| Titel: | Bücherschau. | 
| Autor: | A. Sander | 
| Fundstelle: | Band 339, Jahrgang 1924, S. 54 | 
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                        Bücherschau.
                        Bücherschau.
                        
                     
                        
                           Dieselmaschinen. Vorträge
                              									auf der Dieselmaschinentagung des Vereins Deutscher Ingenieure. 70 Seiten, rund 200
                              									Abbildungen. Literatur- und Fachverzeichnis. Preis 5 Mk. VDI-Verlag, G. m. b. H.,
                              									Berlin.
                           
                           Das vorliegende Werk enthält die am 29. Juni 1923 auf der Dieselmaschinentagung des
                              									VDI in Berlin gehaltenen Vorträge. Sie geben ein klares Bild über die Entwicklung
                              									des deutschen Dieselmaschinenbaues im letzten Jahrzehnt.
                           Prof. Dr. Nägel, Dresden, behandelt als Hauptthema „Die
                                 										Dieselmaschine der Gegenwart“. Neben der Weiterbildung des bekannten und
                              									bewährten Viertaktverfahrens wird die Einführung und Entwicklung des Zweitaktes im
                              									Dieselmaschinenbau behandelt. Dem Zweitaktverfahren wird wohl in Zukunft das Gebiet
                              									der Schiffsdieselmaschine großer und größter Leistung gehören. Der Berichterstatter
                              									zeigt in klarer Darlegung die konstruktive Ausgestaltung solcher Maschinen und nennt
                              									mit stolzem Recht die bekannte Nürnberger Schiffsmaschine von 12000 PSe eine Großtat
                              									des deutschen Maschinenbaues. Auch der wichtige Fortschritt im neuzeitlichen
                              									Dieselmaschinenbau, die Einspritzung des Brennstoffes unter hohem Druck ohne
                              									Druckluft, wird ausführlich erwähnt.
                           In seinen „Richtlinien für den Reihenbau von kleinen und mittleren Oelmotoren“
                              									betont Direktor Schulz, Deutz, daß die wirtschaftliche Fertigung zur Verringerung
                              									der unmittelbaren Werkstattkosten und zur Erhöhung der Erzeugung im Reihenbau die
                              									Normung der Einzelteile und Einfachheit im Aufbau verlangt. Eine weise Beschränkung
                              									in der Zahl der Maschinengrößen ist ebenfalls notwendig.
                           Der Vortrag „Brennstoffe und ihre Verbrennung in der Dieselmaschine“ von
                              									Obering. Dr. Alt, Kiel, zeigt, wie die Entflammung und
                              									Verbrennung des fein zerstäubten Brennstoffes in der Dieselmaschine vor sich geht,
                              									während Prof. Dr. Nusselt, Karlsruhe, in seinem Vortrag
                              										„Wärmedurchgang in der Verbrennungskraftmaschine“ auf Grund seiner
                              									langjährigen Versuche auf dem Gebiete des Wärmeflusses zu einer Gleichung für die
                              									Berechnung des Wärmeaustausches zwischen Verbrennungsgas und Zylinderwand kommt.
                              									Prof. Dr. Neumann berichtet dann in seinem Vortrag
                              										„Untersuchungen an der Dieselmaschine“ über Vergleichsversuche mit
                              									Druckluftzerstäubung und kompressorlose Betriebsweise. Auf Grund eigener Versuche an
                              									kompressorlosen Maschinen wird nachgewiesen, daß die verschiedenen Brennstoffsorten
                              									gleich gut verbrennen. Der nächste kurze Vortrag „Leistungserhöhung bei
                                 										Viertaktdieselmaschinen“ von Dr. Riehm, Augsburg,
                              									zeigt, daß die bekannten Bestrebungen die Leistung der Viertakt-Großgasmaschine
                              									durch Vorverdichtung der Verbrennungsluft zu erhöhen, auch bei der
                              									Viertaktdieselmaschine angewendet werden kann, um Brennstoffersparnisse zu erzielen.
