| Titel: | Bücherschau. | 
| Autor: | Wimplinger | 
| Fundstelle: | Band 337, Jahrgang 1922, S. 81 | 
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                        Bücherschau.
                        Bücherschau.
                        
                     
                        
                           Fehlands Ingenieur-Kalender.
                              									Herausgegeben von Professor P. Gerlach. 44. Jahrgang.
                              									Berlin. 1922. Julius Springer. 25 Mk.
                           
                           Das vorliegende Handbuch hat sich seit geraumer Zeit als ein wertvoller Ratgeber für
                              									Maschinen- und Hütteningenieure bewährt. Es erfuhr in diesem Jahre einige
                              									bemerkenswerte Erweiterungen. In den Abschnitt Mathematik sind beispielsweise die
                              									wichtigsten Formeln und Sätze der Differential- und Integralrechnung aufgenommen
                              									worden. Die Behandlung der Statik, Dynamik und Festigkeit hat eine Umarbeitung
                              									erfahren. Dasselbe gilt in noch höherem Maße von den Ausführungen über
                              									Maschinenteile, Wärmekraftanlagen und Hebezeuge. Der Herausgeber war mit Erfolg
                              									bemüht, den Fortschritten der letzten Zeit in jeder Hinsicht Rechnung zu tragen. Die
                              									Beschaffung des durch zahlreiche Illustrationen ausgezeichneten Kalenders kann daher
                              									Ingenieuren und Technikern durchaus empfohlen werden.
                           Schmolke.
                           Kraft. Kalender für
                                 									Fabrikbetrieb. 31. Jahrgang. Fürstenwalde a. Spree. 1922. Robert A. Ruhland. 10
                              									Mk.
                           
                           Der von Ingenieur Ernst Prüfer redigierte Kraft-Kalender soll ein Handbuch für
                              									Kraftanlagenbesitzer, Fabrikanten, Techniker, Werkmeister, Monteure, Maschinisten
                              									und Heizer sein. Aus diesem Grunde erfahren die Wärmekraftmaschinen eine besonders
                              									eingehende Behandlung. Der etwa 400 Textseiten umfassende Inhalt ist reich
                              									illustriert und sorgfältig daraufhin durchgesehen, ob es sich empfiehlt, ältere
                              									Angaben durch neue zu ersetzen. Die Schrift wird daher unzweifelhaft den Angehörigen
                              									der obengenannten Kreise in vielen Fällen gute Dienste leisten.
                           Schmolke.
                           Die amerikanischen
                                 										Turmbauten, die Gründe ihrer Entstehung, ihre Finanzierung, Konstruktion
                              									und Rentabilität. Von Dr. rer. pol. Karl Fritz Stöhr,
                              									Diplom-Ingenieur. Mit 55 Abbildungen. München und Berlin 1921. R. Oldenbaurg.
                           
                           Der Verfasser bringt ein Werk zur Veröffentlichung, welches auf Grund persönlicher
                              									Eindrücke an Ort und Stelle den richtigen Einblick in die Gründe der Entstehung, der
                              									Finanzierung, Konstruktion und Rentabilität der amerikanischen Turmbauten
                              									ermöglicht. Zuerst bespricht Verfasser „die Turmbauten in älteren Zeiten“,
                              									die ihre Entstehung vornehmlich religiösen Gründen, während die amerikanischen
                              									Turmbauten rein materiellen Gesichtspunkten ihr Dasein verdanken Diese Gedanken
                              									werden vom Verfasser in leicht faßlicher Weise klargelegt. Ferner wird der Bau eines
                              									Wolkenkratzers beschrieben, woraus hervorgeht, daß der Amerikaner eine ganz andere
                              									Art zu bauen hat als wir Deutsche. Es ist immerhin möglich, daß die eine oder andere
                              									Bauweise, wie sie in dem vorliegenden Werk behandelt wird, auch bei uns mit Vorteil
                              									angewendet wird. Dies dürfte um so mehr der Fall sein, als für den Bau von
                              									Hochhäusern auch bei uns bald die Zeit gekommen sein dürfte.
                           Die Anschaffung des sorgfältig ausgestatteten Buches kann daher nur empfohlen
                              									werden.
                           Professor Marx.
                           Wasserkraftausnutzung und
                                 										Wasserkraftmaschinen. Von Dr.-Ing. F. Lawaczek.
                              									Leipzig und Berlin 1921. B. G. Teubner 732. Band der Sammlung „Aus Natur und
                              									Geisteswelt“.
                           
                           Das kleine Buch gibt einen Ueberblick über das Wesen und die Bedeutung von
                              									Wasserkraftanlagen. Nach einer wertvollen Betrachtung über den wirtschaftlichen Wert
                              									und das Vorkommen von Wasserkräften werden zunächst die technischen Grundlagen einer Anlage:
                              
                              									die verschiedenen Arten der Wassermessungen, die Regelung des Abflusses, die
                              									Herstellung der erforderlichen Fallhöhe, sowie die Leitung des Kraftwassers
                              
                              									eingehend behandelt. Hieran schließt sich ein Abschnitt über die Wirkungsweise des
                              									Wassers in den Wasserkraftmaschinen und eine kurze Besprechung der Wasserräder sowie
                              									eine etwas ausführlichere über die verschiedenen Turbinenbauarten und sonstigen
                              									Wasserkräftmaschinen (Wassersäulenmaschine, Hydrokompressor). Auf die von Prof. Dr.
                              									Kaplan aufgestellte neuartige Turbinentheorie und auf die Kaplanturbine, deren
                              									Brauchbarkeit heute erwiesen ist, ist der Verfasser nicht eingegangen. Sie darf aber
                              									in einem neuzeitlichen Buch über Wasserkraftmaschinen nicht mehr fehlen und müßte
                              									daher in einer Neuauflage Berücksichtigung finden.
                           Um sich einen kurzen Ueberblick über Wasserkraftanlagen zu verschaffen, ist das
                              									kleine Buch, besonders auch wegen seiner schönen klaren Abbildungen, vortrefflich
                              									geeignet.
                           Fritz Schmidt.
                           Elektrotechnische
                                 									Skizzierübungen. Von Eugen Baumgartner 2. Aufl.
                              									Karlsruhe 1922. G. Braunsche Hofbuchdruckerei und Verlag. 24 Mk.
                           
