| Titel: | Bücherschau. | 
| Fundstelle: | Band 329, Jahrgang 1914, S. 692 | 
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                        Bücherschau.
                        Bücherschau.
                        
                     
                        
                           Vorlesungen über
                                 										Wasserkraftmaschinen. Von R. Camerer. 577 Seiten
                              									Lexikon 8° mit 718 Abbildungen und 55 Tafeln. Leipzig und Berlin 1914. Wilh.
                              									Engelmann. Preis geb. 25,– M.
                           Das Buch ist ein Prachtwerk im wahren Sinne des Wortes. Schon bei flüchtigem
                              									Durchblättern erkennt man die Gediegenheit des Werkes an den durchweg geradezu
                              									vorbildlich klaren, anschaulichen und belehrenden Skizzen, zeichnerischen
                              									Darstellungen, Schnittzeichnungen und photographischen Bildern. Dem schönen,
                              									gediegenen Aeußeren entspricht in vollstem Maße die Anschaulichkeit und Gediegenheit
                              									der Darstellung, sowie die Reichhaltigkeit des Stoffes, über den ein acht Seiten
                              									langes Inhaltsverzeichnis erschöpfende Auskunft gibt. Nach einer Darlegung der
                              									allgemeinen Grundsätze für das Studium der Technik wird von der Hydraulik dasjenige
                              									gebracht, was der Turbineningenieur wissen sollte. Hieran schließt sich eine sehr
                              									klare durch treffliche Abbildungen erläuterte Uebersicht über sämtliche
                              									Wasserkraftmaschinen mit jeweiliger kurzer Beschreibung der einzelnen
                              									Maschinenarten. Im nächsten großen Abschnitt wird die allgemeine Turbinentheorie
                              									ausführlich entwickelt, worauf in zwei weiteren Abschnitten Berechnung und Bau der
                              									beiden heut fast allein noch in Betracht kommenden Turbinenarten besprochen werden,
                              									nämlich der Zentripetal-Vollturbinen (gewöhnlich Francisturbinen genannt), sowie der
                              									Tangential-Teilturbinen oder Peltonräder.
                           Für den Turbineningenieur dürfte das Werk eine wahre Fundgrube darstellen, zumal der
                              									Verfasser überall aus eigenster persönlicher Erfahrung schöpfen konnte. Ganz
                              									besonders aber wird das Werk mit seiner großen Fülle von prächtigen Abbildungen und
                              									Bauzeichnungen den Studierenden willkommen sein, freilich soweit es ihnen bei dem
                              									naturgemäß immerhin hohen Anschaffungspreis zugänglich sein wird. Aber auch für
                              									andere Kreise bietet das Werk sehr viel Fesselndes und Belehrendes. Ich erwähne z.B.
                              									die Kapitel über Hydraulik mit ihren theoretischen Erörterungen und praktischen
                              									Beispielen, Messungen der Hydrodynamik usw. An einzelnen Stellen werden die großen
                              									Unter- schiede zwischen den „Erfahrungswerten“ z.B. über Rohrreibungsverluste
                              									u.a. und die allgemeine Unsicherheit dieser „Erfahrungszahlen“ angeführt,
                              									Unterschiede, die z.B. zwischen Erfahrungszahlen nach Weißbach und solchen von Reichel über 100 v. H.
                              									betragen. Die Frage drängt sich auf, ob es dann wohl Zweck hat, z.B.
                              									Rohrreibungsverluste nach solchen „Erfahrungszahlen“ bis auf die dritte und
                              									vierte Dezimale genau zu berechnen?
                           Das prächtig ausgestattete Werk dürfte wohl bald den klassischen Werken der deutschen
                              									technischen Literatur zugezählt werden.
                           R. Vater.
                           Die Kalkulation im Baugewerbe.
                              									Von H. Vatter, Oberamtsstraßenmeister in Geislingen a. H.
                              									Zweite Auflage. Stuttgart 1914. Konrad Wittwer, Preis 2,80 M.
                           Zur Kalkulation von baugewerblichen Anlagen gehören die Kenntnis der Materialpreise,
                              									der Lohnsätze, der allgemeinen Unkosten, des Gewinnzusatzes und die Fähigkeit Arbeit
                              									abschätzen zu können. Diese Punkte finden in dem Aufbau der vorliegenden Abhandlung
                              									bei den einzelnen praktischen Beispielen Berücksichtigung. Es kommen zur Berechnung:
                              									1. Betonier-, Maurer- und Steinhauerarbeiten. 2. Gipserarbeiten. 3.
                              									Zimmererarbeiten. 4. Glaserarbeiten. 5. Schreinerarbeiten. 6. Schlosserarbeiten. 7.
                              									Flaschnerarbeiten. 8. Malerarbeiten. 9. Installationsarbeiten. In dem 10. und
                              									letzten Kapitel sind die allgemeinen Unkosten, die Betriebskosten, die Verzinsung
                              									des Anlagekapitals und die Ausgaben für Löhne pro Jahr für ein kleines
                              									Baugeschäft zusammengestellt. Die angeführten Beispiele sollen dem Handwerksmeister
                              									und Architekten nur den Weg zeigen und einigen Anhalt für die Preisermittlung geben.
                              									Es müssen eben diese Angaben von Fall zu Fall den bestehenden Verhältnissen angepaßt
                              									werden. Das Buch ist sehr übersichtlich zusammengestellt; auch ist auf den einzelnen
                              									Seiten noch genügend Platz zu eigenen Notizen gelassen. Jeder Unternehmer sollte
                              									Nachkalkulationen seiner ausgeführten Arbeiten machen. Das Buch von Vatter gibt ihm die Unterlage dazu und erspart ihm viel
                              									Zeit bei der Anlage einer solchen Zusammenstellung.
                           
