänge hinaus, der Verfasser
                              									ist vielmehr stets bemüht, dem Leser in anregender Weise das Wesentliche der Anlagen
                              									und Vorgänge zu eigen zu machen.
                           Zunächst führt er uns in eine Gegend, die günstige Vorbedingungen zur Anlage einer
                              									Zementfabrik aufweist und läßt nun den Ingenieur die Bedingungen für eine
                              									lebensfähige Portland-Zement-Fabrikanlage durchgehen. Wir erfahren so die Rohstoffe
                              									zur Bereitung von Portland-Zement, ihr Mischungsverhältnis und ihre Gewinnung. Die
                              									Verarbeitung der Stoffe kann im Naßverfahren, im Trockenverfahren oder im
                              									Halbnaßverfahren erfolgen. Zu allen drei Verfahren gehören wieder gesonderte
                              									Vorkehrungen und besondere Maßnahmen, die ausführlich an Hand von
                              									Maschinenzeichnungen geschildert werden.
                           Das Brennen der Rohmasse geschieht in Schachtöfen, Ringöfen und Drehöfen. Der beste
                              									Ofen ist der Drehofen, er behauptet sein Feld, weil er am meisten den neuzeitlichen
                              									Bestrebungen: „Verkürzung des Fabrikationsganges und möglichste Vermeidung jeder
                                 										Handarbeit“ gerecht wird. Zum Verständnis der ganzen Drehofenanlage gehören
                              									die Beschreibung der Beschickung, der Brenntrommel, des Klinkerkühlers, der
                              									Feuerung, der
                              									Verwertung der Abhitze, der Staubbeseitigung, der Oefen mit erweiterter Sinterzone,
                              									die Angaben über Leistung, Brennstoffverbrauch, Kraftbedarf und die Thermochemie des
                              									Drehofenbrandes. Der gebrannte Zementklinker wird vor dem Mahlen abgelagert. Zur
                              									Kontrolle der Ausbeute wird der Klinker gewogen. Die Lagerung geschieht in
                              									Klinkersilos Zur Entnahme aus den Silos dienen wieder Maschinen. Zahlreich sind auch
                              									die wiedergegebenen Maschinen zur Vermahlung des Klinkers. Das fertige Mehl wird
                              									maschinell gelagert, verpackt und gewogen. Hilfsgeräte wie die Seilbahnen,
                              									Becherwerke, Aufzüge, Förderschwingen, Riemen-, Band- und Schneckenförderer usw.
                              									machen die Zementfabrikation noch leistungsfähiger.
                           Mehr Aufmerksamkeit hat man in der Neuzeit auch den Entstaubungsvorrichtungen
                              									zugewendet. Beschrieben werden die Staubkammern, die Schlauchfilter, die
                              									Sternfilter, die Ausscheidung durch Fliehkraft und das Niederschlagen mittels fein
                              									verteilter Wasserstrahlen. Interessant sind auch die Anlagen zur Herstellung der
                              									Fässer.
                           Aus all dem Gebrachten eine Idealfabrikanlage zusammenzubauen, scheitert an der
                              									Mannigfaltigkeit der Eigenschaften der Rohmaterialien. Der Verfasser bespricht dafür
                              									einige ausgeführte Anlagen.
                           Die Eigenschaften des Portland-Zementes und ihre Prüfungsmethoden beziehen sich auf
                              									die Feinheit der Mahlung, Farbe und Gewicht, auf das Abbinden, die Festigkeit, die
                              									Raumbeständigkeit, die Reinheit und andere.
                           Für die einheitliche Lieferung und Prüfung von Portland-Zement sind Normen
                              									aufgestellt. Der Verfasser bringt die deutschen, österreichischen, schweizer,
                              									russischen, englischen, amerikanischen, dänischen, argentinischen, chilenischen und
                              									japanischen Normen.
                           Die Arbeit ist mit viel Liebe zur Sache geschrieben. Ueberall wird dem Leser aus dem
                              									reichen Schatz an Erfahrungen, den der Verfasser sich in Deutschland und im Ausland
                              									erworben hat, in der uneigennützigsten Weise dargeboten Das Buch wird sich viel
                              									Freunde erwerben, denn es bringt von der Portland-Zement-Fabrikation wirklich das,
                              									was man sucht und wissen will. Die zahlreichen Zeichnungen sind klar und werden
                              									leicht verständlich beschrieben.
                           Ewerding.
                           Der Dampfverbrauch von Maschinen mit
                                 										Gegendruck und mit Zwischendampfentnahme. Von Dr. Grabowsky. 45 Seiten 8° mit 24 Abbildungen und Tabellen. Berlin 1914. A.
                              									Seydel. Preis geh. 1,80 M.
                           Der immer schärfer sich gestaltende Wettbewerb zwischen Dampfturbine und
                              									Kolbendampfmaschine zwingt die Hersteller von Kolbendampfmaschinen, auch ihrerseits
                              									auf möglichst gute Dampf-, d.h. Wärmeausnutzung bei ihren Maschinen zu kommen. Da
                              									der Kreisprozeß der Dampfmaschine sich bekanntlich nicht mehr wesentlich verbessern
                              									läßt, ist man in letzter Zeit dazu übergegangen die Abwärme der Dampfmaschine in
                              									immer vollkommenerer Weise zu Heiz-, Koch- oder Trockenanlagen auszunutzen. Daß sich
                              									hierdurch eine vorzügliche Gesamtwärmeausnutzung erzielen läßt, ist zwar bekannt,
                              									jedoch ist es für die Hersteller von Kolbendampfmaschinen von Wichtigkeit, die
                              									Ersparnisse, die sich bei einer solchen Ausnutzung der Abwärme ergeben, im Voraus
                              									berechnen zu können, um bei Wettbewerben einen möglichst niedrigen Wärmeverbrauch
                              									gewährleisten zu können. Hierzu soll das vorliegende kleine Buch dienen. Es