                           Die vorliegende Schrift soll den Schüler in das Wesen der Schaltungen einführen. Es
                              									wird daher das Hauptgewicht auf klare Darstellung einfacher Aufgaben gelegt und
                              									nicht auf die Beschreibung besonders verwickelter Anlagen. Unzweifelhaft ist es dem
                              									Verfasser gelungen, das ihm vorschwebende Ziel zu erreichen. Die Ausführung der
                              									Skizzen läßt nichts zu wünschen übrig. Sie können nicht nur von
                              									Elektroinstallateuren, sondern auch von Angehörigen anderer Berufe mit Erfolg
                              									benutzt werden. Allen denen, die eine leicht faßliche Einführung in das behandelte
                              									Gebiet wünschen, ist somit die Benutzung der Schrift durchaus zu empfehlen. Auch zur
                              									Verwendung an Gewerbeschulen dürften sich die Skizzierübungen als geeignet
                              									erweisen.
                           Schmolke.
                           Die Vorkalkulation im Maschinen- und
                                 										Elektromotorenbau nach neuzeitlich-wissenschaftlichen Grundlagen. Von Ing.
                              									Friedrich Kresta. Berlin 1921. Julius Springer. 60
                              									Mk.
                           
                           In einer auch für den Laien leicht verständlichen Form bespricht der Verfasser die
                              									moderne Vorkalkulation. Er will vor allem den Betriesbeamten, welche keine
                              									Möglichkeit hatten, sich durch den Besuch technischer Lehranstalten eine
                              									abgeschlossene Ausbildung zu verschaffenh Gelegenheit geben, Kenntnisse auf dem
                              									genannten Gebiete zu ei werben, über dessen Bedeutung für die Fabrikation kein
                              									Zweifel bestehen kann. Dabei wird die Darstellung an keiner Stelle flach oder
                              									oberflächlich. Es wurden vielmehr die neuesten Erfahrungen hinsichtlich der
                              									zulässigen Vorschübe, Schnittgeschwindigkeiten, Spantiefen sowie der
                              									Wechselbeziehungen zwischen diesen Größen verwertet. Eine Fülle von Tabellen und
                              									zeichnerischen Darstellungen erleichtet das Verständnis ungemein und gibt dem
                              									Betriebsmann gerade das, was er sucht, nämlich Zahlenwerte, die ihn der
                              									Notwendigkeit überheben, unsichere Schätzungen vorzunehmen. Beim Akkordieren dürften
                              									die vorliegenden, sicheren Rechnungsgrundlagen wertvolle Dienste leisten. Manche
                              									Unstimmigkeit zwischen Unternehmer und Arbeiter wird in Fortfall kommen, wenn der
                              									letztere sieht, daß die Festsetzung des Akkordpreises nicht systemlos, sondern nach
                              									festliegenden Grundsätzen erfolgt. Die Austattung der Schrift ist vorzüglich. Deren
                              									Lektüre ist daher in jeder Hinsicht empfehlenswert.
                           Schmolke.
                           Die Saugstrahlturbine. Von
                              									Professor Dr. Hans Baudisch. Leipzig und Wien 1922. Franz
                              									Deuticke. Preis geh. 10 Mk.
                           
                           Unter Saugstrahlturbinen versteht der Verfasser alle diejenigen Wasserturbinen, für
                              									welche die Beziehung c_1\,>\,\sqrt{2\,g\,.\,\eta\,.\,H} gilt, worin \eta=1-\rho-\frac{{c_2}^2}{2\,g\,H} ist unter Bezugnahme auf die
                              									von Prof. Camerer eingeführten Bezeichnungen. Nach Aufstellung der Arbeitsgleichung
                              									wird die Wirkung verschiedener Saugrohrformen behandelt und der Einfluß einer
                              									plötzlichen, dem Laufrade vorgeschalteten Umlenkung um einen Winkel ϕ (ϕ –
                              									Umlenkung) sowie einer hinter dem Laufrade eingefügten plötzlichen Umlenkung um
                              									einen Winkel ψ (ψ – Umlenkung). Die ϕ – Umlenkung gibt eine Energie-Rückgewinnung,
                              									die ψ – Umlenkung dient dazu, das aus dem Laufrade
                              									austretende Wasser möglichst verlustfrei zu beruhigen. Weiterhin werden insbesondere
                              									behandelt: das Saugstrahllaufrad, der Einfluß mehrfacher Umlenkungen- und der
                              									allmählichen Umlenkungen, die Hochdrucksaugstrahlturbine, die Regelung der
                              									Saugstrahlturbine durch die Leitschaufeln sowohl wie durch verstellbare
                              									Laufschaufeln.
                           Bei Durcharbeitung des Werkchens ist man versucht, zu glauben, es handle sich um eine
                              									Theorie der von Prof. Kaplan angegebenen Turbine, wie auch der Verfasser selbst die
                              									Saugstrahlturbine und die Kaplanturbine in einem früheren Aufsatze in Beziehung zu
                              									einander gebracht hat. Kaplan selbst hat das jedoch abgelehnt. Durch die Abhandlung
                              									von Baudisch ist jedenfalls ein Weg gewiesen, der zu einer Erklärung der großen
                              									Steigerung der spezifischen Drehzahl der Saugstrahlturbine zu führen vermag. Im
                              									Anschluß an entsprechende Versuche wird eine nähere Prüfung dieser inneren
                              									Zusammenhänge möglich sein und von der Benutzung reiner Erfahrungswerte bei der
                              									Konstruktion derartiger Turbinen frei machen. Versuche werden auch beweisen, ob die
                              									theoretischen Entwickelungen Baudischs zu Recht bestehen. Auf alle Fälle stellt
                              									seine Schrift einen äusserst wertvollen Beitrag zur Theorie der Wasserturbinen
                              									dar.
                           Dipl.-Ing. Ritter.
                           Ingenieur-Holzbau von A. Jackson. Stuttgart 1921, Verlag von Konrad Wittwer. Preis
                              									gebunden 42 Mk.
                           
