| Titel: | Bücherschau. | 
| Fundstelle: | Band 330, Jahrgang 1915, S. 496 | 
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                        Bücherschau.
                        Bücherschau.
                        
                     
                        
                           Die Physik im Kriege. Von
                              										Felix Auerbach. Eine allgemeinverständliche
                              									Darstellung der Grundlagen moderner Kriegstechnik. Jena 1915. Gustav Fischer. Preis
                              									geh. 3,30 M, geb. 4,– M.
                           Wenn gute Bilder sie begleiten, dann fließt die Rede munter fort. Aber die Bilder
                              									sind hier besser als die Rede.
                           Die verdienstliche Absicht des Buches, das nach der Vorrede aus einer volkstümlichen
                              									Vorlesung des Verfassers hervorgegangen ist, wird durch den Untertitel
                              									gekennzeichnet. Die optischen Hilfsmittel der Kriegführung zum Beleuchten,
                              									Beobachten, Zielen und Messen werden besprochen, die Zeichengebung auf akustischem,
                              									optischem und elektrischem Wege, ferner Kriegschiffe und Torpedos, Luftschiffe und
                              									Flugmaschinen, Schußwaffen und Geschosse, ihre Ballistik und Verwendung, Minen,
                              									Festungen usw.
                           Bei der Fülle der Gegenstände, die der enge Rahmen der Arbeit umfaßt (184 kleine
                              									Seiten) konnte es sichnatürlich nur um ein flüchtiges Streifen der Hauptsachen
                              									handeln, und der Verfasser wollte wohl grundlegende Formen und Erscheinungen der
                              									verschiedenen Gebiete anschaulich und faßlich so weit erläutern, daß der noch
                              									Unkundige wenigstens einen Schimmer davon bekäme, um Wesen und Verwendungsweise der
                              									vielen verwickelten technischen Kriegsmittel besser verstehen zu können. Dieser
                              									Absicht hat der Verfasser mit seinem bekannten Geschick in der Darstellung
                              									schwieriger Gegenstände auch vielfach entsprochen, so auf dem ihm vertrauten
                              									optischen Gebiet bei Besprechung der Entfernungsmesser, der Augengläser usw. Noch
                              									mehr Stellen finden sich aber leider, die man wirklich nicht als aufklärend und
                              									belehrend bezeichnen kann. Schon die zahlreichen, mehr äußerlichen Flüchtigkeiten
                              									berühren gerade in einem volkstümlichen Buche wenig angenehm. So wird das in Abb. 31
                              									vorgeführte Gewehr mit Zielfernrohr als Infanteriegewehr bezeichnet. In Wirklichkeit
                              									ist es eine Jagdbüchse mit Kipplauf und Hahnschloß, eine Gewehrform, die der
                              									gerechte Feldsoldat
                              									nur mißächtlich ansieht. Der Seemann fährt auch nicht „12 Knoten in der
                                 										Stunde“ (S. 117) und „60 Knoten weit“, sondern 12 Knoten, d. i. 12
                              									Seemeilen in der Stunde, bzw. 60 Seemeilen weit. Ein Druck von 1 kg auf 1 cm2 entspricht nicht 1000 t auf 1 m2, sondern nur 10 t. Bedenklicher als solche
                              									Mängel an Sorgfalt ist aber die vielfach auftretende Oberflächlichkeit. Warum wird
                              									denn beispielsweise nicht das Grundsätzliche des Auftriebes eines Flugzeuges
                              									besprochen? Von dem, was an den betreffenden Stellen über Segelflug, Ruderflug und
                              									Schraubenflugzeuge gesagt ist, erhält niemand eine zutreffende Vorstellung.
                              									Ebensowenig wird dem Beschauer der Abb. 74 nach dem Text das Wesen des
                              									Drachenballons klar werden. Aehnliches ist über den Tauchvorgang der U-Boote und der
                              									Torpedos zu sagen. (Der Torpedo stammt übrigens in seiner Grundform nicht von Whitehead, sondern von dem österreichischen
                              									Marineoffizier Luppis.) Für nähere Auskunft über den
                              									Torpedo mit kurzer Kanone, die „das Panzerobjekt durchschlägt, worauf dann die
                                 										Explosion, und zwar jetzt mit erhöhtem Erfolg, vonstatten gehen kann“, würde
                              									unser Reichsmarineamt dem Verfasser dankbar sein. Unverständlich ohne bessere
                              									Erläuterungen werden ferner dem Unkundigen die Abb. 30 und 81 bleiben. Der
                              									Unterricht unserer jungen Artilleristen über Hilfsziele erfolgt hoffentlich nicht
                              									nach Art des Verfassers auf Seite 53.
