| Titel: | Bücherschau. | 
| Fundstelle: | Band 329, Jahrgang 1914, S. 447 | 
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                        Bücherschau.
                        Bücherschau.
                        
                     
                        
                           Die Wasserkräfte, ihr Ausbau und
                                 										ihre wirtschaftliche Ausnutzung. Von Dr.-Ing. Adolf
                                 										Ludin. Zwei Bände. 1404 Seiten mit 1078 Abbildungen im Text und auf 11
                              									Tafeln. Berlin 1913. Julius Springer. Preis geb. 60,– M.
                           Das großangelegte Buch ist aus einem Wettbewerb hervorgegangen, den die Kgl. Akademie
                              									des Bauwesens in Berlin ausgeschrieben hatte. Es handelte sich um eine vergleichende
                              									Darstellung neuerer Anlagen zur Ausnutzung der Wasserkräfte, deren Einrichtungen und
                              									wirtschaftliche Bedeutung unter Würdigung der örtlichen Verhältnisse. Ursprünglich
                              									sollten nur solche Anlagen einbezogen werden, die für zukünftige Ausführungen in
                              									Deutschland vorbildlich sein können, späterhin wurden aber die Ergebnisse
                              									weitreichender Studienreisen zu einem ganz allgemeinen Bilde zusammengestellt, das
                              									sich umfassender kaum denken läßt.
                           Es ist ungemein schwierig, ein so bedeutendes und inhaltsreiches Werk hier mit
                              									wenigen Worten zu besprechen; der Berichterstatter muß sich darauf beschränken, eine
                              									kurze und sehr gedrängte Inhaltsangabe zu verfassen und den allgemeinen Eindruck der
                              									einzelnen Teile und des Ganzen darzustellen.
                           Der erste Hauptteil beschreibt die neuzeitlichen Formen der Wasserkraftausnutzung,
                              									ihre Vorbedingungen und Entwicklungsgesetze. Er zerfällt in die Darstellung der
                              									gegebenen Bedingungen der elektrischen Großkraftzentrale überhaupt und der
                              									Wasserkraftzentrale im besonderen. Hier werden sowohl die Kosten als auch die
                              									Betriebserfahrungen in diesen Anlagen, die technischen Formen, die rechtlichen und
                              									natürlichen Vorbedingungen auf das sorgfältigste besprochen.
                           Es folgt als zweite Abteilung eine ungemein fesselnde „Technische
                                 										Wirtschaftslehre“ der Wasserkraftausnutzung, die als Beitrag zur
                              									wissenschaftlichen Behandlung wirtschaftlicher Fragen meiner Ansicht nach geradezu
                              									bahnbrechend genannt werden darf. Es wird ganz ausgezeichnet die Abhängigkeit der
                              									Erzeugungskosten von Ausbauform und Ausbaugröße, dann aber die rechnerische
                              									Bestimmung der günstigsten Ausbaugröße für Anlagen ohne Wassermengenausgleich und
                              									mit Tagesspeichern mit Dampfaushilfe, ferner für Anlagen mit Jahresspeichern
                              									durchgeführt und insbesondere die Anpassung an den Bedarf gründlich besprochen. Es
                              									folgt die wichtige Frage der günstigsten Ausbauform, die Auswahl und Einteilung des
                              									Gefälles, der Anordnung und ihr Einfluß auf den Wirkungsgrad. Dieser Teil gehört
                              									gewiß zu dem besten, das auf diesem Gebiete geschaffen worden ist, er kann als
                              									vorbildlich hingestellt werden, indem er für die hier in Betracht kommenden Fälle
                              									den Einfluß und den Zusammenhang der Technik mit der Volkswirtschaftslehre
                              									kennzeichnet. Die mannigfachen Zusammenhänge und Einflüsse sind überall besonders
                              									klar herausgearbeitet, insbesondere sind auch die Einzelheiten der Anordnungen
                              									vollständig angeführt und richtig beurteilt.
                           Der zweite Hauptteil bringt die vergleichende Darstellung von Wasserkraftanlagen und
                              									Unternehmungen. Hier handelte es sich in erster Linie um eine entsprechende Auswahl
                              									der Beispiele, die sowohl Niederdruck- als Hochdruckanlagen, große und kleine Gefälle umfassen mußten, ferner Anlagen
                              									mit und ohne Staubecken usw. Auch hier begnügt sich der Verfasser nicht mit der
                              									Beschreibung der Anlagen, sondern er bringt überall eine Beurteilung der technischen
                              									Anordnung und des wirtschaftlichen Erfolges, so daß dieser Teil in induktiver Weise
                              									außerordentlich lehrreich wird und förmlich die Erfahrungen von Jahrzehnten
                              									überblickt und vermittelt. Besonders hervorzuheben ist, daß hier auch die
                              									geschichtliche Entwicklung in Betracht gezogen wurde. Trotz der großen Fülle von
