| Titel: | Bücherschau. | 
| Fundstelle: | Band 333, Jahrgang 1918, S. 208 | 
| Download: | XML | 
                     
                        
                        Bücherschau.
                        Bücherschau.
                        
                     
                        
                           Grundlagen der
                                 										Fabrikorganisation. Von Dr.-Ing. E. Sachsenberg.
                              									140 Seiten Groß. 8°. Berlin 1917. Julius Springer. Preis geb. 8,– M.
                           Der Titel des Buches läßt etwas anderes erwarten als der Inhalt bietet. Wer eine
                              									übersichtliche Darstellung der Grundlagen des Gesamtbaues der Fabrikorganisation
                              
                              									erwartet hat, die etwa dem Anfänger ein klares Bild des Fundaments geben kann, auf
                              									dem sich das Gebäude aufbaut, wird nicht auf seine Rechnung kommen. Der Anfänger
                              									wird mit dem Buch als Ganzes nicht viel anzufangen wissen; ohne mindestens eine
                              									gewisse Kenntnis des allgemeinen Aufbaues der Fabrikorganisation werden die zum Teil
                              									recht reichhaltigen und wertvollen Anregungen und Erfahrungen, die der Verfasser
                              									mitteilt, kaum auf fruchtbaren Boden fallen. Auch zeigt die gesamte Anordnung und
                              									Durcharbeitung des Stoffes große Ungleichheiten. Während dem Menschenmaterial des
                              									Fabrikbetriebes, den Arbeitern, Lehrlingen, Meistern, Ingenieuren, Kaufleuten, bis
                              									hinauf zur Direktion ziemlich ausführliche Betrachtungen gewidmet werden, – wobei
                              									allerdings manche wesenswichtige Fragen, wie zum Beispiel die verschiedenen
                              									Lohnsysteme, recht kurz wegkommen –, werden andere große Gebiete teils garnicht,
                              									teils sehr stiefmütterlich behandelt. Das ganze große und doch gewiß für die gesamte
                              									Fabrikation grundlegende Gebiet der Kalkulation wird in Vermischung mit der
                              									Akkordverrechnung und der an einem Beispiel übermaßig ausführlich behandelten
                              									Lohnkontrolle so unklar dargestellt, daß nur der Eingeweihte überhaupt im Bilde
                              									bleiben wird, worum sich die ganze Erörterung eigentlich dreht; die Vorkalkulation
                              									wird auf genau einer Seite abgetan. Angaben über Maßnahmen zur rechtzeitigen
                              									Lagerauffüllung entsprechend einer Verbrauchsstatistik sucht man vergeblich. Die
                              									mitgeteilten Formulare und Briefköpfe und dergleichen sind in ihrer Anordnung und
                              									namentlich in ihrem „Kaufmannsdeutsch“ keineswegs vorbildlich.
                           Wie bereits erwähnt, soll dem Buch ein gewisser Inhalt an wertvollen Anregungen und
                              									Erfahrungen nicht abgesprochen werden; die ungleichmäßige Durcharbeitung und die
                              									unübersichtliche Anordnung macht aber diese Werte recht schwer zugänglich.
                           Papier und Druck sind ausgezeichnet, der Pappband mit Leinenrücken entspricht den
                              									Möglichkeiten der Kriegzeit.
                           Dipl.-Ing. W. Speiser.
                           Das Feldmessen. Von Schewior. I. Teil. Leipzig 1915. Preis 6,60 M. II. Teil.
                              									Leipzig 1917. Preis 9,90 M. Bernh. Friedr. Voigt.
                           Das Werk ist in zwei Bänden als Band XI und XII des Sammelwerks „Handbuch für
                                 										Bauingenieure“ von Professor R. Schöler zum
                              									Gebrauch für Schule und Praxis erschienen und gibt ohne theoretische Erörterungen
                              									einen Ueberblick über alle Arbeiten, die der Bauingenieur und Bautechniker,
                              									besonders der Wiesenbau-, Tiefbau- und Kulturtechniker auszuführen hat.
