| Titel: | Bücherschau. | 
| Fundstelle: | Band 329, Jahrgang 1914, S. 479 | 
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                        Bücherschau.
                        Bücherschau
                        
                     
                        
                           Handbuch des
                                 										Maschinentechnikers. Bernoullis Vademekum des Mechanikers. Nachschlagebuch
                              									für Techniker, Gewerbetreibende und Schüler technischer Lehranstalten. 25. Auflage.
                              									Bearbeitet von Prof. Rich. Baumann. 565 Seiten 8° mit
                              									zahlreichen Abbildungen und zwei Tafeln. Leipzig 1914. Alf. Kröner.
                           Von einem Handbuche für Maschinentechniker verlangt man neben reichem Inhalt und
                              									Richtigkeit der Angaben hauptsächlich auch Uebersichtlichkeit, Handlichkeit und
                              									gute, klare Zeichnungen. Man kann wohl sagen, daß alle diese Bedingungen bei dem
                              									bekannten in einer Jubiläumsauflage vorliegenden Werke gut erfüllt sind und daß es
                              									in dieser Beziehung manchem andern bekannten Handbuch zum Muster dienen kann. Ueber den Inhalt
                              									selber, d.h. über das, was behandelt wird, kann man wohl manchmal etwas anderer
                              									Meinung sein als der Herr Bearbeiter. Einige Sachen erscheinen mir z.B. recht
                              									überflüssig, wichtige Dinge sind garnicht behandelt, einzelne der dargestellten und
                              									behandelten Sachen sind so veraltet, daß sie bei der nächsten Auflage aber ganz,
                              									bestimmt gestrichen werden sollten. Beim Kapitel Maschinenelemente fehlt eine
                              									Erwähnung der jetzt so viel angewendeten Spannrollengetriebe. Recht überflüssig
                              									erscheint mir die Abbildung und umständliche Behandlung aller möglichen Arten von
                              									Wasserturbinen, wie sie früher einmal gebaut wurden Heutzutage kommen doch wohl nur
                              									noch die Francis-Turbinen sowie die Peltonräder in Betracht, alles andere ist aus
                              									der Praxis verschwunden. Auch der abgebildete und behandelte Wasser Kolbenmotor
                              									halle ohne Schaden fortbleiben können, er hat im Zeitalter der Elektrizität keine
                              									Berechtigung mehr. Im Kapitel Dampfmaschinen fällt auf, daß das Müllersche
                              									Schieberdiagramm garnicht erwähnt wird. Es gibt viele, die damit lieber arbeiten als
                              									mit dem Zeunerschen Diagramm. Die alte selige Lavalturbine sowie die alte
                              									Parsonsturaine sind längst vom Markt verschwunden, wozu also die umständlichen
                              									Abbildungen und Beschreibungen? Gegendruck-, Anzapf- und Abdampf- sowie
                              									Zweidruckturbinen werden garnicht erwähnt. Als niedrigster Dampfverbrauch wird bei
                              									Turbinen 6,7 kg/KW.-Std. angegeben, etwas reichlich für neuzeitliche gute
                              									Dampfturbinen. Die Abbildungen der Pumpenventile könnten zum Teil durch bessere
                              									neuzeitliche ersetzt werden; Luftpumpen und Wasserpumpen für Kondensatoren fehlen
                              									ganz, auch Turbokompressoren sind nicht einmal erwähnt. Beim Kapitel
                              									Ueberlastungsfähigkeit der Gasmaschinen fehlt das neuerdings so viel angewendete
                              									Ausspülverfahren zur Erhöhung der Leistung.
                           Trotz dieser Einwände, über deren Berechtigung man vielleicht anderer Ansicht sein
                              									kann, möchte ich das Buch doch empfehlen. Die im Eingange erwähnten Vorzüge
                              									überwiegen und werden dem Buche noch viele neue Freunde verschaffen.
                           R. Vater.
                           Vereinfachtes Verfahren zur
                                 										zeichnerischen oder rechnerischen Bestimmung der Rohrleitungen von
                                 										Niederdruck-Dampfheizungen. Heft 6 der Mitteilungen der Prüfungsanstalt für
                              									Heizungs- und Lüftungseinrichtungen der Kgl. Technischen Hochschule, Berlin. Von
                              									Prof. Dr. K. Brabbée und Dr. Wiéerz. Berlin und München 1914. R. Oldenbourg. Preis geh. 2,50 M.
                           Nach Vorausschickung kurzer theoretischer Ausführungen wird ein einfaches Verfahren
                              									zur rechnerischen oder zeichnerischen Ermittlung der Rohrleitungen für
                              									Niederdruck-Dampfheizungen angegeben. Es wird zuerst die Benutzung des Hilfsblattes
                              									bzw. der Zahlentafel zur Bestimmung der Rohrdurchmesser für den Kostenanschlag und
                              									zwar bei Zugrundelegung 1. gut isolierter Rohre, 2. nackter Rohre und 3. teils
                              									isolierter und teils nackter Rohre behandelt. Dann wird auf die Benutzung des
                              									Hilfsblattes bzw der Zahlentafel zur Bestimmung der Rohrdurchmesser für die
                              									Ausführung eingegangen und zwar wieder unter Annahme, daß gut isolierte
                              									Rohrleitungen, nackte und teils isolierte, teils nackte Rohre verwendet werden. Die
                              									Durchrechnung einiger Beispiele für die Bestimmung der Rohrdurchmesser für den
                              									Kostenanschlag und für die Ausführung vervollständigt die Arbeit. Die beigegebene
                              									Zahlentafel und das in Mehrfarbendruck ausgeführte Hilfsblatt lassen an Uebersicht
