| Titel: | Bücherschau. | 
| Fundstelle: | Band 337, Jahrgang 1922, S. 70 | 
| Download: | XML | 
                     
                        Bücherschau.
                        Bücherschau.
                        
                     
                        
                           Die Transformatoren von Milan Vidmar. Julius Springer, Berlin, 1921. 702 Seiten
                              									mit 297 Abbildungen.
                           
                           Der Verfasser, der sich im letzten Jahrzehnte durch eine Reihe sehr anregend
                              									geschriebener Arbeiten in Fachkreisen vorteilhaft bekannt gemacht hat, gibt in dem
                              									vorliegenden umfangreichen Werke über die Transformatoren die Summe seiner
                              									langjährigen Studien und Erfahrungen auf dem Gebiete des Transformatorenbaues. Auch
                              									diesem Buche hat er eine erfrischend wirkende, persönliche Note aufgedrückt, die das
                              									Lesen zu einem Genüsse macht, selbst wenn hier und da die Ansichten des Verfassers
                              									und des Lesers nicht übereinstimmen sollten.
                           In dem Buche werden alle Fragen des Transformatorenbaues gründlich behandelt und
                              									durch Mitteilung von praktischen Ausführungen belebt. Besondere Aufmerksamkeit hat
                              									der Verfasser, wie schon bei früheren Arbeiten, den Wärme-Erscheinungen im
                              									Transformator gewidmet und hat damit wohl die vollständigste Uebersicht über alle
                              									Einzelheiten der Erwärmungsfragen gegeben. Durchgehend rückt er auch die
                              									wirtschaftlichen Gesichtspunkte bei den möglichen Formen in den Vordergrund und
                              									verwebt sie in übersichtlicher und ansprechender Weise mit den physikalischen
                              									Gesichtspunkten. In dem Vorworte geht der Verfasser allerdings wohl zu weit, wenn er
                              									behauptet, daß der Techniker bisher eigentlich nur die technisch-physikalische Seite
                              									seiner Werke gesehen habe. In Wirklichkeit denkt der Techniker, wenn er überhaupt
                              									einer ist, ganz naturgemäß und schon unbewußt physikalisch-wirtschaftlich, wenn auch
                              									dem Verfasser zugestanden werden kann, daß eine mehr planmäßige Berücksichtigung der
                              									wirtschaftlichen Seite wohl erwünscht ist. „Der Ingenieurstand hat noch immer die
                                 										Herrschaft des Geldmannes zu ertragen.“ Das ist richtig, aber das liegt
                              									nicht an dem Mangel wirtschaftlichen Denkens bei dem Ingenieur, sondern an dem
                              									mangelnden Verständnis der technischen Kunst in der Allgemeinheit, wenigstens in
                              									Deutschland.
                           Sehr erfreulich ist auch der Sinn des Verfassers für die Entwickelungskunde,
                              									deren äußerer Wert darin liegt, „die Richtung der Vergangenheit ein wenig in die
                                 										Zukunft zu verlängern.“ Das ist hübsch gesagt, und hoffentlich wird sein
                              									Buch dazu beitragen, das noch ganz unzureichende Verständnis in Fachkreisen für die
                              									entwickelungsgeschichtliche Betrachtung der technischen Erscheinungen zu
                              									beleben.
                           Rotth.
                           Das Maschinenzeichnen des
                                 										Konstrukteurs. Von C. Volk, Direktor der Beuth-Schule, Berlin. Mit 214
                              									Abbildungen, Berlin, Julius-Springer 1921. 15 Mk.
                           
