| Titel: | Bücherschau. | 
| Fundstelle: | Band 339, Jahrgang 1924, S. 74 | 
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                        Bücherschau.
                        Bücherschau.
                        
                     
                        
                           Die Vermögenssteuererklärung 1924
                                 										auf Grund den zweiten Steuernotverordnung und der Durchführungsvorschriften vom
                                 										8./18. März 1924. Von Koppe und Beuck. 159 Seiten, 3,50 Goldmark. Industrieverlag Spaeth
                              									& Linde, Berlin.
                           
                           Eine außerordentlich kurze Zeit ist den Steuerpflichtigen zur Aufstellung ihrer
                              									Erklärung diesmal gelassen worden. Das vorliegende Buch wird ihnen deshalb als ein
                              									Hilfsmittel zu rascher und zuverlässiger Unterrichtung über die Fragen, welche sich
                              									bei Aufstellung der Vermögeinssteuererklärung erheben, besonders empfohlen werden
                              									können. Die amtlichen Steuererklärungsformulare werden durch farbige Ausfüllung und
                              									durch Erläuterungen dem Verständnis näher gebracht, die
                              									Durchführungsbestimmungen ausgiebig kommentiert. In einer allgemeinen Einleitung
                              									geben die Verfasser einen systematischen Ueberblick, aus welchem besonders die
                              									Stellungnahme zum Bewertungsproblem interessiert. Entgegen der von einzelnen
                              									Landesfinanzamtsvertretern vertretenen Ansicht, daß für die Bewertung von
                              									Vermögensgegenständen einzig und allein der Art. II der Zweiten Steuernotverordnung
                              									maßgebend sei unter Ausschluß der früher ergangenen Bewertungsvorschriften,
                              									begründen die Verfasser zutreffend die Auffassung, daß sowohl die grundsätzlichen
                              									Vorschriften der §§ 137 bis 139 der Reichsabgabenordnung wie der § 15 des
                              									Vermögenssteuergesetzes durch die Zweite Steuernotverordnung nicht für die Vermögenssteuer des
                              									Jahres 1924 außer Kraft gesetzt sind, sondern als grundlegend maßgebende
                              									Bestimmungen, lediglich durch die Zweite Steuernotverordnung ergänzt, weitergelten.
                              									Viele Härten, welche bei ausschließlicher Anwendung der Zweiten Steuernotverordnung
                              									entstehen müßten, würden gemildert werden, wen den allgemeinen
                              									Wirtschaftsverhältnissen gemäß § 15 des Vermögenssteuergesetzes und gemäß den
                              									Vorschriften der Reichsabgabenordnung Rechnung getragen würde.
                           Dr. Waltsgott.
                           Steuer- und bilanzrechtliche
                                 										Studienfälle mit praktischen Aufgaben. Erste Folge von Beuck und Erfurth, 3,50
                              									Goldmark, 112 Seiten, 1924. Industrieverlag Spaeth & Linde, Berlin.
                           
                           Die in der Fachliteratur bestens bekannten Verfasser haben eine Auswahl von typischen
                              									Fällen getroffen, die im täglichen Verkehr des steuerlichen Rechtsberaters häufiger
                              									wiederzukehren pflegen: Steuerberechnungen, Buchungsaufgaben mit Bezug auf
                              									einfachere Geschäftsverhältnisse, besonders aber in Beziehung auf
                              									Gesellschaftsgründungen und -Umwandlungen, Interessengemeinschaften und
                              									Konzernbildungen. Die steuerrechtlichen Bestimmungen werden dabei im allgemeinen
                              									vorausgesetzt und nur angedeutet. Sie zu schildern ist ja auch nicht der Zweck des
                              									Buches. Sondern es will die Einbildungskraft des Rechtsstudierenden anregen, die
                              									Einbildungskraft, die dem dürren Bau der Gesetze erst das volle Leben, die volle
                              									plastische Anschaulichkeit verleiht. Auch der Kundige aber wird sich durch das
                              									Studium mancher Fälle zu besinnlichen Erwägungen über die steuerliche
                              									Vorteilhaftigkeit oder steuerliche Unrentabilität gewisser Geschäftsvorgänge
                              									veranlaßt sehen.
                           Dr. Waltsgott.
                           Die Neuregelung der
                                 										Kapitalverkehrsteuer von Weinbach. 171 Seiten, 4
                              									Goldmark. Industrieverlag Spaeth & Linde, Berlin.
                           
