| Titel: | Bücherschau. | 
| Autor: | Berndt | 
| Fundstelle: | Band 332, Jahrgang 1917, S. 180 | 
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                        Bücherschau.
                        Bücherschau.
                        
                     
                        
                           Die Geschwindigkeitsmesser mit
                                 										Reibungsgetriebe. Ein Beitrag zu ihrer Theorie von Dr. Ing. Wilh. Heyn. Berlin 1916. Julius Springer. Preis 2,40
                              									M.
                           Die 56 Seiten umfassende Arbeit untersucht die Geschwindigkeitsmesser, die auf rein
                              									mechanischem Wege eine veränderliche Geschwindigkeit ununterbrochen durch den
                              									fortlaufenden Vergleich der zu messenden Geschwindigkeit mit einer anderen, durch
                              									ein Uhrwerk gegebenen, gleichförmigen bestimmen, was nur durch Benutzung eines
                              									Reibungsgetriebes verwirklicht werden kann.
                           In einfachster Form geschieht dies bei dem 1882 von Harlacher angegebenen Apparat dadurch, daß ein Uhrwerk mit Hilfe einer
                              									Zahnradübersetzung der Achse einer Planscheibe eine gleichförmige, als bekannt
                              									anzusehende Winkelgeschwindigkeit ω1 erteilt; parallel zu der Planfläche ist eine
                              									Schraubenspindel von der Steigung h, die sich mit der
                              									zu messenden Winkelgeschwindigkeit eo dreht, so
                              									gelagert, daß eine auf ihr laufende kleine Rolle vom Halbmesser ρ auf einem Durchmesser der Planscheibe geführt wird
                              									und die Größe des Geschwindigkeitsverhältnisses durch den Abstand y vom Mittelpunkt der Planscheibe ausdrückt. Die
                              									Differentialgleichung dieses Getriebeverbandes lautet:
                           
                              -\left(\frac{2\,\pi\,.\,\varrho}{h\,.\,\omega_1}\right)\,.\,\frac{d\,y}{d\,t}=y-\left(\frac{\varrho}{\omega_1}\right)\,\omega,
                              
                           deren Integration allerdings nur möglich ist, wenn das
                              									Bewegungsgesetz der zu messenden Geschwindigkeit bekannt ist; trotzdem läßt sich
                              									eine Reihe von wichtigen Eigenschaften des Getriebes aus dieser Gleichung
                              									feststellen. Die Integration ist ferner ausführbar, wenn es sich um eine Bewegung
                              									mit gleichförmiger Beschleunigung oder Verzögerung e handelt:
                           
                              
                              y=\left(\frac{\varrho\,.\,\varepsilon}{\omega_1}\right)\,.\,t-\left(\frac{\varrho\,.\,\varepsilon}{\omega_1}\right)\,.\,\lambda\,.\,(1-e^{\frac{t}{\lambda}}).
                              
                           Die Ableitung setzt voraus, daß der Reibungsschluß im Berührungspunkt des
                              									Reibungsgetriebes wie eine zwangläufige Verbindung wirkt. Eine genaue Untersuchung
                              									der Reibungsverhältnisse ergibt, daß stets mit dem Auftreten einer achsialen
                              									Verschiebung der Rolle ein Zurückbleiben in der Anzeige stattfindet, das außerdem
                              									durch ihr Gleiten in der Umfangsrichtung vergrößert wird. Die Größe dieses Gleitens
                              									ist im wesentlichen durch die inneren Bewegungswiderstände und den herrschenden
                              									Geschwindigkeitsunterschied bedingt und daher stark veränderlich.
                           Es wird dann gezeigt, daß einige neuere Anordnungen, die denselben Grundgedanken
                              									benutzen, den Mechanismus nicht unerheblich komplizieren, ohne dem obigen Mangel
                              									abzuhelfen.
                           Bei einer anderen Anordnung wird der einen von zwei parallel gelagerten Planscheiben
                              									die gleichförmige Geschwindigkeit ω1 erteilt und der anderen die zu messende
                              									ungleichförmige ω: zwischen beiden Planscheiben
                              									befindet sich das beiderseits mit Reibungsschluß anliegende Rollrad, dessen Achse
                              									von einem Lenker gebildet wird, der in der Mitte zwischen den beiden
                              									Planscheibenachsen befestigt ist. Infolge dieser Anordnung ist der
                              									Gleichgewichtszustand des Lenkers, bei dem die Größe der Geschwindigkeit ω auf einer Teilung angezeigt wird, mit einem Gleiten
                              									der Rolle in Richtung ihres Umfanges verbunden. Die genaue Untersuchung des
                              									Getriebes lehrt, daß das Instrument zur Messung von kleinen
                              									Geschwindigkeitsschwankungen genügt, allerdings mit einem geringen
                              									Unempfindlichkeitsgrad.
                           
