| Titel: | Bücherschau. | 
| Autor: | Wimplinger | 
| Fundstelle: | Band 333, Jahrgang 1918, S. 230 | 
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                        Bücherschau.
                        Bücherschau.
                        
                     
                        
                           Zeitgemäße
                                 										Ingenieurausbildung:. Von N. A. Imelman. 44
                              									Seiten 8°. Frankfurt a. M. 1918. Johann Hammel. Preis 2,50 M.
                           Daß die Ausbildung unserer Ingenieure verbesserungsfähig, man kann vielleicht auch
                              									ruhig sagen verbesserungsbedürftig ist, wird wohl allgemein anerkannt. Sollte sie
                              									aber wirklich so schlecht sein, daß es notwendig wäre, derartig an ihren Grundlagen
                              									zu rütteln, wie es der Verfasser tut? Ich glaube angesichts der doch gerade jetzt zu
                              									Tage getretenen überwältigenden Leistungen unserer Industrie muß diese Frage mit
                              									einem entschiedenen „Nein“ beantwortet werden. Was der Verfasser im Auge hat,
                              									kann im Wesentlichen schon aus einer kleinen Bemerkung im Vorwort entnommen werden,
                              									wo er an einer Stelle sagt, es müsse eine freiere Vorbildung vorgesehen werden für
                              									den Besuch der technischen Hochschulen, die besser als Ingenieurschulen zu
                              									bezeichnen wären. In der Tat, wenn die Vorschläge des Verfassers vollständig
                              									durchgeführt würden, könnte von einem Hochschulbetriebe kaum mehr die Rede sein Das
                              									Abiturium hält Verfasser für unnötig und unwirtschaftlich. Wenn jemand längere Zeit
                              									in der Praxis gearbeitet hat und „wenn er außerdem ein gutes Zeugnis der
                                 										Maschinenfabrik besitzt“, sollte ihm der Eintritt in das Studium ohne
                              									weitere Umstände ermöglicht sein. Die völlige Studienfreiheit, die Grundlage unseres
                              									Hochschulstudiums, hält Verfasser für verkehrt: „Das mag dem jungen Mann wohl
                                 										sehr imponieren, wenn er vom Gymnasium kommt, aber vorteilhaft kann es nicht
                                 										sein. Der Leiter der technischen Schule (!) weiß am besten, was die richtigste
                                 										Reihenfolge der Fächer ist und hieran sollte sich der Besucher hübsch
                                 										halten“. Durch starke Verkürzung der Ferien, die außerdem auch noch zu
                              									praktischer Tätigkeit verwendet werden sollen und mit Studienplänen von 40 bis 42
                              									Wochenstunden kommt der Verfasser dann auf eine Studienzeit, die gegenüber der
                              									jetzigen Ausbildung um 1 ½ bis 2 Jahre kürzer sein soll. Er gesteht aber selber, daß
                              									das gewaltige Pensum in der angegebenen Zeit nur bewältigt werden kann, wenn die Vorträge in Buchform festgelegt werden (!) und der
                              									Studierende außerdem emsig die Bücher studiert, die ihm der Verfasser in einem
                              									Literaturverzeichnis empfiehlt. Leider hat er dabei vergessen anzugeben, wo denn nun
                              									eigentlich der Studierende bei 42 Wochenstunden und dem Mangel an Ferien die Zeit
                              									hernehmen soll, um diese in Buchform festgelegten Vorträge und sonstige^ Werke
                              									durchzustudieren.
                           Ein Schlußkapitel bringt einen merkwürdigen Vorschlag, der in dem Satze gipfelt:
                              										„Man könnte nun die Führung der Bezeichnung „Ingenieur“
                                 										von der Mitgliedschaft zum Vereindeutscher Ingenieure
                                    											abhängig machen“. Ich glaube, selbst warmen Anhängern des V. d. I.
                              									wird dieser Vorschlag denn doch etwas bedenklich erscheinen.