                           Von berufener Feder ist hier ein Werk geschrieben, das bei allen Beteiligten dankbare
                              									Aufnahme finden wird. Steht doch dem Verfasser neben seiner Berufserfahrung das aus
                              									seiner Zugehörigkeit zum Arbeitsausschuß für Zeichnungen des Normenausschusses der
                              									deutschen Industrie (N. D. I.) sich ergebende Wissen zur Seite. Dieser Ausschuß hat
                              									es sich zur Aufgabe gemacht, die Anfertigung technischer Zeichnungen zu
                              									vereinheitlichen. Die Verwertung der nach sorgfältigsten Erwägungen festgesetzten
                              									Richtlinien und die Erreichung des Zweckes des N. D. I. ist aber nur möglich, wenn
                              									sämtliche daran beteiligten Einzelpersonen auf ihre Durchführung achten, was bisher
                              									noch längst nicht in vollem Maße geschieht. Schon aus dem Grunde ist diesem Buche
                              									schnellste und weiteste Verbreitung zu wünschen; bietet es doch neben den
                              									allgemeinen Richtlinien zur Anfertigung von Maschinenzeichnungen, wie sie auch in
                              									anderen Schriften enthalten sind, zugleich eine bequeme Zusammenfassung der bisher
                              									vom N. D. I. festgesetzten Normen bzw. Hinweise auf diese. Da die Arbeiten des N. D.
                              									I. noch lange nicht abgeschlossen sind, werden einige Angaben sich späterhin unter
                              									Umständen Aenderungen gefallen lassen müssen, doch ist das von geringem Einfluß auf
                              									das Gesamtbild.
                           Das Buch ist nicht für den Zeichner bestimmt, Sondern für den Anfänger im
                              									Konstruieren. Mit Recht betont der Verfasser im Vorwort die Notwendigkeit, im heranwachsenden
                              									Geschlecht einen Stand von Konstrukteuren zu schaffen, dessen Mitglieder das
                              									erforderliche Maß von Wissen und Können, von Kenntnissen und Erfahrungen in einer Person vereinigen. Diesem Zwecke entsprechend geht
                              									der Inhalt über das in ähnlichen Schriften zur rein technischen Behandlung der
                              									Zeichnungen übliche Maß hinaus. Neben den allgemeinen Regeln für die Darstellung
                              									werden die Toleranzmasse, Bearbeitungsangaben, Rücksicht auf Modell und Einformen,
                              									auf Gießen, Schmieden, weitere Bearbeitung und Zusammenbau sowie Beschaffenheit des
                              									Werkstoffes besprochen.
                           Allen Studierenden und in der Praxis stehenden Konstrukteuren kann die Anschaffung
                              									des Buches dringend empfohlen werden.
                           Dipl.-Ing. Ritter.
                           Die Wirkungsweise der Rektifizier- und
                                 										Destillier-Apparate. Von Baurat E. Hausbrand. Vierte Auflage. 270 Seiten
                              									mit 14 Abb., 16 Tafeln und 68 Tabellen. Berlin 1921, Julius Springer. Preis geb. 64
                              									M.
                           
                           Das vorliegende Buch ist schon seit langen Jahren in den einschlägigen Kreisen recht
                              									verbreitet, so daß es keiner Empfehlung mehr bedarf. Es sei zur darauf hingewiesen,
                              									daß auch die neue Auflage völlig umgearbeitet und stark erweitert worden ist. Durch
                              									seine langjährige Tätigkeit als Leiter einer bekannten Apparatebauanstalt, die als
                              									Sondererzeugnis Rektifizier- und Destillierapparate für Alkohol, Ammoniak, flüssige
                              									Luft usw. baut, hat Verfasser ausgedehnte Erfahrungen auf diesem Gebiete zu sammeln
                              									vermocht, so daß seine Anleitungen zur Berechnung und Verfolgung der oft recht
                              									verwickelten Vorgänge in den Destillierapparaten für den Konstrukteur von hohem
                              									Werte sind. In gleicher Weise gilt dies für das in den 68 Tabellen und den 16
                              									Diagrammen niedergelegte umfangreiche Zahlenmaterial. In der neuen Auflage sind
                              									Berechnungen der Trennungapparate für Aethyl- und Methylalkohol, für Stickstoff und
                              									Argon sowie für Salpetersäure und Wasser neu hinzugefügt, durch die das Buch eine
                              									erfreuliche Bereicherung und Vervollständigung erfahren hat.
                           A. Sander.
                           Die elektrische Kraftübertragung.
                              									Von Dipl.-Ing. Herbert Kyser, Oberingenieur. 2. Band. Die Niederspannungs- und
                              									Hochspannungs-Leitungsanlagen, ihre Projektierung, Berechnung, elektrische und
                              									mechanische Ausführung und Untersuchung. Zweite, umgearbeitete und erweiterte
                              									Auflage. Mit 319 Textabbildungen und 44 Tabellen. Berlin 1921. Julius Springer. Geb.
                              									M. 90.–.
                           