                           Um den letzteren zu vermeiden, teilt der Verfasser die Vergleichsgeschwindigkeit
                              										ωl einer Walze mit und überträgt die zu
                              									messende ω durch ein Planetengetriebe und
                              									Uebertragungsräder einer auf dem Lenker sitzenden Walze, die mit der ersteren
                              									Reibungsschluß hat. Der an einem Zahlenbeispiel nachgewiesene Vergleich zeigt, daß
                              									bei diesem Getriebe eine erhebliche Verbesserung gegen die anderen Bauarten erzielt
                              									wird, wenn auch die Fehlanzeige und die asymptotische Annäherung an die
                              									Gleichgewichtslage nicht völlig vermieden werden kann. Freilich glaubt der
                              									Berichterstatter, daß durch die verhältnismäßig vielen Zahnräder des Instrumentes,
                              									die zum Teil als Kurvenräder ausgebildet werden sollen, neue Fehlerquellen, die bei
                              									der Untersuchung nicht berücksichtigt worden sind, auftreten.
                           Stephan.
                           Elemente der darstellendenGeometrie Von M. Großmann.
                              									Teubners Leitfäden für den mathematischen und technischen Hochschulunterricht. Mit
                              									134 Abb. im Text. 84 Seiten. Leipzig und Berlin 1917. B. G. Teubner.
                           Das vorliegende Bändchen ist in erster Linie als Einführung in des Verfassers
                              										„Darstellende Geometrie“ derselben Sammlung gedacht. Es wird ausgegangen
                              									von der Normalprojektion auf eine Ebene, und erst später zur Projektion auf zwei
                              									Ebenen übergegangen. Dieser Weg ist der naturgemäße und gestattet, schnell zur
                              									Lösung von Aufgaben zu gelangen, wie sie in der Technik vor allem vorkommen. Als
                              									eine erste Einführung in die Methoden der darstellenden Geometrie ist das Bändchen
                              									durch seinen flotten Stil und seine anschauliche Darstellungsart bestens zu
                              									empfehlen. Die große Zahl der beigegebenen Abbildungen tragen wesentlich zur
                              									Erleichterung des Verständnisses bei, wenn auch jeder Lernende gut tun wird, die
                              									Figuren selbständig zu entwerfen. Bei der Behandlung der Schattenlehre hätte wohl
                              									auch schon in dieser „Einführung“ der Fundamentalsatz Aufnahme finden können,
                              