                           Das vorliegende Buch bietet zusammen mit des Verfassers im Jahre 1922 erschienener
                              									Handausgabe des Kapitalverkehrsteuergesetzes und dem 1923 dazu herausgegebenen
                              									Ergänzungsbande ein Ganzes. Die Texte der inzwischen erschienenen Abänderungsgesetze
                              									werden mitgeteilt und der durch sie allzu unübersichtlich gewordene Gesamttext des
                              									Kapitalverkehrsteuergesetzes in bereinigter Fassung nach dem neusten Stande der
                              									Gesetzgebung neu abgedruckt, was zweifellos einem sehr brennenden Bedürfnisse der
                              									Praxis entspricht. Bei Erläuterung der einzelnen Bestimmungen des Gesetzes sind die
                              									neusten Entscheidungen des Reichfinanzhofs und die Erlasse des Reichsfinanzministers
                              									berücksichtigt. Die Obligationensteuer nach der dritten Steuernotvenordnung wird
                              									erläutert. Das Abrechnungsverfahren bei der Börsenumsatzsteuer und die
                              									Steueraufwertung sind in praktischen, klaren Uebersichten geschildert.
                           Dr. Waltsgott.
                           Das Trocknen und die Trockner.
                              									Anleitung zu Entwurf, Beschaffung und Betrieb von Trocknereien für alle Zweige der
                              									mechanischen und chemischen Industrie, für gewerbliche und für landwirtschaftliche
                              									Unternehmungen. Von Ingenieur Otto Marr. In vierter
                              									Auflage bearbeitet und erweitert von Ingenieur Karl
                                 										Reyscher. Mit 289 Abbildungen. (Oldenbourgs Technische Handbibliothek, Bd.
                              									XIV.) München und Berlin 1923. Druck und Verlag von R. Oldenbourg.
                           