                           Das Buch ist das erste, das zielbewußt die Berechnung der Konstruktionselemente, also
                              									im vorliegenden Fall der Holzverbindungen sachgemäß durchzuführen versucht. Ihnen
                              									sind die ersten 106 Seiten gewidmet, dann folgt auf 67 Seiten die Erörterung der
                              									hauptsächlichsten Holzbauweisen für große Spannweiten. Eine große Zahl von
                              									Versuchsergebnissen, die teilweise noch nicht veröffentlicht worden waren, wird als
                              									Grundlage der Berechnungsmethode beigebracht, so daß das Buch das größte Interesse
                              									aller beteiligten Kreise finden wird, selbst wenn man an manchen Stellen anderer
                              									Ansicht als der Verfasser sein sollte.
                           Dem Berichterstatter will scheinen, als ob bei der Festlegung der Berechnungsweise zu
                              									sehr von den groben Formänderungen ausgegangen wird, die die Verbindungen bei den
                              									Beanspruchungen bis zum Bruch erfahren. Bei der ordnungsmäßigen Beanspruchung, die
                              									ja bei der Berechnung stets vorausgesetzt wird, sind die Formänderungen häufig
                              									anderer Art, was auch die angeführten Versuchsreihen erkennen lassen. Ferner ist das
                              									natürliche Schwinden des Holzeß entschieden zu hoch veranschlagt worden. Die Seite
                              									12 gemachte Bemerkung, daß lufttrockenes Holz zum völligen Aufquellen bis auf die
                              									ursprünglichen Ausmaße etwa 2 Monate im Wasser liegen muß, lehrt ohne weiteres, daß
                              									man mit ausreichender Sicherheit rechnet, wenn man als praktisch vorkommendes
                              									Schwindmaß von baureifem Holz etwa die Hälfte der Seite 9 stehenden Zahlenwerte
                              									ansetzt. Berücksichtigt man nun die im vorliegenden Buch erstmalig bekanntgegebenen
                              									niedrigen Elastizitätsziffern für die federnde Dehnung in radialer Richtung der
                              									Jahresringe, so ergibt sich beispielsweise für die vom Berichterstatter im letzten
                              									Jahrgang von D. p. J. mitgeteilte Berechnung auf Grund der Reibung die dort
                              
                              									vorausgesetzte dreifache Sicherheit. Tatsächlich hat der Berichterstatter trotz
                              									häufigen Suchens an Holzbauten für Drahtseilbahnen noch keine lose gewordenen
                              									Schraubenverbindungen gefunden.
                           Selbst wenn weitere Versuche, die zur völligen Klärung mancher Einzelfragen noch
                              									nötig sind, zeigen sollten, daß einzelne Rechnungen nicht genau zutreffen, so
                              									gebührt dem Verfasser entschieden das Verdienst, das Gebiet als erster systematisch
                              									durchgearbeitet zu haben.
                           Stephan.
                           Die Selbstkostenberechnung
                                 										industrieller Betriebe. Von Friedrich Leitner.
                              									7. vermehrte Auflage: Frankfurt a. Main. 1921. J. D. Sauerländers Verlag. Geb. 65
                              									Mk.
                           
                           Es unterliegt keinem Zweifel, daß zur Ueberwindung der gegenwärtigen, mutmaßlich noch
                              									lange bestehenden Wirtschaftskrisis eine Vervollkommnung der Methoden für die
                              									Feststellung der Selbstkosten erheblich beiträgt. In diesem Sinne soll die
                              									vorliegende Schrift wirken, und mm kann sagen, daß es dem Verfasser gelungen ist,
                              									das ihm vorschwebende Ziel zu erreichen. Das Werk dürfte in der Hand sowohl des
                              									Kaufmanns wie des Technikers gute Dienste leisten. Vor allem ist es den Fabrikanten
                              									und den auf dem Gebiete der Verwaltung tätigen Ingenieuren zu empfehlen. Aus dem
                              									Inhalte sei besonders auf das Kapitel über die Bestimmung der Unkosten, bekanntlich
                              									eine der schwierigsten Aufgaben der Kalkulation, hingewiesen. Ferner verdienen die
                              									Abschnitte über Abschreibungen, Gründungsvoranschläge, Rentabilitätsrechnungen und
                              									Normalkalkulationen Beachtung. Auch die Feststellung der Material- und Arbeitskosten
                              									wird eingehend besprochen. Zahlreiche, geschickt ausgewählte Beispiele erläutern die
                              									theoretischen Ausführungen. Die Ausstattung des Werkes läßt nichts zu wünschen
                              									übrig.
                           Schmolke.
                           14. Beiheft zum
                                 
                                 										Gesundheits-Ingenieur. Reihe 1. Arbeiten aus dem Heiz- und Lüftungsfach.
                              									Herausgegeben von Dr. techn. K. Brabbée. München und
                              									Berlin, 1921. R. Oldenbourg. Geh. 20 Mk.
                           
                           Die Schrift enthält zunächst eine Arbeit von Frenckel über die Druckverhältnisse in
                              									Niederdruck-Dampfheizungen. Sie kann auf die Beachtung der Techniker Anspruch
                              									machen, welche im Heizfach tätig sind, denn Dampf von geringer Spannung findet aus
                              									wirtschaftlichen Gründen in neuerer Zeit immer mehr Verwendung. Insbesondere
                              									versucht der Autor, Beiträge für die Berechnung des Rohrnetzes zu geben. An diese
                              									Ausführungen schließt sich eine Abhandlung von Brabbée über Verfahren zur
                              									Untersuchung von Kachelöfen an. In derselben wird als Ergebnis von mehrjährigen
                              									Arbeiten eine Methode zur Prüfung von Oefen mitgeteilt, die einerseits zuverlässig,
                              									andererseits praktisch leicht durchführbar ist. Der Verfasser zeigt bei dieser
                              									Gelegenheit, daß die früher üblichen Untersuchungsverfahren nicht zu einwandfreien
                              									Schlüssen führten. Das Studium der Arbeit ist Fachkreisen durchaus zu empfehlen.
                           Schmolke.
                           
                           Maschinenuntersuchungen und das
                                 										Verhalten der Maschinen im Betriebe. 2. Auflage. Von Prof. Dr.-Ing. A. Gramberg. Berlin, 1921. Julius Springer. Geb. 130
                              									Mk.
                           