                           Die Instrumente sind nach ihrem Bau und ihrer Anwendung eingehend beschrieben, wobei
                              									eine große Anzahl von Abbildungen, die den Preisverzeichnissen einiger Firmen
                              									entnommen sind, die Anschauung unterstützen; ihre Prüfung und Berichtigung wird in
                              									einfacher Weise nach praktischen Handgriffen gezeigt. Diese Prüfung lehnt sich im
                              									allgemeinen zu sehr an bestimmte Formen der Instrumente an und hätte mehr nach
                              									allgemeinen Gesichtspunkten durchgeführt werden sollen. So ist zum Beispiel die
                              									Prüfung der Achsenfehler des Theodolits erst im II. Teil bei den Schnellmessern
                              									nachgeholt, bei denen auch erst die Reiterlibelle beschrieben ist. Der Höhenkreis ist auch erst bei den Schnellmessern
                              									behandelt, und daher ist die genaue Messung eines Höllenwinkels in zwei Lagen
                              									übergangen; es ist nur von der Beseitigung des
                              									Indexfehlers die Rede.
                           Im Anhang finden sich nach den fortlaufenden Nummern der Abbildungen geordnet, die
                              									Bezugsquellen und die Preise der Instrumente und der Geräte. Diese Preise dürften
                              									jedoch wohl nur noch geschichtliches Interesse haben.
                           Die praktische Anordnung der Messungen ist an einer großen Zahl von passend gewählten
                              									Zeichnungen gezeigt, und viele Zahlenbeispiele geben dem Schüler die Möglichkeit,
                              									die Messungen in gehöriger Ordnung vorzunehmen.
                           Der I. Teil enthält auf 248
                              									Seiten mit 331 Textabbildungen, 10 Tafeln und zahlreichen Tabellen, nach einer
                              									kurzen Einleitung 10 Hauptabschnitte über Maßeinheiten – Ausgangs- oder
                              									Projektionsfläche – örtliche Bezeichnung und Sichtbarmachung der Messungspunkte –
                              									Lagemessung – Herstellung der Lagepläne – Vervielfältigung, Vergrößern und
                              									Verkleinern von Lageplänen – Karten und Bücher des Grundsteuerkatasters sowie Karten
                              									der Landesaufnahme – Flächenberechnung – Grenzbegradigung und Flächenteilung – und
                              									schließlich noch einen Anhang mit verschiedenen Tabellen, unter denen die
                              									vierstelligen Logarithmen der natürlichen Zahlen von 1 bis 999 und der
                              									trigonometrischen Funktionen von 10 zu 10 Minuten und desgleichen bis 0° 40' bzw.
                              									89° 20' von Zehntel- zu Zehntelminute, von da ab bis 5° bzw. 85° von Minute zu
                              									Minute.
                           Bezüglich des I. Teiles sei noch folgendes zu bemerken gestattet: Seite 42, Zeile 26
                              									steht 5 × 20 = 60. Seite 100 : Bei der Darstellung des Nonius müßte besser auf die
                              									richtige Bayonettstellung der Striche geachtet werden. Man sollte dem Anfänger die
                              									Ablesung der Nonien vor allem an einer genauen Zeichnung in starker Vergrößerung
                              									zeigen. Seite 110 : Die Strichmikroskope sind nicht erwähnt, obgleich sie für den
                              									vorliegenden Zweck in vielen Fällen besonders bequem und praktisch sind und
                              									gegenüber den Skalen- und Nonienmikroskopen bei einfachen Arbeiten gewisse Vorzüge
                              									haben. Seite 118 : In dem Winkelbuch für Richtungsbeobachtungen fehlen die
                              									Summenproben für die Mittelbildung und für die auf „Null“ der Anfangsrichtung
                              									zurückgeführten Winkel. Seite 143 : In dem Rechenschema ist überflüssig für den
                              									Richtungswinkel 0° 0' 0'' der Logarithmus der Seite angeschrieben. Die Anordnung
                              									stimmt nicht mit dem gewöhnlich gebräuchlichen Schema überein; in diesem folgen die
                              									Abszissen auf die Ordinaten, während die Folge hier umgekehrt ist. Das trägt nicht
                              									zur Einheitlichkeit bei und veranlaßt gelegentlich Irrtümer. Seite 209 : Das
                              									Beispiel im dritten Absatz paßt nicht zur angegebenen Figur 168 und auch nicht zu
                              									der im zweiten Absatz aufgestellten Regel, denn hier ist die größere Zahl dem Feldbuch entnommen, die Fläche B (1) (2) aber tritt gar
                              
                              									nicht auf. Seite 233 : Statt der alten Maßbezeichnungen
                              									hätten wohl die nach der neuen Maß- und Gewichtsordnung
                              									vom 30. April 1908, in Kraft seit 1. April 1912, eingeführten abgekürzten
                              									Bezeichnungen gebracht werden können.