                              									behandelt zunächst allgemein den Nutzen der Abdampf- und Zwischendampfverwertung, um
                              									dann in den beiden folgenden Kapiteln einfache Verfahren anzugeben, mittels deren
                              									sich Leistung und Dampfverbrauch der Einzylindermaschinen mit Gegendruck, sowie
                              									Leistung und Dampfverbrauch der Verbundmaschinen mit Zwischendampfentnahme im Voraus
                              									berechnen lassen. Vorausgesetzt werden allgemeine Kenntnisse über das Entwerfen von
                              									Dampfdiagrammen und ihre Benutzung zur Berechnung von Dampfmaschinen, sowie eine
                              									Bekanntschaft mit dem berühmten Werke von Hrabak und dem
                              									J-S-Diagramm von Mollier. Durchgerechnete
                              									Zahlenbeispiele erleichtern die Benutzung des an sich sehen leicht verständlich
                              									geschriebenen Buches, so daß es, namentlich auch bei dem billigen Preise, seinen
                              									Zweck gut erfüllen dürfte.
                           R. Vater.
                           Einige Vorschläge zum neuen
                                 										Patentgesetz. Von Ferd. Strnad.
                              									Berlin-Schmargendorf. Selbstverlag des Verfassers. Preis 0,65 M.
                           Man merkt es der kleinen Schrift an, daß hier jemand aus der eigenen Erfahrung heraus
                              									spricht. Besonders wertvoll ist die Beleuchtung der großen Schwierigkeiten in der
                              									Durchführung und Verwertung einer Erfindung. Sie läßt erkennen, daß der Verfasser
                              									auf dem Boden realer Wirklichkeit steht, und zeigt, wie wenig dem deutschen
                              									Gewerbfleiß mit dem in der Phantasie geborenen Erfindungsgedanken noch gedient ist.
                              									Die an solche Schwierigkeiten geknüpfte Forderung einer Patentdauer von 20 Jahren
                              									ist jedoch verfehlt; denn dabei wird die öffentlich-rechtliche Bedeutung des
                              									Patentschutzes als gewerbepolitische Maßnahme verkannt. Durchaus zutreffend weist
                              									der Verfasser hin auf die Rechtsunsicherheit in der Auslegung der Patente,
                              									insbesondere bei der Frage der Abhängigkeit. Die diesbezüglichen Vorschläge des
                              									Verfassers dürften aber fromme Wünsche bleiben, so lange die maßgebenden Faktoren
                              									nicht von seiner Auffassung durchdrungen sind, daß das Patentamt um der Industrie
                              									willen geschaffen und daher auch deren berechtigten Interessen anzupassen ist.
                           Einige Vorschläge, wie Fortfall einer Prüfung auf Patentfähigkeit und Geheimhaltung
                              									des Ar melders bis zur endgültigen Erteilung des Patents sind verfehlt.
                              									Nichtsdestoweniger aber bieten die Vorschläge und Anregungen in ihrer Gesamtheit ein
                              									erfreuliches Bild und berechtigen zu der Hoffnung, daß auch andere Männer der Praxis
                              									ihre Anschauungen freimütig äußern werden, bevor es zu spät ist.
                           Dr. phil., Dr. jur. Häberlein.
                           Die akademisch-technischen
                                 										Berufe. Ratschläge für Abiturienten und angehende Diplomingenieure aller
                              									Fachrichtungen. Von Dipl. - Ing. C. Weihe. 27 Seiten 8°. Berlin 1914. M.
                              									Krayn.
                           Zweierlei vermisse ich an diesem Vortrag: Zum ersten das eine klar vorangestellt:
                              									Ingenieur kann man nicht werden, Ingenieur muß man sein. Was fertige Ingenieure uns
                              									erzählen von ihrem Ingenieurwerden (man denke an Eyths
                              									hübsche Schilderung „Wie man vor einem halben Jahrhundert Ingenieur wurde“),
                              									ist doch immer nur die Entdeckung, es im tiefsten Innern zu sein. Ich bin der
                              									Ueberzeugung, daß man in diesem Sinne den Ingenieurberuf nicht „wählen“
                              									kann.
                           Und das andere: Wer heute Ingenieur sein und als Ingenieur auf der Höhe bleiben will,
                              									muß arbeiten, arbeiten, arbeiten. Wie in keinem andern Beruf. Das sollte man jedem
                              									jungen Menschen sagen, der sich für den Ingenieurberuf entscheiden will.
                           Im übrigen enthält der Vortrag, der vor Abiturienten Frankfurts gehalten wurde, eine
                              									durchaus sachliche und zweckentsprechende Darstellung der Voraussetzungen für das
                              									Ingenieurstudium, der Ausbildungszweige (Abteilungen der Hochschulen) sowie des
                              									Studiums selbst. Er bespricht ferner die Möglichkeiten, die sich dem jungen
                              									Ingenieur in der Praxis der Privatindustrie und in den amtlichen Stellungen bieten.
                              									Ohne Beschönigungen, aber auch ohne gar zu trübe Warnungen. Es berührt sehr
                              									angenehm, daß hier einmal ein Vertreter eines Berufes hervortritt, der zwar mit
                              									Ernst auf die bedeutende Ueberfüllung seines Berufes hinweist, aber doch den Mut zu
                              									dem Ausspruch findet: „Mir ist kein einziger Fall vorgekommen, wo ein tüchtiger
                                 										Techniker mit umfangreichen Kenntnissen nicht sein Brot gefunden hätte und nicht
                                 										vorwärts gekommen wäre“. Gewarnt wird nur vor einigen amtlichen Stellungen,
                              									bei denen die dienstliche und gesellschaftliche Stellung nicht so weit geklärt ist,
                              									daß sie dem Akademiker Befriedigung gewähren könnten.
                           Dipl.-Ing. W. Speiser.
                           