                           Das vorliegende Buch soll ein Leitfaden für den Unterricht in Maschinenlaboratorien
                              									sein, der den Lehrenden bei der Anordnung und Durchführung von Versuchen unterstützt
                              									und den Studierenden anleitet, deren Ergebnisse voll auszuwerten. In gleichem Maße
                              									wird das Buch dem im Prüffeld einer Fabrik tätigen Ingenieur gute Dienste leisten.
                              									Indessen dürfte auch derjenige Vorteil von dem Studium der Schrift haben, welcher
                              									sich über die Wirkung einer beabsichtigten Aenderung in der Bauweise einer Maschine
                              									unterrichten will. Er wird nämlich aus den aufgeführten Versuchsreihen wertvolle
                              									Schlüsse ziehen können. Als Einleitung zur Lektüre des Werkes hat derselbe Verfasser
                              									eine Abhandlung über „Technische Messungen“ herausgegeben. Im Anschluß daran
                              									bespricht er in der neu erschienenen Schrift nach einem Kapitel, in welchem unter
                              									anderem auch die juristische Bedeutung von Abnahmeversuchen behandelt wird, die
                              									Prüfungen von Wärmekraftmaschinen, Pumpen, Kompressoren, Ventilatoren und
                              									Kühlanlagen. Ein besonderer Abschnitt ist den Regelungsvorgängen gewidmet. Aus dem
                              									Inhalte sei das über die Ausnutzung von Abdampf Gesagte hervorgehoben. Gerade die
                              									hierauf bezüglichen Ausführungen dürfen gegenwärtig auf besondere Beachtung Anspruch
                              									machen. Recht ausführlich sind ferner die Kapitel, welche sich mit Dampf-, Gas- und
                              									Oelmotoren beschäftigen. Indessen kann auch der Inhalt der übrigen Abschnitte als
                              									wissenschaftlich durchaus einwandfrei und für die Praxis wertvoll bezeichnet werden.
                              									Die Ausstattung der Schrift genügt allen berechtigten Ansprüchen und die
                              									Preisstellung ist bei Berücksichtigung der gegenwärtigen Verhältnisse als durchaus
                              									angemessen zu bezeichnen. Die Beschaffung des Werkes kann daher den Kreisen, für die
                              									es bestimmt ist, durchaus empfohlen werden.
                           Schmolke.
                           Die Maschinenelemente. Von Richard Vater, weil. Geh. Bergrat, ord. Professor an der
                              									Technischen Hochschule Berlin. Vierte, erweiterte Auflage, bearbeitet von Dr. Fritz Schmidt, Privatdozent an der Technischen Hochschule
                              									zu Berlin. Mit 183 Abb. im Text. Sammlung: Aus Natur und Geisteswelt. B. G. Teubner,
                              									Leipzig und Berlin 1921. Kart. Mk. 6,80; geb. Mk. 8,80.
                           
                           Wieder erlebt eins der bekannten „Vater-Bändchen“ der Sammlung ANuG eine
                              									Neuauflage. Und man muß es dem langjährigen Assistenten und Freunde des nur zu früh
                              									verstorbenen meisterlichen technischen Pädagogen zugeben, daß er es versteht, die
                              									Weiterherausgabe der Bändchen im Geiste ihres Schöpfers zu pflegen, berechtigten
                              									neuen Wünschen und dem unaufhaltsamen technischen Fortschritt Rechnung zu tragen und
                              									ihnen doch all die Vorzüge der Darstellungsweise des Meisters zu bewahren, über
                              									deren Zweck dieser sich in den Vorworten zu den ersten Auflagen klar aussprach:
                              										„Nicht zum wenigsten denke ich an unsere jungen Studierenden der Technischen
                                 										Hochschulen, Bergakademien usw., denen nach Verlassen der Schule während ihrer
                                 										praktischen Beschäftigungszeit vor Beginn des eigentlichen Fachstudiums eine
                                 										Fülle von technischen Ausdrücken begegnet, über welche sie sich kurz zu
                                 										unterrichten wünschen, ohne auf alle Einzelheiten, insbesondere auch ohne auf
                                 										die Berechnung der einzelnen Teile einzugehen“.
                           Diesem Ziel strebt das Werkchen unter dem Schutz seines neuen Bearbeiters in den
                              									bewährten Bahnen auch weiterhin mit bestem Erfolge zu.
                           Heilmann.
                           Aufgaben aus der technischen
                                 										Mechanik. I. Bewegungslehre, Statik und Festigkeitslehre. Von Prof. N. Schmitt, Oberlehrer in Dortmund. Für den Schul- und
                              									Selbstunterricht. 240 Aufgaben und Losungen. Mit zahlreichen Figuren im Text.
                              									Sammlung: Aus Natur- und Geisteswelt. B. G. Teubner, Leipzig und Berlin 1921. Kart.
                              									6,80 Mk., geb. 8,80 Mk.
                           
                           Das Bändchen schöpft seine Zweckbestimmung aus der alten Erfahrung, daß die Gesetze
                              									der Mechanik erst dann wirklich in den Besitz des Lernenden übergegangen sind, wenn
                              									sie durch dauernde Uebung an zahlenmäßigen Beispielen Fleisch und Blut erlangt
                              									haben. Es ist allerdings keine eigentliche Neuerscheinung. Im Grunde nur eine
                              									erweiterte Umarbeitung einer schon bestehenden Aufgabensammlung: „Bewegungslehre
                                 										und Statik“, die in verbesserter Form heute die beiden ersten Abschnitte des
                              									vorliegenden Büchleins lieferte. Der Restabschnitt bringt dann Aufgaben „aus
                                 										allen Gebieten der Festigkeitslehre der Bau- und Maschinentechnik“. Der
                              									zweite in nächster Zeit erscheinende Band soll „Aufgaben aus der Dynamik“ mit
                              									Einschluß der Hydrostatik enthalten.
                           Man kann dem Büchlein nur recht viele fleißige Benutzer wünschen: die Freude am
                              									Erfolg wird die Mühe des Verfassers lohnen.
                           Heilmann.
                           Meßgeräte und Schaltungen zum
                                 										Parallelschalten von Wechselstrom-Maschinen. Von Werner Skirl, Berlin 1921. Julius Springer. Geb. 36 Mark.
                           
                           Infolge der großen Ausdehnung von Wechselstromnetzen, auf die verschiedenartig
                              									angetriebene Stromerzeuger parallel arbeiten, erfordert das Parallelschalten von
                              									Netzen mit Leitungen einzelner Stromerzeuger und mit Maschinen untereinander nicht
                              									bloß Umsicht und Geistesgegenwart, sondern auch gutes Verständnis aller der
                              									beim Parallelschalten vorkommenden Vorgänge, um ein Fehlschalten zu vermeiden.
                              									Solches Fehlschalten kann bei ausgedehnten Netzen und den in letzter Zeit ins
                              									Riesenhafte gesteigerten Maschinensätzen sehr schlimme Folgen haben. Es müssen daher
                              									von vornherein übersichtliche Schaltungen getroffen und zuverlässige Meßgeräte
                              									ausgewählt werden, um die Aufgabe des Parallelschaltens zu erleichtern. Es ist daher
                              									verdienstvoll, daß alle die bewährten Schaltungen mit und ohne Meßwandler, die
                              									Meßgeräte und die zu treffenden Sicherheitsmaßnahmen übersichtlich zusammengestellt
                              									worden sind.
                           Es werden in dem Buche die Bedindungen für das Parallelschalten von Gleichstrom- und
                              									Wechselstrommaschinen gegenübergestellt. In einfacher und übersichtlicher
                              									Darstellung wird die Ausführungsmöglichkeit des Parallelschaltens in Dunkel- und
                              