                           Vielem, was der Verfasser sonst noch vorbringt, namentlich über die Mängel der
                              									gegenwärtigen Ausbildung, wird man zustimmen können, und so ist es immerhin ganz
                              									fesselnd, auch wenn man anderer Ansicht ist, diese „Reformgedanken“, wie der
                              									Verfasser die kleine Schrift nennt, zu lesen.
                           R. Vater.
                           Theorie des Riementriebes. Von
                              									Dr.-Ing. Wilhelm Stiel, Obering. in Siemensstadt. Berlin
                              									1918. J. Springer.
                           Die Arbeit stellt eine erfreuliche Erscheinung in der Riemen-Literatur dar. Sie
                              									bildet gewissermaßen einen Markstein, von dem Rückblicke und Ausblicke geboten
                              									werden, und von ihrem Studium wird jeder Nutzen haben, der sich ernstlich mit
                              									dem Riemenproblem beschäftigt.
                           Der Verfasser hat sich große Mühe gegeben, das vorhandene Versuchsmaterial zu
                              									sammeln, kritisch zu sichten und es an Hinweisen nicht fehlen lassen, wo die
                              									Forschung noch weiterarbeiten muß, damit man endlich zuverlässige Grundlagen für die
                              									Berechnung der Riementriebe erhält. Man kann nur hoffen, daß das Buch, welchem
                              									rückhaltlos die weiteste Verbreitung zu wünschen ist, auch an Stellen Verständnis
                              									findet, die in der Lage sind, Mittel für den Ausbau dieses Zweiges der technischen
                              									Wissenschaft zu bewilligen, und daß geeignete Kräfte sich der Weiterverfolgung
                              									dieser umfangreichen physikalischen und maschinentechnischen Aufgaben widmen. Wenn
                              									ich trotz alledem einige Ausstellungen zu machen habe, so möge der Verfasser dies
                              									meinem großen Interesse an der Sache zugutehalten.
                           Die Berechnungen, die der Verfasser auf Grund der Diagramme, Fig. 53, auf der Seite
                              									86 und ff. mit großer Mühe durchgeführt hat, vollziehen sich glatter und einfacher,
                              									wenn man nicht S als Funktion von φ bestimmt, sondern S als unabhängige Variable
                              									wählt und φ als Funktion von S bestimmt. Entgegen der Meinung des Verfassers – Seite
                              									83 – läßt sich die Differenzialgleichung für die Spannungsverteilung längs des
                              									Scheibenumfanges leicht integrieren, wenn man μ und ν
                              									als rationale Funktionen von w und λ als rationale Funktion von k darstellt.
                              									Schließt man aber kleine k und w aus, so kann man für den verkleinerten
                              									Geltungsbereich die λ, μ und ν durch lineare ganze
                              									Funktionen darstellen nnd eine sehr handliche Formel gewinnen, die von den
                              									Ergebnissen des Verfassers um nicht mehr als 7 v. H. differiert. Da die nähere
                              									Auseinandersetzung hier zu weit führen würde, werde ich über diesen Punkt besonders berichten.
                           Die Darstellung der Rechnungsergebnisse durch die Schaubilder Nr. 54 bis Nr. 68 ist,
                              									das muß noch besonders hervorgehoben werden, ausgezeichnet gelungen und wird das
                              									Verständnis für die Feinheiten der Vorgänge sehr fördern. Die Schätzung des
                              									Einflusses der Beschleunigungskräfte ist vor allem vom logischen Standpunkt aus zu
                              									verwerfen, da diese Kräfte mit den Spannungen so verkettet sind, daß sie nicht
                              									getrennt und demgemäß auch nicht besonders berechnet werden können. Man sollte auch
                              									hier bestrebt sein, die ganze Theorie in sich widerspruchsfrei zu gestalten.
                           Die Sätze S. 11 Zeile 1 von oben und S. 141 Zeile 9 und 10 von oben, die sich auf
                              									meine Arbeit „Achsdruck und Vorspannung“ beziehen, wird der Verfasser nicht
                              									länger aufrechterhalten, wenn er das in meiner Arbeit gebrachte erste Zahlenbeispiel
                              									über den Doppelriemen von 400 mm Breite nochmals aufmerksam gelesen haben wird.