                              									daß die Grenze des Schlagschattens eines Körpers der Schatten der Grenze seines
                              									Selbstschattens ist.
                           A. Baruch.
                           Dehnungsmessung am laufenden
                                 										Riemen. Von Dr. Ing. Georg Steinmetz. 1. Heft
                              									der Versuchsergebnisse des Versuchsfeldes für Maschinenelemente der Kgl. Technischen
                              									Hochschule zu Berlin. 1917. R. Oldenbourg. Preis geh. 1,60 M.
                           Untersuchungen über denselben Gegenstand sind schon vor Jahren von Fieber mit recht einfachen Mitteln ausgeführt worden, und
                              									ihr Ergebnis ist vom Berichterstatter auch in dieser Zeitschrift angeführt worden.
                              									Sie ließen bei einem besonders nachgiebigen Gummiriemen ein gewisses Nacheilen der
                              									Dehnung gegenüber der Spannung erkennen, während Skutsch
                              									bei rhythmischen Oszillationen eines aufgehängten Lederriemens völlige
                              									Gleichzeitigkeit von Dehnungs- und Spannungsänderung feststellte.
                           Die vorliegende Untersuchung nennt allerdings keine Namen von Vorgängern. Sie wurde
                              									ausgeführt mit dem bekannten großen Apparat, der für die Kammererschen Riemenversuche gebaut worden ist, an einem Gummiriemen von
                              									10 cm Breite und einem Lederriemen von 6,8 cm Breite. Um die Dehnung des Riemens zu
                              									bestimmen, wurden im Abstande von 7 bzw. 10 cm voneinander zwei Schmiedeisenstreifen
                              									von 13,5 mm Breite mit dem Riemen vernietet; dicht über der Riemenscheibe wurden in
                              									kurzem Abstande zwei hufeisenförmige Elektromagnete angeordnet, deren Magnetismus
                              									sich erheblich verstärkte, wenn die Eisenstreifen beim Vorbeilaufen den Kreis des
                              									magnetischen Flusses wie eine Art Anker schlössen. Die auf den Magnetschenkeln noch
                              									befindlichen sekundären Spulen lieferten einen Induktionsstrom, dessen zeitlicher
                              									Verlauf von einem Oszillographen aufgezeichnet wurde; diese Schwingungen wurden mit
                              									den bekannten einer Stimmgabel verglichen, die auf demselben Papierstreifen notiert
                              									wurden. Die Messungen wurden an verschiedenen Stellen des vom Riemen belegten
                              									Scheibenumfanges wiederholt.
                           Der Verfasser berechnet nach Darlegung der Versuchsanordnung mit Hilfe eines rein
                              									mathematischen Verfahrens den Gesamtfehler für die später gegebenen Schlupfkurven zu
                              									± 0,3 v. H. Dabei ist jedoch außer anderen eine recht bedeutende Fehlerquelle
                              									unbeachtet geblieben: Die Meßstrecke mußte klein gewählt werden, damit ihre Dehnung
                              									als nahezu gleichmäßig angesehen werden kann. Nun ist das Verhältnis der auf etwa 12
                              									mm zu schätzenden Nietkopfstärke und der Meßstrecke von 70 mm ein so ungünstiges
                              									gewesen, daß der Einfluß der Befestigung auf die Dehnung und ihre Gleichmäßigkeit
                              									sehr nachteilig einwirken mußte. Es geht das auch aus den Angaben für die Dehnung
                              									des Gummiriemens hervor:
                           
                              
                                 UmschlungenerWinkel:Motorleistung:
                                 0
                                 
                                    \frac{\pi}{4}
                                    
                                 
                                    \frac{\pi}{2}
                                    
                                 
                                    3\,\frac{\pi}{4}
                                    
                                 
                                    
                                    π
                                    
                                 
                                 
                              
                                 350 W
                                 1,9
                                 3,6
                                 3,6
                                   4,15
                                 7,2
                                 v. H.
                                 
                              
                                 420   „
                                 2,0
                                 3,7
                                 5,2
                                 4,1
                                 4,9
                                 v. H.
                                 
                              
                                 500   „
                                 2,0
                                 3,7
                                 7,0
                                 4,1
                                 2,2
                                 v. H.
                                 
                              
                           Drei von den senkrechten Spalten stimmen, man kann sagen, völlig miteinander überein,
                              									die Spalte \frac{\pi}{2} zeigt stark ansteigende Werte und die Spalte π stark abfallende, obwohl die Motorenleistungen nur
                              									geringe Unterschiede aufweisen, die das Gleichbleiben der übrigen Werte ungefähr
                              									erwarten lassen. Die Zahlenreihen wollen sich auch den Ergebnissen der Fieberschen Versuche garnicht anschließen. Auch die
                              									Zusammenstellung, für den Lederriemen zeigt für die beiden, im Grunde wenig
                              									voneinander abweichenden Geschwindigkeiten von 10 und 13 m/Sek. ein so verschiedenes
                              									Verhalten der Dehnung, für das keine Erklärung gegeben werden kann, daß man die
                              									Genauigkeit der Messung für viel geringer annehmen muß, als der Verfasser
                              									berechnet.
                           
