| Titel: | Bücherschau. | 
| Fundstelle: | Band 339, Jahrgang 1924, S. 136 | 
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                        Bücherschau.
                        Bücherschau.
                        
                     
                        
                           Hochspannungsanlagen. Von
                              										Friedr. Weickert. Leipzig 1923, Dr. Max
                              									Janecke.
                           
                           Das vorliegende Buch ist kein Lehrbuch, das rechnerische Entwickelungen über das
                              									schwierige Gebiet der Hochspannungerscheinungen bringt, es soll vielmehr ein
                              									Nachschlagewerk sein, in dem willkommene Winke vorhanden sind für die, die
                              									Hochspannungsanlagen projektieren, bauen, in Betrieb setzen oder den Betrieb führen.
                              									Die zerstreut in wissenschaftlichen Abhandlungen entwickelten Formeln und
                              									Erfahrungswerte werden gewissermaßen gebrauchfertig gebracht. Für etwa
                              									wünschenswerte Vertiefung wird auf die Quellen verwiesen. Das Buch ist also für den
                              									Praktiker geschrieben. Irgendwelche Vorkenntnisse höherer Mathematik werden nicht
                              									vorausgesetzt, doch wird Kenntnis der Wechselstromtechnik angenommen, ohne die
                              									bei der zuweilen sehr gedrängten Darstellung das Verständnis erschwert ist.
                              									Durchgerechnete Beispiele bringen die erforderliche Erkenntnis, wo textliche
                              									Ausführungen zu längeren Darstellungen gezwungen hätten. Auf Grund eigener
                              									Erfahrungen werden vielfach Warnungen vor Fehlern ausgesprochen, die bei
                              									ungenügender Sorgfalt zuweilen gemacht werden. Dergleichen Winke sind besonders in
                              									Hochspannungsanlagen, in denen jeder Fehler gefahrbringend wirken kann, von großem
                              									Wert. Behandelt werden alle Teile der Hochspannungsanlage unter Hinweis auf die
                              									entsprechenden Verbandsvorschriften. In den allgemeinen Erörterungen über die
                              									Beanspruchung der Leitungs- und Isolierstoffe werden Formeln für Beanspruchung der
                              									Leitungen, für Berechnung des Stoß- und Dauerkurzschlußstroms und des Ladestroms
                              									gegeben. Das Auftreten von Ueberspannungen wird mit den daraus entstehenden Folgen
                              									erörtert und die verschiedenen Schutzapparate, soweit sie praktische Bedeutung
                              									erlangt haben, beschrieben. Bei Behandlung des Entwurfs von Hochspannungsanlagen
                              									werden verschiedene Ratschläge erteilt. Eingehend wird das Messen von Spannung,
                              									Strom, Leistung, Arbeit und Isolationswiderstand behandelt und durch zahlreiche
                              									Schaltbilder erläutert, ebenso das Parallelschalten, wenn man sich auch nicht mit
                              									der Darstellung der Hell- und Dunkelschaltung (Abb. 59, 60) befreunden kann, die
                              									rein schematisch keinen geschlossenen Stromkreis zeigt. Auch der wichtige
                              									Ueberstromschutz mit den verschiedenen Auslösevorrichtungen wird gebührend
                              									gewürdigt. Von Wert ist ferner, was über Ausführung der Hochspannungszellen und
                              									-Gerüste, über Oelschalter und Trennschalter, über Schmelzsicherungen, blanke und
                              									isolierte Leitungen über Signal- und Kommandoanlagen gesagt ist. In der Erdungsfrage
                              									lehnt sich der Verfasser an die Verbandsvorschriften an. Die Oeltransformatoren und
                              									das für diese verwendbare Oel finden weitgehende Beachtung. Den Schluß bilden
                              									verschiedene Anweisungen für den Hochbau, für die Isolationsprobe der Anlage, und
                              									deren Inbetriebnahme. Ein gutes Sachregister erleichtert das Auffinden des gesuchten
                              									Stoffes. In kurzer Darstellung wird somit sehr viel Erfahrungsstoff gebracht, der
                              									von großem Wert ist.
                           Mch.
                           Praktisches Maschinenzeichnen mit
                                 										Einführung in die Maschinenlehre. Von Richard
                                 										Schiffner. Vollständig neu bearbeitet von Dipl.-Ing. W. Tochtermann. I. Das Maschinenzeichnen, Zeichnen nach
                              									Vorlage und Zeichnen nach Modell. Mit 68 Tafeln, 148 Seiten. Sammlung Göschen Nr.
                              									589. II. Die wichtigsten Maschinenteile in zeichnerischer und konstruktiver
                              									Hinsicht. Mit 61 Tafeln. Sammlung Göschen Nr. 590. 1923. Bandpreis 1,25 Mark.
                           