                              									nichts zu wünschen übrig, und deren Benutzung dürfte für die Bestimmung der
                              									Rohrleitungen von Niederdruck-Dampfheizungen in den interessierten Fachkreisen bald
                              									allgemein werden.
                           Um auch Anfängern das logarithmisch geteilte Koordinatensystem, welches dem
                              									Hilfsblatt zugrunde liegt, besser verständlich zu machen, sei den Verfassern
                              									empfohlen, bei evtl. Neuausgabe des Heftes oder Herausgabe ähnlicher Arbeiten auf
                              									einschlägige, mathematische Literatur hinzuweisen, wie beispielsweise:
                              										„Differential- und Integralrechnung für Ingenieure, Bd. I“ von Koestler-Tramer (Verlag Julius Springer, Berlin 1913), in
                              									welcher die Anwendung des logarithmisch geteilten Koordinatensystems an Hand von
                              									Beispielen ausführlich erläutert wird.
                           Otto Brandt.
                           Die Statik des Kranbaues. Mit
                              									Berücksichtigung der verwandten Gebiete Eisenhoch-, Förder- und Brückenbau. Von W.
                              										Ludwig Andrée. Zweite Auflage. Mit 554 Abbildungen
                              									und 1 Tafel. München und Berlin 1913. R Oldenbourg. Preis geb. 14,– M.
                           Das vorliegende Werk behandelt nicht nur die statisch einfacheren Aufgaben des
                              									Kranbaues, sondern es gibt die Lösungen auch für die verwickeiteren Probleme dieses
                              									Fachgebietes. Verfasser benutzt dazu das ganze Rüstzeug des modernen Statikers
                              									(Einflußlinien, die Gesetze über die Formänderungsarbeit usw.) in ausgiebigem Mäße.
                              									Wie überaus einfach und übersichtlich gestalten sich dadurch eine Reihe von
                              									Lösungen, z.B. gleich die der Aufgaben auf Seite 4, 5, 6, 7 u.s.f., dann jene der
                              									Aufgaben 18 (Einfluß der Temperaturänderung bei einer Laufbahn), 19, 2) usw. usw.
                              									Gerade auch in diesen durchgerechneten Beispielen, die aus der Praxis entnommen, dem
                              									Praktiker gute Dienste leisten, liegt der Wert des Buches.
                           Im 1. Abschnitt werden die Grundaufgaben des Kranbaues gelöst: Träger auf zwei
                              									Stützen mit der Spannweite l, befahren von einer Last,
                              									von zwei gleichen, von zwei ungleichen Lasten mit unveränderlichem Abstand,
                              									vollwandige Laufkranträger, Laufkranträger aus Fachwerk mit parallelen Gurten, mit
                              									gekrümmtem Untergurt, gekrümmtem Obergurt u.s.f. Mit Vorteil wird auch die Tabelle
                              									auf Seite 40 bis inkl. 47 benutzt werden, die die Tragkraft und die Hauptabmessungen
                              									von normalen, von der Deutschen Maschinenfabrik A.-G. in Duisburg ausgeführten
                              									Laufkranen angibt.
                           Im 2. Abschnitt „Kranlaufbahnen“ wird die Lösung der allgemeinsten Aufgabe
                              									erörtert: Die Biegungsbeanspruchung einer von einer Last befahrenen Kranlaufbahn zu
                              									berechnen, die allseitig unterstützt ist. Hier würde es sich wohl empfehlen, die
                              									Ableitung von Gleichung 29 vielleicht in Form einer Anmerkung mitzuteilen. Auch hier
                              									werden eine Reihe von Unterstützungsmöglichkeiten besprochen, z.B. Kranlaufbahn auf
                              									eisernen Stützen im Freien stehend; Kranlaufbahn, vollwandiger Träger, unterspannt
                              									mit einem parabelförmigen Zugband, Durchbiegungsermittlungen; Kranlaufbahn auf drei
                              									und vier Stützen; Portalstütze zu einer Einschienenkatzenbahn. Schon aus diesen
                              									wenigen Inhaltsangaben ist der reichhaltige Stoff zu erkennen, der in dem Buche
                              									verarbeitet ist. Dabei sei auch der Tafel über Einflußlinien der Momente für
                              									durchlaufende Träger im Anhang des Werkes gedacht, die bei Abnutzung jederzeit um
                              									einen geringen Betrag vom Verlag wieder bezogen werden kann. Die folgenden Kapitel
                              									sind der Erläuterung der eigentlichen Krane gewidmet. Behandelt werden
                              									Verladebrücken und Auslegerkrane, Turm- und Drehkrane, Portal- und Hellgengerüste,
                              									Schwebefähren und Kabelbahnen, Schwimm- und Werftkrane, endlich noch die Greifer und
                              									Tragorgane. Da eine Reihe von Kranbauaufgaben auch für den allgemeinen Eisen- und
                              									Brückenbau von Bedeutung sind, z. B die Berechnung der gelenkigen und eingespannten
                              									Portale mit und ohne Kragarm, so dürfte das Buch auch über den engeren Kreis hinaus
                              									eine gute Verwendbarkeit besitzen. Der flüssig geschriebene Text, die trefflich
                              									abgefaßten Erläuterungen, die außerordentlich deutlichen Figuren, deren erhebliche
                              									Zahl, nicht zuletzt auch der Anhang, in dem die wichtigsten Gesetze der Statik und
                              									Festigkeitslehre repetitorisch mitgeteilt werden, sichern dem Buche eine gute
                              									Aufnahme bei den Fachgenossen; diesen übermittelt es Belehrung und Anregung über die
                              									Statik des Kranbaues in weitestem Maße.
                           A. Marx, Dipl.-Ing.
                           