                              									Hellschaltung behandelt, und es werden die inneren Vorgänge auf Grund der
                              									Schwebungskurven klargelegt. Die mehr oder weniger empfindlichen verschiedenartigen
                              									Meßgerate, die für das Parallelschalten von Wert sind, wie Doppelfrequenzmesser,
                              									Lampenapparat, Synchronoskop mit den Nebenapparaten werden beschrieben, durch
                              									Diagramme wird ihre Wirkungsweise erklärt. Von großem Wert sind auch die vielen
                              									Schaltbilder in den verschiedenartigsten Verbindungen, wie sie im Betriebe vorkommen
                              									können mit und ohne Wandler oder in der Schaltung mit Meßkondensatoren im Abzweig
                              									von den Metallbelegen der Hochspannungsdurchführungen, in Dunkel- oder Hellschaltung
                              									oder mit dem vom Verfasser angegebenen Umkehrtransformator, der die Vorteile der
                              									Dunkelschaltung mit denen der Hellschaltung vereinigt. Auch die selbsttätige
                              									Parallelschaltung, die in neuerer Zeit erhöhte Bedeutung erlangt hat, wird eingehend
                              									besprochen. Zum Schluß werden elektrische Meßgeräte beschrieben, die zur
                              									Verständigung zwischen Schalttafelwärter und Maschinenwärter dienen, die in räumlich
                              									ausgedehnten Anlagen von großem Wert sind.
                           Das Buch enthält in übersichtlicher Weise somit alles für das Parallelschalten
                              									Wissenswerte. Die Darstellung ist einfach und leicht verständlich, sodaß der Inhalt
                              									sowohl für den Studierenden wie für den im Betriebe Stehenden jede wünschenswerte
                              									Aufklärung gibt.
                           Dr. Michalke.
                           Die technische Mechanik des
                                 										Maschineningenieurs mit besonderer Berücksichtigung der Anwendungen. Von
                              									Regierungsbaumeister Dipl.-Ing. Professor P. Stephan. Dritter Band: Bewegungslehre
                              									und Dynamik fester Körper. Mit 264 Textfiguren und 252 Seiten. Berlin 1922, Julius
                              									Springer. Geb. M. 61.
                           
                           Der dritte Band des vorliegenden Lehrbuches stellt sich den beiden früher
                              									erschienenen (vgl. die Besprechung in Heft 4 des 337. Bandes) würdig an die Seite.
                              									Er will dem Maschineningenieur die Hilfsmittel an die Hand geben, die zur Lösung der
                              									in der technischen Praxis vorkommenden Aufgaben aus der Bewegungslehre und Dynamik
                              									erforderlich sind. Seine Stärke liegt in dem erstklassigen Aufgabenmaterial, das
                              									fast durchgängig der Praxis entnommen ist. Mit welcher Sorgfalt der Verfasser in der
                              									Sammlung geeigneter Aufgaben vorgegangen ist, zeigt das Eingehen auf Untersuchungen
                              									der allerjüngsten Zeit. Als Beweis möge das Beispiel 124 auf Seite 165 dienen, wo
                              									auf die neuesten Untersuchungen mit dem Beschleunigungsmesser von Jahnke-Keinath in Schachtförderanlagen hingewiesen wird.
                              									Die Darstellung und die Abbildungen sind durchweg einfach und klar gehalten, die
                              									Formeln so geschrieben, wie sie sich für die rechnerische Behandlung am einfachsten
                              									ergeben. Eine Eigenart des Buches besteht darin, daß die zum Verständnis notwendigen
                              									mathemathischen Kenntnisse an höherer Mathematik in kürzeren Abschnitten
                              									zusammengestellt sind. So enthält der vorliegende Band einiges über die Fouriersche
                              									Reihenentwicklung und das Rechnen mit imaginären Zahlen. Wenn natürlich hierbei
                              									Gründlichkeit und Vollständigkeit nicht erzielt werden kann, so werden doch viele
                              									Benutzer des Buches dem Verfasser danken, daß sie das mathematische Rüstzeug kurz
                              									angegeben finden und nicht erst zu anderen Darstellungen greifen müssen. An
                              									Druckfehlern seien bemerkt S. 51 Zeile 19 v. o. + statt – und in der Figur 88 S. 71
                              									du statt u und in dem ersten Bande S 103 Zeile 3 v. o. b bzw. a statt a bzw. b.
                           A. Baruch.
                           Das Atom. Eine
                              									gemeinverständliche Darstellung der neueren Ergebnisse der physikalischen
                              									Strahlenforschung von Dr. Martin Weiser, Röntgenarzt in
                              									Dresden. Dresden 1922, Verlag Emil Pahl. Geh. M. 5.–
                           
                           Unsere Anschauungen vom Aufbau der Materie haben sich in den letzten Jahren von Grund
                              									auf geändert. Galt vor 25 Jahren noch die absolute Unveränderlichkeit der chemischen
                              									Elemente als oberstes Gesetz, so haben die Forschungen der folgenden Jahre seit der
                              									Entdeckung der Röntgenstrahlen, der Becquerelstrahlen und des Radiums eine
                              									gründliche Revision dieser Theorie herbeigeführt. Der Verfasser der vorliegenden
                              									Schrift hat es unternommen, denen, die durch ihren Beruf von den Naturwissenschaften
                              									abgekommen sind, in einfacher Weise von dem Wandel der Atomistik der letzten 25
                              									Jahre Kenntnis zu geben. In leicht verständlicher Darstellung ziehen die
                              
                              									verschiedenen Vorstellungen von der Beschaffenheit der Atome an uns vorüber, ihre
                              									Vor- und Nachteile werden erörtert, und so wird allmählich zu der Kernladungstheorie
                              										übergeleitet,
                              									wonach jedes Atom eines Körpers aus einem zentralen Kern besteht, der nahezu die
                              									gesamte Masse und eine Anzahl positiv geladener Einheiten enthält und umkreist wird
                              									von einer ebenso großen Anzahl negativ geladener, sogenannter Elektronen von äußerst
                              									geringer Masse. Eine Reihe beigefügter Abbildungen und Skizzen tragen zur
                              									Erleichterung des Verständnisses bei.
                           A. Baruch.
                           Spreng- und Zündstoffe. Von Prof.
                              									Dr. H. Kast, Regierungsrat und Mitglied der
                              									Chemisch-technischen Reichsanstalt. 548 Seiten mit 94 Abb. Braunschweig 1921,
                              									Friedrich Vieweg & Sohn. Preis geh. 70 Mk., geb. 78 Mk.
                           