                              									Beispielen möchte man wünschen, daß hier auch die Anlagen in Schweden und Norwegen,
                              									in Italien und besonders die modernen Vorbilder Nordamerikas zum Vergleich
                              									herangezogen wären. Es darf vermutet werden, daß hierüber nicht genügende Angaben zu
                              									erlangen waren. Dieser Teil wird aber jedenfalls für den Entwurf und die
                              									Ausführung neuer Anlagen unentbehrlich werden, weil wohl nirgends so viel und so
                              									ausführlich und übersichtlich zusammengestelltes Vergleichsmaterial zusammengetragen
                              									ist, wie hier. Die Abbildungen sind innerhalb der einzelnen Anlagen vorzüglich
                              									ausgewählt und sehr schön wiedergegeben, so daß dem Leser wirklich von jedem Werk
                              									ein vollständiges Gesamtbild vorgelegt erscheint.
                           Der dritte Hauptteil befaßt sich mit den technischen Einzelheiten der
                              									Wasserkraftanlagen. Zuerst werden Stauwerke und Wasserfassungen besprochen, und
                              									zuletzt die verschiedenen Bauweisen fester und beweglicher Wehre. Auch hier sind
                              									viele Beispiele zur genauen Darstellung der Ausführungen herangezogen und wiederum
                              									die wirtschaftliche Seite gründlich berücksichtigt. Besonders dankenswert ist der
                              									Abschnitt über die Gesamtanordnungen von Wasserfassungen, über den etwa das gleiche
                              									Lob auszusprechen ist, wie über den zweiten Hauptteil. Wer diesen Abschnitt
                              									sorgfältig studiert, wird so ziemlich alle maßgebenden Rücksichten kennen, die bei
                              									dem Entwurf solcher Anlagen in Betracht zu ziehen sind. Eine weitere Abteilung
                              									befaßt sich mit den Talsperren im allgemeinen, ihr folgt eine Anzahl von bedeutenden
                              									Beispielen und ein sehr lesenswerter Vergleich der verschiedenen Bauweisen.
                              									Besonderes Gewicht ist auch auf die sonst oft vernachlässigten Einzelheiten der
                              									Betriebseinrichtungen gelegt.
                           Eine zweite Unterabteilung ist den Triebwasserleitungen gewidmet, wo Kanäle, Gerinne,
                              									Stollen und Rohrleitungen nacheinander besprochen werden, stets vom wirtschaftlichen
                              									und auch vom rein technischen Gesichtspunkt. Mehr als gebräuchlich sind auch hier
                              									die Betriebseinrichtungen ins Auge gefaßt und durch Beschreibungen und Abbildungen
                              									in ihren Einzelheiten dargestellt.
                           Die letzte Unterabteilung endlich ist den Triebwerksanlagen gewidmet, die in Hoch-,
                              									Mittel- und Niederdruckanlagen geteilt werden. Selbstverständlich handelt es sich
                              									hier nicht um konstruktive oder theoretische Betrachtungen über die
                              									Wasserkraftmaschinen selbst, sondern um ihre allgemeine Anordnung und ihren Einbau-
                              									und um konstruktive Einzelheiten der Bauausführung. Ein Anhang enthält noch kleine
                              									Ergänzungen zum Texte.
                           Zusammenfassend mag wiederholt werden, daß das große Werk die ungeheure
                              									Arbeitsleistung des Verfassers vollauf rechtfertigt. Es ist gelungen, hier dem
                              									Studierenden und Anfänger durch Zusammentragen und kritische Beleuchtung einer
                              									großen Anzahl von Ausführungen Gelegenheit zu geben, in den Gedankenkreis des
                              									ausführenden Ingenieurs beim Entwürfe von Wasserkraftanlagen unmittelbar
                              									einzutreten, aber es wird ihm auch eine sorgsame Führung in der großen Reihe von
                              									Eindrücken, die er hier empfangen soll, zu Teil. Dem Ingenieur bietet das Werk eine
                              									Menge wirtschaftlich-wissenschaftlicher Anregung und die Gelegenheit, seine eigenen
                              									Ideen mühelos an bereits erprobten Ausführungen zu messen und früher begangene
                              									Fehler zu meiden. Es werden ihm die Erfahrungen weiter Kreise und eines großen
                              									Zeiträumes zur Verfügung gestellt, so daß hier wirklich ein Buch von großem Werte
                              									geschaffen ist.
                           Die Ausstattung des Springer sehen Verlags ist die gewohnt vorzügliche.
                           Prof. Körner.
                           Hydraulik. Von Ph. Forchheimer. 566 Seiten 8°. Leipzig und Berlin 1914. B.
                              									G. Teubner. Preis geh. 18,– M, geb. 19,– M.
                           Das Werk ist, wie auch in der Einleitung angedeutet wird, kein Lehrbuch im
                              									eigentlichen Sinne; vielmehr stellt es eine sehr erschöpfende Gesamtdarstellung der
                              									Hydraulik dar in Form eines durchaus sachlich gehaltenen, ungemein sorgfältig mit