                        
                           
                           Bei der Redaktion eingegangene Bücher.
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                              									Wiener. Berlin, Wien, London. Verlag für Fachliteratur m. b. H. Preis 0,50 M.
                           Chemisch-Technische Bibliothek Band 349: Die Technik des
                                 										Filterns. Filter im Klein- und Großbetrieb mit besonderer Berücksichtigung
                              									ihrer Bedeutung für die öffentliche Gesundheitspflege. Von Heinrich Metzger,
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                           Gewerbehygiene. Bearbeitet von Agn. Bluhm, F.
                              									Curschmann, E. Günther, K. Hartmann, M. Herold, F. Holtzmann, F. Koelsch, W.
                              									Lindemann, R. Scheller, Ph. Silberstern, Th. Weyl, I. Zadek u.a. Allgemeiner
                              									Teil: 3. Abteilung: Weyl's Handbuch der Hygiene.
                              									Herausgegeben von Professor Dr. C. Fraenken. Zweite Auflage. VII. Band: Allgemeine Gewerbepathologie und Gewerbehygiene. Von Dr.
                              									med. Fr. Koelsch, München. Leipzig 1914. Johann Ambrosius Barth. Preis geh. 11,–
                              									M.
                           Ueber Schleppkraft und Geschiebebewegung. Von Dr.-Ing.
                              									Armin Schoklitsch, Konstrukteur an der Lehrkanzel für Wasserbau der Technischen
                              									Hochschule Graz. Mit 40 Abb. Leipzig und Berlin 1914. Wilhelm Engelmann. Preis geh.
                              									3,20 M.
                           Handbücher für Motoren- und Fahrzeugbau: Entwerfen von
                                 										leichten Benzinmotoren, insbesondere von Luftfahrzeugmotoren. Von O.
                              									Winkler, Oberingenieur. Mit 496 Abb. Berlin 1914. Richard Carl Schmidt & Co.
                              									Preis geb. 18 M.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 329
                              
                           
                        
                           
                           Wirtschaftliche Rundschau.
                           