                           Das vorliegende Werk stellt eine Neubearbeitung des im Jahre 1895 erschienenen Buches
                              									von Guttmann, Die Industrie der Explosivstoffe, dar und
                              									gibt einen sehr umfassenden Überblick über dieses wichtige Sondergebiet, auf dem
                              									durch die im Kriege gemachten Erfahrungen zahlreiche Neuerungen und Fortschritte zu
                              									verzeichnen sind.
                           Nach einer interessanten geschichtlichen Einleitung behandelt Verfasser zunächst die
                              									wissenschaftlichen Grundlagen der Sprengtechnik, die Auslösung der
                              									Sprengstoffenergie sowie die Begleiterscheinungen und das Wesen der Explosion.
                              									Hieran schließt sich eine sehr anschauliche und gründliche Besprechung der
                              									Fabrikation der Sprengstoffe, ihrer Eigenschaften und Anwendung an. Das
                              									Schwarzpulver und die ihm verwandten Sprengmittel werden nur kurz behandelt, um so
                              									ausführlicher aber die neuzeitlichen rauchschwachen Schießpulver und die brisanten
                              									Sprengmittel in ihren zahlreichen Abarten Zwei weitere Abschnitte betreffen die
                              									Zündmittel und die Feuerwerkstoffe. Am Schluß findet man eine Anleitung zur
                              									Vernichtung von Sprengstoffen, die wichtigsten gesetzlichen Vorschriften sowie
                              									wertvolle Mitteilungen über Unfallverhütung.
                           Die Darstellung ist sehr klar und übersichtlich, auch über Erzeugung und Verbrauch
                              									der verschiedenen Sprengstoffe enthalten die einzelnen Abschnitte nähere Angaben.
                              									Das Buch kann daher bestens empfohlen werden, es wird sicherlich gleich seinem
                              									Vorgänger einen großen Leserkreis finden.
                           A. Sander.
                           Deutscher Kalender für
                                 										Elektrotechniker, 39. Jahrgang 1922. Begründet von F. Uppenhorn. Herausgeg. von Dr.-Ing. h. c. G. Dettmar. In zwei Teilen mit 268 Textabbildungen. 52 M. R. Oldenbourg,
                              									München.
                           
                           Der nun schon in seinem 39. Jahrgange stehende Kalender besteht wieder aus 2 Teilen
                              									und bildet bei der Fülle seines Inhaltes immer mehr ein wertvolles Handbuch der
                              									Elektrotechnik. Die Einteilung ist in diesem Jahre aber wesentlich geändert. Die
                              									frühere Bezeichnung als Teil I und Teil II ist verändert in Hauptband und
                              									Ergänzungsband. Der zweite soll nun nicht mehr in jedem Jahre neu hergestellt
                              									werden, sondern für mehrere Jahre ausreichen. Ihm sind deshalb die Gesetze und
                              									Vorschriften, die sich für längere Jahre nicht ändern werden, zugewiesen, ebenso die
                              									Abschnitte über Mathematik, Maßeinheiten, Mechanik u. s w. Die Errichtungs- und
                              									Betriebsvorschriften sind indessen wegen ihrer Wichtigkeit und häufigen Benutzung in
                              									den Hauptband aufgenommen. Zur weiteren Vervollkommnung des Inhaltes ist eine Reihe
                              									von Abschnitten neu bearbeitet, auch ist in der Einteilung eine größere
                              									Uebersichtlichkeit angestrebt. Die Fernmeldetechnik ist in den Hauptband übernommen,
                              									sodaß dieser auch dem Schwachstrom-Techniker den gesuchten Anhalt bietet.
                           Rotth.
                           Praktische Statik. Einführung in
                              									die Standberechnung der Tragwerke mit besonderer Rücksicht auf den Hoch- und
                              									Eisenbetonbau. Von Rudolf Saliger, Dr.-Ing., ord.
                              									Professor an der Technischen Hochschule in Wien, usw. Mit 568 Abbildungen im Text.
                              									Wien und Leipzig. Franz Deuticke 1921. 120 Mark.
                           
                           Das vorliegende Werk ist im wesentlichen die Vorlesung, welche der im Schrifttum
                              									bestens bekannte Professor Saliger über die
                              										„Praktische Statik“ an der Technischen Hochschule Wien hält. Demgemäß
                              									behandelt Verfasser das ganze Gebiet der modernen Statik, also die Kräfte- und
                              									Festigkeitslehre von den einfachsten Kräftezusammensetzungen bis zu den
                              									schwierigsten Problemen. Es ist selbstverständlich, daß dabei von den höheren
                              									Rechenmitteln ausgieoigst Gebrauch gemacht wird. Besonders eingehend sind die im
                              									Hochbau alltäglich vorkommenden Balkenträger auf 2 und mehreren Stützpunkten
                              									besprochen und die verschiedenen Arten von Steifrahmen, die Bogen, Kuppeln und
                              									Gewölbe. Das Werk enthält somit alles das, was man unter „Praktischer Statik“
                              									versteht und dürfte daher mit großem Vorteil in der Praxis benutzt werden können,
                              									dem Studierenden aber ist es meines Erachtens ein Wegweiser für die Anfertigung
                              									statischer Berechnungen und Untersuchungen, dem Ingenieur ein recht bequemes
                              									Nachschlagebuch, da das ganze Wissensgebiet in einem Bande behandelt wird.
                           Die Sprache ist klar und deutlich; das Gleiche gilt von den Figuren. Die Ausstattung
                              									ist gediegen, so daß der Preis des Werkes als entsprechend bezeichnet werden muß. Es
                              									kann daher bestens empfohlen werden.
                           Diplomingenieur Professor Marx.
                           Eisenbahnfahrzeuge, von H.
                              										Hinnenthal. I. Die Dampflokomotiven. Zweite,
                              									umgearbeitete und vermehrte Auflage. Berlin-Leipzig 1921. Vereinigung
                              									wissenschaftlicher Verleger Walter de Gruyter & Co. Preis 6 M.
                           