                           Wir wünschen dem Werk, das auch trotz der schweren Zeit äußerlich gut geraten ist, im
                              									Interesse des Fortschrittes unserer wissenschaftlichen Technik, den Erfolg, den es
                              									verdient.
                           G. Duffing.
                           Beleuchtungseinrichtungen am
                                 										Theater. Von Alfred v. Engel. Leipzig 1916. Hachmeister & Thal.
                           Das vorliegende Buch behandelt in acht Kapiteln die geschichtliche Entwicklung der
                              									Beleuchtungseinrichtungen am Theater, den Aufbau einer Bühne, die Strom- und
                              									Notbeleuchtung, die Lampen und Lampensignale, die Beleuchtungskörper und
                              									Scheinwerfer, die Bühnenregulatoren, die Bühneneffekte und die modernen
                              									Bühnen-Beleuchtungssysteme. Es ist einem größeren Leserkreise bereits dadurch bekannt
                              									geworden, daß sein Inhalt als eine Aufsatzfolge in der Fachzeitschrift
                              										„Helios“ veröffentlicht wurde.
                           Leider gehört das Buch zu den nicht seltenen Schriften, die ihre Entstehung
                              									hauptsächlich einer zusammenfassenden Bearbeitung des von den einzelnen
                              									herstellenden Firmen herausgegebenen Preislisten- und Drucksachenmaterials
                              									verdanken, und leider kann selbst diese Bearbeitung des vorhandenen Materials nicht
                              									in allen Punkten als gelungen bezeichnet werden. Es stört beträchtlich, daß in
                              									mehreren Kapiteln Fragen behandelt werden, die nach der getroffenen Einteilung dort
                              									nichts zu suchen haben, nnd es kommt mehrfach vor, daß der Verfasser Einrichtungen
                              									beschreibt, die überhaupt nicht unter das Thema des Buches fallen. Auch von
                              									Irrtümern und selbst von Fehlern ist die Darstellung nicht frei.
                           Dem Fachmann wird die Schrift keine neuen Anregungen geben; für den Laien besteht die
                              									Gefahr, daß ihn die vorhandenen Widersprüche und Unrichtigkeiten verwirren und
                              									unsicher machen.
                           A. Meyer.
                           Ratschläge für den Ankauf von
                                 										Motorwagen und -Rädern. Von Wolfgang Vogel.
                              									Zweite, bedeutend erweiterte Auflage. Berlin-Charlottenburg 1913. Phönix-Verlag, G.
                              									m. b. H. Preis geh. 3,75 M, geb. 4,50 M.
                           Das Werk soll dem Wagenkäufer als Ratgeber dienen und erfüllt diesen Zweck, im
                              									allgemeinen, wenn auch zu berücksichtigen ist, daß es schon im Jahre 1913 erschien,
                              									und deshalb naturgemäß nicht die neuesten Fortschritte im Automobilbau behandelt. In
                              									verschiedenen Abschnitten werden Zwei- und Dreiräder, vierrädrige Wagen für Personen
                              									und Lieferungsbetrieb. Last- und Spezialwagen sowie Droschken besprochen nebst den
                              									zugehörigen Betriebskosten. Dann schließt sich ein Abschnitt an, in dem
                              									Konstruktionseinzelheiten und Ausrüstung des vierrädrigen Motorwagens erörtert
                              									werden. Wenn der Verfasser annimmt, daß vierrädrige Wagen mit Ein- oder
                              									Zweizylindermotoren heutzutage fast unverkäuflich sind, so ist er damit im Irrtum,
                              									denn im Jahre 1913 bestanden im Auslande schon etwa 40 Fabriken von vierrädrigen
                              									Cyclecars, welche nur Ein- oder Zweizylindermotoren verwandten. Ebenso ist der
                              									Verfasser falsch unterrichtet, wenn er annimmt, daß bei Thermosyphonkühlung eine
                              									Vergaserheizung durch das Kühlwasser nur sehr schlecht zu bewirken ist, im Gegenteil
                              									ist die Heizung in diesem Falle auch leicht auszuführen. Der Ausdruck
                              										„Pneumatikfüllvorrichtungen“ für Luftpumpen und Luftflaschen ist
                              									unglücklich gewählt und erinnert an elastische Füllmassen, welche statt Luft im
                              									Reifen verwandt werden.