                           Das bekannte, in vierter Auflage vorliegende Buch hat nach Marrs Tode in Reyscher
                              									einen neuen Bearbeiter gefunden, der ernstlich gewillt ist, das Werk im Sinne
                              									Marrs den fortschreitenden Forderungen der Trocknungstechnik anzupassen.
                           Die Gruppierung des Stoffes zerfällt in zwei Teile. Von diesen behandelt der erste
                              									Teil „Die Theorie des Trocknens“ und der zweite Teil „Die Ausführung der
                                 										Trockner“. Im ersten Teil werden in 7 Abschnitten: Die Wärme, Erzeugung der
                              									Wärme, Wärmeübertragung und Fortleitung, das Trockengut, die verschiedenen
                              									Trocknungsverfahren, Ausnutzung von Abwärme für Trockenzwecke und die
                              									gebräuchlichsten Meß- und Regelungsinstrumente besprochen.
                           Die einzelnen Abschnitte weisen verschiedentlich Neubearbeitungen auf. Unter anderem
                              									wurden zur Anregung, sich in die Zustandsänderungen von Luft und Trockengut zu
                              									vertiefen, einige Bilder der Zustandsänderungen einiger Trockenverfahren
                              									eingefügt.
                           Der 13 Druckzeilen umfassende Abschnitt „Trocknung durch elektrischen Strom“
                              									erfordert in textlicher Hinsicht und in Bezug auf Abbildungen in einer späteren
                              									Auflage eine wesentliche Ergänzung. Es wäre hier auf die Brockdorff-Witzemannschen
                              									elektrischen Metall-Heizschläuche hinzuweisen, die hauptsächlich als elektrische
                              									Trockenschränke und Wärmetische Anwendung fanden zum Trocknen kleinerer Gegenstände
                              									wie Handschuhe, Strümpfe, Gardinen oder zum Dekatieren von Stoffen und Stoffproben,
                              									Trocknung von Kohlen- und Erzproben, Trocknen geklebter, bemalter und gefärbter
                              									Gegenstände in Zelluloid, Gummi und Mikanitfabriken, Trocknung gewaschener,
                              									gespülter oder galvanisierter Gegenstände, Trocknung von Münzen in Münzstätten nach
                              									der Weinsteinätze. Kurz sollte auch auf die Verfahren von Nodon und Alcock zur
                              									künstlichen Trocknung von Holz durch Elektrizität hingewiesen werden.
                           Der Abschnitt „Ausnutzung von Abwärme“ bedarf in Bezug der Ausführungen über
                              									künstlichen Zug ebenfalls einer Umarbeitung. Zunächst sollte hierbei auf die drei
                              									Verfahren künstlicher Zugerzeugung wie 1. des direktwirkenden, 2. des
                              									indirektwirkenden und 3. des kombinierten Verfahrens kurz hingewiesen werden, von
                              									denen der jetzt in dem Abschnitt in Wort und Abbildung 127 behandelte indirekte
                              									Saugzug infolge des höheren Kraftverbrauches heute im allgemeinen seine Berechtigung
                              									verloren hat. Bei Abgasausnutzungsanlagen gibt man heute immer mehr dem direkten
                              									Saugzug den Vorzug, denn durch entsprechende Bemessung des Abwärmeverwerters hat man
                              									ein Mittel, hohe Abgastemperaturen soweit herabzukühlen, daß die Abgase direkt durch
                              									den Saugzugventilator geleitet werden können.
                           Im zweiten Teile werden Trockner für landwirtschaftliche Produkte, Futtermittel aus
                              									Fabrikationsrückständen, Trockner zur Herstellung von Dungstoffen, Trockner für
                              									Baumaterialien, Brennstoffe, Produkte verschiedener Art für chemische und verwandte
                              									Industriezweige besprochen. Des weiteren behandeln besondere Abschnitte Trockner für
                              									die Elektrizitätsindustrie, Gummi, Kautschuk und dergleichen, Explosivstoffe,
                              									Trockner für hohe Temperaturen, Papier- und Pappenindustrie, Trockner für die
                              									Textil- und Bekleidungsindustrie, Trockner für Nahrungs- und Genußmittel.
                           In anerkennenswerter Weise hat der Verfasser in diesem Teil die wichtigsten Trockner
                              									erörtert. Für eine Neuauflage sei dem Verfasser nahegelegt, den Abschnitt
                              										„Trocknung von Holz“ einer Umarbeitung zu unterziehen. Der Verfasser
                              									sollte sich dabei vor Augen halten, daß in der Holz verarbeitenden Industrie
                              									hauptsächlich zwei Trockensysteme und zwar Kammer- und für Dimensionshölzer
                              									Kanaltrocknungsanlagen benutzt werden. Dementsprechend sollten diese Anlagen erschöpfender behandelt
                              									werden. Bei dieser Gelegenheit sollte die Abbildung 200, die vor über einem
                              									Jahrzehnt in Zeitschriften zu finden ist, der Abbildung einer Holztrocknungskammer
                              									mit neuzeitlichem Dampflufterhitzer deutschen Ursprungs Platz machen und neben
                              									dieser eine Abbildung von einer Kanaltrocknungsanlage Aufnahme finden. Zweckmäßig
                              									wäre ferner, einen Abschnitt über „Stapeln der Hölzer“ einzufügen, da die
                              									richtige Einstaplung der Hölzer eine fundamentale Bedingung zur Erzielung guter
                              									Trocknungsergebnisse und einwandfreien wirtschaftlichen Arbeitens einer
                              									Holztrocknungsanlage ist. So ist es wichtig, darauf hinzuweisen, daß das Holz bis
                              									nahezu zur Decke gestapelt wird, damit der Querschnitt sowohl in der Länge als auch
                              									in der Höhe der Trockenkammer ausgefüllt wird, um überall den gleichen
                              									Luftwiderstand zu schaffen. Bei ungenügender Füllung der Trockenkammer sind dagegen
                              									die falschen Hohlräume abzudecken, damit die Luft immer durch die Stapel und nicht
                              									daneben zirkulieren kann, also immer gleiche Widerstände findet.
                           Ein Erfahrungsgrundsatz, auf den auch hinzuweisen wäre, ist der: „In einer
                                 										Holztrockenkammer sind nur Hölzer von annähernd gleicher Stärke und Härte zu
                                 										trocknen.“ Als annähernde Stärken können alle Hölzer bis 1 Zoll, von 1 ¼ bis
                              									maximal 2 Zoll, von 2 ¼ bis 3 Zoll usw. angesehen werden. Der Umfang des Abschnittes
                              										„Holztrocknung“ braucht durch eine derartige Umarbeitung nicht vergrößert
                              									werden, da in dem jetzigen Abschnitt verschiedene Holztrocknungsverfahren teilweise
                              									sehr, ausführlich behandelt wurden, die keine praktische Bedeutung erlangten, so daß
                              									auf diese verzichtet oder diese wesentlich gekürzt wiedergegeben werden können.
                           Weiter sei angeregt, nicht teilweise, wie in der jetzigen Auflage, sondern
                              									einheitlich alle Abbildungen mit kurzen Unterschriften zu versehen.
                           Alles in allem hat das bekannte Buch durch Reyschers zweite Bearbeitung in vieler
                              									Hinsicht der behandelten Stoffe eine weitgehende Vertiefung erfahren, was
                              									Anerkennung verdient. Zur Einführung in die Trocknungstechnik und zur Orientierung
                              									über die gebräuchlichsten Trockner kann das Buch bestens empfohlen werden.
                           Otto Brandt.
                           Versuche mit Fangvorrichtungen an
                                 										Aufzügen. Von Dr.-Ing. Gerold Weber. Mit 47
                              									Textabbildungen. Versuchsergebnisse des Versuchsfeldes für Maschinenelemente der
                              									Technischen Hochschule zu Berlin. München und Berlin, 1923. R. Oldenbourg. 3,20
                              									Mark.
                           
