| Titel: | Bücherschau. | 
| Autor: | Wilhelm Blaschke | 
| Fundstelle: | Band 333, Jahrgang 1918, S. 52 | 
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                        Bücherschau.
                        Bücherschau.
                        
                     
                        
                           Deutscher Telegrammschlüssel für
                                 										die technische Industrie. (Ingenieur Code.) Von Ingenieur Leo Galland. Berlin 1917. M. Krayn. Preis geb. 120,–
                              									M.
                           Der deutschen technischen Industrie fehlte bisher ein Telegrammschlüssel in deutscher
                              									Sprache. Telegrammschlüssel für die Technik bestehen wohl in englischer Sprache,
                              									doch sind sie zum größten Teil veraltet und behandeln die neuen Erfindungen nur
                              									oberflächlich oder überhaupt nicht. Bei Bearbeitung dieses Telegrammschlüssels ist
                              									in erster Linie eingehend der technische Stoff berücksichtigt, aber auch darauf Wert
                              									gelegt worden, daß alle Zahlen, Zahlenangaben und die gebräuchlichen technischen
                              									Bezeichnungen aufgenommen sind.
                           Bei der großen Ausdehnung der Technik war es notwendig, eine sorgfältige Auswahl der
                              									wichtigsten Zweige zu treffen. Innerhalb der zu bearbeitenden Gebiete konnte nur das
                              									Wichtigste Berücksichtigung finden. Diese Beschränkung entsprach einem Gebot der
                              
                              									Notwendigkeit, um die vorliegende sehr große Aufgabe innerhalb praktischer Grenzen
                              									zu ermöglichen und das Werk übersichtlich zu gestalten. Aus den Erfahrungen einer
                              									mehr als 20-jährigen Tätigkeit im Verkehr mit dem In- und Auslande sind die
                              									Bedürfnisse erwogen und festgestellt worden.
                           Das Buch bildet nicht nur einen Telegrammschlüssel, sondern es bietet dem Fachmann
                              									wie dem Laien durch seine übersichtliche Anordnung einen Wegweiser in den
                              									einschlägigen Fragen des Ingenieurwesens. Es lag hierbei auch die Absicht zugrunde,
                              									dem Exporteur, welchem nicht überall technisch gebildetes Personal zur Verfügung
                              									steht, durch die systematische Bearbeitung des Stoffes einen Leitfaden der
                              									verschiedenen Zweige der Technik zu geben. Bei jeder Maschinengattung sind die für
                              									die Projektierung und Bearbeitung wissenswerten Angaben innerhalb der betreffenden
                              									Gruppen zu finden.
                           Hauptwert wurde darauf gelegt, daß die Benutzung des Telegrammschlüssels einfach und
                              									übersichtlich gestaltet ist. Der Gebrauch soll dem Benutzer leicht gemacht und
                              									dadurch die Möglichkeit von Irrtümern auf das mindeste beschränkt werden.
                           Da die ausschließliche Bearbeitung des technischen Stoffes den Gebrauch eines zweiten
                              									allgemeinen Telegrammschlüssels notwendig gemacht hätte, sind im vierten Teil über
                              									40000 „Allgemeine Redewendungen“ zusammengestellt worden, nicht willkürlich,
                              									sondern systematisch so, daß mit diesen Redewendungen die Bildung von unzähligen
                              									Sätzen in jeder Zusammenstellung für den Ausdruck der Gedanken ermöglicht wird. Auch
                              									bei diesem Teil ist Rücksicht auf die Bedürfnisse der Technik genommen worden; die
                              									in ihr vorkommenden Angaben und Ausdrücke wurden nach Möglichkeit aufgenommen.
                           So ist das Werk für alle technischen Formen zum selbständigen Gebrauch eingerichtet
                              									und dürfte allen an den kaufmännischen Verkehr gestellten Anforderungen genügen Der
                              									deutschen Technik ist hiermit in ihrem bevorstehenden Kampfe auf dem Weltmarkt ein
                              									wirksames Werkzeug in die Hand gegeben.
                           Deutschland und der Weltkrieg.
                              									Tatsachen und Zahlen aus den Kriegsjahren 1914–1917. Zusammengestellt von Prof. P.
                              									B. Fischer und Dir. Dr. P. Zühlke. Leipzig und Berlin 1917. B. G. Teubner. Einzelpreis 1,60 M, bei
                              									Bezug von 1000 Stück 1,– M.
                           Die trockenen statistischen Zahlen haben während des Krieges für die weitesten Kreise
                              									Anziehung gewonnen, in denen sonst kaum eine sichere Kenntnis der Einwohnerzahl
                              									Deutschlands und seines Flächengehaltes zu finden war. Der Grund dafür wird schon
                              									auf den ersten Seiten des Büchleins dem Leser greifbar vor Augen geführt,
                              									tabellarisch und zeichnerisch: Nicht weniger als 44 Kriegserklärungen hat der
                              									Weltkrieg gezeitigt, an Landfläche stand den Mittelmächten am Ende des dritten
                              									Kriegsjahres eine 17-fache Uebermacht entgegen, an Kopfzahl eine 9-fache, und klein
                              									nur in den beiden darstellenden Kreisen sind die weiß gelassenen Sektoren, die den
                              									Anteil der nicht unmittelbar am Kriege beteiligten Länder der Welt darstellen. Damit
                              									ist auch dem statistisch harmlosesten Gemüt ein Anstoß gegeben, für die Umwälzungen,
                              									die der Weltbrand gebracht hat und noch bringen wird, zahlenmäßigen Anhalt zu
                              									suchen, die bisherigen Wirkungen des Krieges für die Mittelmächte sich vor
                              									Augen zu führen und seinen Glauben an die Zukunft zu stärken.
                           Die Verfasser haben versucht, die wichtigsten Zahlen des wirtschaftlichen Lebens, der
                              									Heeresverhältnisse und der kriegerischen Verschiebungen und Ergebnisse
                              									zusammenzustellen und durch kürzere und längere Textstellen zu erläutern. Bei dem
                              									riesigen Stoffe gegenüber den noch nicht 120 Seiten des Büchleins bestand ihre Kunst
                              									in der richtigen Auswahl und Anordnung. Es ist ihnen gelungen, ein kleines Handbuch
                              									für den täglichen Gebrauch zu schaffen, das über die grundlegenden Verhältnisse
                              									übersichtliche Auskunft gibt, und dessen weite Verbreitung recht zu wünschen ist.
                              									Denn in seiner geschickten Art. die Bedeutung der töten Zahlenmassen hervortreten zu
                              