                        
                           
                           Bei der Redaktion eingegangene Bücher.
                           Elektrotechnisches Merkbuch für Artillerie-Spezialisten
                                 										der Kaiserl. Marine. Von Kapitänleutnant Punt. Berlin 1914. E. S. Mittler
                              									& Sohn. Preis 2 M.
                           Leitfaden für den Unterricht in der Artillerie. II.
                              									Teil. Fünfte neubearbeitete Auflage. Berlin 1914. E. S. Mittler & Sohn. Preis
                              									geh. 3,25 M, geb. 4 M.
                           Physikalische Aufgaben der Artillerie, Navigation und des
                                 										Schiffbaues. Bearbeitet von Dr. L. Hänert. Berlin 1914. E. S. Mittler &
                              									Sohn. Preis geh. 2 M.
                           Die Störungen an elektrischen Maschinen. II. vermehrte
                              									Auflage. Von Ludwig Hammel, Zivilingenieur, Frankfurt a. M. Selbstverlag. Preis geb.
                              									2,60 M.
                           Aus Theorie und Praxis des Riementriebes, Von Fritz
                              									Adolf Boesner, Ingenieur. Berlin 1914. Polytechnische Buchhandlung A. Seydel. Preis
                              									geb. 5 M.
                           Abhandlungen und Berichte über technisches Schulwesen.
                              									Band V. Leipzig 1914. B. G. Teubner.
                           Ergebnisse der Beratungen des deutschen Ausschusses für
                                 										technisches Schulwesen über Hochschulfragen. V. Bericht. Leipzig 1914. B.
                              									G. Teubner.
                           Der Blériot-Flugapparat und seine Benutzung durch Pégoud vom
                                 										Standpunkte des Ingenieurs. Von Dipl.-Ing. Béjeuhr. Braunschweig 1914.
                              									Vieweg & Sohn. Preis geh. 2 M.
                           Schriften des Vereins Recht und Wirtschaft. Band 4,
                              									Heft 2. Zur Reform des Patentrechts. Berlin 1914. Karl Heymanns Verlag. Preis geh. 3
                              									M.
                           Elektrizitätszähler für Gleich-, Wechsel- und Drehstrom,
                                 										deren Theorie, Beschreibung und Eichung. Von H. W. L. Brückmann,
                              									Dipl.-Elektro-Ing. Leipzig 1914. Oskar Leiner. Preis geh. 8,50 M., geb. 9,50
                              									M.
                           Die Wärmekraftmaschinen. Ein Lehrbuch über
                              									Kolbendampfmaschinen, Dampfturbinen und Verbrennungskraftmaschinen für technische
                              									Schulen und den Selbstunterricht. Von Dr.-Ing. Charles Steuer, Kgl. Oberlehrer an
                              									der höheren Maschinenbauschule in Posen. Mit 288 Abb. Leipzig 1914. Oskar Leiner.
                              									Preis geh. 8,50 M., geb. 9,50 M.
                           Landwirtschaftliche Maschinen. Von Wilhelm
                              									Koeppen, Dipl.-Ing. Mit 232 Abb. Leipzig 1914. Oskar Leiner. Preis geh. 6,50, geb. 8
                              									M.
                           Die Eisenbahntechnik der Gegenwart. Unter Mitwirkung
                              									von Fachgenossen. Herausgegeben von Dr.-Ing. Barckhausen, Geh. Regierungsrat,
                              									Dr.-Ing. Blum, Wirkl. Geh. Oberbaurat, Courtin, Oberbaurat, v. Weiß, Geh. Rat.
                              									Fünfter Band: Lager-Vorräte, Bau- und Betriebsstoffe der Eisenbahnen. Erster Teil:
                              									Allgemeines, Metallische Werkstatt- und Oberbau-Vorräte, Holz. Bearbeitet von
                              									Dietz-Berlin, Halfmann-Berlin, Kuntze-Berlin, Lemmers-Danforth, Mülheim-Ruhr,
                              									Nitschmann-Berlin. Mit 111 Abb. Wiesbaden 1914. C. W. Kreidel's Verlag. Preis geh.
                              									12 M.
                           Die Eisenbahn-Technik der Gegenwart. Zweiter Band: Der
                              									Eisenbahnbau der Gegenwart. Dritter Abschnitt, II. Teil: Bahnhofshochbauten. Zweite
                              									umgearbeitete Auflage. Bearbeitet von Dr. Groeschel-München, Kumbier-Berlin,
                              									Lehners-Halberstadt, Wehrenfennig-Wien. Mit 466 Abb. Wiesbaden 1914. C. W. Kreidels
                              									Verlag. Preis geh. 18 M.
                           