                           Von der Tatsache ausgehend, daß die Fangvorrichtungen der Aufzüge ihren Zweck, bei
                              									Seilbrüchen ein Hinabstürzen der Förderkörbe zu verhindern, nicht immer erfüllen,
                              									hat den Verfasser veranlaßt, eingehende Versuche mit einer Reihe derartiger
                              									Sicherheitsvorrichtungen anzustellen.
                           Die Versuche wurden in dem Versuchsfelde für Maschinenelemente an der Technischen
                              									Hochschule zu Berlin – Vorsteher Geh. Reg.-Rat Prof. Dr.-Ing. O. Kammerer –
                              									ausgeführt. Die Ergebnisse jener Forschungen sind in dem vorliegenden, 40 Seiten
                              									starken Buch dargelegt.
                           Nach einer kurzen Einleitung über die Entstehung der Versuche wird zunächst die
                              									eigens für die Zwecke der Untersuchungen errichtete Einrichtung – ein etwa 12 m
                              									hohes eisernes Gerüst – beschrieben. Darauf werden das eingeschlagene
                              									Prüfungsverfahren sowie die eigentlichen Untersuchungen mit verschiedenartigen
                              									Fangvorrichtungen an mehr oder weniger stark eingefetteten Führungsstraßen aus
                              									Fichtenholz, Hartholz und Eisenschienen aus der Ruhe und bei Abwärtsfahrt, mit
                              									leerem und beladenem Förderkorb, mit anhängendem Seilschwanz u.a.m. geschildert.
                           Die bei jenen Forschungen erzielten Ergebnisse sind für die Aufzugstechnik darum so
                              									überaus wichtig, weil sie einmal einen genauen Aufschluß über die Wirkung der
                              									Fangvorrichtungen unter den verschiedenen Betriebsverhältnissen geben, dann aber
                              									auch, weil sie zeigen, von welchen Zufälligkeiten die Fangwirkung abhängt und wie
                              									diesen zu begegnen ist.
                           Für seine wertvolle Arbeit ist dem Verfasser der besondere Dank der
                              									wissenschaftlichen Technik sowie der einschlägigen Industrie gewiß.
                           Fritz Schmidt.
                           Die Dampfturbinen. Von Prof.
                              									Const. Zietemann. III. Band. Sammlung Göschen. Band 716.
                              									Walter de Grupter & Co. Berlin und Leipzig, 1924. Preis 1.25 Goldmark.
                           