                           Der letzte Abschnitt behandelt die Vor- und Nachteile von Motorrädern, dann folgt ein
                              									Anhang, welcher Ratschläge allgemeiner und juristischer Natur enthält.
                           Abgesehen von den oben erwähnten kleinen Mängeln, die bei einer Neuauflage leicht zu
                              									berichtigen wären, ist das Buch zu empfehlen und wird dem Käufer eine brauchbare
                              									Hilfe sein
                           Regierungsbaumeister Dierfeld.
                           Das Skizzieren von Maschinenteilen in
                                 										Perspektive. Von Carl Volk. 38 Seiten 8° mit 72
                              									Abb. Vierte Auflage. Berlin 1918. J. Springer. Preis 2,– M.
                           Das kleine Buch gibt zunächst eine kurze grundlegende Anleitung zur Anfertigung
                              									perspektivischer Skizzen und zeigt dann an einer Fülle von Beispielen mit
                              									trefflichen, klaren, lehrreichen Abbildungen, welche großen Vorteile diese bisher
                              									immer noch zu wenig angewendete Art von Skizzen bietet, wenn es sich etwa darum
                              									handelt, ungeübten Hilfskräften rasch das Lesen von Zeichnungen beizubringen, oder
                              									wenn der Beschauer aus Mangel an Vorstellungsvermögen nicht in der Lage ist, den
                              									Zusammenhang der einzelnen Teile der Zeichnung aus den rechtwinkligen Projektionen
                              									herauszulesen, oder auch wenn man es ihm ermöglichen will, das Wesentliche rasch und
                              									mit einem Blick zu erfassen. – Das fesselnd geschriebene, lehrreiche kleine Buch
                              									kann nur angelegentlich empfohlen werden.
                           R. Vater.
                           Erzwungene Schwingungen bei
                                 										veränderlicher Eigenfrequenz und ihre technische Bedeutung. Von Georg Duffing. Sammlung Vieweg, Heft 41/42. Braunschweig
                              									1918. Vieweg & Sohn.
                           Es handelt sich, kurz gesagt, um die Diskussion der Lösungen der folgenden
                              									Differentialgleichungen:
                           \frac{d^2\,x}{d\,t^2}+\alpha\,x-\beta\,x^2-\gamma\,x^3=0, . . . . . (1)
                           \frac{d^2\,x}{d\,t^2}+\alpha\,x-\beta\,x^2-\gamma\,x^3=k\,\sin\,\omega\,t . . . . . (2)
                           die Verallgemeinerungen des gewöhnlichen Problems der
                              									harmonischen freien bzw. erzwungenen Schwingungen darstellen. Verfasser nennt das
                              									hier gestellte Problem das der „pseudoharmonischen“ Schwingungen; dasselbe
                              									spielt in der Technik eine gewisse Rolle. Nebenbei bemerkt auch in der Physik; die
                              									zweite Gleichung liegt der Theorie der Kombinationstöne zugrunde, und ist aus
                              									diesem Grunde in der physikalischen Literatur vielfach behandelt, und zwar nach der
                              									Methode der sukzessiven Approximationen, zuerst von Helmholtz. Diese Literatur ist dem Verfasser nur unvollkommen bekannt; die
                              									Helmholtz'sche Arbeit kennt er gar nicht, und bezeichnet die von Rayleigh gegebene Darstellung derselben kurzerhand als
                              										„unrichtig“, ebenso wie die von mir in meiner „theoretischen
                                 										Physik“ gegebene Ableitung. Ich möchte hier nicht näher darauf eingehen,
                              									sondern nur hervorheben, daß die angebliche Begründung des Verfassers keine ist.
                              									Vielleicht würde der Verfasser ein wenig vorsichtiger in seinem Urteil gewesen sein,
                              									wenn er geahnt hätte, daß die von ihm beanstandeten Resultate auf Helmholtz
                              									zurückgehen.