                              									Das Problem, das Arbeitsvermögen der Abgase zur Luftverdichtung heranzuziehen,
                              									bleibt dabei nach wie vor ungelöst.
                           Die Vortragsreihe schließt Dr. Geiger, Nürnberg, über
                              										„Fernwirkung von Kraftmaschinen“. Die störenden und schädlichen
                              									Massenwirkungen großer Kolbenmaschinen, die Schwingungen des Untergrundes
                              									hervorrufen, können nach den ausführlichen Versuchen des Vortragenden durch
                              									Ausgleichvorrichtungen beseitigt werden, die die gleichen aber entgegengesetzten
                              									Schwingungen wie die Maschine erzeugen, so daß sie sich gegenseitig aufheben.
                           Das gut ausgestattete Werk, als Dokument deutscher Pionierarbeit auf dem
                              									schwierigsten Gebiete des Maschinenbaues, wird in der Fachwelt des In- und Auslandes
                              									gebührende Beachtung finden und zu weiteren Verbesserungen an solchen
                              									Verbrennungskraftmaschinen Veranlassung geben können. Der Krieg hat bereits die
                              									Verbrennungskraftmaschine bekannt gemacht. Die große Not unseres Wirtschaftsleben
                              									zwingt uns, diese wärmesparende Maschine in ausgedehnter Weise zu verwenden.
                              									Vorwärts getrieben, die harte Faust eines unversöhnten Feindes im Nacken, muß die
                              									deutsche Wirtschaft sich einen noch gangbaren Weg suchen und ist gezwungen, alle
                              									Errungenschaften der Technik auszunutzen, um nicht unter der schweren Last
                              									zusammenzubrechen, die ihr zurzeit aufgebürdet ist.
                           Wimplinger.
                           Schaltungen von Gleich- und
                                 										Wechselstromanlagen. Von E. Kosack. Mit 226
                              									Textabbildungen. Julius Springer. Berlin 1922.
                           
                           Schaltbilder werden vielfach seitens der Fabrikationsstätten einzelnen Erzeugnissen
                              									beigegeben, damit der Einbau regelrecht erfolgen kann, sie finden sich zahlreich
                              									auch in den Druckschriften, die die Firmen zur Erläuterung der Schaltungen
                              									herausgeben, ferner findet man sie verstreut in einzelnen Lehrbüchern,
                              									Monteurtapchenbüchern u. dergl. Es ist aber meist mühsam, passende Schaltungen
                              									heraus zu finden. Durch die reichhaltige Zusammenstellung der in der Praxis üblichen
                              									Schaltungen ist daher einem Bedürfnis genügt. Das vorliegende Lehr- und Hilfsbuch
                              									enthält zahlreiche Grundschaltungen aus fast allen Gebieten der Starkstromtechnik.
                              									Von der einfachsten Darstellung eines einpoligen Schalters beginnend wird in
                              									lehrbuchartigem Aufbau zu den weit verzweigten Schaltungen übergegangen. Es werden
                              									behandelt Schaltungen von Ausschaltern und Umschaltern bei Bedienung von Hand oder
                              									durch selbsttätige Auslösung, Lampenschaltungen, Schaltungen für Meßgeräte,
                              									Schaltungen von Gleichstromerzeugern für die verschiedenartigen Anlagen ohne und mit
                              									Akkumulatoren, für Gleichstrommotoren, Schaltungen von Wechselstrommaschinen,
                              									erläutert an einer Reihe von Beispielen ausgeführter Wechselstromanlagen,
                              									Schaltungen von Transformatoren und Transformatorstationen, von Induktions- und
                              									Kollektormotoren, von Umformeranlagen (Motorgeneratoren, Einankerumformern,
                              									Kaskadenumformern, Gleichrichtern), ferner von Anlaß- und Regelsätzen. Die vielen
                              									sauber ausgeführten Schaltbilder dürften für alle die Fälle genügen, bei denen es
                              									sich darum handelt, aus irgend einem Gebiet der Starkstromtechnik die grundlegenden
                              									Schaltungen zu erhalten. Sämtliche Schaltungen sind durch kurze Vermerke klar
                              									erläutert. Die Bezeichnungsweisen sind einheitlich streng nach den Vorschriften des
                              									Verbandes Deutscher Elektrotechniker durchgeführt, wodurch das Sichzurechtfinden
                              									sehr erleichtert wird. Auch die Ausdruckweise ist leicht verständlich und
                              									einwandfrei. Dem, der sich mit den verschiedenen Schaltungen enger vertraut machen
                              									will, ist das Buch ein zuverlässiger Führer, dem erfahrenen Ingenieur ein
                              									willkommenes Nachschlagewerk.