                              									genauen Literaturnachweisen auf die ursprünglichen Quellen zurückgehenden,
                              									wissenschaftlichen Handbuches. Es ist eines jener Werke, die uns auf das
                              									Wesen unserer deutschen Wissenschaft stolz sein lassen: eine klare Sachlichkeit,
                              									eine umfassende Gründlichkeit und eine ruhige Sicherheit und sprachliche Sauberkeit
                              									der Darstellung, die ein unbedingtes Vertrauen in die Zuverlässigkeit des Führers im
                              									schwierigen Gebiet beim Leser entstehen läßt.
                           Die Ergebnisse der mathematischen und physikalischen Forschung sollen in ihrer
                              									Anwendung auf die Technik und namentlich auf das Gebiet des Bauingenieurs
                              									dargestellt werden, indem die Technik als ein Teil der Physik aufgefaßt wird. Diese
                              									Auffassung, die sich in der Entwicklung der Gedanken des Buches mit zwingender
                              									Selbstverständlichkeit ergibt, bedingt jedoch keineswegs eine Vernachlässigung der
                              									Forderungen der Praxis, im Gegenteil sind diese stets mit entsprechender Betonung in
                              									den Vordergrund gerückt und häufig durch besondere Beispiele erläutert. Ebensowenig
                              									wird das Buch nur dem Bauingenieur von Nutzen sein können, sondern auch dem
                              									Maschinenbauer wie dem Physiker wird es für seine Studien willkommen sein.
                           Eine große Zahl bisher unveröffentlichter Beiträge des Verfassers selbst sowie
                              									anderer Forscher geben dem Buch besonderen Wert, namentlich u.a. durch mehrere neue
                              									Tafeln mit Erfahrungs- und Rechnungswerten. Hier sind besonders zu erwähnen eine
                              									sehr ausführliche, von Röbbelen berechnete Tafel der
                              									Koeffizienten für die Kuttersche Formel der Strömung
                              									durch „alte“ Röhren sowie eine vergleichende Zusammenstellung der Werte für
                              									die Strömung durch Röhren nach neun verschiedenen Formeln.
                           Die Darstellung des Stoffes in 16 Hauptteilen folgt, wie der Verfasser sagt, „fast
                                 										von selbst der geschichtlichen Entwicklung; denn diese ist so gesetzmäßig vor
                                 										sich gegangen, daß die chronologische Aneinanderreihung von der logischen
                                 										Einteilung nirgends abzuwelchen schien“.
                           Die Ausstattung des Buches entspricht der bekannten Gediegenheit der Teubner sehen
                              									Verlagswerke.
                           Dipl.-Ing. W. Speiser.
                           Eisenbahntechnik der Gegenwart.
                              									II. Band, 3. Abschnitt, II. Teil Bahnhofshochbauten.
                              									Zweite umgearbeitete Auflage. IX und 384 Seiten. 466 Abbildungen. Preis 18,– M. desgl. V. Band, I. Teil Metallische
                                 										Werkstatt- und Oberbauvorräte, Holz. XIV und 318 Seiten. 111 Abbildungen.
                              									Wiesbaden 1914. C. W. Kreidel. Preis 12,– M.
                           Die Bahnhofshochbauten enthalten: Hochbauten für Personenverkehr: Empfangsgebäude (Oberregierungsrat Dr. Gröschel, München); Bahnsteigüberdachungen und -Hallen, Hochbauten
                              									für Güterverkehr (Geh. Baurat Kumbier, Berlin); Aufenthalts-, Uebernachtungs-
                              									und Nebengebäude (Gröschel);
                              										Lokomotivschuppen (Kumbier
                              									und R. R. Fränkel); Wagenschuppen,
                                 										Lagergebäude, Gebäude für den Betriebsdienst
                              										(Kumbier). Die erste Auflage war fast vollständig
                              									durch O.-R.-R. Gröschel bearbeitet. Dieser gegenüber ist
                              									die neue stark umgearbeitet und aufgefrischt. Auf die Hochbauten für den
                              									Personenverkehr, Ladeverkehr und Betriebsdienst folgen Wasserstationen und -Kräne (R.-R. Lehners) und Reinigung des
                                 										Speisewassers (Baurat Wehrenfennig). Die Betriebswerkstätten sind bei den Lokomotiv- und
                              									Wagenschuppen erörtert, die Haupt- und Nebenwerkstätten jedoch mit Recht nicht an
                              									dieser Stelle, sondern – als von den örtlichen Verhältnissen und dem Betriebe und
                              									Verkehr der Bahnhöfe unabhängige Anlagen – in einem besonderen Abschnitt des
                              									maschinentechnischen (I.) Bandes des Gesamtwerkes behandelt.
                           Die Hochbauten für den Personenverkehr (Empfangsgebäude) sind, ebenso wie die
                              									sonstigen Bahnhofshochbauten, den Zielen des ganzen Werkes entsprechend, wesentlich
                              									aus dem Gesichtswinkel des Betriebstechnikers und nach ihrer Bestimmung als