                           Im Band I ist das eigentliche Maschinenzeichnen zusammengefaßt, während Band II die
                              									wichtigsten Maschinenteile behandelt und stellt somit eine Einführung in die
                              									Maschinenlehre dar. Die beiden Bände zusammen stellen eine gute Schule des
                              									Maschinenzeichnens dar, die zum Selbststudium sehr geeignet sind und als
                              									zweckmäßiges Hilfsmittel für Lehrer und Schüler an technischen Lehranstalten
                              									bezeichnet werden können. Bei der Neubearbeitung des vorliegenden Werkes sind auch
                              									bereits die D. J. -Normen berücksichtigt und den Grundsätzen der
                              										„wirtschaftlichen Fertigung“ ist an allen Stellen Rechnung getragen.
                              									Tafel 1, 2 und 3 können wohl als entbehrlich bezeichnet werden, um Raum für
                              									Wertvolleres zu schaffen.
                           Wimplinger.
                           Maschinenmeßkunde. Von Dr.-Ing.
                              										Zipperer. Mit 98 Abb., 116 Seiten. Sammlung Göschen,
                              									Bd. 880. 1924. Preis 1,25 Mark.
                           
                           Zweck und Ziel der „Sammlung Göschen“ ist, in Einzeldarstellung eine klare und
                              									leichtverständliche Einführung in die verschiedenen Gebiete der Technik zu geben.
                              									Dementsprechend gibt das vorliegende Bändchen nur die Grundzüge der bei Messungen an
                              									Maschinen vorkommenden Verfahren an. Die Ausführungen des Verfassers an Hand der
                              									klaren schematischen Zeichnungen sind leicht verständlich und so wird es als gern
                              									gesehenes Hilfsbuch für Vorlesungen und Uebungen, aber auch für das Selbststudium
                              									verwendet werden. Die wichtigen Abschnitte „Flüssigkeitsbremsen“ und
                              										„Torsionsdynamometer“ sind sehr kurz geraten und enthalten nur je ein
                              									Ausführungsbeispiel.
                           Wimplinger.
                           Berichte und Abhandlungen der
                                 										wissenschaftlichen Gesellschaft für Luftschiffahrt. 11. Heft. 1924. R.
                              									Oldenbourg, München 1924, geh. 7,50 Mark.
                           
                           Das bekannte Hanseatenwort „Navigare necesse est, vivere non est necesse“
                              									müßte zeitgemäß ergänzt werden, indem dem navigare ein volare hinzuzufügen ist. Dies
                              									beweist auch wiederum das vorliegende Jahrbuch für 1923. Die Vorträge der 12.
                              									ordentlichen Mitgliederversammlung befassen sich in erster Linie mit den im
                              									Vordergrund des Interesses stehenden Segelflügen. Die ungebrochene Schaffenskraft
                              									und der Wille zur Tat, von denen die Vorträge Zeugnis geben, werden dann das
                              									deutsche Volk zum Sieger von morgen machen. Die Worte am Rhön-Denkmal: „Volk
                                 										flieg Du wieder und Du wirst Sieger – Durch Dich allein“ sind eine ernste
                              									Mahnung.
                           Wimplinger.
                           Galvanotechnik (Galvanostegie und
                              									Galvanoplastik). Von Ing.-Chemiker H. Krause, Lehrer an
                              									der staatl. Fachschule für Metallindustrie, Iserlohn. Dritte neu bearbeitete
                              									Auflage. 198 Seiten mit 24 Abb. im Text. Leipzig 1923, Dr. Max Jänecke. (Bibliothek
                              									der gesamten Technik, Bd. 261.)
                           
                           Die neue Auflage weist gegenüber der vorhergehenden (vgl. D. p. J. 1922, S. 60) nur
                              									geringfügige Aenderungen auf, doch wurden sämtliche Abschnitte einer Durchsicht
                              									unterzogen und, soweit nötig, ergänzt. Das Buch kann allen, die sich mit
                              									galvanischen Arbeiten befassen, als zuverlässiger Ratgeber empfohlen werden.
                           A. Sander.
                           Kurzes Lehrbuch der anorganischen
                                 										Chemie. Von Geh. Bergrat Professor Dr. A. Stavenhagen, Berlin. Zweite vollständig umgearbeitete Auflage. 543 Seiten
                              									mit 170 Abb. Stuttgart 1922, Ferd. Enke.
                           