                              Britisch-Indien.Die Bewässerungsanlagen.
                              Eine der größten Bewässerungsanlagen des Industriegebietes und Indiens überhaupt,
                                 										an der lange Jahre gebaut worden ist, das sogenannte Tripelkanalprojekt, nähert
                                 										sich jetzt seiner Vollendung. Der Grundgedanke der Anlage beruht darauf, daß der
                                 										wasserreichste Fluß des Panschab, der Ihelum, sein überschüssiges Wasser in das
                                 										sogenannte untere Bari Doab abgibt, ein Gebiet, das zurzeit noch großenteils
                                 										Wüste und Oedland ist. Da jedoch zwischen dem Ihelum und dem Bari Doab zwei
                                 										weitere Nebenflüsse des Indus strömen, der Chenab und der Ravi, war dazu der Bau
                                 										dreier Kanäle erforderlich, des oberen Ihelumkanals zwischen Ihelum und Chenab,
                                 										des oberen Chenabkanals zwischen Chenab und Ravi und schließlich des unteren
                                 										Bari Doab-Kanals, der vom Ravi in das zu bewässernde Gebiet führt. Von diesen
                                 										drei Kanälen ist der obere Chenabkanal im April 1912 und der untere Bari
                                 										Doab-Kanal im April 1913 eröffnet worden. Es fehlt daher nur noch das wichtigste
                                 										Glied der Kette, der obere Ihelumkanal, der den Ihelumfluß bei seinem Austritt
                                 										aus dem Himalaya anzapfen soll. Man hofft, diesen im Herbst 1914 seiner
                                 										Bestimmung zuführen und dadurch dem Wasser des Ihelum den Weg nach dem unteren
                                 										Bari Doab bahnen zu können.
                              Eine andere erheblich kleinere Anlage in der nordwestlichen Grenzprovinz ist in
                                 										diesem Frühjahr (1914) fertiggestellt worden. Man hat dort das Wasser des Swat,
                                 										der sich mit dem Kabulfluß vereinigt und dann in den Indus strömt, in einen
                                 										Tunnel unter dem Malakandpaß hindurch in das Tal von Peshawar geleitet.
                              Andere Projekte im Indusgebiet werden zurzeit noch erwogen. Es gehört dazu
                                 										der Plan, das Wasser des Sarda, eines nördlichen Zuflusses des Ganges, über
                                 										Ganges und Dschamna hinweg in das Gebiet westlich von dem letzteren Flusse zu
                                 										leiten. Ferner denkt man daran, den Sutledsch und Beas, die beiden östlichsten
                                 										der Panschabflüsse, besser, als bisher auszunützen und damit einen Teil von
                                 										Rajputana zu bewässern. Am wenigsten ist bisher der größte Strom im ganzen
                                 										Panschab, der Indus selbst, herangezogen worden. Gegenwärtig befruchtet er das
                                 										umliegende Land nur durch Ueberschwemmungskanäle, die während des Monsuns Wasser
                                 										führen, im Winter aber meistens trocken liegen. Es besteht daher der Plan, bei
                                 										Sukkur am unteren Indus ein großes Wehr zu bauen und von dort die Bewässerung
                                 										der gesamten Provinz Sind Sommer und Winter hindurch einheitlich zu regeln.
                                 										Dieser bisher ziemlich dünn bevölkerte Landstrich würde dadurch vielleicht eine
                                 										ähnliche Bedeutung für das Indusgebiet erhalten können, wie das Nildelta für
                                 										Aegypten. Der Plan war bereits fertig ausgearbeitet, der Staatssekretär für
                                 										Indien hat jedoch entschieden, daß von der Ausführung einstweilen Abstand
                                 										genommen werden solle.
                              Alles in allein sind nach einer Feststellung des indischen Finanzministeriums
                                 										zurzeit etwa 100000 Kilometer Bewässerungskanäle (einschließlich der
                                 										Zweigkanäle) im Betrieb, die ein Gebiet von etwa 10 Millionen Hektar
                                 										versorgen.
                              (Aus einem Bericht des Kaiserl. Konsulats in Bombay.)
                              