                           Trotz der Sorgfalt, mit der die einzelnen Schaltungen ausgeführt wurden, könnten in
                              									einer Neuauflage noch einzelne Aenderungen vorgenommen werden. Bei der Erläuterung
                              									zu Abb. 46 (S. 19) müßte vermerkt werden, daß die Schaltung bei gleich belasteten
                              									Zweigen nur dann richtige Werte unabhängig von der Phasenverschiebung des Stroms gibt, wenn der
                              									mittlere Leiter Nulleiter der Maschine ist. Die offene Dreieckschaltung
                              									(V-Schaltung), wie sie auf Seite 83 und 93 für den Anschluß von Spannungwandlern
                              									ist, wird in ungebräuchlicher Weise als zweiphasig bezeichnet. Zweiphasig ist die
                              									Schaltung Seite 107 (Abb. 169) für die Läuferschaltung von Motoren. Die offene
                              									Dreieckschaltung (Abb. 54) ist eine, wenn auch unsymmetrische, dreiphasige
                              									Schaltung. Ferner sind, wie auch in den Erläuterungen besonders vermerkt ist, aus
                              									Gründen der Uebersichtlichkeit in umfangreichen Schaltbildern die Erdungleitungen
                              									fortgelassen. Es erscheint dies nicht empfehlenswert, da die aus Sicherheitsgründen
                              									unbedingt vorgeschriebene Erdung leicht unbeachtet bleiben kann, wenn das Schaltbild
                              									des Buches als Vorbild dient. Bei der Fülle des gebotenen Stoffs erscheint eine
                              									Erweiterung überflüssig und doch werden des öfteren Lösungen von Schaltaufgaben
                              									gesucht, die im Buch vermißt werden, Schaltung des Stern-Dreieckanlassers ohne
                              									Stromunterbrechung, Schaltungen für selbsttätige Parallelschaltung von
                              									Wechselstromerzeugern, bei Meßgeräten Schaltung der drei Stromzeiger (Abb. 134)
                              									einer Drehstromanlage unter Verwendung von nur zwei Stromwandlern, Schaltung des
                              									Lynchronismuszeigers, wenn Generator und Transformator ein festes Aggregat bilden,
                              									die Transformatoren teils Stern-Stern teils Dreieckstern geschaltet sind und das
                              									Parallelschalten nur in der Oberspannung erfolgt, wie dies häufig der Fall ist.
                           Dr. Michalke.
                           Handbuch der Ziegeleitechnik.
                              									Enthaltend moderne Hilfsmittel und Einrichtungen für Ziegeleien von Ingenieur R. Weber, mit 297 Abb. Zweite verbesserte Auflage. Berlin,
                              									1923, Hermann Meußer. Geb. Grundzahl 12,50 Mk.
                           
                           Seit dem Erscheinen der ersten Auflage sind 8 Jahre vergangen, in denen sich auf
                              									allen Gebieten der Industrie durch den unglücklichen Ausgang des Krieges große
                              									Umwälzungen vollzogen haben. Dies gilt besonders auf dem Gebiete der Ziegeleitechnik
                              									und des Bauwesens. Die zuverlässige Ziegelbauweise wird zur Zeit durch verschiedene
                              									Kunststeinbauten ersetzt, deren Dauerhaftigkeit naturgemäß nur eine beschränkte sein
                              									kann. Der Verfasser weist auf diesen Uebelstand mit erfreulicher Offenheit hin.