                           Das kleine Taschenformat der Sammlung Göschen ist für technische Darstellungen wenig
                              									günstig, und die Unterbringung von größeren Zeichnungen hat schon manchem Verfasser
                              									Schwierigkeiten bereitet. Am deutlichsten tritt das vielleicht bei dem vorliegenden
                              									Heftchen hervor, wo notgedrungen auf die vollständige Wiedergabe technischer
                              									Einzelheiten verzichtet werden mußte, glücklicherweise nicht zum Schaden der
                              									Darstellung. Denn der Verfasser hat es verstanden, das Wesentliche der betreffenden
                              									Anordnung in abgekürzten, oft garnicht maßstäblichen Skizzen zu veranschaulichen,
                              									sodaß der Mangel des Formates entschieden ausgeglichen wird. Eine angehängte,
                              									mehrfach zusammengelegte Tafel bringt außerdem 10 Gesamtbilder neuzeitlicher
                              									Lokomotiven verschiedenster Bauart nach Photographien. Ein nicht immer bemerkbarer,
                              									hier freilich stark auffallender Mangel der Göschenhefte ist ferner der geringe
                              									Umfang, der für eine gleichmäßige Darstellung größerer technischer Gesamtgebiete
                              									einfach nicht ausreicht. Immerhin ist auch hier dem Verfasser anzuerkennen, daß das
                              									Wesentlichste gebracht und vieles mindestens erwähnt worden ist. Das 130 Textseiten
                              									mit 95 Abbildungen umfassende Heft ist als erste Einführung in die Sache und
                              									gedrängteste Zusammenfassung des heutigen Lokomotivbaues von hohem Wert; es bringt
                              									außerdem eine Menge interessanter geschichtlicher Angaben, z.B. auch Lokomotivtypen
                              									aus der Zeit vor Stephenson. Zwei freilich nebensächliche Aenderungen möchte der
                              									Berichterstatter für die nächste Auflage vorschlagen: Zu S. 19 ist zu sagen, daß die
                              									Gesetze der Reibung zwar schon lange durch Amontons und Parant 1699 und 1700 und
                              									später 1785 von Coulomb erforscht und veröffentlicht worden waren, aber den
                              									englischen Ingenieuren, die damals, genau so wie im allgemeinen heute noch,
                              									unbekümmert um ausländische Forschungen an die Sache herangingen, gänzlich unbekannt
                              									geblieben waren. Die S. 28 stehende Bemerkung über die Lage der Gegengewichte im
                              									Rade gilt nur für die Kuppelräder, was auch die Tafel erkennen läßt.
                           Stephan.
                           Prüfung von Balken und Würfeln zu
                                 										Kontrollversuchen, hergestellt auf Baustellen. Deutscher Ausschuß für
                              									Eisenbeton. Heft 50. Bericht erstattet von Dr.-Ing. W. Petry, Regierungsbaumeister, Direktor des Deutschen Betonvereins. Mit 8
                              									Abbildungen. Berlin 1922. Wilhelm Ernst und Sohn. Geh. 18 M.
                           
                           Der Verfasser berichtet in dem Heft über Vergleichsversuche an Betonbalken und
                              									-Würfeln, die auf Baustellen unter praktischen Verhältnissen hergestellt und auf
                              									diesen Baustellen bez. in Versuchsanstalten geprüft wurden. Die Versuchsergebnisse
                              									umfassen ein umfangreiches Material und lassen deutlich den Einfluß der
                              									verschiedenen Prüfungsstellen erkennen. In den Versuchsanstalten wurden naturgemäß
                              									Maschinen verwendet, die geeicht waren, während auf den Baustellen neben Maschinen
                              									auch Hebel mit direkter Gewichtsbelastung benutzt wurden. Es hat sich nun gezeigt,
                              									daß für die Würfelfestigkeit in den Versuchsanstalten gleichmäßigere Ergebnisse
                              									erhalten wurden; die Balkenprobe lieferte jedoch auf den Baustellen keine
                              									ungleichmäßigeren Werte als in den Versuchsanstalten. Das Verhältnis der
                              									Biegefestigkeit zur Druckfestigkeit errechnete sich bei den Versuchen in den
                              									Anstalten zu 1,76 und an den Baustellen zu 1,71, das Gesamtmittel betrug 1,74. Der
                              									Verfasser fordert mit Rücksicht auf die Ergebnisse für die Zukunft eine Statistik
                              									über vergleichsweise Balken- und Würfelproben bei Ausführung von Neubauten an den
                              									verschiedensten Baustellen, um die Frage der Kontrollbalken zur weiteren Klärung zu
                              									bringen.
                           Professor Dr.-Ing. W. Müller.
                           Griechisches Mittelmeergebiet.
                              									Von Otto Maul. „Jedermanns Bücherei“, Abt. Erdkunde.
                              									Ferdinand Hirt, Breslau 1922. Kart. Mk. 12,50; geb. Mk. 15,–.
                           
                           Auch dieses Bändchen der neuen Büchersammlung muß als wohlgelungen bezeichnet werden.
                              									Seine Aufgabe kennzeichnet der Verfasser im Vorwort wie folgt: „Die vorliegende
                                 										Darstellung des griechischen Mittelmeergebietes wagt den Versuch, eine
                                 										empfindliche Lücke der geographischen Literatur in doppelter Weise zu schließen:
                                 										einmal eine kleine moderne Länderkunde von Griechenland, die schon lange fehlt,
                                 										zu geben und zugleich die längst bekannte kulturgeschichtliche Einheit des
                                 										griechischen Mittelmeergebietes erstmalig als einen geschlossenen geographischen
                                 										Lebensraum zu erweisen“.
                           Mit freudiger Anerkennung soll ihm zugestanden werden, daß es ihm gelungen ist,
                              										„ein sorgfältig durchgezeichnetes, lebenswahres länderkundliches Bild zu
                                 										entwerfen“, wozu ihm seine ausgezeichnete Beherrschung der gesamten
                              									Fachliteratur nicht minder wie seine eigenen Studien im Lande befähigten. Besonders
                              									erwähnt sei die Beigabe vorzüglicher neuer Lichtbilder, die zum größten Teil eigene
                              									Aufnahmen des Verfassers sind. Für den tiefer Schürfenden ist eine über 100 der
                              									hervorragendsten Werke umfassende „Auswahl“ des bei der Arbeit benutzten
                              									Schrifttums zu weiterem Studienanreiz beigegeben.
                           Das Büchlein wird sich seinen Platz im erkundlichen Schrifttum erobern.
                           Heilmann.
                           
                           Politische Erdkunde. Von Arthur Dix. „Jedermanns Bücherei“, Abt. Erdkunde;
                              									herausgegeben von Kurt Krause und Rudolf Reinhard. Ferdinand Hirt, Breslau 1922. Kart. Mk. 12,50; geb. Mk.
                              									15,–.
                           