                           Das in zweiter Auflage vorliegende Buch befaßt sich wie die erste Auflage mit der
                              									Berechnung und dem Bau von elektrischen Leitungsanlagen. Was aber die Neuauflage von
                              									der früheren unterscheidet, das ist die wesentliche Erweiterung und Vertiefung des
                              									behandelten Stoffes unter Fortlassung veralteter Ausführungsformen und unter
                              									Hinzufügung von Neuerungen des elektrischen und mechanischen Teiles der
                              									Leitungsanlagen. Neu hinzugekommen sind u.a. die Berechnung der Erdschlußströme
                              									sowie der Kapazitätsverschiebungen und der Spannungsbestimmungen bei großen
                              									Ueberlandkraftwerken. Das Werk gliedert sich in zwei Hauptabschnitte: der
                              									elektrische Bau der Leitungsanlagen und der mechanische Bau der Fernleitungen. Mit
                              									beachtenswertem Geschick hat es der Verfasser verstanden, alle die Gesichtspunkte
                              									hervorzuheben, die beim Entwerfen von elektrischen Kraftübertragungen jeglicher Art
                              									von Wichtigkeit sind. Neben der überaus klaren und sachlichen Darstellung des
                              									umfangreichen Stoffes zeichnet sich das Werk auch durch eine Fülle von lehrreichen
                              									Skizzen und Abbildungen von bewunderungswürdiger Schärfe und durch zahlreiche, der
                              									Praxis entnommenen Beispiele ausgeführter Anlagen aus. Das insbesondere für den
                              									entwerfenden Ingenieur wertvolle Buch kann allen Interessenten wärmstens empfohlen
                              									werden.
                           Fritz Schmidt.
                           Das Automobil, sein Bau und sein
                                 										Betrieb. Ein Nachschlagebuch für die Praxis. Von Dipl.-Ing. Freiherr Löw
                              									von und zu Steinfurth, Dozent für Kraftwagenbau an der Technischen Hochschule zu
                              									Darmstadt. Vierte, umgearbeitete Auflage. Mit 378 Abbildungen im Text. Berlin und
                              									Wiesbaden, C. W. Kreidel. Geb. M. 51.–.
                           
                           Das vorliegende Buch des rühmlichst bekannten Verfassers ist mehr als ein
                              									Nachschlagebuch im üblichen Sinne des Wortes. Nicht nur, daß es über irgend eine
                              									automobiltechnische Frage eine zuverlässige Auskunft gibt, es werden gleichzeitig
                              									auch de verschiedenen Bauarten einer fachmännischen Beurteilung unterzogen.
                           Nach einer einleitenden Erklärung über den Begriff „Automobil“ wird alles
                              									Wissenswerte über den Motor, die Hilfsorgane des Motors, die Kraftübertragungsorgane
                              									und das Wagengestell in einer ungemein klaren Darstellungsweise behandelt und durch
                              									eine Fülle vortrefflicher lehrreicher Abbildungen erläutert.
                           Gegenüber der früheren Auflage ist in der Neuauflage dem Fortschritt auf dem Gebiete
                              									des Kraftwagenwesens Rechnung getragen worden, indem Veraltetes ausgeschieden wurde
                              									und Neukonstruktionen weitgehendste Berücksichtigung gefunden haben. So sind u.a.
                              									hinzugekommen Abschnitte über die Saugdruckförderung des Brennstoffes, über die
                              									schwimmerlosen Vergaser, die Keil- und Spitzkühler, die Semmlerkühlung, die
                              									Dynamobeleuchtung sowie über Blechscheibenräder als einfache Vorderräder und
                              									doppelte Hinterräder.
                           Die Anschaffung des wertvollen Buches als Leitfaden kann allen Automobilisten
                              									angelegentlichst empfohlen werden.
                           Fritz Schmidt.
                           Maschinenelemente. Von Hugo Krause, Ingenieur. Leitfaden zur Berechnung und
                              									Konstruktion für technische Mittelschulen, Gewerbe- und Werkmeisterschulen sowie zum
                              									Gebrauche in der Praxis. Vierte, vermehrte Auflage. Mit 392 Textfiguren. Julius
                              									Springer, Berlin 1922. Geb. 56 Mark.
                           