                           Der II. Teil enthält auf 364
                              									Seiten mit 430 Textabbildungen, 10 Tafeln und zahlreichen Tabellen 5 Hauptabschnitte
                              
                              									über: Höheneinwägung – Schnellmessen – Höhenbestimmung mittels Luftdruckmesser –
                              									Wassermessungen – Absteckarbeiten und Schlußvermessung nebst Anhang.
                           Im einzelnen wäre hier noch folgendes zu erwähnen : Seite 6 : Statt der Gleichungen
                              									(5) und (6) besser eine allgemeine Gleichung hv
                              									= hr + (lr – lv). Seite 66 : Die für
                              									den Kilometerfehler M angegebene und mit der auf Seite
                              									64 identischen Formel ist hier nicht am Platze, da es sich hier um einen Abschlußfehler und um die Ermittlung der richtigen Höhe
                              									von 5 Zwischen-Festpunkten handelt. Es hätte die nach der Ausgleichung noch
                              									bestehende Unsicherheit für diese 5 Punkte nachgewiesen werden sollen, nach der
                              									Formel
                           M=\frac{m}{\sqrt{p_1+p_2}} oder M=\frac{w}{L}\,\sqrt{l_1\,.\,l_2}
                           wonach für die Mitte des Zuges die Unsicherheit ein Maximum und noch gleich dem halben Widerspruch w ist, für den Hauptpunkt 3 also zum Beispiel noch eine
                              									Unsicherheit von \pm\,\frac{32}{2}=\pm\,16\mbox{ mm} bestehen bleibt. (Vergl. u.a. Jordan Bd. II, 7. Aufl.,
                              									S. 532.) Hier liegt übrigens wohl ein einseitiger Fehler vor, da die Einwägung
                              									doppelt gemessen ist, und das Ergebnis der ersten Messung 19 mm, der zweiten 45 mm
                              									unter dem Sollwert bleibt. Es hätte also eine dritte Einwägung und auch der Anschluß
                              									an einen dritten Festpunkt gemacht werden müssen, um diesen Fehler aufzuklären, was
                              									für die Praxis vielleicht nicht nötig, für das Beispiel aber erwünscht gewesen wäre.
                              									Seite 144 : Für die Tachymeterformel wäre hier wohl eine einfachere Ableitung
                              									ausreichend gewesen. Seite 153 : In dem Beispiel muß es für Non. II 08' 20'' statt
                              									80' 20'' heißen. Seite 156 unten: Die Alhidadenlibelle am Höhenkreise bringt man stets vor der Ablesung zum Einspielen; eine
                              										„Störung“ der Blase wird weniger durch eine Veränderung der Libelle oder
                              									ihrer Fassung als durch die Veränderung der Stehachse während des Messens eintreten,
                              									so daß eine Wiederholung der Prüfung des Indexfehlers während der Messung mit dem
                              									Tachymeter nicht oder doch nur in seltenen Fällen nötig ist. Seite 175 : In dem
                              									Feldbuche für Meßband-Kompaßzüge werden die Spalten 3 und 4 besser vertauscht, denn
                              									der „magnetische Richtungswinkel“ gehört neben den „wagerechten
                                 										Abstand“, der bei der Auftragung maßgebend ist. Seite 327 : Reihen 10 und 11
                              									muß es heißen \frac{x^4}{{8_{\mbox{r}}}^3} statt \frac{x^4}{{8_{\mbox{r}}}^2}. Seite 332 : Die Formeln für das
                              										„Viertelsverfahren“ müssen heißen h_1=\frac{h\,.\,s_1}{s+2\,s_1} statt h_1=\frac{h\,.\,s_1}{s+s_1}, h_2=\frac{h_1\,.\,s_2}{s_1+2\,s_2} statt
                              									h_2=\frac{h_1\,.\,s_2}{s_1+s_2}. Seite 340, 3. Zeile muß es allgemein heißen x=\frac{b}{\sin\,\alpha/2} statt
                              									x=\frac{b}{\cos\,\alpha/2}.