                              Ewerding
                              
                           Ueber Schleppkraft und
                                 										Geschiebebewegung. Von Dr.-Ing. Armin
                                 										Schoklitsch. Mit 40 Abbildungen. Berlin 1914. Wilh. Engelmann. Preis 3,20
                              									M.
                           Diese Arbeit ist die Frucht eingehender Untersuchungen im wassertechnischen
                              									Laboratorium an der Technischen Hochschule in Graz. Es handelt sich in der
                              									Hauptsache darum, Grundgesetzen auf die Spur zu kommen, um nach Erkenntnis dieser
                              									das Gesamtbild in der Natur verstehen zu lernen. Die Versuche wurden an einfachen
                              									übersichtlichen Verhältnissen gemacht und die Ergebnisse mit denen anderer Forscher
                              									verglichen. Die vorliegenden Untersuchungen erstrecken sich auf das Geschiebe, seine
                              									Bewegungsweise, das Gleichgewicht des Geschiebestückes, den Geschiebetrieb, den
                              									Einfluß der Geschiebebewegung auf die Bayersche
                              									Rauhigkeitsziffer und den Einfluß der Sohle auf die Oberflächenform des fließenden
                              									Wassers. Die Arbeit bildet ein wertvolles Glied in der Beurteilung der Bildung der
                              									natürlichen Flußläufe.
                           Ewerding.
                           Der Wirkungsgrad der
                                 										Muskelmaschine. Von Dr. K. Schreber.
                              									Sonderabdruck aus dem Archiv f. d. gesamte Physiologie. 15 Seiten 8°, Bonn 1914.
                              									Martin Hager.
                           Verfasser behandelt in fesselnder Weise den Wirkungsgrad von Kraftmaschinen. Er
                              									zeigt, wie vorteilhaft der von den Ingenieuren aufgestellte Ausdruck für einen
                              									solchen Wirkungsgrad ist im Gegensatze zu derjenigen Form, in welcher die
                              									Physiologen den Begriff des Wirkungsgrades des Menschen als Muskelkraftmaschine
                              									darstellen. Es wird gezeigt, zu welch eigenartigen Ergebnissen dieser von den
                              									Physiologen gewählte Ausdruck des Wirkungsgrades führt, nämlich kurz gesagt zu dem
                              									Ergebnis, daß derjenige Mensch am vorteilhaftesten arbeitet, der – nichts
                              									arbeitet!
                           R. Vater.
                           Deutscher Ausschuß für
                                 									Eisenbeton. Heft 27. Gesamte und bleibende Einsenkungen
                                 										von Eisenbetonbalken. Verhältnis der bleibenden zu den gesamten
                              									Einsenkungen. Von Dr.-Ing. C. Bach und Ing. O. Graf. Berlin 1914. Wilh. Ernst & Sohn. Preis 2,40
                              									M.
                           Dieses Heft enthält die Ergebnisse aus Versuchen der Materialprüfungsanstalt zu
                              									Stuttgart über die gesamten und bleibenden Einsenkungen von Eisenbetonbalken. Die
                              									Größe der Einsenkungen und das Verhältnis der bleibenden zu den gesamten
                              									Einsenkungen in Beziehung zu den zugehörigen Spannungen im Eisen werden durch
                              									Schaulinien und in Tabellen übersichtlich dargestellt, und außerdem wird das
                              									Ergebnis jedes Versuchs noch einmal mit Worten ausgedrückt. Die Zusammensetzung und
                              									Herstellung des Eisenbetons bringt nun die Beobachtung vieler Daten mit sich. Es
                              									wurden berücksichtigt; Der Einfluß der Verteilung der Bewehrung in der Zugzone bei
                              									gleichem Querschnitt derselben, der Einfluß der Bügel, der aufgebogenen Eisen, der
                              									Bewehrung in der Druckzone, der wiederholten Belastung, der Vorspannung der
                              									Eiseneinlagen, des Wasserzusatzes, der Einfluß verschiedener Sande und Zuschläge,
                              									der Lagerung, des Zementes, des Mischungsverhältnisses und der Einfluß des Alters.
                              									Nicht untersucht wurde der Einfluß der Wärme. Als besonders bemerkenswert ist aus
                              									den Versuchsergebnissen herauszunehmen, daß ein Minimum von Einsenkungen allein
                              									keine Gewähr für die Güte der Eisenbetonkonstruktion abgeben kann. Die Versuche sind