                           Das vorliegende Werk hat, nachdem es in der dritten, 1919 erschienenen Auflage einige
                              									wertvolle Ergänzungen erhalten hatte, sich bald einen großen Leserkreis erworben,
                              									sodaß diese 4. Auflage bereits 2 Jahre später notwendig wurde. Gegenüber der
                              									vorhergehenden sind nur geringe Aenderungen vorgenommen. Neu hinzugekommen ist ein
                              									kurzer Abschnitt über die Herstellung von Zeichnungen, der auf 6 Druckseiten unter
                              									Berücksichtigung der Arbeiten des Normenausschusses der deutschen Industrie das
                              									Wichtigste enthält. Der Anfänger wird allerdings eine besondere Schrift hierüber
                              									nicht entbehren können, wie z. B, das im gleichen Verlage jetzt erschienene Buch von
                              									Volk, Das Maschinenzeichnen des Konstrukteurs.
                           Einige Einzelheiten, die bei Durchsicht des Buches besonders auffielen, seien
                              									erwähnt. Der Verfasser gibt zur Zahnräderberechnung eine wenig übliche Endformel;
                              									die in der Hütte und anderen Taschenbüchern enthaltene Formel t=\sqrt[a]{\frac{2\,.\,\pi\,.\,M_{\alpha}}{c\,.\,\psi\,.\,z}} würde wohl
                              									zweckmäßig mit anzuführen sein. Es ist auch sehr fraglich, ob die bei der Formel von
                              									Krause erforderliche Annahme des Raddurchmessers für den Anfänger mit geringem
                              									Ueberblick ebenso leicht ist wie die Annahme der Zähnezahl. Für die Formel von Bach
                              									könnte im Anschluß an die Ableitung auf Seite 177 leicht die Beziehung k = 0,06 kb angegeben werden, ähnlich für die Formel von
                              									Stolzenberg. Es ist nicht gut, wenn der Anfänger sich gar zu sehr an gegebene
                              									Koeffizienten hält, ohne deren Bedeutung zu kennen. Die Angaben im Text über die
                              									Berechnung der Drahtseile für Hebezeuge unter Benutzung der im Anhang aufgeführten
                              									Tabellen von Seilwerken sind nicht klar. Bei Benutzung solcher Tabellen geht man am
                              									besten von der in diesen angegebenen Gesamt-Bruchfestigkeit = Nutzlast ×
                              									Sicherheitsgrad aus unter Beachtung der für die verschiedenen Zwecke erforderlichen
                              									Sicherheit. Der Tabelle auf S. 307 fehlt übrigens der Kopf, sodaß sie in der
                              									angegebenen Form leider nicht zu benutzen ist. Bei den Lasthaken wäre, wenn schon
                              									eine Berechnungsformel und einige einfache Verhältnismaße angegeben werden, Material
                              									und zulässige Beanspruchung hinzuzufügen. Es fehlen allerdings auch Form und Maße
                              									für den gefährlichen Querschnitt, sodaß der Anfänger hiernach einen Haken nicht
                              									konstruieren kann.
                           Als Leitfaden für den Unterricht an technischen Mittelschulen und verwandten
                              									Anstalten kann das Buch gut empfohlen werden, da die notwendigen Ergänzungen und
                              									Erläuterungen, welche bei seinem zum Zwecke des niedrigen Preises geringen Umfange
                              									nötig sind, durch den Lehrer gegeben werden können. Ob es für das Selbstudium
                              									ausreichend ist, wie im Vorwort zur 2. Auflage gesagt war, erscheint jedoch
                              									zweifelhaft.
                           Dipl.-Ing. Ritter.
                           Die Wasserkräfte in der Natur.
                              									Von Baurat Leo Galland. Berlin 1921. M. Krayn. Preis geb.
                              									30 Mk.
                           