                           Abgesehen davon bringt nun das vorliegende Büchlein recht interessante eigene
                              									Ergebnisse. Die Resultate sind natürich nicht gänzlich unerwartet, aber in ihrer
                              									Gesamtheit doch noch nicht zusammengestellt und jedenfalls nicht Allgemeingut der
                              									Physiker und Techniker. Insofern ist das Werkchen zu begrüßen. Nicht ganz klar ist
                              									es mir, wer das Buch lesen soll; daß Techniker in größerer Zahl sich daran machen
                              									werden, bezweifle ich, schon weil die Darstellung nicht sehr pädagogisch ausgefallen
                              									ist, auch das Interesse der Physiker ist nicht gerade übermäßig an dem behandelten
                              									Gegenstande. Am ehesten wird das Büchlein Interesse finden bei Studierenden, die
                              									eine Vorlesung über Mechanik gehört haben und an einem speziellen Problem sich
                              									vertiefen wollen; auch scheint es mir zur Behandlung in Seminaren über Mechanik
                              									recht geeignet zu sein.
                           Clemens Schaefer.
                           Technisches Auskunftsbuch. Von
                              										Joly. Zweite Kriegsausgabe. Eine alphabetische
                              									Zusammenstellung des Wissenswerten aus Theorie und Praxis auf dem Gebiete des
                              									Ingenieur- und Bauwesens unter besonderer Berücksichtigung der neuesten
                              									Errungenschaften. 24. Auflage. Leipzig 1918. K. F. Koehler.
                           Im Hinblick auf die durch den Krieg hervorgerufenen Veränderungen hat der Verfasser
                              									das Werk vollständig umgearbeitet und an zahlreichen Stellen ergänzt. Ich erlaube
                              									mir den Herrn Verfasser noch auf folgende Stichworte aufmerksam zu machen, die
                              									vielleicht bei der nächsten Auflage berücksichtigt werden könnten: Hängekompaß,
                              									Karlikmesser, Koepescheibe, Lenkscheibe, Schlingertank, Schüttelrutsche, Seilreibung
                              									Zu Seite 96 ist zu bemerken, daß die Berliner Bergakademie seit dem 1. Oktober 1916
                              									mit der Technischen Hochschule Berlin vereinigt ist; zu Seite 1163
                              										„Theodolite“, daß neben den genannten Werkstätten noch Hildebrandt in
                              									Freiberg i. S. und Breithaupt in Cassel genannt werden müssen; und zu Seite XXXI des
                              									zweiten Teils, daß in der 11 Zeile von oben und in der 18, Zeile von oben Text
                              									ausgefallen ist.
                           Eine besondere Empfehlung des vor 25 Jahren zum ersten Mal erschienenen
                              									Auskunftsbuches erübrigt sich.
                           E. Jahnke.
                           Die Selbstkostenberechnung im
                                 										Fabrikbetriebe. Praktische Beispiele zur richtigen Erfassung der
                              									Generalunkosten bei der Selbstkostenberechnung in der Metallindustrie. Von O. Laschinski. 68 Seiten 8°. Berlin 1917. Julius Springer.
                              									Preis geh. 3,– M.
                           Der Untertitel betont den Sonderzweig des großen Gebiets der Selbstkostenberechnung,
                              									auf den das Buch sich beschränkt. Der Begriff der Generalunkosten wird zunächst
                              									erläutert und in seiner großen Bedeutung für die richtige Selbstkostenfeststellung
                              									gekennzeichnet. Zur richtigen Erfassung der Generalunkosten wählt der Verfasser
                              									einen Mittelweg zwischen der offenbar unrichtigen, rohen Zuschlagsbestimmung zu den
                              									Gesamtlöhnen oder zum Gesamterzeugungsgewicht und der zwar genaueren aber
                              									verwickelten und unübersichtlichen Feststellung der „Platzkosten“ für jede
                              									einzelne Maschine bzw. jeden Arbeiter. Er bildet Unkostenzuschläge für jede
                              									Werkstattgruppe (bei den Betriebskosten) bzw. Verwaltungsgruppe (bei den
                              									Handlungsunkosten) und sieht nur für vereinzelte besonders kostbare Maschinen
                              									Sonderzuschläge (also doch „Platzkosten“) vor. Das hierdurch recht
                              									übersichtliche und einfache Verfahren wird an klar dargestellten und in
                              									dankenswerter Weise zahlenmäßig durchgeführten, praktischen Beispielen anschaulich
                              									erläutert unter stetem, ebenfalls zahlenmäßigen Hinweis auf die durch ungeeignete
                              									Verfahren entstehenden Fehler.