                           In ausführlicher, leichtverständlicher und auch eigenartiger Weise wird im
                              									vorliegenden Buche die wirtschaftliche Herstellung des Tonziegels geschildert. Nach
                              									der Besprechung der Grundregeln zum Bau von Ziegeleien geht der Verfasser auf die
                              									geologische Entstehung des Tones und seine Gewinnung für die Ziegelfabrikation über.
                              									Ausführlich werden dann die zur Aufbereitung des Tones zweckmäßigen Maschinen
                              									erklärt, ebenso die Kraftanlagen und die Wasserversorgung. Das wichtige Kapitel über
                              									Trockenanlagen für Ziegeleien ist entsprechend seiner Bedeutung sehr eingehend
                              									behandelt und die hierzu notwendigen theoretischen Ausführungen sind für jedermann
                              									leicht verständlich. Hieran schließt sich die Beschreibung der Brennöfen und den
                              									Schluß bildet die Beschreibung kleinerer Hilfsapparate zum Gebrauche in
                              									ziegeleitechnischen Betrieben.
                           Dem Verfasser als erfahrenem Fachmann auf dem Gebiete der Ziegeleitechnik ist es
                              									gelungen hier ein Werk zu schaffen, das für den Gebrauch in ziegeleitechnischen und
                              									ähnlichen Betrieben von großem Nutzen ist. Der bekannte Verlag hat trotz
                              									wirtschaftlicher Not das Buch gediegen ausgestattet. Druck, Papier und Abbildungen
                              									sind einwandfrei. Den Bestrebungen des kerndeutschen Verfassers entsprechend,
                              									nach Kräften zum schnellen Wiederaufbau unseres zusammengebrochenen Vaterlandes
                              									beizutragen, wäre eine weite Verbreitung seines Buches in Fachkreisen nur zu
                              									wünschen.
                           Wimplinger.
                           Die physikalisch – technische
                                 										Untersuchung keramischer Kaoline. Von Dr. Johannes
                                 										Stark, o. Universitätsprofessor. 8°, IV und 145 S. m. 40 Abb. Leipzig 1922,
                              									Johann Ambrosius Barth.
                           
                           Die Einführung genauer Messungen in den Fabrikbetrieb zur Ergänzung und zum Ersatz
                              									von gefühlsmäßiger, auf praktische Erfahrung gegründeter Beurteilung ist für alle
                              									Gebiete der Technik außerordentlich wichtig. Daß ein hervorragender Gelehrter sich
                              									auf einem sehr wichtigen, aber bisher zu wenig untersuchten Gebiete dieser Aufgabe
                              									unterzogen hat, ist mit Freude zu begrüßen.
                           Im ersten Teile (S. 1–13) werden die mineralischen und chemischen Eigenschaften der
                              									Kaoline und ihrer 3 Hauptbestandteile Tonsubstanz, Quarz, Feldspat, besprochen. Im
                              									zweiten Teile (S. 14–73) bespricht der Verfasser die Ergebnisse, welche er in der
                              									von ihm geschaffenen Versuchsanstalt beim Messen der Geschwindigkeiten, mit welcher
                              									verschiedene Sorten von Kaolin, z.B. Wasser aufnehmen oder abgeben, beim Messen von
                              									Trockenschwindung, Bruchfestigkeit, Härte, Bildsamkeit gewonnen hat.
                           Der dritte Teil (S. 74–121) behandelt das Verhalten beim Brennen (Bildung von
                              									Metallsilikaten, Verglasen durch schmelzenden Feldspat, Umwandlung von Quarz in
                              									Tridymit, Entstehen von Rissen usw.). Im vierten Teil (S. 122–145) wendet er seine
                              									Methoden im besonderen auf einige ausgewählte deutsche Kaoline an.
                           Naturgemäß bringt das gut geschriebene Buch dem Fachmann wenig grundsätzlich neues.