                           
                           Der vielseitige, in allgemeinverständlicher Form gebotene Inhalt des Werkes läßt
                              									es zur Einführung in Fachschulen und zum Gebrauch für die Praxis des Bautechnikers
                              									als recht geeignet erscheinen.
                           Die gute Ausstattung verdient besondere Erwähnung.
                           Fuhrmann.
                           Die Wirkungsweise der Rektifizier- und
                                 										Destillierapparate. Mit Hilfe einfacher mathematischer Betrachtungen
                              									dargestellt von E. Hausbrand, Kgl. Baurat. Dritte, völlig
                              									neu bearbeitete und sehr vermehrte Auflage. Mit 25 Abb. im Text und auf 16 Tafeln.
                              									8° VII und 202 Seiten. Berlin 1916. Julius Springer. Preis geb. 10,– M.
                           Durch Kriegsarbeiten überaus in Anspruch genommen, hatte ich das mit vielen
                              									Rechnungen, Tabellen und Kurventafeln beschwerte Buch sehr lange ungelesen gelassen.
                              									Als ich endlich meiner Berichterstatterpflicht nachkam und mich in das Buch
                              									vertiefte, entdeckte ich so vieles, was mich fesselte, daß ich bedaure, aus Mangel
                              									an Zeit die vielen wertvollen Ueberlegungen und Durchrechnungen nicht alle gründlich
                              									durcharbeiten zu können.
                           Bei der abgestuften Verdampfung von Flüssigkeitsgemischen, zum Beispiel von Alkohol
                              									und Wasser, wird der aus der „Blase“ emporsteigende Dampf durch eine
                              										„Säule“ getrieben, welche eine größere Anzahl von Böden übereinander
                              									enthält. Auf jedem dieser Böden muß der Dampf durch eine niedrige
                              									Flüssigkeitsschicht hindurchtreten; hierbei reichert er sich immer mehr mit dem
                              									flüchtigeren der beiden Bestandteile an, also zum Beispiel mit Alkohol. Aus der
                              									Säule gelangt nun der Dampf in den „Kondensator“, wo sich ein Teil
                              									verflüssigt und durch die Säule in die Blase wieder zurückläuft, und schließlich in
                              									den „Kühler“, wo das Enderzeugnis der Destillation verdichtet wird.
                           Um einen zweckmäßigen Destillierapparat zu konstruieren, der mit möglichst geringem
                              									Aufwande an Heizung das gewünschte Ergebnis der Reinigung liefert, muß man Stufe für
                              									Stufe die Gleichgewichte verfolgen, welche sich an jeder Stelle des Apparates
                              									entsprechend der dort herrschenden Temperatur zwischen Flüssigkeitsgemisch und
                              									Dampfgemisch einstellen.
                           Schon in dem einfachsten Falle, auf welchen sich Hausbrand beschränkt, daß die beiden
                              									Flüssigkeiten sich ineinander unbegrenzt lösen und chemisch aufeinander nicht
                              									einwirken, ist die Sachlage gar nicht so einfach. Im allgemeinen muß die Gestalt der
                              									Kurven, welche die Zusammensetzung der Flüssigkeit und die Zusammensetzung des mit
                              									ihr im Gleichgewicht befindlichen Dampfes in ihrer Abhängigkeit von der Temperatur
                              									darstellen (die Siedekurve und die Verflüssigungskurve), für jedes Flüssigkeitspaar
                              									durch mühselige Laboratoriumsversuche Punkt für Punkt bestimmt werden.
                           Für die Fälle, in denen diese Daten von der Forschung bereitgestellt sind, kann nun
                              									Hausbrand, indem er die Verdampfungswärme des Gemisches gleich der Summe der
                              									Verdampfungswärmen der Bestandteile annimmt, die ganzen Vorgänge rechnerisch
                              									verfolgen und auf Grund seiner übersichtlich aufgebauten einfachen Gleichungen
                              									allerlei praktisch wichtige Fragen beantworten zum Beispiel: Ist es vorteilhaft,
                              									mehrere Kondensatoren einzubauen? oder wieviele Böden braucht man, um Spiritus von
                              									90 % zu gewinnen?