                           Das vorliegende Buch wendet sich in erster Linie an solche Studierende, die
                              									anorganische Chemie nur als Nebenfach betreiben, wie Bergbau - Ingenieure,
                              									Maschinenbauer, Architekten usw. Es ist auf chemischphysikalischer Grundlage
                              									aufgebaut, berücksichtigt aber trotzdem in weitgehendem Maße die Experimentalchemie,
                              									wobei in geschickter Weise die Erläuterung der grundlegenden Theorien und
                              									Gesetzmäßigkeiten eingeflochten ist. Daneben wird auch die technische Anwendung der
                              									einzelnen Elemente und Verbindungen je nach ihrer Bedeutung mehr oder weniger
                              									eingehend behandelt, so daß das Buch in jeder Richtung seinen Zweck erfüllen wird.
                              									Außer zur Ergänzung der Vorlesungen kann es auch zum Selbststudium empfohlen werden,
                              									da die Ausführung der Versuche sehr klar beschrieben und durch die zahlreichen guten
                              									Abbildungen der Zusammenbau der Apparate bestens veranschaulicht Wird.
                           A. Sander.
                           Jahrbuch der Elektrotechnik XI.
                                 										Jahrgang 1922. Von Strecker. München-Berlin
                              									1924. (Geb. 10 G.-Mk.)
                           
                           Zu begrüßen ist, daß das Jahrbuch der Elektrotechnik als Uebersicht über die
                              									wichtigsten Erscheinungen auf dem Gesamtgebiete der Elektrotechnik Jahrgang 1922
                              									schon jetzt erschienen ist. Mit Bienenfleiß wurde das, was wertvoll schien,
                              									zusammengetragen, um Mitwelt und Nachwelt auf die Fortschritte in der Elektrotechnik
                              									aufmerksam zu machen. Dankenswert ist es, daß Präsident Strecker seine Muße benutzt,
                              									um zu verhindern, daß die Schätze der elektrischen Literatur, in einzelnen
                              									Büchereien vergraben, verlorengehen. Eine Reihe von hervorragenden Fachgenossen ist
                              									für die Bearbeitung des umfangreichen Stoffs gewonnen worden, deren Namen dafür
                              									bürgen, daß das Wesentliche in treffender Darstellung gebracht ist. Obwohl in dem
                              									der dauernden Ausplünderung ausgesetzten Deutschland das Halten der vielen, insbesondere
                              									ausländischen teuren Zeitschriften sehr erschwert ist, so ist es doch mit
                              									Unterstützung der großen elektrotechnischen Firmen gelungen, alle bedeutenden in
                              									Betracht kommenden Zeitschriften der Erde zu erreichen und sie für das Jahrbuch
                              									nutzbar zu machen. Das Jahrbuch macht auf alle Neuerscheinungen des Jahres unter zum
                              									Teil kurzer, zum Teil auch ausführlicher Inhaltsangabe aufmerksam. Wer sich in ein
                              									Wissensgebiet vertiefen oder sich auch nur unterrichten will, findet in dem Jahrbuch
                              									einen ausgezeichneten nie versagenden Wegweiser. Die gesamte Elektrotechnik, alle
                              									Gebiete der Starkstrom-, der Fernmeldetechnik usw. sind behandelt. Auch die rein
                              									wissenschaftlichen Bücher und Abhandlungen, die theoretische Physik, soweit sie für
                              									die Erkenntnis der elektrischen Vorgänge von Wert sind, werden berücksichtigt,
                              									ferner alles, was für den im Betriebe stehenden Elektrotechniker von Bedeutung ist,
                              									wie Vereinswesen, Bildungswesen, Sozialtechnisches, Technisch-Wirtschaftliches,
                              									Rechtsverhältnisse in der Elektrotechnik u. dgl. Mögen dem XI. Jahrgang zum Vorteil
                              									der deutschen Industrie noch viele weitere folgen.
                           Dr. Michalke.
                           Eisen im Hochbau, ein Taschenbuch
                              									mit Zeichnungen, Zusammenstellungen, technischen Vorschriften und Angaben über die
                              									Verwendung von Eisen im Hochbau, herausgegeben vom Stahlwerks-Verband A.-G. Sechste
                              									umgearbeitete und erweiterte Auflage, Berlin 1924, Verlag Julius Springer. Geb. 12
                              									Mk.
                           