                           –––––
                           
                        
                           Eingegangene Drucksachen.
                           Preußische höhere Fachschule für
                                 										Textil-Industrie, Färberei- und Appreturschule Crefeld. Bericht für das
                              									Schuljahr 1913-1914.
                           Gehe & Co., Aktiengesellschaft.
                              									Handelsbericht 1914.
                           
                              Lade- und Löschvorrichtungen der A. E. G.
                              
                           Katalog der Sonderausstellung für
                                 										Feuerungstechnik auf der Baltischen Ausstellung Malmö 1914. Verlag von Otto
                              									Spamer in Leipzig.
                           Nachrichten der Siemens-Schuckert-Werke
                                 										G. m. b. H. und der Siemens & Halske A.-G. 1913. geb. – Siemens-Schuckert-Werke: Elektrische Kran-Ausrüstungen,
                              									Teil I. Elektrische Kran-Ausrüstungen, Teil II. Dynamowerk. Kabelwerk Gartenfeld.
                              									Das Kraftwerk in Wiesmoor. Transformatorenwerk. Turbogeneratoren für Gleichstrom und
                              									Wechselstrom. Elektromotorenwerk. Nürnberger Werk. Melda
                              									Hochleistungs-Bohrmaschinen.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 329
                              
                           
                        
                           
                           Wirtschaftliche Rundschau.
                           