                           Der durch seine Veröffentlichungen über Stoffe aus dem Gebiete der
                              									Wärmekraftmaschinen und der technischen Thermodynamik rühmlich bekannte Verfasser
                              									bringt in dem vorliegenden Bändchen zunächst eine Zusammenstellung der bei
                              									Dampfturbinen üblichen Arten der Regelung. Berechnung und Ausführung werden an
                              									Beispielen gezeigt. Sehr beachtenswert sind der zweite und dritte Abschnitt des
                              									Schriftchens über die wichtigsten neuzeitlichen Bauformen von Turbinen sowie über
                              									Anlagen für Sonderzwecke. Die Bedeutung von Gegendruck-, Anzapf-, Zweidruck- und
                              									Abdampfturbinen wird in sehr anschaulicher Form dem Leser zum Bewußtsein gebracht.
                              									Im Zusammenhang mit der letztgenannten Maschinengattung werden die in neuerer Zeit
                              									zu besonderer Wichtigkeit gelangten Wärmespeicher besprochen. Das 4. Kapitel
                              									beschäftigt sich mit Kondensationsanlagen. Besondere Berücksichtigung erfuhren
                              									Oberflächenkondensation und rotierende Pumpen. Den Schluß des Büchleins bildet eine
                              									Uebersicht über die Verwendungsgebiete der Dampfturbinen sowie ein kurzer Vergleich
                              									mit der Kolbenmaschine. Die Form der Darstellung ist klar, und die Ausstattung läßt
                              									in keiner Hinsicht etwas zu wünschen übrig. Die Schrift verdient daher weite
                              									Verbreitung.
                           Schmolke.
                           Rechnerische Grundlagen des Baues von
                                 										Drahtseilbahnen. Von Oberbaurat R. Findeis. 115
                              									Abb. im Text. Leipzig und Wien, Franz Deuticke, 1923.
                           
                           Auf dem Gebiete des Baues von Drahtseilbahnen sind noch wenige umfassende
                              									Veröffentlichungen mit Angaben der Berechnungsweise vorhanden. Der Verfasser hat
                              									sich deshalb die Aufgabe gestellt, die Grundlagen zu der Berechnung von
                              									Drahtseilbahnen zu schaffen, wie sie den ausgedehnten Anwendungsmöglichkeiten
                              									solcher Anlagen entsprechen.
                           In fünf Abschnitten wird, ausgehend von der Herstellung des Drahtseiles, die
                              									Gesamtberechnung einer vollständigen Drahtseilbahn-Anlage durchgeführt. Ausführlich
                              									ist dabei die Theorie der Seillinie und die Biegungsbeanspruchung der Tragseile
                              									behandelt. Der 5. Abschnitt umfaßt die Berechnung des Zugseiles. Den Schluß bilden
                              									ausführliche Tafeln für die Berechnung der Drahtseile. Die Ausführungen des
                              									Verfassers sind klar und leicht verständlich gehalten, auch dort, wo die
                              									Berechnungen die Anwendung höherer Mathematik verlangen. Durch die grundlegende
                              									Arbeit des Verfassers ist die Möglichkeit gegeben, auf diesem Gebiete weiter zu
                              									forschen und die Erfahrungen der Praxis nutzbringend zu verwerten.
                           
                           Der Verlag hat in anerkennenswerter Weise für eine zweckmäßige und gediegene
                              									Ausstattung des Buches Sorge getragen, das in Fachkreisen gebührende Beachtung
                              									finden wird.
                           Wimplinger.
                           Freileitungsbau – Ortsnetzbau.
                              									Ein Leitfaden für Montage- und Projektierungs-Ingenieure, Betriebsleiter und
                              									Verwaltungsbeamte. Von F. Kapper, mit 376 Abb., 2 Tafeln
                              									und 55 Tabellen. Vierte umgearbeitete Auflage. München und Berlin 1923. Verlag R.
                              									Oldenbourg. Grundpreis geh. 12 Mark.
                           