                           Als praktisch wichtige Beispiele werden eingehend behandelt: Gemische von
                              									Aethylalkohol, Methylalkohol, Aceton, Essigsäure, Ameisensäure, Ammoniak mit Wasser,
                              									ferner Aceton mit Methylalkohol, schließlich als sehr zeitgemäßes Beispiel
                              									Stickstoff und Sauerstoff. Gewinnt man doch heutzutage den für die
                              									Kalkstickstofferzeugung nötigen Stickstoff durch Destillation verflüssigter Luft
                              									nach Linde in gewaltigen Mengen!
                           Das Buch des um den Gegenstand hochverdienten Verfassers wird dem Fachmann in seiner
                              									erneuten Gestalt sehr willkommen sein und hoffentlich auch zu weiteren Forschungen
                              									auf diesem schwierigen, aber wichtigen Gebiete anregen.
                           K. Arndt.
                           Ueber Kalkulation im Brunnenbau.
                              									Auf Grund der im Maschinenbau üblichen Kalkulationsverfahren. Von Dr.-Ing. Erich Bieske. (Diss. Techn. Hochschule Danzig) 45 Seiten
                              									und 14 Tafeln. Königsberg i. Pr. 1917. Selbstverlag. Preis geh. 3,50 M
                           Eine dankenswerte Monographie, die, ohne auf die eigentlichen Arbeitsverfahren des
                              									Brunnenbaues näher einzugehen, die betriebsmäßige und kaufmännische Organisation
                              									eines mittleren Brunnenbauunternehmens darstellt unter besonderer Rücksicht auf die
                              									Erlangung der, zur Vornahme einer Vorkalkulation erforderlichen Unterlagen. Es liegt
                              									in der Natur des Brunnenbaues, bei dem. ja jedes einzelne Bauunternehmen wegen der
                              									niemals mit Sicherheit vorauszusehenden Verhältnisse des Untergrundes einen von
                              									vielen Zufälligkeilen abhängigen Versuch bedeutet, daß man so genau zutreffende
                              									Grundlagen für die Vorausberechnung der Kosten nicht zugrunde legen kann wie
                              									etwa im Maschinenbau, bei dem die Arbeitskosten erheblich genauer zu übersehen
                              									sind und selbst Ausschußstücke mit viel größerer Sicherheit in der Rechnung von vorn
                              									herein berücksichtigt werden können.
                           Auf dem Nachweis der Wege, auf denen man durch Führung umfangreicher und gegliederter
                              									Statistiken zu einer Uebersicht auch für diese schwer erfaßbaren Kosten gelangen
                              									kann, liegt das Schwergewicht der Bieskeschen Schrift,
                              									die für die Betriebsorganisation und Kostenberechnung ähnlich gearteter
                              									Sonderbetriebe zweifellos mancherlei wertvolle Anregung bietet.
                           Dipl.-Ing. W. Speiser.
                           Die Transmissionen, ihre Konstruktion,
                                 										Berechnung, Anlage, Montage und Wartung. Von Wilhelm
                                 										Greiner. Zweite Auflage. 226 Seiten 8° mit 209 Abb. und 4 Tafeln. Leipzig
                              									1918. Dr. Max Jänecke. Preis geb. 7,50 M.
                           Um es gleich vorweg zu nehmen: Das Buch wimmelt von Fremdworten, die früher ja als
                              									ein Zeichen großer Gelahrtheit galten, heutzutage doch aber glücklicherweise stark
                              									aus der Mode gekommen sind. Wozu Transmissionen, Konstruktion, Montage, Tourenzahl,
                              									Dimensionen, Maximalbeanspruchung, rotierende Pumpen, Reibungskoeffizient usw.?