                              									Wichtig ist die Feststellung, welche große Rolle die Korngröße spielt. Fette Kaoline haben ein sehr feines, magere ein grobes
                              									Korn. Der vielgerühmte nordböhmische Kaolin von mittlerer Korngröße läßt sich durch
                              									passende Gemische von deutschen fein- und grobkörnigen Kaolinen ersetzen. Die aus
                              									Blättchen bestehende Tonsubstanz liefert im Kaolin die „Balken“ für ein
                              										„Fachwerk“, in welches die beiden anderen leichter schmelzenden
                              									Bestandteile eingelagert sind. Beachtenswert sind auch die einfachen Anordnungen, in
                              									denen gemessen wird; die mittlere Korngröße z.B. wird aus der Geschwindigkeit
                              									berechnet, mit welcher aus einer verdünnten Aufschlämmung die Kaolinkörner in
                              									dreiprozentiger Zuckerlösung niedersinken. Auf diese Weise wurde für Seilitzer
                              									Kaolin die mittlere Korngröße zu 0,004 mm, für Schnaittenbacher Kaolin zu 0,008 mm,
                              									für nordböhmischen Kaolin von Zettlitz zu 0,005 mm gefunden.
                           K. Arndt.
                           Handbuch der angewandten
                                 										physikalischen Chemie in Einzeldarstellung. Band X: Explosivstoffe, auf
                              									Grund des in der Literatur veröffentlichten Materials, bearbeitet von Prof. Dr. H.
                              										Brunswig. Zweite, vermehrte Auflage, mit 56 Abb. und
                              									64 Tabellen. J. A. Barth, Leipzig 1923. Preis geh. Gz. 8.– Mk.
                           
                           Von diesem zwölfbändigen Werk ist der vorliegende zehnte Band nunmehr in zweiter
                              									vermehrter Auflage erschienen und er läßt ohne weiteres erkennen, daß hier ein sehr
                              									wertvolles Hilfsmittel für Chemiker und auch für Ingenieure vorliegt. Es ist ein
                              									gediegenes Nachschlagewerk, mit einem ausführlichen Sachverzeichnisse. Da seit dem
                              									Erscheinen der ersten Auflage 13 Jahre verflossen sind, in denen eine rege
                              									Forschertätigkeit auf dem Gebiete explosiver Vorgänge einsetzte, so ist der Inhalt
                              									des vorliegenden Bandes wesentlich vermehrt worden. Der Grundzug des Buches ist aber die Behandlung
                              									der Explosivstoffe vom physikalisch-chemischen Standpunkt aus geblieben. Es ist kein
                              									Handbuch der Sprengtechnik. Sehr ausführlich vom physikalischen Standpunkt aus sind
                              									die Abschnitte: Geschwindigkeit explosiver Vorgänge, mit Berücksichtigung des
                              									Einflusses der Temperatur, des Druckes und der Katalyse behandelt. Diese Vorgänge
                              									sind besonders für Verbrennungskraftmaschinen von großer Bedeutung, wenn auch der
                              									Verfasser kaum hierauf eingeht. Hier kommt auch noch der große Einfluß der
                              									Wirbelbewegungen auf die Geschwindigkeit explosiver Gasmassen in Betracht, die im
                              									vorliegenden Buch nicht erwähnt werden. Die Entzündung erfolgt entweder durch den
                              									elektrischen Funken oder durch Selbszündung, bei Gleichdruckmaschinen. Die vom
                              									Verfasser erwähnte Entzündung durch Glühkörper ist veraltert.
                           Trotz der unbedeutenden Mängel stellt das Buch eine tiefschaffende Arbeit dar. Die
                              									umfassenden Literaturangaben ermöglichen das schnelle Eindringen und Vertiefen in
                              									Spezialfragen. Das Buch wird deshalb eine gute Aufnahme in weiten Fachkreisen
                              									finden.
                           Wimplinger.
                           Die Schüttelerscheinungen elektrischer
                                 										Lokomotiven mit Kurbelantrieb. Von Dr. J. Döry.
                              									Sammlung Vieweg 1923. Preis 1.50 Mk.