                              
                                 UmschlungenerWinkel:
                                 0
                                 
                                    \frac{\pi}{4}
                                    
                                 
                                    \frac{\pi}{2}
                                    
                                 
                                    3\,\frac{\pi}{4}
                                    
                                 π
                                 
                                 
                              
                                 10 m/Sek.
                                 1,0
                                 1,7
                                 1,6
                                 1,1
                                 1,0
                                 v. H.
                                 
                              
                                 13   „
                                 1,0
                                 2,8
                                 3,3
                                   3,25
                                 3,2
                                 „
                                 
                              
                           
                           Es wird dann in Abb. 26 für den Lederriemen angegeben, daß der Schlupf bei l0
                              									m/Sek. Geschwindigkeit i. M. 5 v. H. betragen hat und bei 13 m/Sek. i. M. 2 v. H.
                              									Man kann demnach erwarten, daß der Schlupf bei etwa 15 m/Sek. auf 0 heruntergegangen
                              									wäre. Dieses Abfallen des Schlupfes auf 0 bei schon verhältnismäßig niedriger
                              									Geschwindigkeit kann nach Erachten des Berichterstatters nicht als Stütze für die in der Abhandlung ausführlich wiedergegebene Gehrckensche Empfehlung besonders hoher Geschwindigkeiten
                              									angesehen werden, man müßte denn annehmen, daß der Schlupf bei weiterer Steigerung
                              									der Geschwindigkeit negativ wird. Der Vorteil, den die hohen Geschwindigkeiten für
                              									die Ausnutzung des Materials bieten, läßt sich auf anderem Wege viel ungezwungener
                              									erklären.
                           Auffällig erscheint ferner, daß trotz der vielfachen Aufklärungsarbeit von Skutsch auf S. 18 der Schrift ausdrücklich betont wird,
                              									daß die Fliehkraft nur auf diejenigen Riementeilchen dehnend einwirkt, die sich
                              									gerade auf der Scheibe befinden! Der Berichterstatter glaubt die Meinung aussprechen
                              									zu müssen, daß die mühevolle Arbeit zur Klärung der sogenannten Riemenfrage nichts
                              									wesentliches beigetragen hat.
                           Stephan.
                           Das Gas als Heizmittel in Gewerbe und
                                 										Industrie. Von Franz Schäfer. 51 Seiten 8° mit
                              									56 Abb. Berlin u. München 1916. R. Oldenbourg. Preis 0,80 M.
                           Der Titel hätte genauer lauten können „Das Leuchtgas . . .“, denn nur um
                              									Leuchtgas handelt es sich, nicht etwa um Generatorgas, Hochofengas und dergleichen.
                              									Nach einigen geschichtlichen Bemerkungen werden zunächst kurz die Vorteile der
                              									Gasfeuerung behandelt, die Wirtschaftlichkeit der Gasfeuerung und ihre Grenzen,
                              									sowie die gebräuchlichen Brenner. Den Hauptteil des Buches bilden die
                              									Anwendungsgebiete und -Beispiele, hier wird anhand einer Fülle von Bildern gezeigt,
                              									wie sehr das Leuchtgas als Heizmittel in die mannigfaltigsten Industriezweige vom
                              									Backofen bis zur kleinen Manschettenplättmaschine eingedrungen ist.
                           Das kleine, fesselnd geschriebene Buch mit seinen hübschen Bildern verdient weite
                              									Verbreitung in allen Gewerben und Industrien, bei denen Heizeinrichtungen
                              									vorkommen.
                           R. Vater.
                           Leitfaden zum graphischen
                                 										Rechnen. Von R. Mehmke. Sammlung mathematisch-physikalischer Lehrbücher,
                              									herausgegeben von E. Jahnke. Bd. 19. Mit 121 Abb. und
                              									einer Additions- und Subtraktionskurve als Beilage. VIII und 152 Seiten. Leipzig und
                              									Berlin 1917. B. G. Teubner. Preis geh. 4,80 M, geb. 5,40 M.
                           Das graphische Rechnen hat den Zweck, Aufgaben der Algebra und Analysis, bei denen