                              									Nutzbauten bearbeitet: Lage und Raum Verteilung, insbesondere Grundrißanordnung.
                              									Auch die mustergültigen Anordnungen des Auslandes sind eingehend berücksichtigt,
                              									besonders ausführlich Nordamerika, ferner England und Frankreich; Spanien, Portugal
                              									Belgien, Dänemark, Italien und selbst Japan und Siam haben besondere Abschnitte
                              									erhalten. Oesterreich ist in den Hauptabschnitt aufgenommen, der sich vorwiegend mit
                              									deutschen Bahnhöfen befaßt. Ein sieben Seiten füllender eng gedruckter
                              									Schriftennachweis zeigt den Weg zu weitergehender Belehrung auch in künstlerischer
                              									Hinsicht. In letzterer Beziehung geben die zahlreichen sauberen Strichzeichnungen in
                              									Grundriß und Aufriß auch schon mancherlei Anhalt und Anregung. In der Einleitung ist
                              									diese Seite der Frage allgemein erörtert, u.a. unter Berufung auf Gabriel v. Seidl, der in
                              									Lagerschuppen und Magazinen noch anregende bauliche Aufgaben zu finden vermochte. Im
                              									übrigen findet dieser Abschnitt in dem 1911 herausgegebenen Band IV 2. d.) des
                              									Handb. d. Architektur, Stuttgart-Leipzig (Ed. Schmitt,
                              									Empfangsgebäude der Bahnhöfe und Bahnsteigüberdachungen) seine Ergänzung für den
                              									Hochbauer.
                           Die ebenfalls von bekannten Fachschriftstellern und bewährten Mitarbeitern der
                              										„Eisenbahntechn. d. Gegenw.“ bearbeiteten Abschnitte über
                              									Wasserversorgung und Wasserreinigung behandeln ihren Stoff gleichfalls in
                              									ausgiebiger und höchst sachgemäßer Weise. Eine- in anderen Teilen des Werkes oft zu
                              									weit getriebene Kürze des Ausdrucks tritt nirgend störend hervor.
                           In dem zweiten Buche sind die Eigenschaften, die Verfahren
                              									zur Gewinnung, Bearbeitung und Prüfung, sowie die Liefervorschriften für Werkstatt-
                              									und Oberbau-„Vorräte“ (Materialien) ausführlich und in guter Ordnung, bei
                              									klarer und flüssiger Darstellung abgehandelt (Bearbeiter: Baur. Dietz, R.-R. Halfmann und von Lemmers-Danforth;
                              									Geheimrat Kuntze und Geh. O.-B.-R. Nitschmann, Berlin). Besonders anregend ist das Prüfwesen im allgemeinen
                              									Zusammenhang dargestellt. Im übrigen ist der an sich etwas trockene Stoff allgemein
                              									nach wissenschaftlichen Gesichtspunkten und dabei so bearbeitet, daß das ganze Buch
                              									sich angenehm liest. Das in erster Auflage erscheinende Werk ist zunächst ein
                              									wertvolles und auch hohen Ansprüchen mit Sicherheit genügendes Hilfsmittel zum
                              									Nachschlagen im Amt. Die Schriftennachweise geben aber auch hier ausgiebige
                              									Fingerzeige für tiefergehendes Studium. Vielleicht hätte ein Untertitel näheren
                              									Aufschluß über den Inhalt des Buches geben sollen, um so mehr, als das Wort
                              										„Vorräte“ (für Materialien) sich außerhalb der engeren amtlichen Kreise
                              									wohl noch nicht recht eingelebt hat. Baldiges Erscheinen der Fortsetzung – betreffs
                              									der sonstigen Bau- und Betriebsstoffe – ist dringend erwünscht, da ein dies
                              									wichtige, so bedeutende Geld- und Sicherheilswerte umfassende Gebiet erschöpfend
                              									behandelndes neueres Werk fehlt. Selbst das nur notdürftig Ersatz zu flüchtiger
                              									Unterrichtung für den täglichen Handgebrauch bietende „Wörterbuch der
                                 										Eisenbahnmaterialien“ von Brosius (1887) ist
                              									inzwischen veraltet. Für das sonst vortreffliche, aber nur einen Teil des in dem
                              									vorliegenden neuen Bande enthaltenen Stoffes behandelnde Werk von Petzholdt über Fabrikation, Prüfung und Uebernahme von
                              									Eisenbahnmaterial (1872) gilt dies naturgemäß erst recht. Der ganze fünfte Band der
                              										„Eisenbahntechn. d. Gegenw.“ ist also höchst zeitgemäß. Den vorhandenen
                              									großen und kleinen Sonderwerken über Prüfungswesen (Wawrziniok, Martens u. a) wird dadurch kein Abbruch getan.
                           Durchweg sind die beiden neuen Bände der „Eisenbahntechn. d. Gegenw.“ nach
                              									Inhalt und Form, bei vortrefflicher, auch in manche Einzelheiten eingehender
                              									Ausstattung durch Zeichnungen würdige Nachfolger der im Jahre 1900 durch den Verein
                              									deutscher Eisenbahn-Verwaltungen preisgekrönten Teile.
                           C. Guillery.
                           