                           Das Buch ist in erster Linie für Montageingenieure bestimmt, um sie mit den Arbeiten
                              									des Freileitungsbaues und Ortsnetzbaues vertraut zu machen, und ihnen auch bei
                              									schwierigen Fällen ein guter Berater zu sein. Die vorliegende vierte Auflage ist
                              									bedeutend erweitert, und es werden bei der Neubearbeitung alle Fortschritte der
                              									letzten Zeit auf diesem Gebiete eingehend berücksichtigt. Dementsprechend sind die
                              									Abschnitte: Ausführung der Tragkonstruktionen, Freileitungsisolatoren, Verbindungs-
                              									und Abzweigestellen, Montage des Leitungsgestränges bedeutend erweitert. Der
                              									Verfasser hat bei allen seinen Ausführungen die zurzeit gültigen „Normen für die
                                 										Starkstromfreileitungen des V.D.E.“ genau berücksichtigt. Das Buch ist
                              									leicht verständlich geschrieben. Die genau durchgeführten Rechnungen vermeiden
                              									Differential- und Integralrechnungen.
                           Das gesamte Gebiet des Freileitungsbaues und Ortsnetzbaues ist in 27 Abschnitte
                              									zerlegt. Ausführlich behandelt sind besonders die zwei Abschnitte „Spannung und
                                 										Durchhang des Leiters“ und „Berechnung der Tragkonstruktionen.“ Den
                              									Schlußabschnitt bilden die Vorschriften für die Errichtung elektrischer
                              									Starkstromanlagen nebst Ausführungsregeln. Zahlreiche vollständig durchgerechnete
                              									Zahlenbeispiele, die in jeden Abschnitt eingefügt sind, erleichtern sehr das
                              									Studium. So ist in der 4. Auflage ein Buch entstanden, das auf seinem Spezialgebiet
                              									unentbehrlich ist. Der große Wert des Buches wird am besten durch die Tatsache
                              									bewiesen, daß die ersten drei Auflagen in kurzer Zeit vergriffen sind.
                           Die Ausstattung des Buches ist sehr gut, Papier, Druck und Abbildungen genügen allen
                              									Ansprüchen.
                           Wimplinger.
                           Wärmewirtschaftsfragen. Von L.
                              										Litinsky, Oberingenieur, Leipzig. Mit 40 Abbildungen
                              									und 17 Tabellen im Text und Anhang (Monographien zur Feuerungstechnik Heft 5),
                              									Verlag Otto Spamer, Leipzig.
                           