                              Britisch-Südafrika.Mineralvorkommen in
                                 										Rhodesien.
                              Die Goldvorkommen haben in Rhodesien nirgends die Mächtigkeit des Johannesburger
                                 										Reefs und viele von ihnen haben sich lediglich als Nester oder kurze Adern
                                 										erwiesen, aber im großen und ganzen ist die Produktion noch immer im Zunehmen.
                                 										Der Umstand, daß die Vorkommen über das ganze Land verbreitet sind, bietet dabei
                                 										den Vorzug, daß zahlreiche Verbrauchszentren entstanden sind und noch entstehen,
                                 										und die Landwirtschaft dadurch an vielen Orten zahlungsfähige Abnehmer in
                                 										nächster Nähe besitzt. Die Goldproduktion, die 1893 nur einen Wert von 83052 £
                                 										halte, betrug 10 Jahre später 2526007 £, sie hat sich seitdem ungefähr auf
                                 										dieser Höhe erhalten:
                              
                                 
                                    1909
                                    1910
                                    1911
                                    1912
                                    
                                 
                                    2623700 £
                                    2568201 £
                                    2647894 £(628581 Unzen)
                                    2707369 £(642 807 Unzen)
                                    
                                 
                              Es gibt in Rhodesien im Gegensätze zum Witwatersrand eine ganze Anzahl kleiner
                                 										Goldminen, zu deren Betrieb nicht wie dort ein großes Kapital die Vorbedingung
                                 										ist. Das neue Rhodesische Berggesetz fördert besonders kleine Unternehmungen.
                                 										Die Zahl der Goldproduzenten Süd-Rhodesiens stellte sich 1911 auf 409, 1912 auf
                                 										474. Im Jahre 1914 treten verschiedene bedeutende Goldbergwerke, auf denen
                                 										bisher nur Erschließungsarbeiten vorgenommen worden sind, in das Stadium der
                                 										Produktion ein. Der letzte Bericht der Direktoren der Chartered Company zählt
                                 										als solche folgende Bergwerke auf: Shamva, Cam & Motor, Eileen Alannah,
                                 										Falcon, Planet Arcturus. Von besonderer Bedeutung dürfte die erstgenannte Mine
                                 										sein, zumal da sie seit dem April 1913 Eisenbahnverbindung mit Salisbury
                                 										hat.
                              Dieses Bergwerk ist deshalb eigentümlich, weil das goldführende Gestein den
                                 										Kern eines Berges bildet und daher nicht durch Tiefschächte an die Oberfläche
                                 										gefördert zu werden braucht. Das Bergwerk verspricht daher, trotzdem der
                                 										Goldgehalt des Gesteins sehr gering ist, sich gut zu rentieren. Es sollen 100000
                                 										t zur Verarbeitung bereit liegen und es werden täglich 1000 t gebrochen; später
                                 										hofft man im Monat 50000 bis 60000 t zu verarbeiten. Die Gesteinsmasse, die
                                 										durch die bisherigen Arbeiten bis an den Fuß des Berges erschlossen ist, beläuft
                                 										sich auf rund 3 Millionen Tonnen, sie dürfte in 5 bis 6 Jahren aufgearbeitet
                                 										sein. Darüber, ob sich unter dem Fuße des Berges noch abbauwürdige Gesteinsgänge
                                 										befinden, ist bisher nichts bekannt.
                              Die Gold-Prospektoren in Rhodesien haben sich bisher ziemlich eng an die schon
                                 										vor Jahrhunderten vermutlich von Asiaten bearbeiteten Vorkommen gehalten. Diese
                                 										sind aber nunmehr fast alle bekannt und der letzte Bericht des
                                 										Bergwerks-Departements klagt darüber, daß neuerdings die Tätigkeit des
                                 										Prospektierens sehr nachgelassen habe, im Jahre 1912 sei fast nichts von
                                 										Bedeutung neu nachgewiesen worden. Vermutlich werde es nötig sein, von
                                 										Regierungs wegen systematische Erschließungsarbeiten vorzunehmen, da einzelne
                                 										Prospektoren nicht die Mittel hätten, größere Erdarbeiten zu
                                 										Untersuchungszwecken auszuführen. Immerhin wird von der rhodesischen Minenkammer
                                 										die sicher festgestellte und zur Bearbeitung verfügbare Gesteinsmasse auf
                                 										6280000 t geschätzt, die Gold im Werte von 13 Mill. Pf. Sterling enthalten
                                 										dürften. Von privater Seite wird angenommen, daß im Jahre 1914 die monatliche
                                 										Goldproduktion Rhodesiens sich vermutlich auf 100000 Unzen stellen dürfte.
                                 										Anderseits sind manche Kenner des Landes über das Ausbleiben neuer Entdeckungen
                                 										an Goldvorkommen,
                              