                           Die Notlage unserer Kohlenwirtschaft bedarf keiner besonderen Erwähnung; die sich
                              									daraus ergebenden Bestrebungen nach höchstmöglicher Ausnutzung der Wasserkräfte sind
                              									eine selbstverständliche Folge. Unter diesen Umständen ist es eine dankbare Aufgabe,
                              									ein allgemeinverständliches Werk über die Wasserkräfte in der Natur herauszugeben,
                              									zumal wenn es in so guter Ausstattung geschieht, wie bei dem Werkchen von Galland.
                              									Wie der Verfasser sagt, soll es bei Jedermann das Verständnis für die Ausnutzung der
                              									Wasserkräfte vermitteln. Dementsprechend ist der Stoff ohne theoretische Ableitungen
                              									in mehr beschreibender Weise behandelt. Besonders unterstützt wird dieses Vorhaben
                              									durch sehr gute und klare Abbildungen.
                           Auf einige m. E. für eine etwaige spätere Auflage wünschenswerte Aenderungen
                              									einzugehen, sei mir aber nicht versagt. In der geschichtlichen Betrachtung (S. 9)
                              									fehlt die später ausführlich behandelte Freistrahl- od. Peltonturbine. Auf S. 19
                              									wäre die überschlägliche Berechnung der Leistung wohl klarer in der Formel N = 10 .
                              									Q . H anzugeben. Zur Erläuterung der auf S. 77 erwähnten Kaplanturbine wäre die
                              									Beigabe von Abbildungen zweckmäßig, ebenso bei der auf S. 80 besprochenen
                              									selbstätigen Regulierung (hier schematisch). Bei den zwei gleichen Abbildungen 53
                              									und 58 wäre die Wirkungsweise durch Angabe der Uebertragungskegelräder für den Laien
                              									gewiß verständlicher. Die Abb. 69 ist in der Anordnung der Zwischendecke
                              									perspektivisch unwirklich. Auf S. 78 ist gesagt, daß eine Turbine bei völliger
                              									Entlastung durchgehen könne. Das trifft nicht zu, die höchste Drehzahl ist vielmehr
                              									nur etwa die 1,8fache der normalen Drehzahl und hierin liegt gerade ein Vorteil der
                              									Wasserturbine gegenüber anderen Kraftmaschinen. Die Folgerung hinsichtlich
                              									Zerstörung durch Explosion ist daher auch nicht richtig. Die Abbildungen über
                              									Talsperren, ausgeführte Anlagen usw., würden das Interesse des Lesers zweifellos
                              									mehr erwecken, wenn jeweils Ort und Lage dazu gesetzt wäre. Die häufig angewandten
                              									fremdwortlichen Bezeichnungen mit deutscher Erklärung in Klammern dahinter sind wohl
                              									besser umgekehrt, in vielen Fällen rein deutsch zu schreiben, um so einen Uebergang
                              									zu rein deutschen Bezeichnungen, wie sie übrigens schon meistens üblich sind, zu
                              									schaffen. Warum z.B. „partiell (teilweise)“, „horizontal (wagerecht)“,
                              										„Korrosionen (Zerstörung des Materials)“?
                           Trotz dieser kleinen Mängel kann das Buch aber insbesondere allen denen zum Studium
                              									bestens empfohlen werden, welche wirklichen Wert auf Allgemeinbildung auch in
                              									technischen Fragen legen. Auch für die heranwachsende Jugend ist es für diesen
                              									Zweck gut geeignet.
                           Dipl.-Ing. Ritter.
                           Der Torf. Von Dr. Heinrich Puchner, Professor an der Landwirtschaftlichen
                              									Hochschule Weihenstephan. (Enkes Bibliothek für Chemie und Technik, Bd. 1). 355
                              									Seiten mit 85 Abb. im Text. Stuttgart 1921, Ferd. Enke. Geh. 40 Mk.
                           