                           Das vorliegende Buch behandelt in acht Abschnitten typische verbesserungsbedürftige
                              									Gebiete der Feuerungstechnik. An Hand einer Anzahl thermotechnischer Rechenbeispiele
                              									zeigt der Verfasser, wie man der Lösung des einen oder anderen feuerungstechnischen
                              									Problems näher kommen kann.
                           Zunächst wird eine wärmetechnische Berechnung für einen Gaskammerofen zum Brennen von
                              									Schamottewaren durchgeführt. Dann wird die Wärmebilanz eines Gasschmelzofens
                              									aufgestellt. Der folgende Abschnitt behandelt Erfahrungen mit Holzgeneratoren. Im
                              									nächsten Abschnitt erörtert der Verfasser sehr ausführlich die wärmewirtschaftliche
                              									Bedeutung von Regenerator und Rekuperator. Kurz und treffend kommt der Verfasser am
                              									Schlüsse dieses Abschnittes zu der Erklärung: „Die heißen Flächen einer
                                 										Wärmerückgewinnungsanlage (Regenerator, Rekuperator) geben ihre Wärme an die
                                 										vorzuwärmenden Gase durch Strahlung ab. Diese Art der Wärmeabgabe steigt mit der
                                 										vierten Potenz der Temperatur der wärmeabgebenden Flächen, welche bei
                                 										Regeneratoren höher ist als bei Rekuperatoren, weil die Trennungswand
                                 										zwischen den beiden wärmeaustauschenden Medien einen Temperaturabfall auf der
                                 										einen Seite der Rekuperatorwand bewirkt. Bei Regeneratoren dagegen fehlt eine
                                 										solche Trennungswand, aus diesem Grunde sind die Regeneratoren in
                                 										wärmetechnischer Hinsicht vollfommener.“
                           Die folgenden Abschnitte behandeln ausführlich die Fragen: Einzelgenerator oder
                              									Zentralgenerator in Gaswerken, Ermittlung des Wärmeverbrauches für die
                              									Kohlendestillation, die Beurteilung der Wärmeverluste im Schornstein nach dem CO2-Gehalt der Abgase sowie Betrachtungen über
                              									trockene oder nasse Löschweise des Kokses.
                           Den Schluß des Buches bildet ein Anhang mit Tabellen über mittlere spezifische Alarme
                              									von Abgasen bei konstantem Druck, bezogen auf 1 cbm Gas und 1 kg Gas zwischen 0 ° C
                              									und 1 °, Ermittlung des Heizwertes auf Grund der Gasanalyse, Tabellen über Heizwerte
                              									von Kohlenstoff und von Gasen, Sauerstoffbzw. Luftbedarf und Verbrennungsprodukte
                              									verschiedener Gase, durchschnittliche Zusammensetzung und Eigenschaften technischer
                              									gasförmiger Brennstoffe, Litergewichte und spezifische Gewichte von Gasen, Wärme-
                              									oder Kohlenverluste bei Dampfkessel- und ähnlichen Feuerungen, spezifische Wärme
                              									feuerfester Materialien, ferner ein Namen- und Sachverzeichnis.
                           Für jeden Wärmeingenieur und zur Lösung von Aufgaben der Feuerungstechnik ist die
                              									vorliegende Veröffentlichung eine wertvolle Hilfsquelle.
                           Otto Brandt.
                           Technischer Selbstunterricht für das
                                 										deutsche Volk. III. Fachband. 2. und 3. Brief. Herausgegeben von Karl Barth. München und Berlin, 1923. R.
                              									Oldenbourg.
                           
                           Schon mehrfach wurde an dieser Stelle auf die Vorzüge und unvermeidlichen Nachteile
                              									hingewiesen, welche einer brieflichen Anleitung zur Selbstausbildung erhalten, auch
                              									wenn die Behandlung des Stoffes, wie im vorliegenden Falle, durchaus gewandt
                              									erfolgt. Daß die gegenwärtige Zeit dem Erscheinen einer derartigen Schrift recht
                              									günstig ist, soll nicht bestritten werden, denn zahlreiche strebsame junge Leute
                              									müssen aus finanziellen Rücksichten von einer schulmäßigen Ausbildung absehen. Der
                              									2. und 3. Brief enthält Ausführungen über Stoffe aus dem Maschinenbau und der
                              									Elektrotechnik.
                           Schmolke.
                           Der Musikfreund.
                              									Gemeinverständliche Einführung in die Musik. Von Dr. Hermann Frhr. v. d. Pforten. Stuttgart 1923. Franckhsche
                              									Verlagshandlung.
                           
                           Der Verfasser gibt eine mit großer Gewandheit geschriebene, auch dem Laien
                              									verständliche Einführung in die Musik. Mit Erfolg war er bemüht, einen trockenen,
                              									lehrhaften Ton zu vermeiden, so daß die Schrift sowohl bildend als auch unterhaltend
                              									wirkt. An verschiedenen Stellen beleben eingestreute Erzählungen in angenehmer Weise
                              									die Lektüre des Büchleins. Der Leserkreis, für den dasselbe bestimmt ist, wird es
                              									dankbar begrüßen, daß der Autor bei seiner Darstellung keinerlei Voraussetzung
                              									hinsichtlich einer musikalischen Vorbildung macht. Die von Liebe zum Stoff
                              									getragenen, fesselnden Ausführungen v. d. Pfortens sind auf jeden Fall bestens
                              									geeignet, die Aufgabe zu lösen, die sich der Verfasser gestellt hat. Jedem. Freund
                              									der Tonkunst kann die Abhandlung warm empfohlen werden.
                           Schmolke.