                              									einfach und übersichtlich durchgeführt worden.
                           Ewerding.
                           Sammlung Vieweg. Tagesfragen aus den Gebieten der Naturwissenschaften und der
                                 										Technik. Heft 7. Die flüssigen Brennstoffe. Ihre
                              									Bedeutung und Beschaffung. Von Ed. Donath und A. Gröger. 86 Seiten 8°. Braunschweig 1914. Friedr. Vieweg
                              									& Sohn. Preis geh. 2,– M.
                           Das kleine Buch ist sehr zeitgemäß, ungewöhnlich fesselnd und lehrreich. Die
                              									Verfasser treten auch ihrerseits lebhaft ein für die bekannte Forderung, die
                              									Steinkohle nicht mehr in der bisherigen „barbarischen“ Weise auf dem Roste zu
                              									verbrennen, sondern ihnen stets erst die wertvollen Bestandteile zu entziehen,
                              									wodurch jährlich Millionen und aber Millionen gewonnen werden könnten, die jetzt
                              									nutzlos zum Schornstein hinausgejagt werden. Es wird auch ein Versuch gemacht, etwas
                              									mehr Ordnung in die bisher üblichen Bezeichnungen der verschiedenen Oelarten
                              									hineinzubringen; allerdings wohl nicht immer mit Glück. Das Wort Rohöl wird
                              									sicherlihh viel mißbraucht, aber an seine Stelle nach dem Vorschlage der Verfasser
                              									die Bezeichnung „Benzindestillationsrückstände“ oder „entparaffinierte
                                 										Rückstandheizöle“ zu setzen, dürfte doch wohl etwas auf Schwierigkeiten
                              									stoßen.
                           Das Buch enthält eine Fülle wertvoller Angaben, nur meine ich, es würde ganz
                              									wesentlich gewinnen, wenn der Stoff eine etwas schärfere Einteilung bekommen hätte.
                              									Ohne ausführliche Inhaltsangabe, ohne Sachregister, ohne Seitenbenennurg und
                              									dergleichen wird es nicht leicht sein im Bedürfnisfalle irgend welche Angaben in dem
                              									Buche aufzufinden. Trotzdem kann das Buch nur angelegentlich empfohlen werden.
                           R. Vater.
                           Statisch unbestimmte
                                 									Hauptsysteme. Von Dr.-Ing. Emil Kammer. Berlin 1914.
                              									Julius Springer.
                           Die Berechnung mehrfach statisch unbestimmter Tragwerke ist bisher immer unter
                              									Zugrundelegung statisch bestimmter Hauptsysteme durchgeführt worden. Der Verfasser
                              									zeigt in dieser Arbeit, daß dieser Weg nicht immer nötig ist, daß es vielmehr
                              									manchmal einfacher ist, nicht ein statisch bestimmtes, sondern ein statisch
                              									unbestimmtes Hauptsystem für die Bestimmung der Unbekannten zu wählen. Die Arbeit
                              									ist anläßlich der Berechnung eines Dachbinders, also den Bedürfnissen der Praxis
                              									entsprechend, entstanden; sie ist das Thema zu der Doktorarbeit des Verfassers
                              									geworden. Referent ist Müller-Breslau. Korreferent Siegmund Müller Berlin gewesen. Es sei an dieser Stelle
                              									noch besonders auf diese Arbeit hingewiesen und dem Studium empfohlen.
                           Ewerding.
                           Untersuchungen über das Zusammenwirken
                                 										wagerechter Verbände und eingespannter Stützen im Eisenhochbau.
                              									Doktordissertation. Von Dipl.-Ing. Karl Pohl.
                              									Leipzig-Berlin 1914. Wilh. Engelmann.
                           Die Untersuchungen sind an einer eisernen Halle durchgeführt. Der Querschnitt der
                              									Halle besteht aus Dachbinder und zwei Stützen, einem sogenannten Rahmen. Wenn nur
                              									die Giebelrahmen stabil ausgebildet werden, so muß für die quergerichteten
                              									Kräfte ein durchlaufender Längsverband da sein. Dieser Längsverband hat aber
                              									auch noch bei stabilen Rahmensäulen seine Vorteile. Jeder stabile Zwischenrnhmen
                              									bedeutet aber zugleich eine statisch unbestimmte Größe in der Berechnung. Die
                              									vorliegende Arbeit beschäftigt sich nun mit der Untersuchung des Zusammenwirkens des