                           Die im Jahr 1920 erschienene fünfte Auflage war schon nach kurzer Zeit vergriffen. In
                              									der verhältnismäßig langen Zwischenzeit wurde die Umgestaltung und Verbesserung des
                              									Buches weiter durchgeführt, so daß die Zusammenstellung der Ergänzungen und
                              									Neuerungen im Vorwort fast vier Seiten kleinen Druckes in Anspruch nimmt. Aus dem
                              									Grunde ist es ausgeschlossen, auch nur die wichtigsten hier aufzuzählen. Erreicht
                              									wurde damit, daß das Werk, wie es das Vorwort selbst mit berechtigtem Stolz
                              									ausspricht, ein für den Eisenbau unentbehrliches Nachschlagebuch geblieben ist.
                              									Daran ändern die folgenden kleinen Bemängelungen, die dem Berichterstatter
                              									aufgefallen sind, selbstverständlich nichts.
                           Seite 1 wird als Stahl ein Material von 50 kg/cm2
                              									Zerreißfestigkeit und darüber bezeichnet, dagegen Seite 2, wie auch sonst üblich,
                              									ein solches von 45 kg/cm2 Zerreißfestigkeit. Die
                              									auf Seite 8 stehende Aufpreistafel ohne Angabe der Aufpreiswerte, die vom Besitzer
                              									des Buches stets richtig nachgetragen werden müssen, ist naturgemäß aus dem Grunde
                              									wenig brauchbar. Könnte der Aufpreis nicht in Prozenten des Normalpreises angegeben
                              									werden? Seite 29 ff ist für die Berechnung von Pfetten das Verhältnis Wx : Wy gelegentlich
                              									von Wert, es fehlt leider in allen einschlägigen Zusammenstellungen.
                           Zu S. 104 und 208 ff: Der Berichterstatter hält die von ihm selbst angegebene
                              									Berechnung vergitterter Knickstäbe (Z. d. B. 1923), die mit dem gebräuchlichen
                              									Sicherheitsfaktor S arbeitet, für zweckmäßiger als die dort wiedergegebene ältere
                              									Methode, da jene der Rechnung einen Fall zugrunde legt, der ja gar nicht vorkommen
                              									soll. Freilich ergibt die Rechnung des Berichterstatters, daß die Stützen der
                              									üblichen Ausführung nicht die sonst geforderte fünffache Knicksicherheit haben,
                              									sondern oft sogar etwas weniger als die vierfache. Die betreffende Rechnung sieht
                              									aber auch den Knickstab als ein Fachwerk an, für das ja auch die vierfache
                              									Sicherheit als ausreichend gilt. Eine Umrechnung der in Frage kommenden Tafeln für
                              									eine solche vierfache Sicherheit würde die Abmessungen nur wenig ändern.
                           Stephan.
                           Unterrichtsblätter für
                                 										Heizerschulen. Bearbeitet von H. Spitznas, Oberingenieur, unter
                              									Zugrundelegung der von der Zentral-Arbeitsgemeinschaft der Arbeitgeber und
                              									Arbeitnehmer Deutschlands, in Gemeinschaft mit dem Reichswirtschaftsministerium
                              									aufgestellten Richtlinien und Lehrplanes für bodenständige Heizerschulen. Zweite
                              									unveränderte Auflage. R. Oldenbourg, München. Schulausgabe, Vorzugspreis 3 Mk.,
                              									Buchausgabe geh. 5 Mk.
                           