                           Auf dem Gebiete der Torfverwertung ist in den letzten Jahren eifrig und erfolgreich
                              									gearbeitet worden, so daß das vorliegende Buch für weitere Kreise von Interesse ist.
                              									Verfasser hat sich die Grenzen seiner Aufgabe recht weit gesteckt, er behandelt in
                              									klarer und lebendiger Darstellung sowohl die naturwissenschaftlichen Grundlagen der
                              									Torfkunde, als auch die landwirtschaftliche und technische
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 337
                              
                           
                           Ausnutzung der Moore, für die bekanntlich eine ungemein große Zahl von Verfahren
                              									versucht und vorgeschlagen worden ist.
                           Im ersten Teile des Buches werden die torfbildenden Pflanzen, ihre Botanik, chemische
                              									Zusammensetzung und physikalische Beschaffenheit, die Bildung des Torfes, seine
                              									Zusammensetzung, Eigenschaften und Biologie und schließlich die Methoden der
                              									chemischen und physikalischen Torfuntersuchung ausführlich besprochen. Ebenso
                              									eingehend beschreibt Verfasser im zweiten Teile die Entwässerung und Drainage der
                              									Moore, die verschiedenen Kulturmethoden, sowie die Gewinnung und Verwertung von
                              									Torfstreu und Torfmull. Besondere Beachtung verdienen ferner die sachkundigen
                              									Ausführungen über die Gewinnung von Brenntorf, seine Verfeuerung im Haushalt,
                              									in der Mndustrie sowie im Eisenbahnbetrieb, über die Veredelung des Torfes durch
                              									Pulvern, Darren, Brikettieren und Verkohlen, die Gewinnung von Kraftgas und
                              									Leuchtgas und die hierbei entstehenden Nebenerzeugnisse. Eine Reihe weiterer
                              									Abschnitte behandelt die Verwendung des Torfs zur Fasergewinnung, zur Herstellung
                              									von Papier, Pappe, Dünge- und Futtermitteln sowie von Baustoffen, zur Fabrikation
                              									von Spiritus sowie von medizinischen und kosmetischen Stoffen. Wie man aus dieser
                              									kurzen Inhaltangabe des Buches bereits ersieht, ist hier das wichtige Gebiet der
                              									Moornutzung und Torfverwertung mit großer Gründlichkeit behandelt, so daß das Buch
                              									angelegentlich empfohlen werden kann.
                           A. Sander.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 337
                              
                           
                           
                        
                           
                           Bei der Schriftleitung eingegangene Bücher.
                           Dr. Fritz Heiland, Sammlung von Aufgaben aus der ebenen
                              									und sphärischen Geometrie. Mit 26 Figuren. Sammlung Göschen. Vereinigung
                              									wissenschaftlicher Verleger Walter de Gruyter & Co. Berlin und Leipzig. Preis M.
                              									9.–.
                           Dr.-Ing. Georg Herberg, Handbuch der Feuerungstechnik
                              									und des Dampfkesselbetriebes mit mit einem Anhange über allgemeine Wärmetechnik.
                              									Dritte verbesserte Auflage. Mit 26 Textabbildungen, 91 Zahlentafeln, sowie 48
                              									Rechnungsbeispielen. Verlag von Julius Springer, Berlin 1922. Preis M. 90.–.
                           Dr. Karl Strecker, Jahrbuch der Elektrotechnik.
                              									Uebersicht über die wichtigsten Erscheinungen auf dem Gesamtgebiete der
                              									Elektrotechnik. Neunter Jahrgang: Das Jahr 1920. Verlag von R. Oldenbourg, München
                              									und Berlin 1922. Preis M. 90.–.
                           I. M. Witte, Wissenschaftliche Betriebsführung. Eine
                              									geschichtliche und kritische Würdigung des Taylor-Systems. Berechtigte Uebertragung
                              									nach Horace Bookwalter Drury. Mit einer Abbildung im Text Verlag von R. Oldenbourg,
                              									München und Berlin 1922. Preis geh. M. 26.–, geb. M. 36.–.
                           Vidmar, Die Kreiselpumpe, Sammlung Vieweg, Heft 60.
                              									Verlag von Friedrich Vieweg & Sohn in Braunschweig, 1922.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 337