| Titel: | Bücherschau. | 
| Autor: | Stephan | 
| Fundstelle: | Band 337, Jahrgang 1922, S. 142 | 
| Download: | XML | 
                     
                        Bücherschau.
                        Bücherschau.
                        
                     
                        
                           Sicherheit in Wolkenkratzern und
                                 										anderen Gebäuden von größerer als der üblichen Bauhöhe. Von Dr.-Ing. Silomon, Baurat bei der Bremer Feuerwehr. Mit 5
                              									Abbildungen im Text. München und Berlin 1922, R. Oldenbourg. Geh. 24 Mk.
                           
                           Verfasser behandelt eingehend die Maßnahmen, welche zur Erhöhung der Sicherheit in
                              									Wolkenkratzern beitragen. Die Arbeit selbst ist, wie Verfasser im Vorwort ausführe,
                              									der fa-t unveränderte Abdruck einer Doktordissertation und ergänzt die vorhandene
                              									Literatur auf diesem Gebiete in zweckmäßiger Weise. Verfasser bespricht nun die
                              									viererlei Maßnahmen, welche möglich sind, um die Gefährlichkeit sehr hoher Bauten zu
                              									vermindern. Werden dieselben in entsprechender Weise berücksichtigt, so ist das
                              									Wohnen in Hochhäusern lange nicht so gefahrdrohend, wie es auf den ersten Blick
                              									erscheinen möchte; es ist also die „Zulassung von Häusern erheblich größerer
                                 										Bauhöhe möglich“.
                           Das Werk gewinnt dadurch an Bedeutung, daß auch bei uns der Bau von Hochhäusern
                              									allmählich in die Wege geleitet werden muß und die in dem Buche gegebenen Anregungen
                              									entsprechend verwendet werden können.
                           Dipl.-Ing. Professor Marx.
                           Grundlehren der neueren
                                 										Zahlentheorie. Von Prof. Dr. Paul Bachmann. 2.,
                              									verbesserte Auflage. Mit einem Gedächtniswort herausgegeben von Prof. Dr. Robert Haußner. Mit 10 Abbildungen. XVI und 252 Seiten.
                              									Berlin und Leipzig 1921, Vereinigung wissenschaftlicher Verleger Walter de Gruyter
                              									& Co., Geh. M. 50.–, geb. M. 56.–.
                           Synthetische Zahlentheorie. Von
                              									Dr. Rudolf Fueter, o. Professor an der Universität
                              									Zürich. Neue Ausgabe. VIII und 271 Seiten. Berlin und Leipzig 1921, Vereinigung
                              									wissenschaftlicher Verleger Walter de Gruyter & Co. Geh. M. 22.–, geb. M.
                              									28.–.
                           