                           Diese Beispiele werden das Bedauern über die vom Verfasser vielfach beliebte
                              									Darstellungsweise ausreichend begründen. Trotzdem ist das Buch für alle einigermaßen
                              									aufmerksamen Leser unbedenklich zu empfehlen. Es ist ganz vorzüglich ausgestattet,
                              									an den meist schönen Abbildungen wird sich jeder erfreuen können, und da man nicht
                              									in allen Sätteln gerecht sein kann, wie ja der Verfasser selbst zeigt, so wird jeder
                              									aus dem hübschen Büchlein eine Anregung und eine neue Erkenntnis aufpicken. Und
                              									damit wird der Zweck schon erfüllt sein. Auch steht ja bei weiteren Auflagen ein
                              									Beheben mancher grober Mängel zu erwarten, und dabei sollte der Verfasser auch
                              									Wörter unterdrücken, die man allgemach dem Mechanikerlehrling zum Bekunden höheren
                              									Fachtums überlassen sollte, wie präzise, exakt, aktuell, direkt, prinzipiell,
                              									Modifikationen, Spezialthemen. Wegen „spezifisch“ darf ich auf Heft 16 und 20
                              									d. Bd. verweisen.
                           Rotth.
                           Die Konstruktionen von
                                 										Hochbauten. Ein Handbuch für den Baufachmann. Von Architekt Otto Frick und Prof. Karl
                                 										Knöll. Dritte Auflage. Leipzig und Berlin 1915. B. G. Teubner. Preis in
                              									Lwd. 6,80 M.
                           Der erste Teil des vorliegenden Werkes umfaßt die Konstruktionen des Auf- und
                              									Ausbaues kleinerer Landhausbauten in der Reihenfolge, wie sie auf der Baustelle
                              									ausgeführt werden, einschließlich der Vorarbeiten wie Einrichtung der Baustelle,
                              									Untersuchung des Baugrundes und Abstecken der Baustelle. Die Konstruktionen des
                              									Rohbaues und des inneren Ausbaues sind an der Hand zahlreicher, klar gezeichneter,
                              									mit Maßen versehenerSkizzen aus der Praxis eingehend bearbeitet. Auch die
                              									Baustoffe, so weit sie für die Konstruktionen von Bedeutung werden (Stein, Holz,
                              									Asphalt), sind im Anfang der betreffenden Abschnitte besprochen.
                           Im zweiten Teile sind größere Konstruktionen des Hochbaues, wie Hallen, Säle,
                              									Treppenhäuser usw., behandelt. Der Stoff ist wiederum nach den einzelnen Bauarbeiten
                              									geordnet. Wir finden bei den Maurerarbeiten die Gewölbe und Steintreppen
                              									einschließlich Eisenbeton, bei den Zimmerarbeiten die Dächer und Deckenausbildungen,
                              									die Turmkonstruktionen und die Baugerüste behandelt, die Tischlerarbeiten umfassen
                              									die Treppen, die Fenster und die verschiedenen Ausbildungen von Türen. Auch die noch
                              									übrigen Arbeiten des Auf- und Ausbaues erfahren eine eingehende Würdigung.
                           Beide Teile sind in einem Band zusammengefaßt und geben dem Lernenden wie dem in der
                              									Praxis stehenden Fachmann ein wertvolles und zweckmäßiges Hand- und
                              									Nachschlagebuch.
                           Prof. Neuhaus.
                           Der Brückenbau. Von Schau. Ein Nachschlagebuch für die Praxis und Leitfaden
                              									für den technischen Unterricht. Leipzig und Berlin 19–. B. G. Teubner. Preis in Lwd.
                              									9,40 M.
                           Der Autor verrät sich durch sein Werk in gleichem Maße als Praktiker des Brückenbaues
                              									wie als geschickter Lehrer des Mittelschultechnikers, für den das Buch in erster
                              									Linie bestimmt ist. Damit ist aber durchaus nicht gesagt, daß es für das behandelte
                              									Gebiet nicht auch dem mit einfacheren Konstruktionen beschäftigten Akademiker
                              									weitreichende Dienste zu leisten vermöge. Der stattliche Band zeichnet sich aus
                              									durch reiches und vorbildliches Bildwerk (728 Abbildungen und 6 Tafelbeilagen),
                              									durch klaren Text und übersichtliche, folgerichtige Stoffgruppierung und gute
                              									Auswahl des Wichtigen. Der erste Teil bringt: Allgemeines, Durchlässe und massive
                              									Brücken, hölzerne Brücken; der zweite Teil beschäftigt sich ausschließlich mit den
                              									eisernen Brücken; beiden Teilen sind kurze Abschnitte über Unterhaltung und Kosten
                              									der Bauwerke angeschlossen.