                        
                           
                           Wirtschaftliche Rundschau.
                           
                              Vereinigte Staaten von Amerika. Eisen- und
                                 										Stahlindustrie des Staates Pennsylvanien im Jahre 1913.
                              Das Jahr 1913 war für die pennsylvanische Eisen- und Stahlindustrie reich an
                                 										Enttäuschungen. Es begann bei einer Tätigkeit, welche die Fabrikationskräfte mit
                                 										nahezu ihrer vollen Leistungsfähigkeit in Anspruch nahm, und endigte mit
                                 										zahlreichen Einstellungen und Beschränkungen der Betriebe. Die Stahlwerke waren
                                 										zu Ende des Jahres höchstens zu 50 pCt. ihrer Leistungsfähigkeit beschäftigt,
                                 										und die Anzahl der im Betriebe befindlichen Hochöfen war die geringste seit
                                 										1911. Trotzdem war das Gesamtjahresergebnis sowohl hinsichtlich der Tätigkeit
                                 										als auch in finanzieller Beziehung recht gut. Die große Tätigkeit der ersten
                                 										Monate des Jahres wurde insbesondere durch die in den letzten Monaten des
                                 										Vorjahres 1912 vergebenen bedeutenden Aufträge der Eisenbahnen an Frachtwagen,
                                 										Lokomotiven, Schienen und anderem Eisenbahnbetriebsmaterial verursacht. Hierzu
                                 										kam ein großer neuer Bedarf an Konstruktionseisen, der Geräte- und
                                 										Werkzeugfabrikanten, der Automobilbauer, der Schiffsbauhöfe, der Brückenbauer
                                 										und anderer Eisen- und Stahlwarenfabrikanten. Die vorliegenden und neuen
                                 										Aufträge waren so gewaltig, daß selbst die ausgedehnten Werke der United States
                                 										Steel Corporation dem Stahlbedürfnis nicht gerecht werden konnten. Die
                                 										Produktion von Roheisen erreichte im Februar 1913 ihren Höhepunkt.
                                 										Dementsprechend stiegen die Preise, die gegen Ende 1912 niedriger als in Europa
                                 										gewesen waren. Wohl wurde seitens der großen Werke versucht, die Preise in
                                 										vernünftigen Grenzen zu halten, indem man sich auf kurze Lieferungsfristen
                                 										nicht einließ, doch wandte sich der dringende Bedarf an die kleineren Werke und
                                 										bezahlte diesen bereitwilligst die geforderten hohen Preise. Dies währte jedoch
                                 										nur bis Ende Februar. Schon im März hatten die Produzenten Absatz zu suchen, und
                                 										deshalb wurden seitdem größere Lieferungen nur bei Preisermäßigungen
                                 										abgeschlossen.
                              In der Mitte des Sommers setzte ein entschiedener Niedergang ein, welcher bis
                                 										Ende des Jahres nicht nachließ. Die Roheisenpreise waren schon seit bald nach
                                 										Anfang des Jahres allmählich abgefallen.
                              Die Abnahme der Tätigkeit erstreckte sich auf alle Gebiete der Eisen- und
                                 										Stahlindustrie, mit Ausnahme des Schiffbaues. In diesem Industriezweig herrschte
                                 										das ganze Jahr hindurch eine außerordentlich rege Tätigkeit, wenigstens in den
                                 										ostpennsylvanischen Schiffbauhöfen am Flusse Delaware; die inländischen
                                 										Schiffbauhöfe waren in geringerem Maße tätig.
                              Die Ermäßigungen und Zollbefreiungen für Eisenerz, Roheisen, Manganeisen und
                                 										Rohstahl, welche mit dem seit Oktober 1913 in Kraft befindlichen Underwood
                                 										Simmons Tariff eingetreten sind, haben bis Ende des Jahres eine Erhöhung der
                                 										Einfuhr von fremdländischen Eisenmaterialien nicht zur Folge gehabt.
                              Die Einfuhr von Eisenerzen über Philadelphia belief sich im Jahre 1913 auf etwa
                                 										1325000 t. Hiervon kamen: von Cuba 476950, Schweden 375000, Neufundland 205000,
                                 										Spanien 109307, Neu-Braunschweig 72260, Venezuela
                              
                                 
                                 Textabbildung Bd. 329
                                 
                              
                              58646 und 20000 t von anderen Ländern. Sämtliche
                                 										ausländischen Eisenerze waren für Eisenwerke im östlichen Pennsylvanien
                                 										bestimmt, während der westliche Bezirk seinen großen Bedarf bekanntlich aus den
                                 										reichen Erzgruben des Lake Superior-Distrikts bezieht.
                              Der Roheisenmarkt lag für den Konsumenten das ganze Jahr hindurch günstig. Zu
                                 										Anfang des Jahres waren noch große Bestände von 1912 vorhanden, welche den
                                 										Konsumenten das Drücken der Preise gestatteten; später waren die Lieferanten
                                 										wegen des schlechten Geschäftsganges gezwungen, durch eine Ermäßigung der Preise
                                 										die Käufer herbeizuziehen. Die Durchschnittspreise stellten sich in
                                 										Philadelphia, bei freier Ablieferung an den in Ost-Pennsylvanien wohnenden
                                 										Käufer, für die Tonne Roheisen zu 1016 kg:
                              