                              									lassen, ist es sehr geeignet, den Sinn für die sachlichen Grundlagen unseres
                              									öffentlichen Lebens zu wecken und der üblichen luftigen Kannegießerei
                              									entgegenzuarbeiten.
                           Rotth.
                           Einführung in die Mechanik mit
                                 										einfachen Beispielen aus der Flugtechnik. Von Th. Pöschl. Berlin 1917. Julius Springer.
                           Die vorliegende Schrift ist eine Wiedergabe von Vorträgen, die der Verfasser über
                              									elementare Mechanik für österreichische Offiziere zur Einführung in den technischen
                              									Dienst gehalten hat. Es handelt sich um die Mechanik des starren Körpers, wobei die
                              									Darstellung ständig bezug nimmt auf die Vorstellungen und Begriffe aus der
                              									Flugtechnik. Da der Verfasser nur elementare Hilfsmittel verwenden durfte, kann
                              									natürlich von mathematischer Strenge in der Darstellung nicht die Rede sein. Sieht
                              									man aber hiervon ab, so muß man sagen, daß der Verfasser seine Absicht, auf
                              									schnellem und elementarem Wege in die Grundlehren der Mechanik einzuführen, durchaus
                              									und in höchst geschickter Weise erreicht.
                           Es sei mir erlaubt, auf einige Stellen hinzuweisen, die mir bei einer Neuauflage
                              									verbesserungsmöglich erscheinen. Es wäre stärker zu betonen, daß Geschwindigkeit und
                              
                              									Beschleunigung Vektorcharakter haben. Insbesondere würde dann das Auftreten einer
                              									Beschleunigung bei gleichförmiger Drehung ohne weiteres klar zu machen sein.
                              									Desgleichen könnte mehr hervorgehoben werden, daß die Kraft ein Vektor ist, dessen
                              									Pfeil durch den Angriffspunkt der Kraft gegeben wird, denn für das Verständnis des
                              									Gesetzes von Wirkung und Gegenwirkung ist doch das Betonen des Angriffspunktes von
                              									Wichtigkeit. Bei der Erörterung der Massenkräfte und des Massenausgleichs wäre wohl
                              									richtiger, das Hin- und Herströmen der Arbeit oder der mechanischen Energie anstelle
                              									des Kraftflusses in den Vordergrund zu rücken. Auf S. 115 ist mir die Ausdrucksweise
                              									aufgefallen, das Indikatordiagramm versinnbildliche „die Kraft des
                                 										Treibmittels“.
                           E. Jahnke.
                           Elemente der darstellenden
                                 										Geometrie. Von M. Großmann. 84 Seiten. Mit. 134
                              									Abb. im Text. Sammlung Teubners Leitfäden. Leipzig und Berlin 1917. B. G. Teubner.
                              									Preis 2,– M.
                           In der Sammlung Teubners Leitfäden für den math. und techn. Hochschulunterricht hat
                              										Großmann 1915 ein treffliches; Büchlein
                              										„Darstellende Geometrie“ erscheinen lassen, in dem etwa der Stoff einer
                              									kurzen Vorlesung an einer Technischen Hochschule enthalten war, bei der schon von
                              
                              									der Schule mitgebrachte Kenntnisse vorausgesetzt zu werden pflegen. Das jetzige
                              									Bändchen ist gerade diesen Vorkenntnissen gewidmet und als Einführung in das andere
                              									Werk gedacht.
                           Es handelt sich durchweg um eine Darstellung durch Normalrisse. Einleitend wird auf
                              									den ersten 23 Seiten nur eine Rißebene genommen, später das übliche Auf- und
                              									Grundrißverfahren angewandt. Es werden die Grundaufgaben über Lagenbezeichnungen und
                              									Standbezeichnungen gelöst, dann Vielflache, Zylinder, Kegel und Kugel
                              									dargestellt.
                           Wir finden alle Vorzüge des früheren Bändchens wieder: Zweckmäßige Stoffwahl, klarer
                              									und verständlicher Text, vorzügliche und durchsichtige Abbildungen. Zur ersten
                              									Einführung Schülern, Studenten und Lehrern warm zu empfehlen.
                           Wilhelm Blaschke.