                           
                           Die 38 Seiten umfassende Druckschrift gibt einen guten Ueberblick über die
                              									Schüttelschwingungen elektrischer Lokomotiven. Die Arbeiten von Kummer, Meißner,
                              									Müller, Buchli & Couwenhoven sind hier als Grundlage anzusehen, auf der der
                              									Verfasser weiter baute. Von einem Fachmanne für Fachleute auf diesem Spezialgebiet
                              									ausgearbeitet, bietet die Druckschrift doch auch jenen, die sich mit mathematischen
                              									Problemen befassen, Anregungen.
                           Wimplinger.
                           Bau und Berechnung der
                                 										Dampfturbinen. Von Franz Seufert. 2. Auflage.
                              									Berlin, 1923. Julius Springer.
                           
                           Die neue Auflage der vorliegenden Schrift hat gegenüber der früheren wesentliche
                              									Veränderungen nicht erfahren. Sie gibt eine schätzenswerte Einführung in den Bau von
                              									Dampfturbinen und bereitet auf das Studium umfassenderer Werke vor. Behält man
                              									diesen Zweck im Auge, so wird man der Arbeit des Verfassers Anerkennung nicht
                              									versagen können. Trotz der gedrängten Darstellung werden die für den Konstrukteur
                              									wichtigsten Rechnungsgänge in klarer Form entwickelt.
                           Schmolke.
                           Heizung und Lüftung. Von Johannes Körting, Ingenieur in Düsseldorf, II.:
                              									Ausführung der Heizungs- und Lüftungsanlagen. Vierte, verbesserte Auflage. Mit 172
                              									Figuren, 130 Seiten, Sammlung Göschen Nr. 343, Walter de Gruyter & Co., Berlin
                              									W. 10 und Leipzig, 1923
                           
                           In allgemein verständlicher Weise gibt der Verfasser in diesem Bändchen einen
                              									Ueberblick über die gebräuchlichsten Ausführungen von Heizungs- und
                              									Lüftungsanlagen.
                           Im ersten Abschnitt werden die gebräuchlichsten Ausführungen von Lokalheizungen wie
                              									Kamine, Oefen, Gas-, Petroleum- und Elektrische Oefen besprochen. Weitere Abschnitte
                              									behandeln Ausführungen von Luft-, Warmwasser- und Dampfheizungen. Dann wird die
                              									Ausführung der Rohrleitung bei Wasser- und Dampfheizungen besprochen. Die
                              									Ausführungen über Luftheizungen berücksichtigen nicht neuere Fortschritte, denn es
                              									fehlt die Besprechung von Dampfluftheizungsanlagen, wie diese seit einer Reihe von
                              									Jahren in der Industrie mittels Dampflufterhitzer zahlreich Verwendung gefunden
                              									haben.
                           Es folgt dann ein kurzer Abschnitt betitelt „Ausführung der Lüftungsanlagen“,
                              									in dem aber nur Mittel zur Luftförderung, wie Saug- und Preßköpfe und einige
                              									ausländische Ventilatoren- und Exhaustoren-Erzeugnisse Erwähnung finden. Bei einer
                              									Neubearbeitung sollten letztere durch bewährte deutsche Ventilatoren-Erzeugnisse
                              									ersetzt werden und außerdem einige typische ausgeführte Lüftungsanlagen besprochen
                              									werden.
                           Der Schlußabschnitt ist den „Bauarbeiten“ gewidmet. Es wird in diesem
                              									Abschnitt die Ausführung der Hausschornsteine, bauliche Arbeiten an
                              									Heizungs-Anlagen, Beurteilung der Entwürfe und Ueberwachung der Ausführung sowie
                              									wärmesparende Bauweise behandelt. Im Ganzen genommen kann das Bändchen zur kurzen
                              									Orientierung über Heizungs- und Lüftungsanlagen empfohlen werden.
                           Brandt.
                           Chemie und Mineralogie. Ein
                              									Handbuch für Lehrer an Volks-, Fortbildungs- und Gewerbeschulen und zum
                              									Selbstunterricht. Von Prof. Dr. Georg Forker. 432 Seiten
                              									mit 58 Abbildungen. Leipzig, 1922, Dürersche Buchhandlung.