                                 
                                    
                                    Januar
                                    Juli
                                    Dezember
                                    
                                 
                                    
                                    
                                       Dollar
                                       
                                    
                                 
                                    Pennsylvania Nr. 2 X
                                    18,50
                                    15,60
                                    15,31
                                    
                                 
                                    Virginia Nr. 2 X
                                    18,80
                                    16,10
                                    16,65
                                    
                                 
                                    Standard gray forge
                                    17,65
                                    14,95
                                    14,56
                                    
                                 
                                    Basic
                                    18,10
                                    15,20
                                    15,00
                                    
                                 
                                    Standard low phosphorus
                                    24,50
                                    23,40
                                    21,75
                                    
                                 
                              Die Preise für basische Flammherd-Walzbarren waren zu Anfang des Jahres 32 $.
                                 										Aufgelder bis zu 4 $ für die Tonne wurden gezahlt. In dem zweiten Viertel des
                                 										Jahres begannen die hohen Preise zu welchen. Im Oktober betrugen sie 23,35 $ und
                                 										im Dezember nur noch 22,40 $ für die Tonne von 1016 kg loco Philadelphia.
                              Die Preise für Platten und Konstruktionsmaterial stellten sich zu Anfang des
                                 										Jahres auf 1,75 – 1,80 Cent, im April auf 1,70 – 1,75 Cent, im September auf
                                 										1,60 – 1,65 Cent und im Dezember auf 1,35 – 1,40 Cent das Pfund.
                              Zu Anfang des Jahres wurden für Eisenbleche 1,90 bis 2,05 Cent fürs Pfund
                                 										gefordert, um die Mitte 1,90 Cent und im Dezember 1,60 – 1,65 Cent fürs Pfund.
                                 										Gewöhnliche Eisenbarren kosteten im Januar 1,67 – 1,77 Cent, im März 1,67 – 1,72
                                 										Cent, im Mai 1,47 Cent, im Juli 1,37 Cent, im November 1,27 Cent und im Dezember
                                 										1,22 Cent das Pfund.
                              Die Preise für Stahlbarren waren im Januar 1,55 bis 1,85 Cent, im Juli 1,55 Cent
                                 										und im Dezember 1,35 Cent fürs Pfund.
                              Abfalleisen wurde bei freier Ablieferung (Frachtraten ab Philadelphia von 0,35 –
                                 										1,35 $ die Tonne von 1016 kg) an den in Ost-Pennsylvanien wohnenden Käufer wie
                                 										folgt quotiert:
                              
                                 
                                    
                                    Januar
                                    Juli
                                    Dezember
                                    
                                 
                                    
                                    Preise f. 1 Tonne von 1016 kg in
                                       												Dollar
                                    
                                 
                                    Nr. 1 Schwerstahl
                                    14,40
                                    11,35
                                    10,00
                                    
                                 
                                    Gering phosphorhaltiger Stahl
                                    18,55
                                    14,90
                                    14,00
                                    
                                 
                                    Eisenschienen
                                    18,00
                                    17,50
                                    16,00
                                    
                                 
                                    Nr. 1 Eisenbahn-Schmiedeeisen
                                    16,10
                                    13,90
                                    12,75
                                    
                                 
                                    Eisenbahnräder
                                    16,20
                                    12,30
                                    12,00
                                    
                                 
                                    Schmiedeeiserne Röhren
                                    13,25
                                    11,20
                                      8,50
                                    
                                 
                                    Drehschmiedeeisen
                                    11,20
                                      7,85
                                      7,08
                                    
                                 
                                    Bohrguß
                                    10,85
                                      7,85
                                      7,17
                                    
                                 
                                    Maschinenguß
                                    14,50
                                    13,00
                                    12,17
                                    
                                 
                                    Ofenplatten
                                    11,00
                                      9,00
                                      9,50
                                    
                                 
                                    Schmiedb. Eisenbahnmaterial
                                    13,50
                                    11,50
                                      9,66
                                    
                                 
                              Die Gewinnung vor. Eisenerzen in Pennsylvanien ist verhältnismäßig
                                 										unbedeutend.
                              In der Roheisenerzeugung nimmt Pennsylvanien den ersten Rang unter den Staaten
                                 										der Union ein.
                              Die pennsylvanische Gesamt-Roheisenerzeugung der Jahre 1913 (und 1912) verteilte
                                 										sich auf die einzelnen Fabrikationsdistrikte usw. des Staates in Tonnen wie
                                 										folgt:
                              