                           Der vorliegende Band ist einer der ersten der im genannten Verlage soeben
                              									erschienenen Sammlung: „Jedermanns Bücherei“, einer Sammlung, die sich die
                              									Aufgabe gestellt hat, in 16 Abteilungen gegliedert, „eine Gesamtdarstellung
                                 										unseres Wissens, mit bewußter Beschränkung auf das Wesentliche zu bringen“.
                              									Fürwahr eine hohe Aufgabe, zu deren Bewältigun# Sonderkenner jedes Faches gewonnen
                              									sind, die von hoher Warte, in literarisch hochstehender Form ihre Arbeitsgebiete in
                              									gemeinverständlichen Darstellungen allen bildungsuchenden Teilen unseres Volkes
                              									geben wollen. Behandelt sollen werden die Gebiete: Religionswissenschaft,
                              									Philosophie, Erziehungswesen, Geschichte, Rechts- und Staats-, Sozial-,
                              									Wirtschaftswissenschaft, Literaturgeschichte, bildende Kunst, Musik, Erdkunde,
                              									Völkerkunde, Land- und Forstwirtschaft, Naturwissenschaft, Medizin, Mathematik und
                              									Technik. Etwa 300 Einzelbändchen sind vorgesehen, von denen die ersten fünf bereits
                              									erschienen sind. Daß der Mut zum Neuen und Notwendigen durch den Erfolg belohnt
                              									wird, zeigt bereits das vorliegende Bändchen von Dix. Dieser ist in Deutschland als
                              									Verfasser einer Anzahl weltpolitischer Schriften kein Unbekannter mehr. Mit
                              									glücklichem Griff und sicheren Strichen zeichnet er wohldurchdacht die grundlegenden
                              									Gedanken einer allgemeinen politischen Erdkunde, die ja – wie uns der Krieg so
                              									furchtbar gelehrt hat – von allen, selbst den führenden Köpfen unseres Volkes in
                              									unverantwortlichem Maße vernachlässigt worden ist. Und wenn, wie der Verfasser im
                              									Vorwort anführt, das dadurch bedingte Fehlen „eines klaren Ueberblicks und eines
                                 										treffsicheren Urteils über die außenpolitische Lage und über die weltpolitische
                                 										Stellung der Gegner Deutschlands“ nicht zuletzt zum deutschen Zusammenbruch
                              									geführt hat, so können wir heute unter der fast unumschränkten Herrschaft des
                              									blinden Parteidoktrinarismus der Jetztzeit das gleiche Urteil keineswegs ersparen.
                              									Da will und kann das bescheidene Büchlein die Augen öffnen helfen. Es ist so
                              									handlich, umfaßt keine 100 Seiten enthält aber eine solche Fülle von Stoff und
                              									Gedanken, wie sie dickleibige Bände oft vermissen lassen. Einige
                              									Abschnittüberschrifen sollen Fingerzeige geben: Wirtschaftsgeographische
                              									Lebensbedingungen und wirtschaftspolitische Ziele der Staatsvölker;
                              									Verkehrsgeographische Lebensbedingungen und verkehrspolitische Ziele der
                              									Staatsvölker; Machtpolitische Triebkräfte und Ziele der Staatsvölker; Erdkundliche
                              									Betrachtungen der neueren und neuesten Weltpolitik; Das neue Weltbild. Für den zu
                              									eingehenderem Studium Geneigten schließt sich ein Verzeichnis des noch recht
                              									spärlichen einschlägigen Schrifttums an.
                           Das Büchlein wird imstande sein, seinen Lesern Zusammenhänge aufzuzeigen, die
                              									bewußt zu erkennen uns Deutschen gerade in unserer größten Bedrängnis nicht genug
                              									gepredigt werden kann. Möge es fleißig studiert werden.
                           Heilmann.
                           Festschrift zum 50jährigen
                              									Jubiläum der Linke-Hofmann-Werke, Aktiengesellschaft, Breslau, Köln-Ehrenfeld,
                              									Warmbrunn.
                           
                           Die Entwicklung des Werkes von 1871–1921 wird in einer vornehm ausgestatteten
                              									Druckschrift auf 103 Seiten Großformat mit etwa 200 schönen Abbildungen geschildert.
                              									Der Stellmacher Gottfried Linke hat bereits im Jahre 1839 den Grund gelegt zur
                              									heutigen Weltfirma. Seine Söhne übernahmen das Erbe, um es zu vergrößern. Im Jahre
                              									1871 wurde das Unternehmen in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Gleichzeitig mit
                              									der Linkeschen Waggonfabrik entwickelte sich in Breslau die Waggonfabrik Gebrüder
                              									Hofmann & Co., Aktiengesellschaft. Im Jahre 1912 vereinigten sich die beiden
                              									Werke, um die Zahl ihrer Erzeugnisse bei zweckmäßiger Arbeitsteilung überhöhter
                              									Werkökonomie zu vergrößern. Im Jahre 1917 gelang es den Linka-Hofmann-Werken, die
                              									Waggonfabrik, A.-G, vormals P. Herbrand & Co. in Köln-Ehrenfeld, sich
                              									anzugliedern. Im Jahre 1920 trat das Werk in enge Beziehungen zur Aktiengesellschaft
                              									Lauchhammer, um in der Rohstoffversorgung unabhängig zu sein. Das Blühen, Wachsen
                              									und Gedeihen schreitet weiterhin fort, die Entwicklung der Linke-Hofmann-Werke gilt
                              									als noch nicht abgeschlossen. Machtvolles Vorwärtsschreiten – Vorwärtsdrängen ist
                              									bis zur letzten Gegenwart das Kennzeichen der Firma.
                           Zahlen beweisen die Größe des Werkes: Das Aktienkapital beträgt zur Zeit etwa 124
                              									Millionen Mark. Hierzu kommen 70 Millionen Schuldverschreibungen. Die Zahl der
                              									Arbeiter und Angestellten war 1920 rund 11500. Für Löhne und Gehälter wurden 115
                              									Millionen Mark ausbezahlt.
                           Der Lokomotivbau in Breslau beginnt mit dem Jahre 1860 und entwickelte sich nach und
                              									nach. Die Lieferungszahl stieg 1908 auf 118 und im Jahre 1920 auf 258 Lokomotiven.
                              									In diesem Jahre kam die 2000. Lokomotive zur Ablieferung. Der allgemeine
                              									Maschinenbau des Werkes befaßt sich mit dem Bau von Pumpen, Fördermaschinen,
                              									Kompressoren, Dampfkesseln, Dampfmaschinen und Dreschmaschinen. Die Abteilung
                              									Wagenbau bildet eine Fabrik für sich. In den vergangenen 50 Jahren sind 100000
                              									Güterwagen, 12000 Personenwagen, 2700 Post- und Gepäckwagen und 2000
                              									Straßenbahnwagen hergestellt worden.
                           Wimplinger.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 337