                           Die beiden vorliegenden Bücher bilden den dritten und vierten Band der ersten Gruppe
                              									von Göschens Lehrbücherei, die Gebiete der reinen Mathematik zum Gegenstand hat.
                              									Ueber die beiden ersten Bände ist im 336. Bande von D. P. J. berichtet worden. Die
                              									jetzt zur Besprechung stehenden sind der Zahlentheorie gewidmet, jenem Gebiet der
                              									Mathematik, das seit Gauss' berühmten Disquisitiones arithmeticae in immer
                              									steigendem Maße an Ausdehnung gewonnen hat und die Grundlage aLer mathematischen
                              									Wissenschaften bildet. Sprichwörtlich ist Gauss' Ausspruch geworden, daß die
                              									Mathematik die Königin der Wissenschaften sei und die Arithmetik die Königin der
                              									Mathematik.
                           Das erste Buch behandelt die Zahlentheorie in moderner Weise bis zu den quadratischen
                              									Formen und den Zahlenkörpern. Der erste Abschnitt beschäftigt sich mit dem
                              									rationalen Zahlenkörper und zerfällt in fünf Kapitel, die von der Teilbarkeit der
                              									ganzen Zahlen von der Kongruenz der Zahlen, von den quadratischen Resten, den
                              									Linearformen f = ax + by und den quadratischen Formen handeln. Im zweiten Abschnitt,
                              									der den quadratischen Zahlenkörper zum Gegenstand hat, werden in vier Kapiteln
                              									Zahlen, Moduln, Ideale des Körpers, die Einheiten, die Teilbarkeit, Ideale und
                              									Gitterzahlen behandelt. Mit Rücksicht darauf, daß das Buch für den Anfänger
                              									berechnet ist, widmet es den Elementen größere Berücksichtigung. Die musterhafte
                              									Klarheit der Sprache und eine den überlegenen Geist des Verfassers atmende
                              									Darstellung dieses abstrakten und spröden Gebietes machen die Lektüre zu einem hohen
                              									Genuß, die Verschmelzung der Theorie der quadratischen Formen und der des
                              									quadratischen Zahlenkörpers in engem Anschluß an die Auffassungen Dedekinds geben
                              									dem ganzen ein einheitliches, geschlossenes Gepräge.
                           Das zweite Buch gibt einen systematischen Aufbau der Zahlentheorie, das kommt
                              									schon im Titel zum Ausdruck, der nicht den Gegensatz zur „analytischen
                                 										Zahlentheorie“ ausdrücken, sondern das Bestreben nach einem einheitlichen
                              									Aufbau charakterisieren soll. Daher mußte auch der Gegensatz zwischen sogenannter
                              									niederer und höherer Zahlentheorie überbrückt werden. Es geschieht das dadurch, daß
                              									die Zahlbereiche und ihre Begriffsbildung schon im Körper der rationalen Zahlen
                              									eingeführt werden. Die Einteilung des Stoffes geschieht nicht nach dem Grade des
                              									Körpers, wie in dem vorher besprochenen Buch, sondern nach seiner Natur. Diese wurde
                              									möglichst einfach gewählt. Der Körper der 1. Einheitswurzel entspricht dieser
                              									Bedingung völlig, zudem bildet er die schönste Anwendung und Vervollständigung der
                              									Zahlentheorie des Körpers der rationalen Zahlen. Der Stoff wird in acht Kapiteln
                              									behandelt, die folgende Ueberschriften tragen: Bereiche der rationalen Zahlen, der
                              									Primidealführer, die 1. Einheitswurzel, die Zahlentheorie des Körpers der 1.
                              									Einheitswurzel, die Aufstellung der Primideale, die Einheiten, die Berechnung der
                              									Klassenzahl, die Reziprozitätsgesetze. Der Verfasser geht mit der gewählten
                              									Darstellung einen durchaus originellen, von dem Verfasser des ersterwähnten Buches
                              									völlig abweichenden Weg. Beide führen zum Ziel und ergänzen einander aufs beste.
                           A. Baruch.
                           Die Fallgesetze, ihre Geschichte
                              									und ihre Bedeutung. Von H. E. Timerding. Zweite Auflage.
                              									B. G. Teubner, Leipzig und Berlin 1921. Mathematisch-Physikalische Bibliothek, Band
                              									5. Kartoniert 5 Mark.
                           
                           Das 51 Textseiten umfassende Heftchen liegt jetzt, 10 Jahre nach der ersten Ausgabe,
                              									in zweiter Auflage vor. Trotz einzelner Aenderungen ist der Plan und die Anlage der
                              									ganzen Darstellung unverändert geblieben, die eine erste Einführung in die
                              									Bewegungslehre auf geschichtlicher Grundlage sein will. Wenn auch der größere Teil
                              									der Schrift Galileis Arbeiten gewidmet ist, so geht sie doch vielfach über die
                              									Feststellungen Galileis hinaus, und der letzte Abschnitt behandelt ausschließlich
                              									die späteren Untersuchungen über den Ausbau und die Bestätigung der Fallgesetze.
                              									Wegen seiner Klarheit und Anschaulichkeit wird das Heft allen Lehrern der Physik und
                              									den Schülern, die für eine abgerundete Darstellung dieses Sondergebietes Interesse
                              									haben, angelegentlich empfohlen.
                           Stephan.
                           Technische Elementar-Mechanik,
                              									Grundsätze mit Beispielen aus dem Maschinenbau. Von Dipl.-Ing. R. Vogdt. Zweite, verbesserte und erweiterte Auflage. Verlag
                              									von Julius Springer, Berlin 1922. Preis 27 Mark.
                           
                           Die vorliegende zweite Auflage hat gegenüber der ersten vielfache Veränderungen,
                              									Umstellungen und auch manche Erweiterungen erfahren, sodaß der Umfang trotz eines
                              									stellenweise etwas engeren Druckes von 131 auf 157 Textseiten angewachsen ist. In
                              									der Neuausgabe werden jetzt alle wesentlichen Sätze und Formeln der technischen
                              									Mechanik kurz unddklar gebracht und durch einfache Beispiele erläutert. Das Buch
                              									eignet sich dadurch vorzüglich als Leitfaden für den Unterricht an
                              									maschinentechnischen Fachschulen. Es entbindet Schüler und Lehrer von dem
                              									Nachschreiben bezw. Diktieren der Grundsätze und läßt daher die Zeit verfügbar für
                              									die eingehende Durcharbeitung von praktischen Beispielen. Der Berichterstatter
                              									wünscht ihm die weite Verbreitung, die es verdient. – Ein Schönheitsfehler, der
                              									leicht in der nächsten Auflage beseitigt werden kann, findet sich an der Fig. 34, wo
                              									die Kräfte nicht senkrecht zur Zahnflanke gezeichnet sind.
                           Stephan.