                           Die erste Auflage ist Ende Juli vor. Js. erschienen und war in einigen Monaten
                              									vergriffen, so daß anfangs dieses Jahres eine Neuauflage notwendig wurde. Allmählich
                              									beginnen weite Kreise unseres Volkes zu verstehen, daß eine erfolgreiche
                              									Volkswirtschaft ohne verständig betriebene Wärmewirtschaft nicht möglich ist. Unser
                              									ganzes Wirtschaftsleben wird von den hohen Brennstoffsorten beeinflußt. Eine
                              									bestmögliche Ausnutzung unserer Brennstoffvorräte zu erreichen ist deshalb die
                              									Aufgabe der Wärmewirtschaft in Industrie, Gewerbe und Haushalt. Deshalb ist es eine
                              									Notwendigkeit, die Heizer mit den Grundlagen der Wärmewirtschaftslehre gut
                              									bekanntzumachen.
                           Der Verfasser hat auf Grund seiner langjährigen Tätigkeit als Leiter und Lehrer von
                              									Heizerkursen es verstanden, mit Hilfe vieler Abbildungen, Berechnungen und
                              									praktischen Hinweisen dem lernbegierigen Heizer alles Wissenswerte in
                              									leichtverständlicher Weise mitzuteilen. Auf diese Weise wird sicherlich
                              									Kesselhauspersonal herangebildet, welches Gewähr gibt, daß dauernd die Kohle mit
                              									bestmöglichem Wirkungsgrad verfeuert wird. Deshalb ist dieses Buch jedem Heizer in
                              									die Hand zu geben, es ist aber auch eine wertvolle Gabe für jeden Kesselbesitzer und
                              									Betriebsingenieur. Da das Buch für unser bodenständiges Heizerpersonal in Betracht
                              									kommt, so könnte wohl die veralterte Bezeichnung HP (Horse-power) wegfallen.
                              									Außerdem ist die Gleichung 1 PS = 1 HP = 75 mkg/sek nicht richtig, da für 1 HP =
                              									76,04 mkg/sek gesetzt wird.
                           Wimplinger.
                           Die Entstehung der deutschen
                                 										Kalisalzlager. Von Professor Dr. Ernst Jänecke.
                              									Zweite veränderte Auflage, 111 Seiten mit 30 Abbildungen im Text. (Band 59 der
                              									Sammlung „Die Wissenschaft“.) Braunschweig 1923. Friedr. Vieweg & Sohn, A.-G.
                              									Geh. 4 Mk., geb. 5,50 Mk.
                           
                           Die erste Auflage dieses Jäneckeschen Werkes erschien in gleichem Umfange in dieser
                              									bekannten Sammlung im November 1915. Sie fand in dieser Zeitschrift (Dingl. Pol.
                              									Journ. Bd. 331, 1916, S. 307) eine eingehende kritische Würdigung aus der Feder
                              									Wüsters. Die neue Auflage bringt, bei sonst gleicher Innehaltung der einzelnen
                              									Kapitelabschnitte, mancherlei interessante Fragen in kurzer Darstellung, denen der
                              									Verfasser in der ersten Auflage nur wenig oder gar keinen Raum schenkte. Besonders
                              									haben der zweite und der dritte Teil Umänderungen und Erweiterungen in ihrer
                              									Gliederung erfahren. Im letzten Teile (§ 8) wurde die Besprechung der selteneren
                              									Salze vorteilhaft ergänzt und erweitert. Die geologische Seite des Entstehens der
                              									Kalisalzlager ist in dem Werke weniger zur Erörterung gelangt, als vielmehr die
                              									physikalisch-chemischen Gesichtspunkte, denen dann der Verfasser allerdings in
                              									gründlicher Darlegung naherückt, um dem Leser jeglichen Zweifel an seinen
                              									Ausführungen gleich von Anfang an zu benehmen. – Zuerst wohl war das Problem einer
                              									Erklärung der Entstehung der deutschen Kalisalzlager von van't Hoff in
                              									mustergültiger Weise bearbeitet worden in seinen bekannt gewordenen „Untersuchungen über die
                                 										Bildungsverhältnisse der ozeanischen Salzablagerungen.“ Aber trotz ihrer
                              									unzweifelhaft großen Erfolge stieß die van't Hoffsche Arbeit doch auf große
                              									Schwierigkeiten der Erklärung, die man nicht zu überwinden vermochte. In gewissem
                              									Sinne setzt hier nun das Jäneckesche Werk ein, indem er, für Chemiker und Geologen
                              									gleich interessant, in klarer, kurz gefaßter Form nachzuweisen sich bestrebt, daß
                              									das Problem der Entstehung der Kalisalze alle seine Schwierigkeiten verliert, bei
                              									richtig durchgeführter Betrachtung über die Ausscheidung der Kalisalze aus ihren
                              									Mutterlaugen und bei richtiger Erfassung der Veränderungen, welche die primär
                              									ausgeschiedenen Salze beim Eintauchen in die Erde infolge von Ueberlagerungen durch
                              									andere Erdschichten, sowie beim späteren Wiederauftauchen durch Abtragung der
                              									übergelagerten Schichten erlitten haben. Besonders wichtig für die Vorgänge in den
                              									Lagerstätten der Kalisalze ist die Temperaturerhöhung infolge eben dieser
                              									Auflagerungen von jüngeren Sedimenten, die man wohl zutreffend auf etwa 30 Grad pro
                              									1 km wird bemessen können. Hierbei brachten dann Druck und Wärmezunahme ein
                              									teilweises Schmelzen der Salze im eigenen Kristallwasser zustande. Diesem Vorgang
                              									des Schmelzens von Doppelsalzen und auch von Salzmischungen widmet Jänecke besonders
                              									eingehende Betrachtungen in § 3 auf Seite 38–55. Der umgekehrte Vorgang, verbunden
                              									mit Abkühlung, vollzieht sich dann, wenn die überlagernden Schichten durch
                              									geologische Einwirkungen irgend welcher Art wieder abgetragen werden. Streng sucht
                              									der Verfasser es dabei zu vermeiden, seinem Werke irgendwelche neue Theorien oder
                              									gar Hypothesen einzuflechten. Von besonderem Interesse ist auch der § 8, in welchem
                              									die seltener vorkommenden Salze des Meerwassers behandelt werden, wobei man
                              									gegenüber der ersten Auflage einige gern gesehene Erweiterungen wahrnimmt.
                           So präsentiert sich vorteilhaft die Neuauflage des Jäneckeschen Werks innerlich als
                              									ein wohldurchdachtes, in das Problem der Entstehung der Kalisalze allseitig
                              									eindringendes Buch; äußerlich als ein von dem wegen seiner Qualitätsarbeit
                              									rühmlichst bekannten Verlag vornehm ausgestatteter Band der großen Sammlung von
                              									Einzeldarstellungen aus der Naturwissenschaft und der Technik.
                           Si.
                           Wirtschaftliche Verwertung der
                                 										Brennstoffe. Kritische Betrachtungen zur Durchführung sparsamer
                              									Wärmewirtschaft von Dipl.-Ing. G. de Grahl. Dritte,
                              									vermehrte und verbesserte Auflage mit 323 Abb. und 16 Tafeln. 1923, Oldenbourg,
                              									München und Berlin. Geh. 32.– M.
                           