                                 
                                 Textabbildung Bd. 329
                                 
                              
                           
                              
                              Britisch-Südafrika. Asbestproduktion 1913.
                              Die Ausfuhr von Rohasbest aus der Südafrikanischen Union betrug im Jahre 1913
                                 										(1912): 2271736 (2619045) engl. Pfund im Werte von 15143 (19194) £, die Ausfuhr
                                 										aus Rhodesia 497577 (64258) engl. Pfund im Werte von 2496 (325) £.
                              Der im Gebiete der Südafrikanischen Union gewonnene Asbest wurde fast
                                 										ausschließlich über Elizabeth verfrachtet. Die Ausfuhr über diesen Hafen hatte
                                 										im Jahre 1913 einen Wert von 14305 £, während über Delagoa-Bay bzw. Durban
                                 										Asbest im Werte von 492 £ bzw. 346 £ verschifft wurde. Der in Rhodesia gewonnene
                                 										Asbest wurde über Beira ausgeführt.
                              Deutschland ist im Jahre 1913 als Asbestkäufer hier weniger in den Vordergrund
                                 										getreten wie früher. Es bezogen Asbest aus dem Gebiete der Südafrikanischen
                                 										Union in den Jahren 1913 (1912) England für 5023 (4927), Frankreich 524 (2602),
                                 										Deutschland 3927 (6192), Italien 5641 (5473), Vereinigte Staaten von Amerika 28
                                 										(–) £.
                              Der in Rhodesia gewonnene Asbest ging ausschließlich nach England.
                              Die einzig wirklich bedeutende Produktionsstätte von Asbest im Gebiete der
                                 										Südafrikanischen Union liegt bei Prieska am Orangefluß und wird durch die Cape
                                 										Asbestos Co. Ltd. ausgebeutet. Diese Gesellschaft wird von der de Beers-Gruppe
                                 										kontrolliert. Das Produkt der Prieska-Minen wird über Port Elizabeth verschifft.
                                 										Es handelt sich hier um Blau-Asbest.
                              An einigen Stellen des Transvaal ist Weißasbest angefahren worden. Es werden
                                 										davon aber nur verschwindend geringe Mengen ausgeführt.
                              Die Asbestausfuhr Rhodesiens erreichte 1913 zum ersten Mal eine ansehnliche Höhe.
                                 										Die bisher abgebauten Vorkommen sollen wenig bedeutend sein und auch an Qualität
                                 										zu wünschen übrig lassen. In den letzten Wochen nun machten Nachrichten von
                                 										großen, angeblich sehr reichen Asbestvorkommen im Victoria-Distrikt Aufsehen.
                                 										Mr. A. H. Ackermann, der Resident Mining Engineer der Chartered Company Ltd.,
                                 										hat ein recht günstiges Gutachten abgegeben. Es soll in diesen Tagen in London
                                 										eine Gesellschaft mit einem Kapital von 125000 £ zum Abbau dieser Felder
                                 										gegründet werden. Ob es sich tatsächlich um ein ernsthaftes Unternehmen handelt,
                                 										läßt sich noch nicht beurteilen, da die Aufschließungsarbeiten der Grube noch
                                 										sehr wenig fortgeschritten sind.
                              (Bericht des Kaiserl. Generalkonsulats in Kapstadt vom Mai
                                 										1914.)
                              
                           
                              Rußland.Manganerzausfuhr Transkaukasiens im April
                                 										1914.
                              Im April dieses Jahres sind insgesamt 6676875 Pud Manganerz im Werte von 1284523
                                 										Rubel aus Transkaukasien (Tschiaturi) ausgeführt worden, und zwar über Batum:
                                 										nach Belgien 409382, Großbritannien 223299, Deutschland 545259, Italien 295251,
                                 										Vereinigte Staaten von Amerika 607870, Frankreich 545842; über Poti: nach
                                 										Belgien 313855, Großbritannien 614691, Holland (für Deutschland) 2672138,
                                 										Südrußland 159000, Vereinigte Staaten 290288.
                              (Bericht des Kaiserl. Konsulats in Tiflis.)
                              
                           
                              Aus Lehranstalten.
                              Das Technikum Mittweida ist ein unter Staatsaufsicht
                                 										stehendes, höheres technisches Institut zur Ausbildung von Elektro- und
                                 										Maschinen-Ingenieuren, Technikern und Werkmeistern und beziffert sich der Besuch
                                 										im Semester auf 1200 bis 1500, also jährlich auf 2400 bis 3000. Der Unterricht
                                 										sowohl in der Elektrotechnik als auch im Maschinenbau
                              