                              									wagerechten Längsverbandes mit den stabilen senkrechten Stützen. Die Ergebnisse
                              									werden durch Zahlenbeispiele beleuchtet. Referent der Dissertation war Siegmund Müller, Korreferent Müller-Breslau.
                           Ewerding.
                           Experimentaluntersuchung zur Messung
                                 										von Erderschütterungen. Von Prof. Dr. Leo
                                 										Grünmach. Berlin 1913. Leonhard Simion Nf.
                           Diese Arbeit ist entstanden im Auftrage der Provinzialverwaltung Schlesiens. Es
                              									sollten die durch den Wasserabsturz an der Queistalsperre bei Marklissa
                              									hervorgerufenen Erschütterungen der Sperrmauer experimentell festgelegt werden. In
                              									der Abhandlung läßt nun der Verfasser seine neuen Meßapparate allmählich unter
                              									theoretischer Begründung jeder Erweiterung entstehen. Die Konstruktion der
                              									Stoßwellenübertragung erinnert an den Gehörapparat unseres Ohres. Gemessen wurden
                              									die Perioden der Felsschwingungen zu 0,029 bis 0,0025 Sekunden mit den zugehörigen
                              									Amplituden von 0,001 bis 0,00005 mm. Die Registrierung geschieht mikrophotographisch
                              									und magneto-induktiv. Die Apparate sind geeignet zur Messung jeglicher
                              									Erschütterungen hervorgerufen durch Eisenbahnzüge, Meereswogen, Pumpbetriebe usw.
                              									Man wird in der Folgezeit wohl des öfteren von den Apparaten Gebrauch machen.
                           Ewerding.
                           Deutscher Ausschuß für
                                 									Eisenbeton. Heft 28. Untersuchung von Eisenbetonsäulen
                                 										mit verschiedenartiger Querbewehrung. Ausgeführt im Königl.
                              									Materialprüfungsamt Berlin. Berlin. Wilh. Ernst & Sohn. Preis 8,40 M.
                           Geheimrat Rudeloff erstattet in diesem Heft Bericht über
                              									seine weiteren Versuche mit ringförmig bewehrten Eisenbetonsäulen. Er entwickelt
                              									zunächst einen Arbeitsplan und sagt einiges über die verwendeten Baustoffe, die
                              									Herstellung der Säulen und die Prüfung des Betons. Die Versuche erstrecken sich auf
                              									den Einfluß verschiedenartiger Querbewehrungen bei gleicher Längsbewehrung, auf den
                              									Einfluß der festeren Betonmischung, den Unterschied in der Wirkung der Umschnürung
                              									bei vollen und hohlen Säulen, den Einfluß des Betons außerhalb der Umschnürung und
                              									als Ergänzungsversuche auf den Einfluß der Herstellung der Ringe und Spiralen. Dem
                              									Text sind die photographischen Abbildungen der zerdrückten Säulen beigegeben und die
                              									Ergebnisse der Versuche in Tabellen und Schaulinien übersichtlich
                              									zusammengestellt.
                           Ewerding.
                           Uhlands Ingenieurkalender. 41.
                              									Jahrgang 1915. In zwei Teilen. Erster Teil: Taschenbuch. Zweiter Zeil für den
                              									Konstruktionstisch. Leipzig. Alfred Kröner.
                           Bei „Kalendern“ findet man häufig eine ganze Reihe von Abschnitten alle Jahre
                              									unverändert vor, ganz gleichgültig ob auf diesem Gebiete Fortschritte gemacht worden
                              									sind oder nicht. Bei dem vorliegenden 41. Jahrgange des rühmlichst bekannten
                              									Kalenders wird man ähnliches nicht behaupten können, denn nahezu alle Abschnitte
                              									haben den neueren Forschungsergebnissen gemäß umfassende Aenderungen und
                              									Erweiterungen erfahren, wovon man sich durch eine Reihe von Stichproben leicht
                              									überzeugen kann. Das bezieht sich übrigens nicht nur auf den Text, sondern auch auf
                              									die Abbildungen, die sich durchweg, trotz des meist kleinen Maaßstabes, durch
                              									erstaunliche Klarheit auszeichnen. So kann auch der neue Jahrgang wieder
                              									angelegentlich empfohlen werden.
                           R. Vater.
                           