                                 
                                 Textabbildung Bd. 329
                                 
                              
                              Lehigh Valley 1053686 (952068), Schuylkill Valley 865959 (909337), Lower
                                 										Susquehanna Valley 635079 (562774), Juniata Valley 140173 (123021), Allegheny
                                 										County 5999543 (6107226), Shenango Valley 2288693 (2063300), verschiedene
                                 										1967128 (1830573), Holzkohlen-Roheisen 4679 (3832), zusammen
                                 										12954940(12552131).
                              In der Produktion von Bessemer und gering-phosphorhaltigem Roheisen behauptete
                                 										Pennsylvanien auch im Jahre 1913 mit einer Produktion von 4479379 t den ersten
                                 										Rang in den Vereinigten Staaten.
                              Von der pennsylvanischen Produktion von Bessemer- und gering-phosphorhaltigem
                                 										Roheisen entfielen 1913 auf die einzelnen Eisendistrikte des Staates in Tonnen
                                 										zu 1016 kg: Lehigh und Schuylkill Valley 269972, Lower Susquehanna Valley
                                 										112819, Allegheny County 2479787, Shenango Valley u.a. 1616801, zusammen
                                 										4479379.
                              Ferner betrug die pennsylvanische Produktion von basischem Roheisen
                                 										einschließlich Holzkohle-Roheisen im Jahre 1913 mit 6936032 t über die Hälfte
                                 										der Produktion der Vereinigten Staaten. Die pennsylvanische Jahresproduktion hat
                                 										seit 1909 um 1679787 t zugenommen.
                              An der pennsylvanischen Jahresproduktion von basischem Roheisen einschließlich
                                 										Holzkohle-Roheisen, im Jahre 1913 nahmen die verschiedenen pennsylvanischci
                                 										Eisendistrikte folgenden Anteil in Tonnen: Lehigh Valley 572521, Schuylkill
                                 										Valley 531950, Lower Susquehanna und Juniata Valley 382628, Allegheny County
                                 										3314770, Shenango Valley 1221689, verschiedene 912474: zusammen 6936032.
                              Die amerikanische Gesamtproduktion von Spiegeleisen und Manganeisen wurde im
                                 										Jahre 1913 ausschließlich im Staate Pennsylvanien erzeugt. Sie hat im Jahre 1913
                                 										um 8110 t gegen das Vorjahr zugenommen. Sie belief sich 1913 auf 229834 t und
                                 										1912 auf 221724 t zu 1016 kg. An Manganeisen allein wurden 119496 t im
                                 										Jahre 1913 und 125378 t im Jahre 1912 hergestellt. Die Produktion von
                                 										Spiegeleisen allein wird für 1913 mit 110338 t gegen 96346 Tonnen für 1912
                                 										angegeben.
                              Es dürfte nicht ohne Interesse sein, in welcher Form das pennsylvanische Roheisen
                                 										gegossen oder den Konsumenten wie Mischern, Flammherdöfen, Maschinengießereien
                                 										usw. zugeführt wird. Hierüber gibt die folgende Zusammenstellung für das Jahr
                                 										1913 Auskunft. In diesem Jahre wurde Roheisen in folgenden Formen in Tonnen
                                 										geliefert: geschmolzen 7993989, als Sandguß 1569650, als Maschinenguß 2928934,
                                 										als Hartguß 455158, in direkten Gußstücken 7209, zusammen 12954940.
                              Von der Gesamt-Roheisenproduktion im Jahre 1913 wurden für den Verkauf
                                 										hergestellt: 2721508, für eigenen Gebrauch der Produzenten 10233432.
                              Hochöfen. Im Jahre 1913 waren in den Vereinigten Staaten 355 Hochöfen während des
                                 										ganzen Jahres oder zeitweilig im Betrieb, darunter befanden sich 137
                                 										pennsylvanische Hochöfen.
                              Die volle Jahresleistungsfähigkeit der 137 Hochöfen Pennsylvaniens betrug
                                 										15950100 t. Danach ergibt sich für 1913 eine nicht ausgenutzte
                                 										Leistungsfähigkeit für den Staat von 2995160 t.
                              Das finanzielle Ergebnis der pennsylvanischen Eisen- und Stahlindustrie im Jahre
                                 										1913 läßt sich zurzeit in Ziffern nicht angeben. Ohne Zweifel aber war das
                                 										Gesamtergebnis sehr günstig und überschritt das Ergebnis des Vorjahrs. Der
                                 										vorteilhafte Abschluß erklärt sich aus der großen Tätigkeit der ersten sechs und
                                 										mehr Monate des Jahres, sowie aus den Preisen, die bis gegen Ende des Jahres
                                 										immer noch als hoch zu bezeichnen waren, wenn sie auch etwas nachgegeben
                                 										hatten.
                              