                              									Warum nicht Triebwerke, Bau, Aufstellung, Umlaufzahl, Abmessungen,
                              									Höchstbeanspruchung, umlaufende Pumpen, Reibungszahl usw.? – Das Buch behandelt in
                              									einfacher elementarer Weise die gebräuchlichen Triebwerksteile, ihre Bauart und
                              									grundlegende Berechnung unter Beifügung zahlreicher Tabellen aus
                              									Fabrik-Druckschriften und vieler Abbildungen, die meist recht klar, anschaulich und
                              									lehrreich sind. Nur die Abbildungen der verwickelteren Kupplungsarten sind etwas
                              									unklar und sollten mindestens noch durch Gerippskizzen ergänzt werden. Die Art der
                              									Berechnung der Zähne von Zahnrädern als einseitig eingespannte Balken wird allgemein
                              									als unzweckmäßig angesehen, da Festigkeit allein hier nicht maßgebend ist. An vielen
                              									Stellen wird mancher etwas mehr Kritik wünschen, es werden stellenweise
                              									Triebwerksteile nebeneinander aufgeführt und beschrieben, ohne daß über Vorteile und
                              									Nachteile der einzelnen Arten Genaueres mitgeteilt wird. Bei den Zugorganen fehlt
                              									das Stahlband, das gerade jetzt in den Zeiten der Riemennot wohl häufiger angewendet
                              									werden wird. Der Kraftübertragung durch Drahtseile ist wohl zu viel Bedeutung
                              									beigelegt. Kraftübertragungen durch Drahtseile auf eine Entfernung von Hunderten von
                              									Metern dürften heute wohl kaum mehr vorkommen. In der Tabelle zur Berechnung von
                              									Wellen S. 175 und 176 befindet sich ein recht störender Druckfehler: Die
                              									Ueberschrift der ersten Spalte muß beide Male PS heißen und nicht No. Die
                              									mechanisch-technische Versuchsanstalt befindet sich schon seit vielen Jahren nicht
                              									mehr in Charlottenburg, sondern in Lichterfelde.
                           Die Darstellungsweise ist klar und übersichtlich, die Ausstattung des Buches in
                              									anbetracht der schwierigen Zeiten bewunderungswürdig gut.
                           R. Vater.
                           Werkstattwinke für den praktischen
                                 										Maschinenbau und verwandte Gebiete. Von Ludwig
                                 										Hammel. Zusammengestellt für Industrielle, Techniker, Werkmeister,
                              									Schlosser, Monteure, Maschinisten und dergleichen. Dritte, vermehrte Auflage. 153
                              									Seiten 8° mit 142 Abb. Frankfurt a. M. 1918. Johann Hammel. Preis geb. 4,80
                              									M.
                           Das Buch gibt eine Fülle von Ratschlägen, wie verschiedene in der Werkstatt
                              									vorkommende Arbeiten auch ohne entsprechende Sonderwerkzeuge mit einfach
                              
                              									hergestellten Hilfsvorrichtungen ausgeführt werden können. Die Darstellungsweise ist
                              									übersichtlich und anschaulich und wird durch zahlreiche einfache aber deutliche und
                              									lehrreiche Handskizzen trefflich erläutert. Das Buch sollte in jeder Werkstatt zur
                              									Hand sein, da es auch dem geübten Praktiker häufig wertvolle Fingerzeige gibt,
                              									gewisse Arbeiten schnell, billig und genau auszuführen.
                           R. Vater.
                           Große Physiker. Von Prof. Dr. F.
                              									A. Schulze in Marburg a. L. Zweite Auflage mit sechs
                              									Bildnissen. 324. Bändchen der Sammlung wissenschaftlich-gemeinverständlicher
                              									Darstellungen „Aus Natur und Geisteswelt“. Leipzig und Berlin 1917. B. G. Teubner.
                              									Preis geb. 1,50 M.
                           Das Büchlein enthält die Lebensbilder von Galileo Galilei,
                                 										Isaak Newton, Huygens, Faraday, Helmholz und Heinrich Herz. Die Auswahl war nicht leicht, denn große
                              									Physiker hat es zu allen Zeiten gegeben. Der Verfasser hat mit Rücksicht auf den
                              									Rahmen der Sammlung, in welcher das Buch erscheinen sollte, nur wenige von ihnen
                              									herausgreifen können, die Bedeutung dieser Wenigen aber um so eingehender
                              									geschildert. Die Darstellung ist sehr interessant geschrieben und mit sechs guten
                              									Bildnissen ausgestattet Sie ist jedem Gebildeten zu empfehlen, zumal im Interesse
                              									der Allgemeinheit von der Anwendung der Mathematik Abstand genommen ist.
                           Loebe.
                           
                           Das U-Boot –
                              									Motor-Tauch-Schiff. Berlin 1916. Klasing & Co. Preis kart. 3,– M.