                              									die gegebenen Größen nicht bloß durch Buchstaben dargestellt, sondern ihrem Zahlwert
                              									nach bekannt sind, durch Zeichnung zu lösen. Die Bezeichnung „Leitfaden“ soll
                              									zum Ausdruck bringen, daß hier für jede Art von Aufgaben nur ein bestimmter Weg, der
                              									als der zweckmäßigste empfohlen werden darf, gezeigt wird. Bei der Auflösung von
                              									Gleichungen im ersten Abschnitt wie bei der Integration im zweiten ist
                              									stufenweise bis zu Systemen von beliebig vielen Gleichungen und Unbekannten
                              									fortgeschritten worden. Hierbei wurde der einheitlichen Darstellung zuliebe und
                              									wegen einer Menge anderer Vorteile die Redeweise von Räumen mit beliebig vielen
                              									Dimensionen und die zugehörige Erweiterung der Konstruktionen der gewöhnlichen
                              									darstellenden Geometrie angewendet. Die Auflösung von Gleichungen und namentlich von
                              									Systemen solcher wäre bei Gleichungen beliebig hohen Grades und Gleichungen
                              									irrationaler oder transzendenter Form, wie sie in der angewandten Mathematik nicht
                              									selten vorkommen, kaum durchführbar ohne das logarithmographische Verfahren, das
                              									hier zum ersten Male ausführlich dargestellt und auch für die Berechnung von
                              									Integralen wie für die Integration von Differentialgleichungen verwertet worden ist.
                              									Um seine Anwendung jedem Besitzer des Leitfadens zu ermöglichen, hat man ein
                              									Blättchen mit der Additions- und Subtraktionskurve in einem zwar kleinen, aber für
                              									die meisten praktischen Zwecke ausreichenden Maßstab in besonderem Umschlag
                              									beigegeben.
                           Diese dem Vorwort des Leitfadens entnommenen Worte kennzeichnen Zweck und Inhalt des
                              									Buches. Bei der Bedeutung, den die graphischen Methoden in der letzten Zeit erhalten
                              									haben, ist es zu begrüßen, daß der Herausgeber der Sammlung nun schon einen zweiten
                              									Band demselben Gegenstand widmet (vergl. Band 18 C. Runge, Graphische Methoden).
                              									Alle diejenigen, die beim Ausüben ihres Berufs nicht dabei stehen bleiben können,
                              									Aufgaben der Algebra und Analysis allgemein in Buchstaben zu lösen, sondern die
                              									Lösung bis zum Erlangen von Ergebnissen in Ziffern fortführen müssen und sich dabei
                              									graphischer Methoden bedienen wollen, werden von der Durcharbeitung des Leitfadens
                              									reichen Nutzen haben.
                           A. Baruch.
                           Ueber Wellenbewegungen in
                                 										kompressiblen schweren Flüssigkeiten. Von V. Bjerknes. (Nr. II des XXXV. Bandes der Abhandlg. der Math.-Physik. Kl. d.
                              									K. Sächsischen Gesellsch. der Wiss.) 31 Seiten. Leipzig 1916. B. G. Teubner. Preis
                              									1,60 M.
                           Die bisherigen Untersuchungen der Wellenbewegungen beschränken sich im allgemeinen
                              									auf zwei Spezialfälle. Entweder vernachlässigt man die Schwerkraft, um die
                              									Expansions- und Kompressionswellen in kompressiblen Medien zu studieren, oder man
                              									untersucht die auf der Schwerkraft beruhenden Wellen unter Nichtberücksichtigung der
                              									Kompressibilität. Will man aber die bei geophysikalischen und meteorologischen
                              									Problemen auftreten den Wellenbewegungen erforschen, so muß man den
                              									zusammengesetzten Fall betrachten, daß die potentielle Energie der Wellen sowohl von
                              									den inneren elastischen Kräften als auch von dem äußeren Schwerefelde herrührt. Die
                              									für diesen Fall giltigen partiellen Differentialgleichungen für die Verrückungen
                              									werden abgeleitet. Sie sind nicht in geschlossener Form- integrierbar. Näher
                              									diskutiert werden nur horizontal sich fortpflanzende Wellen, die sich als aus
                              									longitudinalen und transversalen zusammengesetzt erweisen.
                           Berndt.