                           Die überreiche Fülle des Stoffes, wie sie durch die zweite Auflage geboten wurde, ist
                              									in der vorliegenden dritten Auflage weiterhin vermehrt und durch das achte Kapitel:
                              									Ergänzende Betrachtungen zur neuzeitlichen Brennstoffwirtschaft ergänzt worden.
                              									Deutschland ist eines Teiles seiner Kohlenschätze beraubt. Mangel an Rohstoffen,
                              									Geldknappheit, Arbeitsmangel und Mangel an Ausfuhrmöglichkeit kennzeichnen
                              									Deutschlands wirtschaftliche Lage. Die Durchführung einer sparsamen Wärme Wirtschaft
                              									ist deshalb ein ernstes Gebot der Stunde.
                           Die klaren und sachlichen Ausführungen des Verfassers ermöglichen es, daß nicht nur
                              									der Sonderfachmann, sondern jeder Techniker in diesem Monumentalwerk der
                              									Wärmewirtschaft mit wenig Mühe und Zeitaufwand sich unterrichten kann. Kein
                              									Spezialgebiet der Wärmewirtschaft bleibt unerwähnt, so wird z.B. auch die
                              									Brünnlersche Unterwasserfeuerung und die flammenlose Oberflächenverbrennung
                              									(Schnabel - Bone - Kessel) besprochen, wenn auch hier Angaben über neuere
                              									Erfahrungen erwünscht gewesen wären.
                           Das vorliegende Buch stellt sich somit als eine umfassende Bearbeitung des in seinem
                              									Titel umschriebenen Sondergbietes dar. Dem in der Praxis tätigen Ingenieur wird es
                              									als das große Handbuch der Wärmewirtschaft gute Dienste leisten. Es ist dem Buche
                              									die größte Verbreitung zur wünschen, um dazu beizutragen, eine wirtschaftliche
                              									Ausnutzung unserer Brennstoffvorräte in Industrie, Gewerbe und Haushalt zu
                              									erreichen, um die unser ganzes Wirtschaftsleben beherrschende Brennstoffnot mildern
                              									zu helfen.
                           Wimplinger.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 339