                           Verschiedene offenbar aus der Praxis stammende Winke für Einzelheiten in der
                              									Organisation der Unkostenverrechnung erhöhen den Wert des Werkchens. Dipl.-Ing.
                           W. Speiser.
                           Die Treibmittel der
                              									Kraftfahrzeuge. Von Ed. Donath und A. Gröger, Professoren an der k. k. Deutschen
                              									Franz-Joseph-Technischen Hochschule in Brunn. Mit 7 Textfiguren. Berlin. Julius
                              									Springer. Preis 6,80 M.
                           Das vorliegende Buch, bestehend aus elf Teilen, soll den naturwissenschaftlich
                              									gebildeten Kraftwagenbesitzer über die Gewinnung und Eigenschaften der hier in
                              									Betracht kommenden Treibmittel und über die chemisch-physikalischen Vorgänge bei der Verbrennung im
                              									Motor aufklären. Es werden eingehend beschrieben die Entstehung und Verwendung der
                              									Treibmittel aus Erdöl, aus Braunkohlen- und Schieferteer und aus Steinkohlenteer,
                              									ebenso des Spiritus und der Mischungen verschiedener Treibmittel.
                           Von besonderer Wichtigkeit ist der neunte Abschnitt: Abhängigkeit der Konstruktion
                              									der Vergaser von der Beschaffenheit der Treibmittel. Dieses Kapitel wird der
                              									Kraftwagenbesitzer vor allem genau studieren, um sich zu unterrichten, in welcher
                              									Weise sich die vielen Störungen vermeiden lassen, welche durch ungeeignete
                              									Treibmittel und ungeeignete Vergaserbauarten entstehen. Die Ausführungen in diesem
                              									Kapitel reichen nicht dazu aus. Es ist nicht besonders hervorgehoben, daß es bereits
                              									selbsttätige Vergaser gibt, die ohne bewegliche Teile bei jeder Umlaufzahl des
                              									Motors das richtige Gasluftgemisch liefern. Die zurzeit verbreitetsten
                              									Vergaserbauarten, der Zenithvergaser und der Pallasvergaser, beruhen auf diesem
                              									Prinzip. Ihre Wirkungsweise ist in diesem Kapitel nur kurz gestreift. Zum
                              									leichteren Verständnis über die Vorgänge im Vergaser wäre zweckmäßig gewesen, die
                              									Verdunstungskurven von Benzin, Benzol und Spiritus nach Professor Dietrich anzufügen.
                           In eingehender Weise dagegen haben die Verfasser die Prüfung und Analyse der
                              									Treibmittel beschrieben und haben hier ausführlich und zum Teil wörtlich auf die
                              									Arbeiten von Professor Dietrich Bezug genommen.
                           Das gut ausgestattete Buch regt den Leser zu eigenem Denken an. Es ermöglicht auch
                              									dem Nichttechniker ein gewisses selbständiges Urteil, das bei der Wahl des richtigen
                              									Treibmittels sehr wertvoll ist. Die genaue Kenntnis der Treibmittel und ihrer
                              									Wirkungsweise im Motor ist der Weg zur Brennstoffersparnis. Größte Sparsamkeit bei
                              									der Verwendung unserer Motortreibmittel ist aber für die Gegenwart und für die
                              									Zukunft eine Notwendigkeit. Auch aus diesem Grunde ist dem Buche eine große
                              									Verbreitung zu wünschen.
                           Wimplinger.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 333