                           Der Gebrauch des Werkes ist gleich lohnend für Unterricht und Praxis.
                           Dr. H. Nitzsche.
                           Der städtischeTiefbau. Von Gürschner-Benzel. Hilfs- und Nachschlagebuch für das Entwerfen und
                              									den Bau städtischer Straßen-, Wasserversorgungs- und Entwässerungsanlagen. Mit 406
                              									Abbildungen, 6 mehrfarbigen Plänen, 6 graphischen und 5 Zahlentabellen. Leipzig und
                              									Berlin 1915. ß. G. Teubner. Preis in Lwd. 10,50 M.
                           Das Werk ist, dem Titel entsprechend, dreiteilig: Teil I: Bebauungspläne und
                              									Stadtstraßenbau. Teil II: Wasserversorgung von Ortschaften. Teil III:
                              									Stadtentwässerung. Der Zweck, den die Verfasser verfolgen und in löblichster Weise
                              									erreichen, besteht in der Schaffung eines nicht zu umfangreichen Werkes für
                              									Techniker und Verwaltungsbeamte, das bei Entwurfsarbeiten sowohl wie bei schneller
                              									Orientierung über Einzelfragen Dienste zu leisten vermag. In diesem Sinne ist das für die
                              									Praxis der drei großen Gebiete Wichtigste in knapper Form herausgeschält unter
                              									Verzicht auf Geschichtliches, auf wissenschaftliche Erörterungen und
                              									Ableitungen.
                           Die Stoffanordnung, die klare, knappe Sprache des Textes, die Auswahl der
                              									zeichnerischen und bildlichen Darstellungen sind restlos zu loben und lassen
                              									erkennen,daß praktische Erfahrungen der Verfasser das Fundament ihres Buches
                              									bilden. Von besonderem Wert sind die zahlreichen Entwurfs- und praktischen
                              									Berechnungsbeispiele.
                           Es liegt kein Grund vor, von angelegentlichster Empfehlung des Buches abzustehen.
                           Dr. H. Nitzsche.
                           
                        
                           Bei der Redaktion eingegangene Bücher.
                           Uhlands Ingenieur-Kalender 1916.
                              									Zweiundvierzigster Jahrgang. Bearbeitet von F. Wilke,
                              									Ingenieur in Leipzig. In zwei Teilen. Leipzig. Alfred Kröner. Preis in Leinen 3,– M,
                              									in Lederband 4,– M.
                           Jahrbuch der Technischen Zeitschriften-Literatur.
                              									Auskunft über Veröffentlichungen in in- und ausländischen technischen Zeitschriften
                              									nach Fachgebieten, mit technischem Zeitschriftenführer. Herausgegeben von Heinrich Rieser. Ausgabe 1915. Für die Literatur des
                              									Jahres 1914. Wien und Berlin. Verlag für Fachliteratur G. m. b. H. Preis 4,–
                              									M.
                           Forschungsarbeiten auf dem Gebiete des Ingenieurwesens. Herausgegeben vom Verein
                              									deutscher Ingenieure. Heft 174. Untersuchungen an einem
                                 										15pferdigen Dieselmotor d. Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg. Von Dr.-Ing.
                              										Friedrich Münzinger. Berlin 1915. Selbstverlag des
                              									Vereins deutscher Ingenieure. Preis 1,– M.
                           desgl. Heft. 177. Erfahrungsmaterial über das
                                 										Unbrauchbarwerden der Drahtseile. Von C. Bach.
                           Encyklopädie der Elementar-Mathematik. II.: Elemente
                              									der Geometrie. Von H. Weber, Josef Wellstein und Walter Jacobsthal. III. Auflage. Leipzig 1915. B. G.
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                           Konstruktionsberechnungen von Kraftfahrzeugen. Von
                              									Dipl.-Ing. A. G. von Loewe. Berlin 1915. M. Krayn.
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                                 										Baukunst. Von Dr.-Ing. Alfred Berlowitz. Berlin
                              									1915. Julius Springer. Preis geh. 2,– M.
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                                 										Fabrikations-Methoden. Die Herstellung der Sprengstoffe. Von A. Voigt,
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                           Beihefte zum Gesundheitsingenieur Heft 8. Versuche mit
                                 										Sicherheitsvorrichtungen für Warmwasserkessel. 22. Mitteilung der
                              									Prüfanstalt für Heiz- und Lüftungsanlagen der Kgl. Technischen Hochschule zu Berlin.