                           Die unter dem vorstehenden Titel herausgegebene Veröffentlichung bringt in
                              									geschickter Zusammenstellung nach Einzelberich en der im gleichen Verlage
                              									erscheinenden Fachzeitschrift „Motorschiff und Motorboot“ eine Uebersicht
                              									über das gesamte U-Bootswesen. In den einzelnen Hauptkapiteln wird neben der
                              									technischen Entwicklung des Motor Tauchbootes im In- und Auslande unter
                              									Kennzeichnung der bemerkenswertesten Typen die Frage des motorischen Antriebes mit
                              
                              									besonderer Berücksichtigung der Schwerölmotoren eingehend erörtert. Anschließend
                              									wird der U-Bootsbetrieb und die Verwendung des U-Bootes als Seekriegswaffe
                              									erläutert. Den Abschluß bildet ein Kapitel über Hebe- und Mutterschiffe, Torpedos
                              									und Abwehr.
                           Wie aus der vorstehenden Inhaltsübersicht hervorgeht, vermittelt das Buch nicht
                              									allein einen Ueberblick über den Aufbau und die Verwendung des U-Bootes an sich, der
                              									heute bei dem lebhaften Interesse, das weite Kreise dieser neuen und wirksamen
                              									Seekriegswaffe entgegenbringen, dankbare Anerkennung finden wird. Auch der technisch
                              									vorgebildete Leser wird viel Bemerkenswertes finden, vor allem in dem den
                              									U-Bootsmotoren gewidmeten Abschnitt.
                           Im allgemeinen hat man den Eindruck, daß das Buch dem oben angedeuteten Zweck in
                              									durchaus richtiger Weise dient, um so mehr, da die textlichen, gemeinverständlich
                              									gehaltenen Erläuterungen durch zahlreiche, gut ausgewählte Abbildungen unterstützt
                              									werden.
                           Kraft.
                           
                        
                           Bei der Schriftleitung eingegangene Bücher.
                           Berufsschutz und „Freie Bahn den Tüchtigen“.
                              									Berlin 1918. M. Krayn. Preis 1,50 M
                           Telephonanlagen Von Beckmann. Zweite Auflage. Berlin. Julius Springer. Preis geb. 8,60 M.
                           Versuchswesen. Von Gramberg.
                              									Band II: Maschinenuntersuchungen Berlin. Julius Springer. Preis geb. 25,– M.
                           Die Dreherei und ihre Werkzeuge. Von Hippler. Berlin. Julius Springer. Preis geb. 14,60
                              									M.
                           Lehrbuch der Differential- und Integralrechnung und ihrer
                                 										Anwendungen. Von Fricke. I. Band:
                              									Differentialrechnung. II. Band: Integralrechnung. Leipzig. B. G. Teubner. Preis
                              									jedes Bandes geh. 14,– M, geb. 15,– M.
                           Mathematische Unterhaltungen und Spiele. Von Ahrens. II. Band. Zweite Auflage. Leipzig. B. G Teubner.
                              									Preis geh. 13,– M, geb. 14,– M.
                           Nichteuklidische Geometrie. Von Dieck. (Mathematischphysikalische Bibliothek. Band 31) Leipzig. B. G.
                              									Teubner. Preis steif geh. 1,– M.
                           Theorie der Elektrizität. Von Abraham. I. Band: Einführung in die Maxwell'sche Theorie
                              									der Elektrizität, von Föppel. Fünfte Auflage. Leipzig. B.
                              									G. Teubner. Preis geh. 13,– M, geb. 14,– M.
                           Teubners technische Leitfäden. Band V. Differential- und
                                 										Integralrechnung. II. Band: Integralrechnung. Von Bieberbach. Leipzig. B. G. Teubner. Preis kart. 3,40 M und
                              									Teuerungszuschlag.
                           Desgl. Band VI. Mechanische Technologie. Von Escher Leipzig. B. G. Teubner. Preis kart. 3,60 M und
                              									Teuerungszuschlag.
                           Uhland's Ingenieurkalender 1919. Zwei Teile. Leipzig.
                              									Alfred Kröner. Preis geb. 5,– M.
                           Methoden zur wasserdichten Imprägnierung von
                                 										Textilstoffen. Von Micksch. Berlin. Paul Adler.
                              									Preis geh. 2,– M, geb. 3,– M.
                           Forschungsarbeiten auf dem Gebiete des Ingenieurwesens, herausgegeben vom Verein
                              									deutscher Ingenieure. Heft 206. Toleranzen. Von W. Kühn. Preis 4,– M.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 333