                           
                           Die Sammlung, als deren siebenter Band das vorliegende Buch erschienen ist, trägt den
                              									Namen „Lebensvoller Unterricht“; sie bezweckt, wie dieser Name schon zum
                              									Ausdruck bringt, eine auf neuzeitlicher Grundlage aufgebaute Reform des
                              									naturwissenschaftlichen Unterrichts in unseren Schulen. Verfasser, der sich mit
                              									dieser Frage offenbar sehr gründlich befaßt hat und der über eine große
                              									Lehrerfahrung verfügt, gibt in dieser Arbeit sehr wertvolle Anregungen für die
                              									Ausgestaltung des chemischen Schulunterrichtes, dessen Neuordnung aus den Kreisen
                              									der Chemiker heraus in letzter Zeit wiederholt verlangt worden ist. Im allgemeinen
                              									Teile, der ein Viertel des ganzen Buches einnimmt, entwickelt Verfasser seine
                              									Gedanken über die Aufgabe, die dem Chemieunterricht in der Schule zufällt, über
                              									Stoffauswahl und -anordnung, über das Lehrverfahren, die Lehrräume und die
                              									Lehrmittel, wobei er für die möglichst starke Betonung des Schülerversuches bei
                              									weitgehender Arbeitsteilung eintritt. An Hand lehrreicher Abbildungen wird hier
                              									gezeigt, wie dieses Ziel mit verhältnismäßig einfachen Mitteln erreicht werden kann.
                              									Im zweiten Teile des Buches bespricht Verfasser in 9 Abschnitten die
                              									hauptsächlichsten Lehrstoffe, indem er mit dem Wasser und dem Lösungsvorgang
                              									beginnend systematisch und mit großem pädagogischen Geschick alle wichtigen
                              									chemischen Vorgänge erörtert. Es ist sehr zu begrüßen, daß hierbei die Brennstoffe
                              									sowie andere technisch und wirtschaftlich bedeutsame Gebiete weit mehr
                              									Berücksichtigung fanden, als bisher, und daß in diesem Zusammenhang auch
                              									statistische Daten nicht fehlen. Man darf somit wohl sagen, daß Verfasser das Ziel,
                              									nämlich, daß sein Buch allen Lehrern der verschiedensten Schulen etwas bieten soll,
                              									vollkommen erreicht hat, und man darf hoffen, daß die Vorschläge des Verfassers an
                              									recht vielen Lehranstalten in die Praxis umgesetzt werden.
                           A. Sander.
                           Die Fabrikation von Leim und
                                 										Gelatine. Von Dr. Ludwig Thiele. 189 Seiten mit
                              									96 Abbildungen. Zweite, neu bearbeitete Auflage. Leipzig 1922.
                           Kitte und Klebstoffe. Von Carl Breuer. 228 Seiten mit 9 Abbildungen. Zweite
                              									verbesserte Auflage. Leipzig 1922. Dr. Max Jänecke.
                           
                           Die beiden in der bekannten „Bibliothek der gesamten Technik“ in neuer Auflage
                              									erschienenen Bändchen beschränken sich nicht nur auf die Mitteilung einer Reihe von Rezepten und
                              									Vorschriften, wie dies sonst vielfach geschieht, sondern behandeln auch ziemlich
                              									eingehend die verschiedenen Rohstoffe, die in den betreffenden Industrien benutzten
                              									Apparate und Maschinen sowie die chemischen und physikalischen Grundlagen in leicht
                              									verständlicher Darstellung. Dies gilt namentlich für die Arbeit von Thiele, der auch die Eigenschaften der in den Handel
                              									kommenden Erzeugnisse sowie ihre chemische Prüfung näher bespricht. Beide
                              									Bändchen werden sich in der Praxis als recht nützlich erweisen, zumal ein
                              									ausführliches Sachverzeichnis ein rasches Nachschlagen ermöglicht.
                           A. Sander.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 339