                        
                           
                           Wirtschaftliche Rundschau.
                           
                              Oesterreich-Ungarn.Die Schiffahrtsgesellschaft
                                 										Austro-Americana in Triest.
                              Auf der Werft von Monfalcone, dem bekannten Cantiere navale triestino, lief am
                                 										19. Oktober 1914 der zweite Frachtdampfer vom Stapel, den die
                                 										Schiffahrtsgesellschaft der Austro-Americana für ihren neuen Chile-Dienst bauen
                                 										laßt. Der Dampfer, der auch Einrichtungen zur Beförderung von Passagieren 1. und
                                 										3. Klasse erhalten soll, entspricht in seinen Ausmaßen denjenigen seines Anfang
                                 										des Jahres vom Stapel gelassenen ersten Schwesterschiffes „Erny“, das die
                                 										Kriegszeit im neutralen Hafens Bostons verbringt. Der neue Dampfer ist 421 Fuß
                                 										lang, 64 Fuß breit, bis zu den Shelterdecks 54 Fuß hoch, er hat eine
                                 										Tragfähigkeit von 10000 Tonnen und ein Fassungsvermögen von 6515 Brutto- und
                                 										4171 Netto-Registertons. Die Maschinen – englische, die jetzt nach dem
                                 										Stapellauf sofort eingebaut werden – werden 2700 indizierte Pferdekräfte
                                 										entwickeln und dem Schiffe eine Geschwindigkeit von 13 bis 14 Seemeilen in der
                                 										Stunde verleihen.
                              Der neue Dampfer erhielt den Namen „Enrique Lopez Maquieira“ nach dem
                                 										chilenischen Gesandten in Wien, dem eifrigsten Verfechter des chilenischen
                                 										Subventionsvertrags mit der Austro-Americana.
                              (Bericht des Kaiserl. Konsulats in Triest.)
                              