                                 
                                 Textabbildung Bd. 329
                                 
                              
                              wurde in den letzten Jahren erheblich erweitert und
                                 										wird durch die reichhaltigen Sammlungen, Laboratorien für Elektrotechnik und
                                 										Maschinenbau, Werkstätten und Maschinenanlagen usw. sehr wirksam unterstützt.
                                 										Das Wintersemester beginnt am 20. Oktober 1914, und es finden die Aufnahmen für
                                 										den am 5. Oktober beginnenden, unentgeltlichen Vorkursus von Mitte September an
                                 										wochentäglich statt. Ausführliches Programm mit Bericht wird kostenlos vom
                                 										Sekretariat des Technikum Mittweida (Königreich Sachsen) abgegeben. In den mit
                                 										der Anstalt verbundenen, etwa 3000 qm bebaute Grundfläche umfassenden
                                 										Lehr-Fabrikwerkstätten finden Praktikanten zur praktischen Ausbildung Aufnahme.
                                 										Auf allen bisher beschickten Ausstellungen erhielten das Technikum Mittweida
                                 										bzw. seine Präzisions-Werkstätten hervorragende Auszeichnungen. Industrie- und
                                 										Gewerbeausstellung Plauen: die Ausstellungsmedaille der Stadt Plauen „für
                                    											hervorragende Leistungen“. Industrie- und Gewerbeausstellung Leipzig:
                                 										die Königl. Staatsmedaille „für hervorragende Leistungen im technischen
                                    											Unterrichtswesen“. Industrieausstellung Zwickau: die goldene Medaille.
                                 										Internationale Weltausstellung Lüttich: den Prix d'honneur. Auf der
                                 										Internationalen Baufachausstellung Leipzig den Staatspreis.
                              
                           
                              Bedarf des Auslandes.
                              Belgien.Lastenhefte (cahiers des charges) können vom Bureau des
                                          													adjudications in Brüssel, rue des Augustins 15, bezogen
                                          												werden. Lieferung von gußeisernen Röhren nebst Zubehör
                                 										für den Bahnhof Landen. 3. August 1914, 12 Uhr. Bahnhof in Lüttich-Guillemins.
                                 										16392 Fr. Sicherheitsleistung 1500 fr. Speziallastenheft Nr. 961.
                                 										Eingeschriebene Angebote zum 30. Juli.
                              Italien. Lieferung von Zink in Blöcken, Steinen, Streifen
                                    											und Platten im Gesamtwert von 123005 Lire in 4 Losen. 24. Juli 1914,
                                 										vormittags 11 Uhr, Marineministerium in Rom und gleichzeitig die
                                 										Generaldirektionen der Königlichen Arsenale in Spezia, Neapel und Venedig. 1.
                                 										Los 70235 L, abzuliefern an das Königliche Arsenal in Spezia, 2. Los 11250 L,
                                 										abzuliefern an das Königliche Arsenal in Venedig, 3. Los 22770 L, abzuliefern an
                                 										die Königlichen Arsenale in Neapel und Castellammare di Stabia, 4. Los 18750 L,
                                 										abzuliefern an das Königliche Arsenal in Taranto. Sicherheiten 7053 bzw. 1125 L
                                 										bzw. 2280 L, bzw. 1875 L. Kontraktspesen zu Lasten des Lieferanten. Angebote bis
                                 										zum 23. Juli. Näheres in italienischer Sprache beim „Reichsanzeiger“.
                              Türkei. Lieferung von Stahl und Patronen. Die
                                 										Generaldirektion der Militärfabriken in Konstantinopel vergibt die Lieferung von
                                 										7 Sorten Stahlplatten, 12 Sorten Stahl für Bohrmaschinen, 18 Sorten Stahl zur
                                 										Werkzeugherstellung, 8 Sorten Stahl zur Herstellung von Gießformen, 10 Sorten
                                 										Stahl zur Herstellung von Spiralfedern, 4 Sorten Stahl zur Werkzeugherstellung
                                 										für Anfertigungen von Patronenmagazinen, Modell 1903, 8 Sorten Stahl (Sijve), 17
                                 										Sorten einfache Riemen (Karnak), 9 Sorten doppelte Riemen (Karnak), 6 Sorten
                                 										Patronen für Flobertrevolver, 3 Sorten Patronen für Meledne-Revolver, sämtliches
                                 										in verschiedenen Größen, ferner 500000 Patronen für Browning-Revolver 7,56 mm,
                                 										für rauchloses Pulver. Näheres auf dem Auskunftsbureau der genannten
                                 										Generaldirektion. Zuschlag erfolgt alsbald. Sicherheit 10 v. H.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 329