                                 
                                 Textabbildung Bd. 329
                                 
                              
                              Die Richtigkeit des Vorstehenden wird durch folgendes bestätigt:
                              Der Finanzbericht der United Staates Steel Corporation, zu welcher auch andere
                                 										als pennsylvanische Gesellschaften gehören, für das Kalenderjahr 1913 gibt die
                                 										Gesamteinnahmen dieses Jahres mit 796894299 $, gegen 745505515 $ im Vorjahr an.
                                 										Die Zunahme der Einnahmen von 1913 beläuft sich also gegen 1912 auf 51388784 $
                                 										oder etwa 7 pCt. Die Nettoprofite stiegen 1913 gegen das Vorjahr um 29006672 $
                                 										oder 27 pCt., nämlich von 108174673 $ für 1912 auf 137181345 $ für 1913. Der
                                 										Mehrgewinn für 1913 an einheimischen Aufträgen betrug durchschnittlich 2,40 $
                                 										und an ausländischen (Export-) Aufträgen 4,16 $.
                              Die Bethlehem Steel Corporation beschloß am 31. Dezember 1913 ihr bisher
                                 										erfolgreichstes Geschäftsjahr. Ihre Nettoprofite beliefen sich 1913 auf 8752671
                                 										$ gegen 5114440 $ für 1912 und 4792713 $ für 1911. Nach dem Abschluß vom 31.
                                 										Dezember 1913 waren 5122703 $ oder 27,44 pCt. für Dividendenzahlungen vorhanden,
                                 										nach Abzug einer Dividende von 5 pCt. auf Vorzugsaktien. Die im Laufe von 1913
                                 										eingegangenen Aufträge beliefen sich auf 39935874 $ gegen 47030504 $ für 1912.
                                 										Der Wert der am 31. Dezember 1913 noch nicht erledigten Aufträge betrug 24865560
                                 										$ gegen 29282182 $ am 31. Dezember 1912.
                              Das Gesamteinkommen der Lackawanna Steel Company wird für 1913 auf 4418091 $
                                 										gegen 2722594 $ für 1912 angegeben. Der Jahresprofit belief sich 1913 auf
                                 										3023084 $ und 1912 auf 1008811 $. Am 31. Dezember 1913 waren Lieferungsaufträge
                                 										für 185427 t zu 1016 kg noch nicht ausgeführt, gegen solche für 626996 t am 31.
                                 										Dezember 1912.
                              Auch die Cambria Steel Company, welche zum Schlusse hier noch angeführt wird,
                                 										berichtet über das Jahr 1913 als das erfolgreichste Geschäftsjahr seit ihrem
                                 										Bestehen. Das Gesamteinkommen der Gesellschaft belief sich 1913 auf 7787969 $,
                                 										d.h. um 3341260 $ oder über 40 pCt. mehr als im Vorjahr. Die Nettoprofite für
                                 										1913 betrugen 3534950 $ nach Bezahlung von 2700000 $ an Dividenden. Das bedeutet
                                 										gegen das Vorjahr, in welchem um 450000 $ weniger Dividende gezahlt worden
                                 										waren, eine Zunahme an Reingewinn um 2 823867 $.
                              (Bericht des Kaiserl. Konsulats in Philadelphia.)
                              
                           
                              Bedarf des Auslandes.
                              Belgien. Errichtung von zwei Metallschuppen am Nordkai
                                 										(Nr. 99 und 100) der zweiten Darse. 24. Juli 1914, mittags. Stadthaus Antwerpen.
                                 										Voranschlag: 590000 Fr. Sicherheitsleistung: 30000 Fr. Lastenheft: 2 Fr.;
                                 										erhältlich auf dem Stadthause zu Antwerpen.
                              Bulgarien. Vergebung in geheimer Konkurrenz der Lieferung von 3000 kg Kupferdraht, davon 800 kg zu 6
                                 										mm, 1200 kg zu 10 mm und 1000 kg zu 35 mm, für den Unterhalt des elektrischen
                                 										Beleuchtungsnetzes. Bürgermeisteramt der Stadt Varna. 3./20. Juli 1914 von 3 – 4
                                 										Uhr nachmittags. Voranschlag etwa 9000 Lewa. Sicherheitsleistung 450 Lewa, die
                                 										bei einer Bank zu deponieren sind.
                              Bewerber werden auf das Gesetz, betreffend die öffentlichen Unternehmungen,
                                 										hingewiesen.
                              Türkei. Vergebung der Konzession einer bereits angebauten,
                                    											silberhaltigen Bleimine im Kreise Gümüsch Hadji Köj, Vilajet Sivas.
                                 										Ministerium für Handel und Landwirtschaft in Konstantinopel. Die Mine gehört zu
                                 										einem Terrain in Quadratform mit 4 km Seitenlänge. Die Ostseite berührt die auf
                                 										dem Berge Kilissi Daghi gelegene Kirche, die Südseite das Dorf Karali.
                                 										Mindestangebot 40000 Piaster. Sicherheitsleistung 800 türkische Pfund. Angebote
                                 										bis zum 15. Oktober 1914 an die Generaldirektion der Minen bei dem genannten
                                 										Ministerium oder an die Behörden des genannten Vilajets.
                              ☞ Den beigefügten Prospekt der Fa. Halvor Breda A.-G. in Charlottenburg empfehlen wir
                                 										der geneigten Beachtung unserer Leser.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 329