                           
                              Schweden.Produktion und Absatz von Zement.
                              Die Produktion von Zement in Schweden geht auf das Jahr 1871 zurück, wo bei
                                 										Lo-mma in der Provinz Schoonen die erste Zementfabrik angelegt wurde. Das
                                 										geeignete Material ist dort in großen Mengen vorhanden. Nie natürlichen
                                 										Bedingungen für die Zementfabrikation sind infolge des reichlichen Vorrats an
                                 										passenden Rohstoffen in Schweden sehr günstig.
                              Die Fabrik in Lomma wurde im Jahre 1904 niedergelegt, in der Zwischenzeit waren
                                 										aber andere Fabriken entstanden, und zwar im Jahre 1885 in Visby, 1888 auf
                                 										Oeland, 1892 in Hellekis und 1898 bei Klagshamn und Maltesholm. Die jüngste
                                 										Fabrik ist die Zementfabrik in Ifö, die im Jahre 1909 gegründet wurde.
                              Der Verkauf der Erzeugnisse sämtlicher Fabriken geschieht durch die Firma Svenska
                                 										Cementförsäljnings Aktie-bolaget in Malmö.
                              Die Fabrik in Lomma fabrizierte anfangs jährlich 20 000 Faß Zement, im Jahre 1912
                                 										betrug die Gesamtfabrikation der schwedischen Zementfabriken 339 616 248 kg im
                                 										Werte von 9 621 006 Kronen.
                              Bis zum Jahre 1889 war die Einfuhr von Zement zollfrei; durch die wiederholten
                                 										Klagen der schwedischen Zementfabriken über die durch die ausländische
                                 										Konkurrenz ihnen bereiteten Schwierigkeiten sah sich die Schwedische Regierung
                                 										veranlaßt, den vom Reichstag beschlossenen Zollsatz von 40 Oere für 100 kg zu
                                 										genehmigen. Dieser Satz erwies sich aber als zu niedrig und wurde im Jahre 1895
                                 										auf 60 Oere für 100 kg erhöht. Seit dieser Zeit ist die Erzeugung wie die
                                 										Ausfuhr von Zement in steter Zunahme begriffen.
                              Für die Jahre 1875 bis 1911 liegen über die Entwicklung der Zementindustrie und
                                 										die Größe des Verbrauchs in Schweden die nachstehenden amtlichen Zahlen vor:
                              
                                 
                                 Textabbildung Bd. 329
                                 
                              
                              
                                 
                                    
                                       
                                       
                                    FabrikationswertKronen
                                    HinfuhrKronen
                                    AusfuhrKronen
                                    VerbrauchKronen
                                    
                                 
                                    1875
                                      221000
                                      265000
                                      119000
                                      367000
                                    
                                 
                                    1876–80
                                      398000
                                      285000
                                      204000
                                      479000
                                    
                                 
                                    1881–85
                                      634000
                                      320000
                                      332000
                                      630000
                                    
                                 
                                    1886–90
                                    1063000
                                      360000
                                      310000
                                    1113000
                                    
                                 
                                    1891–95
                                    1829000
                                      69000
                                      971000
                                      927000
                                    
                                 
                                    1896–1900
                                    3322000
                                      67800
                                      914700
                                    2475100
                                    
                                 
                                    1901–05
                                    3849500
                                    260000
                                      662000
                                    3447500
                                    
                                 
                                    1906–10
                                    6834100
                                    373000
                                    1042200
                                    6154400
                                    
                                 
                                    1910
                                    8480000
                                    691000
                                    2392000
                                    6779000
                                    