                              									München und Berlin 1915. R. Oldenbourg. Preis geh. 2,40 M.
                           Bestimmungen für Ausführung von Bauwerken aus Eisen-
                                 										beton. Aufgestellt vom Deutschen Ausschuß für Eisenbeton Oktober 1915.
                              									Berlin 1915. Wilhelm Ernst & Sohn. Preis 0,50 M.
                           Bestimmungen für Ausführung von Bauwerken aus Beton.
                              									Aufgestellt vom Deutschen Ausschuß für Eisenbeton Oktober 1915. Berlin 1915. Wilhelm
                              									Ernst & Sohn. Preis 0,40 M.
                           Die neuere Entwicklung unserer Universitäten und ihre
                                 										Stellung im deutschen Geistesleben. Rede von Wilhelm Wien. Leipzig 1915.
                              									Johann Ambrosius Barth. Preis 1,– M.
                           Beitrag zur Berechnung von Mastfundamenten. Von
                              									Dr.-Ing. H. Fröhlich. Berlin 1915. Wilhelm Ernst &
                              									Sohn. Preis geh. 2,60 M.
                           Das Sachverständigenwesen. Von Kurt Perlewitz. Berlin 1915. Julius Springer. Preis 2,– M.
                           Betriebsstörungen am Flugmotor und deren Beseitigung.
                              									Von E. Schumann. 2. Auflage. Berlin 1915. M. Krayn. Preis
                              									1,– M.
                           Moornutzung und Torfverwertung. Von Prof. Dr. Paul Hoering. Berlin 1915. Julius Springer.
                           Der Streit um die Berechnung der Gewinnanteile bei der
                                 										Aktiengesellschaft. Von Ernst Walb. Bonn 1915.
                              									Alexander Schmidt. Preis 1,– M.
                           Ueber den Einfluß eines Spänebrikettzusatzes auf den Verlauf
                                 										des Kupolofenschmelzprozesses und auf die Qualität des erschmolzenen Eisens
                              									Von F. Wüst. Sonderabdruck aus „Ferrum“ 1915 Heft 11.
                              									Halle a. S. Wilhelm Knapp. Preis 1,– M.
                           Bewegung des Wassers in Wasserleitungsrohren. Von Prof.
                              									Dr. Lüdecke in Breslau Sonderabdruck aus „Der
                              									Kulturtechniker“ 1915 Heft 4.
                           Heizungs- und Lüftungsanlagen in Fabriken. Von Obering.
                              									V. Hüttig. Leipzig 1915. Otto Spamer. Preis geh. 19,– M,
                              									geb. 21,– M.
                           Die Materialbewegung in chemisch-technischen Betrieben.
                              									Von Dipl.-Ing. C. Michenfelder. Leipzig 1915. Otto
                              									Spamer. Preis geh. 13,– M, geb. 15,– M.
                           Chemische Technologie des Leuchtgases. Von Dipl.-Ing.
                              									Dr. Volkmann. Leipzig 1915. Otto Spamer. Preis geh. 10,–
                              									M, geb. 11,50 M.
                           Der Wall von Eisen und Feuer. Von Prof. Dr. Georg Wegener, Kriegsberichterstatter im Großen
                              									Hauptquartier. Leipzig 1915. F. A. Brockhaus. Preis 1,– M.
                           Die Technik und der Krieg. Zwei Vorträge, gehalten in
                              									der Aula der Kgl. Technischen Hochschule zu Danzig. Von Dr. G. Roessler. Berlin 1915. Julius Springer. Preis 1,– M.
                           Verein deutscher Brücken- und Eisenbau-Fabriken. Berichte
                                 										des Ausschusses für Versuche im Eisenbau. Ausgabe B. Heft 1. Zur Einführung
                              									– Bisherige Versuche. Berichterstatter Reg.-Baumeister a. D. Dr.-Ing. Kögler. Mit 26 Abbildungen. Berlin 1915. Julius Springer.
                              									Preis geh. 1,60 M.
                           Berichte des Ausschusses für Versuche im Eisenbau.
                              									Ausgabe A. Heft 1. Der Einfluß der Nietlöcher auf die Längenänderung von Zugstäben
                              									und die Spannungsverteilung in ihnen. Nach Versuchen im Königl. Materialprüfungsamt
                              									zu Berlin-Lichterfelde. Berichterstatter Geh. Reg.-Rat Prof. M. Rudeloff. Mit 30 Abb. Berlin 1915. Julius Springer. Preis
                              									geh. 3,60 M.