                                 
                                 Textabbildung Bd. 329
                                 
                              
                              das auch im Jahre 1913 angedauert hat, sehr bedrückt.
                                 										Von großem Vorteil für sehr viele Bergwerksunternehmungen in Rhodesien ist das
                                 										Vorhandensein fließenden Wassers. Das bei Umtali schon im Portugiesischen
                                 										Gebiete liegende Macequece-Bergwerk wird, wie es heißt, sogar ganz mit
                                 										Wasserkraft ohne Kohlen betrieben.
                              Außer Gold wurden 1912 in Rhodesien folgende Mineralien gewonnen: Silber: 176532
                                 										Unzen, Wert 20010 £; Blei: 588 t, Wert 9253 £; Chrom und Eisen: 69261 t, Wert
                                 										154600 £; Kohlen: 216140 t, Wert 73268 £; Wolframit: 1 t, Wert 100 £. Silber und
                                 										Blei wurden vornehmlich von dem Penhalonga-Bergwerk geliefert. Die Gewinnung von
                                 										Eisenerz ist erst im Anfangsstadium. Das Hauptbergwerk befindet sich bei
                                 										Selukwe. Das Erz wird in rohem Zustand nach Europa verschifft.
                              Die Kohlenförderung der Wankie-Mine hat gegen das Jahr 1911 zugenommen. Die Kohle
                                 										gilt als die beste, die in ganz Südafrika einschließlich Natals bisher gefunden
                                 										worden ist. Durch die Ausdehnung des Eisenbahnnetzes werden mehr und mehr
                                 										Bergwerke in den Stand gesetzt, Kohlen zu verwenden, was bei einigen bereits zu
                                 										einer Lebensfrage geworden war, da sie alles verwendbare Holz auf weite
                                 										Entfernungen verbraucht haben. Ein beachtenswertes Absatzgebiet hat das
                                 										Wankie-Kohlenbergwerk seit kurzem in dem Katanga-Bezirke gefunden, da die
                                 										dortigen Kohlen sich zur Koksbereitung nicht eignen.
                              (Aus einem Berichte des Kaiserl. Generalkonsulats in
                                 										Kapstadt.)
                              
                           
                              Bedarf des Auslandes.
                              Italien. Lieferung von Gußeisen in Blöcken. Wert 24150
                                 										L, Sicherheit 2420 L. Königl. Marine-Arsenal in Spezia und gleichzeitig die
                                 										Generaldirektion der Königl. Arsenale in Venedig und Neapel. 10. Juni vormittags
                                 										11 Uhr.
                              Italien. Lieferung von Bronzegegenständen.
                                 										Generaldirektion des Königl. Arsenals in Neapel und gleichzeitig diejenige in
                                 										Spezia. 23. Juni 1914, vormittags 11 Uhr. Voranschlag 40000 L. Sicherheit 4000
                                 										L. Näheres in italienischer Sprache beim „Reichsanzeiger“.
                              Türkei. Lieferung von 1500000 Holzschrauben, 2000 kg
                                    											Aceton, 1 Dynamo, 1000 Stück Eisen für Stahlsohlen, 15300 kg Stricke
                                    											verschiedener Größen. Generaldirektion der Militärfabriken in
                                 										Konstantinopel. Angebote an die genannte Generaldirektion, woselbst Näheres.
                              Aegypten. Lieferung von 55 oder 110 t gelber, nicht
                                    											schmelzender Waggonachsenschmiere für den Bedarf eines oder zweier
                                    											Jahre. Aegyptische Staatsbahnen und -Telegraphen in Kairo. 10. Juli
                                 										1914, vorm. 10 Uhr. Bedingungen in englischer und französischer Sprache beim
                                 											„Reichsanzeiger“.
                              Ein Exemplar der Lieferungsbedingungen kann inländischen Interessenten auf Antrag
                                 										für kurze Zeit übersandt werden. Die Anträge sind unter Beifügung eines mit
                                 										Aufschrift und Freimarke versehenen großen Briefumschlags an das Bureau der
                                 											„Nachrichten“ im Reichsamt des Innern, Berlin NW. 6, Luisenstraße.
                                 										33/34, zu richten.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 329