                                 
                                    1911
                                    8344600
                                    639900
                                    2390400
                                    6591100
                                    
                                 
                              Im Jahre 1912 betrug die Einfuhr von Zement 17438457
                                 										kg im Werte von 435961 Kronen.
                              Von dieser Menge kamen – Wert in Kronen in Klammer – aus Dänemark 5481168
                                 										(137029), Deutschland 9556962 (238924), Belgien 1921710 (48043), anderen Ländern
                                 										478617 (11965).
                              Die Ausfuhr von Zement betrug 1912: 127141465 kg im
                                 										Werte von 3369249 Kronen.
                              Von dieser Menge wurden – Wert in Kronen in Klammer – ausgeführt nach Finland
                                 										14809530 (392453), Rußland 42420366 (1124140), Dänemark 12188809 (323003),
                                 										Britisch-Südafrika 1140000 (38160), den Sundainseln 22155300 (587115), Brasilien
                                 										810000 (21465), Argentinien 33286100 (882082), anderen Ländern 31360 (831).
                              Infolge der großen Verwendung des Zements zu bautechnischen Zwecken ist im Laufe
                                 										der Zeit eine ganze Reihe von Zementgießereien in
                                 										Schweden entstanden. Ihre Anzahl betrug im Jahre 1912: 60 mit einem Werte der
                                 										Fabrikation in Höhe von 4394005 Kronen.
                              (Bericht des Kaiserl. Generalkonsulats in Stockholm.)
                              
                           
                              Deutsches Reich.Hamburgs Ein- und Ausfuhr von
                                 										Kohlen im August 1914.
                              
                                 
                                    Einfuhr
                                    Stein-kohlen
                                    Koks
                                    Briketts
                                    Braun-kohlen
                                    
                                 
                                        a) seewärts
                                    t
                                    t
                                    t
                                    t
                                    
                                 
                                    aus Großbritannien
                                    30715
                                    2020
                                    –
                                    –
                                    
                                 
                                    aus den Niederlanden
                                    1550
                                    –
                                    –
                                    –
                                    
                                 
                                    –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––
                                    
                                 
                                    Zusammen
                                    32265
                                    2020
                                    –
                                    –
                                    
                                 
                                        b) land- u. flußwarts
                                    
                                    
                                    
                                    
                                    
                                 
                                    von der Oberelbe
                                    –
                                    –
                                      170
                                    12876
                                    
                                 
                                    von der Niederelbe
                                    –
                                    –
                                    –
                                    –
                                    
                                 
                                    mit den Eisenbahnen
                                    95991
                                    9146
                                    2944
                                    –
                                    
                                 
                                    Ausfuhr
                                    
                                    
                                    
                                    
                                    
                                 
                                        a) seewärtsEine Ausfuhr hat nicht stattgefunden.
                                    –
                                    –
                                    –
                                    –
                                    
                                 
                                        b) land- u. flußwärts
                                    
                                    
                                    
                                    
                                    
                                 
                                    nach der Oberelbe
                                    10596
                                    8120
                                    –
                                    –
                                    
                                 
                                    nach der Niederelbe
                                    19752
                                    –
                                    –
                                    40
                                    
                                 
                                    mit den Eisenbahnen
                                    924
                                    233
                                      285
                                    20
                                    
                                 
                              ––––––
                              Bulgarien. Ausschreibung im geheimen Wettbewerb der
                                    											Lieferung von 13125 ökonomischen Drahtlampen und gewöhnlichen elektrischen
                                    											Lampen für die elektrische Beleuchtung der Stadt. Varnaer
                                 										Stadtgemeinde-Verwaltung. 12. Dezember (n. St.) 1914 von 3 – 4 Uhr nachmittags.
                                 										Annähernder Wert der Lieferung 15000 Lewa. Sicherstellung 5 v. H. = 750
                                 										Lewa.
                              Die Bewerber werden auf das Gesetz, betreffend die öffentlichen Unternehmungen,
                                 										hingewiesen. (Deutsches Handels-Archiv 1908 I S. 17 ff.)
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 329